Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192101315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-01
- Tag1921-01-31
- Monat1921-01
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.01.1921
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sra-tanschrMr Te-eRatt ««es-, grrnrus Nr. SO. ««d Anzeiger (LlbedlM ««- AilMger). Diese» Blatt enthält die amtlichen Belanntmachungen der Amtshauptmannschast Großenhain, de- Amt-aericht- und de» Rate» der Stadt Riesa, sowie de» Gemeinderotes Gröba. Postscheckkonto: Lelpzlg S13SS. Virolaffe Riesa Nr. VL Montag, 81. JamwrlASI, adenls. 74. Jahrg. --- 8» Da» Riesaer Lagrblatt erscheint j»De» Lag abend« '/,S Uhr mit Slu»nahm« der Sonn- und Festtage. BeiugSprelS, gegen Vorauszahlung, monatlich 4.— Älark ohne ,-znlieugeonhr, oei Aooonln.» am Postschalt« monatlich' 4.1t) Mort ohne Postgebühr. Vlnzetgen ür die Nummer de» Ausgabetage» sind biS ll Uhr vormittag» aufzugeben und im oorau» »u bezahlen; eine Gewähr fstr dä» Erscheinen an bestimmten Lag« nnd Plätzen «trd nicht übernommen. Pret, für dir 43 nun breite^ r mm hob« Grundschrift-geile (7 Silben) I.U) Mark, OrtSprei« l.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Latz »*/, Aufschlag. Aachwiiswr««- und BevnlttelunqSaebühr 30 Ps ^este cartf«. Bewitligrer Rabatt erlischt, wenn »« Setrag ,erfüllt, durch Klage «ingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. ga-Un g«. und Ersüllung«oer: Riesa. VIerzehntSmge llnterhaltung»beilag« .SrrSHIer an der cklbe". - Z» Fall« hthrrer ««walt - Krieg »der sonstiger irgendwelcher Störungen de« »«triebe« d« Druckerei, der Lieferanten od«r d«r vrförberung»«inrtchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Sirferuna »de: Nachlieferung der Zeitung »der auf Rückzahlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und vertagt Langer» Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goetheftratze 5S Verantwortlich für Redaktion: Arthur Säbnel. Riesa: sür An'»>-irnt«il: Wilhelm Dirtrich, Mesa. ' Kocbnrehlverteilung. sm Anschtuß an die Bekanntmachung des Kommunaloerdanvs vom 1V. ds. Mts. wird hiermit bekanntgegeben, daß die für die Ausgabe von Kochmebl in Betracht kommen- den Handelsgeschäfte in de« nächste» Lage« mit Kochmehl ans den neue» Zufuhren beliefert werden.' Der Drei« für das Mehl aus den neuen Zufuhren betragt 4.70 Mark für das Pfund einkchl. Äerpacknna (Tüte), die vom Verkäufer zu liefern ist. Di« Abgabe nnd Entgegennahme darf nur argen Abgabe und Entgegennahme des jeweils gültige« Abschnitt- der Kochmeblkarte erfolgen. Etwa noch vorhandene Bestände an Kochmehl ans trüberen Lieferungen dürfen vom Erscheinen dieser Bekanntmachnng ab nur noch mit besonderer Genehmignna des KommnnalverbandS markenfrei abgegeben werden. Diejenigen Handelsgeschäfte, die noch keinen Antrag auf Lieferung von Mehl au« den neuen Zufuhren gestellt haben, wolle» diesen ««gehend an die MehlverteilungSstelle des Kommunalverbandes richten. Am übrigen bebalten di« Vorschriften der Bekanntmachnng des Kommunalverbands vom 22. November 1920, Verteilung von Kochmehl betr., weiterhin Geltung. Großenhain, am 29. Jannar 1921. 195 i> l. Der Sommunalverband. Erlösche« ist die Maul- und Klauenseuche in Pobstth bei E. Zieger, R. Kniffe. Fr». Weser. Tie Legen diese Gekoste erlassenen Sperrmaßnahmen werden hiermit wieder auf gehoben. Die Gemeinde Poppitz scheidet aus dem Sverr- und BeobachtungSgcbiete aus. Die Gemeinden Mergendori und Leutewitz scheiden ans dem BeobachtungSgebietc aus. Großenhain, am 29. Ammar 1921. 