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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.03.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010328014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901032801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901032801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-28
- Monat1901-03
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 28.03.1901
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DreL-nev Nachrichten. «7. Seit. 2. A» Tonnerötag. 2«. März LVOL MaiseNle. 2800 Arbeit« arbeiteten beute vormittag an den Quai». Die Zahl der Wagen der Tramwapdadn und anderer Wagen, die in Betrieb sind, ist nahe;» normal. Dir Aut- ,t 2 ndigen versuch», obne Erfolg die Entlad« und die Kutsch«, welche cm, Gülerbahodos arbeiteten, von der Arbeit abiuhalten. Der Pvll;ridirnst ist derjenige der verflossenen Tage. Zahlreiche Patrouillen durchstreifen fortwährend die Stadt. Die Entsendung weiterer Truppen wurde abdrstellt. ES benscht Völlige Ruhe. Moncean les MineS. <Priv-Tel.) Dir Zahl b« Arbeitenden ha» »»genommen. Heute vormittag demonftrirt. «ine «chaar von vierzig Au»sl findige, mit Pseise« und Schimpf Worten gegen die Arbeit«, welche sich nach ihren Arbeitsplätzen be gaben. ES kam z« vrreiiuelten Prügeleien ohne «mftr» Eharakter Verhaftnngm wurden nicht vorgenomme». Bern. lPriv.-Lel.) Die durch Gletschersturz der- 'chutlete Strogrnstrecke zwischen Simpeln und Hospiz wird morgen ireigemocht. womit die ganz« Stmplonstroße von Bng bis Domo d ossola wied« fahrbar nt Brüssel. Die Regierung wird den Sommer» t» Ein- versländniß mit dem Kongostaat Vorschlägen, den Ablaut d« Kondentto« vom Job» >890 binauSzuschieben. die die Anglicder» u»g des Kongostaates an Belgien nach 10 Jahren und 6 Monaten vorsiebt. D« Staat solle seine Unabhängigkeit bis »ur Anglieder- un, an Belgien bebalten. Wenn Belgien sich später weigere, den Kongostaat anzugliedern, so sollen die 25 Millionen Francs, die Belgien dem Kongostaat geliehen hat. nach einem neuen Zeitraum von zehn Jahren zahlbar werden und in der Zwischenzeit zu ver zinsen sein. London (Priv.-Tel.) In einer gestern im Rathhau» statt- Hksundenen Versammlung wurde ^beschlossen, der Königin Ja. a bat fein Heilmittel «ich brieflich welche « gar nicht, gesehen, nnd untersucht Vertonen empfohlen, hat. lediglich aus dl« Schilderung der äußerliche« KrantdeilSerschemungrn hln. Und doch muß von vornherein angezwetmt »«den. ov diese schriftlichen SchildeMge». so genau und sachlich gnnacht «ordni stad. Z>aß a»s lt^Nstftr. Victoria ein Denkmal vor dem Buckingham Palast zu errichten. — lled« die Steuer vor schlüge im Budget sind vier iellsame tiZniichte in llmlans. — AuS den statistischen Erbebnngen üb« den ttohlcnexpvrt will man schlichen, daß ein Exportzoll für Kohlen bevorstehe. Ferner soll ein Zoll auf eingefuhrteS Ge treide geplant kein. London. Da der Durchschnittspreis für fertiges Eisen im Norde» Englands Januar und Februar l4 Schilling 5 Pences oer Tonne niedrig« war. als in den zwei vvrdergehenden Mona ten, werden die Arbeitslöhne am 1. April um 7'/, Prozent reduzirt werden. DieS ist die erste Lohnreduktio» seit Februar 1898 und die größte Lohnrcduktion seit der Einführung der Lohnskala im Jahre 1889. London. zPrlv.