01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19161004010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916100401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916100401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-10
- Tag1916-10-04
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1916
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er5igo Losov a« Mittwoch «orsen. In Wolhynien wurde der bis zu 17 Mal«« «ieder- holte neue russische Ansturm überall zurückgeschlageur aüe Stellungen sind restlos in unserem Besitz. An der F l e i m S t a l-F r o u t nahmen die Italiener ihr« Angriffstätigkeit wieder auf. doch wurdet» sie überall zurückgewtesen. Auf die Hoben östlich Görz und di« Karst-Hoch fläche unterhielten die Italiener andauernd lebhaftes Feuer. Die rumänische Regierung hat alle Vor kehrungen zur schleunigen Räumung Bukarests getroffen; sic befürchtet jeden Tag einen feindlichen Vorstoß. Das Moskauer Kriegsgericht hat vierzehn Studierende der dortigen Universität zu mehrjähriger Ver bannung nach Sibirien verurteilt. Die amerikanischen Ur mahlen brachten, in 13 Staaten eine Niederlage der Anhänger Wilsons. Auf die fünfte Kriegsanleihe wurden an den ersten beiden Einzahlungstagen von den Banken sehr be deutende Vorauszahlungen geleistet. Der Rat zu Dresden beschloß, für die v. Kriegs anleihe durch die Sparkasse 12 Millionen Mark zu zeichnen. Die sächsischen Staatseisenbahnen erzielten im Jahre 1915 einen Vetriebsüberschuß von 33 214 893 Mk. (gegen 24118 820 Mk. im Jahre 1914). Der bekannte Heidelberger Chirurg Wirkl. Geh. Rat Prof. v. C zcrny ist gestorben. Wetterausage der amtl. süchs. Lan-eswelterwarte: Zeitweise ausklarend, keine wesentliche Temperaturände rung, keine erheblichen Niederschlage. westländische Illusion zu Grabe zu tragen." Wenn cs mit dein Satze von den „Ewigkeitswerten der russischen Völker" seine Richtigkeit hat, wird auch mit Sicherheit der Augenblick kommen, wo Nubland sich von der englisch-französischen Fessel loslöst und sich wieder zu der Selbständigkeit eniporrafst, die allein eines großen Staates würdig in und ohne die seine natürlichen Interessen nicht zur Entfaltung kommen können. e- l>. Für den neuen russischen Minister des Innern P r o t o p o p v w ist, wie „Dagens Ny hei er" schreibt, be zeichnend eine Aeutzerung. die er während seines Ansent- haites in Stockholm gegenüber einem Mitarbeiter dieses Blaues machte. „Zwischen der D u m a und dem Zaren," sagte Prvtopopow, „gibt cs keine Gegensätze. Der Zar zeigte durch seinen Dumabcsuch. daß er ihre Arbeit billigt,- die Dnrua anderseits würde niemals wollen daß der Zar etwas von seiner Macht zugunsten der Duma eiubüße." Das ruisische Ministerin!» des Innern bean tragt eine Vergrößerung der P o l i z e i k a d e r. die infolge der gegenwärtigen Lebensinitteltrisis als Maß nahme erforderlich sei. Hauptsächlich aber sei eine Ver stärkung der Polizei nach Schluß des Krieges angemessen, um nach der Demobilisation Volksrevoltcn unterdrücken zu können. Die Lufiitttsiriffc auf Bukarest. ßs. Die „Tnnes" meidet aus Bukarest, die letzten ^Zeppelin-Angriffe hätten