Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192101182
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-18
- Monat1921-01
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.01.1921
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
NicsanchTaM» «nd Aufei^r MeblM ll»r ÄMiger». Lra-tanschrtstr Tageblatt Riis«. . , Postscheckkonto: Leipzig 21 SS». S«M«I Nr. 20. Diese» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtthauptmannschast Großenhain, Girokalle Niesa Nr. S2. de» Amtsgerichts und'de» Rate» der Stadt Riesa, sowie des Gemeinderotes Gröba. H 14. Die»«««, 18. Januar 1VS1, abends. 74. Jahr«. ^ätuiielaer Dagebiatt erscheint trve» Ta> abend« '/,8 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.HezutövrriS, gegen ÄocauSzaylung, meiiatticy 4.— !etarilliM^,zu!kcug^e>u)r. ve, «n Poftfckalter monatlich 4.10 Mark ohne Postgebühr. ÄNjrtgen 'ür die Nummer de« Ausgabetages sind bis ö Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahl-n; eine Gewähr für ta» Erscheinen an bestimmt«, Lag« und Putten mir» nicht übernommen. Peri» für di, 4» mm bre'te, i mm hohe Grund schrift-geile (7 Silben) l.lO Niark, OrtSpreis l.— Mart; zeitraubender und tabellarischer Satz «'/, Aufschlag. Nachweisung«» und Bermittelungtgebühr 80 Pt >*«st« larlse. Bewistlgrer Rabatt erlischt, wenn der «»trag «erfüllt, durch Klage «ina,zogen werden niuz oder der Auftraggeber in Kontur« gerät, gaylmig«. und Erfüll»ng«oek' Riesa. Bterzehntägl« llntrrgaltungrbetlage .Erzähler an der Elb«-. - Am Fall« höherer Gewalt — Krieg oder soulttaer irzeaüwstch-r Ztürnngen de« verriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörverungSeinrichtunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung «de: Nachlieferung der Zeitung v-r: WlNiick-ahiung os; 4!-zugspr-isr«. Rotationsdruck und Verlag: Langert Winterlich, R i »so. Geschüft« stelle: Goet-estrahe 59 Verantwortlich für Redaktion: Artbur Säbnel. Niela: kür--«Wstelk: 1LU »elm'L it tri chFllieia. Erlös»«« ist die Maul« ««d Klauenseuche in Moritz bei R. Donner, H. Stöbe; in Gröba bei Oswin Hennig. Die gegen diese Gehöfte erlassend» Sperrmatznabmen werden hiermit wieder auf« gehoben. Die Gemeinden Moritz, Gröba mkt GutSbezirk scheiden ans dem Sperr« und BeobachtungSgebiet aus. Die Gemeinden Promnltz, Grödel mit GntSbezirken, Röderan und Forberge scheiden aus dem Beobachtungsgebiete aus. Großenhain, am 17. Januar 1921. 7LLI. Die AmtShanptmaunschast. Mittwoch, den 19. Januar, vorm. 10 Uhr sollen im Amtsgerichte Riesa einige Dutzend Messer und Gabeln, Kartoffelpressen, Quirlgarnituren nnd cmaill. Eimer verfteiaert werden. Der Gerlckitsvollziekcr. Ausgabe der Landesfetttarten. . In den bekannten Ausgabestellen findet Donnerstag, den SO. Januar 1VL1, vormittags IS-12 Nbr die Ausgabe der LandeSfettkarten (Butterkarten) auf die Zeit vom 24. Januar bis 24. Juli 1921 statt. Butterselbftversorger erhalten keine LandeSfettkarten. Der Rat der Stadt Niesa, am 18. Januar 1921. Ger MelchSkimzler z«« ReichSpedenktaa. Der Reichspräsident hat aus Anlab des heutigen TageS folgende Kundgebung erlassen: Am 18. Januar sind 50 Jahr« seit der Einigung der deutsche» Stamme zu einem einheitlichen Staatsgebilde ver gangen. Die Sehnsucht unserer Vorfahren, das beihe Ver lange» weiter Schichten des Volkes in allen deutschen Gauen fanden hierdurch ihre späte Erfüllung, «nd diese Erfüllung blieb von Dauer. In allen schmerzliche» Per- lüsten, die uns jetzt durch Krieg nnd Frieden betroffen haben, ist «nS fast als einziges das «ine große Unglück er spart geblieben, daß die deutschen Länder wieder auS- einandergesallen sind. Wir halten aneinander