-Tel) Ein Telegramm der ..TimeS" aus Pretoria besagt: Wenn die englische Regierung nicht mindestens >0 000 Mann frische Truppen nach Südafrika sendet, um die müden Soldaten daselbst abzulösen, dürfte der Krieg noch jahre lang daunn. Petersburg. (Priv -Tel.) Fürst Ucbtomskv veröffentlichte eine Brocbüre. in welcher er dem Kaiser den Rath erlbeilt. Rußland solle sich um die Weltmächte nicht kümmern, sondern die Mand schurei sofort annekilren. Konstantinopel. iPriv.-Tel.) Dir Direktion d« Gas- geiellschast verständigte die Botschaften, sie werde genöthlai sein, die B el e u ch! u n g in Stambul und dir LIesnung von Gas an die Konsumenten in jenem Stadttheile einzuftellen, wenn die Munizipalität ihr nicht die ichuldiaen 7000 Pfund anszable. die sie schon lange gestundet habe. Man erwartet, daß die intrr- eisirken Botschaften sich in's Mittel legen werden. Peking. Vom Hofe in Singanfu aus ist durch Linaknnyi an den Vicekönig von Nanking ein kaiserlicher Erlaß ergangen, tn welchem angeordnet wird, daß das Mcmdsckurei- Aokommcn am 26. März, dem von Rußland festgesetzten Tage, nicht unterzeichnet werden toll. Dn Erlaß ist telegraphisch den verschiedenen Negierungen bekannt gegeben worden. Hrautlurio.Lt. (SHlust.f «r-dtt 226 50. NS.7«. eiaritSbahn 119.10. Lombarden 25.60. —. Vormgioen —. Fest. LariS. Uhr Nachmittags.' «entt 101.Sü Italiener »5.70. Svanler 78.HO. Portugiesen 24 90. rilrten 29 75 rarkenlook« 111.20 Ottomandanl 515.0V. Ltaat», bahn —Lombarden 138 00. Behauptet. Paris. Probukrenmarkt. Wetten rer März 18.55. per Mai-Augnh 19.10, behauptet. »Hb« »«r März 63.00. oer Srvtbr.,Dezember 56.50, matt. LptNtuS per März 27,50, per Leotember-D-ttembcr 29 7ö. ruhig. 8nfterdam. Produkten . Bericht, «etten oer Mär» —. per Mat , gelchüttllo«, Roggen per Kürz —. per Mat 128.00. unverändert. Landsn. Produttea-Vericht. t^etreidemarkt ruhig, aber fest. Setter: SH»n. ihnen allein «tue siche», et« aeündet w«den konnte. Da ^ ^ . Zweitel datür verantwortlich, wenn «in« P«ioa. .. . . Untersuchung behandelt hat. Mangel» zweckmäßig« Hilft unheilbar geworben ob« gestorben ist. Utmm« jedoch sliäuden sich noch unsere Gerichte davor, den Krmsalnenis zwischen da Handlung»- weift des Kurpfusch«- und dem Tode seines Opfers anzuakrnnm. wenn der Kurpfusch« dieses nicht durch einen direkten Eingriff zu Tode geführt bat." »Auch das fahrlässige Unterlassen ein« pflicht- mäßigen Handlung kann sicherlich den Tod eine- Menschen ver ursachen, und in diesem Sinne zerstört uni« Kurpfuichnthnm tag täglich eine größere Anzahl menschlicher Leben, ohne Von dm, Richter dafür gestraft zu werden." — Zum Rücktritt de» bisherigen Kanzler» de» Deutschen Flottenvrrrtn- «fahren wir. daß von ein« Krtsi» tm Deutsche» Flottenverein nicht die Red« ist. D^halb wird d« Rücktritt des bisherigen Kanzlers auch für den Bestand be» Deunchen Flottcnvrrrm» ohne jede Bedeutung bleiben. Der Rücktritt ist au- Gründen «folgt, die mit den die Geschäfts führung de» Kanzlers betreffende» Auslassungen aus der letzten Generalversammlung im Zusammenhang stehe». Durchaus unzutreffend ist die m einem ^beile der Presse verbreitete Nach richt, als ob der Präsident des Deutschen Jlotteiwerein». Fürst zu Wied, irgendwie beabsichtige, i» Folge des Rücktritt» de» seit herigen Kanzlers auch seinerseits sei» Amt nlederlegen zu wollen. herigen Kanzlers auch leineneits sei» Amt nlederlegen zu — Die diesjährigen AbgangSprüs ungen an den sächsischen Gnmnasien. Zu Ostern 1901 haben bei 17 sächsischen Gymnasien 432 Prüflinge gegen 4>5 im Vorjahre und 4ll im Jahre IM die Abgang-Prüfung bestanden und zwar mit dem Ergebniß. daß in Wissenschaften 3 die Censurl (1900: 4). 