Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19241008018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924100801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924100801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-08
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.10.1924
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7lr. 411 Seite 2 — Dresdner Nachrichten — Mlttwach. >. Vklober 1S24 dafür spielten sich die Genvffen Arzt. Edel. Fletßner urtt »vrcr Leibgarde alsbald wieder „IS die alleinigen sperren auf un» »»nfen der Fraknensmehrheil den Felidehandschnh hin durch die auf der Dresdner Ostsachsen-Kvnserenz gegebene Erkläruirg. das, KimitttonSpolitik mit Bürgerlichen «etwas Entwiirdiaendes. Unmoralisches" für die Partei bedeute. Seitdem ist da» Machtbewusilsein dreier Richtung so gestärkt nwröen. daß sie jetzt die Zeit zum offensiven Vorgehen ans der ganze» Linie für gekommen zu erachten scheint. Der jüngste Angriff de» früheren Minister» Ltpinskt gegen die .Krxilttion, die angeblich „eine ÄKugung der sozialdemokra tischen Pariet unter die Diktatur der Deutschen VvlkSpartei" barste lle. bietet dafür das Borspiel. Wenn aber etn>a» geeignet sein kann, de» radikalen NedermLi zu dämt'fen. so ist es der entschieden« Ruck nach rechl » . der bei den sächsischen Bezirkstags- wahlen tu Erscheinung getreten ist Da für diese Wablen die Gemeindevertretungen di« Wahlkörver darsteüen. so kann man sich setzt erst ein richtige» Bild von der tiefgreifenden SluSrvirkung der Gemeiiidenmhlen machen. Bisher gab e» in lt> von den M Atulsbauptmaimscimften sozialistisch-kommn- nistische BeztrkStagSmehrhetten. Nach den letzten Wahlen aber zeugt rurr noch eine einzige Säule von entschwundener Herrlichkeit, nämlich die AuitShaupimannschast Chemnitz. der allein eine radikale Mehrheit verblieben ist. Indessen auch diese Säule ist sehr bröckelig und morsch geworden, da die ganze Mehrlx'tt nur zwei Stimmen beträgt, wahrend sie früher „erdrückend" war. Mil Chemnitz ans gleicher Stufe üand> n bisher die AmlShauprmannschafien Glaucham Werdau. Zwickau, ui denen Sozialisten und Kommunisten ebenfalls über beberrichendc Mehrheiten geboten. Bei den Neuwahlen zu den Bezirkstagen aber ist auch hier ter bürgerliche Ge danke so erfolgreich vorHedningen. baß dte bürgerliche« Glim men denen der Goztalisten und Kommunisten gerade die Wag« lullten. In allen übrigen 21 AmiShauvlmaunschaste» ist r» den bürgerlichen Pgrteien gelungen, gesichert« Mehrheiten zu erzielen. Die BegirkSversammIunge» haben nunmehr die Bezirk»- und KreisauSschüsse zu wählen. Die tm bürgerlichen Sinne veränderie .Kusammensetzung dieser Ausschüsse wird dann unvermeidlich ihre Wirkung auch in einer anderweiti gen Besetzung der KretShauptmaimSposteu äsistern müssen. Wenn es nach den Wahlergebnissen feststeht. daß in keiner streiShaiiplmannschast >»«hr «in KreiSansschuß mit einer Linksmehrheit vorhanden sein wird, so muh der Zustand, daß von den fünf sächsischen KrsiShauptinannSpofteu dre-t mit sozialdemokratischen Kandidaten besetzt find, fortan alL nn- möglich bezeichnet werden. Der Ruck nach rechts bet den BezirkStagS-wahlen, der zu gleich der Ausdruck der Stimmung des ganzen Landes ist und sich bei LandtagSneuarmhlen t« nicht minder nachdrück licher Horm wtederholen würde, müßte folgerichtig dazu führen, bah in der Koalition die bürgerlichen RegterungSmtt- giieder dte Mehrheit besähen, und nicht umgekehrt, wie eS fetzt der Hall ist, dte gemäßigten Sozialdemokraten. Geradezu ein Skandal, ein Hohn auf alle», iva» demokratisch and pari«- mentarisch heisrt, aber wäre «S, wenn angesichts einer so klaren