01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.12.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19171213012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917121301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917121301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-12
- Tag1917-12-13
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VS. Jahrgang. AL S4S. Donnerstag, 13. Dezember 1317. Kirruspricher-Sammelnunnner: »»»41. »dir für Rachtg.spräch«! LV0U. L8SS 3 ^ MM Echristleiwus und Kauptgeschsstustele: »»ri«»str»st« »840. Druck ». »rrisz vrn «etzsch L «eichmHtin Dreudrn. Bezugs-GebNhr I Anzeigenpreise. Nc-druS nur ml« dkull^er LiueNenari^rde c.Dre»!>nn liLchr.'» zuILlstl,. - UnorrlLn^e Echrlftftücke wer»-» nicht «usdewadrt. Kattee 1^351110 Seestr. klactrmlttag»: Lskon- unö Operninuoik, »den«!»: Helleres prvgrsrwn. ffsslno-Kapelle, Geltung Nonrertmeister Kost, lm beliebten VVelnsslon „Irlanon": 2eltgemäSeIEubiüvorträge. KonkeU..Xbteil. l erckirEckplutr. I»ani1r Lercienkrus pruxer StraSe ll. llsiebt re, bvkei,rlsln6v » in eilen Zarten unck ffeei»!agsn tur ockule unZ Usu». ttkl klml. W!.L!LL Lebhafte krkundungrtätigkett an der Westftoat. »weil«« sriMicher BurMe lm «rtui» »xd i» der öhamuauae.—Wirkumrvslle deutsche Luftauiriflr hiuter der zluudernftuut. -iudeuduri öder de» Krieg lu Sstusril». — fliae »eue Rede Asgulths. - NriegrerNSruug Pauumar a» Lefterrrlch-lluiur». kiu eaglische» LuMifl deruichtet. Verl tu, 12. De». Mus unserer Marineflngzeugc, Führer Oberteutnaut zur Sec VH r i st i a «se «. hat bei einen« SnfklärnngSflnge i« den Hosde» am 11. Dezember »ormlttagv das englische Luftschiff „E. 37" ver nichtet. Das Luftschiff stürzte brcuueud in die See. lW T. B > Der Chef des Admiralstabs der Marine. »er deutsche Adeuddericht. Berlin, 12. Dezember, abends. sAmtlich. LS. T. V s Bo» den Kriegsschauvlätzeu nichts Neue». Leftemlchlsch uusurischrr Nriegrbericht. Wie», 12. Dez. Amtlich wird uerlautbart: Oeftlicher KriegsschanpUrtz Waffen ruhL Italienischer 5trieg»scha«platz. Zwischen Brenta nnd Piave erzielten wir in ört lichen Kämpfen Erfolge. lW. T. B.s DerEhesdeSGcneraistabS. .Roch fleht die Lat über vem Wort." Unser Erster Generalquarticrmcistcr, General Luden» dorff, hat vor kurzem in einer rheinischen Stadt im Ge» spräch mit dem Vertreter eines Wiener Blattes die zu versichtliche Erwartung ausgesprochen, daß der Krieg nicht ai» Remispartie abgebrochen werden, sondern für »ns günstig entschieden enden würde. Mit besonderem Nach druck hat er — eö klingt fast wie eine Begründung! — die Worte htnzngcfügt: ,.Noch steht die Tat über dem Wort". Wer sehr skeptisch zu urteilen gewöhnt ist, kann ans diesen Worten vielleicht gar eine leise Resignation hcrauslesen, wenn er den Ton auf das „Noch" legt. „Noch steht die Lat über dem Wort". Ja, vorläufig steht die Tat noch Aber dem Wort, nur der Tatenfroln: gewinnt den Krieg, «td all LaS Gerede, mag eS kommen, woher es will, und mag e» noch so gut gemeint fein, bringt imS dem Frieden keinen Schritt näher. Herzhaft und mannhaft weist General Ludendorff diejenigen, die da glauben, .unsere. Feinde mit bombastischen Reden totschlagen oder versöhnen zu können, ln die gebührenden Schranken zurück. Zn Lenen, die sich dadurch an», meisten getroffen fühlen mühten, gehört der Zcntrumtzabgcordnctc Erzbcrger, der eS als Verdienst für sich in Anspruch nimmt, die Friedenöcnt- schlteßung des Reichstages vom iS. Juli d. I. angeregt zu haben. Wer die kriegsverläugernde Wirkung dieser Kundgebung erkannt hat, wird ihm dafür nur wenig Dank wisse», er aber, der Mathias Erzberger aus Butten» hausen, bildet sich auf seine Anregung ungeheuer viel ein. Er, der ohnehin nie an allzu großer Bescheidenheit gelitten hat, glaubt, mit seinen Worten die Welt aus de» Angeln hebe» zu können. Er, der große Mathias, ging sa in seiner Selbstüberhebung so weit, zu erklären: er brauche nur wenige Stunden mit den feindlichen Staatsmännern zu unterhandeln, und der Friede sei fertig. Gesteigert wurde diese krankhafte Eitelkeit durch die amtlichen Aufträge, die ihm die ReichSleitung anocrtrautc. Sv wurde er bekannt lich damit betraut, für die deutsche AuslanöSpropaganda tätig zu sein. Aus diesem Grunde wurde ihm vom Reichö- «arineamt ein Dicnstauto zur Verfügung gestellt, und sein vrtefftempel genügte, um alle seine Briefschaften zensur- frei ins Ausland gehen zu lassen. Von dieser Freiheit hat -er Herr- Mathias leider einen sehr schlechten Gebrauch gemacht, indem er mit Hilfe seines Stempels deu Wort, laut einer in Ulm am 23. September gehaltenen Rede dem „Nicuwe Rotterdamsche Eonrant" übermittelte, wobei za beachten ist, daß die Mmer Rede ungefähr den gleichen In halt halte wie seine BIbcrachcr Rede, -creu Verbreitung wegen ihres staatSgesährlicheu FichaltS im Interesse mrserer Kriegführung seinerzeit verboten worben «ar. Wie sehr man an manchen Stellen das schädliche Treiben Erzbergers verkannte, gebt wohl zur Genüge daraus bcr» vor, daß ihm zu seiner Reise nach Vibcrach, wo cr dann die gemeingefährliche Rede hielt, trotz der schon damals herrschenden Kohlcnkuappheit von der Bahiuierwaltiing ein Sonderzug zur Verfügung gestellt worden war. Besagter Herr Mathias Erzbcrgcr hat es nun !ür nötig gehalten, wieder einmal von sich reden zu machen. Da ihm die feindlichen Staatsmänner noch nickt den Ge fallen getan haben» sich mit ihn», dem großen Mathias, in Verbindung zu setze», benützt cr eine angebliche Anfrage der „Westminfter Gazette", um auf dem Umwege über die Berner Konferenz seine höchst maßgeblichen Ansichten über Krieg, Frieden und noch einiges andere zum Besten zu geben.. Man fühlt und steht förmlich, wie ihm, dem früheren Zentlumsbenjamii«, die Brust voll Stolz ichwillt, daß nun doch wenigstens ein offiziöse» Blatt unseres Hanptfeindes von seiner gewichtigen Existenz Kenntnis nimmt. Gewiß würde es sich nicht empfehlen, diesem auf geblasenen Gehabe und Getue dadurch Vorschub zn leisten, daß nmn es einer kritischen Betrachtung würdirtz, wenn nicht erstens ciniimt auch andere, maßgebende Stellen schon in das gleiche Horn gestoßen hätten, nnd wenn nicht zweitens in unserer parlamentarisch orientierten Zeit das Dreimänncrkollcgium Payer-Erzbcrgcr-Scheidemann als Sprachrohr gewisser Regierungsstellen doch eine gewisse Bedeutung erlangt hätte. Der dadurch hervorgecufcne Dünkel spricht ans jeder Zeile der neuesten Erzbergerscheu Auslassung. Man höre nur, wenn er also beginnt: „Ich lehne erzwungene Gebietsabtretungen ab." Ich, das heißt: der Mathias Erzberger aus Bnttenhausen. Kreis Mün- singen, früher (Geschäftsvertreter des rheinischen Großindustriellen Thusscn, Stammgast von Hilter und Dressei, Inhaber eines kaiserlichen Marine- AntoS. ich lehne erzwungene. Gebietsabtretungen ab. Danach, deutsches Volk, hast dn dich nunmehr zu richten. An diesem von gespreizter Selbstüberschätzung getragenen Tone sind sämtliche Ausführungen gehalten. Sachlich bringt der gewaltige Herr Erzbergcr nichts Nene» vor, er rettet vielmehr sein altes Steckenpferd, indem cr uns von neuem Verständigung und Verzicht predigt. So tritt er natürlich wieder für einen internationalen Gerichtshof ein, der dem Gedanken eines internationalen Völker bundes Ausdruck verleihen soll. Er lebt also noch immer im Larrde Utopien, von wo es aiischcincud keine Rückkehr ins Land der Wirklichkeit gibt. Ein solcher internationaler Krirdcnsbnnd würde, wie einmal Graf Westarp im Reichs tage gesagt hat. nicht» anderes sein als ein angelsüchsisch- amerikanischcr Bund zur Ntedcrhaltung Deutschlands. Auf ebenso schrvachcn Füßen stehen die übrigen Behaup tungen Erzbcrgers, die als „olle Kamellen" keiner neuen Widerlegung bedürfen. Zurückgewtesen sei nur die Be hauptung. daß das ganze Zentrum hinter ihm. dem große,i Erzbcrgcr, stünde. Dagegen spricht schon die sattsam be kannte Tatsache, daß viele und zwar sehr angesehene Mit glieder der ZentrumSsraktionen in, Reichstage und im preußischen Abgeordnetenhaus«: der Vatrrlandspartei ange boren. Und daß die Vatcrlandsvartei nichts mit Herrn ErzbergerS Friedcnsgesüuselc gemein hat, darüber be steht wohl nicht der lindeste Zweifel. Erklärlich wird der neue Vorstoß des Verzichtsricdeus- Apostels durch dt« vielen FriedenSrcdcn, die in der letzten Zeit gehalten worden sind. Namentlich der Zusammentritt der Delegationen in Wie« hat österreichisch-ungarischen Staatsmännern und Parlamentariern reichlich Gelegenheit gegeben, sich über die verschiedensten KriedcnSfragen auS- znlaffeu. Besonderes Aussehen erregte die kurz an gebundene Art, mit der Oestcrreich-UngarnS Außenminister Graf Czernin die belgische Frage ad tat. Leider konnte er sich dabei auf unseren Staatssekretär Dr. v. Kühlmann be rufe». der klipp und Var erklärt habe, es gebe kein Friebens- htnd-ernis außer Elsaß Lothringen. Auch das überaus große Entgegenkommen, -aS der österreichische Minister präsident Dr. v. Setdler bckulvdetc.'alS zum ersten Male russische KrtodenSwünsche auftauchten, berührt etniger- rraße» vcvwuiiderlich; denn gevadc RuLland gegenüber tft größte Zurückhaltung am Platze. Gewiß ist nutz die Kried-entzneigun-g de» russischen Volkes willkommen, und sicherlich begrüßen wir mit aufrichtiger Freude auch die Volschewikl-Vcrtrcter, die durch diesen Friedenswillen der breiten Massen ans Staatsrndcr gelangt sind, mir mosten und dürfen uns aber anderseits kein Hehl daraus machen, daß wir ja gar nicht wissen können, ob die maximatistische Herrlichkeit Bestand haben wird. Ein bezeichnendes Schlag licht wurde auf diese unsicheren Zustände durch die Er klärungen im Schweizer Nattonalrat geworfen. Kcicnstt hatte einen Gesandten für die Schweiz ernannt, noch ehe aber dieser Gesandte in der Schweiz einirefsen konnte, war Kerensli gestürzt. Kommt nnn seil« Vertrauensmann doch noch in der Schweiz an. so muß cr nach der lehr richtig» An sicht der Schweizer Regierung als Prwaunann behändest werden. Lenin, der augenblickliche Beherrscher Rußlands, hat noch keinen Gesandten ernannt, die Schweiz weiß alm zurzeit überhaupt nicht, niit wem sic verhandeln soll. Dieser Vorgang kennzeichnet treffend die ganze Unsicherbeil der gegenwärtigen Lage, und man wird gut daran tun. gegen über allen Meldungen »nd Gerüchlen über Waffenstillstand und Frieden di.- größte Znrücdbaltnna zu üben. Nichts ist nnangebrachler als die Voreiligkeit, mit der jede Nachricht über die Wassenstillslandtzvcrhandlnngen anf-gegriffen, ja. von manche:, Setten sogar ausgebauscht wird. Wie wenig spruchreif die KriedcnSfragc noch ist, hat selbst Graf Ezernsti zugegeben, als cr erklärte, er weigere sich, den Feinden Prämien auf die Kriegsverlängernng auszusetzen, nachdem er sich schon Anfang Oktober in Budapest die Revision der Kricgszlelc Vorbehalten batte. Noch ist altes im Fing, und wir müssen gerade jetzt die Nerven behalten. Tie Erfolge unserer Heere in Italien und bei Eambrai zeigen uns non neuem, daß wir getrost 5er Kraft unserer Waffen vertrauen können. Zu irgendwelcher Nervosität nnd zu eitlem FricdenSgere.de ist cs jetzt am allerwenigste!! an der Zeit. Wie hat unser Ludendorff gesagt? — „Noch steht die Tat über dem Wort!" Und dieser mannhaften Tat wollen wir vertraue». Lebhafte krlimdungMligkeiL iru Westen. Berlin, 12. Dez. In Flandern blieb am II. Le- zcmver bei trüber Sicht die Gefechtstättgleit aus der ganzen Front tags über im allgemeinen gering. Nur mährend der Nacht lebte die Fencrtätigkcit beiderseits des Mcuport Kanals vorübergehend aus. Eigene Patrouillen brachten Gefangene ein. Bahnanlagen und Lager bei Ppern und Krmmcl wurden mit beobachteter guter Wirkung mit Bomben belegt. Im Artois griff am N. Dezember gegen 5 Mir nach mittag» nach starker Jene,steigerung eine feindliche Grvß- patrvutlic unsere Stellung an. Sie wurde im Nnhkampse und Gegenstoß geworfen, während wir bei Ton» nnd Gavrelles bei erfolgreichen Unternehmungen Gefangene autz der feindlichen Stellung holten. Aus dem Kampfselde bei Ca mb rat war die Feuer- tätigkcit nur zeitweise lebhaft. Nordöstlich Reims winde am Morgen ein feindlicher Patrouillenvorstoß abgcwtesen. In der Champagne drang nach kurzer Feuer- vorbereitung eine stärkere feindliche Erkundnngsabteilung in unsere Stellung südöstlich Tahure ein. wurde aber im Gegenstoß unter schweren Verlusten sofort wieder hirians-- geworfen. In Italien wurden bei tirikichen Kämpfen zwischen Brenta und Piave Gefangene cingebrackt. «W. T. B.) Hindenbnra über den Krieg In Ostafrika. AuS Deutsch - Ostafrika ist der Durchbruch de» Generals v. Le ttow Vordeck nach Portugiesisch- Ostasrtka gemeldet worden. Auf eine vom Kommando der Schutztruppcn über diese neueste kühne Tat erstattete Mel dung hin hat Generalfeldmarschall v. Htndeudurg an Staatssekretär Dr. Sols folgendes Telegramm gerichtet: Das Schutztruppcnkoinmando hat mir Meldung ge macht von der neuesten Waffentat des Restes unserer ost- afrikanischen Schutztruvpe unter Genera« v. Lettow- Borbeck. Nach den letzten Nachrichten schien cö keinen Ausweg aus ihrer verzweifelten Lage mehr zu geben, schien das Kesseltreiben beendet zu sein. Statt dessen die freudige Kunde, daß die Kraft der Hcldensclicu ungebrochen ist, daß sie die deutsche Flagge im schwarzen Erbteil weiter bochhält, in der festen Hoffnung auf den kommenden Sieg der deutschen Waffen in Europa! Nur eine Truppe, die rückhaltlos ihrem Führer vertraut, und ein KommarGeur von der Tatkraft des Generals v. Lettow Md zu dyk*
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