38 ,40> 1b. 69 «68> ll. UO <9ü) llb, !>5 ,9l> M». 56 sbL> 3 er- kielten, während in Bezug aus sittliche Führung 33!» <325> l, 75 (Kl) Id. 14 >191 IIu. 2 (8» ll, 1 ZI) llb. l <l) 111» alSCeniur davontmae». Von den Adgegangenen wollen sich zuwendr» dn Rechtswissen schaft 207 >147). der Medizin 46 >52). der Theologie 37 i50>. dem Militär oder der Marine 30 (42). den Ingrnieurwissrnschaftrn 24 (32). der Philologie 3l (38), davon 2 <51 dem Studium der neueren Sprachen, der Mathematik 7 kl l). dem Forftfack» 5 (3). dem Berg wesen 3 (3-. der Ebenste 6 >g). der Kaufmannschaft und dem Bank- sach 12. sonstigen BeruiSzweigen 23. während t sich »och nicht entschieden hat. Die Zahl der Abgänger ordnet sich wie folgt: Kreuzschule 56, König!. Gymnasium zu Dresden-Neustadt 43. Tdoniasichule 41. Köistgl. Ghmnasium zu Leipzig 89. Chemnitz und Wettiner Gymnasium je 80. Grimma W. Nicolailchule 23. Afta 22, Freiberg und Sctnieebem >e 20. Zwickau >8, Zittau 17. Vitzkhum'sches Glnnnasium 16, Bautzen 13, Wuuen II und Plauen 9. Beninkenswerlh ist die überaus hohe Zahl der Juristen, welche aus Kosten säst all« anderen BerulSzweige gestiegen ist. und die Steigerung der Gesammtzohl dn Adgegangenen. — Eilie^llschrist. die bereits in den .DieSLn. Nachr." vom 15. Febr. 18K Ansnabme gesunden hat. werden wir gebeten, hier nochmal- abzudnickrn. Sie lautet: .Sicherlich haben Tausende Ihr« Ln« gleich dem Einsender dies« Zeilen mit brvourrndem Kopsschüttrl» aus Ihr« Dir. 42 nkadren. daß im Stadwerordneten- kollegium der Götte'iche Anttag aus Wlederverpflichtung derHaus- nnd Grundstücksbesitzer zur rechtzeitigen Reinigung dn Fußstege von Schnee und Ers ohne irgend einen Estcch- vorichlag mit erdrückender Stimnieninebrbeit abgelebtst worden ist. Mil Schauder» erinnert sich jeder Dresdner und icd« in Dresden j weilende Fremde, wie er im Laufe des wie er im Laufe des gegenwärtigen Winters r,«i°„w iw.« »rk«°n«, o<mk nach größeren Schncesällen zwei, ja drei, vier und mehr Tage e-ra»düu» rir.so. Un«»r. «old lang genöthigt geivkse» ist. durch ein knöcheltiefes, nach Substanz und Farbe undesinilbareS, nasses Gemisch durchzupatschen oder nsti Ausbietung aller ihm zu Gebote sichende» Eanilibristenkünste sich üb« die Berge und Tbäler der inzwischen scNgetreienen und gefrorenen Massen fort zu balanciren. Wie bat er da im Stillen — wohl auch laut — gezetert über diesen geradezu unglaublichen, rin« große» „Haupt- und Residenzstadt" durchaus unwürdigen, absolut nicht zulässigen Zustand: wie Hai er geseufzt nach der „alten guten Zeit", wo jedem Haus- und MrundstnckSdesitzer dir so leicht zu erfüllende Verpflichtung zur baldigen Abrrinigiing seines Stückes Fußsteig ^ nach jedem größere» Schneesall oblag! Die Triftigkeit der gegen L?ertttl1)es nnd «ttkystsmes. den Götte'sche» Antrag geltend gemachte» Grunde kann hier nicht -Ihre Königs. Hoheit die .Frau Prinzessin Johann untersucht werde». Abdis'e aber muß geschafft wrrd-n. schon Georg besuch!? gestern Vormittag lO Uhr in Begleitung der > wegen der Ge,ähren letzrgci, Zustaiidcs snr Gesundhett und Hofdame Frl v. Schonberg dis 2. Katholische Bezirksschule.! Leven der Dresdner. 2Lo cm Wille ist. da ,st ein Weg" und 2ordanstrci8e. um daselbst den ^sterpriifungen beizuwahnen. ! ^ bietet sich als einfachster und natürlichster der von dem St.-V - Se. Durchlaucht der regierende Finit Neuß ,. L. hat denemr"ohicne. bereits erprobte, de,ien Betretung ja eine an- diesiährige» Winteraurenihalt' hier ansgegcben. und Dresden ! gcme„eiie Entschädigung der tcausbesitzcr nicht ausichließt. Giebt gesicru in Begleitung des Herrn Ma,ors und Migeladimantcii Graß-! cs c„, anderes, gleich wulsames Mittel - desto besser! Jeden- inann verlassen "der darf die Bürge,,chast erwarten, daß die neue Ordnung - Dem Postiekrclär Nrtzscke in Dresden ist das Ritterkreuz der Dinge,, sin welche sie Cvs« bnngt. der asten mindestens glelch- 2. Klane des Albrechtsordens verliehe» worden. werilug ,c, - eine Envarlung. die „ch aus die ganze, noch recht angrstrllt sind. Dt« ranwättn zu «tn« vermittelst eine» sie L75 Mk. an v«sor_ .. »offen) sind al« etn Jahr Andern angezeigt wurde, da häiten und nach Ablaut tzteser Zeit stattiinden werde, wa» Beamte« sochern nun den »enannten Tagegeldern elnkommen» nach und stütze DchrLivPNV, MVNN Ivnen 'KV. eldn, und '/« de» etatsmäßla«» tzrn ihre Klage a» l2. Da« auf dt« Landge - Se. Majestät der König hat genehmigt, daß der Oberhos- iiieisier Wirk!. Geh. Rath v. Malortic das Großkrenz des - Wcimariichen Ordens der Wachsamkeit oder vom Weißen Falken, der T c. med Leichter-Schenk in Limbach die Rothe Kreuz- Medaille 3. Klaffe und der Privatdozent an der Universität zu Leipzig Tr. Phil. Edgar Henri, Martini das Ritterkreuz der Krone von Rumänien aiinehinen und tragen. — Bekanntlich hat der Ende Januar vor der Strafkammer oes Landgerichts in Leipzig eiiigeleitete Prozeß gegen den wegen Betrugs angcklagten Ernudcr der R e i d e! i tz b ä d e r und der Geilchtsausdruckskunde Louis Kühne nach Otägig« Ver handlung mit der Freisprechung des Angeklagten geendet. Hierzu äußert sichere „Berl. Aerztliche Korr.": In der Ult'aeilsbegriindung wird das Treiben des Angeklagten zwar vollständig verurtheiit. Er wird für unfähig erklärt, im Allgemeinen Krankheiten zu er kennen. zweckentsprechend zu behandeln und m heilen. Da ab« das Geich für die Ausübung der Heilkunde reinen Befähigungs nachweis verlange, könne Bestrafung nur erfolgen, wenn Kühne mit dem Bewußtsein gehandelt habe, leine Methode sei falsch, wenn er durch Vorspiegelung der falschen Tdatiache. Alles heilen zu können, einen rechtswidrigen Vermögensvortbeil sich habe verschaffen wollen. Das Gericht ist nun zwar zu der lleberzeugung gelangt, daß die Behc>ndli»igsweiie eine höchst oberflächliche und schematische gewesen iei und Satz der Verdacht betrügerischen Handelns vorliege, anderer seits aber sei nicht ausgeschlossen, daß Kulme an die Richtigkeit einer Methode geglaubt habe. Allerdings sei er in der Verord nung seiner Heilmittel znm Theil geradezu gewissenlos verfahren, indem n dasselbe für Blinddarmentzündung, wie für Rheumatis mus und Nervosität verordnet und Stimmritzenkrampf qcnau wie Tuberkulose behandelt habe: aber es sei doch als möglich zu be zeichnen. daß er auch in diesen Fällen gute» Glaubens gewesen sei Das Gericht hat eine Prüfling der Kuhne'sche» Verordnungen nach der Richtung sür erforderlich gehalten, ob sie etwas geholfen haben oder nicht, ob sie überhaupt etwas nutzen können ober nicht bez. ob sie schaden. Da hat sich denn herausgestellt, daß eine ganze Anzahl Menschen überzeugt ist. daß ihnen die Reibe- sitzbädn etwas genützt haben. Sachverständige haben nach dieser und iener Richtung ihr Urthcil abgegeben. Selbst der Angeklagte konnte datier sehr wohl der lleberzeugung sein, daß seine Methode eine richtige sei. Nun ist cs eine durchaus heikle Sache, ein Heilversahrcn, mag es im ersten Augenblick noch so unbegründet erscheinen, durchaus sür verwerflich, sur falsch zu be zeichnen, und nachzuweisen, daß Derjenige, welcher das Vertahren anwcndet. die Ucberzeugiing von der Unwirksamkeit bade. Die Geschichte der Medizin lehrt, daß man ehedem gar manche Heil methoden für durchaus wirksam nachtet hat, welche heute völlig verlassen sind, weil sie den Erwartungen nicht entsprochen, als wirkungslos, als schädlich sich erwieie» haben. Andere Verfahren dagegen sind früher als verkehrt aemtßbllligt und heute gellen sie als durchaus rationell und werlyvoll. Die Erörterung über die Wirksamkeit und Unwirksamkeit eines Heilverfahrens bleibt ein Streit um des Kallers Bart. ES wird nie einen Sachverständigen geben, welch« durch seine Entscheidung derartige Zweifel endgntig ' ' ' - - ^ erledigen kann, nng des Kühne verkehrte Heilmethode Jndeß liegt dn Schwerpunkt für' die Brurl 'schen Vorgehens nicht in dn Frage, ob « eine zur Anwendung gebracht. " ob « die» mit e z> . ^ Bewußtsein gethan hat. Da» Wesentlichste scheint da» zu sein, daß er eS gewagt hat. mit der Methode Menschen zu behandeln, von denen er nicht gewußt, nicht wissen gekonnt hat. an welchen Krankheiten sie leiden. Das Reichsgericht hat bereit» dabln ent schieden, daß e» eine Fabrläisigkeil Ist. einen Menschen an ein« schweren Kranlhrlt zu behandeln, ohne um die Erwerbung ärzt lich« Kenntnisse sich bemüht iu haben. Und Kühne bot niemals tm Geringsten sich bemüht, die Kenntniffe sich zu «werbrn, welche M» Erkennung und Unterscheidung »on Krankheit «sorderltch sind. verbesserungsbedürftige slädliicbe Straßcnreinigung erstreckt. — Ter bevorstehende Oste rumzug macht sich in der Stadt bereits mannigiach bemerkbar. Möbelwagen aller Größen durchziehe» schon jetzl die Straßen, und die Tienstmänn« stehen höher als sonst im Preise und in der Gunst de- Publikums. Wer es ermöglichen kan», der sucht schon jetzt sein neues Domizil zu gewinnen, da in der eigentlichen Umzngszcit diesmal ein ganz besonders starker Ränmnngsverkehr sich vollziehen dürste, wobei es leicht passiren kann, daß die festgesetzte Zeit des Auszuges nicht eingebalten wird. Was das beißt, wird nur Ter «messen können, dem eS einmal vergönnt gewesen ist. inmitten seiner Habe stehend, flniidcn- ja halbe Tage lang aus den Möbelwagen zu warten. Sind doch sür diesen Termin dle Möbeltransvorlgeschäfte mit Aufträgen geradezu überhäuft, da der OsternmzugStermin neben dem gleichen zu Michaelis dn stärkste im ganzen Jahre ist. Hoffentlich hält sich in d« UmzugSzeit wenigsten» da» Wetter, damit nicht zu den allgemeinen Ünzuträglichketten des Umzuges noch die Kalamitäten eines strömenden Regens oder ungrmüth- lichen Nachwinters kommen. — Der Dresdner Gvrtbebund veranstaltet heute Abend >/,9 Uhr Im Saale des Trianon einen Vortragsabend mit Lichtbildern, der in erster Linie sür Arbeit« berechnet ist; doch hat jeder andere Kmistsrennd ebenfalls Zutritt. Herr Ferdinand AvenariuS wird seinen Vortrag üb« Arnold Höcklin, den « unlängst im Vcreinshause gehalten bat. wiederholen- auch die Lichtbilder solle» wiederum Vvraeflihit werden. DaS Eintrittsgeld beträgt Abends an der Kasse 20 Pfg. — Zu Ostern d. I. werden in der Zeit von Donnerstag den 4. bis Montag den 8. Avril, einschließlich auf sämmtlichen hiesigen Bahnhöfen schon am Tage vor dem Reiseantritt Fahr karten a» den Schaltern ansgegcben und das Reisegepäck tauch auf ziisammengkstellte Fahrscheinhefte) angenommen und be fördert. Die im Voraus verknusten Fahrkarten dürft» ab« erst am folgenden Tage benutzt werden, bei der Lösung muß der Reffende deshalb angeben, ob er die Fahrt an demselben oder am folgende» Tage anzutrcten beabsichtigt - M i I r k ä r-H a h rka rte,i. Im Bereiche der sächsischen Sraatseisenbahnen wnd vom 1. April d. I. ab — gleichwie auf den übrigen deutschen Eisenbahnen — dn Fahrpreis für beurlaubte Militärpeisonen voin Feldwebel abwärts von 1,5 Pfg. auf I Pfg. für den Mann und das Kilometer herabgesetzt, so daß die während der Osterftiertage beurlaubten Mannschaften diele Fahrpreis ermäßigung schon genießen können. Durch diese Aenderung de- Militärtarifs wird dir zur Zeit bestehende Unterscheidung tn den Karten sür dienstliche und für Urlaub-reisen beseitigt. Eine Ermäßigung des Fahrpreise» für die im Sächsischen Binnen» Pelsonrntarif unter 8 11 vorgesehenen Reisen zu akademischen Ausflügen oder sür Schulfahrten und Ferienkolonien rc. tritt durch die Eingangs erwähnte Maßnahme nicht ein. — Wie wir gestem tn dn Lage waren, eine Hanptansicht de» neuen DreSdnerRathhooses nach dem vom Hem, Architekten Alfred Hauschild eingrreichren Proiekt unteren Leiem vorzmübren. hoffen wir tn nächst« Zelt, auch die Ansichten noch and«« Ent würfe bringen zu können. Die Herstellung dn Dich»» nach Strichzeichnungen stößt zum Ttzeil auf Schwierigkeiten. Daß bn der Wiedergabe d« Projekte mit dem de» Herrn Architekten Hauichtld begonnen Wochen ist. bat allein seinen Grund darin, daß dteser die zur Herstellung der Zeichnung «forderlichen Unterlagen von igrfttengt Gunsten von Ge- in liebenswürdigster Werse uns zur Bnfvguna st» — Die Klaaegegen den Postfi«k und Telegraphen-Aisistenten in Har vorgestern da» 1« Post- war, der Kläger entschieden. E< Handelt'sich u HSIftrn für die. Probezeit an solche Post- .A'sistenter Reichsgericht enbgilti a zu Nachzahlung testgestellten „Grundsätze" von 1882. hatte di« Klag« kostenpflichtig abaewlesen. weil e« d« Ansicht war. daß jene .Grundsätze" nicht die Eigenschaft ei«« Necht-nor» be säße», sondern al» Verwaltu»g«vorschrlften anzusehen leie», auf die der einzeln« Beamte nicht vrivatteebtlichr Forderungen stutze« kögn« wegen dieses Ürthr« hatte« dft Kläger Berufung eingelegt beim OderlcmdeSanicht Hamburg, welche« den Kioaeanspruch für arrecht- fertiat aninh. da» erstinstanzlich« Urthetl auchob und den VosisiStn« ur Nachzahlung der beanspruchten Getzoltsbettäg« nebst 8 Pech. Insen. oezw. 4 Pro». Zinsen seit dem 1. Januar >800 verurtheili Dn PostfiSkuS beruhigte sich ab« nicht bei diesem Uriheil, sondern ergriff da» Rechtsmittel der Revision beim Reichsgericht, mit weich« Sache sich d« dritte CIvilsenat de» höchsten Gertchwhofes zu beschäftigen batte. Dl» Revision bestritt, «ft da» Letz»». Tgbl." mitthrilt. die Zulässigkeit de« Rechtswege«, indem oft .Grund sätze^ de» BundeSrathe« von 1682 lediglich Vorschrift«« sür die Verwaltung seien und nicht al» Gesetz anzusehen sind: so dann wurde geltend gemacht von Hnm Geh. Justizrath Dr. Romberg, welch« oft Revision vertrat, daß die Kläger zu einer diätärlschen Stellung einberufen. wofür sie 3.75 Mt. pro Tag bekommen sollten und ihnen nach erledigter Probedienstzett eine etatsmäßige Stellung ,»gesichert sei. Die Kläger ließen sich durch Herrn Justizrath Dr. Fel» vertreten und war auch He« Rechtsanwalt Dr. Äieidabrn aus Hamburg «schiene», der de« Prozeß tn den ersten beiden Instanzen geführt und welcher in eingehend« Weise klarleate. daß in dem Urtdeil des Berufungsgerichts mit Recht sestgeiiellt sei. baß die Kläger iMtlftäloiiwärt«) zu ein« etatS- mäßigrn Stellung einbrrusen wurden, was sie als Militüranwärter auch annehmrn mußten. CIvilanwätt« werde» allerdings zu diätärlschen Stellen einberuftn. DaS Reichsgericht hat die Revision sür unbegründet angesehen und deshalb dieselbe »urtick- gewleftn. DK Kosten wurden dem Rrvlsionskläg« (PostfiSkuS) auserftgt. — vielbesprochen wlrd ein peinliches Aufsehen erregen der Vorgang. der sich an einem Spätabend d« vergangenen Woche an dem Hauptthore einer tn der Altstadt gelegenen Kaserne abaeipiett bat. Die Veranlassung und die Einzrldeiten lassen sich nicht wiedergeben: erwähnt sei nur. daß ein hiesig« angesehener Arzt mit einem Offizier in thätlichen Konflikt geratben nt. weil Ern«« unter Assistenz eine- Privatdetektivs gewisse Feststellungen bat vornehmen wollen. In Verbindung mit vielem Vmganae steht auch eine im Inserairntheile unseres Blattes von dem betreffenden Arzt wiederholt «lassene Bekanntmachung. Im Urbrlgen dürste die Angelegenheit noch das Militärgericht beschäftigen, da der verdacht des Mißbrauchs dn Dienstgewalt vorliegt. — Im Victoria-Salon wird, wie oereitS erwähnt, morgen Freitag mit Genehmigung Ihrer Kaisers. König!. Hoheit der Frau Prinzeslin Friedrich August eine Gala-WohltdätiakeitS-Vorftellung zum Vesten der unter dem Protektorat der hohe» Frau stehende» Kinderpoltklinik mit Säugling-Heim stattfinden. Dle Vorstellung, dn ein besonders interessantes und gewähltes Programm zu Grunde gelegt ist, beginnt halb 8 Uhr und dürfte zwei Stunden in Anspruch nehme». Tabakrauchen ist lelbilveistäiidlich ausgeschlossen. Außer den ersten Spezialitäten des große» März-Programms wird in dieser Vor stellung Herr Bernhard Morbitz auftreten. Mit Erlaubniß der Direkrion des Apollo-Theaters zu Berlin, wo Herr Mörbitz gegenwärtig austrilt. ist es Herrn Dfteklor Thieme möglich ge wesen, den originellen und drastischsten all« sächsischen Lokal- Komiker zu einem einmaligen Gastspiel zu gewinnen. Die Vor stellung wird auch In anderer Hinsicht manche angenehme Ueber- laichung biete». Billeks können schon von heute ab an der Kasse des Victoria-Salons entnommen werden. - Nochmals der Fessel- und Kettenkünstler Mr. Cirnoc. Die Produktionen des Herr» Cirnoc im Victoria- Salon sollen in manchen Gemütker» Besorgnisse heivoraeruseu bade». Insbesondere behaupien die Schlosser und Gcldichrank- fabrikante». daß man ihre Arbeit jetzt mit Mißtrauen anschaue. Zum Beweis dafür, daß das Publikum keine Veranlassung hat. gegen die solide» Arbeiten miierrr deuiichen Schlossermelster irgendwelche Be denken znl,egen, hat »ns Herr Schlossermeister Max Werner, hi«. Freibrrgerslr. l9. mehrere Schreiben übergeben, die aus die öffent liche Aufforderung Eirnoc's a» die Kunst,chlosser hi» gewechselt worden sind. Herr Werner schrieb an Herrn Direktor Tkftmc: .Ans Ihre öffentliche Aufforderung, daß Kimstschlvss« Schlösser milbringen sollen, welche Herr Cftnoc anffverren würde, war ich am Sonnabend, den 16 ds. M., aus Ihrer Bühne. Es wurde mir aber leid« von Herrn Cirnoc abgeschlagen, mein Schloß zu öffnen, nachdem er meinen Schlüssel sich hat zeigen lassen. Aus wiederholtes Bitten, nach Schluß lein« Aufführungen mein Schloß zu öffnen, bestellte er mich in das Tnnnrirestamant. wo er den Schlüssel mir seinem Sohne nochmals betrachtete. Er sagte, er wolle mich in meine, Weckftatt besuchen, er ist jedoch nicht da- gewesen. Ich bitte Sie deshalb, selbiges Schloß ans Ihrer Bühne oder in meiner Werkstatt von Herrn Cirnoc anfsperren zu lasse« Es ist ein eingesteckt«- Studenthürichlotz. von beiden Setten zu schließen und nur >0 Millimeter stark, so daß man also gar nicht viel Sicher heit hineinbriilaen kann. Aber ich glaube, daß er es nicht auf- sperren wird. Wenn er eS bringt, dann meine Achtung: wenn nicht, würde ich mein Schloß auch prei-geben für die Flülsigkett. welche n hlneingießen will. Ein Sicherheitsschloß will ich ihm aar nicht geben, denn da- macht er doch nicht auf. Ein Hang- sichkrbett-schloß an einer Kette, da- glaube ich: denn da schneidet er da- Glied durch, an welchem da- Schloß hängt: auch mit seinen leichten Schlössern mag er Glück baden, in welche n sich so ein- gearbeitet hat. daß « sie mit einem Ruck aufniacht. Den« der Lohn hat >a die Schlüssel auf der Brust." — Diesen Brief hat Herr Direktor Thieme Herm Cirnoc übergeben, und als Letztere, sich nicht rührte, bat Herr Werner nochmal» um Antwort. Daraus erhielt er folgende- Schreiben: »In beantwortung Ihr« Teli- phonische Anträge. Beziehe ich mich auf meine Annonce in den Ihrem Wunsch zu «stillen würde Ich ja schließ- ' d« Bühne bekommen und um jeden in sein« müßte ich wol etn ganze« Jahr hier bleiben, und ferner jedem seiner Waare abzukaufen müste ich ein Doppel Waggon sür gepäck haben. Achtungsvoll P. H. Cirnoc." — Herr Wern« will mit der Veröffentlichung dies« Briefe nicht etwa sagen, daß Herr Cirnoc nur Werner'- Schlösser nicht zu öffnen vermöge, tm Geaentheil. er meint, daß er kein- d« von eineni tüchtige» Schlossermeist« hergestellteu Knnstschlösser weder mit Sperrhaken noch mit einer ätzenden Flüssigkeit öffnen könne und daß das Publikum darum überzeugt sein kann, daß da-, wa-Herrn Cirnoc nicht gelingt, trotz sein« gegenthetltgen Behauptung auch einem Einbrecher nicht möglich sein wird. — Der Landwtrkhschaftliche KreiSverekn zu Dresden hat in Anerkennung langjähriger, treu«, ununter brochen« Wirksamkeit in einem und demselben Dlenstverhältniß nachbenannte Personen ausgezeichnet durch Ve-leihung dn ver goldeten silbernen Medaille: den Psndeknecht Pohle, auf dem Rittergut Medingen, den Schirrmeister Lollnick, bei Frau vrrw. Gutsbesitzer Schmalz In Naußlitz, den ersten WirthschastSkutscher Frost, bei Herrn Amtsverwalter B. Odrich. Ostravorweck-DreSven, den Arbeitsknecht Tamme. bei Herrn Semeindevorstand Reiche in Tronitz, den Kutsch« Trieb«, auf dem Rittergut Löthain. den Schirrmeister Münch, bei dem Gut-besitzer Seidl« in Littdorf. den Wtrthschafter Baumgart, bei Herm Gutsbesitzer Gerlach tn Niederwartha, den Witthschafftr Böhme, bei Herm Dr. med. Rosenttäger bez. Dr. Damm in Niederbobritzsch; de» vergoldeten silbernen Kreuze»: die Wtrthschafterin Hempel, bei Herrn Wirth- kchastsbesitzer Damm in Herrndorf: der silbernen Medaille: den Wächter Rentzsch. auf dem Rittergut Naußlitz: de» silbernen die Stallmagd Strleal« geb. Eichler. bet Herrn Guts- ockr in Gasen,: de» Ebrenzeugniffe»: den Schirrmeister tSbefikn Zschvcke tn Gaiern. dm Schirrmeister « r . 'ittergut Wthain. den Großknecht Schubert, auf dem Gute der Herren Stark bez. Begn ln Stroischen. — In der für Frauen bestimmten Lunaenheilstütft Carola» rü.ND« Schvnheioe bat dt« Königs, sächsische Gtaat»regsenmg Kreuze» besitz« Ockrtt. . AndraL Assistenten, welch« al» Milftämmv-rftr und aus Grund befinden stellen lai " d« Dre«d«" «.gelwMe Ist UW Ä? Ha H»,
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