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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192012275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-12
- Tag1920-12-27
- Monat1920-12
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.12.1920
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»on «Ms«,» am 6. Januar lu «alal« Zntreffft» und Verdun mid Neiiiü» besuchen. Sr »lrd ein, Beoeqnunq mit dem Präsidenten Millerand baden. .. .. «ein» Snsannnenkünst der aMierten MiniftalKräfi- dentea. Da«.Reut,rscke Bureau veröffentlicht »me Not», die lm «eaensad »nr Havaraaentnr ftststellt, daß dl« Lu* sammenkunft alliierter Ministerpräsidenten a«28. Dezember m Niua oder Eanne» nickt ftattfinden wird. Llovd Seoea« deabstchtlae »was. mit Leygue« ,u verbandeln, tonn, aber wegen d,r lnnerpolitischeii Laa», namentlich wegen der Arbeit«losenkrisi« Cnaland auaenblickllck nicht verlaßen. Ein Funkspruch an» Rom beltätiat adrigen», daß diene- plant« Mtnisterzusannnenkunst bi» auf weiter«» auf»«» schoben fei. Der svdialiftisch» »»«,retz in Don«». Nachdem,der sozialistische Kongreß in Tour« sich für die Dl«knssion aber den Anschluß an die Dritte Internationale au»aesprockrn batte, wurde auf Antrag de» Ernrrolsrkretar« der Partei yrdffard drscklolsen, daß sich »«erst die .Partei, sekretöre der einzelnen Bezirke über dir Stimmung in ibre« Kreisen aussprechen sollen. Erst dann wird in die eigent liche Debatte eiugrtreftr» werden und »war anf der Grnnd- laae der drei Tagesordnungen Cachin. Longuet und Blum. Die Tagesordnung Eackin Froisar» tritt für den Anschluß an Moskau rin. die Tagesordnung Blum lebnt den An» schlnß ab, hrend dieienige Longuet», die man di« Tage«, ordnung der Wiederausbauer nennt, illr ein« neue viert« Internationale eintritt, in dir die Anhänger der Zweiten und Dritten Internationale eintreten sollen. Belgien. Oerabsebnna der Dienstzeit. Die Kammer bat den Gesetzentwurf über Herabsetzung der Dienstzeit für di« Infanterie auf 10 Monate mit 148 gegen 11 Stimmen an genommen. Deutschland» Zahlungen an Velgte«. Der belgisch« Finanzminlster bat in einer Darlegung vor der Kammer erklärt, Belgien hab« an Reparationen erhalten Maschinen und Rohmaterialien für 2600000000, Kohlen, Farbe» und andere Produkte für 2000000000 Franken. Kuala«». Dbrourede. König Georg hielt im Parlament «ine Thronrede, in der e» heißt: Die Beziehungen zu den aus wärtigen Mäckten waren fortgesetzt frenndschastlich. Auch mit den ehemalige» Feinden sind in befriedigender Weise gewiß« Angelegenheiten geregelt worden. D>e Lage in Griechenland erfordert die ganze Aufmerksamkeit der Regierung. Auch in Rußland ist die Lage noch unsicher, dock habe ick da» Vertrauen, daß durck die demnächstige Wiederaufnahme der Handelsbeziehungen mit Rußland eine Zeit de« Frieden» eingeleitet wird. Gemäß dem Völker- knndrvertrage bat England das Mandat über Mesepotamlen, Palästina, gewiße Gebiete Asien» sowie über die deutschen Besitzungen im Stillen Ozean bis zum Aequator über nommen. Die erste Versammlung des Völkerbundes bat zwei der ehemaligen Feinde als Mitglieder ausgenommen. ES hat lick