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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192102243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-02
- Tag1921-02-24
- Monat1921-02
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1921
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Riesaer H Tageblatt und Aureiarv (LlbcklM und Äiytiger). Tratztanschrfffr Tageblatt Riesa. Postscheckkonto: Leipzig S1SSS. gemrul 20. Dieses Blatt enthalt die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Grosrenhaln, Virokass« Riesa Nr. 52. de» Amtsgericht» und de» Rate» der Stadt Riesa, sowie de» Gemeinderates Gröba. 4«. Toinierstag. 84. Februar 1021, abeudS. 74. Fahr«. Be«ugsvre«a, gegen Borau»^äglung^nönuUlö^^^üär^!gn^,za,l:ngeon,l, am Postschalter monatlich 4.10 Mark ohne Poftaebllbr. Anzeige» llr die Nummer de» Ausgabetages sind vis S Uhr vormittag» auszugeben und im voraus zu bezahlen: «ine «henmhr fi(e V» Erschein«, ai bestimmten Lage» und Platzen «ird nicht ütemomme" Preis für di- 4» mm bre'te, 1 mm hohe G-undschri't-geil« (7 Silben) 1.10 Mark, OrtSpreiZ 1.— Nart; zeitraubender und tabellarischer Pa» W*/, Nuslmlag. ilachweisunrz«» und Pe^nittelungSaebUhr 50 P! "«st« -'arife. BewilUgrer Rabat« erlischt, wenn irr Aetrag oersällt. durch Klage »inaezogen -oerden muss oder der Auftraggeber in Konkur» gerllt. Zahliug». und SrsUllung.oi- Riesa. Vierzehntägige Inter galMnglbeilag« .Erzähler an der Llbe". - Zm Falle höherer ««walt - Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» vetriebe» der Druckerei, der Lieseranten oder 0«r vesiirbrruna«rinrichtuna«n — ha« ver Bezüger keinen Anspruch aus Aeferuna «de: Nachlieferung der Zeitung oder auf Rii^nhlung de» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag- Vanaer» winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: G«etheftratze 5S Verantwortlich flir Nedaknnn: Arthur SSbnel Nieia: tiir »il: Dittrich. Nies«. Butter betr. . Vlbscknstt R, gültig vom 28. Februar bi» 6. Mürz 1921, darf in bei« Ort,«, Kraken- sain, Riesa, Radebura. Gröba, Nünchritz nnd Röderan mit einem Achtel Stückchen, in allen iibriaen Orte» mit einem Viertel Stückchen Butter beliefert werden. Großenhatu, am 22. Februar 1921. 12 t t IV. Der Kommunaloerband. Haferbewirtschaftunll betr. Durch Verordnung de» Wirtschaftsminiiterinm» vom 12. Februar d. I. ist die von der Reick«aetreidestelle zur Ablieferung der ersten Hälfte der Hafernmlaae bi» 1. Februar d. I. aenellte Frist, dei« Hafererbauern i« der Berfnqnng der Amtsbauptmannschast — 4»Vlll — vom 18. Januar mitgeteilt, bis 15. März d. I. verläuarrt worden. Durch diese Verordnung de» Wirtschaftsministerinms haben sich die den Hafer erbauern zum Teil zugestellten ZaklniigSankforderunaen für nicht erfüllte Lieferung, und die von de» Hafererbanern gegen diese ZablungSonssordernngcn bei der Amttzhanvtmann- schgst erhobene» Einsprüche, zurzeit erledigt, und bleibt es den Ablieiernnaspflichtigen überlassen, soiern sie nicht bis 15. März lfd. I. ihre Ablieferungspflicht erfüllen, ander- weit Einspruch zu erheben. An dem Ablieferungstermin für die zweite Hälfte der Haferumlage (1. April) ändert sich nichts. Grobenhain, an« 23. Februar 1921. 7oVIII. Die RmtSbauptmannsAalt. Sonnabend, den 20. Februar, vorin. 10 Uhr sollen im A tsg-nckte Riesa 1 Posten Tablette, teils vernickelt, Spielwaren, Späten, Spitzhacken, Verinrssnngsstäbe, Vogen lampenglocken, 4 Hosen, 8 Paar Schube nsw. versteigert werden. Ter Gerichtsvollzieher. Erlös könne ja dazu verwendet, werden, anderen Grund besitz zn erwerben. Herr Stadtv. Men de (bürgerl.) ist »«'«»falls der Ansicht, dak der Stadt ans dem Verkauf des Grundstück» ein Schaden nicht erwachse. Als Mieter könne Herr Jungfer sein Geschäht nicht so betreiben, wie es wünschenswert sei. Hinzu komme, dak er als Solin des früheren Besitzers den Wunsch habe, das väterliche Grund stück wieder in seine Hand zu bekommen. Die Stadt setze an den in ihrem Besitz befindlichen Grundstücken jährlich 31 000 Mk. zn, es könne also keine Rede davon sein, dak sie durch den Verkauf geschädigt werde. Tie Reckte stimme der Ratsvorlage zu. Herr Stadtv.-Vizevorst. Beier (llnabh.): Seine Fraktion lehne die Ratsvorlage ab. Herr Stadtv. Schneider (sozd.) spricht ebenfalls gegen den Verkauf. Die Gründe, die damals für den Ankauf des Grundstückes makgebend gewesen seien, bestünden auch beute noch Ter von der Stadt geforderte Preis sei glatter Bodenwucker. Herr Stadtv. Bormann (bürgerl.) ist der Meinung, dak es sich nickt nur um eine wirtschaftliche, sondern auch un« eine ideelle Frage handle. Es sei verständlich, «ven>« Herr Jungfer den Versuch mache, das väterliche Grundstück wieder in seinen Besitz zu bekommen. Für eine» Geschäftsmann sei es dienlicher, wenn er auf eigenem Grund und Boden stehe. Tie Höhe deS Preises sei Sacke des Herrn Jungfer. Er wolle ihn bezahlen, weil es sich nm das Haus seines Vaters bandle. Herr Stadtv. Gaumnitz (sozd.) bemerkt, von menschlichen Gefühlen könne man erst reden, wenn es sich darum bandeln würde, Herrn Jnngser auf die Straße z«i setzen. AVer das solle ja keinesfalls geschehen. Wenn Herr Jungfer in den« Grund stück Aenderungen vornehme, um seinem Geschäft zu riützen, so werde ihm die Stadt nicht hinderlich sein. Mit ihren Häusern mache die Stadt deshalb schlechte Geschäfte, weil ihr von den Hausbesitzern nicht die beste«« Häuser zum Kauf angeboten worden seien. Um nicht unverhältnismäßig bohe Mieten zu fordern, muffe sie Zuschüsse zahle». Die Vorlage wird schlieklick abgelehnt. Gegen sie stimmte die Linke, dafür die Rechte. 3. Errichtung einer ständigenLehrerftelle anderOberrealscdule. Unter den 21 Lehrkräften an der Oberrealsckule mübteu nach den gesetzlichen Bestim mungen 17 ständige sein. Es sind aber nur 14 ständige Lehrerstellen vorhanden. Ter Oberrealsckulausschnß hat deshalb beschlossen, dak eine nichlständige Lehrkraft ständig gemacht wird. Die Oberrealsckulkommijsion und der Rat haben diesem Beschlüsse zugestimmt. Herr Stadtv. Gaum» »i tz (iozd.) erklärt, daß die sozialdemokratische Fraktion der Vorlage nickt zustimmen könne. Wenn ihr Antrag, die Sexta und Quinta wegfallen zu lassen, verwirklicht werde, dann würden anch Lehrkräfte wegsallen und es würden dann zu viel ständige Lehrer vorhanden sein. Herr Stadtv. Schumann (bürgert.) siibrt aus, daß di« Reckte der Vor lage zustimme, und zwar einfach deshalb, weil sie eine Not wendigkeit sei. Die Stadt könne un, die gesetzliche Ver pflichtung nicht beiumkommen. Die Begründung der Linken, daß vor« den 17 ständigen Stellen die 15. nicht be willigt werden solle, weil vielleicht später einmal Klaffen abgerrennt werden sollten, könne er nickt für stickhaltig gelte» lassen. Es seien an sich 17 ständige Stellen not- wendig, die 15. solle besetzt weide». Es sei aber auch noch eine ganze Reihe von nichtständigen Herren da. Wenn es sich einmal darum handle, nach und nach Herren zu ent- taffen, dann würden dieie ständigen Stellen immer noch not wendig sein. Deshalb muffe doch auch die Linke zu einer Aenderung ihres Beschlusses komme». Ec befürchte, daß das Ministerium den« Standpunkt der Linie» nickt werde zu stimmen könne», weil er den gesetzlichen Bestimmungen ent gegenstehe. Herr Bürgermeister Dr. Scheider verweist ebenfalls darauf, daß wir nach einer Verordnung des Ministeriums verpflichtet seien, 17 ständige Lehrerttelle» zu halten. Wenn «vrr die 15. einrichtete», würden wir immer noch mit 2 Stellen im Rückstände sei». Dem Antrag Gaumnitz auf Wegfall der Sexta und Quinta würden durch di« Gckasfuug der neuen ständigen Stelle Hindernisse nickt bereitet. Herr Stadtv. M ende (bürgert.) erklärt, dak auch er den seckSstufigeu Unterbau der Volksschule wünsche. Aber zurzeit s«i keine Möglichkeit vorhanden, aus irgendeine Weise die zwei Klaffen der Oberrealickule der Volksschule anzugliedern. Solange das Ministerium nicht den sechs- ftustge» Unterbau der Volksschule anordne, sei die Sache nickt zu macken. Unsere höhere Echnl« wurde gegenüber anderen Orten zurückgesetzt. Herr Stadtv. Gaumnitz (iozd.) erwidert, daß d«e Frage m BrrUu bereits ««löst sei. Wenn man sich wegen der ständige«» Lehrerstelle auf den gesetzlichen Standpunkt stelle, dann bewillige die Link« tür di« vbrrrralsckul« überhaupt teine Gelder mehr, das sei ihr gutes Recht. Vor einen, Vierteljahr habe die Linke ihre Anträge gestellt, dock sei die Sacke noch nickt vorwärts ge kommen. Es stimme nicht, da» die Oberrealschule durch die Ablehnung der ständigen Lehrerttelle grschäo.gt werde. Die Lehrkräfte seien da, es handle sich nur darum, datz eine Lehrkraft ständig a,macht werde. Die Vorlage tani« auf e>n Vrrvauen der Ziele der Linke» hinaus. Herr Stadtv. Schuman»«bürgert.) erwidert, Herr Gaumnitz meine, dav se.n Borll«hen kein« Schädigung der Lbrrrralsckule bedeute. Der Oertliches nnv LüM-chcs. Mies», de» 24. Februar 1921. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von 5 Uhr ab in der Oberrealschule abgehaltene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Das Kollegium war vollzählig anwesend. Als Vertreter des Rates wohnten Herr Bürgermeister Tr. Cckeider und Herr Siadtrat Kern der Sitzung bei. Ter Zuhörerranm mar wieder stark be setzt. Tie Sitzung leitete Herr Vorsteher Günther. , 1. Besetzung der Ausschüsse. Herr Stadtv. Men de berichtete über die von dem eingesetzten Aus- sckuh geleistete Vorarbeit. Die Reckte erkläre sich mit der über die Verteilung der Sitze getroffenen Vereinbarung ein verstanden. Die Ausschüsse wurden mit Stadtverordneten wie folgt besetzt: Armenausscknß: Bormann, Schneider, Klemm. Stenerausschuß: Roßberg, Tröger, Schönborn, Mehlhor», Johne. Bauausschiiß: Röbrborn, Müller, Pietsch, Günther, Schönborn, Doberentz. BIbliothekauSschuk: Gaumnitz. Fenerlöschansickuß: Roßberg, Jllgen. Beier. Finanzausschuß: Menlw, GauirmiH^ DÄberefftz. Gasanftaltsautzschnk: Müller, Schneider, Doberentz. Garnisonanssckuß: Pietsch, Sckönborn, Beier. Krankenhausausschuß r Schuman», Fran Schlimpert, Johne. MarktanSickuß: Müller, Tröger, Jllgen, Klemm. Niederlagsansschuß: Müller, Jllgen, Klemm. Rechts- und Versassungsausschnß: Winkler, Günther, Johne. RittergutsanSschnß: Röbrborn, Jllgen, Beier. Schnlansicknk: Tröger, Roßberg, Günther, Frau Scklim- pert, Mehlhor», Johne, Doberentz. EchlachtboianSschnk: Pietsch, Schneider, Doberentz. Ausschuß sür gärtnerische Anlagen: Schumann, Schöilborn Klein««». SparkaffenaliSscknß: Winkler, Gaumnitz, Johne. RealprogymnastalauSstbuk: Mende, Gaumnitz, Johne. WasserwerkSauSschuß: Röhrborn, Schneider, Doberentz. WobnungSvergebuugsauSschuß: Mende, Bormann, Frau Scklimpert, Beier. Wohnnngsausschuß: Bormann, Frau Schlimpert, Mehl- . Horn, Beier. ErwerbslosensttrsorgeanSschuß: Tröger, Schönborn, Beier. OrtSkohlenstelle: Schumann, Mehlborn, Beier. Ausschuß für die Straßenumbenennung: Schumann, Roß berg, Gaumnitz, Klemm. Ausschuß sür die Vereinigung mit Gröba: Röbrborn, Winkler, Mende, Gaurimitz, Schneider, Doberentz. Mit alle«, Stimmen angenommen wnrde ei» Antrag Gaumnitz (sozd.), der die Zusammenlegung des Gas- und WasseriverlsauSschusstS nnd die Erweiterung des Bibliotbek- ausschusses um ein Mitglied aus Leserkreise» vorsiebt. Ei«« weiterer Antrag Gaumnitz, den Oberrralschulansschuß um ei» Mitglied aus der Mitte der Stadtverordneten zu erweitern, wurde gegen di« Stimmen der Bürgerlichen angenommen. 2. Verkauf des fr. Klinge sch en Grund- stückeS. Die Vorlage bat den Bauaussckuß in mehrere«« Sitzungen beschäftigt. Das Grundstück ist zur Zeit von Herrn Jungfer ermietet, der in einer Eingabe u. a. darauf hingewiesen hat, daß der Verkauf des Grundstückes an ihn auch im Interesse der Stadt liege, da sein Geschäft zur Lösung der volkswirtichastlicben Aufgaben der Stadt mit beitrage. Er beabsichtige nicht, durch Weiterveräußerung de« Grundstück» ein Geschäft zu machen. Ferner erklärt er sich bereit, zur Userreguliernng der Jahna Land zur Ver- fügung zu stelle». Der vauausnbnß bat seftstellen lassen, datz der Zeitwert des Grundstückes 41 300 Mk. beträgt, von der Stadt sind seinerzeit 15 000 Mk. für das Grund- stück gezahlt worden. Der Ausschuß hat schließlich be» schloffen, den städtischen Kollegien zu empsehlen, da» Grundstück für 35 000 Mk. an Jungfer zu verkausr««, unter dtr Bedingung, daß das nötige Areal zur Regulierung der Jahna von ihn« oder seinen Rechtsnachfolgern unentgeltlich an d«e Stadt abgetreten wird. Der Rat hat diesem Be- fchlusse des BauausschuffeS -»«gestimmt und Herr Jungfer hat sich bereit erklärt, unter diesen Bedingungen das Grundstück zu erwerben. Herir? Stadtv. Schön vor n ssozd.) erklärt», seine Fraktion stehe auf dem Standpunkte, datz städtisch« Grundstücke nicht zu veräußern seien. Sie lehne daher die Ratsvorlage ab. In der Einwohnerschaft entstehe womöglich auch die Auslassung, daß die Stadt Grundltückswuckrr treide. Ein Bedürfnis zur Veräußerung liege nicht vor. Herr Jungfer solle ai« Mieter so unter- stützt werden, daß er seine Existenz finde. Herr Bürger- meuter Dr. Scheider bemerkt«, daß auch der Rat auf dein Etandpuntte stehe, daß einmal im Besitz der Stadt de- findlicke Grundstück« nickt veräußert «erden sollten. An diesem Prnizip dürfe «au aber nickt so stark sefthalken, daß ein, Ausnahme au» dann abgelehnt «erde, wen» Li« Verhältnisse fi« al» ratsam rrlchriuen tietzrn. Im vor- zstgenden Fall fei «in« AüSnahm« zu hsfürmortrn. D«r Ban einer Schule müsse ganz anders werde», wem« mar. die Grundlaaen wegnebine. Er könne nickt einsehen, warum mau in Riesa einen pädagogischen Versuch macken wolle, der von reickswegen noch nickt für das ganze Reich fest- gesetzt sei. (Stadtv. Iohne: Ta können wir lange warten!) Wenn Sie es machen, zerschlagen Sie unsere höhere Schule. Herr Gaumnitz saat, wenn man mit Zwang kommt, ver weigern wir die Mittel für die Oberrealschule. Wenn di« Oberrealschule aufgelöst wird, so schnell geht das freilich nicht, so bat die Stadt die Gehälter sür die Lehrer weiter zn zahlen. Wenn eine Ablrennnng der unteren beiden Klassen kommen soll, kann sie nur durch NcickSgesetz kommen. Wenn Riesa allein ansängt, werden nickt nur größere Schul gelder entzogen, unsere Schüler müßten daun auch ohne voll gültiges Zeugnis abgehen und würden sich hüten, die Schule zu besuchen. Wie man dann sagen könne, man komme auf keine Schädigung, ist uneifindlich. Er wolle nochmals vor pädagogischen Experimenten warnen. Herr Stcidtv.-Vne- Vorst. Beier liinabb.) bemerkt, wenn ein Beamter die Be rechtigung erlangt habe, ausznrncken, so dürfe ihm sein Reckt, wenn die Möglichkeit der Besserstellung gegeben sei, nicht vorrnthalten werden. Aber seine Fraktion sei gegen jede Standesschnle, ans diesem Grunde, und weil den Aus führungen deS Herrn Gaumnitz zuznstimmen sei, stimme seine Fraktion gegen die Vorlage. Herr Stadtv. Sckneider (sozd.) erklärt, die Linke mache keine Experimente. Tie Stadt könne die Lasten sür die Lberrealschnle nickt mehr tragen, die sich nach dem letzten Hausvaltptan auf 311000M. beliefen. Es müßten Ersparnisse gemacht werden. Tie An träge der Linken «eien gestellt worden mit der Begründung, daß dadurch Ersparnisse erreicht würden. Herr Stadtv. G a u m ni tz (sozd.) bezeichnet es als licbertreidung, wenn gesagt werde, unsere höhere Schule werde zerschlagen, wenn ihr zwei Klassen genommen würden. Tie Mehrheit des deutschen Volkes wünsche das, was die Linke Vorschläge. Tie sechsjährige Grnndschule sei von der Reichsschul konserenz angenommen worden. In der Schweiz und in Norwegen seien Liese Fragen schon seit Jahrzehnten durch geführt. Tie Linke sähe ihre Anträge als Kompromiß an, in Wirklichkeit gingen ihre Forderungen noch weiter. Ter Vorschlag der Linken, durch eine Kommission die Genehmi gung des Ministeriums einzuholen, sei von der Rechten des alten Kollegiums niedergettimmt worden. Herr Bürger meister Dr. Scheider bemerkt, daß die Anträge seinerzeit nicht angenommen, sondern nur dein Rate als Material überwiesen worden seien. Die Beratung der Anträge fei auch sofort in die Wege geleitet worden. Der Vorwurf der Verschleppung sei also in keiner Weise berechtigt. Die hierauf vorgenommene Abstimmung ergab d-r Ablehnung der Ratsvorlage. Tie Linke stimmte wieder geschlossen gegen, die Siechte für die Vorlage. 4. Errichtung einer nichtständigen wissen schaftliche n Lehrerstelle an der Oberrcat- schul e. Ostern 1921 wird an der Lberrealickiise die Ober prima anigesetzt, wodurch eine größere Anzahl Unterrichts stunden erforderlich werden. Um die Stundenzahl der aus wachsenden Klasse zu decken, soll eine nichtständige wissen schaftliche Lehrerstelle begründet werden. Die Zahl der ordentlichen Lehrkrä'te steigt damit von 2l auf 22. Die j Notwendigkeit.ist vom Oberrealschulausschnß anerkannt : worden, ebenso vom Rate. Herr Stadtv Gau in n i tz isozd.) erklärt, daß die sozialdemokratische Fraktion bereit iit, diese Stelle zu bewilligen, weil, wenn diese Stelle nickt crricktet werde, die Oberreaitchule doch vielleicht geschädigt würde. Seine Fraktion stimme ober nur unter der Bedingung zu, daß man ihre» srühcren Anregungen so schnell wie mögU>e» Nachkomme. Sie beantrage daher, : 1., daß der Uebcrgang anf dir Oberrealschule erst nach > den« V. Schuljahre erfolge. 2. Die persönlichen Sckul- i lasten sollen auf den Staat übernommen oder wenigstens I nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Ettern stark gestaffelt werden. Eine Abordnung von 3 Stadt verordneten und eventuell anch eine solche vom Rat soll beauftragt werden, mit dem Kultusminister Fleißner Rücksprache zu nehmen, die Wünsche vorzubrinaen nnd zu begründen nnd nm Zustimmung zu ersuchen. 3. Die Er richtung einer neuen nichtttändiarn Lehrerstelle soll nur autgeheißen werden, wenn der Rat der Entsendung dec Abordnung »««stimmt. Herr Stadtv. Mende (bürgerl.) erklärte, die Reckte lehne Punkt 1 des Antrages ab, weil er unter den jetzigen Verhältnissen nickt durchführbar sei. Tcr Nebernahme der persönliche» Sckullastcn durch den Staat könne zngettimmt «verden. aber Aussicht auf Erfolg habe diese Bitte nicht, »na»« wisse ja, wie es nm die Finanzen des Staates stehe. Auch mit der Staffelung des Schulgeldes könne man sich adfinde», aber dann sei es notwendig, daß man auch in ander««» Orte» diese Regelung einiühre. Don der Rücksprache mit Kultusminister Flctßner verspreche er sich garnicbtS. Herr Stadtv. Gaumnitz (sozd.) erwidert, die Staffelung des ScknlgeldeS könne durckgekiihrt werden, da gesetzliche nickt entaegenstNnden. Herr Stadtv. Mende WMgerl.) erwidert, di« Staffelung würde Einfluß auf «E Sckulbesnck von auswärts ansüben. Herr Bürger- WMAe Dr. Scheider bemerkt, solange wir staatlich,
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