fest. Darüber wolle» wir uns freuen, wenn wir auch mit besonderer Trauer an diesem Tage zu allen deutschen Landesteilen hinüberblicken müssen, die gegen ihren Willen von ihrem stammverwandten Lande getrennt sind, und auf das be sonders schwerleidende Oesterreich, das mit dem Herzen z» uns strebt, wie wir zu ihm. Unsere innere staatliche Ein heit weiter Zu erhalten und zu festigen, mutz unser aller, fester Wille sein. Wenn uns auch politische und wirtschaft liche Anschauungen mehr als gut ist trennen, in einem sind wir alle einig: Grenzen sollen uns nicht trennen. Die Ein heitlichkeit unseres deutsche» Vaterlandes ist für uns alle ein Stück unseres Glaubens, unserer Liebe und unserer Hoffnung. Berlin, den 18. Januar. ' ' Der Reichspräsident: gez. Ebert. Der Rrtchökanztrr: gez. Fehrenbach. * Reichstag und 18. Jaunar. Im Reichstag wird des Tages der Neichsgründung, .des 18. Januar 1871, gedacht werden. Reichspräsident Löbe wird in der ersten Sitzung nach den Ferien am 19. Januar in seiner Begrüßungsansprache auf den bedeutsamen 18. Januar Hinweisen. Ob noch in anderer Form dazu Stellung genommen wird, hängt von den Be schlüssen deS Acltestenrates ab. , In de» Bemerkuugen zum 18. Januar, die der „Vor wärts" unter der Ucberschrtft „SS lebe die Republik!" ver öffentlicht, heißt es: Der deutsche Einheitsgedanke ist revo lutionären Ursprungs. Was der 4. September für Frank reich war, wurde Der 9. November für Dcutschlapd. Künftigen Zeiten wird es fast als ein Wunder erscheinen, daß der Ham mer Les furchtbarsten aller Kriege nur ein paar Stück Rinde vom Stamm ablösen konnte, während Lieser selbst ungespal ten blieb. Die Demokratie war Deutschlands erhaltende Kraft. Am 4. September und 9. November haben zwei Völ ker «ihre Lebenskraft bewiesen, sind zwei Staaten neugegriin- det worden, die im ewigen Kampfe gegen einander alles z» verlieren, im gemeinsamen. Ringen für höhere Formen menschlicher Kultur alles zu gewinnen haben. Die Bergarbeiter für Sozialisierung. Der Verbind: der Bergarbeiter Deutschlands, der zur Zeit in Berlin unter Beteiligung sämtlicher deutscher' BergweckSgebtete eme Borstänoekonferenz abystll, beschäf tigte sich u. a.*auch mit der Dozialisierungsfrage. Eine Entschließung sagt: „Wir verstehen unter Sozialsslerna c die NebertragiMg der vollen Verfügungsgewalt über die Ge winnung und Verteilung der Bodenschätze auf eine durch die Rsuhsgesetzgebung bernsene Vertretung des Volks ganzen. Der unbedingt nötige Schutz der öffentlichen Jn- tercssen gegen die privatkapitalistisch-monopollstischs Be herrschung unserer wichtigen Rohstosfindusirie ist der vauptgrund für unsere Sozialrsierungssorderung. Sie ist keine „spezielle Bergarbeitersrage", sondern eine DoltSan- gelegcnhcit. Ter Vorschlag, „Klernaktien" auszugeben, will dl« traf'« mammonistische Gewinnsucht noch verstärken. Ter Verband lehnt das entschieden ab. Von der Rerchsregterung fordern wir, daß sie das am ö. August und 22. September 1920 gegebene Versprechen, einen Gesetzentwurf, der tue tatsächliche Sozialisierung des Bergbaues bezweckt, einzu- hrtngen, ohne weitere Verzögerung einlöst." - Hu diesem Bekenntnis des Verbandes der Bergarbeiter Deutschlands zur Sozialisierung lätzt sich der „Vorwärts" wie folgt ans: Dre Resolution wirkt in ihrer völligen Un zweideutigkeit äußerst erfreulich. Begrüßt werden muß die klare Umschreibung des Begriffes Sozialisierung und ferner die entschiedene Ablehnung jener lletnbürgerlich- lapitattstischen Denkweise, die von dem Kapitalismus ?,er ArbcitersclMst so gern nachglssagt wird. Die Reichsregie- rung, die seit nunmehr fast einem halben Jahre