01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170214013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917021401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917021401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-02
- Tag1917-02-14
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.02.1917
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Sefterreichisch-llngarischer Luftangriff aus Brindisi. Krlllvdungsflüge österreichisch-ungarischer Seestugreuge nach Waloua und Korfu. — Abweisung italienischer Angriffe im Raume non St. Peter.—Ser iiuterseekrieg.—Vauar Law über ffugiauds Kiuauzeu.—Neuregelung der Lebensmittelversorgung in Preukell. Ler deuttche Abevdbericht. Berlin. IN. Februar, abends. sAmtlich. W. T. B.j Larmittags scheiterte ein englischer Teil- sngritf sLblich von «er re. I» Westen und Oste« sonst keine größeren Kampf handlungen. Am Cer na-Logen wurde« Cstgenaugrisse in der non uns genommene» Höheustellung abgcwlesen. Lefterreichisch-ungarischer Krlegrbericht. Wie» Amtlich wird verlantdart den 13. Febr. 1917: Oestlicher Kriegsschauplatz. Südlich dcrValeputua-Straßc erstürmten nufere Truppen einen stark befestigte« rnssischen Stützpunkt. Hier bei wurden 3 Offiziere und IKK Manu als Gcsaugcnc cin- qebrachl und Maschinengewehre erbeutet. Lei Zwyzqn am obere« Leieth sprengte der F-cind einen Miuengang nnd nerjuchtc hstran« in zweimaligem Angriss vergeblich, in unsere Ltellnngen einzudringen. Italienischer Zlriegsschauplatz Am Wippach -ral hielt der lebhafte Geschüßkaurps «tch gestern an Die Italiener verfeuerten zahlreiche Gas granate«. feindliche Angriffe ans dem Räume von St. Peter wnrden abgewiesen. Die Anzahl der südlich der Cochkha-Schlncht eingebrachien Gefangene« hat sich anf A Offiziere und 88 Manu erhöh«. Im Tonalc-Paß »derfielen unsere Truppen einen feindlichen Stützpunkt und nahmen Z3 Italiener gefangen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. »ein,- Er«»gn»ftc Der Stellvertreter de« Chef« de« Gencralstabes: 1W.T.B) o. Höfer» Felbmarschall-Lentnant. Ereignisse zur See. Am Rachmittag de« 11. Februar unternahm eine Gruppe unserer Seeflugzeuge «inen gelnugeuen Erkundung«fing «ach Walana. Lantl Lnarauta und Üorsu Kimj andere Gruppe bat in de» frühen Morgenstunden des 1?. Februar militärische Objekte nnd Torpedofahrzeng« in Brindisi angegxifse» nnb Lombentresfer erzielt. Alle Flngzeuae find wohlbehalten eingerückt. fW. D- B.j Kl a t te » k o m m a « d a. kugiaud vom Aittetmeer dis nach Saluts. Inmitten des gewaltigen Ringend unter See, da« fetzt engehoben Hai und dos den Stoß ins Herz für unseren Erz feind bedeutet, sowie im Scheine der Hellen Blitze, die im Westen den Ausbruch des nach menschlichem Ermessen letzten und entscheidenden Ossenfivgewitters ankündigen, ist etz angebrochl, das- wir unseren Blick auch einmal hinter die Kulissen der englischen Politik richten und uns klar mache», in welcher rafsiniericn Weise die das politische „huLmes-i" über alles stellende Londoner Diplomatie es ver standen Hai, sich aus Kosten ihrer genasftthrtcn Bundes genossen Frankreich, Italien und Rustland eine geschlossene Machtstellung vom Mittelineer bis nach Calais zu sichern. Bor einigen Wochen ging die Meldung ins Land, daß die Engländer die griechische Insel Kchtbera besetzt hätten, lu.thcra, ei» weiteres kleines Stüel aus dem .griechischen Fleisch geschnitten, noch eine britische Räuberei zu den zahl losen andern: was will das besagen? So dachte man wohl zumeist bei unS. und die Tagespresse schenkte der Sache wenig oder gor keine Beachtung. Und doch war dieser für sich allein scheinbar unbedeutende Gewaltakt das letzte Glied in einer ganzen Kette von sorgsam berechneten Maß nahmen Amlichcr Art, die