gezeigt, welche Bedeutung e« haben würde, wenn alle Länder dem Völkerbund angehöre» werden. Dann wird in der Thronrede die Notwendigkeit höchster Sparsamkeit betont und die Hoffnung ausgesprochen, daß da» irische Volk aus Rückkehr zur versaffungSmäßigen Methode bestehen und daß das Hoinerulrgesetz endgültig Eintracht und Freundschaft zwischen alle» Völkern des Vereinigten Königreiches bcrbeisühren wird. Nach der Er klärung, daß die Regierung der Frag« der Flottenstärke ihr« äußerste Aufmerksamkeit widme» werde, befaßt sich die Thronrede schließlich mit der Arbeitslosigkeit, die weniger innerenglilcken Gründen als dem Rückgang der Ausfuhr infolge der Armnt der anderen Völker zugeschriebeu wird. Rußland. Der Abschluß de- russisch volutfche« Abkommen» ist wegen der wirtschaftlichen Klauseln des Abkommen« ver zögert worden. DirKouzessionSerteiluna vomRSteko narrst geuebmigt. Am 21. Dezember fand im Gewerkschaftsdaus ein« Sitzung der kommunistischen Fraktion der Delegierten de» 8. Räte, kongreffr» statt. Die Versammlung hörte einen auderthalb- stündigen Bericht Lenins über die Konzessionen an. Der Bericht ries lebhafte Debatten hervor. Losowski, Kalantas, Bnckarin, Sokolnikow und ander« b«teiligten sick daran. Die Politik der Sowjetmacht in der KonzessionSsrage wurde schließlich einstimmig gutgeheißen. Amerika. Die Vanmwollrrnte. Nach einer Meldung der »Chicago Tribun»' au« Washington ist die diesjährig« Baumwollernte di« größte seit 1VI4. Nack Mitteilung des Ackerbaudeparte, meut« wird st« auf 12 V87 000 Ballen geschätzt. Oertliches mid Sächsisches. Riesa, den 27. Dezember 1020. —* Räuberischer Uebersallinernem Zuge. Am 24. Dezember wurde ein von Leipzig nach Dresden reisender Fahrgast in einem Abteil S. Mas,« des Pcrioren- -ugcs 473, der 10,45 nachts in Riesa qnkommt, während der Fahrt -wischen Lornrnchenbach und Dahlen von zwei sucht; uud webe dem Unglücklichen, der dann alletn ist und vergeben» die Hände anSstreckt!' Da lag Ulrich vor ihr aus den Knien und fein« Lippen brannte« ans ibren Händen. .Mutters Du führst mich zu mir selbst zurück und ich will Dir nie, nie vergessen, wa» Du mir in dieser Stunde gerettet Hosts* 4. Kapitel. Zinn Mittag kam der Rittmeister wirklich herunter. Er sah zwar erschreckend hinfällig au», aber er hielt sich doch auf recht uud war anfangs sogar ganz erträglich gelaunt. Fra» von Wanuoff und Ulrich waren schweigsam und bedriickt, aber sie gaben doch freundlich Bescheid auf seine Frage» und lächelt«» sogar, wenn sie meinten, daß er ein Lächeln «warten könne. Professor Schlegel fehlte bei Tisch. I» Danzig mahnt, «in alt« Studienfreund, den « seit viele» Fahren nicht gesehen halte. Den wollte « aussnchru und abend» mied« zurück sein. Da« fand d« Rittmeister merkwitrdtg. .Er hätte doch auch morgen fahren können, oder übermorgen.