sich um die Erfüllung ihrer Versprechen zu drücken sucht, wöge sich durch die entschlossene Sprache der Resolution dec matz- ,hebenden Bergarbeitervrganlsationen in Deutschland wnrnen Visen. Dl« Berliner B«ch»r«cker gegen Moskau. Die Berliner Buchdrucker nahmen tn einer starrbesuchte» Versammlung am Sonntag entschieden Stellung gegen Moskau. Zu ben kommunistische» Demonstrationen am Sonn abend meint der „Vorwärts", man habe die Wahl, von Spitze- leie» ober Kindereien zrr sprechen, freilich einer sehr ver hängnisvolle» und verwerfliche« «t«ch»s. Air« Sabtuettswechsel in Frankreich. Ueber das neue Ministerium sagt. „Echo de Paris": TaS große Ministerium der nationalen Vereinigung, das man uns versprochen hatte, ist zu einem bescheidenen Mllllstcrinm mittlerer .Klasse zusammengeschrnnivit. Wir könne» nur wünschen, daß das Programm des neuen Ministeriums dem Ernste der Stunde und den Wünschen des Landes entspricht. Wir wünschen klare und einfache ^aten zn sehe». „Le Journal" schreibt: Das neue Ministe rium stellt eine weitgehende Zusammenfassung aller Schat tierungen der republikanischen Meinungen dar. Parlament und Lank» werden ohne Zweifel geneigt sein, Priano einen »rotzen .Kredit zu gewähren, ohne den er nichts unternehmen kann. „Petit Journal" erklärt: Die Stunde aehä.t den großen Taten, den großen Gedanken und oer großen Ver wirklichung. Für den Nachfolger eines Poinerrvs und eines Clemenceaus und an der Seite eines Millcr.'.nd, der eine so hohe Auffassung von seinem Amte hakte, blieb in der Geschichte der Platz frei. Wir wünschen von ganzem Herzen, daß Briand den Platz ernnehme. In der „Hu- inanits" heißt es n. n.: Tas neue Mimstenuin ist ein Ministerium der Reaktion und cs ist von der Art des Ver trages von Versailles. Es trägt den >teiu, der Ohnmacht nnd des Verfalles in sich. Der „Figaro" führte aus: Tas neue Ministerium ist nicht das Ministerium, das man sich wünschen kann. Tenn der erste Munn, den man wählte, VoinearS, ist heute ausgeschlossen, aber wdensalls nicht für lange. Tenn um von längerem Bestands zu sein, müßte das Kabinett Brian» dieselbe Politik verfolgen, wie man sic von einem Kabinett Pomcarb ecivartct hätte. DaS ist aber unmöglich. Denn Briand ist gerade im Gegensatz zu Poincarö, dessen Heftigkeit inan be'üvchtet hatte, gewählt loorden. Zum französischen Kabinettswechsel schreibt die Lon doner „Limes": Die außerordentlich biegsame Intelligenz Briands werde den britischen Standpunkt in den inter nationalen Fragen zu verstehen wissen. Kein Wcchier von Kabinetten oder Persönlichkeiten dürfe die Kraft Ser Entente erschüttern. Tie Politik beider Länder müsse vor allen Dingen darauf gerichtet sein, nicht zuzulassen, daß Deutsch land sich ven im Friedensvertrage übernommenen Ver pflichtungen entziehe. Jnbezng auf die Entwaffnung Deutschlands sei die Lage ernst, doch bestehe zwischen »er englischen nnd der französischen Negierung in dreier An gelegenheit' völlige Uebereiiistimmung. „Daily News" führt aus: Die britische öffentliche Meinung sei einmütig von der Wichtigkeit der Aufrechterhaltung des engen Zu sammenarbeitenS mid der Kamercldsck-aft unter den AU-vw- len überzeugt. Der Pariser Berichterstatter der „Morning Post" erklärt, die Ernennung Briand? zum französttchen Ministerpräsidenten wird in England begrüßt werben. Lloyd George wird in Briand eher crnen Mitarbeiter al - einen Gegner finden. Das Blatt fügt hinzu, die griechischen Royalisten freuten sich über die Ernennung BriandS, iveil er mit dem Bruder des Königs Kvustantin, Prinzen Georg, befreundet sei. „Daily Telegraph" kritisiert in einem 'angen Artikel über den