8»Ll. Die AmtShauptmaunlchast. Gemeinde-Sparkasse Gröba. Gemeindeamt. Postscheckkonti, Dresden Nr. SO5S8. Fernruf Amt Riesa Nr. 00. Läaliche Verzins»«« der Einlagen mit »Prozent. Mündeisschere Kapitalanlage unter Garantie der Gemeinde Gröba. Strengste Verschwiegenheit über alle GeschästSvorkommnisse. Arbeitgemeinschait mit der öffentlichen LebenSversichernngSanstalt der Sparkassen im Freistaat Sachsen. Aufnahme von Versicherungen. Vermittelung der Beitragszahlungen. Vermietung von Panzerschrank Schließfächern. Aufbewahrung und Verwaltung sowie An- nnd Verkauf von Wertpapieren. GemeindeverbandS-Girokasse. Kostenlose Geldüberweisungen. Kaffenstunden: Montags bis Freitags von 7->9—7.1 Uhr vorm., 2—3 Uhr nachm., Sonnabends nur bis mittags 12 Uhr. Deutscher Reichstag. wtb. Berlin, 29. Jauuar. Bei Beginn der Sitzung weisen die Tribünen eine ungleich stärkere Besetzung nnf als das HauS, am Minister tische Arbeitsminister Branns. Reichsfinanzminister Wirth. Der Gesetzentwurf über die Mietsteuer wird debatte- los dem Wohnnngsansschuß überwiesen. Bei der zweiten Beratung des Notetats für Land wirtschaft und Ernährung fordert Abg. Dr. Hertz (Unabh.) eine Beschränkung der Dienstantomobile. Die Frühdrnscd- pramien haben das Gegenteil des Erwarteten erreicht. Bei den 12 Millionen, die zur Herbeiführung einer Verbilligung des Brotgetreides im besetzten Gebiet bestimmt sind, handelt es sich nur um eine Liebesgabe an die bayrischen nnd rheinischen Landwirte. Auch die Gelder für die Befchasfung ausländischer Futtermittel sind solch em Geschenk. Die Schweinezucht hat sich seit Juni v. I. sehr gehoben, wie ans der Viehzählung vom Dezember hrroorgcht. Die Stadtverwaltungen sind nicht in der Lage, Schweinemast verträge abzuschlietze», da schon der Satz von 12 Mark für das Psund für die werktätige Bevölkerung zu hoch wäre, geschweige denn 24 Mark, welche die Landwirtschaft ver- langt. Wenn nun die Landwirte aber für 1 Zentner Getreide 1'/, Zentner Mais haben wollen, so übersteigt das doch alle Grenzen. Das muß zum Zusammenbruch führen. Der Unmut wächst in allen Schichten der Bevölkerung, selbst beim Zentrum, znmal die Regierung auch bei den Kartoffeln versagt bat und eS überhaupt vorzieht, die schreienden Fragen dilatorisch zu behandeln. Berichterstatter Abg. Dr. Blnnck (Dem.) weift darauf hin, daß von e.nem Geschenke an die Agrarier keine Rede sein kann. Der Preis für ausländisches Getreide ist so hoch, daß wir bis April schon 5'/, Milliarden mehr zahlen müssen, bis zur neuen Ernte aber über 10 Milliarden. Der Ausschuß hat sich übrigens gegen Schweinemast verträge ausgesprochen, die Bauern sollen vielmehr ihre Schweine gegen Mais auStauschrn. Abg. Weilenböck (Dtn.): Die fortschreitende Entwicke lung und Verbesserung der Produktionsmetboden hat es der deutschen Landwirtschaft ermöglicht, pro Jahr und Kopf der Bevölkerung 50 i-s Fleisch zu liefern. Der jetzt von der Regierung eingeschlagene Weg des Austausches von deutschem Brotgetreide gegen ausländische Futtermittel hätte schon viel früher beschritten werden müssen. Durch die von der Regierung weiter so rigoros vorgenommenen Durchsuchungen der Landwirtschaftsbetriebe wird die Leistungswilliakeit der Landwirte nicht gesteigert. Abg. Dusche (D. Vp.): Der sozialdemokratische frühere Ernährungsmintster Schmidt rühmte sich, die Brotpreise unter dem Erzeugerpreise gehalten zu haben. Das deutsche Volt ist dabei aber bald verhungert. Das Brotgetreide läßt sich nur dann restlos ersoffen, wenn den Landwirten Mais als Futtermittel gegeben wird. Diejenigen