* ,DaS ist dock ab« ganz «tnrrlet, lieb« Bat«,* sagt« Ul rich. .Wen» « übrigen» gewußt hätte, daß Du wert darauf legst, ihn heut« hi« zu haben, bau» würde « gewih g«u« ge blieben sein." .Wert!' D« Rittmeister lächelte hochmütig, .wen« « kein«« Werl baraus legt, bet uu« zu sein, ich kau» sein« Ge genwart schließlich entbehren. Ich finde e« nur wenig schick lich, daß « Wonneberg al» Absteigequartier benutzt, um oon hier an» seine ÄuSfliia« in die Untgrgend zu niachen." Ulrich wurde nervo». .Verzeih, Bat«, ab« ich muß Die widersprechen, walt« hat mit mir die Einteilung sein« Tage besprochen und wir käme» übereiu, daß «» besser sei, wen» « den Besuch in Dan zig mach«, eh« hier weitere Verpflichtungen für ihn erwachsen, wie werd«» in diesen Tag«« doch gewiß viele Besuch« «Hal» ten, wir werden st« «widern müsse», nnd w« w«tß, ob daim «och Zeil übrig blieb», den Besuch in Danzig zn machen* .Na, lassen wir e»l Ist sa nett, daß Du ihn entschuldigst. Vir werden übrigen» noch heute Besuch «warten können. Neu gierig find st« doch all«, di« lieben Nachbarn. Da- Veib-volk «,«ft. Da» brennt dqrouk, den drrühmt -»wordeue» Ulrich Vauuytz zu sq«». Herrgott. wird da» eine Freud« werben t* ^ Keirnalsgkück. Noman von Ludwig Rohmann. U .Er könnte «» wissen, denn «» sind Geldaktionen notwen- hsg gewesen, die ohne ihn nicht dnrchzuftthren waren. Doch feine Abneigung gegen alle ernste Arbeit macht ihn d« Wirk lichkeit gegenüber blind. Aber wenn « auck vollkommen klar sähe, r» würde un» nicht helfen: Er ist krank, und«» ist da» legte, wa» meine arme Liebe für ihn tnn kann, daß ich ihn sei» um Traum vom Glück und Besitz bi»-um E»d« träumen lass«.* ' .Laß nur. mein Junge! Ab« daß Du nun die Ding« nicht mich mit sein«» Vngen stehst, dafür mnß ich wohl sorgen. Du bist kein Landwirt geworden. Du weißt, ich habe mich nur langsam baniit abgesnnden. E» wär« mir viele» leicht« ge worden, wenn ich hätte denken dürfen, daß ich für Dich «bei, »en nnd Dir da» Ent «halten müßt«. Heute bin ich last froh, daß Du «tuen andere» Beruf ergriffe» hast. Dein Weg und Dein« Zukunft häugen nicht am Besitz. Dein Glück mW Deine Größe ruhen in Dir selbst. Und so dankbar bin ich dem Hin»- mrl, daß Du «inen Freund finden durstest, wie Professor Schlegel e» ist.* Ulrich nahm ihr« Händ« zwischen di« seine« und preßte fi« inbrünstig. .Mntt«, Du weißt gar nicht, wie wohl«» mir tu», daß Du gerade da» au» sprich st; und daß Du weißt, wieviel Dank wir nnd vor allem ich meinem greuud« schutbtg find.* Nun sah sie ihn schärf« an. ^ffaß Dich um Gotte» willen nicht irr» machen, «ein Kungel* sagte sie eindringlich. .Halte die Treu» und stell« Dich nicht selbst in den Schatten, in den die Freundschaft nicht dringt. Uno noch et»«» uud da» wichtigst« dazu: Setze Dich nicht üb« die Liebe znm Weibe, zu den» eine«« Weibe,va« be stimmt ist, Dich glücklich zu machen l wir Mensche» tragen kei ne« größeren Fluch al» den, d« in d« Lebenlgeiuetnschaft vNw gegenseitige» verstehen, ohne die Gemeinsamkeit de» Lenk««», d«» Euwfluden» oder doch wenigste»»» ohne dl« Ge» meiulamkelt d« Ztil« unirzel«. E» kommt »och für jeden «in» »M ««ft leibralchastlicherSubEst «tu Herz Gerrschexdei, Not ftrrch werbe »er NllchfienNebe «« Peaerm Au erster Steve stehe» in diele« Beztehnag unsere Nachbar länder Dänemark, Finnland, Holland, Norwegen, Schwede« und die Schwel». Di« warmherzig, «uh fvrsoraltche Auf- «ahm«, die de« »«»der« unsere» Volke» seit Fahre» in die- ft» Säubern mvuatelavg berrttet wird, begegnet »en schwere« »«fahre«, den«« da» hrranwachseud« Geschlecht in Mistig« wie t« körperlicher vezirbuug durch den Krieg u«d f,s«e Nebenerscheinungen au-gesetzt worden ist und »erfolgt damit et» Ziel, da» über bi« Rot de» Tage» hinauöwetft und «u» Deutschen ganz besonder» am Herze« liege» mutz. De« gleiche« Zwecken dient die großzügig« Htlf-tättgkeit der Quä ker. Ihren Speisungen -er Schuljugend haben sie eine gleiche Fürsorge für bedürftige Erwachsene folgen lassen. Auch emdere «reise der Bevölkerung in den Bereinigten Staate» habe« et«, weitgehend« Hilfstätigkeit tn Form von Liebes gabe» »md Geldüberweisungen entfaltet. Tatkräftige, von «armer Sympathie getragen« Hilfe ist auch von de« Staaten Südamerikas gekommen; so hat noch jüngst et« Komitee chilenischer Damen der Gattin unseres Außenminister» die Summe von 1LV vüv Mark für unsere KrtegSwatken zur Ver fügung gestellt. Da» Gefühl für den Wert all dieser men- lchensreunültche« Hilf« wird im deutsche« Volk«, da» schwer nm sei« Dasein ringt, nicht «löschen. Ich möchte da» Weih nacht-fest nicht vorüb'-gehen lassen, ohne diese« Gefühle« «oeitht« Ausdruck zu geben, und bitte Sie, Herr RelchSbanz- 1er, alle« beteiligten Stellen warmen und bleibende« Dank de» deutschen Volke» zu übermitteln, ge». Sbert. — Der Reichskanzler hat veranlaßt, daß den beteiligten Stellen de» Auslandes und den inländischen Hauptstellrn de» o«S- länbischen Hilf-werkeS der tn diesem Schreiben au-gedrückt« WethnachtSdank de» deutschen Volkes übermittelt wird. Deutsch-polnische »irtfchastvverhandlnnge». In Berlin werde« augenblicklich Verhandlungen über einen deutsch-pol nischen Handelsvertrag durchgeführt. Sie nehme« eine« günstigen Fortgang. Deutschland wird Lokomotiven, Wag- gon» «nd Sali «ach Polen liefern. Die Gegenleistungen be treffen die Liquidation der sequestrierten deutschen Güter in Polen. Da» Gesetz gegen die Kapltalflucht. In der nächste« Rum- «er de» RetchS-GesetzblatteS wird da» neu« Gesetz gegen die Kapitalflucht veröffentlicht werben. SS stellt in der Haupt sache ein« Zusammenfassung der bisher erlassene» noch gül tige« Vorschriften gegen die Kapitalflucht dar «nd bringt gegenüber dem alte« Zustande nur einige Nenberungen, deren Notwendigkeit die Praxis ergeben hak SS sind die» insbesondere 1. die Aufnahme der Schuldbuchverwaltungen alS Banken im Sinne des Gesetzes, 2. die Regelung der Asst- bqvttsrag« für den Fall, daß mehrere Vanken bei der Ausfüh rung eines Auftrages auf Versendung von Wertpapiere« und Zahlungsmitteln nach dem AnSlande zusammenwtrken and S. die Erhöhung der Freigrenze für die Ausfuhr Mn Zahlungsmitteln auf MM.— Mark (bisher 1VM.