französischen Kabinettswcchsel schar; die Haltung Deutschlands in der Entschädigungsfrage uns sagt, es bestehe kein Zweifel darüber, das; die Mehrheit in der französischen Kammer entrüstet sei wegen Ser Schlappheit, mit der Deutschland behandelt worden sei. Deutschland Zeige keinerlei Bestrebungen nnd Absichten, irgend einen wesentlichen Teil der von ihm geschuldeten Summen zu bezahlen. Das Blatt sagt zum Scb'.mse: Was auch immer unverantwortliche Persönlichkeiten sagen mögen, das Einvernehmen mit Frankreich mir» in Eng land mehr Venn je geschäht. Die englische Regierung wurde nicht die Unterstützung der öffentlichen Meinung des Landes finden, wenn sw nicht strikt von Deutschland die Erfüllung der übernommenen Verpflichtungen verlangte. * Wichtige Interpellationen in oer fran- z»,ischenKammer. Ein Kabinettsrat hat gestern mor gen im Ministerium für öffentlich« Bauten stattgesnnden, der bis mittags dauerte. Ueber die Sitzung wnrve keine Note veröffentlicht. Nach der ministeriellen Erklärung wird sich Briand der Kammer zur Besprechung der verschiedenen Interpellationen zur Verfügung stellen. Folgende Inter pellationen sind auf die Tagesordnung gesetzt worden: über auswärtige Politik, über Arbeiterpolitik, über dre Getrcidepolitik. Heriot wird sich rm Namen der radikal sozialistischen Partei an der Debatte beteiligen. VriandS Programm gegen Deutschland. Briand hat fern Programm den parlamentariscln'n Kol legen mit folgenden Worten vorgelegt: Wir können uns nicht mit einer langfristigen Politik befassen; wir müssen die jetzige Lage zur Gesundung z» bringen suchen. Es ist daher nötig, möglichst rasch die Summe zu bestimmen, die Deutschland zu bezahlen hat, sowie den Betrag der Jahresraten in Waren und Geld und den Anttu am Ge winn der deutschen Jndustttegesellschaften. Bor allein aber sind Berelndcirungen mit den Alliierten Zu treffen, nm die >'vn Deutschland anszustellenden Wechsel auf diese oder j?n-.- Weise verwerten und in den Handel bringen zu könnens TnnesaesHichtc. Deutsches Reich Wiedereröffnung des Reichstages. Ter Reichstag wird am Mittwoch nackmiitaci zwei Uhr seine Plenarsitzungen nach Sen WeihnocbiSserieu wieder aufnchmen. Tie sehr reichhaltige Tagesordnung enthält u. a. eine Interpellation des Abgeordneten Aderhold und Genosten, betr. Streitrecht der Beamten. Im Häuvtausschtts; deS Reichstages wurden nach längerer Debatte, in welche Reichsminister Koch mit einer ausführlichen Erklärung eivarnf, die Ausgaben für die Technische Nothilfe mit 25 Millionen Mark ine Beschaffung von AnSrüstnugSgegenständcn und 1', Millionen Mark zur Durchführung der Nothilse bewilligt. — Ein Antrag der Tcutschnationalen. der Deutschen Polksvartei, der Demo- traten und deS Zentrums aus baldige Errichtung einrs Denkmals iür die am außereuropäischem Boden im Kampf gefallenen Tentschen in Berlin, nm die während des Welt krieges für die deutschen Schutzgebiete gefallenen Tapferen zu Ehren, wird vom Hauvrausscbuß angenommen. — Ferner bewilligte der HaurttanSschuß zur Entwicklung der Anstalt für die Bekäinvfung der Säuglingssterblichkeit im Reiche eine halbe Million M. Nach Bewilligung von :'>N Millionen Mark sür die Durchführung der Reickstagswahleu und von ü Millionen M. zur Fürsorge für die dcutichstämmigen AuS- landsflücbtliuge genehmigte der Hciuptausschuß den Etat des NeichSmiuislerininS des Innern. Ein Flugdienst Berlin-Loudon geplant. Aus Lon don wird Sem Berliner 8 Ubr-Adeudblatt gemeldet, daß in diesem Frühjahr mit Fokker-Apvarcuen ein Flugdienst Berlin—London eröffnet werden soll. Amsterdam soll als Umschlagplatz dienen. Von Amsterdam ans soll der Verkehr auch nach Hamburg und Kopenhagen ivcitergefüyrt werden. Die Fokker-Avparate, die angeblich zu dieiem Zweck gebaut worden find, sind für iechs Perionen eingerichtet. Kundgebung des bayerischen Gewerbebundes. Der Bayerische Gewerbebund bat am Zonntag in ganz Bayern in 183 Ortichaften Protestverfammlungen abachalten, um gegen die Vergewaltigung des gewerblichen Mittelstandes Einspruch zu erheben, die in dem Gesetzentwurf der Soziali- sierungskommission des ReicbswirtscbaftSrates erblickt wird, welcher den Städten das Recht der Kommmwissiernng ge» werblicher Betriebe gibt. Ludeudorff über dcu Bolschewismus und seine Be kämpfung. Ten „Lcipz. N. Nachr." ivird aus Paris ge meldet: Ein Vertreter der „Pictoire" hatte eine Unterredung mit Ludeudorff, der erklärte, ein allgemeiner Friede in Europa sei unwahrscheinlich und unmöglich, so lange die Kommunisten am Ruder sind. Mit den Bolicbewisten fertig zu werden, sei unbedingte Notwendigkeit. Für Ludendorff gibt eS nicht nur einen russischen Bolschewismus, sondern die Bolschewisten seien überall verbreitet, sie seien iu Deutsch land, in Frankreich und in England zu Hame. Tie Ereig nisse in Flensburg scheinen das Ergebnis der Arbeit Si nowjews in Halle zu sein. In Frankreich svrecbc die Arbeit Cachins und die Arbeit von Tours für sich selbst. Eine Intervention in Nnhland muffe von allen Mächten vor genommen werden, aber eS bedürfe nicht nur eines bewaff neten Eingreifens, sondern die Weltmächte müssen ihre Politik vollständig verändern. Lo lange Frankreich seine Haltung gegenüber Deutschland nicht ändere, io lange gegenüber den Bolschewisten eine Zweideutigkeit betrieben werde und solange Amerika sich nicht für Europa interessiere, könne man nicht an eine Lösung der russischen Frage denken. Frankreich kümmere sich hauptsächlich darum, daß Deutsch land alles bezahle. Deutschlands Patrioten sind voll Sympathie für Rußland und wünschen ihm zu helfen. Wenn Frankreich seine Politik nicht ändere, könne aber Tentschland Rußland nicht zu Hilfe kommen. Wenn man gegen die Bolschewisten eine internationale Expedition organisieren will, könne Deutschland daran reiinebmen, und es könne nicht nur Deutschland Soldaten zur Verfügung stellen, sondern auch ein deutsches Kommando. iAn eine» inneren Umschwung in Rußland glaubt Ludendorff nicht, weil das russische Volk außerordentlich geduldig und augen blicklich ausgehungert und verschüchtert sei. Nur eine inter nationale Intervention könne Rußland vom Bolschewismus retten. Man dürfe auch nicht einen Soldaten verlieren, weil die bolfchewiftische Gefahr die ganze Welt bedrohe. Italien nnd Deutschland. Ter neue italienische Bot schafter Frassati sprach mit dem Berichterstatter des Berliner Tageblattes nnd erklärte im Laufe der Unterhaltung: Ich bin meinen Erfühlen für Deutschland niemcklS untreu ge worden. Habe ich doch in ihrem Baterlande unvergeßlich« Jahre verlebt. Nie habe ich daran gezweifelt, daß bcid« Länder geschfsen seien, einander zu verstehen und zu ergän zen. Selbst in der heutigen prekären Lage, fuhr Frassati fort, könne Deutschland nicht ans die Tauer nieder gehalten werden. Vielmehr sei ein Kulturvolk wie das deutsche be rufen, in der Geschichte noch eine große und würdige Rolle zu spielen. Vom Untergang Tentschlandö könne keine Rede sein. Der Kronprinz über seine Zukunft. Tie „Deutsche Wvchenzeitung für die Niederlande" veröffentlicht ein Ge spräch mit dem früheren Kronprinzen, worin dieser erklärte, er würde gern nach Deutschland znrückkehreu, um dort am Wiederaufbau feines Vaterlandes .mitznarbeitens aber er.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite