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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 31.10.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021031021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902103102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902103102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-31
- Monat1902-10
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Diese« Vlatt »i,d de» Lesen» von Dresden «nd Um-rdtus- «» Lage y»ch« dereu« «l» Abenv-Aurgabe jugestellt, während eS die Post-Abonnenten am Morgen in einer Lesammtausgabc erhalten. verugrgedlldl: A Ms.: -n« itikver in l«i»»duna. «lUtne ivrie, »!«> erdaite, IMNIIII» d>« hdrus «>»r »riisxl u Ort»t»al- «itun»«, mir m» d»«i>>n,,r «wrnsnitz^ Wsnnnimvik «Xi»« Mt« auivrnxuiil »«chetch»»« »re«»«» ^egvLrnSet L8LV Vortag von Ktepfrh L Retchardt. /snrresgeN'karik. tluu.iluiie von Alitüiidiliunaen di5 Ra»n»ttn,s 3 Mir Eonn- und Nkiriioas nur Marientlrnbk '« von »>d>S-,iUt» Die >tvol»»eÄumd «rite i>a » Tilden) 20 Piz. «n N »d>«»nuln »ui der Luvaneile Zeüe P'a die LlvatNae Zeile ule „Ein uriandl oder aut Dertietie 50 P'u. !tz» Nummern nocki Tonn und Ncter >ir,en > de, Swaliwe Gmndieiie» Lv «o de,. «, und M Pi, nach de iondoein Larii Auswamae Äui Nage nur acgcn Loiausdkjadiuna. VeletdiLtier werden u»l id Bi» berechnet. fternlbrechdn'chlui: I Ar. U und Rr. rvtzv. Lodert Lödwv jua. vmptwllll. Llvlävrslottv i» rröWter LIIM-Iii. VsorxplLtr 16. rLÜslK lösllöl^ ullllsülAAsll. ledrriiclii- uoil limir-leileemsttii. ftuÜtl nälös tnlirmmüüjilicirl.kiielirll N» l«v-si illie i. Ltt I'iaxe-i !s<1. s>)» « Neueste D-ahttzrrlchtr. Hofnachk'chlen. F,'»cit0'chivcien. Brn»gerstranüstellu»g. Ehrentasel, Töcrodst, I 81 1 «G»*VvR» Dplesikl. Gewerbevciein. „Flachsttiann als Eizietzel", Vcrlincr Leben. ! »Dl. Neueste Drahtmeldunqen o, m 30 Oktober . Berlin. Der „Germania" zufolge ist im Krankenhaus, Walbeck bei Münster am 29. d. M. Amrsgericht»rath Branden bura, Mitglied de- Reichstages und des preußischen Abgeord- nctenbauies, gestorben. London. Die „Times" melden a»8 Simla: Ter Maharad scha von Jodhpur hat sich selber an der Spitze von 600 Karnccl reitrrn zum Treuste im Somaliland der Negierung zur Be» füguua gestellt. Ter Maharadscha von Bikancr hat cbensollS seinc sämmtlichen Kamcelreiter und der Nawab von Bahawalpur eine Schwadron Kameelrcitcr anaebotcn. London. Tre „Times ' melden aus Rio de Janeiro: Nack Berichten aus Acre fanden zwischen brasilianischen E ngc- wanderten und bolivanischcn Truppen Gefechte statt. Tcr Hrund einer gewissen Spannung Brasiliens gegen die Abtrclnn, emer Konzession in Acre seitens Boiiotas an ei» amerikan sches Syndikat ist in der Befürchtung zu suchen, daß Acre den Schlüsse, tür eme Kontrole Amerika- über den Gummchandel und später für nve Herrschaft Amerikas am Amazonenstrome bilden könnte Aberdeen. Bei der Wahl des Rektors der UiuverPtü wurde der Kanzler der Schatzkammer Rilchic mit 360 Stimme) gewählt. DaS liberale Mitglied de-S Parlaments Asquith erhie.. 289 Stimmen. Konstantinopel. Aus der Psorte wird erklärt, der eng- lisch-türkische Konflikt wegen des Hinterlandes von N c inen - Aden werde in allernächster Leit gänzlich geordnet sein. Asuncion. Hier sind Pestiälle vorgekonimen. Washington. Ter chinesische Gesandte Lutingsang be müht sich, die Mächte zu überreden, ihre Zustimmung dazu zu geben, daß die Frage, ob d>e chinesische Kriegsent- schädigung aus der Grundlage der Gold- ober der Silber- Wahrung ^u zahlen sei, dem Haager Schiedsgericht vorgelea! werden toll Oerttiches und Sächsisches. Dresden. 30. Oktober Ge. MajestSt der König begab sich heute früh 7 Ubr 10 Minuten mit Sonderzug von P.rna aus „ach Königstcin und unternahm von da aus mit einige» Herren einen Jagd- ausstug noch dem Rosenthaler bezw. MarkerSbackcr Revier Rack beendeter Jagd kehrt er mit der Umgebung zu Wagen nach Bahn hos Königsteui zurück, von wo aus 6 Ubr 40 Minuten Abends die Rückkehr nach Pirna bezw. Hosterwitz ersolot. —* L«. Maiestät der König läßt Ken Einwohnern von Tharandt für die anläßlich seiner ersten Anwesenheit daselbst als König dorgebrachte Ovation, über die er sich lehr gefreut bat öffentlich durch den Bürgermeister Tr. Schoner seinen berz! chslcn Tank ausfprechen. —* Se. Majestät König Georg Hot da« Porlektorat über den Biknenivirlh'chaflliche» Hanplvrrrin im Königreich Sach c» übernommen —* Se Königl. Hoheit der Kronprinz hat beute dem vom Großenhainer Parforcejagdvcrem veranstalieten Rennen bei- gewohnt. —* Ter in Schloß Tuvzcnbera im 73. Lebensjahre gestorbene Kön'gl. Kämmerer und ertl che Rcichsrath der Krone Bayern. Ludwig Freiherr v. Niethammer, ist ein Bruder des bayerischen Gesandten am diesigen Hoie. —* Ausgehend von der Thaisache, daß daS sächsische Feuerlöschwesen, abgesehen von den größeren Städten, noch Manches zu wünschen übrigt läßt, und zwar besonders aus dem fkachen Lande, hat das Königliche Ministerium des Innern vor längerer Leit eine Verordnung erlösten, wonach den Amtsbauvt- Mannschaften ausgeaeben wird, jährlich mindestens 3 0 Rcoi- sionen, Besichtigungen und Inspektionen der Fcuerlöscheinricht- unaen der Gemeinden ihre« Berwalin.ngsbereichs vornehmen zu lasten, stch dabei oer Bczirktzvertreter des LandcSverbanbcs läch- stscher Feuerwehren als unbelbeil gte Sachverständige zu bedienen und am Jahresschlüsse über die Revisionen direkt an das Mini sterium Bericht zu erstatten. Gegenwär'ia ist nun die ganze Sache im Entwickeln begriffen, eS haben vielfach Revisionen der gedachten Art in der vorgeschriebencn Veste stottgcsundcn und einen entsprechenden Erfolg gehabt. Richtig wirksam kann der Segen der Verordnung freilich erst nach einigen Jahren werden. In maßgebenden Feucrivehrkreisen ist man der Ansicht, daß erst ste vorzunchmenden Nachrevisioncn, ob die mangelhaft befundenen sskuerwebren gestellten Ausgaben auch auSgesnhrl werden, den echten, dauernden Erfolg zeitigen können. Eine Unklarheit und verschiedene Handhabung tvr Verorrnung herricht gegenwärtig -och in Bezug aut die Frage, wer die Kosten der Revisionen zu lraaen hat. zjnni Theil sind die Revisionen seitens der Sack' verständigen kostenlos erfolgt, zum Theil sielen ste den Fencrlösch !m Tenlsche» Reiche, ohne daß eine statutarische Verpflichtung dazu vorliegt. inr daS Wohl der Angestellten und Arbestcr und tür ge meinnutzige Zwecke, sowie von Privaten für das Wohl der unteren Bevölkerniiflmchichte» gemacht werden. Ta der Bcisaster bei seiner Arbeit lediglich ans private Mitthcilungc» und aut Zeitung-:- uachiichten angewicie» ist. erbebt das Verzeichnis; keinen Anipruch aut Vollständigkeit. Tie Nummern, welche schon in der von der ..Elstcntaiel" sestgestellteii Hohe ein rübincndes Zeugniß für die OpiestviUtgleii n»d den Gemcininin de» deulichcn Aibeitgeber lassen zur Last, und zum Theil innyten sie von de» rcvidirten j daislelleu. werden allo in Wiiklichkeil noch ganz bcdenloud hohe, Gemeinden oder den AmtZhauptmannichaslen eetragen werden ' ' Tre Belastung der Gemeinden und der Feuerloschlassen >»'« Elchen Auilvettdungen erzeugte mehr!ach Unwillen in der betreuenden anznnetimen sein. Ter Gesaninstbetrag der in der „Ehrcnlasel" znianimeugestellten Geschenke und Stiftungen im drillen Vierteljahr ........... ... , !ftt>> dc'.änst sich ans 19 553827 Mk Außerdem befinden sich in Gemeinde, und dem Revisor kann die Bestreitung der Kosten aui j desteiben Angaben über lochende, nicht zahlenmäßig bcwerihrte die Tauer »ich. zugemuthci werden, iodan man in inaygcdeuden Feucrivehrkreisen den Wunsch hegt, die »ich! erheblichen Kosten möchte» st> dem Etat der Amlshcinplinaimichaften einen ständigen Blap erhalten. Jcdentalls sind me Negiernugsmaßnahinen z.n Erhöbimg des Feuerschutzes im ganzen Lande von großer, ivirly schastlichcr Bedeutung. —* Wie bereits in den Vorjahren mit gutem Erfolg, wird die Oekonvm is'chc Gesellschaft i. K. S. auch dieses Jahr ->m 5. Tezemder in Trcsdcn s„Lrei Raben". Viar enstraßej, eine A u sst et l u ng sü r s ä ch i tick e B ra ug c r st e mit Vrcis- oemerb peranjtalten. Tie Beschickung dieser Ausstellung ist allen sächsischen Landw rthcn. auch ohne das dieselben Mitglieder "er Lckoitoimjchcn Gcsellichasl sind, gestalte!. Köslin erwachsen "-cn Ausstellern mit Ausnahme derjenigen für Einsendung der .'lnSsielluügsgcgcns'ände nicht, ebcnw ist der Besuch der Aus stellung src Ta der Vraugcrstenbon mehr oder weniger den lyarakter des besser lohnenden Handclsgewöchsbaucs hat, ist es un Interesse unserer heimischen Landwirthschast nur Würstchens- oerth, das; sich der rationelle Gcrstcnbau tüustig immer mehr -ntwiekelt und ousbrcitct. Hierzu sollen die Gerstenausstellungcn "er Oekonouiischen Gesellschaft und die damit verbundene 'ach- visscnschosllichc und brancrcitechnische Beurlhcilung der eingc- sch cktcn Gcrstenmuster Anregung geben, indem sic die sür den öerstcnbau besonders geeigneten Lertüchkeiten erkennen lassen; erncr die Qualität der sächsischen Gerste erweisen und das Ver- ständniß sür den Gerstenbai, sörder». Ta sich u. A. auch die Be» uchsstation der Brauerschule in Grimma regelmäßig und in mnkenswcrtheslcr Weise an den Untersuchungen der ausgestellten Brauacrsle belbeistgt, wird gleichzeitig Gelegenheit geboten. dic!äch- ujckie Braugerste einem größeren Krc se von Braucreibcslissencn vor- vusühren und bekannt zu machen. Außerdem bietet aber schon die ortgejctzte iachverständipe Begutachtung der Gerste, wie sic durch ">as aus Fachgelehrten, Landwinhen uno Brauern gleichmäßig zu- sammenaeici'.tc Preisgericht erfolgt, so großes Jiilcreise stir den denkenden Landivinh, daß sich allein aus diesem Grunde eine regelmäßige Belck cknng der Ausstellung cmpsicnlt. zinnal das Er- aconiß der Bcurtbeilnng seines Musters jedem Aussteller mitge iüeilt loird. Bei rer d.cstährigen Ausstellung ist ganz besonders hcrvorzlcheben, daß neben den von der Ockonomischcn Oieicllichasl !N bisheriger Weste gestifteten Preisen sür d'e besten Leistungen in Allgemeinen, auch die landwirthtchastlichen Krc'svcreine, mit Genehmigung des Königl. Ministeriums des Innern, Sonder- preise anSgcletzt haben, die für die besten Leistungen aus den be treffenden Krelsvcreinsacbieten bestimmt sind und zu c »er regeren Beschickung der Ausstellung aus aanz Sachien ansoornen sollen, da nur hierdurch der Zweck der Ausstellung voll erreicht und ein zutreffendes Bild des sächsischen Gersienbanes gewonnen werden kann. Tie Anmeldung und E nscndung der Muster, eine markt fähige Körncrprobe in Größe von 5 Litern in Leinenbcutcl knickst Pan ersackj. hat bis sväleslens znm »3. November ds I. an die Geschäftsstelle der Oekonomstchcn Gesellschaft, Tresden-A., Wiener- strahc >3, Flügel 0, 1., portofrei zu erfolgen. Anmeldescheine und Ausstcllungsorduungen sind unentgeltlich vorher von genannter Geschäftsstelle zu beziehen. —" Ji» Arbestertrennd" verönentlt-bt Herr Peter Schmidt. Bibliothekar beim Kiststgltckien Statlstischcl! Amt in Tresden. icdvS Mat lurz nach Viertcitahrssckstiß eine „E h re » t n t r l", da? heißt eine möglichst vollständige Zwammenstellung aller der Gescheute und Stistnngen. dir von A'britgkberii. Atticngeiellschastc» u s. w l'tnngcii i ein Erhoinngshciin für Angestellte und Aibeitcr, eine Bibliothek, eine HauShastungöjchuIc. eine Kleinkinderschulc. eine Badeanstalt, ein Laalbau eine Untcr-stützungskassc und ein 'eantinengebändeTie Zahl der bei diese» Spenden betheiliglcn iFaltoic» belänit sich au> 193. darnnlcr befinde» sich 132 private Geber und 166 Eiuzclftiftnuge». 52 Alt>cngesell«chastcn mit 70 Einzelstistiingen und vier Banken mit vier Einzelstistungcn. Tic -umnie der Stiftungen in den drei ersten Vicrlehahren des nuicnden Inches erreicht die respeltuble Höhe von 639.52919 Mk.. ivovon 21 "!»9292Mk. auf daS erste. 2!1299830Mk. auf das zweite und 1955)827 Mk. ans das dritte Vieiteliahr entfallen. —* Tie in letzter Zeit wiederholt erlassenen Warnungen vor dem Verkauf und Genuß geschwefelten Törr- ob st es haben in den betheiliglcn Kreisen des Groß, und des Kleinhandels begreiflicher Weise eine liefe Erregung hervorgcrusen und geradezu eine Stockung des Absatzes dieser Früchte herbei- gesührt. Angesichts der bedeutsamen Interessen, die hierbei aus dem Spiele stehen, hat die Handelskammer Leipzig, nachdem sie von dem Königl Ministerium des Innern allerdings zunächst ab schlägig beschicken worden war. sich sofort nochmals an dasselbe gewandt und in ihrer erneuten Eingabe zunächst aus jene tief gehende Erregung der bethe ligtcn Kreise, sodann aus tue wirth- schastlich« Bedeutung der Angelegenheit und schließlich daraus hm- oewielen, daß dos Gutachten des Landcs-Mcdizrnol- Kollegiums noch ibrcr Ucbcrzengung viel weit gehe, wenn es schlechthin jeden Zusatz schwefliger Saure als gesund- he tsichädlich und deshalb zur Konservirung von Nahrungsmitteln als unslattbaft erklärt: einmal stehe dies nicht im Einklänge mit einem von dem Hygienischen Jnststut der Universität Leipzig ab gegebenen Gutachten, dos in einer bc> der Königl. Staatsanwalt schaft Leipz g anhängig gewesenen und infolgedessen ernaeslelllen Strafsache einen Gehalt von 0.038 Prozent als unschädlich be zeichnet bat; sodann erscheine ibr die Feststellung der auf gleicher Linie mit dem sächsischen Landcs-Mcdizinal-Kollcgium sichenden Medizmai-Rehördc des Bundesstaates Homburg, die einen Gehalt von 0.124 Prozent für zulässig erklärt hat. in gleicher Weise be achtlich: endl ch aber sei auch in 8 2 des Weinge'etzcs vom 24. Mai 1901 ausdrücklich der Zu'atz von schwefliger Läure bei dem Wc>n iu geringen Mengen für statthaft und unter das Nahr- uugsmiltcl-Gcsctz vom 14. Mai 1879 incht fallend erklärt worden. Ebensowenig entsprechen aber auch noch Ueberzeugnng der Handelskammer die in den crwähnlen öffentlichen Bekonntmach- machungen enthaltenen allgemeinen Hinweise, daß der Verkauf von gemurmeltem Türrobsl unter 8 12 des Nahrungsmittel-Ge setzes falle, m dieser Allgemeinheit den wirklichen Ncchlsverhäii nisscn: denn es kommt nach Lage der Gesetzgebung stets aus das Uiitcrsuchunysergcbniß unk das Sachvcrstänistgcn-Gulachten des einzelnen Falles an, ob der Geholt an schwefliger Säure ein io hoher ist, doß eine Schädigung für die menschliche Gesundheit zu befürchten steht, worüber jedoch der zuständige Richter, nicht aber die Verwaltungsbehörde zu entscheiden hat. Die Handelskammer hat schliefst ch an dos Königl. Ministerium die dringende Bitte ge richtet. aus eine schleunige Feststellung des zulässigen Höchstgehaltes schwestiger Säure im Dörrobst von RcichSwegcn hinzuw rlen und angesichts des seit Jabrcn unbehindert octrieocnen Verkehrs in:: geschwefelten Früchten bei weiteren Maßnahmen eine Ueberganos- zeit von mindestens einem Jahre zu gewähren Tos König!. Ministerium hat hieraus der Handelskammer eröffnet, daß cs zu nächst die Königl. Krc'shauptmonnschaft Lcivzig. in deren Bezirk das Hyg-enischc Institut der Universität Leipzig liegt. >ur bc Kunst und Wissenschaft. Mittheilunaen aus dem Bureau der Königl. Hoftheater. Tie ÄöniF. Gcneraldircktion hat dos drei- aktige Lustspiel „Dienerinnen" von Hermann Bohr zur Aufführung für da- Könial. Schauspielhaus angenommen. — Ter Barverkauf für die Erstaufführung der fünsaktigcn Komödie „Die Gerechtigkeit" von Otto Ernst beginnt Freitag, de« 31. Oktober, vormittags '/ßll Uhr an der Kaffe des Königl. Schausp'rlbaules. s* Im Königl. Hoffchanfpiel gab man gestern, wohl nur aus Lourtoifie für Otto Ernst, er seit Anfang dieser Woche m Dresden «eilt, um den legten Proben zu seinem neuen Bübnenwerke „Gerechtigkeit" beizuwohnen. den oielbewährten ,. F l a ch s m o n n als Erzieher". Die Borstellung war sehr gut besucht, und das Publikum, da« den liebenswürdigen Dichter im Hauie wähnte, befand sich in der beifallsfreudigsten Stimmung, sodaß der Erfolg der Komödie wieder ungewöhnlich lebhaft und laut in Erscheinung trat. Nach dem zweiten Akte schien man auf das Erscheinen Otto Ernst s gerechnet zu haben: wenigstens applaudirte man an diesem Aktschluß besonders reichlich und herzlich. Die Aufführung ftaich im Allgemeinen nicht ganz aus der Höhe, die man früher, auch bei Wicderbolungcn zu konstatiren Gelegenheit hatte. Namentlich textlich kam Manches recht konfus zu Tage, so vor Allem bei Herru/Wirne, der im Uebrigen daS Ekel von FlachS- rnz virtous auf die Füße stellt«. Den tzauvtantheil des nab de» Beifalls heimsten natürlich die Träger der drei olle» eia: Kran Vasts als ebenso anmuthige, wie gewandte so»ie die Herxen Müller s Schulrath Prell) und Stahl st>isoi ^kenming , , > des Stückes Reiz und Anziehungskraft bis heute nim mögen auch heute wie schon früher ihre Namen Plot finden; dir Herren Rens, Bauer, Froböse, Leichert, von des Dichters „Gerechtigkeit" in gleicher Weise glücken, damit unser Königl. Hosichaulpiel bis auf Weiteres wieder einmal der Repertoirsorgen übcrhoben ist. FV. ». Gun», Gebühr, Egaerth, Hufs, di« Damen Diacono, r und yirle, — fie Alle thaten auch^ gestern ihr Bestes, »M der Komödie zu einem ausgesprochenen Möge ihnen da» auch am ^ iuSgc'prochenen Erfolge zu verhelfen. Sonnabend im siegreichen Zeichen Berliner Leben O. Berlin, 29. Oktober. Die Zeiten sind schlecht. Daran ist leider nicht zu zweifeln. Wir befinden uns in einer schweren wirthjchaftlichen Krisis, deren Ende noch immer nicht abzuiehe» ist. Auch das steht leider fest. Natürlich macht die deutsche Reichsbauptstadt keine Ausnahme von dieser traurigen Regel. Im Gepentbeil, hier machen sich die schleckten Zeiten naturgemäß ganz besonders fühl- bar. Nirgends ist die Zahl der Arbeitslosen so groß, wie hier. Es giebt keine einzige Straße, in der nicht zahlreiche Läden leer stehen und selbst zu ermäßigten Preisen keine Miether finden. Auch die Zahl der unvcrmiecheten-Wohnungen, namentlich der theuren, ist sehr beträchtlich. Und doch — trotz der unleugbar schlechten Zeiten, trotz des augenblicklichen wirthschastlichcn Rück ganges fehlt eS nicht an Erscheinungen, die dazu in einem un lösbaren Widerspruche zu stehen scheinen. Niemals haben unsere Theater und sonstige Vergnüg ungslokale bessere Geschäfte gemocht, als gegenwärtig, um nur eine unumstößliche Tbatsache in dieser Richtung heroorzuheben Wie reimt sich das zusammen? Man würde versucht sein, anzunehmen, daß Diel«, denen e» jämmerlich schlecht geht und die sich furcht- bar plagen müssen, erst recht daS Bedürfnis, empfänden, ibreo Jammer zu betäuben, und fick deshalb in den Strudel der Ver- gnügungei, stürzen. Dieser Erklärung steht aber entgegen, daß keineswegs nur die Lokale und Theater ständig