Kundgebnng de» VolkSwtllenS die radikalen Sozia- listen und Kommunisten mit ihrem Plan« durchdränge» und dem sächsischen Staate abermals eine rein sozialistisch« Ne- gterung mit kommunistischer Vorherrschaft anfzwüngen. WaS alle» möglich ist, hat ja dte Aera Zeigner in einer Weise, an die man nur «rch mit Schrecken denken kann, offenkundig ge macht. Es ist daher nötig, das! die bürgerlichen Parteien auf der Hut sind, um mit alle» zu Gebote stehenden Mitteln' in geschlosirner Einigkeit «in« Entwicklung zu verhindern, dt« das Unerhörte besiegeln würde, daß entgegen dem »weifel- lvsen Willen der bürgeritctx-n Mehrheit de» Sande», «nt-ego» auch der Anschauung der i», Lager der a^näßigte« Oszial- demokrattr stehenden Arbeiterkreis«, rin« Regierung de» sozialistisch-kommunistischen Radikalismus au» Ruder kstm«, dte unser ruhebedürstigk«, kaum zu einigermaßen normale« Verhältntsien »urllckgrkehrte» Land abermals zun, Gptrlball unreifer, zu ernstem positiven Schafs«» gänzlich unfähiger Geister mache» würde. Ein« Vesahr erfolgreich abziowehren, ist aber nur möglich, wenn man st« gründlich kennt und sich über ihre Schwere nicht täuscht. ES wäre daher ganz ver kehrt, wenn man auf bürgerlicher Seit« da» Techtelmrchtel zwischen radikalen Soztaltste« «nd Kommunisten auf die leichte Achsel nehmen wollte. ES gilt, de« bürgerlichen Ruck »ach rechts nicht bloß in der Gemeindeverwaltung, sonder« auch in der staatlichen Politik voll zur Geltung zu bringen und jede Beugung de» VolkS-willenS durch radikal^ozia- listischen und kommunistischen TerroriSmuS zu verhüte«. Deshalb ist «S geradezu ein kategorischer Imperativ, «in uu- bedingter staatSpvlttischer Pflichibcfohi für jede bürgerltche Partei Sachsen», di« ihren Namen mit Recht tragen will, eiue konsequente GemetnschaftSpoltttk zu treiben, die unter Zurück stellung aller parteitakttschen und parteiegoistischen Rück sichten mir das «ine große Ziel tm Auge hat, dte bürgerlich« Grundlage de» sächsischen Staate» vor neuen schwere« Erschütte rungen zu bewahren. Weim alle bürgerlichen Partei«» «ach dieser Richtschnur handeln, dann werden auch bet Landtag». neuivahien, falls die Sprengung der Koalition solche erforder lich macht, die Herren Arzt. Edel. Hlctfiner mtt ihrem rablka». sozialistischen und kommunistischen Anhang ebensowenig Seide spinnen wie bei den Gemeinde- und BezirksUrgöioaHlen. Die Wehrpflicht, Sie schmachvollste Sklaverei! Der Weltfriedenskongress gegen die Dienstpflicht. Friedenogesellschäften al» Mittel »nm Minderheitenschutz! Berlin. 7. Okt. Der WeltsriedenSkonaresi nahm heme zunächst eine Reibe von Anträgen an, von denen der erste sich mit den Ereignissen in E b i n a beschäftigt und an die Gefahren, die bei jedem KrieaSausbrnch auch in einem fernen Lande liegen, erinnert. Der Kongreß beschloß in der Frcwe deS Minderheitenschutzes den nationalen Fricdensaeselischgfien zu empfehlen, in allen Staaten, die nationale Minderheiten aufweiien. die Bil dung von sv r i e d e n S g c s e l I s ch a f t e n anzuregen. Der Kongreß erinnert den Völkerbund an seine Psli ch- t e n für den Schutz der Minderheiten und fordert die Staaten aus. den Angehörigen der Minoritäten ans geistigem, moralischem religiösem und wirtschaftlichem Gebiete dieselben Freiheilen zu gewähren, wie anderen Staatsbürgern. Prof. Oesterreich begründeie die "Beschlüsse der Tagung der Schulreform er. oeren Forderungen in einer Ent schließung einstimmig zur "Annahme gelangten, In dieser Entschließung wird beton!, daß die Erneuerung der gesamten Erziehung und des BildungS- wesenS für die Befriedung der Welt dringend erforderlich sei. und daß aus Hans und Schule