— Mark), wobei fortan ««»ländische Währung -um Tageskurse, nicht znm Frleien-kurse umzurechnen ist. Di« Arbeite» der Greuzscsisetzung de» Saargebiet- sind nunurehr zu einem gewissen Abschluß gelangt. Die gesamten Grenzen des Saargebiets sind vor kurzem endgültig festge setzt worden. Auffindung großer Erdöllagerstätte« kn Kreise Harburg. Ueber die Entdeckung großer Erdöllager in unmittelbarer Nähe Harburg» durch den Tiefbau-Ingenieur Richard WiS- bar «acht Theodor Äenecke in »Niedersachsen* nähere An- «wben. SRsbar sand, daß alle Bäume des kleinen Walde» H»pe« weiße AlkalienauSschläge trugen. Da er die» aus da» Vorhandensein von SalzftScken zurückführte, stellte er zu- nächst zwei umfangreiche Salzlager bei Fleested and von Tötensen bl» Meckelfeld. Da bet solchen Mineralienlagcru stet» auch Erdöl vorhanden ist, suchte er weiter «nd sand große Oeladern, die er direkt mit der Ncuengammer ErdgaSqnelle n» Verbindung bringt. ES ist wahrscheinlich, daß dies« vor 10 Jahren entdeckte ErdgaSqurlle ihren Ursprung tn de« Meckelfelder Erdöllagern hat. an denen da- Oel sogar mehr fach offen zutage tritt. Probeschächte, die unter Aufsicht de» Direktors de» Hamburger Mineralogisch-Geologischen Insti tut» gegraben wurden, bestätigten die Bcdeutnng de» Funde». Man konnte sehen, wie das Oel von allen Seiten tn die Ocff- «nngen eindrang. Eine Analyse ergab 80 Prozent «nte» yellbrennende» Leuchtöl, etwa 45 Prozent erstklassige» Schmieröl und 25 Prozent andere brauchbar« Bestandteile. Nach Ansicht der Sachverständigen ist cS da» beste Erdöl, da» bl»her in Deutschland erschlossen worden ist. Nach Erschlie ßung dieser Erdölschätze wird binnen kurzem im Süden Har burgs eine große Oelindnstrie entstehen. Frankreich. Eft» neue- französisches Ferngeschütz? An« Brüssel «elden die .Times': Auf dem Schießplätze von ViveneS in der Nähe von Lüttich werden Versuche mit einer neuen Kanone.Turbo' angestellt, die ein Leutnant der sranzösstcken Arme« erfunden hat. Die Kanone soll eine dreimal M so -roße Schußweite haben wie die .dicke Berta'. Die Ver suche sollen glänzende Ergebnisse gehabt haben. Der König von England besucht Verdun «nd Reim-. Nach ein« Meldung des Petit Journal wird König Georg mitfatzrenden Männern «verfallen. seiner Geldbneftufche mit Inhalt, sonn« Uhr und Kette beraubt nnd au» dem Abteil hinaus auf d»e Strecke gestoßen. Nach den »m Ab teil Vorgefundenen geringen Viutspuren hat vermutlich ein Kampf »wischen den Räubern und dem UeberfalU-nen staltaefunden. Sin Bahnwärter, be» Dahle» postiert, sand den Unglücklichen kurze Zeit nach dem Vorgang mit Der- letzungen am Kopse «wischen den Gleisen liegend bewußtlos vor. Der sofort an» Dah'en herbelqerulene Ba'morzt brachte den Berichten nach Anlegung eine- Notverbaniws 1 mittels seine» Auto» in da» Krankenhaus nach Wurzen. Hier erklärte der Fahrgast, nachdem er auf kurze Neil das Bewußtsein erlangt hatte, daß er während der Fahrt von zwei Männern überfallen, blutig geschlagen, seiner Bur- schäft und Uhr beraubt und dann zur Türe des fahrenden Zuaek hinausgeworfen worden sei. Er habe -«vor um Hilfe gerufen, doch se» sein Ruf von keiner Perion der Nach- larableise vernommen worden. Bon den Tater» fehlt jede Spur. Jedenfalls haben die Räuber m Dahle» den Zug verlassen. Die polizeilichen Erörterungen sind im Gange. —* Der von der Täcks. FechtschuleRiesn am 8. Dezember abgehaltene musikalische GesellschaitSabend hat nach genauer Abrechnung nun dock noch einen Reingewinn von zirka 800 M. ergeben. Durch Aufbesserung an« der allgemeinen Kaff« de« Verein» wurde die Summe auf 800 M. erhöbt und damit 20 hilfsbedürftigen hiesigen Einwohnern eine Weibnachtssreude bereitet. * Tkeater-Urausfübrunq im .Stern*. ^Da» schönste Mädel im Städte!