in ihrer Gesamtheit den Zweck verfolgten, das Mittclmccr nach Art des Kanals zu einem brstiiche» Binnensee zu machen und die englische Allein Herrschaft dort zur Tatsache zu machen. In britischem Be sitz. befinden sich fetzt die Inseln Samothraki, Imbros, Sem- rws mit der den Zugang zu den Dardanellen beherrschenden Mudrosducht, ferner Mntilenc, Ehios. Astropolia. Melos und setzt auch Klithera an der Lüdvstspitzc des Peloponnes. Diese Inselreihe macht Großbritannien tatsächlich zum Herkst im östlichen Mittrlmeer und bildet so den Abschluß der großen englischen Herrschaftslintc tm Mittclmeer, deren Avsangspnnki durch Gibraltar, Malta und Zvpcrn be zeichnet werden. Die Lebensader Englands, die indische Zufahrtsstraße Gibraltar. Suez, Ade«, Bombay, ist auf solche Weife mit einer Sicherung umgeben, worden, durch die Frankreich und Italien im Mittclmccr zur völligen! Ohnmacht verurteilt nnd an Händen und Füßen gebunden! werden. Die ganze britische Mittelmccrpoliiil i» diesem Kriege ist also ein großer Betrug, den England an seinen Bundesgenossen Frankreich und Italien verübt hat: ein Betrug, der noch fortgesetzt wird durch die Haltung der Londoner Diplomatie gegenüber dem Saloniki-Unternehmen. England möchte die ganze Lalo niki-Expeditivn lieber heute als morgen preisgcgeben wissen, um den il»n lästigen Mitbcwcrb Frankreichs im Aegäischen Meere losznwerden. Auch R u st l a „ d befindet sich England gegenüber niil seiner Mittelmeerpolitik in der Lage eines gründlich über das Ohr ge hauenen Beriragsieilnehincrs. Die Engländer wissen genau, daß eines Tages nach diesem Kriege der alte, einst die gesamte Weltpolitil beherrschende Gegensatz zwischen Großbritannien nnd dem Zarenreiche wieder mit verstärkter! Kraft ansleben wird, und sttr diesen Fall haben sie bereits! jetzt vorgesorgi. Selbst wenn es den Russen, wozu ja vor läufig auf absehbare Zeit keinerlei Aussicht besteht, jemals gelingen sollte, sich in den Besitz Kvnstantinopcls und der Meerenge» zu setzen, so wurden sie das Acgäische Meer so vollgepfropft mit englischen Flottcnstntzpuntte» finden, daß es gute Wege hätte, ehe sie einen etwaigen Angrtsssplan gegen den Snrzkannl zur Bedrohung der indischen Znsghrts straßc Englands zu verwirklichen vermöchten. Groß britannir» bat also im Mittelm« er gegen seine gegeilwätii gen Bundesgenosse» gründlich vorgebaut und sowohl Ruß land. wie Frankreich nnd Italien, die sich zu Lande uw! englischer Interessen willen verbluten, zur Sec gerade in ihrem eigentlichen »ud natürlichen Einslußgehiet schachmatt gesetzt. DaS ist der Dank der moderne» Punicr für die jenigen. die verblendet genug sind, sich um der britischen Herrschsucht willen »inschlachlen zu lassen! Am schlimmsten ist Frankreich daran, das nicht nur im Miltelmecr um die Früchte seiner Anstrengungen betrogen wird, sondern sich auch noch zu Lande eine Amputation emp findlichster Art gefallen lassen muß, wenn der Ausgang des Krieges dem Nimmersatten englischen Begehre» entsprechen sollte. Die englische Presse macht nämlich gar kein Hehl mehr daraus, daß Großbritannien die französische Kana l k ü st c mit Calais, Boulvgnc, Dünkirchen nnd vielleicht auch Havre nicht wieder an Frankreich zurückgeben werde, zu mal. wenn die flandrische Küste unter dentichem Einslutz ver bleiben würde. Tie „Dailu Mail* hat jungst unumwunden ausgesprochen, daß Calais englisch bleiben müsse, und um dem französischen Nattonalsiolz diese bittere Pille zu ver süßen, stellte das genannte Blatt gleichzeitig die Forderung der Rückgabe Elsaß-Lothringens an Frankreich Mts. Auch andere führend»? Londrner Blätter, so ..Morning Post" und „Taikn News", haben cs als eine ..unerläßliche englische Kriedevsbcdingung" bezeichnet, daß Calais von