unbedingt alles fernznhaltcn sei, was den Bölterhgs; und den Chauvinismus erwecken könnte. Ueber die internationale Abrüsiunq berichtete Wehberg-Berlin, der ansführte, eine radikale Ab rüstung sei leichter dnrchzufnhren. als die unkonlrvilierbarcn Rüstungsbeschränkungen "Nachdem die Zentral machte völlig entwaffnet seien, sei es ein Gebot der ltzerechtigkeit, daß auch bi« übrigen Mächte „brüsten. Wenn man in Frankreich in der channinistischen Stimmung mancher deutscher Kreise eine Gefahr sehe, so minie betont werden, daß der Chauvinismus jeden Einfluß verlieren würde, wenn aui die Politik der Sanklionen verzichtet »nd ernstlich abgerüstet würde. General Berranr Dario !>äik in llcbereinstunmnng mit seinem deutschen Mitrcferenten Wehberg die allmähliche Ber- mindernng der Heere für ein ganz unwirksames Mittel. Bei dem ln-utigen Stande der Kriegotcchn k könne eine kleine Armee mit rassinierien technischen und chemischen Mitteln die gleichen furchtbaren Berwnstnngen anrichtcn, wie irgend eine große Wehrmacht. i!> Die Forderung der radikalen Ab rüstung sei keine Utopie Zur Verwirklichung dieser Idee bedürfe es nur der Hilfe der organisierten Arbeiter schaft durch Verweigerung der Wancnlierslellung und im "Notfälle durch einen Gcneraistreik. die einen Krieg unmöglich machen können. Die Bildung einer "Armee des Völkerbundes an Stelle der nanvnalrn Armeen sei nickt ganz unbedenklich. Daraus könne leichl eine Prätorianer-Armee entstehen, die vielleicht einmal ihre Macht dem zur Verfügung stelle, der das meiste biete. General v. Schönaich stimmte als deutscher Offizier dem französischen General in alten wesentlichen Punkten zu und beton«, die radikale Abrüstung sei nur zu erreichen, wenn gleichzeitig die einzelnen Gehirne abgerüstet würden. Der vom Völkerbünde beransgegebene Plan snr die Rüstungs kontrolle Deutschlands sei sehr bedenklich. Da. Kurl Hilter erklärte als Vertreter dr"r Kriegs- dicnstgegner. die schmachvollste aller Sklavereien, die über den Menschen je verhängt, sei die allgemeine Wehrpflicht! Er wendet sich gegen die einseitige Enlivaffnun« Deutschlands an» Gründen des Menschenrecht». Hellmuth von Kerlack traf dem Vorredner und seinen Freunden tu manchem entgegen und fand dabei den Beifall oer oenischcn Minderheit. Dte ooftändta« Abrüstung auf einen Schlau sei praktisch undenkbar, solanae Rußland prin zipiell den Gedanken der Abrüstung ablehne. Erforderlich sei zunächst allmähliche Abrüstung. — ES sprachen dann noch verschiedene Vertreter des Bundes der KricaSdienstgegmer. der den Kriegsdienst auch für den Völkerbund ablehnt. Angenommen wurde ein Antrag der KrieaSdienst- gegner, der die Mitglieder zum Kampf gegen die all- acmcinc Dienstpflicht verpflichtet. Ein Antrag der Schwebe», wonach t» BölkerbunbSpakt Li« vollständige Abrüstung an die Stelle der NüftungS- vermindernng treten soll, wurde gleichfalls angenommen. Die große Mehrheit war für die radikale Abrüstung gegen die von Verlach vertreten« Tendenz. lW. T. BF Französische Kllse für die deutsche Demokratie. Die Furcht vor der Rnsrollnng der Kriegöschnldsrage. Paris, 7. Okt. Zu der französischen Antwort auf oaS deutsche Memorandum über den Eintritt Deutschlands in den Bölkerlnnid sclrretbt Herbette in der .Information", der Ein tritt Deutschlands kn den Völkerbund sei nicht nur ein Ziel, also ein Ende, sondern er würde auch der Beginn einer neuen diplvmalischen Tätigkeit sein, angesichts der Rolle, die Deutschland in Genf spielen würde und der Gelegenheit, die es dort finden würde, mit den andere,, Mächten zu verhan deln. Die Rolle Deutschlands in Clens würde aber verfehlt und unfruchtbar sein, wenn