*, «in lustige» Spiel von Minne «nd Ueb,rinnt von Grete von SommS- dorf, wurde am I.WeihnachtStag von. der Direktion Richter an» der Taufe gehoben. Da» dreioktige Stück, das in der Mitte de» 18. Jahrhundert« tn einem sächsischen Städtchen spielt, führt un« tn da-Hau« der sittsamen, älteren Jmiaier Cornelia, die eine Goldschmiede ihr eigen nennt. Der Alt- gesell« Han« verliebt sick in «ine ihrer beiden Nichten, tn da- fchoqe Gretchen, die dies« Liebe auch erwidert. Es be steht sedock wenig Aussicht, daß die stolz, Tante dieser Liebe förderlich sein wird, da ein« etwaig, Verbindung gar nickt .standesgemäß* wäre, waSihr dleHanptlacke ist. Al« daher der alt« Junggeselle Dr. Ringelbahn, ein Bibliothekar am Hofe, stck um dar scköne Gretchen bewirbt, ist die Taute hochbeglückt über die ihrem Hanse widerfahrene Ehre und - hält es für selbstverständlich. daß Grete in eine Verbind»« > einwlllige. Die Nickte empfindet aber keine Liebe für Ringelbahn. Znm rettenden Engel für die wahre Neigung wird nun der Junggeselle Peter, der r» durch übermütig« Einfäll« so weit bringt, daß der alte Junggeselle von einer Verwirklichung seiner Pläne absiebt nnd das Feld räumt. Die alte Tante, die durch ibn sogar schwer beleidigt wurde, ist dadurch ziemlich ernüchtert worden, soyaß es nun der andere Bewerber, der Altgeselle Hans, nicht mehr allzuschwcr bat, da« Ziel seiner Wünsche durckznsetzen. Bei dieser Ge legenheit findet sich noch ein Pärchen. Der Junggeselle Peter wirbt mit Erfolg um Rosamunde, die andre Nichte dkd Tante. — Wie schon die kurze Inhaltsangabe erkennen läßt, ist der Borwurf de« Stücke« nicht neu. Aber die Form der BerSdichtnng bewegt sich durchaus nickt in alten Bahne». Aufbau und Durchführung find geschickt, sodaß die Aufmerk samkeit von Anfang bl» »nm Ende wach «rbalten wird. Al« besonders wohl gelungen erweist sich die Gestalt de» schalk haften Junggeselle». — Das Stück, das bei ^fehr gutem Besuch in Szene ging, fand eine freundlich« Aufnahme, woran auch die g«te Darstellung durch di« Familie Richter wohlverdienten Anteil hatte. lDer alte Ningelhab» war . etwas kräftig karikiert!) Eine vorzügliche Leistung bot Sufel Richter in der bedeutungsvollsten Rolle des Stückes «Jung geselle Peter). — Da da« dreiaktige Spiel keinen Szenen wechsel hat, eignet e» stch besonder» sür mittlere und kleinere Bühnen. Cs. —* vom WeihnachtSfest. Der Winter hat sich am Weihnachtsfest gnädiger gezeigt, als mau nach seinem Auftreten tn den Wochen vorher annehmen tonnte. Wen« damit d.e Jugend nicht einverstanden gewesen ist, so kann man ihr das durchaus nachfühlen. Baier und Mutier wer den kaum ungehalten-darüber gewesen sein, aber wenn der bärbeißige Alte es im November weniger eilig gehabt knd dafür am Weihnachtsfest nicht durch Abweienhell'geglän-t hätte, so wäre das sicherlich auch nach ihrem Sinn ge- ivesen. Erst der Schnee gibt nun einmal dein deutschen Weihnachtsfest den wahren Charakter, Schnee ,n Wald und Feld, ein Heller Lichierbanm un Zimmer und lackende Kinderaugen davor. Boni Schnee war aber an den Fest tagen nahezu die lebte Spur verschwunden, unv die Tein- veratnr stieg an beiden Tagen gar blS aus nahezu 10 Grad Wärme. Dem -weiten Feiertag fehlte es auch mckr an dem verschönenden Glanz der Sonne, der die Menschen z« einem Spaziergang ins Freie lockte. Für viele Familien stand zwar das Weihnachtsfest noch unter dem Druck wirt schaftlicher Not, an Herzinnigkeit aber hatten die Abende oeS strahlenden LichierbaumeS gewiß nichts erngcbußt. Heute ist nun der Werktag wieder in lerne Kachle einge treten und ein kleines noch, dann klopft schon an die Heuen pforte das neue Jahr. Möge der Zauber des iLbristiestes noch lange nachwirlen und uns stark machen m der Zu versicht auf kommende bessere Tage. .Wenn ich Dick um «in» bitten dürfte, Vater: ich bin nicht berühmt,* sagte Ulrich mit mühsam bewahrter Ruhe. .ES ge niert mich «iuigermaße», wen» Du immer wieder von einein Ruhm sprichst, der nicht vorhanden ist. Wer heutzutage Geld hat, kann ohne Mühe und t» aller Gemächlichkeit die Welt umsegeln. Wäre e» also eine« Ruhme« wert, daß ich in den Tropen und der Antarktis gewesen bin, dann müßte ich mich für den Ruhm bedank«», er »väre -n billig. Auch da» wird für di« Leute kaum als ruhinwllrdig gelten, daß ich da draußen allerlei Teegetier von» Grund« heranfgeholt habe, »nd die wissenschaftlich« Arbeit, bi« badet geleistet wurde, begreift doch keiner. Wen» die ganze Reis« und ihre Ergebnisse wirk- ltch einigen Anspruch auf Ruhm begrüiiden, daun habe»» an dere Anspruch darauf, nicht ich.* .Dein Professor -»»in Beispiel, ich weiß. Aber rede Du. wa» Dir beliebt: für die Leute hier bist Du eine Berühmtheit, sei» di« Journal« Dein Konttrfei gebracht haben, und ich seh« doch wahrhaftig nick» «in. we«haU» wir ihn«»» die gut« Meinung nehmen sollen * Ulrich schwieg, «nd der Rittmeister hod gleich darauf di, Tafel ans. Am Nachmittag kam wirklich Besuch au» der Nachbarschaft. Zuerst der alte Püplan an» Tuckenhof. Dan» Josnpeit» an» Ledekopp: Vater, Mutter und zwei Töchter. Endlich di« Ja« roscktn» au« Groß-Jeiulitz, Pater und Tochter. De« alte Pöplan war «in Sonderling, mnd schon sein« Lu tz«« Erscheinung hob sich oon den Menschen seiner Umgebung scharf ab. Er war hoch aufgeschossen und hager bi» zur Schmächtigkeit. Die schneeweißen Haar« standen »u Büscheln von» Kopfe ab» al» säßen fi« in einer grotesken Llownperucke. Da» dünne, weiß« Schnnerbärtchen war zn zwei Stachel» au«» gedreht und au» dem lederartigen Gesicht leuchteten ein paar klein», scharfblickend« Aeugletn au» tief eingesunkenen Höhle» hervor. Eine Erscheinung also, die nicht zu übersehen war, und hätte man ihn übersetzen wollen, der alte Pöplan hätte fich demerkdar-gemacht. Er hatte ei»» scharf« Zunge und gei ßelt« rückstchtöko» alle», wa» thin nicht gefiel. Di« wenigen Freunde, zu denn» in erster Linie die Famiili« de» Doktor» und Fra« »on Vannoff gehörten, schätzten die unbestechlich« Lauterkeit s»tne» Charakttr»: dft and««, haßten ihn beinah«! rp«tzj G ihnen fiet« uud i'v^quem
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