überfüllt sind, in denen man sich aus angenehme Wc.se zerstreuen kann, sondern ebenso sebr auch diejenigen, die keineswegs nur Zerstreuungs- zwecken dienen. „Monna Banna" von Maeterlinck ist wahr- sich nicht dazu ongetha», als Sorgenbrecher zu funaircn. Den- noch ist jede Aufführung diese- Stückes im Deutschen Theater seit Wochen ausverkauft und schon eine Woche zuvor für sede neue Aufführung kaum noch ein Billet zu bekommen. Ist der Handel im Allgemeinen zurückgepongen, io blüht aegenwäriia bei uns der Billethaadcl in ungewöhnlichem Maße. Namentlich das Sarah Bernhardt.Gastspiel hat ihm eine Blüthrzcit gebracht, wie sie hier nur äußerst selten erlebt worden ist. Trotzdem di-' Mehrheit der Berliner Kritik sich verbältnißmäßig zurückhalten: geäußert batte, vcrzeichnete dennorb der Billethandcl stir ibr zweites Auftreten eine kleine Hauste: Die Händler waren mii ihrer Forderung für zwei Parquelplätze iKaflenpreis 39 Mark! von 50 auf 55 Mark gestiegen und haben den Preis schlankweg auch bekommen. Das Haus war wieder ausvcrkaust. und zwar schon in den Vormittagsstunden. Dabei ist zu bcrückstchtigcn. daß an demselben Abend noch in zwei ersten Theatern große Ereignisse stattsandcn. im Berliner Theater die Erstaustührung der Einakter „Rühmlose Helden" und im Evernbauic die Ertl aufsührung von Strauß' „Feuersnokh", letztere ebenfalls zu er- böhten Preisen, wobei sich auch noch ein schwungvoller Äillcthandel zu noch höheren Preisen cntwickelte. In der That, man stcbt da vor einem Räthsel, das man am liebncn so lösen möchte, daß die voraufgegongencn selten Jahre zahlreiche Taschen stark gefüllt haben »nd der ausgesammeltc Vorralh Viele» leicht über die jetzige Krisis hinwcghilst. Doß unsere Theater direktoren sich hierüber nicht weiter die Köpfe zerbrechen, sondern ohne Weiteres den unerwarteten Segen vergnügt einstrcicken, kann man ihnen nicht verdenken. Aber der mioctheiligte Be obochtcr sinnt doch desto eifriger diesem merkwürdigen Probien, noch Im Mittelpunkt der Unterhaltungen über Kunst und Theater steht hier natürlich gegenwärtig das Sarah Bern- Hardt-Ga st spiel. Man rann von der französischen Schau- wielerin nicht ohne Weiteres sagen: „Sie kam, sie sah, sie siegte". Im Geaentheil. so sehr in den Reihen des Publikums, dem sie in Berlin gcgenübertritt, diejenigen Elemente übcrwiegen, die einen Kunstgenuß am liebsten nach der Höbe des dostir zu zahlen den Preises cinichätzcn, so mußte sie sich doch zunächst das Be» liner Publikum recht mühsam erobern. Aber cs gelang ihr allmählich und man muß. Alles in Allem, zugeben, nicht un- verdienterweile. Wie man sich auch nach iubiektioem Geschmack, nach künstlerischer Anschauung »nd nach früher von anderen Kunst- grötzen her gewonnenen Eindrücken zu dieser vielgenannten fran zösischen Schaut'pielerin stellen mag: eins muß ihr auch der Neid lasten, und das ist nicht wenig: sie ist eine Können» aller ersten Ranges. Sie beherrscht, das gcsammle technische Ri.stzrua ihrer Kunst mit vollendeter Meisterschaft. Nur dadurch ist es
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