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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192012297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19201229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19201229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1920
- Monat1920-12
- Tag1920-12-29
- Monat1920-12
- Jahr1920
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 29.12.1920
- Autor
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Riesaer G Tagebla!! Mittwoch, LV. Dczrmdcr 1920, abends S»S. 73. Jahrg Lie. Postscheckkonto: Leipzig SISSI» Girokasse Riesa Nr. SS. am Postschaltrr monallich 4.10 Mark S» Erschameu aa bestimmten Lag«, und 8a- «)*/, Aufschlag. -rachwetsung»» Konkur« gerät. ga-Uwg»- und C "" Grießkartenausgabe. Die AnSgatz« der GrießvorzuaSkarte» für ») Schwangere vom Amana de; 7. Schwangerschastsmonats an, i>) stillende Mütter bezw. Wöchnerinnen erfolgt nach Vorlegung entsprechender Bescheinigung der Hebamme bezm. des Arztes Donnerstag, den SV. Dezember 1SL0, «achm. 2 4 Uhr im Rathaus, Lebensmittelkartenzentrale, Zimmer Nr. 1 5. Der Rat der Stadt Riesa, am 29. Dezember 19SO.! Brotmarkenausgabe in (Hröba. TonuerStaa, de« SV. Dezember 1V2V, nachmittags von 4—5 Uhr werden in den betankten Markenausgabeftellen die Brotmarken ausgegeben. Gröba ISlbe), am 29. Dezember 1820.Der Gemeiudevorsiaud. Erloschen ist die Maul- und Klauenseuche in «rödel bei 0. NtSNsch, in Mark- sledlttz bei M. Klinger. Die gegen diese Gedöste erlassenen Gperrmahnahmen werden hiermit wieder ausgeboben. Die Gemeinden Grödel mit GutSbezirk und Marksiedli werden Beobachtungsgebiet. Die Gemeinde Streumen mit GutSbezirk scheidet ans dem Beobachtungsgebiete aus. Grobenhatn, am 28. Dezember 1920. 2870 a L l. Die AmtShauptmannschast. Müylenöffnung. , Die mit der Bekanntmachung des KommnnalverbandS vom 5. Oktober ds. IS. ver- / Pate Schließung des Mithlenbetriebs von Wilhelm Tiegel in Langenberg wird mit / .Wirkung ab SV. dS. MtS. wieder ansgehobe«. Grotzen Hain, am 28. Dezember 1920. 1084° l. Der KommunaloerLaud. und Anzeiger Medlatt und Au-eiger). »WRwischikstr Tagellatt Mesa. -«uns Nr. Ad Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain, de- Amtsgericht» und des Rate» der Stadt Riesa, sowie des Gemeinderates GröLa. Milchmarkenausqabe. Die Ausgabe der Bollmilchkarte« auf die Zeit vom 3. bis 30. Januar 1921 findet DonnerStag, de« SV. Dezember LVSV, nachm. 2—4 Nhr in den bekannten Ausgabestellen im Rathaus statt. Der Rat der Stadt Riesa, am 29. Dezember 1920. Lie. Bezirksarbeitsnachweis Großenhain, Nebenstelle Riesa. Bahnhofstraße Nr. 17, Tel. Nr. 40. E» werden gesucht: 1 Böttcher, 2 Kraftwaaeuführer (gelernte Schlosser), 1 perfekte Putzmacherin, 1 geübte Putzzuarbriterin, 1 Anstreicher in mittl. Jahren, landwirtschaftliche Dienst- und HauSmägde zu Neujahr 1921, 1 Haus- und Dienstmädchen nach auswärts. Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Log abend« >/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn, und Festtage, vezug-urew, gegen Vorauszahlung, monatlich 4.— Alart oyne Ljutt^lgeovq-.-. ewaolunz am Postschalter monatlich 4.10 Mark ohne Postgebühr. Anzeige« lllr die Nummer des Au-qabetaaeS sind bl« 0 Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; «ins Oe ol^r für ' ' " ' - zen und PÜ-en wirb nicht übernommen. Prell für dir48 mm breite, i mm hohe Grundschrift.stell« (7 Silben) 1.10 Mark, vriSprei» 1.