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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.05.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-05-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19130516010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913051601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913051601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-05
- Tag1913-05-16
- Monat1913-05
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.05.1913
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»eise-AMl.»>, l.ellemm«i xrütitits ^usrvnlij in »Ilün broislu^ou. 8tvts k^euilvitsy. Illdeil Illinre. »IMlU-WM Ullä sM !!k« U. Kursus für kirchliche Kunst und Venkumlrvstege. Eine noch Hunderten zählende Versammlung, zumeist ans Theologen und Architekten Nestel,end, trat gestern vor mittag 8 Uhr in der Aula -er Technischen Hoch schule zu dem vom evangelisch-lutherischen LandcS- konsistorium in Gemeinschaft mit dem Verein sltr kirchliche Kunst und der Kommission zur Er haltung kirchlicher Denkmäler in die Wege ge leiteten Kursus stir kirchliche Kunst und Denkmalspflege zu sammen. Auch einige Dame» wohnten dem Kursus bei. Unter den Anwesenden dciuerktc man Le. Königs. Hoheit Neu Prinzen Johann Georg, den Präsidenten des Landeskuiisistoriums Dr. Böhme, Oberhosprcdigcr Dibclius, Oberkonsistorialrat Benz, Kvnsistorialrat Kölvsch, Wirk!. Geh. Rat Aikerman». Geh. Bäte Lotichins und Genthe. Geh. Konsistorialräte u. Zimiucrmann und Freiherr» v. Welck, Hofpredtgcr Kretzschmor. Präsident des evangelisch-lntheri- schen Lairdeskonsistorinins Tr. Böhme cröffnere die Sitzung mit Worte» der Begrüßung. Schon lange sei der Wunsch nach Abhaltung eines solchen Kursus rege geworden. In Bonn. Nürnberg und Halle habe man bereits Kurse ähn licher Art veranstaltet. Das Verlangen nach eingehender Kenntnis kirchlicher Kunst sei also vorhanden. Die Kirche habe die Pflicht, die Kunst zu pflegen, sowohl die in den Kirchen vorhandenen Kunstdenkmälcr zu erhalten, als auch die neue Kunst in der Kirche heimisch zu machen. Der snnge Theologe zumal stehe osl den in künstlerischer Hinsicht er hobenen Anforderungen ratlos gegenüber. Freilich werde der Kursus nicht mit einem Schlage die fehlende Kenntnis vermitteln können: aber er gebe sicher erwünschte Anregung, und in weiteren Kursen werde das Wissen ausgcbant und ergänzt werden. Auch die Architekten würden Vorteile von diesem Kursus habe». Darnach ergriff Geh. Hosrat Pros. Dr. Gurlitl das Wort zu seinem Vortrag über - Knust und Kirche. Er ging von der Gotik in der Kirche ans, die man im Mittel- aller als gleichbedeutend mit kirchlicher Kunst angesehen habe. Ern später erkannte man, das, jeder Stil, der dem Zweck der Kirche entspricht, kirchlich zn nennen ist. Tie Kirche ist asketisch, die Kunst dagegen soll Lustgefühl er wecken: es besteht also ein großer Zwiespalt zwischen beiden. Die Orden habe» gar nichts für die Kunst übrig gehabt; das geht aus einer Bestimmung hervor, gemäß der jeder Bruder der sich künstlerisch betätigt, aus dem Orden nnszuschciden hat. Bernhard v. Eiairvaux hat die Kunst in der Kirche als Dreck bezeichnet. Erst der freisinnige Franz