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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020109013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902010901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902010901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-01
- Tag1902-01-09
- Monat1902-01
- Jahr1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.01.1902
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verugrgrMf: Nck-S-NVALN! Iie»s«»> »d tzer nLckibn, Umoebun«. 8>0 Pi».su,ia«u», durch e^«»» Voten oder tonnutlkEr, ertvlal. «rbaUen da« «KM «ockent^». dt« »>chl«it Vom,- oderkeuttaae tol«e». m t»xt Lde üauaa adeu «»«ch« uuu «—»m« «»«eimLl. W?L.«SL>A^ »>tt I Nr. U und «». X»V. relegram«.»dreN«: «»chrichte« »»«»de». 11 Seßrilitztt 1856 7>«rv <rr. ffsusnsd-. nun7.1 M°ri«>flr. Anreizen ^arif. 7te Lnnak,n>i> ,-c» L„iunbiauua-,i »nolal in dkrÄaurrae'cha'ioiielle de» Nevenamialmiei» Ile» ,, TreeLe» d>« Üiachlliittaa« 3 lwr, Lonn >» » iteierla«» nur Marientnode 3» >'»» ll biü'/rt Mir. Die Uvaimii-cLnme «eite tca. 8 SUVent so 'L>a. Äi> tundianna«» au> dcr-LrwM'ci» e>i se. PI„ . die zivatri»-' .--eile „ .ttwoeiandt' oder au> ^.cutcu bv Pt«. gn Nuumimi nach VL.0M! mid i>«i, , laacn > vr^ rwalnae Vrundzcv, , so, «o tn^. s, und 80 -wa, »at detouderem Tarn. Aildwirltae ilu'lrSae nur ,ce 8!orausbc;adluni>, BetkLvlLller werden mit to 'Ulli, bcrc'Omc:. «ÜLlI 2is1ie1l. ^üüoLeöLsrxöMon > ralopkoo Xwt n «r. lllLMM-U. >ro>«pkc>u >ml n A». ! vRldGeptUtt Xo. I null Pet8888ltr8tr. »IO. L <Lnö« a«e »»uttuarTtr.) ^ «wpüsdlt «ob «ur Lnnudms von Inner»»«» u. Lbuuo8««ot» ^ kür äls As»«kriol>t«u." sM«««««» MM Svslos Itsod- u. Lr- L1sot»imr»80trLi»Il, ««»»» »,» N»»»»», 8»I»kr»»k- >»»»». ». »I»„»8»t».r8 W»n«c» rmoiii to St«»Uud> »»»«rUrcuca. § Lus. Lülm;vl>orl L Süduv : !: Lsu-, Lunst- Ulltl >»sedm«iredIoWerei.:j DM" L "Wy .L ^«FLÜ5« 7'-""-:! H uür otojLNu.t.d«w. ÜZälLUlldvkSU). 'I'rLVL.Ukldpjour»- llüktldvl^vl-. SLävKü08vlL rur loiektov, 8eln«,llon vii'i billigen kvevitunc- tiinsit erkn^ehc-näftn, Utioraim Mrlwvcleu kj.iäo« j>» lbtE, nüKkÄ Mer-, Mmckl- >. ded>«me Nier eie. LlSLSiLKAL lriscbou bliii-tlrtiutaru. Lro tZebaaktc-I, ru «i Vallhülloru uu^roicksiul, 2 UK. Nlowcvricuut u. Vers,,mit 8sIliiiiiiiil8-Alil>1>ieIle »-L., X« viuui >»t UKtz» ' Italien und der Dieibund. La»dMt>. Ällaemeiiier .^andwerker-Beri«», Tienstiinibche», O» »V»«nrr. Gellchtcoerhiindluilne». Willnti» <)trv 7. L.'olieiitline. Mutlnnakl. Willerung: ^euiiidcrllch. Toiiiierstiiü,;-. Aannar IU02. JteUleu und der Dreibund. Daß eS in der Hauptsache die Erwägungen des realen Bor- lheilS sind, von denen sich dieTrelbundmächte bei der Enticheiduna der Frag« der Auirechterbaltung ikirer bislrerigen Bündnitzvolltlk leiten lassen, siegt für jede» Realpolitiker aus der Hand. Die Festigkeit der Tripelallianz beruht aus der Erkenntnis, das; die ,'ebenSinteressen ,ede- der drei in ihr verknüpften Reiche durch daS Änndnitz mit de» beiden anderen am kräftigsten und sichersten aewährleistet werden, besser jedenfalls als es zur Heil durch irgend eine andere Bündnihpolitik getchehen könnte. Bleibt diele Erkennt- »ix sowohl in Berlin wie I» Wien und Rom nach wie vor für die uswärtige Politik matzgebend, io ergicbt sich ganz von selbst, dah die Erneuerung des Dreibundes, die im nächsten Jahre in Frage kommt, erfolgen wird- Eine Richterneuerung deö Dreibundes iväre nur dann zu erwarten, wenn bis dabin in den internationalen Beziehungen der europäischen Grotzmächte so bedeutsame Ver schiebungen eintieten würde», datz die bisherigen Dreibundstaaten oder wenigsten» einer von ihnen zu der Ueberzeugung gelangen mutzten, ihre vitalen Interessen könnten besser als bisher entweder durch die Politik der freien Hand oder durch den Uebergang zu einem anderen Bündnißverhältnitz gewahrt werden. Ter Schöps« des Dreibundes. Fürst BiSmank. schließt in leinen.Gedanken und Erinnerungen" das Kapitel über den Dreibund mit folgenden Aorten, die auch gegenwärtig Beherzigung beanspruchen dürfen: Ter Dreibund ist von Zeit zu Zeit verlängert worden, und eS mag gelingen, ihn weiter zu verlängern: aber ewige Tann ist keinem Anträge zwilchen Großmächten gesichert, und eS wäre umreise, ihn als sichere Grundlage für alle Möglichkeiten bettachten zu wollen, durch die in Zukunft die Verhältnisse, Bedürfnisse und Stimmungen verändert werden können, unter denen er zu Stande gebracht wurde. Er hat die Bedeutung einer strategischen Stellung nahme in der europäischen Politik nach Maßgabe ihrer sfage zur Zeit des Abschlusses: aber ein sür jeden Wechsel haltbares ewiges Fundament bildet er sür alle Zukunft ebenso wenig, wie bicle frühere Tripel- und Quadrupel-Allianzen der letzten Jahr hunderte und insbesondere die heilige Allianz und der Deutsche Bund. Er diSpeusirt nicht von dem tonjours vu roäotts!" ES empfiehlt sich, nach Maßgabe dieses zwar nüchternen, aber iniansechtbare» Standpunktes, der die rechte Mitte zwilchen peisi- »üstiichen und optimistischen Auffassungen halt. die. Erörter ungen zu bcurtheileu. die von Zeit zu Zeit in der europäischen Presse über die Frage der Wiedcrcrneueruiig oder Nichlerneueniug des Dreibundes gepflogen werden. Augenblicklich steht wieder i inmal das Thema .Italien und der Dreibund" auf der Tages ordnung. und die Feiildc der Tripelallianz, die in Frankreich, in England, unter den Panstavisten und selbst innerkalb der Dreibundstaaten zahlreich vertreten sind, geben sich alle ersichtliche Rühe zu beweisen, daß das apenninllche Königreich, nachdem sich eine Beziehungen zu Frankreich in der letzten Zeit wesentlich günstiger als jemals während des Bestandes des Dreibundes ge lastet Hab«,, nicht länger au den, Bündnisse mit den beiden mitteleuropäischen Kaisermächtcn sestznhalten brauche. Daß sich eaS Verhältnitz der beiden lateinischen Schwesternativnen zusehends gebessert hat. unterliegt keinem Zweifel: daraus solgt aber »och lange nicht, daß die italienilche Monarchie zu der Einsicht kommen müßte, eS habe kein Interesse mehr für sie. an den, Dreibünde fcstzuhakten. Die Beziehungen Italiens zu der französi'che» Republik find auch heute noch keineswegs io gefestigt und so hoch zu bewcrthcn, daß darum der starke Schutz, den das Bündnitz »nt Deutschland und Oesterreich-Ungar» zwei Jahrzehnte hindurch Italien gewährt hat. muimehr leichtfertig prciSgegebcn werde» könnte. Jedenfalls vermag das angebliche italiciliich-sranzösiiche Einvernehmen üb« Tripolis, das seit mehreren Wochen i» der Presse den Gegenstand lcbhast« Erörterungen bildet, nicht an nähernd die realen Vortheile zu erleben, die der Dreibund Ihat- lächllch den Italienern geboten hat und auch fernerhin bieten wird. Ter Werth des Tripolis-Abkommens ist. soweit Italien in Betracht kommt, zunächst noch ein sehr problematischer. Wenn cs wahr ist, daß sich Italien verpflichtet bat, Frankreich in Marocco frei gewähren zu lassen, während Frankreich dafür das Versprechen gegeben hat. nie seine Hand ans Tripolis zu legen, so liegt doch .der Vortheil des Abkommen? weit mehr ans Seiten der Franzosen al? der Italiener. Der grotzmüthige Verzicht Frankreichs auf Tripolis bedeutet ja noch nicht, datz Italien von diesem »ordasrikanischen Gebiete Besitz ergreifen darf, so bald es ihm beliebt. Tripolis gehört zum türkischen Reich«, und seine Okkupation würde sich auch im Falle der Neutralität Frankreichs als eine sehr schwierig« Aufgabe erwciicn. an die Italien nach den bitteren Erfahrungen, die eS mit seinem früheren . afrikanischen Kolonialbesitz gemacht hat. nicht so leicht heranttetcn dürste. Ein Krieg mit der Türkei, der dann unausbleiblich wäre, würde doch noch ungleich größere Anforderungen an die Finanzen nnd die Wehrkraft Italiens stellen und ichwerere Gefahren für dessen Grotzinachtstellung einscdlietzen. als eS bei dem kriegerischen Konflikte mit Abessinien der Fall geweien ist. Tn Werth Ln Zugihörigleit Italiens zum Dreibund« kann nimmermehr durch daS bloße Versprechen Frankreichs ersetzt werden, das türkische Tripolis nicht als zu feiner Machtwbcste gehörig z» betrachten. , was übrigens seither wohl noch niemals ernstlich behaupt« worden ! ist. Rach den neuesten Meldungen erscheint eS überhaupt noch ^ sehr fraglich, vb wirklich ein festes Tripolis-Abkommen zwischen j Frankreich und Italien besteht. ES heißt jetzt vielmehr, cs habe ! lediglich ein Gedankenaustausch über die trivolitaniiche Frage ! zwischen den Ministern des Aeutzeren Delcasss und Prinetti stalt- > gesunden. Eine Aenderung deS »tstu« <>uo in Tripolis werde § beiderseits nicht beabsichtigt, beide Theiie hätten nur Versicher ungen negativer Natur abgegeben. Tic Qage sei genau noch die selbe. wie sie Salisbury vor drei Jahren »ach dem sranzösi'ch- cnglss'chen Abkommen üb« das Iripolitanischc Hinterland gclenn- zetchnet habe, als er aus eine Anfrage entgegnet«, datz die beiden Signaiarmächte England und Frankreich keiiicswea? beabsich tigten. in die SuzeränetätSrechtc des Sultans über Tripolis ein- zugrerfr». Selbst wenn ein schriftlicher Bündnitzvertrag zwilchen Italien «nd Frankreich hinsichtlich Tripolis zu Stande gekommen wäre, so könnte dadurch die Zukunft des Dreibünde» nicht alterirt werden. Die Dreibundstaaten werden durch ihr Bündnitz durchaus nicht verhindert, solche Sonderverträgc mit andercn nichtverbündcten Mächten abzutchlietzen. die den Interessen der Alliirten nicht widersprechen. Der Bismarck'lche Mckversicherungsvertrag mit Rutzland Hot die Dreibnndpolitik ebenso wenig in Frage gestellt, wie das Sevaratabkommen. das bezüglich der Balkansragen zwischen Oesterreich-Ungarn nnd Rutzland abgeschlossen worden ist. Italien würde sich nicht um eines HaareS Breite von der Linie des Drei bundes entfernen, wenn es sich entichlietzen würde, mit Frankreich ein feste- Abkommen zur gemcnnamen Regelung der Mittelmecr- fragen zu vereinbaren. Der Dreibund garantirt den verbündeten Mächten den gegenwärtigen Besitzstand. daS schließt aber nicht auS, datz jeder der Alliirten seine besonderen Interessen in selbst ständiger Weile wahrt und sichert: eS bedeutet sogar eine Förder ung der Friedenspolitik des Dreibundes, wen» dessen Mitglieder bemüht sind, die Beziehungen zu den anderen Staaten auf be sondere Art sreundschastlich und herzlich zu gestalte». Gcwltz ist es richtig, datz eS vor zwei Jahrzehnten die Beziehungen zu Frank reich gewesen sind, die Italien zum Anschiutz an da? Deutsche Reich und Oesterreich-Ungarn bestimmt haben. Im Mai Ml schloß Frankreich mit dem Beb von Tunis den Vardo-Verlrag ab. der. indem er eine Kapitulation deS neuen Karthago nicht vor Nom. sondern vor Paris bedeutete, zugleich eine empsindlichc Niederlage der auswärtigen Politik Nom? war. Die Ent.üstung gegen die Franzosen machte damals Italien zum Bundesgenossen der Eentralmächte. Aber auch wenn inzwischen bei der großen Mehrheit des italienischen Volkes ein vollständiger Wandel der Stimmung zu Gunsten der sranzösiichcn Lchwestcrnation ein getreten sein sollte und heute wirklich ein aufrichtiges Freund- schafl-verhältnitz zwischen Italien und Frankreich bestände, io wäre hiermit noch immer kein zwingender Grund für die Italiener ge geben. aus die Bortheilc des Dreibundes zu verzichten. Es ist ein Alt der Selbsterhaltung. der Italien bewegen muß. dem Bünd nisse mit den beiden Kaiiermächten treu zu bleiben. In eine sorgenschwere und unsichere Lage würde es zurückfallcn, wenn es aus dem Dreibünde ginge. Seine Hände in der auswärtigen Politik würde es dadurch zwar wieder völlig frei bekommen, aber sich damit sofort auch der beständigen Gefahr auSsttzen. leine nationale Einheit ohne den sicheren Schutz des Drei bundes vcrtheidigcn zu müssen. Italien hat zur Zeit nicht die mindeste Veranlassung, mit dem Dreibünde unzufrieden zu sein, noch hat eS Aussicht, seine internationale Lage durch den Austritt auS der Allianz zu verbessern. Da die Italiener gute Rechner sind, so werden sie wohl mit dem Dreibünde bei», „Alken Kurse" bleiben. Neueste Drahtmeldungen vom 8. Januar. (Nachts emgedende Depeschen vennden sich Seite 1.» Berlin. sPriv.-Tel.> Reichstag. Das Haus ist nur mäßig besetzt. — Präsident Gras Aal lest rem begrüßt die Abgeordneten zum Wiederbeginn der Arbeiten niit dem Wunsche das, da? neue Jahr ein glückliches und gesegnetes sein möge, so- wobl für die gemcinjamc Arbeit zum Woble des Vaterlandes, iv c auch für jeden Einzelnen. fBeisall.j Ans der Tagesordnung steht die erste Lesung des ReichSliaushaltSetats für das Jahr 1902. — ^chatzsekretär v. Tbiclmann: Man hat mich icincrzcil der Schwarzmalerei bezichtigt, aber zu meinem großen Bedauern haben mir die Ereignisse Recht gegeben. Tic Erwerbs- verbältnisse babe» sich vcr'chlcchtert: große Bankerotte, namentlich auch von Banken, sind eiuaelrcten, und das Alles ist auch von Rückwirkung aus die Neichstmauzen geworden. DaS vorige Etat- ahr ist in seinen Ergebnissen hinter scn Erwartungen zurückae- iliebcn, besonders bei den Stempelabgaben: und dies gilt auch ür das laufende Jalir. Daher haben auch für das neue Etat- ahr bei de» meisten Einnahmcauellen die Beranichlagungen niedriger auSsallen müssen: die dadurch bediugtc Steigerung der Matnkularbcittäge erheblich über die Ueberweiiiingcu hinaus har nicht zu hoch gegriffen werden dürfen und ist deshalb ein Thcil deS Mehrbedarfs im Etat auf die Anleihe verwiesen worden. Es ist zu versichern wenn daS ans Widerspruch stützt, aber die nnrlh- schaftlichen Gründe, die wttthschaftlichcn Verhältnisse in den einzel nen Staaten nötbigen gu einem solchen Auswege. Es gilt das namentlich mich für wachsen, dessen sinaiuiclle Leistungsfähig keit eine zu große Erhöhung der Matriknlardciträgc nicht znlam lRedncr spricht, obwohl im Haust aufmerksame stille l,erricht, doch zu leise, um über seine nächste Umgebung hinaus in allen Details seiner Aussslhrungen verstanden zu werden. Jucchöchen sind der Herr Reichskanzler Gras v. Bülow, sowie d>< Sloatsstkretär u. Tirpitz am Buudesratbstische «schiem Ter Staatssekretär verbreitet sich sodauu besonders eingehend i'tn. die Zuckerilcuer. wobei er in Abrede stellt, daß der Zullero«.- brauch pro Stopf zurückgeaauge» sei, und zugleich das vorausucw ticke Scheitern der Jmeriiotionnlen Zuckerkonsereuz stresst. Weitei berührte er die Frage der Abzahlung der Schuld EhinaS au d>, Reich aus Anlaß der Ehinastirpedition. Dre verbündeten R gicruiigen seien darin einig, daß bei den Abzahlungen zu »nt« scheiden sei zwi'chen den KapilaigbzalilungLratcn und den Hin raten: crstcrc leie» von der Rcichsschuld abzusttzen, die Zu, raten dagegen kämen dem Etat z» Gute: und das Hans werde, w er annchmen zu dürstn glaube, auch seiner,cilS o-" bei,limine». Er icblictzt, er könne nicht verhehle», daß. wenn dci Erwcrbsrückgang sich sortsetze und damit auch der Rückgang d Reichseinnahme», alsdann neue -Einnahmegnellen eröffnet w-n den uintztcn. und zwar EinnahuicqueUcn. welche in erster Liw die vermögende» Stände träfen, zu denken sei da in erster Luv an Rier und Tabak. — Abg. Graf Stolbcrg-Wernigerod- ! skonstj erblickt zunächst als Ursache der gegenwärtigen Strssc die. I voran,gegangene unclleichinäßige Entwickelung, den cm,eiligen ^ Aufschwung der Industrie, deren Ueberproduktion cs auch ver schuldet Hove, daß letzt ein Ucbcrfluß an Arbeitern in der Industrie sei, während es auf dem Lande an Arbeiter» fehle. Anscheinend sei der tiefste Punkt des Darniederliegens der gewerblichen Per- hältnissc jetzt überschritten, doch könne man nicht wissen, ob n'cht die Krist noch ein oder zwei Jahre dauere. Der Weg. die ganze im Etat jetzt fehlende Summe durch Erhöhung, der Matrikular» beiträge ousznbringen, sei theoretisch der richtigste. Er würde außerdem noch de» Vortheil haben, einer qriiudlrchen Finanzaus- einaudersehung zwischen dem Reiche und den Einzelstaaten Bor- schub zu leisten. lSehr richtig! Rechts.j Aber eine zu starke Er- hölmug der Matrikularnmlagen Wierde, wenn auch von Preußen »nd einipe» anderen Großstoatcn. so doch nicht von allen Einzet- iraaten getragen werden können und deshalb Mißstimmung in den Einzelstaaten Hervorrufen. Wohl oder übel werde man des halb den von den verbündet«, Regierungen borgrscl.lagenen Weg der Anleihe betreten, zugleich aber durch Sparsamkeit dafür sorgen müssen, daß ein solcher Vorgang sich nicht zu wiederholen brauche. Wie er fürchte, werde sich allerdings bei diesem Etat nicht viel streichen lassen, zumal sonst die Zahl der Arbeitslosen noch ! znnchmen würde. Plan werde also vor Allcm an neue Einnabme- ! anellen denken müssen. Werde der neue Zolltarif Gesetz, so würde j das ja allerdinas die Wirkung haben, daß die Eiunabmen ans den I Zöllen sich erhöhten, anderinalis bedürfe es unbedingt der Er- ichließnng neuer Reichseiiiiiahmen. Für Ehina seien nicht unbe trächtliche Opfer gebracht worden: aber er hasse, daß der setzt abgeschlossene ehrenvolle Frieden , uns auch materiellen Nutzen brinqcn werde. Wir verdanken diesen ehrenvollen Frieden unseren Diplomaten nnd unserem Militär, welche die Probe in Ehina glänzend bestanden haben. IBesscill.s Die Angrinc, welche gegen unsere Truvpen in Ehina gerichtet worden sind, iw Jnlandc wie im Anstande, beruhen aus Nebcrtrcilmngen. Tiest und berechtigte Entrüstung habe» die Ae,is,erringen mrd Beschuldigungen hervor- gerufen, welche sich der Minister eines ausländischen befreundete" Staates über das Verhalten unserer Truppen in Frankrcic' 1870/71 erlaubt hat. kLebhastcr Beifall.s — Reichskanzlei Gras Bülow: Ter Vorredner hat eine Aenßcrnng eines an ländischen Ministers berührt in Bezug aus das Verhalten unser-' Armee im deutsch-französischen Kriege. Wir Me sind einig darin, und auch wohl alle verständigen Leute in England werden mit i: darin einig sein, daß ein Minister, welcher seine Politik reck, fertigen will, Wohl daran thut. das Ausland aus dem Sviele z > lasse». lBessall.s Will er aber fremde Bessvielc hcranziehcn, ' mutz er dies mit großer Vorsicht tbun. sonst laust er Ge'ahr. n nur mißverstanden z» werden, ländern auch, ohne cs zu wo!! . fremde Gefühle zu verletzen. Das ist umso bedauerlicher gegn über einem Laude, das mit dem scinigen stets gute und srcundtüi', Beziehungen unterhalten hat. deren Fortdauer den Zielen beit , Thcile entspricht. Es war begreiflich »nd in Ordnung. we»v in einem Volke, das so verwachsen ist mit dem Heere, wie de bei uns der Fall ist, das allgemeine Gefühl sich auflelntte an- , gegen den Versuch, den sittlichen Eharakter unserer Einheitslämw .zu entstellen. Das deutsche .Heer steht aber viel zu hoch, scin Wassenschild ist viel z» blank, als daß cs durch ein su schiests u? - ungerechtes Urthcil berührt werden könnte. Ich erinnere an cn Wort Friedrichs des Großen: „Laßt Euch nicht ausrcgcn, d Mann beißt aus Granit." lLebhafter Beifall.! Es hat immer Leute gegeben, die cr'ültt waren von dcni Wunsche, den Dreibung zu begraben und ihn tod!z»sagcn. Ter Dreibund erfreut ss» aber des beiten Woblscins, »nd es wirv ihm so gehen wie d«i Leute» im Sprichwort, die todtgcsagt werde», und nun erst recy: lange leben, D<'r Dreibniia ist keine EwwerbsgeieUictin't, io»dcr!> eine Bcrsicher»ngsgeiiostci»cl>as>: er ist nicht aggressiv, sondern defensiv und friedlich. Der Dreibund sickert die Zukunft: er schließt auch gute Beziehungen seiner Tbeilnchmer zu anderer Mächten, nicht,ans. Ei» sehr kleiner Tneil der deutschen Pi«' hat sich über die italienssch-iranzössschen Abmachungen bennrnhig,: cs ist so wie in einer glücklichen Ehe, der Gatte brauch, lein.» rothen Kops zu bekommen, wenn die Gattin einmal eine Extratoi" macht, wenn sie nur nicht durchgeht, und sie gebt nicht dnrck. wann sie cs gut bat, sHeiterkeitss Der Dreibund legt keinem der Theilnebmer Verpflichtungen ans. seine Land- »nd Seestteit- krästc ans einer bestimmten Höhe zu ballen. Die französisch italienischen Abmachungen richten sich nickt gegen den Dreibund Im klebrigen können wir beute die Entwickelung der Dinge viel ruhiger betrachten als 1879 bei Gründung des Dreibundes. Heute umspannt die Politik der Großmächte den ganzen Erdkreis, heule Hot sich daher ein Spstem der Gegengewichte entwickelt, welches aus. Erhaltung deS Weltfriedens gerichtet ist. Damals war die Gcrahr des Weltkrieges nicht ausge>chlosten. heule ist die Snuatmn mckt gespannt: damals berichte Mißtrauen gegen uns wegen nncr etwaigen Kriegsgefahr, heute, nach einem llOjährig-.n -zricdcn, würden solche Verleumdungen gegen uns glatt zu Boden fallen. Die kst'cilige Weltpolsttk ist aus'west entternterc Objckla genastet als frnber. ick v -noe als lösche 'Obsekte dst Landk'jste von Psund'S ISA Milderimtch. LL Lktiimr LBlllttri ttebr. Pfund. ri»tz»ersr. 7»
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