— Mark; zelttLiibeudsr und tabellarischer angS- und BermtttelunqSaebühr Ri Pf Ast« karife. Bewrstigrer Rabatt «lischt, wenn der «trag verfällt, durch Klage «ingezogen werden >nuh oder der Auftraggeber in o — Erfüllungsort: Ries». Virrzrhnüaia« anterhaltunasbetlag« .Erzähler an der Elbe". — Am Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebes der Druckerei, der Lieferant«, ob« der vefSrderunaSeinrichiunaen — hat der Bezieh« keinen Anspruch auf Steferung »de: Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung der Ä>zug-wreyes. Rotationsdruck und Verlagr Langeröt Winterlich, Ri«sa. Geschäftsstelle: Sorttzestrah« 59 B«aatworüich für Redamon: Arthur SSSnel. Riesa: für An,elarnt«il: Wilhelm Dittrich, Nlesa. Tagesgeschichte. DrntschrS Reich. Di« Fordernugen der Eisenbahner. Am gestrigen Diens tag nachmittag trat im Reichstag der aus Vertretern der Eisenbahner-Grotzorganisatiouen »ebildeteSechzehnerauöschuf; zusammen, -er zu der augenblicklichen Lage und zu dem Stretkerlag des Reichsverkehrsmiuisters Grüner Stellung nahm. Man einigte sich dahin, am heutigen Mittwoch mor gen die Stellungnahme des Ausschusses zn formulieren und diese Erklärung Sern Minister Grüner' zu übermitteln. In zwischen haben Verhandlungen zwischen dem Rcichsfiuang- mtnisterium und dem Deutschen Beamtcnbnnd stattgcfunden. Der Finanzminister erklärte sich bereit, die Forderungen und Wünsche der Eisenbahner dem Ncichsgntachterausschnsr zu überweisen. Der Reichsgutachterausschuß wird voraussicht lich an, 3. oder 4. Januar znsammentreten und das gesamte vorliegende Material prüfen. In, ReichSgutachterausschnh werden entsprechend seiner Zusammensetzung jedoch nur alle die Eisenbahnbeamten angehenden Fragen erörtert ivcrden. Die Wünsche der Arbeitnehmer werden bereits in den am heutigen Mittwoch beginnenden Verhandlungen im Reichs- verkehrsurinisterium ihre Erledigung finden. — Montag abend fand eine Vollversammlung der Reichsgewerkschaft der Eisenbahner statt, in der betont wurde, daß weitere Verhand lungen zwischen der Regierung und den Eisenbahnerorgani sationen zwecklos seien. Es wurde als letzte Antwort -er sofortige Streik gefordert und mitgeteilt, -ast die Eiscnbah- nerorganisationen dazu ü berge gongen seien, durch einen Zu sammenschluß eine Einheitsfront zu bilden, die im Falle eines Streiks den Erfolg verbürge. Heimkehr der letzte» Kriegsgefangene« ans Rußland spätestens im März. Fritjof Nansen erklärte einem Mitar beiter der „DagenS Nyheder" gegenüber, daß die letzten Heim transporte von Kriegsgefangenen aus Rußland wahrschein lich im Februar oder März in der Heimat eiutreffen werden. AIS Nansen seine Arbeit begann, waren noch 300 060 Gefan!- gene in Rußland, von denen die meisten nunmehr heim gekehrt sind. Zur «euen Eutwasfunugsnote, in welcher die Entente die Entwaffnung der Sicherheitspolizei fordert, verlangt -er „Vorwärts" vollste Oefsentlichkeit. Außerdem werde zu er wägen sein, ob nicht auch der Auswärtige Ausschuß des Reichstages einzuberufen sei, da er -och zum miudeften -aS Recht habe, den Text der neuen Note kennen zu lernen. Ja der „Germania" heißt eS: Die Entente mutz sich bei näherem Zusehen davon überzeugen, daß die Organisierung -er Sicherheitspolizei ganz nach -en getroffenen Aburachungen abgeändcrt worden ist. — Eine Meldung, -es W. T. B. aus Berlin besagt: Die interalliierte militärische Kontrollkom mission hat unter dem 23. üö. MtS. eine Note an das Aus wärtige Amt gerichtet, worin sie sich Mit der Art, wie -le Reorganisation Ser Polizei auSgeführt würde, für nicht be friedigt erklärt. Da -le Reorganisation »ach einem Plane erfolgt ist, der bis tnS einzelne im Einvernehmen mit der Kontrollkommission aufgestellt wurde, mutz angenommen werden, daß Mißverständnisse vorltegen. Das Auswärttge Amt ist damit beschäftigt, diese Mißverständnisse aufzuklären. — Aus Paris wird gemeldet: Nach -em „Temps" hat der Botschafterrat di« Frage der Einwohnerwehren de« alliierten Regierungen deshalb überwiese«, weil die Frage der Ent waffnung -er verschiedenen Organisationen in Deutschland im Abkomme« von Spa behandelt wird, -aS von den alltter- te» Regierungen ««mittelbar