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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.11.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161125016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916112501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916112501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-11
- Tag1916-11-25
- Monat1916-11
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.11.1916
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MMv«»«««» »»» «»«» ,«n,».l Mt «mden. »eh»ir« Verionen. H«mts,chttch vraue« . ^ --- , E» der L»tt l' Mt tötete und Inder Er bewarf v»r«undrli> M. r B> Die neuesten Meldungen lauten: M« N»t-rfmb»«t.L«batte 1» «latsch»» Oberhaus«. S«ab»». -4. Nov. Oberhau». Lord Sedeuham er- Sffmte «tn« Debetie ÜLer die Unterseeboot. Krage. Die Re-ierung habe schon am 15. August ein, endgültige Erklärung nicht nur England», sondern aller alliierten Re. gterunge« in Au»stcht gestellt, tn der sie ihre Kritik gegen- über de» ungeheuerlichen Verfahren lli der deutschen Unterseeboote festlegen wollte. Aber nicht» sei geicheben, und iw Sande herrsche «in Gefühl von Unruhe, daß nicht alle Tatsachen bekannt würden. Redner fragt, ol> di« Regierung einen Plan bade. Wenn die» -er Kall sei. io sollte er ohne Verzug veröffentlicht werden. Lord Vere» ford sagte, man habe e t n e e r n st e K r i st » er reicht. Die Regierung scheine zu glauben, daß sie den Krieg durch einen Glücksfall gewinnen «erde. Aber alle früheren Kriege seien durch Vorau-sichi, Energie und Offensive ge- wonnen worden. Redner kritisiert die Admiralität und er klärt, indem er die Verlust« durch den Unterseeboot-Krieg zusawwenstellt, das, die britische Vorherrschaft zurGee durch da» Unterseeboot in krage g e - itellt sei. Lord Bere-ford forderte, daß die Blockade Deutschland» durch alle Mittel verschärft werden müsse, und schlosi mit der Mitteilung, er habe kürzlich eine non Deutschland veröffentlichte Liste der britischen Flotte ge sehen. die Informationen enthielt, die in England niemand außer den führenden Admiralen und den Mitgliedern de» Kabinett» besitzen konnte. Lord Trewr erwiderte, die englische Regierung halte die Tätigkeit der deutschen Flotte für Piraterie. Aber Deutschland habe England gegenüber kein Versprechen gebrochen, weil e» England kein Ber- sprechen gegeben habe. Er sagte weiter, man könne ein deutsche» Unterseeboot nur al» «inen keind betrachten, den auf den ersten Blick zu vernichten erlaubt und angemessen lei. Da» Erscheinen de» ozeanfahrenden Unterseebootes Hab« die Schwierigkeiten sehr ver mehrt. Aber di« Adm-iralliät sei erfolgreich darin ge wesen. Unterseeboote zu vernichten. Lord Crew« polemi sierte gegen die Unterst-ellung. daß die englische Flotte un tätig sei. EL bestände die Gefahr, das, sie wider bessere» Urteil zu einer leichtfertigen Unternehmung fortgerissen werden konnte. Lord Middleton sagte, Lord Erewe Hobe dem Hause kein« große Hoffnung aus eine wesentliche Aeu- derung gemacht, wa» die Tätigkeit der Flotte betreffe. Er gebe die Gefahr zu, daß die Flotte zu einer leichtsinnigen Handlung gereizt werden könnte. Lord Lvttou verteidigte d,e Admiralität. ID. T. B.1 Die Wirk»«« des Unterseebootkriege» in Italien London. 