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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161004010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916100401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916100401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-10
- Tag1916-10-04
- Monat1916-10
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1916
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61. Jahrgang. AS L76. 1 i Mittwoch, 4. ««ober >««. Aogvünöot 18TB Drahtanschrift: Nachrichten Dresden. Fernsprecher-Sammelnummer: rSLckl. Nur sür Nachtgespräche: SO SU. v«»ug» < »ebühr »iirtelsLhrlich in Dre»den dei z»«tmall,er Zutragun, <an Sonn- und Montagen nur ein. mal) 3,25 M., in den Bororten 3,3« M. Bet einmalt,er Zustellung durch die Post 3,3« M. (ohne Bestellgeld). Anzeigen-chretse. Die einspaltige Zeile telwa S Siiden) 3b Ps.. Vorzug,piige und Anzeigen tu Nummern nach Sonn- und Feiertage« laut Tarif.—Aumoitriige Auftriige nur gegen Borauebezahlung. — Betegblatt t« Pf. Schriftleitimg und HaupigeschästLstelle: Marienftrostc 38/4V. Druck u. Verlag von Liepsch 4- Steichardt kn Dresden. druck nur «tt deutlicher Quellenangabe (.Dreidner Nachr-'-rulllssig. — Unoeriangte Schriftstücke werden nicht aufbewahrt. Die „vfssctnsf I^aoiirietilsn" beriekt man in klorrsn rsgiick 2msl kür mvNLtlick -4nr>c 1,1V, vietteljäkrlick d/lark L,SV. -XnngstmesteUen bekincken sich bei clen Herren »«»»»et,«!» kuckbinäerei, diarlct, unci ÄeiÜncr Ltrsüe 35, 2. 8tock. Dresdner felä5cklö88cken -l^a^er bleibt unüdertroktea! vei Hustenreiz Ve^ckleimunx, tteiäerkeit, stimmlicker Indibvosition leisten Lronckimsntdol- a Olas 1 kiark, und Lronotiimontbol-Lonbons tür Kinder, 5ckacil<e! ^0 I^fenni^, vorrükUcke Diente, indem sie den läslipsen Nustenreir sofort stillen und den 5ck!eim losen. Lckt mit Wappen. Versand n. ausvLrtr. I Di ed len, 5cKof«rkSssigs erhalten gegen Linsenckung von l zäsrk in lZriekmsrksn ein gebundenes Exemplar unserer reich illustrierten vescbreidung von Nürrokren neuester Konstruktion. (srl iVendsekuck liSoigl. Äel». Wlekeml iml! smtlictibi' ^clivei'zlZiiiüliei' Oresrien/Hc- Strumtrslii ll Ae neue russische Niederlage in Wolhynien. Me Stellllllgeu reftlo» i« «»serem Belitz. — Schliere blutige verlufte der russischen Narbe. — Bergebliche italienische Augrisie au b« Fleimstalsrout. — Ae Lustaugrisie aus Bukarest. — Bumsiuische Treueltate« an deutsche« Berwundetru. Lefteneichisch'UUgarischer striegrbericht. ! und ehemaligen Justizministcrs Chwostow — nicht zu ver- ^ wechseln mit dem gleichnamigen früheren Minister des Wi«». Amtlich wird verhantbMt den S. Ok- -Innern — und die Berufung des Adelsmarschalls der Pro- t»ber ISIS: ^ vinz Simbirök Protopopow an seine Stelle eine unver kennbare symptomatische Bedeutung. Wir müssen uns frei lich bei der Beurteilung der russischen Zustände und Ver hältnisse nach dem Matzstabc der Auflehnung gegen die Bei Oestlicher Kriegsschauplatz. Front gegen Rumänien: Petroseny und im Bereiche deö Bereö britische Fuchtel davor hüten, einseitig alles darauf zu- rumänische Vor-l^s^j^cn, ob durch den Sieg der einen oder der anderen ftiibe abgeschlagen. Bei Baranykut (Be kok teuf traf eine Gruppe deutscher und österreichisch-ungarischer Kräfte auf eine» starke« russische« Gegenstob, der die Verbündeten ekumS znrückbestcktet K««e»front Be« «beueralo der Kavallerie Ldrzherzog Karl Nördlich vo» BohorodcZauy scheiterte ei« Uebor- gauUSversuch der Russe« über die Byftryca»Solotminska. «arrBsich vo» vrzezany «achte der Feind dt« gröbten Auktreuguuge», sich iu de« Besitz -er Höhe Lysonia zu setzen) er «n»rde iu erbitterte« Kämpfen zurückgewiesen. peareafrout de» Seneralfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayer«. An »olhy«ie« brach gestern «ach einem durch die feindliche« Niederlage« vom 27. und 28. September er zwungene« Aufschub ei« «euer russischer Ansturm gegen die Ar«»« deS Generalobersten v. Tcrsztyanöki los. Nach mehrstündigem Trommelfeuer warf der Feind seine Masse« gegen die zwischen Swiniuchy und Zatureq stehen de» österreichisch-ungarische« und deutschen Streitkräfte. Im Raume vo» Swiniuchy raunte der Feind 17 mal Stnrm. südwestlich von Zaturcy bis z« 12 Male«. Auch nördlich vo« Zaturcy breitete sich der Kampf ans. An allen Teilen der angegrisseuen Front konnte beobachtet werbe«, welch reichen Gebranch der Feind von seinem Ge schützfeuer gegen die eigenen Gräben und gegen seine zurück» flutenden Regimenter «achte. Die Gefangenen sage» aus, Partei der Krieg verlängert ober verkürzt zvcrden würde. Die Unrichtigkeit einer solchen Auffassung ergibt sich schon aus der Tatsache, daß gerade Stürmer es gewesen ist. der Sie russische Kriegsenergie neu angefacht hat. wenn er ihr auch eine veränderte Richtung nach dem eigentlichen KriegSztcle Rußlands, der Eroberung der Dardanellen und Konstan- tinovels, gegeben hat. Gerade durch die stärkere Betonung Ser russischen Balkanpolitik, die von Ssaspnow mehr als ein Kräutlein Rühr-mich-nicht-an behandelt wurde, ist aber Stürmer auch auf auswärtigem Gebiete in scharfem Gegen satz zu den Sonderintercssen der Westmächte geraten und hat Ausblicke in die Zukunft eröffnet, die nach dem Kriege eine Neuorientierung der russischen Politik auf einer anderen als der Mervcrbandsgrundlage als möglich erscheinen lassen. Auch Herr Stürmer hat sich -ahtn geäußert, daß der Krieg von Rußland „bis zum endgültigen Siege" fortgeführt werden soll, aber er hat sich gleichzeitig iu Wort und Tat entschieden dagegen verwahrt, daß die russische Kriegführung fortan ebenso wie bisher ausschließlich im englischen Inter esse unter Nichtachtung der eigenen nationalen Bedürfnisse Rußlands erfolgen solle. Besonders drastisch trat die anti- englische Auffassung Stürmers in einer Unterredung her vor, Sie er dem Vertreter eines englischen Blattes gewährte und worin er u. a. mit deutlicher Spitze darauf hinwics, daß der neue russisch-japanische Vertrag den Russen in Ost asien die gleichen Vorteile gewähre, wie der japanisch-eng- WolhynSk um jeden Preis zu gewinne«. Di« ne« ans» gefüllte» russischen Garde» wurde« abermals hiu- geopsert, pnm drittenmal in ein« knrzev Spann« Zeit. Aber alle Opser waren vergebens. Die Russen wurden überall znrückgeschlagea. Unsere Stellungen find restlos in »nscre» Besitz. Der Feind hat sich «in« neue schwere Niederlage geholt. Dl« Zahl der ln de» letzte« Tagen südlich vo« Nrodq eingebrachteu Gefangenen beträgt 41 Offizier«, «ntcr ihnen ein Oberst, und 2S78 Mann. Italienischer Kriegsschauplatz. Dt« Höhe« östlich Gör, und die Karst-Hoch- fläche steh« andauernd unter lebhaftem Feuer. An der FleimStal-Krout hat der Feind seine Angriffstätig» keit wieder ansgenomme». Unsere Stellungen beiderseits deS Travignolo-Tales und mehrere Abschnitte des Fassaner Kammes wnrden vo« der italienische« Artillerie stark be schoffen. Borsaglieri griffen de» Colbrico« Piccolo wieder, holt au, vermochte« das letzte Mal anch in die zerschossenen Verteidigungsanlage« «inzndringe«. wurde« aber durch Gegenangriff wieder geworfen. Anch ei« feindlicher Racht angriss gegen de» Paffo di Balmaggioro scheiterte. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts von Bedeutung. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralftabeS: 1«. T. B.) HSfer. Feldmarschall-Lentnant. cs sei alle« Truppen aufgetragcn worden, Wladimir- lische Vertrag von 1902 den Engländern. Wenn man nun bedenkt, daß -er letztgenannt« Vertrag seinerzeit auf Be treiben Englands zum Kriege Rußlands mit Japan geführt hat. so liegt der Schluß nahe, baß baS jetzige rnsstsch-java- Nische Abkommen früher ober später eine russisch-englische Auseinandersetzung zur Folge haben könne. Das hat man denn auch in London auö den Bemerkungen Stürmers her- auSlesen zu müssen geglaubt, und fl«g» wurde Herr Bucha- nan, der durch sein mehr alS unbescheidenes Auftreten be rüchtigte englische Gesandte in Petersburg, beauftragt, von Stürmer wegen seiner Auslassungen „Rechenschaft" zn fordern. Herr Stürmer lehnte dies« Zumutung aber in so bestimmter Form ab. daß seitdem das Tischtuch zwischen den beiden Staatsmännern zerschnitten ist. Es ist selbstverständlich, »aß Buchanan alle Minen springen läßt, um den ihm persönlich und politisch gleich mäßig verhaßten Stürmer urtschädltch zu machen, und er glaubte in der letzten Zeit, mit seinen Bemühungen bereits am Ziele angelangt zu sein, so daß er über Stockholm aus posaunen ließ, Herrn Stürmers Tage seien gezählt, und in einem neuen Kabinett werde Ssasvnow. der dienstwillige Vasall Englands, wieder die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten übernehmen. Bis jetzt hat sich aber die Voraussage des britischen Gesandten in Petersburg nicht nur nicht erfüllt, sondern Herr Stürmer hat im Gegenteil einen Beweis für die andauernde Lebensfähigkeit seines Ministeriums gegeben, indem er den eingangs erwähnten Wechsel auf dem Posten des Ministers des Innern vor nahm. Diese Personalveränderung ist auch vom aus wärtigen Standpunkt aus bedeutsam, weil der ausgesprochen deutschfeindliche Ehwostow. der de« „Marsch nach Berlin" als russisches KriegSzicl bezeichnet«, durch eine viel ge mäßigtere Persönlichkeit ersetzt worden ist. Herr Proto- popow wird seiner politischen Partririchtung nach zwar zn den Liberalen gezählt, hat aber den sonst im russischen -Liberalismus vorherrschenden blinden Deutschenhaß stets scheinung. daß ein bewußtes Ringen einflußreicher Kräfte, bekämpft und ist offen für eine deutsch-russisch« Verständi- um die Freimachung des russischen StaatSwagens von -er gung etngetrvten. Sein Name wurde bereits vor einigen angemaßten englischen Zügelführung stattfindrt. In dieser Wochen einmal in Verbindung mit einer sensationellen Beleuchtung bat au.ch -er Rücktritt des Ministers des Inner» Meldung genannt, wonach in Stockholm eine Zusammen- Ae Reubesetztm» de» russische« Mnifteri««» de» sinnen». Je weiter sich die innerpolitische Lage des Zarenreiches im Sinne der Stürmerscheu Leitung der Staatsgeschäfte ent- wickelt, desto klarer tritt auch der Umstand in die Er- lunft zwischen deutschen und russischen Vertretern statt gefunden haben sollte, bei der in unverbindlicher, vertrau licher Form über die Möglichkeit eines deutsch-russischen Ausgleiches verhandelt worden sei,- an dieser Begegnung nahm auch Prvtopopow teil. Was dabei herausgetonnncn ist und wer von deutscher Seite dabei war, bat man nicht erfahren,' von deutscher offiziöser Stelle wurde nur er klärt, Latz lein Mitglied der dentschcn Gesandtschaft in Stockholm sich an der Unterredung beteiligt habe. In der deutschen Presse herrscht ein ziemlicher Wirr warr in der Beurteilung des Ministerwcchsels. Einige Blätter sehen in der Berufung Protopovows bloß die Wirkung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten, unter denen das Zarenreich in steigendem Maße leidet, andere erblicke« darin ein Zugeständnis an die parlamentarische Opposition, da Prvtopopow bisher zweiter Vizepräsident der Reichs» duma war. wieder andere erklären den Ministerwechsel als eine Verbeugung gegen England und Frankreich, mährend im geraden Gegensatz hierzu sich auch die Ansicht vertreten findet, daß die Ernennung Protopovows als ein Schritt näher zum Frieden zu bewerten sei. Diese Verschiedenheit der Anschauungen beweist lediglich ausS neue — was an dieser Stelle wiederholt betont wurde —, wie schwer es ist. sich über russische Verhältnisse ein auch nur einigermaßen klares und zutreffendes Bild zu machen. Sicher scheint nur so viel zu sein, daß Prvtopopow kein deutschfeindlicher Fanatiker um jeden Preis ist, der zur Befriedigung seines Hasses gegen Deutschland wesentliche russische Eigcninter- esien preiszugcbcn bereit wäre. Schon dieser Standpunkt aber hat genügt, um ihn in den Augen der ganz an Eng land verschriebenen russischen Dcutschenfrelser „verdächtig" zu machen, und die im Solde Buchanans stehende „Russische Gesellschaft von 1914" hatte ihn gerade in der letzten Zeit mit ihren Verfolgungen und Verdächtigungen besonders aufs Korn genommen. Diese Treibereien hatten die Wir kung. daß Prvtopopow, in die Enge getrieben, sich zu einer Erklärung hcrbetließ, worin er sich gegen den Vorwurf der „Dcutschfreundlichkeit" nachdrücklich verwahrte. Mir Hatzen also keinen Anlaß, Herrn Prvtopopow als „Deutschen freund" in Anspruch zu nehmen und ihn als Vorläufer eines Sonderfriedens zu begrüßen, wie wir überhaupt alle Ilr- sache haben, in der Beurteilung fremder politischer Persün- lichkeiten zurückhaltend zu sein und nicht immer gleich baS Beiwort „deutschfreundlich" freigebig zn verschenken, wenn einmal irgendwo im feindlichen Anstande eine Persönlich keit in den Vordergrund tritt, die politische Vernunft und Besonnenheit für die rcalpolitischcn Interessen des eigenen Staates höher stellt als den blinden Haß gegen Deutschland und seine Verbündeten. Die Hauptsache ist, daß wir die russischen Znslände ruhig und leidenschaftslos, ohne parteipolitische Voreingenommen- heit zu beurteilen und die russische Eigenart möglichst zu ver stehen lernen. Einen erfreulichen Fortschritt nach dieser Richtung stellt eine Betrachtung über Rußland dar, worin der sozialdemokratische Gcwcrkschaftssckretär Wilhelm Ianffon den Irrwahn eines großen, wenn nicht des größ ten Teils seiner Partei bekämpft, ans innerpolitischev Aengsten antirussischc Richtlinien sür die auswärtige Politil aufzustellen. Er sagt u. a.: „Eine weltpolitische Orientie rung mutz nach der Seite erfolgen, wo die geringeren Widerstände zu überwinden sind, und wo die größere Zu kunft winkt. Trifft das für die deutsch-englisch« Politik zu? Ich verneine diese Frage. Die Ge staltung der inneren Verhältnisse Rußlands ist Sache der russischen Völker, wir können das nicht. Wir haben viel mehr alle Ursache, eineVerständigung mii de« russischen Völkern zu suchen. Sie haben die Zu kunft für sich. England die. Vergangenheit. Das Geschrei von einem Bündnis mit dem Zarismus darf uns nicht irritieren. Der Zarismus ist etwas rein Temporäres, Ver gängliches. und ich würbe nicht viel auf seine künftige Lebensdauer setzen. Aber die Völker Rußlands sind statio när.- sie stellen Ewigkeitswerte bar. Alle» Ernstes müssen wir uns daher die Frage vorlegen, ob es nicht au der Zeit ist. innerhalb der deutschen Sozialdemokratie d(L
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