abgeschlossen worden ist. StinneS und Brüssel. Seit einigen Tagen wird von der französischen Presse die Behauptung aufgestellt, daß der be kannte Großindustrielle Hugo SttuneS die Sachverständigen konferenz von Brüssel sabotiere» wolle, weil er jedes deutsche Entgegenkommen an Frankreich verurteile und Len Abbruch der Verhandlungen — ungeachtet der daraus «utstehende» Konsequenzen — herbetzuführen wünsche. Herr Stinues habe sich schon in Spa gegen die Unterschrift bewehrt und lieber den französischen Einmarsch i«S Ruhrgebiet in Sauf nehmen wollen. Sein grotzer Einfluß auf di« gegenwärtig« deutsche Regierung bedeut« ««ter dies«« Umständen «tu« schwere Ge fahr für die deutsch-ft°a«-dfischen Verhandlungen und ihren Erfolg. Di« persönliche Gtellnug de» Herr» Stinnr» ,« der Brüsseler «onseren» dürst« in diesen Auslassungen Ärm lich zutreffend wiedergegeßen sein. Herr StinneS hat «och vor Spa dem damalige« französischem Ministerpräsidenten Millerand «ine« Plan umfassender, industrieller Zusammen arbeit zwischen Deutschland nnd Frankreich »orgelest, »er wohl aus eiue riesig« vertrust», »er gesamten westdeutsche« und ostsrauzüsischen MonSauindusM« biuauslttf. Gelt»«» dieser Pla» »on »ea Franzosen Mgslehut wurde, hält Herr StinneS Verhandln»«« mit ihnen »fs«bar für »fruchtbar, und er bat auch tu setuer utt sich sei". ES ist möglich, daß Herr StinneS entsprechend dieser seiner Anschauung seine Freunde Siemens und Vüglcr von einer Teilnahme an der Lttüsscler Konferenz abgrhaltcn hat. Daö müßte entschieden verurteilt werden; denn die natio nale Disziplin, die wir heute in höherem Grade nötig haben als je, verlangt, -aß die geeigneten Kräfte sich in den Dienst der Politik und der Taktik stellen, die von der verfassungs mäßige» Regierung im Interesse des Ganzen angcivandt wird. Herr StinneS ist ein mächtiger und gewiß auch ein sehr kluger Mann; aber er ist immer noch keine verfassungs- rnäßigc Einrichtung deö Deutschen Reiches und er sollte seine Prtvatpolitik nicht anders als durch freie Darlegung seiner Ansichten durchzusetzen suchen. Tie Ausstattung der deutkcheu Festungen mit Artiller,«. Aus Berlin meldet W. T. B.: Die Botschafterkonfereuz hatte durch eine Note vom 17. v. M. der deutschen Regierung mit geteilt, daß nach ihrer Auffassung die Entscheidung der inter alliierten militärischen Kontrollkommission in der Frage der Ausstattung der deutschen Festungen mit Artillerie dem Buchstaben wie dem Geiste der Artikel 167 bis 180 des Ver trages von Versailles entspreche und -aß sie diese Auffassung nur bestätigen könne. T-ie Rctchsregierung hat nun an Lie Notschasterronfercnz eine Note richten lassen, in der sie mit teilt, -aß sic nicht anzuerkenneu vermöge, -atz diese Entschei dung mit den Friedensbestimmungen im Einklang stehe. In Begründung dieses Standpunktes hebt die Note hervor: Nach dem Vertrage soll Deutschland das System der befestig ten Werke an seiner Süd- und Ostgrenze in dem Zustande vom 10. Januar 1020 und mit den Geschützen, die an diesen. Tage die Bestückung bildeten, behalten dürfen. Nach der Entscheidung der Kontrollkommission sollen aber die 14 Fe stungen an der Süd- und Ostgrenze Deutschlands ihrer Ge schütze beraubt und damit tatsächlich aus der Reihe der Festungen gestrichen werden. Von den übrigen drei festen Plätzen wird nur für Swinemünde die beantragte Zahl von Geschützen zugelasfen, für Pillau werden statt 75 nur 35 Ka nonen bewilligt. Königsberg soll nur etwa 20 schwere Ge schütze erhalten. Die Entscheidung der Kontrollkommission verstößt auch gegen den Geist des Vertrages. Denn von dem System der BefesttgnngSwerke, das Deutschland doch zn sei nem Schutze gegen eine» bewaffneten Einfall behalten sollte, bleibt demnach an der Südgrcnze nichts und an der Ost grenze nur ein gänzlich