24. Non. „Daitn Telegraph" veröffentlich« einen pessimistischen Artikel seine» römischen Korrespon denten Dr. Dillon. Die Alliierten seien an allen Grund stoffen und Kräften, die zu militärischem Erfolg gehören, reicher al» ihre Gegner. Aber sie verständen sie weniger gut auszunutzen al» wie diese. Die größte Gefahr erblickt Trllon ln der Verringerung de» Kriegs materials der Alliierten durch den Unter- jeebootkrieg und «r erörtert die Wirkung der wirtschaft lichen Not, die durch die Tätigkeit der Unterseeboote, die iogar den Golf von Messina unsicher »rächten, in Italien entstanden sei. Die italienische Bevölkerung leide schwer unter den nahezu den Kauf unmöglich machenden Preisen für Kohle und Zucker. Aber im Vergleich dazu würde ein Mangel an Brot noch viel ernstere Folgen haben, nvr allem im italienischen Süden, wo die Bevölke rang ihre Impulse und Leidenschaften nicht beherrschen könne. Im Lüden ». B. tu Sizilien, lebe der Arbeiter fast allein von Brot: aber auch der wohlhabende Grundbesitzer «'erzehre viel mehr Brot, als sein LandSmann im Norden, und die Einführung von Brotkarten mit -er dadurch bedingten Beschränkung würde weitreichende Kol- aen haben. Die Lage der italienischen Regierung, die ohnehin schwierig sei. könnte leicht ernster werden, al» man im Ausland« glaube. Redner weist darauf hin, daß, als Italien den Krieg erklärte, die Mehrheit des Bolle» für die Neutralität gewesen sei. Seitdem habe sich Italien aus- geze'chnet gehalten. Nirgend» sei Kriegsmüdigkeit und de« Wunsch nach Frieden zu spüren. Aber, um mit den Aüi- -erten weiter zusammen arbeiten zu können, müßten dt« Italiener leben, und um zu leben, müßten sie Wetzen haben. Diese» Problem iei durch den Unterseebootkrieg aktuell ge worden. und man dürfe seine Bedeutung nicht ner- Lleinern wollen. Da» Problem müsse seine Lösung schnell linden, tonst könnte die böse Geschichte der Fehler, die im Kriege gemacht wurden, uw ein neue» Kapitel bereichert werben. (Ä. L. 81 Uns« Unterseeboot-Kreuzer krieg. London. 34. Nov. Lloyd» meldet, daß der Dampfer . 8 ri« rton" versenkt wurde. sW. t. B.1 Der Hilfsdienst im HmrPtmrSfchich de» Reichstage». Verli«. 24. Nov. (Gig. Drahtmeld. unsere» Berliner Mitarbeiters.) Fm Hauptausschutz de» Reichs tag» betonte tn der fortgesetzte« Beratung de» Hilfsdienst- »esetze» der Krieg» mini st er. daß es bi»her noch in ledem großen Kriege unmöglich gewesen sei, von Anfang an leine wettere Entwicklung in ihren Einzelheiten zu Über blicken. Luch in diesem Kriege, der «in« so ungeheure, srüher non den «Een für unmöglich gehaltene Umwälzung, wie di« Einführung der Wehrpflicht in Englaud, gebracht Hobe, sei e» nicht ander» gewesen. E» sei deshalb völlig un, angebracht, für eine etwa nicht von vornherein erfolgt. Ln- vasiung an Bedingungen und Erforberntffe, dle nicht vor- <ni»zitiehen waren, nach Schuldigen zu suchen. Heute handle e» sich um den restlosen Kraftetnsatz für den Sieg Schließlich erklärte -er Minister, daß er sich ver- ostichtet fühle, ausdrücklich zu betoueu, daß während de» ganzen Kriege» kein einzige« Zivilreffort dev Forderungen der Heeresverwaltung jemals auch nur die geringsten Schwierigkeiten in den Weg aeleat habe. Ei» Zentrum», -ebner erklärte, sein« Partei sei bereit, alle» zu geben, wa» gemchen werde» müsse und könne, uw den Sieg an unsere Fchhnen zu heften. Aber alle der Militärverwaltung schon zur Verfügung stehenden Kräfte müßten in sparsamster Weise oerwendet werden. Die Burschenwirtschaft müsse auf- e». Sn Ordonnanzen und Schreibern lasse sich sparen. ,n man höchste Leistungen in der Lriegsiudustrie wolle, müsse man Werkmeister und mittlere Be amte vom Heere beurlauben. Die VerusSarbeiter stünden in der Etappe. 10660 von ihnen leistete» viel mehr al» 56 660 Ungelernte. Man könnte auch da» Matz der Kräfte an» der Fraueuwelt noch ver- mehren, wenn man ihnen die Sorge« um da» tägliche Leven Lurch Guppenküchen, Massenspeisungen, Kinder» horte usw. mehr abnchme. Alle LuxuSbetrieb«, Eafe» und Konditoreien, tn erhebliche« Umfange, auch Gast, und Bienhäuser und Atnotheater küunten ohne erheblichen Schade» geschloffen werden. Die Landwirtschaft müsse im Gesetz besonder» dichandelt werben. In der Textilbranche uud In der keramische» Branche sollten Betriebe -usammen- gelegä werden. Der Dienst In der deutschen Presse müsse al» Kriegsdienst erklärt werden. Ohne die Presse könne da» Gesetz überhaupt nicht durchgeführt werben, und die Lahmlegung -er Zeitungen würbe einen großen morali schen Schaben bedeuten. Die Handels- und ble Landwirt- schoftskammerw die freien vernf»organtsationen. Arbeiter- Sekretariat«, Krankenkassen müßten im Gesamtinteresse al» nationaler Hilfsdienst erklärt werben. Der Gedanke tzer Frefwjllltareht müsse tn, dem Gesetz an die Spitze gestellt, di« vohnfrage möglich« i« Gesetz selbst ge regelt werden und «tn« stgndige RetchStagSkommtssion müsse die Ausführung de» Gesetze» kontrollieren. Nicht aus Beschluß de» VundeSrat», sondern de» Reichstag» sei da» Gesetz außer Kraft zu setzen. Der Staatssekretär de» Innern stellte mit Genugtuung fest, daß in der Frage der Notwendigkeit de» Gesetze» und der großen organisatorischen Arbeit, die zu seiner Au-sührung erforderlich sei. vollkommene Ueber- einsttmmung zwischen dem Ausschuß und der Regierung herrsche. Redner trat der Besürchtupg entgegen, daß in nationalem Interesse wichtige und unentbehrliche Betriebe stillgelegt bzw eingestellt werben könnten, weil sie in der Begriffsbestimmung de.» vaterländischen Hilfsdienste» nicht ausdrücklich genannt sind. Man müsse beachten, daß als Hilfsdienst iede Tätigkeit zu gellen habe, die für Krieg iührung oder Nolk»versorgung unmittelbar oder auch nur mittelbar von Bedeutung sei. Diese Definition eröffnet doch r,nen weiten Spielraum. Was besonders die Presse anlange, io wüte die Regierung ganz genau, daß die A us r ech t e r h a l t u n g auch der mittleren un kleinen Presse mahrend der ganzen Kriegsbauer eine dringende naierländischc Notwendigkeit sei Die Regierung hätte ia schon früher besondere Maßnahmen getroffen, um angesichts vorliegender technischer Schwierig seiten da» Weitererscheinen auch der mittleren und kleinen Zeitungen zu gewährleisten. Aehnlich wie mit der Presse verhalle e» sich mit den Berufsorganisationen. Die Regie rung sei sich ganz klar darüber, daß aus deren Mitwirkung für innere Kriegführung und namentlich auch für Durch führung de» Kricgsgesetzes gar nicht verzichtet werden könne. Da» .Kriegsamt werde so viel al» irgend möglich mit den maßgebenden Organisationen aller Erwerbs- und BerufSzweige zusammen zuarbeiten suchen, und zwar nicht nur mit den lokalen Organisationen, sondern vor allem auch mit den die betreffenden Interessen im ganzen Reiche zusammen sollenden Instanzen. Jede lokale Zersplitterung der Eni scheidung grundiätzlicher Fragen wird vom Kriegsamt ver hütet werden. Der Apparat wird nicht mit einem Schlage in größter Vollkommenheit dastehen, sondern aus der Er fahrung heraus immer mehr verbessert werden. Der StoaiSsekretär besprach dann die Maßnahmen, die getroffen werden können und getroffen werden, um auch die Äc vnlk.erung der besetzten Gebiete innerhalb der durch das Völkerrecht und durch gewisse rein tatsächliche Erwägungen gezogenen Grenzen zur Arbeit in Deutschland heranzu ziehen. Er schloß mii der Bitte, in ber Behandlung der Einzelheiten nicht weiter zu gehen, als dies eben im Inter esse der Durchführung de» Gesetze» notwendig sei. und Meinungsverschiedenheiten technischer Art angesichts des großen vaterländischen Ziele» zurückzustellcn. Der Chef de» Kriegsomte» Generalleutnant Gröne erklärte sich mit den Anregungen des Zentrumsredner» ßur praktischen Durchführung de» Gesetze» iw ganzen einver standen. Facharbeiter würden au» den Besatzungstruppcn aber auch au» der Front in so großem Umfange wie möglich für die Kriegsindustrie beurlaubt. Man sei sich klar dar über, daß die ganze Frage in erster Linie eine Facharbeiter frage lei. Vorkehrungen, daß der Zuzug polnisckier Arbeiter nach Deutschland nicht unterbunden werde, seien getroffen Aus die Interessen der Landwirtschaft werde be der Durchführung de» Gesetzes besondere Rücksicht zu nehmen sein. Die Landwirtschaft werde eher Arbeit» kräfte zu empfangen als solche abzugeben haben. Die volle Einheitlichkeit der Durchführung bei allen lokalen Stellen sei dadurch gewährleistet, daß alle Generalkommandos in den einschlägigen Fragen an die Weisungen des Kriegs minister» und damit des Kriegsamtes gebunden worden seren. Bei den einzelnen Generalkommandos würden KriegSawtSstellen eingerichtet werden, die dem Kriegsamte unmittelbar unterstehen. Außerdem würde da» Kriegsamt in den Industrierevieren und in ollen für die Kriegsindustrie wichtigen Plätzen Vertretungen zum Teil mit Nebenstellen «inrichten. An diese Vertretungen und an die lokalen Ausschüsse würden die « i n h e i t I i ch e n Anweisungen des Kriegsamtes hinauSgehev. Redner ist sich vollkommen bewußt, daß nur engste, vertrauensvollste Zusammenarbeit mit der Industrie und mit allen Inter essengruppen überhaupt dem KriegSainte den vollen Erfolg seiner Tätigkeit sichern könne. Ein Redner der fortschrittlichen Volk »Partei widersprach sehr entschieden der Annahme eine» konser vativen Redner», daß die Sache auf Grund des Er mächtigungsgesetzes hätte gemacht werden können. Die große Generalprobe de» ZukunstSstaate» erscheine sehr be denklich. Da» englische Vorgehen, nicht durch ein einzelnes Gesetz, sondern durch viele einzelne Bestimmungen, er scheine praktischer. Man sollte den Zwang nur als Schwert an die Wand hängen lassen. Die Ausnützung der jugcnd lichen Arbeiter und der weibliche» Kraft im Wege der Halbzeit würde Kräfte schonen und die Maschinen besser ausnützen. In Polen sollte man dir massenhaft Vorhände neu jüdischen Arbeiter beschäftigen, unter Berücksichtigung ihrer religiösen Eigentümlichkeiten. Die Mitwirkung des Reichstag» müsse viel weitergehend sein als durch den Bei rat des KricgöernährungSamtes. General Grüner stimmte zu, daß da» Aricgsamt nicht bureaukratisch sein dürste. Mitarbeit aus dem Reichstag sei ihm willkommen. Gegen die Mitwirkung der Handel» und Handwerkerkammern sei gar nicht» cinzuwenden. Jede Kraft müsse benützt werden. Bei der Einstellung von Frauen in den militärischen Dienst müßten natürlich auch manche Vorurteile ijbcrwunden werden; aber sie würden überwunden. Die jüdischen Arbeiter in Polen sollten in besondere Verbände zusammengcfatzt werden. Nur auf dem Verhandlungswege nnd auf der Frei Willigkeit könne die Umstellung bei der Industrie durchgeführt werden. Davon seien alle Stellen überzeugt; aber der Zwang müsse dahintcrstehcn. Ein Sozialdemokrat, der Vorsitzende der G« neralkomnttssion der Gewerkschaften, sagte, wenn die An nahme de» Gesetzes zu einer vaterländischen Kundgebung hätte werben sollen, hätte »»an ihm auch gleich eine ent sprechende Fassung geben müssen. Wenn mau die Freiheit -er Arbeiter beschränke, müsse man auch die von den Ge werkschaftev geforderten Sicherungen geben, so gegen Lohndrückern, gegen Notlage -er Familien usw. Der Zwanaöarbeiter müsse da» »olle Koalitionsrecht haben. Auch in den Betrieben müsse den Arbeitern endlich die ge bührende Stellung eingeräumt werden. Staatssekretär Dr. Helfferich betonte, daß er eS an sozialem Empfinden nie habe fehlen lassen. Da» Gesetz dürfe nicht scheitern und -«Stzalb dürfe man cS nicht zu sehr mit Forderungen beladen, die für irgendeine anbcre Seite nicht erträglich seien. Lohadrückerei werbe nirgendwo versucht. Nicht» berechtige einen solchen Verdacht gegen da» vorliegende Gesetz. Der überwiesene Arbeiter habe natür> ltch dasselbe Koalitionsrecht wie der freie Arbetter. Aber solle denn hier erreicht werden, was nicht konzediert werben könne? Wenn der Deutsche Eisenbahner-Verband da» Streikrecht selbst nicht beanspruche, warum soll« da» daun nicht io die Satzungen hineingeschrieben werden. Man könne diese» Gesetz nicht benutzen, um andere sozialpolitische Forderungen durchzusetzrn. Ein Vertreter der Sozialdemokratischen Arbeitsgemein schaft bezetchnete die Vorlage al» da» unerhörteste Diktaiur- aefetz, da» jemals dem Reichstage vorgelegt worden sei, und kritisierte scharf die Bestimmungen de» Gesetze». Der Hilfs dienst sei eine Karikatur de» Sozialismus. — Von naiio - nalliberaler Seite wurde betont, Laß das Gesetz kern Zwangsarbeitsgesetz sei und auch nicht bezwecke, den Unternehmern billige Arbeiter zu verschaffen. In solch lapidarer Kürze werde der Entwurf aber nicht erledigt wer den können. Vorschriften über den Rechtsschutz und die Mitwirkung de« Reichstage- müßten hincinkommen. Die Kontrolle solle der Hauptausschuß des Reichstages auSüben. Da» Gesetz sollte durch einen auf die Dauer zu errichtenden wirtschaftlichen Geueralstab ergänzt werben. Redner fragte, ob auch die Studierenden vtnberasen werde» sollten, ebenso die Angestellten der kleinen Gewerbetreiben den. Bei der Justiz könnten noch viel« Kraft« gespart werden, auch bei anderen Staats- und militärischen Be trieben. Wir hätten noch Millionen von Prozessen, -te größtenteils überflüssig wären. Privatklaaen sollten überhaupt eingestellt werden. Auch die kleinen Ber solgungen sollte man ganz und gar lassen. Wozu iw Kriege fünf Richter in der Strafkammer? Der Redner fragt schließlich, ob die noch in Deutschland weilende" Oesterreichrr und Ungarn dem Gesetze unierworse» sein sollen und ob eine gewisse Gegenseitigkeit der beiden Lande' vorgesehen sei. — Ein fortschrittlicher Abgeordneter hoffte doch noch auf ein« schließlich« S t n m ü i i g k e i i. da der Vertreter der Sozialdemokratischen Arkeitsgeweivichaii mitgeteitt hätte, daß seine Partei noch leine Enücheiduna getroffen habe. Gewisse Sicherheiten seren unerläßlich, in» besondere für die Mitwirkung des Reichstage» und die Be> sristung des Gesetzes. — Der Ausschuß nertagi die Weiter beratung aus morgen vormittag Morgen soll die Be sprechung viS zum Beginn der Plenarsitzung zu Ende ge führt werden. Ter Reichstag selbst dürste am Man t a g die erste Lesung de» Gesetzes über den vaterländischen Hilfsdienst vornehme» und den Entwurf daraus dem ReichsbauShaftsausschuß überweisen, der dann die Einzel beratung vornehmen würde. Deutscher Bauernbund Berlin, 24. Nov. Der Abg. Wachst or st de Ment" hat am 5. Oktober d. I. sein Amt al» Präsidial und Aus schußmiiglied de» Deutschen Bauernbundes uiedergelegt nachdem er bereit» zu Anfang März dauernde Stellver treiung erbeten und erhalten statte. Es sind für ihn und den verstorbenen Abgeordneten Wanstoü der Mühlenbesitzer Martin Schunck au» Rittersmühlc in Bauern und der Landwirt Moritz aus Wilhelmsoue in Westpreußen in das Präsidium gewählt worden, dem außerdem der Ansiedler Harte-Neutecklenburg und die Abgeordneten Hascher, Reu Hof und Dr. Böhme angehörcn. iW. T. B.i Ein Anschlag aus den russischen Geioudten ,n Athen Ir. Kopenhagen, 24. Non. tEig. Drastimeld.t Einem Pariser Telegramm aus Athen zufolge wurde gegen dev russischen Gesandten Fürsten Demrdow vorgestern ein Attentat verübt. Al» er sich von Saloniki nach Larissa begeben wollte, wurde der Zug zum Entgleiten gebrach: und von bewaffneten Banden beschossen. Eine Anzahl nov Personen wurde verletzt, der Gesandte blieb unver- w u n d e t. Weigerung Griechenlands gegenüber dem Rierverbaud Athen, M. Nov. iNcuter.s An der letzten Korderuna des Admirals Fournet zur Uebergabe nov Kriegsgerä- waren 18 Batterien Feldartillerie, 16 Batterien Gcbiras artillerie, 48 601 Mannlichergewehre. 146 Maschinen gewehre, 56 Kraftwagen und beträchtliche Mengen von Munition einbegriffen. Fournet erklärte, dies sei dem der Deutschen und Bulgaren übergebenen Äriegsgerät gleich Die Regierung antwortete, die Entente habe schon 161 moderne Geschütze aus Griechenland fortgenow men. Ferner behauptete sie. die Zustimmung zu diesem Verlangen bilde eine feindliche Handlung gegen die Mittel machte, und mache e» außerdem Griechenland unmöglich, sich zu verteidigen. Daher verweigere sie die Forderung. tW5B > Sittliches uuv Sächsisches. 25. November 1614« 2er sächsische Landtag erteilt in einer einzigen Sitzung sämtlichen Regierungsvorlagen einmütig seine Zu stiininung. — Die Deutschen haben bei Lodz und kowicz »aooa Russen gefangengenommen, 70 Geschütze und >58 Maschinengewehre erbeutet. — Vas englische kinirnschiss „Lulwark" fliegt bei Sheerneß in die Luft. — Der König hat dem Postassistentcn und Feldmebol- Lcutnant a. D. Ernst Krause in Leipzig für Sie Errettung eines Offiziers vom Lode des Erdrücktwerdens durch einen auf ihhx liegenden Kraftwagen, dem Unteroffizier Her mann Wilsdorf aus Riesa für die Errettuna eines Knaben vom Tode des Ertrinkens in dem Orzociluß ,v Polen und dem Armicrungssoldaien Otto Oskar Mätzeli aus Dresden für die Errettung eines .Kameraden vom Tode des Ertrinkens im Maaskanal bei Slnon je die bronzene Lebensrettungsmedaille mit ber Befugnis ver liehen, sie am weißen Bande zu tragen. — Ihre Majestät die Königin non Bulgarien welche sich gegenwärtig zur Kur in Dr. Lastmonn» Sanato rium in Weißer Hirsch aufhält, hat dem Grundstock des Zweigvereins Hcimatdank für Loschmitz. Rochmitz Wachwitz und Weißer Hirsch 5 66 Mark durch Herrn Pro fessor Paira überweisen lasse» — Kriegsauszeichnungen. Das Eiserne Kreuz 2. K!. erhielten: Dr. pstil. Hermann W ü st » e r, B'zeivachtmeüter und Offizicraspirant; — Ofsiz.-Stellv. Carl Schneider, Grcn.-Landw.-Regt. 166; — Kriminalbeamter der Königs Polizeidircktion Bernhard Wal las, Ofsiz.-Stellv. bei de: Geh. Feldpolizci A. O. K. 6, Inhastcr der Friedrich-Auaust Medaille: — Stud. chem. Erich Göhleri. Einj.-Freim Gefreiter im Pion.-Bail. 12. Lcheinwerferzug 258; — Pio" Fritz Endlcr, 3. Res.-Pion.-Korps, Bail. 12. — Geir Braunsbcrger, Gebirgs-Maschinengeinestr-Abtlg. 246. Inh. der Friedrich-August-Medaillc, erhielt de» Bulgariichen Tapferkeitsorden 8. Klaffe in Silber mii Schwertern unie: gleichzeitiger Beförderung zum Unteroffizier. — Zur Kartoffclversorguug im Winter wird uns ae schrieben: Stadirai Gasch, Hütteninspektor in Frieden» Hütte, O.-S-, Hai ein Verfahren herausgefunden, wie man auch im Winter zu jeder Zeit Kartoffeln aus den Mieten herausnehmen kann. Das Verfahren ist non den Militär behörben mit Interesse studiert und auch zum Patent an gemeldet worden. Es ist in seinen Grundzügev erniach lieber die Kartoffelmiete wird ein leichtes Holzbau» ge baut, das auf vier Rädern läuft; die Räder ruhen aus Rollbohlcn, dir auf beiden Seiten der Miete liegen Die Rollbohlen werden nach Bedarf vorwärts verschoben, so daß das Holzhaus, je nach Entnahme der Kartoffeln, leicht weiter gerollt werden kann. In dem Hause ist ein kleiner Ofen ausgestellt. Durch angemessene Heizunq wird eine zweckentsprechende Temperatur hergestellt, io daß die Miete jederzeit geöffnet werden kann, ohne daß der Kartoiie! inhalt gefährdet wird. Das Holzhaus dient auch ql» Wächteraufenthali. Die Einrichtung dürste sich gerade während des Krieges als nützlich erweüen. den» man kann mst ihr dir Lagerung der Kartoffeln einheitlich und ube^ sichtlich gestalten, und die Verteilung der Vorräte nach du Kartoffelkarte kann ungestört weitergesten. Verluste durch schlechte Lagerung und Wartung werden vermieden. Hclstr die Einzelheiten gibt Herr Gasch Auskunft. — Verkehr mit Saatkartosfel«. Der Bundesrai hat am 16. November eine neue Verordnung über Saal kartoffeln beschlossen, die den Verkehr mit Saatkartofseln dahin regelt, daß Saatkartofseln aus der Ernte 1618 nu, durch die Vermittlung von landwirüchostlichen Berus»- Vertretungen lLandwirtschaftSkanrmern uiw.1 oder ähnlichen von den Landeszeniralbehörden bestimmten Stellen abgesetzi werden dürfen. Innerhalb ihres Kourmunalverhandes dürfen Kartoffelcrzeugcr Saatkartofseln ohne, diese Ver mittlung abgeben. Die Ausfuhr non Saatkartofseln au» einem Kommunalvcrband in einen andere» Komwunal- vcrband ist genehmigungspflichtig. Die Genehmigung er teilt der Kommunalverband. Die Erteilung der Gcnehw - gung kann von der landwirtschaftlichen Vermittlungsstelle tm Einvernehmen mit der Landes- oder der Provinzial- Kartoffelstcll« beansprucht werden. Die Höchstpreise für Kartoffeln gelten bis zum 15. Mai 1617 nicht für Saal- kartoffeln. — Zu der Krage, w i c v i e l K a r t o s fe l „ -er LandwirtalsSaaikarioffclnzuiückbc Hallen darf, bemerkt das Kriegsernährungsauii, daß die bisherige Vorschrift, wonach der Kartoffelerzeuger als Saatmcng.' nicht mehr als 16 Doppelzentner pro Hektar verwenden darf, lediglich für die Kartoffclbestellung im Jahre 161>i Geltung gehabt hat. Tiefe Vorschrift ist also nunrnch? LS 8 iv O S » * § L »2 » «- S Z- ?Z dm» « LS
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