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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192101071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-07
- Monat1921-01
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 07.01.1921
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Riesaer G Tageblatt Freitag, 7. Januar 1SS1, atzeudS 71. Jahr« lischen Beamten Sachsens ß fische Staatsregierung in Berbindun! Postscheckkonto: Leipzig 2lSVK. Virokaff« Riesa Nr. tzL seht ist, kam cs zu einem Zusmninenstoß. Die Sozialdemo- kraten verlangte» als stärkste einheitliche Partei den Bor-- stcherposteu, den ihnen die zu einer einheitlichen Fraktion zusmnmengeichlossenen Bürgerlichen versagten. Infolgedessen lehnten die Sozialdemokraten die Besetzung der ihnen über lassene» «teile des Vizevorstehers ab. «Gewählt wurden da rauf Lagerhalter Küchler als Vvrstel>ec und Amtsgerichts direktor Tr. Neumann als Stellvertreter. * Dresden. Donnerstag morgen in der 6. Stunde zog abermals ein Gewitter mit grellen Blitzen und mehr fachem Donner über das Elbtal. Dresden selbst wurde davon nickt berührt, doch gingen Regengüsse in der südlichen und südöstlichen Umgebung Dresdens dabei nieder. — Dee Bund deutscher Mietcrverrine, der seinen Sitz in Dresden bat, verbreitet durch den Teluniou-Sachsendienlt folgende Meldung: Sturmzeichen in der Mieterbrwegung. Durch ost unerhörte Kohr MietSsteigeruna und durch die in Aus« sicht siebende MietSstruer, die den Forderungen der Mieter in keiner Weis« gerecht wird» sowie durch die mangelhafte Behandlung des von der Mieterschaft geforderten Reichs« mietenacketzc; ist die Mieterschaft in täglich wachsende Un- ruhe versetzt worden. Tie Ansforderuugen zum Mieter streik. also zur Zahlungseinstellung der Mieter, als gewerk« schaftlicheS Druckmittel mehren sich täglich. Dresden. Der Firma A. Böttcher u. Co. in Dresden, der Hoirat Rosenthal und andere in die bekannte große Ge- treidcschieberangelcgenhcit vcrivickelte Leute angeboren, ist dir GrosihandclscrlanbniS entzogen worden. — Wie gemrl-, det wird, ist an -er Verwirklichung des Hohratschen Planes der Errichtung eines KontorhciuSncubciues mit 1000 Räu men in Dresden nicht mehr zu zweifeln. Tie für die Er richtung notwendige Summe von 8V Millionen Mark wirb dem Architekten zur Verfügung stehen. Hauptsächlich betei ligen sich daran Dresdner Bauten. Das Gebäude wird ein zig in Deutschland dastehen, da es nicht nur ein Geschäfts haus, ein Kontorhaus, ein VcrkchrShaus und ein Vergnü- gungshauS sein wird, sondern weil hier zum ersten Male der Versuch unternommen wird, produllivc EiwerbSloseu- fürsorge zu treiben und zugleich der großen Wohuungs- und Büronot einer Großstadt avznhelsen. Außerdem wird daS Gebäude auf einem der hervorragendsten Plätze Dresdens erstehen und zwar auf dem Gelände, doS bis vor kurzem für den Neubau des Hygienemusenms in Aussicht genommen war. Alle in Frage kommenden Faktoren stehe» dem Unter nehmen sehr sympathisch gegenüber. Auch die Stadt wird der Verwirklichung -es Projektes jede nur mögliche Förderung angedcihcn lassen. Bedingung des Architekten ist die Nie- derlegung des sogenannten Ministerhotels an der Seestraße gegenüber dem BiSmarckdenkmal, in dem unter der Monar chie jedeSnral der Minister des Innern seine Wohn- und NepräscntationSräume Innehatte. Zuletzt wostnle darin der Minister des Innern Graf Vitzthum von Eckstädt. In Sern dreistöckigen noch sehr gut erhaltene,i, wenn auch sehr clten Gebäude, waren ferner daS Landcskousistorium und eine Abteilung des Ministeriums l^S Innern untergcbracht. Die Regierung hat ihr Einverständnis zur Niederlrgung des Gebäudes erteilt. Mit den Ausschachtungsarbeiteu wird be reits in wenigen Koche» begonnen werden. Radeberg. Ei» Naubüberfall wurde hier am Mon tag abend auf den Kassierer Hann aus Dresden verübt, der für eiu Dresdner Abzahlungsgeschäft Ratenberrägc einsam-- inelt. Als -er Kassierer die Schrcbcrgättcnkolvnie an der Kleinwvlmsdorfer Straße pcrssiertr, wurde er von einem Manne in den zwanziger Jahren angefallcn und ihm dabei di- Brieftasche mit mehr als 2000 Mark geraubt. Der Räu ber ist entkommen. Altbe rn sdo rf. Eine recht unbesonnene Handlung beging in der Nacht zum Montag rin beim Gutsbesitzer Zimmermann hier bediensteter junger Manu. Als er gegen 111 Uhr lärmend heimkchrte, gebot ihm sein Dienstherr Ruhe: bieS brachte ihn so in Erregung, daß er ein- in seinem Besitz befindliche Stilhandgranat- zum Fenster hinauSwarf, wo sic mit lautem Krach explodierte. Durch die Explosion und die Splitter wurden eine Anzahl Fensterscheiben zer trümmert. Als ein Glück ist eS immerhin zu betrachten, daß niemand verletzt worben ist. Der rabiate Bursch- gehörte früher der Reichswehr an und hat die Handgranate aus den Beständen der Reichswehr entwendet. Er dürfte sich nicht nur wegen seines Streiches, durch den das Leben von Men- scheu gefährdet werden konnte, sondern auch wegen Diebstahls, der Handgranate und wegen unbefugten Waffenbesitzes zu verantworten haben. Er wurde fcstgenommen und dewi Amtsgericht Bernstadt zugeführt. Pla « eni. B. Die Erberschiitteruugcn im oberen Vogt land dauern noch immer an, besonders in Klingenthal, Fal- kenpein und Greiz sind erneut Beben festgestellt worden. OelSn 1 tz. Ein vogtländischcr Banmriese mußte in den letzten Wochen gefällt werden: Di- König-Johann, Eiche zwi schen Pick und Weischlitz. Zwölf Bahnarbeiter hatten drei viertel Tag zu tun, den Riesen zu strecken; er hatte fast 2 Me ter im Durchmesser und 6,2 Meter Umfang. Leipzig. Tie elektrische Zugförderungsanlage ans den Strecken Magdeburg—Leipzig—Halle und Wahren— Schöneleld, die vor dem Kriege bereits teilweise dem be triebe Übergeben war, konnte während des Krieges nicht weiter betrieben werden, weil dec größte Teil der Kupfer leitungen der Heeresverwaltung zur Verfügung gestellt werden mußte. Die Wiederherstellungsarbeiten an den ge nannten Strecken wurden nach Beendigung des Krieges alsbald wieder ausgenommen und sind nunmehr auf ver Güterzugstrecke Wahren-Schönefeld >o weit vorgeschritten, daß der elektrische Betrieb auf dieser Teilstrecke demnächst Die Zinsen au» der für dt« Stadt Riesa bestehenden Kaiser Wilhelm Stiftung, di« bestimmungsgemäß zur Gewährung eine« Shrenkoldes an würdige uud bedürftig« Krieger unserer Stadt zu verwende» sind, gelange» am 22. März 1921 zur Auszahlung. Bewerber um den diesjährigen Ehrensold haben ihr Gesuch bis zum 18. Februar 1921 bei uns anznbringen. De« Rat »er Stabt Nies», am v. Januar 192 i. Schm». »«Ertrag oerfällt, durch Klag« «ingezogen werden muß ob« der Auftraggeber in - - . , )l«r an der Oltze". — Am Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger n-gendwrlch-c Störungen de» at der Bezieher keinen Anspruch auf üieftrunz »de: Nachlieferung der Zeitung oder auf Nückzaßlunz c>^ P.zugspreise». Gerttzestrahe öd verantwortlich für Redaktion: Artkur Säknel. Rieko: kür Wilhelm "Sittlich. Nies«. ««d Anreise» Medlatt Md AtyeigeH. Drahtanschrift: »a^Uatt Riesa. Fernruf «r.«. Diese« Blatt enthalt die amtlichen Bekanntmachungen der Amt-Hauptmannschaft Großenhain, de» AmttaeriLtt und He» Rate« der Stadt Riesa, sowie des Gemeinderates Hröba. Oertliches rind Siichsisches. Riesa, den 7. Januar 1921. —* Die Landsmannschaft Riesa inDreS- den beging am 8. Januar ihre Weihnachtsfeier unter Teil- nahm« einer Anzahl geladener Gäste. Gingeleitet wurde die Feier durch künstlerische Darbietungen, bestehend in Musik» und GesangSvorträgen der Familie Kleber und einem Prolog, gesprochen von Fran Derwaltungsinspektor Hilde brandt. Hierauf ergriff der Vorsitzende, Herr Kaufmann Wugk, das Wort zu einer Begrüßung der Anwesenden unter Hinweis auf die Bedeutung des Weihnachtsfestes, de» in der Landsmannschaft gepflegten Heimatsinn und die Liebe zur Heimatstadt. Der nach den» allgemeinen Gesänge «Stille Nackt" von den Kindern unter Leitung de» Herrn Lehrers Alswede aufaeführte Neigen und die übrigen Vor träge ernteten allgemeinen Beifall, wie auch eine Gabeulotterie von Weihnachtsgeschenken sich eines regen Zuspruchs erfreute. An dem darauffolgenden Tanz nahm Alt und Jung teil. Als Gast aus der Heimatstadt war Herr Friseur Paul Blumenschein anwesend. — Die Landsmannschaft »Riesa" halt ihre regelmäßige» Zusammenkünfte jeden 1. Mittwoch un Monat abends 7 Uhr im VereinSlakal „Scköfferhof" in Dresden, Schöffergaffe 3. ab. Zu diesen Versammlungen sind Gaste aus der Heimat herzlich willkommen. <—* Streik. Seit gestern früh befinde» sich die Ar- beiier der hiesigen Sägewerke von C. E. Brandl nutz C. F. Förster, sowie der Hafen-Hobelwerke m Gröüa Wege» Lohndisferenzcu in sämtliche» sächsische» Sägewerken im Ausstand. —* Unterrichtsbeginn in,der Handels schule. Mr werden gebeten, darauf hinzuweisen, daß der Unterricht i» -er Handelsschule infolge KokSmangcls erst am 17. d. M. wieder ausgenommen werden kann. —* Die Arbertslosenkundgcbungen l» Sachsen. Die für Donnerstag, den 6. Januar von den Enverbslofenräten anberanmtcn Demonstrationen sanden programmgemäß in fast allen sächlichen Städten statt. In Dresden fanden vormittags mehrere Der.cimm- lun.zeu CrwerbSloier statt, nach deren Schluß sich geschloj- lene DeinoiislrationSzüge bildeten, d e rote Fahnen und Plakate mit Aufschriften trüge» und Arbeiterlieder sangen. Die Polizei l>atte umfangreiche SicherheltSmaßnaynien ge troffen. Das LandtagSgebäuLe war in wertem Umkreise abgeiperrt. Zu Zusammenstößen ist es nirgends gekommen. (Siehe auch den Landtagsbcricht in der Bei'laae.) — In Leipzig ist die Kundgebung der Erwcrbslown, an der etwa 10000 Personen tcilnahmen, ebenfalls in Nutze und Ordnung verlaufen. In den Bersammlungen wurde be- kanntgegeben, daß bereits eme Abordnung nach Dresden abgereist sei, um dem Landtage die Forderungen der Er werbslosen zu unterbreiten. Von den Lokalen aus gingen die Teilnehmer nach dem Fleischerplatz, wo lre sich zu einem Demonstrationszug vereinigten. Im Neuen Ratdaus wurde eine Abordnung der Erwerbslosen vom Oberbürgermeister Dr. Rothe und Stadlrat Blnth empfange». Diese gaben die Versicherung ab, daß man die berechtigte» Forderungen der Erwerbslosen auf Besserung ibrer wirtschaftlichen Notlage anerkenne und in diesem Sinne oas Arbeits ministerium telegraphisch bitten wolle, die berechtigten For derungen zu bewilligen. Gleiche Versicherungen wurden der Abordnung auch von Kreishauptmann Lang« gegeben. — In Chemnitz ging die angelündigte Demonstrations versammlung ebenfalls vonstatten. In den späteren Vor mittagsstunden zogen unübersehbare Menscheumajjen aus den Arbeitervierteln nach dem Königsplah, wo immer diese wirtschaftlichen oder politischen Kundgebungen stattstnden. Irgendwelche Störungen der öffentlichen Ordnung sind nicht gemeldet. — Zu einer großen Erwerbslosentundgebung kam es in der ersten diesjährigen Stadtverorbnctensitzimg in Zwickau. Nach dem Muster von Plauen und Auerbach suchten die Arbeitslosen, die schon vorher auf dem Haupt markt vor dem Rathaus« demonstriert und daoei einige Fensterscheiben eingeschlagen batten, von den Staotver- ordneten die sofortige Bewilligung ihrer Forderungen unter dem Drucke des Massenaufgebots durchzusetzen. Sie verlangten einen sofortigen Vorschuß von 200 Mark sür jeden Erwerbslosen und von 50 Mark sür jedes weitere unterstübungsbecechtigte Familienmitglied. Sie hatten alle Tribünen des Sitzungssaales besetzt und brachten durch eine Abordnung ihre Forderungen vor. Die Stadtverordneten ließen sich jedoch nicht einschüchtern und lehnten die so fortige Erfüllung dieser Anträge ohne Vortzeramng ab, überwiesen sie vielmehr dem Rate zur Vorberatung. Am nächsten Sonnabend soll in einer außer»rdcntlicken Stadt verordnetensitzung über die zu erwartende Ratsvorlage Beschluß gefaßt werden. Trotz ver erregten Stimmung kam es zu keinerlei Ausschreitungen. — Di« für Donnerstag nachmittag anaesetzte Erwerbslosendemonstration in Plauen 1. B. ist im großen und ganzen ruhig verlaufen. In mehreren großen Sälen der Stadt fanden sich gegen 4 Uhr mehrere 1000 Arbeitslose zusammen, >vo die oe- kannien kommunistischen Erwerbslosenforderungen aufge stellt und begründet wurden. Um diesen Forderungen Nach druck zu verleihen, zogen die Versammlungsteilnehmer, zu- vor von ihren Führern ermahnt. Ruh« und Anstand auf der Straße zu bewahren, auf den Alten Markt, wo in zwischen auch ein Teil der Arbeiter ver Bogtländisqüm Maschinenfabrik sich eingefunden hatte. Der geräumige Platz war bis auf den letzten Winkel gefüllt, »sch nach einer burzen Ansprache, in der erneut die Forderungen erhoben wurden, ging die Menge ruhig auSetnandrr. Nur » n Trupp, von einigen 109 Mann zog »nm Prater, wo seit 4 Uhr der ReichStagsabgeorduete Streiemanu eine schon seit längerer Zeit angekündigte Rede über oie votttiiche Lage hielt. Zuerst erschien die Situation bedrohlich nut» in der Nähe des Saaleingau,;es kam eS zu Neinvcleien, als die nngebeiene Menge einbringen wollte. Als jedoch einige be sonnene Führer dec Erwerbslosen erneut zur Ruhe und Ordnung ermahnten, konnte die Versammlung fortgesetzt werden. Dr. Stresemann betonte dann namentlich die ve- sonders trostlose Lage im Vogtlands uud stellte r.i Aus sicht, daß er gleich seinen NeictsStagskollege» im interfroc-- tionellen Ausschuß dafür elntreteu würde, daß sür ine außergewöhnliche Nrtlage im Vogtland- auch außergewöhn liche Mittel bercitgestellt würden. —* Zusatzsteuer vom Mindesteinkommen. Das Reichssinanzmiuisie ium isat neuerdings angeordnrt, daß Beschlüsse durch die Gemeinden, die Zusätze vom Min desteinkommen einsiihren, zunächst drin LandeZinauzcimt Vorzusegen seien. Wenn sie dein zur Aussührung berufenen Finanzamt zugingcn, müsse bereits seslstehen, daß dciv Landesfinauzanit von se.'nem Anspnickjsrecht keinen Ge brauch gemacht habe oder machen inollr. Gemeindelw- schliisse, in denen erst bas nach Avlnuf der für Mitteilung au daS Finanzamt gesetzlen Frist ieslgcstrllt werden könne, müßten daher unberücksichtigt bleiveir. auch wenn sie selbst denk Finanzamt noch vor Fristablauf zugeganc>en seien. Die Frist ist für das Rechnungsjahr 1820.21 bis zum 31. Januar 1921 verlängert worden. —" Die Konferenz der Fi n a n z in i n i st e r in Bamberg. Die „Dresdner VolkSze tun.g" meldet: Finanz minister Heldt fuhr" gestern in Begleitung der Geheimräte Hedrich, Flor eh und Lewer zur Konferenz der Fminz- minister nach Bamberg. Auf der Tagesordnung dieser Kon ferenz stellen 11 Punkte, die d:e Regelung prr sKwrllcnren SienersiXige» zwischen dem Reich und" de» Landern be treffen. Außerdem wird Münster Heidt die ickri.-.l deut schen Finanzrniuister zu bewege» suchen, Sachsen inbezug auf die Kosten für die ErwerbSlosrniinterstützung zu ent lasten. Leiber waren bisher die Länder nicht geneigt, einem LastenanSgleich zurustiminen, so daß Sachsen immer noch unter der Tatsache leidet, daß es bei großer Wtetschasts- not die größte Zahl der Erwerbslose» un- somit die höchste» Kosienlleittäge dafür auszubringcn hat, während Bayern, Mecklenburg, Oldeickurg, Anhalt und andere Länder nur mehr wenig Gelder für Erwerbslolennnter- sitttzungeu brauchen. .Hoffentlich ist dec Schritt des säch sischen Finauzministcrs endlich von Erfolg begleitet. —* Der Po st verkehr mit den ver urteilten deutschen Kriegsgefangenen i» Frankreich. Der französische KriegSminister ieilte -em Zcntralnachweisc- amt durch den Chef der französischen Militärgesandtschaft in Berlin mit, daß die verurteilten deutschen Kriegsgefangenen berechtigt sind, Pakete ohne Begrenzung der Zahl zu emp fangen, die ihnen nach Prüfung des Inhalts beim Eingang sofort zugestellt werden. Ebenso können sie unter Vorbehalt -er Prüfung durch die Zensur des Depots alle Briefschafte» empfange«, die an sie gerichtet sind. —* Witterungsumschwung Mitte der näch sten Woche? Der Telnnton-Sachsendienst schreibt: Unser meteorologischer Mitarbeiter kündigt für die Mitte der näch sten Woche einen Umschwung der jetzigen geradezu frühlings mäßigen Witterung in ausgesprochenes Wintermetter an. Die neue Kälteperiode werde mindestens den Nest des ganzen Monats ausfüllen. —* Der Landesverein der kirchenmusika lischen Beamten Sachsens schreckt unS: Die säch sische Staatsregierung in Verbindung mit dem Landtag Lrt wiederum einen krassen Nechtsbruch begangen und di-smsl den Kantoren und Organisten des Landes einen barten Schlag versetzt, indem sie bei der Berechnung des Ruhe gehaltes der bisher im Amte befindlichen Kirchschullehrec das kirchendienstliche Einkommen, das in der vom Staate ausgestellten Anstrllungsurkunde und im Kataster als ruhe- aehaltskähig eingetragen ist und für das die betreffenden Beamten ihre freie Zeit, ihre Sonntage und die Ferren jahrzehntelang geopfert haben, plötzlich ganz außer Be tracht läßt. Tie Bedeutung der Kirchenmusik und die Wich tigkeit des kirchenmusikalischen Amtes für das gesamte kirchliche Leben fordern, daß die Oesfentlichkeit von dem Notstand der Träger dieses Amtes unterrichtet wird. Die Kirchenmusik ist für unsere evangelische Kirche eine un entbehrliche Lebensnotwendigkeit. Sie stellt ein unvergäng liches und unentbehrliches Gut dar und bewahrt glänzende GcisteSlateu deutscher Kultur. Hat nun der Staat die Ab sicht, durch seine jedem Rechtsempfinden twyniprechende Verordnung die Arbeitsfreudigkeit, pi überhaupt d»e Exi stenz aller Träger eines derartigen Amtes zu unter»,nden, die Kirchenmusik als solche zu vernichten und damit der Kirche in ihrer Lebensfähigkeit selbst emen Herzstoß zu versetzen? Fast scheint es so. Aber trotz dieser Krrchen- seindlichkeit muß der Staat bestehende Verträge halten. Er untergräbt sonst selbst jedwede GtaatSautorttät. Was sagen Konsistorium und Synode zu den, Verhalten des Staates? Zwar ist auch das Vertrauen der Kurcymmusiker «u diesen Behörden durch die letzten Synodalverhandlungen, die Verabschiedung des Gesetzes über oaS Mindesteinkom men der kircheiimittikalischeu Beamten betreffe»:», stark erschüttert ,vordem Es ist aber doch zu hoffen, oatz beide Instanzen die Kantoren und Organisten des LanoeS im Kampfe um ihre wohlerworbenen Rechte energisch unter stützen werden. Großenhain. In der ersten Sitzung d«S neügewähl- ten StadtverordnetenkollegiumS, das ans zwölf Vertretern der Bürgerlichen und acht Sozialdemokraten -nfÄmmengr- fsir d-z abends erscheinende Ausgabe des Riesaer Tageblattes werden bis spätestens früh 9 Ubr (möglichst tags zuvor) v wv „beten. Geschäftsstelle des Riesaer Tageblattes, Eoethestr. 59. 5 vurnahm« der Tonn- und Festtage. Bezug,Preis, gegen Vorauszahlung. monatlich L.— Mark ohne Zugc.l-.jcouhi-, u:c .>wc)o.ung am V°ftsch-tter monatlich Ll0 Mur» »wie Poftaebübr. >^et,e« dt, Nummer tz.« AuSqabetaa.« sind bl- S Uhr vormittag» auhuaeben und im voran» zu bezahlen ein- G-währ slic V» drsch*ln«> « bistiwmtm Lag«, und Pcktzv, wird nickt üdmmommm. Pr,t, für dtt 43 mw breit», r wm hob« «eundschrifi-Lile (7 Silben) l.lä Mark, Orwprei» t.- Mark; zeitraubender und tab-llarlsch« ko, V«/. «uflcklatz Nachm^mis,«-und «inUttUlw,g»a.bahe»0Pf tzst, rarifr v,wEg«r Rabatt nllscht, wenn - - Konkur» gnät. Zahlung», und »rMung»oet, Stiisa. Merzehntägwr Interyaltung-beilag» .Erzähler an der Litze". - ' ««triebe d« Druckerei, der Lieferanten ob« »er B»fördenma»«inrichNingen — hat der Bezieh« kem """ ' Rotationsdruck und Verlag! Lav. gerv Winterlich, Ni, sa. Geschäftsstelle: Geettzestrnhe S
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