unzureichender Rest übrig. Trotz eindringlicher Vorstellungen hat sich die Botfchafterkonserenz der Entscheidung der Kontrollkommission angeschlossen. Die Kommission hat die Auslieferung der hiernach für überzäh- lig geltenden Geschütze verlangt. Der deutschen Regierung steht kein Weg mehr zu Gebote, ihr Recht zur Geltung zu bringen. Sie muß sich -er Entscheidung der Alliierte» beu gen, legt aber gegen die Verletzung des Vertrages nachdrück lich Verwahrung ein. Die Note weist dann aus die seit -em Beschlüsse der Botschastvrkonferenz wesentlich veränderte Lage an der deutschen Ostgrenze hin und führt aus: Wenn die dort liegenden festen Plätze sänrtlich aller Verteidigungs mittel beraubt werden, so schwände die letzte Möglichkeit, einem etndringenden Gegner Widerstan- zu leisten. Die dent- sche Regierung bittet daher die alliierten Regierungen, nicht darauf zu bestehen, daß Königsberg, Kitftrin sowie die Feste Boyen, die als vorgeschobener Pofte» dem ersten Ansturm des Gegners ftan-zuhaltcn haben würbe, sofort entwaffnet werden. Sie bittet, ihr dafür bis zur Klärung der Verhält nisse im Oste» Aufschub zu gewähren. — Die Note teilt znm Schluffe mit, -aß die Befehle zur Ablieferung und Zerstörung aller übrigen Geschütze, soweit sie von -er Kontrollkommis sion nicht genehmigt sind, am 15. und 20. -. M. ergangen sind. Zn« Berliner Aufenthalt Mac Lormicks. Der amerika nische Senator Mac Cormick hat Montag abend Berlin ver lassen und sich zunächst nach Koblenz begeben. Bvr seiner Abreise bat er -em Berliner amerikanischen Institut einen Besuch abgestattet. Währen- -teseS Besuches sprach er sich, wie die »B. Z. am Mittag" berichtet, über -ie Aussichten der deutsch-amerikanischen geistigen Beziehungen günstig aus und faßte sein Urteil über -ie allgemeine Sage in die Worte zu sammen: Sm Ende -eS TunuelS kann man Licht sehen. Znr Erreichung einer SrmShenmg »wischen -e» beide« Staaten häll Mae Lornttck besonder» mich den gegenseitigen Besuch »er Hochschulen durch die Studenten für sehr wichtig. Er meinte, daß mit Rücksicht auf die Balutaverhältnisse in Ame rika den deutschen Studenten sehr entgegenaekonnnen werden müsse, etwa durch Errichtung von Dollarftipendien. Dynamitnttentat i« Tarnawi«. vorletzte Nacht wurde in Taru«oitz »er Versuch gemacht, mittel» einer Dymmttt- patrone das Denkmal Kaiser Wilhelm l. zu sprengen, «äh ren» »ie untere« Stetnstnfeu und »te Umfassung -«» Denk mal» zertrümmert wurde», blieben Gockel und Figur unbe schädigt. Der angerichtete Schaden ist dennoch sehr beträcht lich. Ira Umkreife »vu 199 Mieter» »nr-ev sämtliche Fen- ZMchG»«t «ttüMMeet. Verbilligung des Ho.zpreises. Ter ueugcbildete Unter ausschuß des Reichswirtschaftsratrs für Holz und Forstwirt schaft hat zu heute vormittag 10 Uhr beschleunigt eine Sitzung cittberufen, in der die Konstituierung des Ausschusses und eine Beratung über Maßnahmen znr Verbilligung -es Holz preises stattfinden soll. Der Einberrner ist Direktor Krämer. Zur Frage der Feier des 18. Januar 11121 hat sich die Reichsreaieruna dahin schlüssig gemacht, von der Be stimmung dieses TageS als eines gesetzlich anerkannten Feiertages in, Wege der Gesetzgebung abzuieken. Sie er achtet es aber als wünschenswert, daß an diesem Tage in den Schulen der Einigung der deutschen Stämme durch di« Gründung des Reiches und seines nunmehr fünfzigjährigen Bestehens in angemessener Weise gedacht werde. In einem Rundschreiben an die Landesregierungen spricht der Reichs minister des Innern die Bitte ans, in dirstr Richtung als bald das weitere veranlassen zu wollen. Hungerstreik eineS Syudikattfteu. Wie dem „Verl. Lolalanzeiger" berichtet wird, ist der syndikalistische Rechts anwalt Lap in Elberfeld nach 14tägwcm Hungerstreik am 2. Feiertage in einer Heilanstalt aeitorbcu. Die Tariferhöhungen im Güter- und dersoncnvcr- kebr. Nachdem der UnterauLsckuß des Sachverständigen beirates der Nsichseiscnbahnen kürzlich der Reichsregierung erhebliche Tariferhöhungen im Güter- und Penonenverkehr zur Deckung des Fehlbetrages im EisenbahvhciuSbalt vorgr« ichlagen hatte, sind jetzt die Vorarbeiten kür die Ausstellung der neuen Tarife begonnen worden. Sie ichen, wie die „Voss. Ztg." hört, eine erhebliche Steigerung dec Güter tarife und eine mäßige Steigerung der Vcrsonentarife vor. Bor dem Frühjahre ,ft mit dem Inkrafttreten der neuen Tarife nicht zu rechnen. Die Lieferung pharmazeutischer Produkte au Frank reich. Laut Mitteilung der Reparationskommijsjou sind im November 1 701092 Kg. Farbstoffe und 8217 Kg. vbarmazeutische Produkte von Deutschland gelie'ert worden. Bis zum 30. v. M. wurden insgesamt 9 679 164 Kg. Farb stoffe und 36 701 Kg. pharmazeutische Produkte abgeliefert. Nm 24. Oktober d. I. wurde ein Protokoll unterzeichnet, das die Lieferung von 25' « der pharmazeutischen Produktion in Deutschland regelt, auf das die Neparntionskvminission ein LptionSrccht hat. Kommunistische Hoffnuugeu. Gestern begannen in Berlin die Verhandlungen des NeichstvngrcsseZ der Kom munistischen Jugend Deutschlands. In seinem Referat stellte Gneptner-Hamburg gewaltige blutige Kämpfe des Proletariats in Aussicht. Ein Ausbruch LeS Eisenbahner streiks fei eine günstige Gelegenheit, um eine 'Aktion gegen di« Regierung zu entfesseln. Die verdorbcuen Bntteruie»gen. Zn ihrer Meldung über verdorbene Bnttcrmcngen in Leipzig bringen die -Leipz. N. N." in ihrer heutigen Morgennummcr folgende Erklärungen: Wie nnS die Firma 'August Braun mirteilt, und wie uns die Reichsfettstelle zn Berlin auf unseren telephonischen Anruf auch soeben bestätigt, kann eS sich bei den Angriffe» auf die Reichsfettstelle nur nm folgendes bandeln: Die Rcichsfettstelle hat im Sommer dieses Jahres in Holland große Mengen Butter gekauft und mußte bei dieser Gelegenheit von den Holländern etwa 2000 Zentner minderwertige Lagermare mit abnehmeu, da sonst die Holländer die gute Butter nicht abgebrn wollten. Die Holländer haben jedoch die etwas minderwertige Butter er heblich billiger berechnet als die frische Butter, so daß aus diesem Kaufe für die Reichsfettstelle keinerlei Schaden ent steht. Diese Butter hat nicht etwa, wie in dem Bericht steht, eine» handhohcn Belag von Schimmel, sondern es haben einzelne Fässer Stockflecken, die höchstens einige Zentimeter tief sind. Bei diesen Fässern wird die oberste Schicht abge nommen und besonders verwertet. Dir Kosten dieses Um arbeitens betragen nicht 4 Mart für das Pfund, sondern 20 bis 25 Pfennige pro Pfund, und werden reichlich da durch ausgeglichen, daß die Butter wegen ihres minder wertigen Znftandes erheblich billiger eingekaujt wurde. Die Abnahme der Butter in Holland ist auch, wie uns mit geteilt wird, durch erste Buttcrfachleute Deutschlands vor- genommen worden. — Die Reichsfettftelle teilt uns mit, daß die Angriffe gegen sie mehr oder weniger aus Kreisen, denen daran gelegen ist. die staatliche Bewirtschaftung von Milch. Bntter und Käse zn beseitigen und die ReichSsett- stelle, die ihnen ein Dorn im Auge ist, zn beseitigen. — In der Bnlterangelegenheit habe man cs mit einer ganz unge heuerlichen Uebertreibung zu tun. Der Fachhandel «nd die Landwirtschaft streben schon seit langem dem Ziele zu. die Zwangswirtschaft zu beseitigen. Die Aufhebung der Zwangs wirtschaft für Butter würde nichts mehr und nichts weniger als den völligen Zusammenbruch unserer Milchwirtschaft zur Folge Haden. Schon jetzt sind Fälle bekannt, wo Milch- Produzenten oder Zwischenhändler die Milch absichtlich sau« werde» lassen, um daran» Butt« zu bereiten. Bet eimx
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