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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192012082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-12
- Tag1920-12-08
- Monat1920-12
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.12.1920
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Riesaer M Tageblatt «nd Anrviavr MkblaN und Aihtiger). ^br«-,m,schr<sti r«s«N-tt mqk, Postscheckkonto: rckpzl, O*NH»I Rr.«. LlefeS Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Großenhain,. «llrokaff, Riesa Nr. KL de» Amtsgerichts nnd de» Nate» der Stadt Riesa, sowie de» Gemeinderoter Gröba. 88«. Mittwoch, 8. Dezember 1086, «deubs. 73. Jahr«. !«gen Voraulzahlung, mouaiiich 4.— mtart v.)ue ^uucugeouyc, or, ...... . - —. z— -7 Lizshtin; «ine Genxiyr fiir .... , iar^ Ortsprel« Ü— Mark; zeitraubender und tabellarischer erlischt, wenn >er Srtrag »«fällt, durch Klage «inaezogrn werden muß oder der Auftraggeber im La» «iesaer Tageblatt «scheint tevr» Lo, abend» '/,» Uhr mit vuonahm» der Tonn- und gelt tage. «ezuzopreiS, a»u-.. 0» Postschalt« monatlich 4.l0 Mart odnr Postgebübr. Lnzria«! Ar dir Nummer de» «u.qabetage» sind bi« » tlür vormittag« auszugeben und" im voran« zu bezahlen? ^»« «tricheinen ai bestimmt«, Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Prell für di, 4S mm bw'tr, i mm hohe lSrundschrist-geil« (7 Silben) I.lil Mark, vrt«prei« l.— Mark: zeitraaben! La» w*/, Lusschlaa. Ilachwrisumg«- und Perm,Nrlunq»a«bllhr KV Pt i*efte karis«. vewilUgrer Rabatt erlischt, wenn >-r betrag »«fällt, durch Maae «ingezogrn werden muß oder der Auftraggeber in Nonkur« gerät, gah'.mg«- und LrsllllungSort, Riesa. Vierzehntägiqe -knterqalwngtbeilag» .Erzähler an der Elbe*. - Zm Falle -Sherer Lewa!» - Krug oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» verriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder »er vesSrderuna«,inrichtunarn — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung ode: Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugroreise«. Notation«druck und Verlag: Langerä Winterlich, Riesa. GrschSsttzstell«: GoetHektrahe 50 Verantwortlich slir Redamon: Arthur vSbnel. Riet,- tär Wilhelm Dirtrich, Riesa. Belieferung der Binnenschiffer mit Kochmehl. Im Anschluß nn die Vekannkmachnng de» KommnnalnerKand« vom 22. November b». J«„ Verteilung von Kockmrkl ketr., wird noch folgendes bestimmt: 1. Die Binnenschiffer und deren Angehörige lalle an der Fahrt teiknekmenden Personen) erkalten bis ans weitere« ab 1. November d«. I«. aller 14 Däne ebenfalls 2kl) Gramm Kochmehl ans den Kopf zngeleilt. Die Akaabe Kat ans das 2 Wochen um- saffende Mittelstiick.der Lebensmittelkarte fiir Binnenschiffer zn erfolgen. 2. DI« mit der Beliefern»«, der Lebensmittelkarten fiir Binnenschiffer beanstraaten Kleinkandelsaeschafte haken die in Punkt 1 arnonnte Mehlmenae ans da« Mittelstlick der ,. Lebensmittelkarten kür Binnenschiffer zn verakkolarn, die ans die Zeit vom 1. November M 1020 ab lauten. Ei« haben die belieferten Mittelstiicke sofort m entwerten nnd aemäß M Punkt 4 der Bekanntmachung de« KommnnaloerbandS vom 22. November 1920 mit der dort voraeschriebenen Anzeige, ans wie bock sich der vorhandene Bestand an Kochmehl beläuft, aller 14 Taae an den Kommnnakverkand »inzusenden. Diese Brstandsanzeiae bat in der in Punkt 4 der vorgedachten Bekanntmachung vorgesehenen Fällung zu »rkolaen. 8. Der Preis fiir da« Mehl beträgt 8.40 Mk. sür da« Pfund einschl. Verpackung (Täte), die vom Verkäufer zu liefern ist. 4. Zuwiderhandlungen geaen die voritekenden Vorschriften werden nach den ein. schlagenden Bestimmungen in 88 80 und 81 der NeichSgetreideordnung vom 21. Mai 1V20 bestraft. Kroberrhalri, am S. Dezember 1020. 1628 d l. Der Kommunaloerband. Brennspiritus-Bezugsmarken werden DounerStaa und Freitag, den 0. nnd 10. Dezember 1020, in unserer Polizeiwache anSaegeben. Es könne» nur di« Inhaber der Ausweise 801—853 und 1—300 eine Bezugs marke erhalten. , Der Rot der Stadt Ries», am 7. Dezember 1l)20. Sckmn. " linker dem Viehbestände de« Viehhändler- Pani Kühne, Riesa, Bismarckstraste 8.'» und de« Landwirt- Gnftav Starke, Riesa, Friedrich August Strast« 24 ist die Maul- uud Klauenseuche anSgebrocheu. Auf die bereits ergangenen Bekanntmachungen wegen Ausbruchs der Seuche wird hingewirsen. — Der Rat der Stadt Riesa, am 7. Dezember 1020. Kbsch. Nachdem der 2. Nachtrag zum Ortsgesetz der Gemeinde Weida über die Wahlen von Gemeindevertretern vom 18. 12. 1918 auftichtsbehördlich genehmigt worden ist, liegt derselbe von heute ab 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht im Gemeindeamt ans. Weida bei Nicla. am 0. Dezember 1920. Der Genrciudevorstand. Bezirksarbeitsnachweis Grokenhain, Nebenstelle Mesa. , Bahnhofstrasse Nr. 17, Tel. Nr. 40. Es werden gesucht: 2 Böttcher, 3 HandlungSgebiUen aus der ElektrizitätZbranche, 1 Handlungsgehilfe aus der Schuhwarenbranche, 1 verfette Putzmacherin, 1 geübte Putz- znarbeiterin, landwirtschaftliche Dienst, und HauSmägde. sowie Knechte sür Neujahr 1921, 1 Eckmied für Kutschmagenbau, 1 Cckmird sür Schillbauwerk, 3 perfekte Stenotypistinnen. Kuchen- und Hausmädchen für Restaurant und Hotel. einer Schulbank sitzen wollten. Die Aufnahmebedingungen muhten verschärft werden. Herr Stadtv. Ketzer ist der Meinung, dah die vom Stadtv. Mar Schneider voraebrachten Beschwerden vom Obrrrralschulausfchuh nachgeprust werden mühten. Herr Stadtv. Günther erklärt, dah ein grober Teil der Arbeiterbevölkerung seine Kinder mlolge der wirt schaftlichen Verhältnisse auch beute noch nicht in die Ober realschul« schicken könne, obwohl es vielen Kindern an Be- sähjgung nickt fehle. Ti« Anträge der Linken werden Kierans abgelehnt, der Hansballvlan-Poransckag sur die Oberrealschul« aus das Jahr 1920 mit den Stimmen der Neckten angenommen. Herr Stadtv. Gaumnitz erklärte, die Linke habe gegen den Doranscklag gestimmt, we,l die Abstimmung über die Anträge ergeben habe, dab keine Ge währ aegebrn sei, dah an der Oberrealsckule gespart werde. Herr Stadtv. Ketzer erwiderte, die Rechte habe den Dor- anschlag angenommen, weil sie ihn nach den Beratungen im Ausschuß sür unumgänglich notwendig halte. Herr Stadtv. Mende mackt darauf aufmerksam, dak für diesen Haus» haltplan die Anträge aarnicht mehr in Betracht gekommen seien. Ein Antrag Günther, die Anträge der Linken nunmehr als Material dem Rate »n überweisen und in den Ausschüssen baldigst in ihre Beratung «inzutreten, wurde einstimmig angenommen. 4. Haushaltplan.Voranschlag sür das städtische Krankenhaus auf das Jahr 1020. Der Bedarf beziffert sich auf 450 500 Mk„ die DeckungS- mittel auf 411050 Mk., sodah ein Zuschub in Höhe von 48 450 Mk. erforderlich ist. Der Voranschlag wurde ein stimmig angenommen. 5. Den, 4. Nachtrag zur Gemeinde st euer- ordnu » g,zugleich 2.Nachtrag»urSchulstruerordnung wurde zugcstimmt. Nachträge z» den OrtSgesetzen über die Wahlen der un besoldeten Rats Mitglieder bezw. der Stadtverordneten. Der wesentlichste In- halt der Bestimmungen der Nachträge ist bereit« in der vorigen Sonnabend-Nummer diese« Blattes unter »Mit- teilungen aus der Ratssitzung- bekannt gegeben worden. Die Beschlußfassung über den Nachtrag zu dein Ortsgesetz über die Wahlen der unbesoldeten RatSmitalirder wurde ausgesetzt. Der Nachtrag soll erst dem zuständigen Ausschuß vorgelegt werden. Der Nachtrag zu dem OrtSgesetz über di« Wahle» der Stadtverordneten wurde angenommen. 7. Der Erhöhung der Vergütung für Waschen und Ausbessern der Wasche an die Schulbausleut« wurde zugrstimmt. 8. Der Erwerb ein es Stückes Staatsareal an der Leutewitzer Flurgrenze durch da« Rittergut wurde genehmigt. Da« Areal ist 754 Quadratmeter groß. Der Preis beträgt 60 Pfg. pro Quadratmeter. 0. Herr Stadtamtm ann A h l ist al« StadtrecktS- rat nach Plauen t. B. gewählt und hat um vorzeitige Ent- lassung aus dem diesigen städtischen Dienst gebeten. Der Rat hat dem Ersuchen wegen der vorliegenden Geschäftslage nicht entsprechen könne». Er hat ferner beschlossen, den srei- werdenden Pofte» als StadtrecktSratsftelle nach Gruppe 10 der Besoldungsordnung auszuschreiden. Herr Stadtv. Schönsuß regt an, die Stelle mit einem Nichtjuriste» zu besetzen. Sie tolle als Stadtamtmauns- oder Verwaltung«, direktorstell« ausgeschrieben werden. ES sei beute eine Fülle von Arbeit zu leisten, mit deren Erledigung «iu Mann de» austragt werden möchte, der aus dem öffentlichen Leben brrvorgrgaugen und vertraut sei mit den Wünschen der Bevölkerung und der Arbeiterschaft. Ta« Armen» und Wohnungswesen, ebenso di« Wohlfahrtspflege könnten von einem Nichtjuriste» geleitet werden. Di« Linke mach« kein Hehl daraus. daß sie «inen Mann aus ihren Kreisen an diese Stell« haben wolle. Er müsse mit der Arbeiterschaft Fühlung haben. Ter parteipolitstch« Standpunkt scheide au«. Redner erwähnte di« Einwände, die wahrscheinlich erhoben werden würde». Ma» werde auf die Einrichtung de« Gewerbe- und Kausmannsgericht« und das Einigungsamt verweisen, die unter der Leitung eines Juristen stehen «nützte». Einem Verwaltungsdirektor würden aber so viele Aufgaben zusallen, datz diese Stelle immerhin «ine Er leichterung schaffe. Herr Stadtv. Mende erklärt«, daß di« Rechte ebenfalls der Meinung fei, daß gewiffe Stellen mit Nichtjuriste» besetzt werden könnte». Aber gerade bet der fretwerdettden Stelle könne diel« Forderung nicht erhoben werden. Die Arbeit sür einen Juristen sei bedeutend an gewachsen. Ter Antrag der Linken wurde hierauf abge- lehnt und der Ratsbefchlutz angenommen. 10, Da» Kollegium nahm kennt»»» von ein« Ei«. Oertliches nnv SiichsischeS. Riesa, den 8. Dezember 1020. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von 5 vbr ab in der Oberrealschul« abgehaltene öffentlich« Sitzung der Stadtverordnete««. Das Kollegium war vollzäbltg anwesend. Als Vertreter de« Rats waren Herr Bürgermeister Dr. Scheider und Herr Stadtrat Kern anwesend. Der Zubörerranm war nur schwach besetzt. Die Eitznng leitete Herr Vorsteher Romberg. 1. DerErrichtung einer ständigen Lehrer stel le Ostern 102l sür die zu errichtende Mädchensort- bildnngsscknle wnrde zugrstimmt. Herr Stadtv. Günther sprach den Wunsch aus. daß sür die Stell« möglichst eine hiesige Lehrerin in Aussicht genommen werden möge. 2. Mit der Erhöhung der Vergütung für die Einzelüber stunde auf 10 Mk. an die Lehrerschaft , »klärt« sich da» Kollegium ebenfalls einverstanden. v / 8. HauShaltplan-Voranschlag für die vbrrrea lfchn le i. E. auf da« Jahr 1020. Der Hau«» haltplan ist vom Oberrealschul Ausschuß vorberaten nnd angenommen worden. Auch der Rat bat ibn genehmigt. Unter den DecknngSmitteln befindet sich ein StaatSzufchuß in Höbe von 80000 Mk. Herr Stadtv. Gaumnitz ver weist darauf, daß »wischen den DrckunaSmittel» und dem Bedars eine Differenz von Sl l bOO Mk. bestehe, der Zuschuß betrage pro Schüler 1000 Mk. Auch die Link« erkenne die Notwendigkeit der einzelnen Positionen an, es müsse aber daraus Bedacht aenommen werden, daß Einnahmen und Ausgaben ins Gleichgewicht gebracht würden. Die Linke werde einige Anträge stellen, mit denen aber keine Herab- setznng der Ziele der Oberrealschul« und auch keine Unfreund lichkeit gegen die höhere Schul« beabsichtigt sei. Der erst« Antrag bezwecke, da» Schulgeld nach dem Einkommen und dem Vermögen der ErziehungSpflichtigen zu staffel». Di« Sätze sollen so festgesetzt werden, daß die Elnuabmen au» dem Schulgeld fich böber belaufe»! als jetzt. Der ganze Betrieb könne verbilligt werden dadurch, daß man die Oder realschule erst mit der Quarta beginnen, die Sexta und Quinta also wegfallen lasse. Der zweite Antrag ziel« daher ltf darauf ab, daß sür Oster»! 1021 und 1022 keine neuen Schüler aufzunrhmen seien. Für diese»! Antrag sei die Ge nehmigung der Regierung erforderlich. In einem dritte» Antrag werde daher vorgeschlagen, daß zwei Mitglieder des Kollegiums mit dem Kultusministerium verhandeln. Dem Rat steh« es natürlich frei, fich bet diese» Verband lungen ebenfalls vertreten zu lassen. Die Linke ist der An ficht, dab der von ihr vorgeschlagen« Aufbau der Schul« nicht nur de» Betrieb verbillige, sondern auch Vorteile für die Schüler mit sich dring«, da bei 12jährigen Schülern leichter zu entscheiden fei. welch« Schullausbahn für sie die richtigere sei. Die in den Anträgen niedergelegten For derungen stellten keineswegs die grundsätzliche» Forderungen der Linke» dar, sie seien vielmehr gewiffermahen nur ei» Kompromiß. Herr Stadtv. Ketzer sprach sich gegen di« Anträge aus. Daß sie gute Anregungen enthielten, sei nicht »u verkennen. Zum Teil aber sei ihre Durchführung Sache der Landesgesetzgebung. Die Staffelung des Schulgelds sei bereit» im Ausschuß eingehend erwogen worden, man sei dort aber der Meinung gewesen, datz ein Ersolg mit der Erhöhung nicht erzielt werden wurde. Herr Bürgermeister Dr. Scheider gab ebenfalls zu, dab der Inhalt der An träge diskutabel sei. Dem Wegfall der Sexta und Quinta steh» aber jetzt da» Gesetz entgegen. Ob so schnell auf dein Wege de» Dispense» Genehmig»«»- zu erlangen »ein werde, lei zu bezweifeln. In dieser Frage müsse vor allem auch da» Lehrerkollegium der Oberrealschule gehört werde». Für dir Verhandlungen mit dem Ministerium seien in erster Linie der Oberrealschulausfchutz und der Rat zuständig. Redner bittet, di« Anträge nicht anzunehmeN, sondern sie lediglich al« Material sür di« Behandlung der Krage, wie hei der Oberrealschul« die Finanzierung günstiger gestaltet werde» könne, dem Rate zu Überweisen. Herr Stadtv. Gaumnttz wie» daranf hin, daß Fachleute in ihren Vor- N, schlügen viel weiter gingen, al» die gestellten Anträge. Die I Linke sei sich bewußt, daß sie da», was sie beantrage, auch k verantworte» könne und daß «s unser« höhere Schul« nicht schädige. Herr Stadtv. Ketzer erklärt sich damit einver standen, datz die Anträge zur Bearbeitung den zuständigen AnSichüffr» überwiefeu werden. Herr Stadtv. Max Schneider erklärt, daß di« Staffelung des Schulgeldes nur diejenige» höher belaste» würde, die das Einkommen danach hüllen. Es besuchten heute Mädchen die Overreal- schule «nr deshalb, »eil sie nicht mit Arbeiterkindern auf lodung zn derPi 0 nier. Abschiedsfeier am kommen den Sonnabend. 1l. Verschiedenes. Herr Stadtv. Schönborn bittet um Auskunft darüber, was vom Nate zur Besserung der Kartosselversorgung unternommen worden seu AuS der Antwort des Herrn Bürgermeister Dr. Scheider ging hervor, daß die LandrSkartoffelstelle nuninebr eine» Teil der von de» Landwirte»» gezeichneten Kartoffeln sür Minderbemittelte freigegeben hat. Dadurch wird es möglich sein, die Minderbemittelten wenigstens für d e Zeit bis zuin Frübjahr zu versorgen. Im übrigen wird sür diejenigen, die gar keine Kartoffeln haben, durch Ausgabe von Wochen- kartoffelkarten gesorgt werden. Im Frühjahr werde versucht werden müssen, von auswärts Kartoffeln heranznschaffen. Herr Stadtv. Ketzer meint, daß von jenem Landwirt, dec sich der Stadt gegenüber zur Lieferung von 150 Zentnern Kartoffeln verpflichtete, dann aber diese ohne Auftrag der Stadt an hiesige Einwohner verkauft habe, verlangt werden muffe, daß er Belege für die Lieferung bcibcinge und auch nachweile, zu welchem Preise er sie verkauft habe. Herr Stadtv. Schö »Korn erkennt die Bemühungen der Stadt an, wünscht aber, daß die Minderbemittelten Aus weise erhalten, damit sie sich die Kartoffeln bei den Land wirten holen können. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erwiderte, datz er in diesem Sinne nochmals mit dein Aus- schuß sür die Kartoffelvrrsorgung verbandeln werde. Ten Landwirten sei es aber lieber, wenn sie die Kartoffeln im ganzen ansabren könnte». Auf eine Anfrage der Fran Stadtv. Schlimpert erwiderte Herr Bürgermeister Dr. Scheider, Laß die Kartoffelwochenkarten erst ausge« geben werden konnten, wenn die Belieferung der Minder bemittelten geregelt sei. — Herr Stadtv. Max Schneider wünscht, daß de»» Fleischern der Aushang Les Preis verzeichnisses zur Pflicht gemacht werde. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärte, daß in dieser Hinsicht bereits das Erforderlich« geschehen sei. — Herr Stadtv. Weinhold wünscht für die Popvitzer Straße und für den Platz an dec Karolaschule eine bessere Beleuchtung in den Abendstunden. Herr Bürgermeister Dr. Scheider verweist auf die geringen Kohlenzuweisungen an das Gaswerk, die es notwendig machten, mit der Belruchtuiw sparsam zu verfahren. Infolge der minderwertigen Qualität der Kohlen lass« auch der gewonnene Koks zu wünschen übrig. — Schluß de« Sitzung V,8 Uhr. * - —* Oekfentlicher Bortrag. In einer von der Frauen-Äbteilung der S. P. D. eirweruienen ü scnt.ichen Versammlung sprach die hiesige Bez.rtspflege.m Schw.stcr Metz gestern abend im „Wettiner Hoi" über „Zweck und Ziele der Wohlfahrts- und Säuglingspflege". Iu ihren reichlich eine Stunde währenden Ausführungen schi.derte die Rednerin zunächst die Gründe, die die sächsische Regle- rilng veranlaßt haben, das jetzt bestehende WohUaiwtS- pslegegesetz zu schaffen. Bereits vor dem Kriege habe man die Notwendigkeit erkannt, unfern Säuglingen und Heranwachsenden Kindern tatträjtige Hilse und Unter stützung zu gewähren. Angeregt durch die crsaireclenocn Verluste während der Kriegsjahre habe der süchflsche Land tag denn auch beschlossen, em Gesetz sür Wohlfagrrspi.ege erstehen zu lassen, das seit Mai 1918 m Sachsen in Kraft ist. Die Anwesenden wurden emgeheird »nit den einzelnen Paragraphen dieses Gesetzes vertraut gemacht. Alle Städte und Gemeinden mit über 10000 Emwohnern ,e»en ver pflichtet, oas Gesetz durchzusühren und so habe man auch in Riesa em Wohlsahrtspflegeamt begründet. Zurzeit bil^ beten die Gemeinden Riesa, Gröba, Merzdorf, Wetoa und Pochra den Wohlsahrtsverband Riesa, währen» die übrigen Gemeinden der hiesigen Umgebung dem Großenhainer Be zirk angescklojsen seien. Jeder Pslcgebezirk ,ei verpflichtet, eme Bezirkspflegerm anzustellen, deren Pflichten und Aus gaben die Vortragende in ausgiebiger Weise bekannt gab. Der PflegeauSschutz setze sich zusammen aus verschiedenen NnterauSjchüsjen, so einem Ausschuß sür Säuglingspflege, kür Krüppclhilse usw. Zweck d«S Wohlsahrtspslegegesctzes se» vor allem, bet unsern Kindern die Schäden im Anian« zu erkennen und krankhaften Neigungen vorzubeugen. Als hauptsächlichste und wichflgste Bedingung zur Gesnnrerl al-t tuns der Säuglinge bezeichnete Rednerin die Seibstnäb-j rung der Mutter, und verwarf die Vollmilch als Erzeugeo dec englischen Kranlheit, von Krämchen, Ausschlag und Brechdurchsall. Fränlein Metz besprach sodann das »a-! »itcl Tuberkulose und deren Ansteckungsgefahr und er-« mahnte eindringlich, auch die geringste Wahrnehmung de,n! Arzte zu melden. Auch die Mütterberatungsstelle wipüißtz
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