den Besitz h e r v o r r a g e n- »der P e r s v n i i ch lcic e n, die eine wichtige Rolle in ' hinmäuiens Kriegsbereitschaft spielten, getroffen, und zwar jin vernichtender Weise. » Vorbereitungen für die Räumung Bukarests. stk. Aus Bukarest wird gemeldet: Die rumänische Ne- c gicrung hat alle Vorkehrungen zur schleunigen 3k ä n - ; m u ii g d e r H a u p t st a d t getroffen. Ans den Bahnhöfen .der Eisenbahn Plocsii—Galatz stehen Tag und Nacht vor- k bereitete Züge mit angeheizien Lokomotiven, um im Augcn- > blick der Gefahr die Stadtarchive und Staatskassen nach : Norden führen zu können. Unter der Bevölkerung der ! Stadt herrscht Unruhe. Man befürchtet jeden Tag einen ^ plötzlichen Borstoß des Feindes. Die Niederlage der Rumänen bei Hermannstaöt hat die durch die Luftschiff- angrifse ohnedies aufgeregte Bevölkerung in eine ver zweifelte Stimmung versetzt. Rnmänische Greneltaten an deutschen Verwundeten. stk. lieber die rumänischen Greueltaten an unseren Verwundeten meldet der „Pester Lloyd" von einem auf dem rumänischen Kampfplatz weilenden gelegentlichen Mit arbeiter: Er habe in der vergangenen Woche an einem Maueranschlag in dem befreiten PetroSzcny gelesen, wie der rumänische Oberst Eocorescu den Einwohnern von Petroszenn die Kultur zu bringen versprach. Noch am selben Abend aber hörte er von einem ungarischen Offi zier, worin diese rumänische Kultur bestand. Als dieser Offizier nach Vertreibung der Rumänen am 19. September sein in Livazony an der Straße nach Petroszeny gelegenes Haus betrat, fand er in seinem besten Zimmer zwei deutsche Soldaten aufgcbcchrt. Beide wiesen unzählige Stich wunden am Leibe auf. Nachbarn sagten aus, daß die beiden Soldaten verwundet worden seien und von ihren Kameraden nicht mehr mitgenommen werden konnten. So wurden sic von den Rumänen grausam ermordet. Am nächsten Tage teilten die deutschen Soldaten, die an den Kämpfen westlich des Vulkanpasses tcilgenommen hatten, mit, daß die Deutschen beim Sturm aus die Bergstraße zähen Widerstand fanden und gezwungen waren, unter Hinterlassung ihrer Verwundeten zurückzugehcn. Als sie nach einigen Stunden den Sturm mit verstärkten Kräften wiederholten und die rumänischen Stellungen cinnahmcn, fanden sie ihre verwundeten Kameraden alle tot auf. Es befanden sich Leichen darunter, die zwanzig Stiche auswiesen. Generalleutnant Totschcw, der Kommandant der dritten bulgarischen Armee, teilte dem „Llrmd"-Korrespvndenten an der Dobrudschafront mit, die Serben und Rumänen behandelten ihre verwundeten Feinde unmenschlich und töteten sie oft. Dagegen sah ich in den letzten Kämpfen, wie die Bulgaren verwundete Feinde auf dem Rucken aus dem Feuer trugen und sie, un geachtet der brutalen Sünden unserer Feinde, deren Ver wundete menschlich und mitleidsvoll behandelten. Die Lage in der Dobrndscha. d. „Rußkojc Slowo" berichtet aus Bukarest, cs sei nun kein Geheimnis mehr, daß deutsch-bulgarische Truppen nur 20 Wer st (1 Werst — 1007 Meter) vor Konstanza stehen. Der Kanonendonner sei in Konstanza deutlich zu vernehmen. Die Einwohner verließen die Stadt. Der englische Konsul in Odessa erhielt die Nach richt, daß alle russischen und englischen Familien Konstanza glücklich verlassen haben. Einberufung der Jahresklasse 1919 in Rumänien. d. „Rjetsch" meldet aus Bukarest: Auf königlichen Be fehl wurde die rumänische Jahrcsklasse 1919 MM 1. Oktober einbcrusen. Die Lage in Griechenland. d. „Petit Parisien" läßt sich aus Saloniki melden, daß Admiral Konduriotis den Oberbefehl über die dem König abtrünnig gewordenen, vor Salamis ankernden Einheiten der griechischen Flotte übernehmen werde. In Zante kam es zwischen königstreuen Bürgern und Veni- zelisten zu Zusammenstößen. Mehrere den letzteren gehörende Läden wurden zerstört, ebenso der Versamm lungssaal der Anhänger Ventzelos'. Kein Eingreifen Griechenlands? Französische Zeitungen geben eine Meldung des venl- Mifistischeu Blattes »Eleutheros TypoS" wieder, wonach man allgemein davon überzeugt sei. daß die Hoffnung auf di» Eingreifen der griechischen Regie- rung infolge deS Widerstandes hinter den Kulissen zu nichte geworden sei. Weitere Blättermeldunge» be- sagen, General Dellagranunattca. dem vom König Kon- ftanttn der Oberbefehl über das 1. ArmeekorS übertragen wurde, habe eine» Tagesbefehl erlaßen, in dem er erklärte, daß sich von seine» MO Offizieren nur Neben Benizelos angeschlofscn haben. lW. T. B.) (Wiederholt.) Kries»mütz» Amerika«*» in Frankreich. b. In der jetzt etngetroffenen Nummer der »New Bork Times^vom 26. August wird berichtet: Verschiedene Ame- rikaner. die als Freiwillige Dienste bei -er Frem- denlegton und dem amerikarrischen Fliegerkorps geuommen haben und kriegSsnüde geworden waren, bemühen sich seit einiger Zeit vergeblich um die Intervention der diplo matischen Vertretungen der Bereinigten Staaten für ihre Entlassung aus -er französischen Armee. Die hierfür in Frage kommenden Stellen haben, dem Neuyorker Blatt zu folge. erklärt, daß cS ihnen unmöglich sei. irgendwelche Schritte nach dieser Richtung bin zu unternehmen. Bürger der Bereinigten Staaten, die tu die Kriegsdienste einer Macht treten, die sich mit einem anderen der Union de- freundeten Staate im Kriegszustände befinden, gingen zwar ihrer Staatsbttrgerrechte nicht verlustig, würden aber wäh rend dieser Zeit als für ihr Vaterland nicht vorhanden be trachtet. Et» bekannt« französischer Flieg«. -er Hauptmann Do-Hu-Vt. der einem der ältesten anamitischen Adelögeschlechter entstammt und seit 1908 als Fliegervsfizier im französischen Heere diente, ist in den letzten Lustkümpfen an -er Somme ums Leben ge kommen. Er war bereits vor einigen Monaten schwer verwundet gewesen, (b.) Neutrale Urteile über die militärische Lage. Stegemann schreibt im Berner „Bund" (1. Oktober 1910) zur militärischen Lage u. a.: Mau erinnere sich an die Lage, die genau voreinemJahrc bestand. Damals war Iwa now erfolgreich zur Offensive über Luck vorgebrvcheu, standen die Franzosen in der Champagne jenseits der deut schen Linie nördlich von Massiges, war die Türkei von den Zentralmächten abgeschnitten und Serbien noch ein auf rechter Gegner und in Besitz seiner ganzen Flankenpofition an der Donau. Damals wurde die russische Offensive von den Oesterreichcrn und Deutschen nur mühsam gedämmt, der Durchbruch in der Champagne nur durch Einsatz der deut schen Argonnen- und Aisne-Divisionen verhütet, die. Regi ment für Regiment herangeworfen, ohne Stand und Graben die französischen Anorifse auf flacher Erde abwehren und Zeit zur Einrichtung neuer Linien erkämpfen muhten — damals war die Lage für die Zentralmüchte viel gespannter als heute: denn die rasche Oesfnung deS Weges nach Kon- stantinopcl war sür sic und die Türkei eine Frage auf Leben und Tod. Tie französische Fachkritik sah die Lage damals im hellsten Lichte: einer ihrer besten Vertreter, General Ehcr- filS, stellte der Touauosfeiisioe Mackensens, an die man überhaupt nicht recht glauben wollte, obwohl sie geradezu von den Verhältnissen vorgezeichnct war. das übelste Horoskop und schrien im „Echo de Paris": st» mareiie conuo >a Lerbie pour clelivrer Lonstaniinople, rester.iit une opüralicin mili- t.inement coiictamnee a im eekec presquc cettain (Der Vor marsch gegen Serbien, tun Konstnntinopcl freizumachen, würde ein Unternehmen bleiben, das militärisch zu einem säst sicheren Mißerfolg verurteilt wäre). Heute ist Kon- staiitinopel trotz des Eingreifens Rumäniens auf der Seite der Entente mit Zentralcuropa direkt verbunden, Rußlands recbasiS in Wladiwostok und Archangelsk aufs neue von EiS bedroht und die Front der Zcntralmächte -im Osten wieder fest, im Westen nicht so gesährdet.wie damals. Hüten wir uns daher, die Kriegslage auf Grund der schweren Schlachten an der Somme und in Galizien scstzulegen, und suchen wir die Sachlage nicht nur-nach den sichtbaren Dingen, sondern auch nach neuen Möglichkeiten zu beurteilen, wie das im September 1915 angezeigt war. als die Kanonade von Semendria begann. Der Krieg neigt sich, als rein militärisches Problem betrachtet, voraussichtlich noch lange nicht zu Ende. stk. Tie „Basler Nachrichten" schreiben zur allgemeinen Kriegslage in Frankreich: Nach mehr als zwei KriegS- jahren sollte man nun endlich wissen, daß nicht jeder Erfolg, der im Augenblicke wichtig erscheint, die Lage wesentlich ändert, geschweige denn für den weiteren Verlauf des Krieges entscheidend ist. Wer die leitenden Männer der Zentralmächte kennt, der weiß, daß sie nicht nur noch lange nicht nachgeben werden, sondern daß sie in aller 'Ruhe und mit großer Sorgfalt Gegenmaßnahmen vorbcreiten und ohne Rast, aber auch ohne Zeitverlust den Ort und die Stunde zu deren Durchführung bestimmen. Es sei nur daran erinnert, welche Anforderungen an die Karpathenverteidiger im Winter 1914/15 gestellt worden sind, um den Russen standzuhalten, bis diese so verbraucht waren, daß am 2. Mat 1915 der Durchbruch und der SiegeS- zug beginnen konnte, der ganz Polen in den Besitz der Zentralmächte brachte. Ein französisches Petroleum-Monopol? d. Der französische Handclsministcr reichte in der Kammer einen Gesetzentwurf ein, der die Errichtung eines Staatsmon opo lö für die Einfuhr und den Handel mit Petroleum bezweckt. Der Unterseekricg. d. Drei weitere norwegische Dampfer werden als versenkt gemeldet: Der Dampfer „Hekla" aus Bergen (950 Tonnen), 1907 erbaute mit 730 000 Kronen kricgs- versichert, der Dampfer „Hafnia" (903 Tonnen), 1890 er baut, das norwegische Segelschiff „Emanuel". 283 Tonnen groß und mit 19 000 Kronen in Norwegen kriegsvcrsichert. Di« „Emanuel" wurde auf dem Wege nach Leilh versenkt. Damit beträgt die Einbuße -er norwegischen Schiffahrt wegen Bannwarenfahrt in de« letzten beiden Tagen 0500 Bruttotonnen und über 5 Millionen Kronen Versichcrungs- verlust. „Dagblaöet" schreibt: Der deutsche Tauchbootkrteg ist augenblicklich furchtbarer denn je. Fünf nor wegische Handelsschiffe sind wieder an einem Tage den deutschen Unterseebooten zum Opfer gefallen. — Stach anderen Meldungen sind in den letzten Tagen von deutschen Unterseebooten noch versenkt worden die Dampfer „Rolf Jarl" s1270 Tonnen), „Sinsen" (1925 Tonnen), „Ravn" <1209 Tonnen). Die beiden letzten Dampfer waren zusam men mit 1100 000 Kronen kriegsvcrsichert. Die Verluste der norwegischen Banmvarenschisfahrt allein betragen da mit seit dem 1. August mehr als 100 Millionen Kronen. — Im Mitte lmecr sind drei Dampfer der feindlichen Handelsflotte, darunter -er Dampfer „Rallirs" mit 1752 Tonnen, versenkt worden. Lloyds meldet noch den Ver lust der englischen Segler „Pearl" (14 t Tonnen) und „William George" (151 Tonnen). d. Die deutschen Unterseeboote im nördlichen Eis meer entwickeln eine rege Tätigkeit. Nicht weniger als fünf norwegische Handelsschiffe, die Bannware führten, sind in den letzten zwei Tagen versenkt worden. Im Monat September sind 26 norwegische Dampfer mit 42614 Tonnen verloren gegangen. Der Verlust der Kriegsversicherung macht 201/2 Millionen Kronen aus. Dazu kommen noch sieben Segelschiffe. Ueber diese Torpedierungen jm Eis meer herrscht starke Aufregung. Die Christianiaer Zeitung „Morgenbladet" verlangt, daß Norwegen verbieten solle, daß ausländische Unterseeboote sich im norwegischen Territorial- gewäfser aufhalten. Gehen die Unterseeboote näher an die Küste heran als drei Distanzminuten (5556 Meter), so müsse der Neutrale das Recht dazu haben, sie zu vertreiben. Noch eine englische Stimm« über di« Kanzlerriede. d. Die vdikale englische Wochenschrift „Nation" schreibt über die Kanzler red«.: „Die Erklärung des Kallers, -atz Deutschland um seine Extstenzrechte kämpfe, bedeutet, -atz er keine Annexionspolitik wünscht. Noch bestimmter und wichtiger waren die Worte d«S Reichskanzlers, t« denen er die Erklärung Vrtan-S zitierte und annahm. daß Frankreich für einen soliden, dauernden Frieden aus Grund internationaler Abmachungen kämpfe. Daß de- Kanzler diese Erklärung annahm, bedeutet etne Annähe rung sowohl an die Politik GreyS. als auch an die BrianbS. (?I) Obwohl sich erst auS den zukünftige» Ereignissen erweisen muß, was sür Folgen diese Erklär»»« haben wird, können wir nicht umhin, sie als einen Meilenzeiger auf dem Wege «ach dem Frieden »» betrachte«. Die Wtrknng der letzte» Luftangriffe. In der englischen Wochenschrift „Trutb" wird die Er- Wartung ausgesprochen, daß Lord French Maßregeln zur Verhinderung der Wiederholung der verhängnisvollen Irr. tümer ergriffen habe, dir bei einem der letzten Luftangriffe auf London in bezug auf Straßenbeleuchtung und Tram- ba-nverkehr begangen worden seien. Ein Luftschiff sei. geleitet durch Straßenlaternen und die Lichter der Straßenbahnwagen, genau der Linie einer Haupt- Verkehrsader gefolgt.' (W. T. B.) Znm Untergang eines Zeppelins SL« London. Gegen Mitternacht am Montag geriet ein Z«rpeli» in dt« Lichtkegel der Scheinwerfer, und einen Augenblick später stand das Luftschiff in Flammen und fiel langsam herab. Das brennende Schiff beleuchtete die Umgegend auf Meilen. Das Niedcrstürzen des Zeppelins wurde von Tausenden von Zuschauern mit Jubel begrüßt. (Meldung des Ncuterschen Bureaus.) BtS Montag früh um 3 Uhr wurden vierLeichen -er Besatzung des herabgcschossenen Zeppelins, darunter die des Komman- dantcn, gefunden. Sie wurden unter den Trümmern des Zeppelins hervorgezogen; auch eins von den Maschinen gewehren ist gefunden worden. (W. T. B.) b. Reuter meldet: Der Zeppelin wurde über Potters- bar in Middle-Essex, einem nördlichen Vorort Londons, ungefähr B/z Meilen von Cufflen. niedergeschossen. wo auch früher ein anderes Luftschiff sein Ende fand. Ehe das Luftschiff sank, hatte eS 39 Bomben auf etu Gebiet von ist- Ouadratmeilc abgeworfen. Die meisten fielen auf das Feld. Entwertung ber englischen Anleihe«. b. „Times" schreibt u. a.: Der Entschluß deS Schatz amtes, Schahscheine zu 6 v. H. auözugeben, hat etne all- gemeine Entwertung der bisher mit niedrigen Zins sätzen ausgestatteten Anleihen und sonstigen Krtegspapiere zur Folge. Wilsons WahlanSstchte». d. Die „Franks. Ztg." meldet auS Neuyork: Wilson hielt seine erste bedeutsame Wahlrede. Er prophezeite, daß im Falle des Sieges der Republikaner Amerika in der einen oder anderen Form in den europäischen Krieg ver wickelt würde. Unter Wilsons Anhängern scheint die Mei nung zu herrschen, daß seine'Aussichten gering sind. Die Wetten stehen 2 : 1 gegen ihn. (Wiederholt.) Wahlniederlagen Wilsons. stk. Die Londoner „Morning Post" kabelt aus Neuyork, daß bis zum 25. September in IllStaaten die Urwahlen eine Niederlage der Anhänger Wilsons ge bracht haben. Die Zeichnungen auf die fünfte Kriegsanleihe. ES werden weiter folgende größere Zeichnungsanmel- dungcn bekannt: tu,5 Millionen Mark: Al lg. Deutscher Versiche rn n g o - B c r c i n , Stuttgart, tstusatzzeichnung 2,8 Mill. Mk.) li Millionen Mark: Neue Sparkasse von 18Y4 t« Hamburg. 5.8 Millionen Mark: BankzetchNungen, Neustadt an der Haardt. Je 8 Millionen Mark: KrelsPInneberg. — Bismarck- Hütte IZusatzzeichiiung 2 Millionen Mark). 8,78 Millionen Mark: Stadt Konstanz. :>,8 Millionen Mark: Z e l l.ft o f szcb r ßk ,W albhos Attaches. 3.1 Millionen Mark: VerflcherungStonzer« Mutzen- bachcr, Hamburg tJnsgcsamt »,S Millionen Mark). Je 3 Millionen Mark: Prenß. Central-Bode»- k r c d t t-A k t.- G e s.. Berlin. — Krrissparkafse Düren. Gräflich Schasfgotsch« Werk«, Beuthen, O^S. 2 25» ooo Mark: Frankfurter Maschinenbau Akt^Ses. Pokorny n. Wittektnd. Je 2 Millionen Mark: Staber Lederfabrik Akt.-Ges. iZusatzzeichnung 80» »n» Mark). — KrciSsparkasse Pinne- b c r g. — E l e k t r. - A k t. - G e s. vvrmalS W. 8 a h m c y e r u. C o. — Städt. Sparkasse, Hameln. — Katscrl. Gtaats- depositcn-Verwaltung von Elsaß-Lothringen, ll Million Mark Zusapzctchimng.) Je 1,8 Million Mark: Gemeinde Radolfzell. — Lanbener Verwaltungen. — Holz- und Bau industrie Ernst Hildebrandt Akt.-Ges., Königsberg I. Pr. — Städt. Sparkasse, Neustadt an der Haardt. 1.2 Million Mark: Kohlengroßhanblung Wulff u. E i e., Düsseldorf. 1 »88 »»» Mark: R u d. Brach Testament und Erben, Hamburg. Je 1 Million Mark: ArbeiterpenstonSkasse ber Sachs. Staatseisenbahnen. — Städt. Sparkasse Nossen (wie bei der 8. und 4. Anleihe). — Kommerzienrat Georg Haber land, Berlin. — Hannov. Waggonfabrik Akt.-Ges. -- Papyros Akt.-Ges., Mannheim-Waldhof. — Danziger Sparkassen-Actien-Bcrein. — Sparkasse ber Stadt Müncheberg iMark), — Städt. Sparkasse Lüben. — Städt. Sparkasse KöntgShütte. — Stadt Beuthen. 8N8 »»» Mk.: Städt. Sparkasse nnd Stiftung Aicha ch. 82» »»» Mark: Akt.-Ges. f. E a r t o n » a g c n t n ü u ft r i e, Dresden laus die früheren Anleihen insgesamt 880 00» Mark). 8N» »g» Mark: Städt. Sparkasse Pass a u. Je 750 0V» Mark: Gemeinde lieber ltnge». — Städt. Sparkasse Neiße. 62» »g» Mark: Städt. Sparkasse Straubing. »0»»»» Mark: Hilfskasse für Post- und Lelegr.- Beamte, Berlin tZusatzzeichnung 100 000 Mark). 880»»» Mark: Provinz Oberschlrsten. 550 00» Mark: Westdeutsche Sprengstofswerke. Dortmund. Je 50» OM» Mark: Akt.-Ges. f. Glasindustrie vorm. Fricdr. Siemens, Dresden. — Mtthlenbauanstalt nnd Maschinenfabrik vorm. Gebrüder Seck tZusatzzeichnung 30» »N» Mark». — W a g c n b a u - A k t. - G e s.. Wismar i. M. — Köntgsberger Walzmühlc Akt.-Ges. — Metall werke, Ohligs. Weycrsberg, Ktrschbaum u. To., Akt.-Ges., Polnigen. — Gerrilvan Delden u. To., Gronau t. W. — Terttl Union G. m. b. H., Berlin. — Külnee Bleiwcrk Jacger u. FrieltnghanS, Köln a. Nh. 85» om» Mark: Vorschußvcrctn Billtngen tm Schwarzwald. Je 8M» MIN Mark: Hans Karl Schasfgotsch auf Zülzhoff. — Esch weiter Bcrgwerksveretn. 250 00» Mark: Maschinenfabrik irnd Metallgießerei Robert Schmidt. Heidenau und Dresden. 5» »v» Mark: Kat hol. Schulgemeinde Dresden. Die Preußische CentralgcnossenschaftSkass« hat ans die Set tor etngcgangenen Zeichnungen bereits 280 Millio nen Mark zur Einzahlung gebracht. An den ersten beiden Einzaylungstagcn wurden seitens der Großbanken und der privaten Vankfirmen sehr be deutende Vorauszahlungen auf die bei ihnen ge zeichneten Stücke an die Retchsbank geleistet. Diese Zahlun gen übertressen nach vvrsichiiger Schätzung sogar die gleich artigen bei den letzten beiden Anleihe-Emissionen. Die be deutenden freiwilligen Vorauszahlungen lassen einen Schluß auf die gute Oualität der Zeichner und auf die günstige Lage des Geldmarktes zu. Der österreichisch, ««tzarische Botschafter Prinz zu Hohenlohe-Schtllingsfürst hat mit kurzem Urlaub Berlin verlaßen. Während setner Ab wesenheit führt Legationsrat Graf Larisch die Geschäfte der Botschaft. ft>.) Anstansch von Zivilgefangen««. In Blissingen kommen ist diesen Tagen auS England 40 deutsche Zivtlinternterte mit den Dampfern der Zeelandgesellschast an. Am 6. Oktober werben un- gefähr 25 englische Internierte aus Ruhleben nach England abretsen. (W. T. B.)
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