England in der Hand behalten werden müsse. Auf diese künftige Ge staltiing der Dinge haben sich die Engländer bereits voll ständig eingerichtet. Calais ist auch gegen die Landscktc durch umfangreiche Befestigungsanlagen geschützt worden, Sic aus-! schließlich mit englischen Geschützen versehen sind. Das ganze > öffentliche Lebe» ist »nter englischer Kontrolle gestellt wor den, den französischen Behörden hat man die Amtsgewalt genommen und die englische Gerichtsbarkeit auch gegen die! französische Bevölkerung cingcführt. Wie weit muß es! doch mit der Entartung der frgnzösischcn Nation gekommen sein, wie sehr mntz ihr jedes aufrechte nationale Selbstgefühl abhanden gekommen sei», wenn so etwas unter den Augen der Pariser Zentralregiernng und mit ihrer Bewilligung geschehen kann! ES scheint, als ob die französische Volksseele! unter der demvralisiercnden und zersetzenden Wirkung des ^ Haßficvcrs gegen Deutschland allmählich ganz unter die! Herrschaft eines entnervenden Fatalismus geraten ist/ der In die Auffassung ausmündet: „Wenn wir schon Knechte sein müssen, dann lieber Englands als Deutschlatrüü! Knechte." Dabei dämmert diesem unglücklichen Volk nicht' ein einziges Mal das Bewußtsein auf, daß Frankreich Seite an Seite Mit Deutschland auch ferner groß und ge achtet sein könnte, wenn eS nur wollte, mährend die Ver bindung mit England unter allen Umständen den Tod der französischen nationalen Selbständigkeit bedeutet. Wir können diesen pathologischen Geisteszustand der Franzosen nicht ändern, sonder» müssen ihn als etwas Ge gebenes hinnehmen. Konscquentcrmcisc aber sollten wir unsererseits das tun, was die Franzosen aus eigener Kraft > nicht vermögen, und den Engländern in ihre am französi schen Caleis-Fener gekochte Suppe, um ein derbes Bis- marcksches Wort zu gebrauchen, gehörig hineinspucken, in dem wir Nordsrankrcjch gegen Calais ausspielen Ohne die Rückgabe Calais' an Frankreich durch die Engländer keine Häurnung Nordfranlreichs durch uns! Diesen Lruumi haben wir in der Hand, und! ihn müssen wir ausspielen, um die dauernde Festsetzung unseres gefährlichsten und unversöhnlichsten Gegners an der französischen Kanalküstc zu durchl reuzen. Es könnte sonst sein, daß in gewissen! Sinne der höhnische AusipruM eines englischen Staatsmannes zur Wahrheit würde, wo nach Deutschland zwar alle Schlachten gewinne, England aber schließlich als Sieger aus dem Kriege hervorgehen werde. Unsere Unterseeboote sind jetzt weiter und un ermüdlich an der Arbeit, um einen solchen, den englischen Absichten günstigen Abschluß des Weltkrieges zuschanden zu machen, und es ist für die dadurch geschafscne Lage bezeich nend, daß znni ersten Mole ein in französischer Sprache ge schriebenes Blatt gerade jetzt mit der Möglichkeit einer dauernden englischen Scßhasimachnng aus dem Kontinent rechnet. Tie in Gens erscheinende „Gucrrc Mondiale" schreibt nämlich in einer Betrachtung über den verschärften Unterseeboot-Krieg: „Falls Deutschland die englische Meer Herrschaft unmöglich mach!, sind die Folgen unberechenbar, vornehmlich in der Umwälzung einer jahrhnndcrietangen Politik, aus der seine Weltmacht beruh!. England m ü ß t c anf diese Welt in a ch t verzichten oder sich a nt Kontinent so st setzen. Der kommende Komps geht also nicht nur für Deutschland, sondern vor nehnilich sür England aui Tod nnd Leben." Aus dieser vsscnen Auslassung erhellt, wie wichtig cs sür uns ist, zu verhindern, daß England seine Pläne aus Calais per wirklich!. Der Uuterseekriei, h, Außer „Ellavore" )27ll2 Tonuenl und ..Hangars" s>279 Tonnen) ist noch der norwegische Dampfer „Breiw" «829 Tonne») versenkt worden. Tie schweizerischen Noten au Deutschland und Amerika, i, . Aus Bern wird zu den Noten an Amerika uns Deutschland ein Kommentar geliefert, der folgendes aus führt: Interessant ist der Satz des Bundesrats, in dem du Fällc, iu dcnen die Neutralität non der Schweiz nicht in ehr gehalten werden könnte, genau umschrieben werden, was bisher amilich nie so schark präzisiert worden ist Ass solche Fülle werden genannt: Tic Verletzung der Unabhängigkeit und der Integrität des Landes oder der Lcbensiittcrcsien oder de, Ehre des Siaates Im Tonfall ist die Note an Deutschland ebenso verbindlici gehalten wie die Note au Amerika. Die Berufung aus Lchlagworte. wie Humanität uiiv.. sind vermieden. Zu be merken ist das Beiwort: „Nachdrücklich" bei der Protest crklärung, womit betont ist, daß die Rechtsvcrwabrung niö, eine rein formelle sein soll, sondern aus dem lebhaften Emp finden des Bundesrats hcrnorgchl. Sachlich berührt die Antwort an Deutschland eine heikle nnd unaufgeklärte Rechtsfrage im Gegensatz zu dem Problem n> der Antwort an Amerika, nämlich die Frage der R e ch: w ä ß i g k r i i der Sperre durch die Unterseeboote Aus dem Wortlaut der Antwort des Bundesrats tii zu entnehmen daß der Bundesrat die Frage nicht entschieden hm. ob ecm objektive Unterseeboot-Blockade angenommen werden star.« und kann. Die Note des Bundesrats erkennt also weder dic Ncchisgüliigkeit der Unterseeboot-Blockade an, noch eui scheibet sie die Frage von vornherein negativ. Lik erheb' ausdrücklich Protest nur so weit dadurch nach den gemein gültigen Grundiätzen des Völkerrechts Rechte der Neutralen verletzt würden und folgert aus dem eventuell nick effektiven Charakter der Blockade bloß „vorab^ Em ichädigungsansprüchc. Was die von Spanien betonte Unter scheidung zwischen Vernichtung und bloßer Festnahme de Handelsschifse betrifft, io nimmt die Note des Bundesrale diese Unterscheidung nicht aus. Es existiert ja im geltenden Völkerrechte ein Zerstörungsrechi sür den Fall, daß dem kapernden Schiffe vom gekaperten Schiffe Gefahr drobi. Eine große Anzahl nerirnktrr Tonnen. Ix:. Ucber die bisherigen großen Erfolge des ungehemmte» Unterseeboot - K liege < wird der Korrespondenz „Heer und Politik" geschrieben Bei der Darstellung der Furchtbarkeit unseres Unter seclwot'-Krieges ist sic bemerkenswerte Tatsache zu ver zeichnen, daß die Meldungen unserer Feinde über die per senkte Tonnenzahl viel größer lind als unsere eigenen. Der Grund hierfür ist ganz erklärlich, da unsere Unterste boote bei ihrer angestrengten Tätigkeit nur gelegentlich Bericht erstatten können, mährend unsere Feinde sehr schnell von jedem versenkten Schiff Kenittnis erhalten So kommt cs» daß in unseren Meldungen über versenkte Schiffe des öftere» nicht einmal die Namen der unseren Unterseebooten zum Opfer gefallenen Schiffe angegeben werden können, und wir lesen hin und wieder von „un bekannten englischen Schiffen von etwa so und so viel Tausend Tonnen". Der Unterseeboot Kommandant kann eben den Fassungsraum der feindlichen Schiffe, die oft keinen Namen tragen, nur nach einer allgemeinen Schätzung fest stellen. Früher konnten bei jedem versenkten Schiff de: Name und Tonnengehatt genau bezeichnet werden. Weiu« man die Gefamtveuie seit der Sperrgebiets-Erklärung bc trachtet, dann dürfte man nicht die in den ersten Tagen des Februar gemeldeten Versenkungen mitzMen, da diest meist noch aus dem Ende des vorigen Monats stammen Die englischen.'französischen und italienischen Blätter gehen aber die Möglichkeit, den Umfang der bisher versenkten feindlichen Tonnen ziemlich genau festzustellcn. da sie mij einer aus der Besorgnis geborenen Genauigkeit über, jede .neue Tat der deutscheu Unterseeboote beuchten Hin und l wieder finde» sich neuerdings in de« einzelnen Blätter»
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