Land- wirte, die ihr Brotgetreide restlos ablteferten, mußten ihr Vieh hungern lassen (Beifall). Abg. Krrschbaum (D. Dem.): Wir bitten um auSkömm- iiche Preise für die Landwirte, aber um Beseitigung des PrümiensystemS. Man sollte mehr Wert aus Produktion als auf Erfassung und Verteilung legen (Beifall). Abg. Diernreiter (Bayr. Np.): Wenn auch eine Der» truerung des Brotes eintritt, so wird doch viel mehr erzeugt werden. Abg. Robert Schmidt (Soz.) verweist auf die Mitteilung, daß, wenn wir unser Brotgetreide aus dem Ausland« be ziehe» müßten, da» Brot eben 15 Mark kosten würde. Wie man da auf eine Aufhebung der Zwangswirtschaft für Brotgetreide hinarbeiten könne, sei ihm unverständlich (Pro teste recht«). Von Mastverträgen will die Landwirtschaft letzt nicht« mehr wissen, weil dann di« Preise gebunden sind. Die Ablieferungspflichten find nicht eingehalten, deshalb mußten wir im Ausland« kaufen und zwar zu einer Zeit, wo der Dollar auf 72 Mark stand, heute steht er auf b6 Mart (Groß« Lärm und Zurufe links und recht«). Die Regierung mutz di« Ablieferung des Getreide« erzwingen. Wer will uns den« weißmachen, daß ein Sierprei« von Mk. 8,50 nur die Vroduttionstosten deckt? Und bei 24 Mk. für Schwemrstetsch ist «s nicht anders. Das find doch Riekenoerdienfte. Such das sozial« Gewissen sollte sie Land wirt« veranlassen, unser Volk in feiner Not nicht im Stiche ru lassen. Die Ardeiterfchaft verianat, datz endlich mit dem Abbau der Preise ernst gemacht wird. Abg. Die» (Zentr.): Die Landwirtschaft will keine hohen Preise, aber die Preise lassen sich nicht ans Kommando ab» bauen. Die mangelhafte Grtr«iveabgade liegt an der schlechten Ernte, die nur 40 Prozent der Normalernte be» «int. «GchGUmr hat dte«a«d»Mchatt aus dem Vetreid« nicht gezogen. Die neuen Preise müssen jedenfalls noch einen Nutzen lassen. Reichsernährungsminister Hermes: Dio von Minister Schmidt eingeleitete Politik der Mindestpreise bat sich nicht bewährt. Tie Jnderkommission hat deshalb bestimmte Vorschläge gemacht, die auf der ErnährnngSminifterkonserenz besprochen wurden. Beschlüsse sollen erst in München gefaßt werden. Wenn wir die Bewilligung billigerer Düngemittel uiw. von niedrigen Preisen landwirtschaftlicher Produkte adbängig machen wollen, treiben wir doch den Landwirt dazu, da? anzubauen, was ihm den meisten Gewinn ab wirft. Die Ablieserungszablen seien höher als im Vorjahr« gewesen (Zwischenrufe links). Natürlich seien auch Zurück haltungen vorgekommen nnd Nachforschungen würden noch jetzt fortgesetzt. Von einer katastrophalen Lage der Brot- verforgung könne keine Rede sein, das Quantum von 200 Gramm für den Kopf sei dank unserem Znkcutte im Aus land gesichert. Wenn der Absatz unserer künstlichen Dünge mittel im Auslande sich so weiter entwickelt wie bisher, dürsten wir bald an einen Abbau denken können. An TbomaSphospbatmehl haben wir das Zehnfache eingeftthrt wie im Vorjahre, unsere Landwirtschaft wird damit in die Lage versetzt, allmählich wieder leistungsfähig zu werden (Bravo). . Abg. Diiwell (Komm.): Seit 1914 seien die landwirt schaftlichen Preise dreizehn Mal heranfgesetzt worden, und La wolle der (Srnährungsminister uns weitzmachen, daß die Löhne -bei weitem die Hauptschuld daran trügen. (Vize präsident Bell rügt den Ausdruck „weibmacken".) Die Landwirtschaft halte mit den Ablieferungen zurück, deshalb mutzten wir die teuren Einkäufe im Auslande machen. Abg. Simon-Franken (Unabh.) stellt fest, daß der Aus schuß zunächst 2 Millionen Tonnen Getreide, dann aber 17, Millionen Tonnen anzukaufen beschlossen habe als Vorbedingung für die Aufhebung der ZwangSbewirtschastuug für Fleisch. Heute seien aber noch nicht 1 Million Tonnen zur Stelle. Damit babe der Minister sich wieder als Minister gegen die Ernährung erwiesen. Damit schließt die Debatte. Not- und ErgänzungSetat werden angenommen. ES folgt der Nest des Wehretats. Alle strittigen Abstimmungen werden sortgelassen. Die Ansschußantrage werden, soweit sie nicht durch besondere Anträge abgrändert werden sollen, genehmigt. Abg. Kunert (Unabh.) wendet sich gegen das militärische BtldungSwesen. Reichsminister Dr. Gehler erwidert auf die Anfrage der Unabhängigen, ob das Nachweisebüro tatsächlich exmittiert werden soll, diese Frage hänge von einer Ver ständigung mit dem Reichsschatzminifter ab, werde aber wohl im Sinne der Kriegsbeschädigten gelöst werden. Die Abstimmung über diesen Etatstitel wird ausgesetzt. Beim Titel „Nachrichtenwesen" beanstandet Abg. Seidel (Unabh.): Die Nachrichtenabteilung organisiert einen Spitzeldienst, der auch die Zivilbevölkerung, vor allem die Arbeiterschaft, bespitzelt. ReichSwrhrminister Dr. Gehler: In einem einzigen Falle, in dem untergeordnete Stellen falche Spitzeieien weiter geübt hatten, sind die Offiziere entlassen worden. Abg. Schöpfii« (Soz.) bittet den Minister, auf Bayern ein besonders scharfes Auge zu haben. Dort herrscht ge radezu eine Sauwirtschaft. (Präsident Löbe rügt den Aus druck „Sauwirtschaft".) Ich bitte den Präsidenten, die süd deutsche Eigenart zu berücksichtigen. . Reichswehrminister Dr. Gehler erklärt, auch ihm sei das Spitzelwefe» in der Seel» verhaßt, der kommunistischen Agitation müsse aber «sPegengetreten werden. Die Schaffung von SoldatenMPD könne niemals zugelassen werden. Der HeereSetat wird Mann genehmigt, deSgl. der Marineetat, mit Ausnahmt der Kapitel, zu denen Ab änderungsanträge vorliearn. Montag 1 Uhr, 8. Lesung des Not» und Ergänzungs etats und Interpellation über Oberschlesien. Die Fordernllgeu -er Entente. Ueber den Inhalt des Entwurfs, den der von dec Pariser Konferenz eingesetzte Ausschuß ausgearbcitet hak, der von der Konferenz beauftragt war, für die Lösung der Repa rat io ns frage Vorschläge zu machen, be richtet der diplomatische Mitarbeiter der Havas-Agentur: Las vorgesehene ZahlungSshstem umfaßt 42 Jahres zahlungen. Vom 1. Mai 1921 ab sollen zwei Jahre hin durch je zwei Milliarden Goldmark gezahlt werden, in den drei folgenden Jahren je drei, vier und-künf Mil- liardm.und für den Rest der Jahre sechs Milliarden. Die Gesamtsumme, die »erlangt wird, beträgt also 2SL Milliarden Goldmark. Für die Däner von 42 Jahren soll Deutschland 12 Prozent vom Werre seiner Ausfuhr bezahlen. Diesen Betrag soll die Reva.ations- kvmmisslon erheben. Deutschland wird für VorauS'-ablung in den ersten zwei Jahren ein Diskont von 8 Prozent, für die zwei nächsten ein solcher von 6 Prozent und für den Rest der Jahre von 5 Prozent bewilligt werden. A s Sicher heit für die Zahlungen sollen die deutschen Zolleinnahmen dienen. Eventuell sollen neue oder höhere Taren verlangt werden. Außerdem war das Recht Vorbehalten, noch unsere Maßnahmen zu treffen, wenn das Ergebnis" der vorge sehenen Maßnahmen als nickt genügend erkannt warte. Die Neparattonskommission wird das Recht erhalten, jede auswärtige Anleihe Deutschlands zu kontrollieren. Die unterbrochene Sachverständigenkonserenz von Brus.et soll, um die Methode des Abkommens festzustelleu, bat) wieder zusammentreten. Ferner wird vorgeschlagen, daß die alli ierten Minister mit den deutschen Ministern nicht, wie vorgesehen, in Geys, sondern Ende Februar nach Be endigung der Konferenz über die Qrientfragr in London zusammcntreten (oll. Wie die Harns-Agentur nicktoffiziell meldet, hat die Konferenz in ihrer BormiriagSsmung am Sonnabend »en Bericht des interalliierten miutar-scken Aurochus'e; in Ver sailles über dre Entwassnungsfrage angenommen; es wurde hiernach Deutschland für jede der noch suszu- fnhrenden Maßnahmen eine Frist bis zum 1. Juli bewilligt. Die folgenden Sicherungen der Durchführung sind vorgesehen: 1. Aushebung der Räumungssrist für die Rheinland«, 2. Besetzung neuen deutschen Gebietes, 3. Errichtung eines besonderen Zollregimes in den Rbeinlanden, und endlich, aui Antrag von Lord Curzon, 4. Einspruch gegen die Aufnahme Deutschlands m de» Völkerbund. Die Konferenz über die Orieutfrage in London be ginnt am 21. Februar. Die Konferenz mir den deut cheu Ministern in dew Reparationsfragc soll am 28. Februar in London stattfinden. Tie Pariser Konferenz ist Sonnabend kur; vor 6 Uhr geschlossen worden. Nack einer Meldung der Havas-Agentur ist auch das Proivkoll über dre Abmachung iil der Repararions frage um 5 Uhr unterzeich net worden. Tie Beschlüsse sollten am Souinag der deut schen Regierung.notifizier! werden. Sie werden heute Mon tag mit dem Begleitschreiben au die deutsche Regierung veröffentlicht werden. Die bereits gemeldeten Sanktionen, die in der Entwassnungsfrage vorgesehen und, sollen such für die Reparaiionsfragen gelten. In Bezug aus die H i l f e für Oesterreich ist ei» Bericht LvuckeurS angenommen worden, dec die Grün dung eines Finanzslmdikats mir einem Kapital non 200 Millionen Franken vorsieht. Nach einem Spezialbericht der Havas-Agentur ist daS Abkommen über die Entwaffnung um 4 Uhr unter zeichnet worden. Barthon habe beim Verlagen des Sitzungs saales erklärt, die Entwasfuungcf.age sei zur gemciinamcn Befriedigung der Alliierten und im Interesse der Sicher» heit ihrer Länder geregelt worden. Rach einer Havas-Mcldung vertritt die französische Regierung in der Kohlensrage folgend: Tbese: Frank reich verlangt e.ne monatliche Lieferung von 2 2->0 000 To. Die Bezahlung von 5 Goldmark pro Tonne, dr: für dre Ernährung der deutschen Bergarbeiter bestimmt war, soll aufgehoben werden, dagegen eine Prämie für eine bc>on- ders gut ausgesuchte Kohle bewilligt werden. Lr: Repa- rationSkommisston soll die Ausführung des Abkommen überwachen. Sonnabendabend ist rn Paris folgendes offizielle Kommuniquec ansgcgeben worden: Die Konferenz lmt im Laufe der beiden Sitzungen, die sie heute abgehaitcn hat, sich mit der Aus arbeitung des U eb e r e i n kv m m enS beschäftigt, das unter ihren Mitgliedern über dre beiden Hauptfragen der Entwaffnung und der Ncpara- -tion erzielt wurde. Hinsichtlich der Entwaffnung hat sie dre Vorschläge gebilligt, die ihr die Sachverständigen für militärische, maritime und Lustschifsahrtsaugelege». Heiken mit dem Zweck unterbreiteten, von Dcutichland die vollständige Ausiührung der Verpflichtungen zu fordern, die sich für dieses sowohl aus dem Vertuag ats aus den Noten von Boulogne und dem Protokoll von Spa ergeben. Hinsichtlich der Reparationen ist das gestern von den Sach verständigen vorbereitete Arrangement besprochen, vervoll ständigt und schließlich einstimmig gebilligt worden. Li« «Mußten haben schon jetzt unter sich die Maßnahmen tzstaestellt, die eventpell angewendet werden sollen, em Salle daß Deutschland sich weigern würde, lovgt mm lückm-.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite