02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 12.12.1913
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913121202
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- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-12
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V8. Jahrgang. ZK 843. Och«ch M vi« HDOzmm«»M M ßH TÜlEk EE^ÜMliMOALbE EV^LÜßL. «qn^.»e»Ltzr SNASN: «rU»»r3>ü»»im,<«, S«m>««» «bi,«»»,, »»» »Ii,m«!>»,«»«., »uechau,»«r»i«N,in. «iM»i>«n»i,»/ö0vl. »«l ,inm«tl,«r L»< ft,»»», durch dt« V»ft »M.(H,«^«Ii,eld>. «»»>,,d: Och«. retch-Ui^rrn ö.tö Nr« «chxi, ».« Fr,«.. 2«»««» 7,»7 LIr«. — §!«chdrft« «ur «it »eorltch« vu«N,n. anaad» <^r«,dn»r «»chr.->MM,.-U». «rN«,t» OlinuIMpt« «erd.«tchi«usdu»ahrt. Freitag, 1L. Dezember K1S, Telegramm-Adrrsie: Nachrichten Lre«»««. Keg^Lrrr-st 1888 Druck Md v-rl-s -»» rikpsch » S-Icha-dt In vr-sd-n. s-mmilnumw« für»mMchr yaup.g-schLst.st««-! Marlen,traft- MM n AnieiF«,-r«r1s. »«nahm« von Tlnkün- »iaun,en bi» n»ch». r Uhr, Sonntag» nur Marl-nstraft- U« o»n 71 di» >/,l Uhr. Di« »inlpallia« Zeile <«,»>, S Silbe») so Ps.. di« -w-tivalilg, Zeile aus T-riseiie 70 Ps.. dt« »wkispali RkUamkirU« >,c-0 M., Familtr». Nachrichten au» Dre». d»n die ein,palt. Leii« 2!> Pf. — In Nun,- mern nach Sonn, und Feiertagen erhöhter Tari,. — illu»wörlig« Ausiröge nur gegen Vorau«l>«»>HIung. — JedeiBeiegbtat« U»Ps. Qslsris ^rnsl /^rnolck, Lcstloss-Llrssss 34. VsrkLuf8--iu88tvl!ung: KvmLiäv von Iü!k. 100,— an, äquarsüs von M. 75,— an, öronron, Oi-spkik, KunZtgowki-bo u8^. Iüv oitigs Lefsv a« Donnerstag abend. Die Erste Kammer erklärte sich mit dem Gesetz entwurf über die Ergänzung der ärztlichen Gebührerr- ordnung einverstanden. ' Die Zweite Kammer trat heute in die Beratung der Interpellationen über den Arbettermangel aus dem Lande und über die Frage der staatlichen Arbeitslosen unterstützung ein. Eine Protelstversammlung des sächsischen Grund besitzes gegen die von der Negierung geplante Uebernahme der Wertzuwachssteuer auf den Staat fand heute in Dres- den statt. Die Oberärzte der Dresdner Krankenanstalten, sowie die Gesellschaft für Natur- und Heilkunde sprachen den Aerzten zu ihrer Stellungnahme gegenüber den Krankenkassen ihre Zustimmung aus. Sämtliche medizinischen Fakultäten wandten sich an den Reichskanzler zur Erzielung einer Einigung zwischen Aerzten und Krankenkassen. Der Reichstag fuhr heute in der ersten Lesung des Etats fort. Die sozialdemokratische ReichStagSfrak- tion wählte an Bebels Stelle Scheidemann zum Vor sitzenden. Die bayrische Regierung fordert 78 000 Mark für Zuschüsse an diesenigen Gemeinden, die die Arbeits losenversicherung einsühren. Der Großwesir unterbreitete dem Sultan seine Demission und beharrte trotz der Bitte des Sultans auf keinem Entschlüsse. Lie deutsche Militörmission in Konstantinovel zieht weitere Kreise. Die Wiener «N. Fr. Pr." meldet aus Konstantinopel: Der Großwesir unterbreitete am Mittwoch vor mittag dem Sultan seine Demission. Der Sultan bat ihn, sei» Gesuch zurückzuziehen, doch beharrt der Großwesir auf seinem Entschlüsse. Der Generalstabsches Hadi Pascha, ein Gegner der deutschen Militär miss t o n. soll ebenfalls beabsichtigen, zurückzutreten. Aus diesen Unstimmigkeiten im Schoße der türkischen Regierung geht hervor, mit welchem Nachdruck hinter den Kulissen fortgesetzt gearbeitet wird, um Deutschland Schwierigkeiten zu bereiten. Die russische Regierung ist bei diesen Machenschaften unverkennbar die eigentliche treibende Kraft, und sie sucht die beiden anderen Mächte der Tripelententc ganz auf ihre Seite zu ziehen. Bis zu einem gewissen Grade ist ihr das augenscheinlich schon gelungen, wenn sich eine einem Teile der Leser bereits wiedergcgcbene Meldung des Reuterschen Bureaus bestätigt, wonach die englische, französische und russische Regierung in Konstan tinopel Erkundigungen etnztehen wollen, ob es wahr sei, daß die türkische Regierung einem deutschen Offizier das Oberkommando der türkischen Armee übertragen habe und bis zu welchem Grade dies die Lage in Konstantinopel be rühren werde. Angesichts dieser Entwicklung der An gelegenheit stellt sich immer klarer heraus, daß es sich für Deutschland dabei nicht bloß um eine Frage des realen Kunst Md Wissenschaft. s* Mitteilungen ans dem Bnrea« der Königliche» Hof» lheater. Im König!. Opernhause findet Sonnabend, den IS. Dezember, die erste Aufführung der Humperdtnck- schen Märchenoper Dönsel und Grete l" zu er mäßigten Preisen statt. Die Besetzung ist wie folgt: Vater: Herr Zabor szum ersten Male), Mutter: Fräulein Stünzner, Hänscl: Frl. Serbe, Gretel: Frau Nast, Hexe: Frl. v. Normann szum ersten Male), Sandmännchen: Herr Rüdiger, Taumännchen: Frl. Sachse. Die Vorstellung be ginnt um 8 Uhr. In der Sonnabend, den 13. Dezember, im Königlichen Schauspielhaus stattfindenden Ausführung des alten WcihnachtsspieleS «Das Gottes Kind" spielt Herr Fischer zum ersten Male den Josef. Beginn der Vor stellung: 8 Uhr. f* Emil Krank« und das Leipziger Gcwaudhansqnartett waren bei ihrem gestrigen zweiten Kammerkonzert im Künstlerhaus außerordentlich gut aufgelegt. Sie musizier ten mit viel Hingabe und Schwung, obwohl der Saal den großenteils vorzüglichen Darbietungen nicht entsprechend besetzt mar. An erster Stelle stand das Klaviertrio in E-Moll sOp. 88) von Menüelssohn-Bartholdy, das als eins der letzten Werke des Meisters 1848 entstanden und Louis Spohr gewidmet ist. Es bringt daher natürlich für die Violine sehr dankbare Aufgaben, ist aber im ganzen nach de» Komponisten eigenen Worten „ein bischen eklig zu spielen". Obwohl im ersten Satz nicht ohne großzügige Melodieführung und im Scherzo nicht ohne Originalität, bleibt das nach dem berühmten Violinkonzert geschriebene Werk eins der schwächeren Mendelssohntana; im lang samen Satz hält es sich im Stil eines minder gelungenen LiedeS ohne Worte, und trotz der C-Dur-Steigerung des Finales fühlt man heutzutage eine gewisse leere Kälte aus dem Ganzen heraus. Auch Hans PfihnerS Eellosonate (FiS-Moll, Op. 1), die gestern auf bas Trio folgte, ist kein Meisterwerk: eine bessere Schttlcrarbeit (188g), die freilich hin und wieder Gedanken ausspricht, die den späteren vor- Jnteresses, sondern auch des nationalen Ansehens handelt. Tie N e i ch s r e g i e r u n g wird daher ebensoviel Geschick und Umsicht wie zielbewusste Festigkeit entwickeln müssen, um den Fall zu einem guten Ende zu führen und der deutschen Würde nichts zu vergeben. Daß die leitenden Kreise dabei die nationale öffentliche Meinung ganz auf ihrer Seite haben, braucht nicht besonders betont zu werden. « Der deutsche Botschafter in Konstantinopel hat dem Großwefir das Eintreffen der Mission für den 14. d. M. angekündigt, wobei diese feierlichst von Vertretern des Sultans und der Regierung und von höheren Würden trägern empfangen werden wird. General Liman v. Sanders wird am 20. d. M. das Korpskommando übergeben werden. Oberst Faik Bey, der frühere Gouverneur von Sku- tari, ist, nach einer Meldung der «Franks. Zig", zum Kommandanten der 1. Division des 1. Armeekorps und gleichzeitig zum Platzkommandanten von Kon st an tinopel ernannt worden. Die Ernennung Faik Bens ist mit Rücksicht auf das Eintreffen der deutschen Militärmission von Bedeutung. Sie soll die mannigfachen türkischen und nichttürkischen Bedenken über die deutsche Militärmission, die, wie gesagt wird, mit einer zu großen Machtfülle auögestattet sei, zu zerstreuen imstande sein. Neueste Drahtmeldungeu vom 11. Dezember. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel.) Der Platz des Vizepräsidenten Dove, der heute seinen 60. Geburtstag begeht, ist mit einem großen Rosenstrauß geschmückt. Die erste Etatberatung wird fortgesetzt. — Abg. Rickli« (Elf.) bleibt dabei, daß in Elsaß-Lothringen eine militärische Nebenregterung bestehe. Wegen der konservativen Angriffe werde sich der Staats sekretär Zorn v. Bulach keine grauen Haare wachsen lassen. In Elsaß-Lothringen seien Regierung und Bevölkerung wie Eheleute, sie stritten sich wohl einmal, aber ein Dritter dürfe sich nicht einmtschen. Ob die Genugtuung von Donau- eschingen genüge, werde Ser reichsländischc Landtag entscheiden. Wenn die Auskünfte der Regierung nicht ge nügten. dann werde ein noch strengeres Strafgericht folgen, als es der Reichstag über den Kanzler abgchalten habe. Die Sympathien für Frankreich seien erklärlich; denn unter französischer Herrschaft wären die Elsässer gleich berechtigt mit allen Franzosen gewesen, während sie setzt eine untergeordnete staatsrechtliche Stellung innchätten. Wenn wtr, schloß der Redner, das Vertrauen zu der Re gierung verloren haben, so haben wir desto mehr Vertrauen gewonnen zum deutschen Volke. Wir werden dem Reichs tag die Einmütigkeit nicht vergessen, mit der er sich auf unsere Seite stellte. — Abg. Hoch (Soz.): Der Kriegsminister des Königs von Preußen habe kein Wort des Tadels dafür gehabt, daß die große Masse des Heeres beleidigt worden sei. Der Reichstag dürfe keinen Kanzler dulden, der nicht imstande sei, solche Ausschreitungen wie die in Zabern zu verhindern. Da der Reichstag den Kanzler nicht fort schicken könne, müsse er ihm den Etat verweigern. Der Kanzler habe sich ja gar nicht zum Kaiser begeben dürfen: nur der Kriegsminister habe es gedurft. So lasse nehmen Ausdrucksmusiker ankünbigen. Der langsame Satz wirkt allerdings entsetzlich langweilig. Traten bet Men delssohn der Geiger Edgar Wollgandt mit seinem noblen Ton und Emil Kronke mit seiner temperament vollen Bcmeisterung des Klavierpartes besonders hervor, so wendete sich der dankende Beifall der Zuhörer nach Psitz- ners Sonate namentlich dem Cellisten Professor Julius Klengel zu, obwohl die Ausführung seines Partes nicht immer intonationsrein war. Den Schluß des Programms bildete Beethoven mit seinem Streichquartett in B-Dur (Op. ISO). O. L. f* Rudolf Thies. ein des Augenlichts entbehrender Alötenvirtuos, gab gestern abend im verhältnismäßig gut gefüllten Vereinshaussaale ein Konzert. In einem selten gehörten Mozartschen Flötenkonzert (D-Dur) und einer melodisch retchbedachten Romanze von Saint-SaönS fand der Künstler Gelegenheit, auf seinem klangcdlen In strument, einem Geschenk des Deutschen Kaisers, die bei Blinden häufig besonders gut entwickelte Feinfühligkeit im musikalischen Ausdruck zu bekunden, während er in einer Fantasie aus Gounods „Faust" in erster Linie seine tech nische Gewandtheit entfalten konnte. Daß ihn bet der er wähnten Romanze einmal das Gedächtnis verließ, soll an gesichts der ihm durch ein herbes Schicksal auferlegtcn Schwierigkeiten beim Memorieren nicht Übel vermerkt wer den. Des weiteren machte man in dem Konzert die Be kanntschaft eines sehr begabten und tüchtigen jungen Celli sten, Alfred Kühle aus München, einem früheren Schüler Professor Kiefers. Die schwierige A-Moll-Sonate von Grieg wurde in der sauberen, tonschönen und kraftvoll beschwing ten Ausführung dcS jungen Künstlers zum ungetrübten Genuß, und in kleineren Stücken von Schumann und Rubinstein glänzte der Münchner Cellist mit einer Kanti- lene von wärmster Beseelung «nü vornehmem Klangreiz. Weniger glücklich führte sich ein junger Sänger, Herr W. Rieb, mit Liedern von Schumann, Schubert und Brahms ein. Nach ein bis zwei Jahren eifrigen Weitcr- studtums wird man jedenfalls dem stimmbegabtcn Teno- rtstcn freundliche Worte sagen können. Vorläufig ist er aber in bezug auf Registernivellieriing, Tonsicherhcit und Bortrag »och ganz unfertig. Relativ am besten gelang ihm sich ein verantwortlicher Reichskanzler behandeln. Dem genüge es, die Kulisse zur Deckung des Kaisers zu sei». Sei das Veraiitwortlichteit? Ter Reichskanzler könne ja von den Briefen, deren Verlesung er unterlassen haben soll, gar nichts gewusst haben. Eine solche Unterlassung würde ja eine Treulosigkeit gegen seinen Herrn darstellen. Er habe die Briese eben nicht gekannt. Das Militär sei nicht f ü r das Volk da, sondern das Militär sei gegen daS Volk. Ter Redner wendet sich dann gegen die Bestie- bungcn zum Schutze der Arbeitswilligen und behauptet, die Unternehmer arbeiteten mit den scham losesten Mitteln. Dem Stettiner Strcikvrozcss gegenüber gäbe cs nur eine Stimme: Das Urteil sei unerhört. Das Gegenstück zu dem Stettiner sei der Krupp-Prozeß. In Kleinasicn könnten die deutschen Interessen am besten gefördert werden, wenn man dort wirkliche Friedenspolitik und nicht eine Eroberungspolitik verfolge. Viel richtiger und wichtiger sei die Förderung der Sozialpolitik. — Abg. Erzbcrger (Zentr.j: Der Reichskanzler hat dreimal zu der Affäre Zabern gesprochen. Wenn er das vierte Mal spricht, wird er sich vielleicht als Sieger von Zabern betrach ten. Er hat die Sache aber doch auf die leichte Schulter ge nommen und versucht, sie auf ein totes Gleis zu schieben. Dagegen müssen wir entschieden protestieren. Gegen die Haltung der Regierung, des Reichskanzlers und des KriegS- mintsters wenden wir uns mit schärfstem Widerspruch. Ver fassung und Ncichsgesctzc müssen respektiert werden. Es bleibe bestehen, daß der Oberst sich über Recht und ttzesctz hinwcggesctzt hat. Das Vertrauen, das der Reichskanzler als oberster Schützer des Rechts des deutschen Volkes be sitzt, ist erschüttert worden. Dieser Gedanke leitete das Haus, und das ist die Bedeutung des Mißtrauensvotums eom 4. Dezember. Mit einer größeren Mehrheit als von Hätte eL nicht angenommen werden können. Einem einstimmigen Mißtrauensvotum gegenüber könnte sich keine Regierung im deutschen Vaterlandc halten. Gra f Westarp ist über das. was der Kanzler sagte, noch weit hinans- gcgangen. Er hat nicht bloß von dem Recht und der Selbst justiz des Militärs gesprochen, sondern geradezu von der Pflicht des Militärs, einzuschrcitcn. Er hat diese Pflicht offen proklamiert. Das ist nichts anderes, als die Pro- klamicrung des M i l i t ä r f a ust r c ch t s und der Diktatur. Wtr fordern, daß allgemeines Recht und Gesetz herrscht. Ter Bedeutung, die Scheidcmann dem Mißtrauensvotum gegeben hat, können wir nicht zustimmcn: die Wahrheit liegt auch hier in der Mitte, beim Zentrum (Heiterkciti. aber der Reichskanzler soll das Mißtrauensvotum nicht unterschätzen. Ein Kanzler, der nur mit Mißtrauen bc packt ist, kann sein Amt in der Ocffentlichkeit nicht wciter- sühren. Ein Volk, das mündig wird, das allgemeine Schul-, Wehr- und Stcucrpflicht hat. will nicht bloß regiert werden von der hohen Bureaukratic. Es muß eine Erweiterung seiner Rechte anstrebcn zugleich als eine feste Verankerung der Monarchie. Das Mißtrauensvotum war nicht ein Schub in die Lust. Dieses Mißtrauensvotum von 203 Abgeordneten hat ein solches Gewicht, daß niemand achtlos daran vorübergehcn kann. Der Reichskanzler bestreitet, daß er einen Rückzug angctrctcn hat. War das vielleicht ein Vormarsch? (Heiterkeit.) Weite Kreise deö Volkes sind jetzt zu der Ueber- zcugnng gekommen, dass, wenn Verstöße gegen das Gesetz Vorkommen und wenn die Regierung versagt, die Vertretung des deutschen Volkes fest zusammcnstcht wie eine Mauer. die Ausführung des in Gemeinschaft mit dem Flötisten. Cellisten und Pianisten gebotenen „Ave Maria" von Bach- Gounod. Am Klavier sah bei jeder der 13 Vortrags nummern Herr Friedbert Sammler, ein sattelfester Spieler von etwas draufgängerischer Art, die zuweilen, namentlich bet Mozart, nicht recht am Platze war. —ät. Rodcrick White nimmt als Geiger kräftigen Anflug zu einem Künstler, der für die Zukunft Gutes verspricht. Er kommt aus trefflicher Schule (Auer), die mit der Technik den Musiker reisen lässt. Die Universalität seines Könnens kann nur eine Frage weiteren Strebens sein. Was er am Mittwoch im Palmen garten bot, das sichert ihm jetzt schon auch unter seinen Fachgcnosscn gesteigerte An teilnahme. Eleganz und selbstverständliche Leichtigkeit der Bogcnftthrinig zeichnen diesen Violinisten vor vielen anderen aus. die sich von Hemmungen und notorischen Schwerfällig?.»teil zeitlebens nicht loszuringcn vermögen. Whites Tongebung ist reich an gesanglichen Werten, mit Neigung zum Uebcrmassc von Süssigkctt. Dem aber steht ein mit kräftigen Strichen schaffender GestaltungSsinn gegenüber, der in Temperament und nerviger Rhythmik wertvolle Stützpunkte findet. So erstand das meiste nament lich auch bei Wiedergabe der grösseren Werke, wie TarttniS D-Moll-Konzert und Symphonie espagnole von Lalo, mit gewinnender Plastik, in den langsamen Sätzen mit be merkenswertem inneren Einfühlcn. Ein ausgezeichnetes Instrument hals die Auödrucksfühigkcit des Spielers er folgreich vermitteln. In vornehmer Zurückhattnng und doch dort am Platze, wo ein Hervortretcn angezeigt er- schien, erwies sich Waldemar Liachow skn als ge schmackvoller Begleiter. Die Veranstaltung war gnt besucht. L. I?. s* Privatdozent Dr. phil. Heinrich Hermelink von der Universität Leipzig hat einen Ruf als ausserordent licher Professor für Kirchcngcschichte an die Universität Ktcl erhalten, dem er mit Beginn des Sommcrsrmesters 1914 folgen wird. s* Karl Burrian hat auf wiederholtes Ersuchen (eine Entlassung von der Wiener Hofopör erhalten. Der Sänger fühlte sich tivie der „B. B.-E." mitteilt) in Wien unbehaglich; er glaubte sich von Privatdetektivs «m^
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