die deutsche Politik unter den Einsluk einer Partei acraten würde, die unkähia lei, die all gemeine Lehre des KrieacS und die acmcinsamen Bedürfnisse der europäischen Demokratien zu begreifen. s!j .Journal des D Hais" wendet sich wiederholt gegen die Zulassung Deutsch lands zum "Völkcrbundsrat und wünstln, wenn das nicht zu vermeiden sei, daß Deutschland kein ständiger Sitz gewährt werde. Man müsse sich versichern, daß Deutschland daraus verzichte, die Frage der KricgSverantwortlichkeit zn stellen. Wenn Deutschland nicht darauf verzichte, dann müßte diese Angelegenheit unverzüglich liguidiert werden. WaS vor allen Dingen nicht zu wünschen sei, sei eine Enquete in den Staatsarchiven der aesamten Welt. Deutsche Bedenken zur letzten franzSsischen Stole. Berlin. 7. Oktober. Von der Negierung nahestehender Seite wird zu dem Eintreffen der französischen Antwort aus das deutsche Memorandum noch milgeteilt, daß eS nach Ans- sasinng der Reichsregierung sür Deutschland nicht möglich sei. ohne irgendwelche Kanteten oder geeignete Auslegung sich Bestimmungen zu unterwerfen, die sür Mächte mit ent sprechenden militärischen Rüstungen keine oder doch keine großen Bedenken enthaltet». England verschanzt sich hinter den Völkerbund. London, 7. Okt. Reuter zufolge hat die britische Regie rung noch nicht auf das deutsche Memorandum betreffend den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund geantwortet. Es wird darauf hingewiesen, daß die britische iNeg4ernng nicht im voraus den Völkerbund zn etwas verpsliclUcn könne, nnd daß es von der Völkerbuiidsversammluiig abhänge, welches die ".'Bedingungen jür die Ausnahme Deutschlands sei» solle». Cs sei jedoch wahrscheinlich, daß eS für Deutschland nicht schwierig sein werde, einen Sitz im Vülkerbundsrat zu er halten. lW- T. B.j Vereinheitlichung -es Dilöungswesens. Konferenz der deutschen Unterrichlsminifler. Ein Ausschuß zur gleichmäßigen Lösung der Bildungssragcn. r tz i in e ! d >i n g unsrer Berliner L ch r l s l I e i l u n g.I Berlin, 7. Dkl Fm Walther Rallienau-HauS in Berlin- Grnneivald fand aus Einladung und unter Leitung des Reichsinneniinnisters eine Veivrechung der dentichen lintcr- richlsminisier über schwebende Unterrichtsiragen statt. Die "Veri'ammliina beschloß, einen sechsgliedrigen "Ausschuß aus Venreiern dei Unierrichisverwaltungen der Länder zu schassen, der bei grundsätzlicher "Anerkennung der Kulturhoheit der Länder unter dem Vorsitz des RelchsiIIne»Ministers aus eine möglichst gleichmäßige Lösung der Bildungssragen hin- arbciicn nnd durch Verständigung die Schwierigkeiten be seitigen soll, die sich ans einer zn großen Zersplitterung des deutschen Zchnlwesens ergeben könnten. Den Verhandlungen wohnie zeiiweiic auch der Reichskanzler bei. Um die Aufwertung der Gemeindeanleihen. Berlin. 7. Oktober. Der Unterausschuß des Aus- io e r t n n g s a n s s ch n s s e s des Reichstags behandelte heute die Frage, inwiefern eine anderweitige Verzinsung der V e r m v g e n s a n l a g e n, abgesehen von össentlicheii An leihen, möglich ist, als sie die dritte Siencrnolvervrdniing vor sieht. Fm wetteren Verlaus der Aussprache wurde noch die Frage behandelt, ob eine Erhöhung des "A n f w e r t u n g s- satzes von Ist F>, bei den Vcrmögcnsanlagen über die dritte Steuernoiverordnnng hinaus möglich sei. "Auch wurde dieNück- wirknng der Anfwerinngsvorschriften berührt »nd die Frage, was zu geschehen habe, um im Gegensatz zu den Bestimmungen der dritten Ltenernotverordnung eine gleichartige Be handlung aller Gläubiger Iierbetzusühren. Angenommen wurde ein "Antrag Hergt sTcntschncitF, der die Regierung um Aeußerung darüber bittet, in welchem Umsange die Ge meinden mtt einer Auswertungsstener belegt werden können, um Mittel für dte Reichsanlethenauswcrtung zu be schaffen und «sie weit die Industrie freiwillig ihre Obliga tionen über den AnfwertungSsatz von 1K Prozent hinaus bis her znrückgezahlt habe. Gegen die Beschlagnahme des Kohenzollern- »ermögens. Berlin, 7. Ott. Der Verfassungsauöschuß des preußischen Landtages nahm heute mit den Stimmen der Deutsch- nationalen, der Deutschen Volkspartei und des Zentrums gegen die Stimmen der Demokraten. Sozial demokraten und Kommimisken einen Gesetzentwurf an. wo nach die Beschlag n a h m e deö Vermögens des vormaligen preußischen .Königshauses soweit aufgehoben wer den soll, als die Gegenstände dieses Vermögens durch rechtskräftiges Urteil oder durch Anerkennung des preußischen Staittsministertums als zum Svndcrvermögen deS vormaligen Königs, des königlichen Hauses oder seiner Mitglieder gehörig, festgcstellt sind oder künftig festgestellt werden. <W. T. B.> Kommuniftenverhaflungen in Niedersachfen Hannover, «. Oktober. Gestern sind in ganz Niedersachfen bei Kommunisten Haussuchun gen vorgenommcn worden, so in Brannschweig, Blankenburg, Wolscnbüttel. Holzminden »nd im nördlichen Teil von Han nover. Die Polizei »ahm zahlreiche Verhaftungen vor. Die Verhafteten wurden gestern nachmittag wieder in Freiheit gesetzt. Vor Auflösung -er Wiener Kommuniflenparlei. Wien, 7. Okt. Wie das „Neue Wiener Journal" er fährt, ist von Moskau aus die tschechische Kommunistische Partei damit beauftragt worden, die Wiener Kommunistische Partei anfznlösen. Tie Partei ist sehr z u r ü ck g e g a n g e n, auf etwa AM Mitglieder, und die Russen haben auS diesem Grunde ihre Geldunterstützung eingestellt. Maedonald rechtfertigt seine Politik. Erfreulich« Offenheit über die Mißersolge. lD u r ch Funkspruch.l London. 7. Oktober. INeuter.) In einer Anspruch« »et der Jahreskonferenz der Arbeiterpartei führt« Maed»««ld au», er sei der Meinung, die Regierung der Arbeiterpartei werbe auf die analogen Bewegungen und politisch«» Auf fassungen t« der ganzen Welt ermutigend wirken. Die Regteruna gebe sich zwar nicht der Hoffnung tl», eine neue Welt hervorznzaubcrn. aber Ke Loffe doch. daß die alte Welt sich dem neuen schtzvserische» Setz««» keu zugänglich zeigen werde. Ich bin der Meinung, fubr der Premierminister fort, »atz wir Erfolge gehabt baden. Zum Teil war zwar die Tätigkeit der Arbciterregicrung. in der Arbettslosenfraae ». B.. nur Fltckwerk. Die Arbeitslostgkekt konnte btS-er nicht beseitigt werden, aber keine Negierung bat btSber mehr für die Unterstützung der Arbeitslosen getan, alö -te Arbette'^tternng. Der nächste Haushalt, den die Arbeiter partei vorlegen werde, würde das tm letzte» vauShaltpla» begonnene gute Werk sortfübrcn. Hierin beftrbe oi«lle»cht bt« wahre Erklärung für die neuen Schwierigkeit«», t» denen sich die neue Regierung gegenwärtig befinde. DaS zwette Budget, das die Negierung vorleaen werde, würde de« beide« anderen Parteien gefährlich werden. Im wetteren Verlauf seiner Rede tu der JahreSnen. sammlung der Arbeiterpartei erklärte Macdonalb. man müsse eine Zritlnug mtt einem Druck des deutschen Erport» rechnen. Unter Hinzuziehung von Vertretern der Geschäft», weit nnd der Arbeiter werden wir unsere Interesse« bs- wachen nnd beschützen. Wenn ein« Arbetterreaterung in Parts gewesen wäre, würden die Reparationen ganz archer» ausgefallen sein, jetzt aber benützen die deutschen Arbeitgeber die Tatsache, daß dte Reparationen bezahlt werden mützte«, dazu, die Löhne zn kürzen und dte Arbeitszeit zu ver- längern. l?) Sie treiben die Arbeiter damit tiefer tu