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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 17.06.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000617021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900061702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900061702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-17
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öerugsgedüm: «Ick s Mk. « P'i, it V»!t - M, 7S P'«. durch »ir..DrcsdnerNaLnckUe»'' rrickirium i»»ltch Mor,e»1; die Buicber i» Dre-den und der nichlten wn,cdu»g. wo die Autra-iwo durch eigene Bolen oder -vmmüsionLre erklgl. erhalle» daö Blatt an Wochentagen. di« nicht aul Sonn- oder Aeiertage iotae». in iwei Ddeitansaaden «den»« und Morsen« jugeitellt. gLc Ntülaade eingelandter Lchritt- läute lein« Verbindlichkeit. Kernivrechanichlu»: »mt l »r. U u. »r- SO«». Leleiramm-Ldreiie: »«chrtch»»« »r»»d„. ^0NNclbend-Abendausga!>e für Dresden und Umgebung. Oegvünösl L8S« Uevtas von Kiepsch ^ Reirtznvdt. Fsnresgen^anf. Die Anuadme von Antündiowia«' »rivl,t iudertzouviaelchSitabell« und > den Stebenannabmebelken in DrrSd« i dis Nachuuttago S Ulir. eLoun-mch feiertags nur Marienmatze :« von U bis' Ä Mir. Die tivalugc Grund- oeile (ca « Silben) Ib Pia. ltln. kündianngen aal der Privat'«>e Zeile S) Via. die 2i»altiae Zeile als ZLingeiandt' oder anr Lsrtieitc « Pia. I» Nununern ncul. Sonn- und Haer- lasen t- be< rivaltige lÄrund-eUen so. «a b«j so und so Wg. nach beivnderem Larik. LoSwärtiae LuiMtre nur a««n BoranSbe^ablima. BcleablLtter^werdc» mit ,» Na. 81. Cm. IVtti ii. ffeiiix«Iimii>IiinL I, i'emüpr. 33?v. Vorüvnnx-, lllivin- uail AlosvlHvvIuv, V«8«vrtHvv!i>v, IsilLörv, «ivALtrivIiv unä 1»r»nrÖ8i««I»v 87Ii»n»i»»ßxii<dr. Nr. 184. K»iel,el: D,.dw-E^°!n.«^«.ME „d-.!»«.«17.JunilstM. Fen,schreib- und Kernsprech - Berichte vom 16. Juni. Stuttgart. Inder Kammer der Abgeordneten erklärte der Ministerpräsident Freiherr v. Mittnacht auf Besingen eines demokratischen Abgeordneten über die künftige Versassilngsreform, dich die Negierung sich weder im Ganzen, »och im Einzelnen an den alten Entwurf gebunden balte. Bor Allem werde das Ergeb- " " ^ K sei Die Stadt prangt in herrlichem Fcstschmuck. Das Ubr s, ' niß der Neuwahlen ans die Lösung der Frage von Einfluß sein. Jetzt lehne die Negierung die Erörterung über die Angelegen heit ab. Lübeck, Wetter ist schön. Um 11 Ubr fand die Begrüßung der hier ein getroffenen Festthellnehincr sin Andienzfaale des Rathbanse-; durch den Oberbürgermeister Tr, Klug slatt, der insbesondere der Re gierungen, der Behörden und der Vertreter wirthschaftlicher Inter essen gedachte, die nicht nur Deutschland, sondern auch Rußland, ginland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Oesterreich entsandt haben. Der Obcrbaudirektor Rebder. der Erbauer des Kanals, erläuterte kur; dessen technische Bedeutung. A» die Be grüßung schloß sich ein Frühstück der Fefflkeilnchmer ini Hauke der M"" -------- - " L > c jnitz. Bei der Ersatzwahl zum Abgeordnetenhaus«: fünften Liegnitzer Wahlkreis lHännau Goldberg-Liegnitzl wurde der Landesälteste Rittergutsbesitzer Nictilch Rmenegk aus Kuchelbeig lkonserv.) mit 285 von Ml abgegebenen Stimmen gewählt. Stadl- wth Kaufmann-Berlin llibcra!, erhielt 2L« Stimmen. Pest. Ter Reichstag wird Montag mit Königlichem Reskript bis zum 25. September vertagt. Die zwischen den beiden Re gierungen getroffene Vereinbarung über die Quote ist durch die Entscheidung der Krone für die Tauer eines Jahres Perfekt. R 0 m. Das Parlament wurde heule Vormittag durch den König feierlich eröffnet. London. ..Tciil» Telegraph" gicbt eine BloeMfontcsiicr Meldung der „Cape Times" wieder, wonach Kommandant Tewel vor Kurzem nicht nur ein Bataillon der Imperial-Aeomanr» und des Lerhiilhsie-Rcgimenis, sondern auch zwei Kompagnien der Eich-Frciwilligen gewngen genommen habe. Kopenhagen. Die Tnmpssähre - Verbindung Giedier- Warnemünde wird im Sommer 1902 fertig gestellt werden, worauf sofort ans der ganzen Strecke Berlin. Kopenhagen durchgehende Züge einaesnhrt werden stillen. B eIarad. Während der Reise dcö Königs hielt Minister präsident Tr. Gcvrgiewitsch in Knajewatz eine bedeutsame Rede, in der er das serbische Bost a» Ordnung. Tisciplin und Mannes zucht mahnte. Er habe seine Studien inmitten eines Volkes be endet. das gerade wie das serbische Volk einst ein mächtiges Reich icin eigen nannte, alsdann aber zerfiel und ichrvane Tage der Knechtschaft durchmachen ninßle. Jnuuttc» dieses Volkes gab eS ein winziges Staatswesen, fuhr der Minister fort, kaum io groß wie der Kreis Pozsarewatz in Serbien. Doch war dieser kleine Staat so glücklich, an seiner Spitze einen weise» Herrscher zu haben, der da wußte, wie mau Staaten regieren muß lind welche unberechenbare Stärke dem Einfluß der Liscivlin und der >rei- willigen Unterordnung nnler einen gcnmdcn Willen znkvinmt. Auf die!« Bahn führte dieser weile Fürst sein kleines -stnatsschiff zu imgeabnten Erfolgen. TaS winzige Land hieß Brandenburg, sein großer Kurfürst Friedrich Wilhelm. Seine Nachfolger folgten seinem leuchtenden Beispiel, es wurde unermüdlich geaibeiiel. und überall -Ordnung und Tisciplin gehalten, und io ward ans dem kleinen Brandenburg innerhalb nicht ganz zweier Jahrhunderte einer der mächtigsten Gwßstaaten von Europa, daS geeinigte Deutschland, daS gewaltige deutsche Kaiserreich. Möge Branden burgs glänzendes Beispiel dem serbischen Volke stets vornnleuchten. Die Rede des Ministerpräsidenten wurde mit stiwnsichem Beifall Zfgenommen. New bork. Tie Zwc-idrittcl Zahl der Vertreter ans der de mokratischen Nationalkonventivii, deren Brunn zur Ausstellung als Präsidentschaftskandidat bedarf, ist ihm setzt gesichert. Tientsin. Die hiesigen Fremdenniederlnssiingen sind hin reichend geschützt. In der Chincsensladt treten Äoxcrbanden ans. die drei Kapellen mcdcrgebramit haben und nnier der eingeborenen Bevölkerung Schrecken verbreite». Zwischen hier und Langsang sind zwei Esienbahnbrücken von den Borern nnfahrbar gemacht worden. Ein Arbeitszug zur Wiederherstellung dieser Brücken ist bereits abgeganaen. Die Zerstörung der Eisenbakn unlerbrach auch den Vormarsch der Entsatztruppen. Inzwischen ist die deutsche Abtheiluntz von Langsang nach Peking weiter inarschirt. Der Einmarsch von fremden Truppen in Peking soll vom Lsungki- Damen in Höhe von 1200 Mann genehmigt sein. Körper, dessen sozusagen erschreckende ' ' der Oertliches,md Sächsisches. Dresden, Iss. Juni. —* Ihre Majestäten der König und die Königin werden moktzen Sonntag von Sibsillenort bez. Sigmaringcn nach Dresden- Strehlen zurückkehrcn. Der König verläßt Sidhllenort morgen Vormittag 9 Uhr 21 Minuten und trifft Nachmittags 3 Ubr 56 Minuten auf Haltestelle Strehlen ein. Die Königin reist bereits beute Nachmittag 4 Uhr 46 Minuten von Signiaringen ab und wird morgen Vormittag 10 Uhr 11 Minuten in Strehlen ein- treffen. Im Gefolge des Königspaares kehren mit nach Dresden bez. Strehlen zurück: Frau -Oberbosmeisterin v. Pflugk. Hofdame Gräfin Reuttncr v. Weyl, Hoffräulein v. Abekcn. der Ebcf der Könial. Pnvawermögens-Verwaltilng. Generalodsutant General der Infanterie v. Mmckwitz. Oberhofuieister Wsikl. Geh. Rath P. Malortie, Hofmarfchall Freiherr von dem Busiche. Streichorsl, ^lügeladjutant Mcsior v. Kospolh und Leibarzt Gencraloherarzt — ' Ihre König!. Hoheiten Prinz und Prinzessin Iohaun Georg besuchten beule Nachmittag die Schaustellung von Bar- nnm u. Ballen in Begleitung des persönlichen Adsntanten Herrn Masor v. Mcmgoldt-Reiboldt und der Hofdame Frl. v. Schönberg- Rothschönberg. —* Am 1. Juli 1901 ist die Stelle des chsi-urgsichen Ober arztes an dem hiesigen Carola Hause neu ;n be'etzcn. —Wie schon erwähnt, nehmen in der Barn um n. Baileh'schen Schaustellung neben den eircensilchen Vor stellungen die sog. .. Wunderdinge" ---- der Amerikaner neu,si sie „Freaks" — ein erhöhtes Interesse in Amvruch und sind bom Publikum thatjächiich umlagert, denn sie zeigen vielfach, mir welchen Launen zni» Thcll die Natur bei ihren Schöpfmigen waltet. Zunächst begegnet man unter den „menschlichen Kurio sitäten" dem Pudelmensche» Iv-Io, der vor annähernd zwei Jahr zehnten als innger Mann seine erste Tonriwe ans dem Kontinent inachte. Außer der haarigen Bedeckung seines Gesichts und seines Körpers giebt auch die Anordnung seiner Zähne ein Anrecht aus die ihm gegebene Bezeichnung. Von der Natur sind ihm, seinen! Gesicht gewissermaßen zum Hohn, zwei Hände in vollendeter Form und Schönheit verliehen. Die Shrnvathien des Publikums erobert sich im Sturme O.ueen Mob. ein reizender Inbegriff holder Weib lichkeit. Sie ist 22 Zoll hoch und kaum 16 Psiind schwer. Der Klang ihrer Sprache ähnelt der eines etwa 3>ährigen KindeS, zu welcher die ihr nicht mehr ksiidliches Alter verrathende» Bewegungen in einen eigenen Kontrast treten. Oguri Kiba, eine japanische Dame, verlor als Kind von 3 Jahren beide Arme in Folge eines Uw alückSfalleS und hat ihre Zehen derart ausgebiloct, daß sic mit ihnen alle möglichen Verrichtungen, selbst kunstvolle Arbeiten, aus- sichren kann. Einen eigenthünisichen, fast abstoßenden 'Anblick ge währt Miß Delphi, eine Zwergin von nur 32 Zoll Größe. Ihr Kopf ist von der Größe einer ansehnlichen Apfelsine und ihr Ge sicht zeigt die Züge eines Idioten. Tie Fähigteir der Sprache Hot ihr Mutter Natur versagt. Anuie Jones, die „Esan-Ladp". wie sie vielfach scherzweise genannt wurde, ist mit einem schönen dunklen Vollblut versehen, uni den sie manchcr Mann beneiden darf. Ihre nicht unsympathischen weiblichen Gcsichtszüge sind trotzdem voll kommen erkennbar. Ein wunderbares Beispiel, wie die Natur für den Verlust von Gliedmaßen entschädigt durch Verleihung und Entwickelung anderer Fähigkeiten als Ersatz für die fehlenden, bildet der armlos zur Welt gekommene Charles Tripp, der seine Füße mit einer außerordentlichen Geschicklichkeit zu benützen versteht, so daß ihm der Mangel der Arme wohl kaum je recht zum Bewußtsein gekommen ist. Mr. Tripp schreibt, zeichnet, schnitzelt, kurz thut Alles mit den Füßen mit einer bewunderswerthen Schönheit und Geschicklichkeit Tie merkwürdigste, bisher se gesehene menschliche Kuriosität ist zweifellos der Hindu Lalloo mit dem doppelten onderbarkeit darin besteht, - daß er bei der vollkommenen Organisation seines eigenen Körpers »och einen zweiten an den, unteren Ende seines Brustbeins an gewachsenen kopflosen weiblichen Körper mit sich herunrträgt, der ihm seaoch in seinen Bewegungen, da er eine eigene, wenn auch nicht tethstsländigc Beweguugsfähigkeit hat, nicht hinderlich ist. Sumpathisch muchen den Besucher oie freundlichen Züge des arm- und beinlosen Hinduknaben Iagmatto an, der sich, etwas deutsch sprechend, allseitiger Gunst des Publikums erfreuen dürfte. „Hart kovsige ' oder „dickköpfige" Menschen hat gewiß Jeder schon kennen. gelernt und manchen von ihnen wird nachgesagt, daß sie „mit dem Kopfe durch die Wand gehen". Gewagt bat es aber noch Keiner und am allerwenigsten wird sich auch der „Dickköpfigste" dazu bereit finden, sich derart aus „dem Kopse herumtrommeln zu lassen",; j daß er mit einem Schmiedehammer einen nrächttgen Stein, dem > nur zur Vermeidung von Schürfungen eine zusammcngefaltete ! schwache Decke untergetegt wird, aus seinem Kopfe zerschlagen läßt. !wie Billsi Wells, der nach ärztlicher Aussage eine dreifache ! Schädeldeckc besitzt, deren Nichte vollständig verknöchert sind. Bei s der Prozedur des Steinzerschlagens dürste sich wohl keiner der Zu : schauer eines gewissen gruseligen Gefühls erwehren können» dessen ! er auch noch nicht ledig wird, betrachtet er die Produktionen des ! Avung Herrmann, der Brust und Leib nach Belieben vergrößern > und verringern kann und mit seiner nach und nach um 16 Zoll er weiterten Brust eine Stahlkette mit Leichtigkeit zu sprengen ver . mag. Rob Nv». einer von den wenigen bekannten vollkommene» Albinos, leistet, in der „Artistenlaufbahn" geboren und unter.Artistenlils!" erzogen, ini Verrenken seiner Gliedmaßen Erftannlichcs. Besonderes Interesse erwecken die Vorführungen von James Morris, den Mutter Natur mit einer Haut ausstattctc. die er nach jeder Richtung hin mrd beinahe beliebig weit von seinem Körper wegziehen kann. Alronso, der menschliche Strauß, „genießt" anderen Sterblichen todtbringende „Delikatessen" Glas. Nägel :c.. Tomasso, das ineuschliche Nadelkissen, sticht sich, ohne jegliche Blusipur Steck , Mb- und Hutnadeln durch Anne, Lippen und Ohren. War die Kunst des Schwertschluckens bisher uu bestrittenes Eigentimm der Männer, io sehen wir liier, daß mich die „moderne Fra»" sich mit bestem Erfolge aus diesem Gebiete bethätigen kann. Mllc. Amy schluckt, alle Arten von Säbeln und Baionette und scuer! ein auf einem verschluckten Bajonett balcm zirtes Gewehr ab. Allgemeinen Beifalls hat sich auch der Blitz rcchncr So! Stone zu erfreuen, dem der „Umgang mit Zahlen" das reinste Ksiidersviel ist. Er führt alle 'Arten von Recherwpcra tionen ans, die lhm ans der Mitte der Zuschauer angegeben wer den. mit einer Schnelligkeit, Sicherheit und Richtigkeit, die ver bluffend wirkt. Schließlich iei noch des tätowirten Paares Annie niid Frank Howard, des Skclettinenschen James Cossen und „dcs mciischlichen Mastodons" John Me. Donald, der magnetischen des ManncS, der heißes Eisen „ißt", auf weißglühendem mau. Glas und Essen tanzt Zauberin, gedachk. und Miß H. Söima'kura. der jaoancsischcn - - Ib -l.. Itllb» 'All' diese „Wunderdinge" gewähren für eine Stunde reichliche und intercssantc Unterhaltung. Rechnet man hierzu die Besichtigung der Menagerie wilder Tlsierc, von denen einzelne hier überhaupt noch nicht gezeigt wurden und die zum Theil Exemplare repräsentier», die für eine Wanderschaustcllnng, wie die Bcirnmn'iche. dos Prädikat Prachrex-emplarc verdienen, so sind drei bis vier Stunden für den Besuch der „Zeltstadt" kann: zu reichlich bemessen. — Nächsten Dienstag wird dem Unternehmen voraussichtlich der Besuch von Mitgliedern der König!. Familie zui Theil werden. — Ten zahlreichen Wünschen des Publikums, dre Stallungen des Bnrnum' schcn Riesen - Cirk 11 s der' x„effent!ichkcm zugänglich zu machen, Hot Mancgcr Bailev dahin, imsiproche». daß im großen Zelte für die laufende letzte Woche der Schaustellungen der Pferdebestand vorgeführt werden soll, so weit der Raum es gestattet. Diese interessante Vorführung — in- den Ställen befinden sich über 400 Pferde, die im Hippodrom und in den drei Manegen indes; nicht alle nntergcbracht werden können — soll zwischen den circensischen Vorstellungen und den Rennen, gleichsam als Einleitung zu den Letzteren stattsinden. Die Nennen selbst bilden eincn der interessantesten Theilc der an Produktionen' säst überreichen Vorstellungen und rufen immer den lebhaftesten, Bestall hervor. Sind es doch wirkliche Wettkämpfe, die hier sich darbieicn, lcinc bloßen Vorführungen. DicAnlhcilnabmc an diesen Parwrcc Touren ist iin Publikum so allgemein. dasZ Kunst »nd Wissenschaft. f* W 0 chenspielplan der König!, H 0 ithe 0 ter. >ern Haus. Sonntag: „Tic Fledermaus": Montag ge schloffen : Dienstag: „Tannhänser"; Mittwoch: „Der Barbier von Sevilla": Donnerstag: „Die Meistersinger von 'Nürnberg": Freitag: .Mamarethe": Sonnabend: „Fidelio"; Sonntag: „Oberon". — Schauspiel Hans. Sonntag: „Demetrius- Fragment", „Das Lied von der Glocke", Epilog von Goethe: Montag: „Jugend von beute": Dienstag: „Johannes": Mitt woch: „Die Kruder der Excellcnz": Donnerstag: „Romeo und Julia": Freitag: „Tic versunkene Glocke": Sonnabend: «Letzte Schauspielvorstellung vor den Ferien! „Tcmetrius-Fragment", ..Das Lied von der Glocke". Epilog von Goethe. — Das König!. Schauspielhaus bleibt bis mit 9. September geschlossen. f Residenz-Tbcater. Heute tritt Herr Wilhelm Wil- belmv zum letzten Male in dem Schwank „Tie Goldgrube" und in der Posse „Monsieur Herkules" auf. Montag, Dienstag und Mittwoch, an den drei letzten Gasllpielabcnden des Herrn Wil helm». geht neueinslndirt das Lustspiel „Fräulein Doktor" in Scene. Heute Nachmittag wird bei ermäßigten Preisen zum letzten Male der Schwank „Platz de» Frauen" gegeben. 4* Wir erhalten folgende „Erklärung" mit der Bitte um Veröffentlichung: .'Nachdem in den letzten Jahren mehrfach Briese meines Bruders Friedrich Nictziche unbefugt veröffentlicht worden sind, erkläre ich, daß ich von jetzt an jede Veröffentlichung von Briefen Nictzsche's, sowohl in Buchsonn als in Zeitschriften, sowie jeden Neudruck früherer Veröffentlichungen von Metzschc'scken Briefen, die ohne Erlaubniß des Autors oder seiner gesetzlichen Vertreter erfolgt ist, als unbefugt anscheu und gerichtlich ver folgen werde. Eine GesaniintanSgabc der Bnese Friedrich Nietzsche's bereite ich vor: daS Erscheinen des ersten Bandes ist für den Herbst 1900 vorgesehen. Weimar. Nietzsche-Archiv, Juni 1900. Elisabeth Förster-Nietzsche." Im Fluge durch die WeUauSsteUuua. Nichts ist reizender und eigenartiger, olS der Blick auf die Leiden Seine-User im Morgengolde oder im Abendschimmer. wenn die glänzenden reichvergoldeten Paläste am rechten und die für Gartenkunst rescrvirtcn riesigen Glashäuser am linken User, ab wechselnd mit den kleinen, eng aneinander gereihten Bauten von Alt-Paris, sich im Strome wiegeln, aus den, das fröhlichste, bunteste Leben wimmelt. Aber der schönste Theil der.,verge»' ist doch die Strecke zwischen dem I'oot äos IinmIiäsL und den so genannten ,,?s8?vrellsL", einer nur für die Ausstellungszeit ouf- aeschlagencn Brücke, welche das Alte Parts mit dem stattlichen Palaste für die 'Armee und Marine und der sich daramchließcnden Reihe der Paläste der fremden 'Mächte verbindet. Das ist recht eigentlich der KnlminationSvunkt der Ausstellung der Seine-Ufer. Dos „alte Paris" stellt die Stadt vom 1t. bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts dar. Man staunt über die Kleinheit der damaligen baulichen Verhältnisse; der ganze Komplex hat etwas MinaiturartigeS, gegenüber den großen Verhältnffien moderner Bauten. Das Mittelalter war eben viel ansprncbSloser als unsere Zeit, auch im Hinblick auf innere Ausstattung. Historische Bauten, wie das Pseilerbans. der alte Timrin des Louvre, die ..Uno «iss vlolles seolss" mit ihren kleine» Läden und seltsamen Schildern. Molivre's Geburtshaus, die „älsmau <!u »rsvit coea", Wiege der französischen Presse, wo Renaudot. der Arzt und Journalist, die „Oirrstts civ l'rauos" gründete: dazwischen, eng hincingekcilt. die Kirche 8t. ssulicm clos llläustriors «Spiel leute! aus dem 13. Jahrhundert, welche bis zur Revolution bestand und ini Besitze der Korporation war: daran schließend die alten „Hallen" und das Eovrtior ctu (LStsIst mit dem kont mix elmvsss, jener sonderbaren, mit winzigen Häuschen besetzten Brücke, die, von 1599 bis 1609 erbaut, bereits 1624 durch Feuer zerstört wurde, ferner der alte Palast des heiligen Ludwig. Philipps des Schönen. Karls Vl. und Ludwigs XU.: daS sind Bilder, die beim Durch schreiten des..Vicmi Luris" am Beschauer vorübcrztchen und eine Fülle historischer Momente enthalten. All dies konnte ich selbst verständlich nur im Fluge an mir vorübcrgleiten lassen: für Die len,gen, welchen mebr Zeit zu Gebote steht, ist ein Studium des „Visux Paris" sehr lohnend. Ueber die Lssssrelles schreitend, befand ich mich inmitten des .Fslsi» äe» «rmöss äs tsrrS st wer". Noch war cS uniertig und eigentlich für Besucher unzugänglich, allein die Freundlichkeit eines deutschen Ausstelluiiastommissars gestattete mir den Einblick. Auch die sehr interessante Ausstellung der deutschen U1, is 0 rincn durste ich unser der freundlichen Führung besichtigen, obwohl auch. sie dem Publikum noch nicht geöffnet war. In iuns riesigen Glas kästen standen die lebensgroßen Wachsfiguren, die die Entwickelung der militärischen Tracht in Deutschland in einer Fülle von' Uniformen vom 'Ansgange des 17 IabrhunderlS bis auf unsere Tage darstcllcn. Vorher konnte von Uniformen nicht die Rede > sein: die Landsknechte und Söldnertcuppen waren noch im dreißig jährigen Kriege ziemlich abenteuerlich gekleidet. Ludwig XIV. war der Erste, der eine reguläre „lüvröee" wie man die soldatische Kleidung damals nannte, für seine Truppen lieferte, was sedr bald allgemein nachgcahmt wurde. Eine besondere Vitrine enthält die Uniformen verschiedener königlicher HanStrupvcn, und ist diese Sammlung dadurch von besonderem Interesse, daß einzelne Figuren, j .Istheile „ langt, der eine besondere Anziehungskraft allsübt: der Völker straße. Hier reihen sich Paläste und Häuser aneinander, die das s gegenwärtige Kulturstadium der einzelnen Völker in der Haupt- mchc repräscntiren. Freilich waren noch nicht alle Häuser zur! Vollendung gediehe». Nur Italien, Montenegro, die Türkei,.! Oesterreich. Griechenland, und die Häuser von Norwegen undl Dänemark waren auch innen fertig und dem Publikum zugänglich, t Don außen betrachtet, bietet sich der beste Ueberblick vom Schisie- aus, denn der Quai ist zu schmal, um einen vollen Ueberblick zu! gestatten, welch letzter nochdadurch beeinträchtigt wird, daß, manche, Häuser aus Kosten ihrer Nachbarn ungebührlich vorgerückt sind:, so ist z. B. Deutschland sehr beeinträchtigt, indem sei» Haus! zwischen dem iveit voripringenden Pavillon von Schweden-Nor wegen nnd daS massige Gebäude von Spanien „eingekeilt in« chterltche Enge", eigentlich nur von der Seine ans einen güw-i en Anblick gewährt- Die große, tiefe 'Sciten-Fayade geht dadurch beinahe ganz verloren. — Bvm deutschen Hauses möchte ich hier ein offenes Wort sagen. Ein deutsches Haus im, Renaissance-Stil des 16. Jahrhunderts, ein Repräsentant des guten! deutschen Bürgerthums soll es sein, aber das ist es nicht' Dazni fehlt Ihm die vornehme Einfachheit und Gediegenheit, vor Alle» die Stilreinüeit. die wir an Patrizierhüusern Nürnbergs. . Augs burgs. StraßburgS. Stettins. StralinndS und anderer echt deut scher Städte zu bewundern noch heute Gelegenheit genng baden, s fü) stil
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