v. Assisi hat der Kunst Eingang in die Kirche verschafft. Luther hat der Kunst in der Kirche kühl gegenttbergestan- den. In seinen Schriften findet sich so gut wie nichts über kirchliche Kunst. Tie zu seinen Lebzeiten erbauten Kirchen sind streng und nüchtern gehalten. Die letzten Jahr hunderte haben hierin Wandel geschaffen. Seit alten Zeiten hat sich die Kirche das Aufsichtsrecht über das Vorbehalten, was in die Kirche hineinkommt. Schon das Tridentiner Konzil wollte, daß die Bilder in der Kirche wahr sein sollen. Das Bild in der Kirche darf der Lehre nicht widersprechen. Vorsicht ist vonnöten, wenn man Symbolik in die Kirche bringen will: denn der Dorfgemeinde mutz die Symbolik erst erklärt werden: eine erklärte Symbolik 'aber ist wie ein erklärter Witz. (Heiterkeit.i Die Kreuzform in der Kirche ist von Anfang an nicht masigebend für den Kirchen vau gewesen. Tie Liturgie hat die Form der Kirche ge schaffen. Die Architekten müssen von den Theologen einen ausgesprochen klaren Willen fordern, wie sie die Liturgie ansgeslilirt wissen wollen. Den» die Liturgie ist nicht nur ei» von der Oberbehürde vorgeschriebeneS Gebet, sondern eine Art der Anbetung. Die Liturgie ist Kunst, soll Kunst sein; sie ist diejenige Kunst, die der Theologe zu erkläre» hat. Der Architekt wird an der Hand dieser Liturgie das Zweckentsprechende, daS Richtige und Schöne z» schassen wissen. Unsere neue» Kirchen sind, an ihren berühmte» Vorbildern gemessen, zumeist künstlerisch zinüclsteheiid, aber in ihnen ruht eine innere Kraft, die den Gedanken der inneren Wahrhaftigkeit zum Ausdruck bringt. Tie Fvrmen haben innerhalb der christlichen Kirche immer ge wechselt. Znin Schlust seiner ausgezeichnete», knapp zwei stündige» Rede kam der Vortragende ans de» Zweck des Kursus zn sprechen. Er liege darin, Theologen und Architekten einander so nahe zu bringen, das, sie gegen seitiges Verständnis finde». Tann werden wir zu einer edleren, reiferen Knust kommen. Ebenso wie wir ver lange». das? der Geistliche in seiner Predigt selbst gestalte», soll auch der Architekt Eigenes geben. Ter Künstler soll nicht nur verantwortlich sein vor der Gemeinde und dem Pfarrer — dieser geht und jene stirbt —. sondern auch vor der Zukunft. Im Anschluß an seine von reichem Bei fall begleiteten Ausführungen zeigte der Redner in Licht bildern einige Grundrisse alter und ältester Kirchen und schlaf? mit dem Grundsatz, das? nur ü i e Baukunst die wahre sei, die dem Zweck der Benutzung am besten entspreche. Nach einer Frühstückspause crgriss Rektor Professor Tr. Schmidt aus Frciberg das Wort zu einem Licht- bilücrvvrlrag über den „älteren K i r ch c n b a u in Sachsen in kulturgeschichtlicher Beleuch tung". Ter romanische Kirchenbau in Sachsen reicht südlich bis au den Kamin des Gebirges und vstwärts bis an die Eibe. Aber er hat nichts Hervorragendes gcjchasfc», was sich etwa mit dem Tom zn Speyer vergleichen liehe. In der figürlichen Plastik der sächsiichen Bildhauer,chule dagegen, durch die ein Nachklang der Antike vdcr aber ein Nvrllang der Rcnaissanee weht, ist geradezu 'Wundervolles geschaffen worden: als Beweis sübrte der Redner die Maria im Tom zn Frciberg an. Niemals, weder vorher »och nachher, hat die bildende Knust tu solcher Blüte ge standen. Ter romanische Stil hat lange Zeit als der deutsche Kirchc.cbanstil gegolten. Ein interessantes Vc- vbachlungsgebiet für den gotische» Baustil bietet das osi- elbische Lachsen. Eine Fülle von Lichtbilder» gab dem Redner Gelegenheit, die Schönheiten der sächsischen Kirchen bis in die Einzelbeiten darziitn». Täs schönste Denkmal der Spätgotik nächst der Marienkirche in Zwickau ist der Tom in Freiberg. Tie Reformatio» Luthers zerstörte Ver altetes, vollendete schon Begonnenes und schuf neue For men. Laien und Priester, bisher scharf getrennt, vereinten sich zu gemeinsamem Tun. Aber Luther, sclbsnchöpseriich veranlagt, hat keinen Kirchentypus geschasscn. „Tie Kirche ist wie jedes andere Haus, in dem man Gott dient." Ter Treißigiährige Krieg unterband jede Bautätigkeit: die Restaurierung der zerstörten Kirchen nahm alle Kräfte in Anspruch. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts begann ein neues Zeitalter sächsischer Baukunst, deren schönste Schöp fung die Dresdner Frauenkirche ist. Ter Redner schlaf,: Ter Ätrchenbau war stets der deutlichste Ausdruck der je weiligen Kultur des Landes; möchten auch die Menen Kirchen nicht tote Gehäuse sein, sondern der lebcuerivcckcnde Ausdruck einer lebendigen Volksseele! (Bcifatt.i In der Mittagsstunde begaben sich die Teilnehmer am Kursus nach dem „Reichsbanner" zur leiblichen Stärkung. Nachmittags begannen die Besichtigungen. Im Kunstgewerbemuseum sprach Prosessor Tr. Berling über „Kirchliche Kleinkunst": daran schlvs? sich der Besuch einer Sonderansstellltng vvn Kirchenparamenten, die von dem Spezialntelter Margarethe Psass in Eheinnitz mit schönen Stücken beschickt worden war. Weiter besichtigten die Teil nehmer die Sophieülirche, wo Prvseiior Tr. Bruck die Führung übernahm. — Abends sprach Pcoieijvr Bes, ei m euer in der Aula der Hochschule übe, „Bankünstlerische Ausgaben der evangelischen Kirche in de» Gegenwart". LerMches und Sächsisches. Jubiläum. Ter geprüfte Hnsbeschlagsmeister E. 'WUH. Haase begeht heule, am IN. Mai, sei» -'.'-jähriges Inöiiänni als Königl. V c s ch l a g s in e i st e r am König!. Marstall zn Dresden. Lciue» 8». Geburtstag begeht Montag, de» Ni. Mai, der Oberkellner Herr Wilhelm Schrick ei. Er ist seit >8 Jahren im Ball- und Garlen-Etablisiemeiu S ch w c i z c r h ä n s ch e n" iMoritz Bergers tätig und geht heute noch in geistiger und körperlicher Frische seine», Bc rnsc nach. — Silberne Hochzeit. Tic hier TippoIdisM,,ld.>cr Gasic 2 mul, ncnüc», seit Fahren bei ocr Tresdner ZigaretleiisabrN „Telia" a!- Kartonnagcn-Heimarbeiler beschäftigten .H o >> c r scheu Eheleute sonnte» am 15. Mai die silberne Hochzeit scieru. Beide stehe» im 7k. Vebensjahrc und erfreuen sich noch geistiger Frische und grösster Rüstigkeit. — Richard Wagner, ein Filmdrcrma in ti Akten, wurde gestern nachmittag im U. T.-L i ch t s p i c l - T >> c a t c r ans der Waiienhausstrascc einem geladenen Publikum erstmalig ^ vorgefühit. Richard Wagner und Kinv! Ein gewagtes Unternehmen! Aber was ist nach „Quo Vadio" dem Kinv noch unerreichbarc Eine Wagner-Biographie in lebenden Bildern zaubert uns der neueste Riesenfilin in zwei stündiger Tauer vor. Ans alle Einzelheiten kann nn Rahme» einer kurze» Besprechung nicht eingcgangen werde». Was uns aus des großen Meisters Lebe» gezeigt wird, ist gewiß z» einem guten Teil geeignet, manchen zn veranlassen, sich für Wagner und sein Schassen im Fahre der IOO. Wiederkehr seines Geburtstages zn interessieren. Es soll auch freudig anerkannt werden, daß die phvtvgra phische Kunst im Verein mit der des Regisseurs Beivnn dernswertes geleistet haben. Aber es darf nicht verschmic gen werden, daß auch hier das Erhabene vom Lächerlichen und Trivialen kaum schrittesmeit entfern! liegt. Ter Wagnerdarstellcr des Films ist in Maste »ud Spiel vor trefflich, kleine Uebertreibungen, z. V. in der Darstellung des Schmerzes und der Verzweiflung, sind ans das Konto des Regisseurs zn buchen. Kaum merklich vollzieht sich in der Maske die Wandlung des Meisters vom t7jährigen Jüngling bis zum ergrauten Mnane. Höhevnnite de» Versiilirnng sind auch die Szenen mii König Ludwig und die des ersten Znsninmentresjens mit Evsinia v. Bülviv. Entschieden abzulebnen sind die widerlichen häuslichen Szenen mit Wagners erster Gattin Minna Planer, ebenso die Darstellungen der Pfändung in Wagners Wohnung, des Auftretens der Manichäer, die übrigens in Riga genau dieselben sind wie in Leipzig. Seine das große Publikum faszinierenden Reize entfaltet der Film in der lebendigen Schilderung vvn Wagners Flucht aus Riga und in Bil dern aus der Dresdner Zeit. Wirkungsvoll waren auch einige Bilder mit aparten BelenchkungSessekten: so sah man das Verlöschen des Lichtes oder den Sonnenglast durch das vfsene Fenster. Genug also bietek die neueste Kino-Attraktion Dresdens des Abwechslungsreichen, so daß man dem U. T, wieder volle Häuser Voraussagen kann. Die beide« Mannergesangvereine „Eichentranz" und „Postkläuge", Leilung Ebormeister Richard Schöne, veran stalten Sonntag, den 18. Mai, 1 Uhr nachmittags, im Lincteschen Bade mit der Schützen-Kapelle ein Somm er tön zert mit dem Leitgedanken: „Die Jahreszeiten im l Lied". Des Altmeisters Prof. Hofrat Dörings Elivr „Herbst- cs -- 2. Kunst und Wissenschaft. 1 Dresdner Theaterspiclplan für heute. König liches Opernhaus: „Aida" U,c>8i: Königliches Schauspielhaus: „Genoveva" t7i: Reiidcnz- theater: „Die Reise nm die Erde in 811 Tagen" »128). 1 Belvedere-Konzert au: 1». Mai. „Vergißmeinnicht", Inter mezzo von A. Macbeth. „Die Nebensonne»", Bcd vocOF. Schn bcrt. Lutte ans „Tvriiröschen" vvn P. Tschaikoivsky. Arie ans der Oper „Rivaldo" von G. F. Händel. Ouvertüre ,?»r Operette „Dichter und Bauer" von F. v. Luppe. Cagliostro-Walzcr vou I. »traust. . V Dresdner Richard-Wagner-Feier. Das große Ge dacht n i s k 0 » z c r t am 21. Mai in der Frauenkirche wird nvch eine bedeutsame Vermehrung der k >i 11 st l e r i s ch c 11 Gaben erhalten. Und zwar wird die Schlußszene ans „Parsisal" ganz auf-zesührt, ü. h. die beim Palmsonncagstvnzert im Opernhause iveggelnssenc, jür dcn musikalischen und dichterischen Zu'auiinecckiang aber hoch wichtige Klage des Amsortas mit den einleitenden Worten des Titurel wird nun ebenfalls ausgesührt. Ferner wird der Tresdncrischc Eharaktcr dieses einzig dastehenden Gc- dächtniskvnzcrts darin eine wettere Betonung erhalten, daß aus dem in Dresden ciitstaudeuc» '„Taniihänscr" das Ge bet der Elisabeth gesungen wird. Dieses von der Kbnigl. Kammersängerin Eva Plaschkc-v. d. Osten vorgetragene Stück wird auch dadurch dcn Kunstwert des Gcdächtniskonzerts nvch erhöben, daß eS zwischen die dunklen Farben der auf Männerstimmen beruhenden anderen Werke die belle Farbe der Frauenstimme einsügt. Dadurch, daß sich auch als Solisten für den „Parsisal" Künstler wie die Königl. Kammersänger Plaschke »nd Soot und der Königl. Hosopcrnsängcr Z,ottmaur zn Ehren Wagners zur Verfügung gestellt haben, können wir in Anbetracht der übrigen hervorragenden, dem Stabe Schuchs unterstehen den Kunstmittcl lKönigl. Kapelle, unsere großen Männcr- gesangvercine iism. usw.) auf eine weihevolle Aufführung dieser „Parsisal"-2zene rechne»: Das Programm lautet also vollständig: Vorspiel, Vcrwandlungsmnsik und Schluß szene des 1. Aktes a»s „Parsisal" (Parsisal: Herr Soot, Amsortas und Gurnemanz: Herr Plasihke, Titurel: Herr Zvltmayri, Geber der Elisabeth aus „Tanuhällser" (Frau Plaschtc-v. d. Ostens, „Das LtebcSinalil der Apostel" tSolisten: Kammersänger Tesider Zador, Königl. Hosopcrn- sänger Robert Büffel, Ludwig Ermold, Rudolf Kratina, Franz Nebuschka, Julius Putllitz, Rudolf Scknialnauer, Dr. Waldemar Staegcmaiiu, Paul Tredc, Georg Zottmayr, Emil Pichler und Friedrich Ernst). Sitzplätze für 5, 7Z0, 10, 14 und 18 Mk. und Stehplätze für I Mk. tsämtlich einschließlich Karteiistcuer) bei F. Ries, Sccstraßc 21, und Ad. Brauer, Hauptstraße 2. 's- Eine internationale „Meisterschulc für Gesang" wird, wie „W. S. L." meldet, Generalmusikdirektor v. Schuch im Verein mit dem durch seine vortreffliche Unterrichts methode bekannt gewordenen Gesangsmeister Giacomo Minkowski, Berlin, in Dresden errichten. Die Er öffnung ist für den 1. September 1918 in Aussicht genom men. In dieser Anstalt wird der Schüler von ersten Meistert, des Faches eine vollkommene musikalische, gesang liche und darstellerische Ausbildung erhalten. f Festspiel« Hellera«. Für die Aufführung des Gluclschen „Orpheus" anläßlich der Festspiele des Dalcroze-Jnstttuts t» Hellera» sind die Hälfte der Plätze an den Tagen 22. und 21). Juni znm Lubskrlktionspreis von ln M. reserviert worden. Die ge wöhnlichen Kartenpretse der vorderen Reihe» sind wesentlich höher. Tie Reservierung der Plätze erfolgt i» der Reihenfolge des El» ganges der .Subskriptionen. Schluß dieser definitiv am 2k>. Mai. Für Claudcls „Verkündigung" werde» zu dcn Ausführungen am 5. und tt. Juli Karten zum Subskriptionspreis von IN M. ausge geben. Prospekte und Karten in der Kouzcrtdirektioa F. Ries, Leestraßc 21. Daselbst auch Annahme der Tubstriptivneu. ! Große Aquarell-Ausstellung Dresden tlll», Bruhlsche Terrchse. Käuser der erste» Auslage des Katalogcs seien daraus hiugewicscu, daß das ausangs fehlende alphabetische Knustlcrverzeichnis seit einigen Tage» erschienen ist und an der Kaffe der Ausstellung zur Ergänzung des Katalogcs »»entgeltlich ausgegebcn wird. V Bon der Leipziger Universität. Ter vrdenttichc Prv- fcssor an der Leipziger Universität Tr. phil. Stille hat einen Ruf an die Universität Göttin gen er halte». Das sächsische Kultusministerium hat ihm aus diesem Anlaß die für den 80. September d. I. erbetene Entlastung aus seinem Lehramte an der Leipziger Universität erteilt. 7 Die Obcrlausikischc Gesellschaft der Wissenschaften (Sitz Görlitz! hat vorgestern in V a 11 tz c » ihre diesjährige Hauptversammlung abgchalren, zu der rund 80 Herren und Damen der sächsischen und preußischen Lausitz und darüber Innaus erschienen waren. Präsident der Gesellschaft ist Königl. Zercmonienlqeister und Landeshauptmann Paul v. Wiedebach und Nostih-Iänkcndors. Nach Besichtigung der althistvrischcn Stadt begann mittags im Vvrtragssaalc des Stadtmuseums die Hauptversammlung, in der u. a. Ratsarchivar Professor Dr. A r r a s - Bautzen einen Vor trag hielt über die Schlacht bei Bautzen am 20. und 21. Mac >818. Nach der Sitzung war gemeinsames Essen im städti schen Vürgersaal und sodann geselliges Beisammensein im Bürgergartcn. Als Mitglieder sind der Gesellschaft 11, a. beigctrctcn der sächsische Minister des Innern Gras Vitz thum v. Eckstädt und der preußische Kultusminister von Trott zn Svlz. -st Kttnstlerberufniig nach Weimar. Als Leiter der Ab teilung für Bildhauerei an der Weimarer Hvchfchillc für bildende Kunst ist jetzt Richard Engelmann, der Ber liner Bildhauer, berufen worden. Der Künstler erhält in Weimar die Stellung, die vor ihm Professor Adolf Brütt und Professor Gvttlieb Elster inneliatte». Engelmann. der im 4d. Lebensjahre steht, ist besonders ans dcn Berliner Ausstellungen durch seine groß und streng gesonnten monumentalen Figuren bekannt geworden. j- Die Solisten des 88. Nicdcrrhcinischcn Musikscstcs, das vom 8. bis 10. Juni unter Leitung von Gencralmusik- direktvr Fritz Steinbach in Köln stattsindet, sind die Kammcrsüngerinncn Edyth Walker, Gcrtriidc Focrstel, Tilly Eahnbley-Hinken, Maria Plsilippi, Anna Erler- Lchnaudt, sowie die Kammersänger F riedrich Pla s ch t c und Paul Bender, ferner Eugen d'Albert und Vrvnislaw Huberman. z- Vou der Tagung des Bühncnocrcino in Eisenach ist noch folgendes erwähnenswert: Tic Klage des Direktors Illing (Stettin), daß der Verkehr mit den Intendanten so umständlich sei, daß z. B. die Tclcphonnummern der Berliner General-Intendanz als strenges Geheimnis gewahrt* werden, und daß infolgedessen die erbetenen »nd notwendigen Aushllfsaastspielc, sowie die Gastspiele bon Hoftheatermttgliedern bet Festspielen erschwert würden, führt zu einer heiteren und z» einer ernsten Konsequenz. General intendant Gras von Httlsen-Haeseler verspricht, daß er die geheimnisvolle Nummer in einem streng vertrau lichen Rundschreiben den Mitgliedern anvertrauen werde. Intendant Martersteig erklärt, daß es weit notwendiger und künstlerischer sei, ein festes Ensemble zn pflegen, als durch Festspiele vorübergehend Effekte zu erzielen. Gras Seebach äußert sich im gleichen Sinne und konstatiert, daß durch gewissenlose Agenten die her vorragend st etc Mitglieder der Dresdner Hof- opcr für Festspiele engagiert wurden, ohne daß er, der Generalintendant, den betreffen- 2 den Mitgliedern Urlaub erteilt batte. — Die N » „P a r s i s a l" - R e s 0 l ii l i 0 11 Pntlitz lautet: „Der Tentsche Bülincnverein spricht die Erwartung ans, daß die Mitglieder des Deutschen Bühneiivereins de» „Parsisal" von Richard Wagner nach der Freigabe n i ch t in d a s st ä nüige ^ Repertoire aufnehmeii, sondern, das; sic bemüht 2. bleiben werden, dem von Richard Wagner geforderten Eharakter ciiccs B n h n c 11 w e i h f c st s p i e t s zu erhallen. ^ ES wird darum weiter die Erwartung ausgesprochen, daß E nur solche Bühnen, die über die niicrläßlichen notwendigen künstlerischen und technischen Hilssmiltel verfügen, de» „Par- sisal" zur Ausführung bringen." — Diese Resolutivn wnrde einstimmig ohne Diskussion angenommen. Sic erhielt noch eine Ergänzung dadurch, daß Stadl vertrctn n g c n und Private durch freiwillige „P a r s i s a l" - S p c 11 d e n eine würdige Anfsnhrnng des Bühnenweihsestspicls auch vrivaic» Bühne» ermögliche'.! sollten. Hvssentlich macht sich jedes Mitglied gewissenlian an die Durchführung dieser Beschlüsse, deren eininütige An »ahme einem Gelöbnis gleicht. Der „Parsifat"-Schntzt'nnü darf sich über diesen Beschluß ehrlich freuen. Sur zentenarseier Stt» Ludwigs. Von Dr. E r n st R c i n h v l d L » d iv c a . dem S v ö n e desDichters. Rechtsanwalt in Porto 21 legre, Brasilien, erhalten wir folgende Zuschrift: Lehr geehrter Herr Redaltcur! Im „Daheim" finde ich einen Artikel „Onv Ludwig. Von I. Hössner. Zum UO. Geburtstag", zn dem Sie nur in Ihrem geschätzten Blatte einige Bcincrl»ngen freund lickst gestatten wollen: er darf nicht iinivideriprocheti bleiben. Den Artikel eröffnet eine Betrachtung, in der „das Ringen des Genies" „mit seinen Ausbrüche» der Vcr zweiflnng" „ein blutiges Martyrium in entsetzlicher Ein samlcit" genannt wird, und soll damit die Größe Friedrich Hebbels als Dulder „mit seiner von unerhörten Leide» zerklüfteten Seele" gegenüber „dem gelassenen Menschen tum" „des stillen Thüringers" Otto Ludwig erhärtet werden. Das ist zwiefach falsch. Das Genie in seinem Drange, in seinem Wahn, in seinem Schassen, findet sei» Genügen darin eben: seine Einsamkeit ist die des Adlers. Hebbel gerade genoß das Göttliche des schassenden Genius wie wenige, „er war vvn Freude an dem Gedankenprvdnziereii beseelt" (Dr. Richa-d M. Meyers, Ottv Ludwig nicht: „Sein Ni an» ist der Gold schmtcd Eardittae, dem das Schöne nie schön genug": ihm waren seine vvllciidetstcn Schöpfungen nicht vollendet genug, sie waren ihm verleidet, während und nach der» Schassen, da er »ach immer Vollendeterem rang. Wer sich — sein Ich — so leben konnte, wie es Hebbel gegeben, ob er das Leben im Sinne der Well „genieße", dem ward das Höchste, was dem Menschen beichicden alle wege. Wer aber ist der Dulder? Der sich so ganz anslebie. daß er am Ende doch anSrufen konwte. „das ist Menschen los. bald fehlt uns der Wein, bald fehlt uns der Becher", oder der ans Siechbett gefesselt, bei jedem Ansbänmen, bei jedem Ausjailchzen seines Genius mit ehernen Ketten sich znm kranken Leibe zurückgerissen weiß! „Schon im Herbst 1850 wurde er von einem schweren Krankhcitsansalle licimaesiicht tKarl Friedet ..Otto Lud inig"), und die Anfälle seiner rätselhaften Krankheit traten immer und immer wieder und häufiger ans, bis sic lick 1860
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