bt« Sklaverei hinein. sU Dte ganze Gewerkschaftsbewegung sei moralisch verpflichtet, den deutschen Cieiverkschasten zu helfe«. Das Land wünsche nicht durch Wahlen, die wir nie mals gesucht haben, in Unruhe gebracht zu werden. Dte Re gierung aber kann nicht ohne Selbstachtung ihr Amt weiter versehen. Ter konservative Mißtrauenöantraa war auf richtig. der liberale Vorschlag aber tm Falle de« „Workers-Weekly" eine Untersuchung etnzuleiten. ist «ine Beleidigung. Schließlich forderte Macdonald dte Ar beiter aus, unter den Waffen zu schlafen, bi» ihnen die Parole, in bas Feld zu ziehen, nicht um sich zu verteidigen, sondern um anzugreisen, gegeben werde. lW. T. BF vloyd Georges Ansichl. London, 7, Oktober. Lloyd George erklärte t« einer Rede in Leicester, indem er das Verhalten der Negierung tm Falle Campbell und in der Frage der Anleihe an Rnßlgnd einer äußerst scharfen Kritik mtterzoa: Der Regierung werdc von den extremen Elementen innerhalb der Arbeiterpartei ihre Politik vvrgcschricben. Er sei nicht mehr begeistert von der A n l e i h e a n D e n t s ch l a n d. Er wolle da» ganz offen sagen. Aber wenigstens garantiere die Negierung nicht die Anleihe, wie die infolge des russttchen Vertrage». Oslpreuhen zum Eintritt in den Völkerbund. Königsberg, tz. Oktober. Der Ostdeutsche Heimat- dienst Allenstein. der Heimatdienst Westprenßen. Ma rienburg, der Ostdeutsche Heimatdlenst Tilsit und dte Han delskammern Allenstein, Elbing. Insterburg und Tilsit richteten an de» Reichskanzler eine Eingabe, in der es heißt: Tie Bevölkerung der deutschen Ostprovinzen ist etu- mütig und wird eS bleiben, die geraubte« deutschen Gebiet« zurück,«fordern und sstr ihr Wicdergewtnnen alles einzu setzen. Wir Ostpreußen im besonderen können niemals aus Loldau wie aus das Mcmelland verzichte» und ebenso ist dte Beseitigung des polnischen Karrt» dorS für »ns eine Lebensfrage aus nationalen »to ans wirtschaftlichen Gründe». Wir erhoffen nnd erwarten vo» der Ncich8rea1erirng.dah, falls sie sich für den Eintritt in de« Völkerbund entschließen sollte, sie eine Form findet die unseren ostdeutschen Hoffnnn gen und berechtigten Forderungen nicht die Möglichkeit der Verwirkliclmng nimmt. ^ Die lakeinamerikanische Woche in Aamburg. Hamburg, 7. Okt. Anläßlich der Jbcrv-Ütmerikanischen Woche fand heute abend im Hause Wcdellö ein Empfang statt, wozu die Mitglieder des HanptnnSschusscS eingelaben waren. Bürgermeister Tr. Pcterscn begrüßte die Gäste tm Namen des Senats. Der spanische Generalkonsul de GalaS erwiderte. Er betonte die Vedeittung des l2. Oktober 14V2 sür die Geschichte der Menschheit. Er hob hervor, baß eS der Wunsch der ibero amerikanische» Völker sei, die kul turellen Verbindungen »nd die Handelsbeziehungen zwischen den Völkern der Erde inniger zu ,r«s>nltcn und bidurch den großen ^elcn wahrer Menschlichkeit zu dienen. lW. T. BF Die angeblichen Slinnes-Der Handlungen in Skaridtnaelen. lkhristiania, 7. Okt. Anläßlich der Mitteilung eines Ber liner Blattes, daß der Abschluß der Verhandlungen des S t i n n e s - K v n z c r n s mtt der norwegischen Regierung zwecks Errichtung elcktro-chcmtschcr Fabriken unter Ausnutzung von Wasserkraft unmittelbar bcvorstände, erklärt der Arbeitsmtnistcr aus eine entsprechende Anfrage, daß im Ministerium nichts bekannt sei. was die deutsche Mitteilung begründe. Verhandlungen zwischen der Regierung »nd dem Stinnes-Konzern fänden überhaupt nicht statt. «W. T. BF Der Slrelk in -er böhmischen Porrellanin-uslri». Karlsbad, 7. Okt. Die Arbeiter weiterer 18 Porzellan- sabrikcn habe« die Arbeit eingestellt. lW. T. BF
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder