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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.08.1924
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240827016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924082701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924082701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-27
- Monat1924-08
- Jahr1924
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 27.08.1924
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SS. Jahrgang. SS» * . Mittwoch, 27. August 1924 Dradlantchrtft: N,chrich>»» Drr»4»». F»rnI»r»ch»r»Summ«,numm»r: 2S2ck1 Nur Mr Nacht,«IprLch«: 20 011. XMäo. 8c«oxoi.Ll)k fivms gsgn. 1838 SchrilNeilung un» KaupIj,e>chi»I<,fteUe-. Mar,ex,,»ah» 38 Verla, von Uieplch ck Arlcharüt m Dresden. PvMcheck.jXonIa 1088 Dr»»d»a. Vsruos-Gs-Ülll' L"!!. »t»zweimal. IiifteU lret Kau» I.do«oldmark. I Dl»Nn»ta«>twerd»n>lach«oldmarl>berechnete dl»IIpalt.Mmmdr.ZelleMLj. ausw.U^. Familienanieiae»u.Stellengeluche ohn, Polld,ru,»»r„» l.Manal Au,.chV0«..«t. «i»,»tu,««»»,» «..P,,. I ZNZölgtzN- grelle. Radall wü.aud»rd.llv^, dl, U0mm breit«Netllamezell, lbll-.auderh.ÄXt^ oslerlengebubr l»^. Nusw Äultrag, ge, Vorau»d»»at>t. Nachdruch nur «k »««llich^ vu»ll»u»»»»d» t,Dr».d»«r Nachr."> „lltlltg — Un»»rl«N,I» Schrilltlark» cverde» neckt au»b««adrt. Kein deutschnationaler Fraktionszwang? Die zweite Lesung ver Bank- und Jnduftrieobiigations-Gesetze. Ministerpräsident Ketü zum Londoner Abkommen. — Poinearss Erklärungen im sranzösischen Senat. Die Reichstags-Beratungen am Dienstag. (Draht Meldung unsrer Berliner Schristleitung.s (Farlsehuitg des Berichts aus dem Abendblatt.) Aba. Kak iKvnnn.): Die zu schassende Zentralbank aibt nur der amerikanischen Kapitalisten- und Svekulaitten- banbc freie Hand über das deutsche arbeitende Bolk. Sie soll die absolute Herrschaft des ausländischen Kapitals über Deutschland sichern. Unbearcislich ist. das! die Sozial demokratie der AuSliefcrnna der Interessen des deut schen Proletariats an das fremde Anvbeuterkapttal begeistert zustimmt. Eine größere Zerrissenheit einer politischen Partei kann eS nicht neben. Abn. Dr. Knlenkampfs lD. Vv.) sagte: Eine A b l e h n n »g der Vankgesctze und ein weiteres Arbeiten mit der Rcntcn- mark iet unmöglich. Vs frage sich nur. ob die Bank- aesctze die Erhaltung der stabilen Währung aaranticren. Es habe noch niemand etwas Besseres vvraeschlaaen. was man an ihren Platz stellen könnte. Redner bespricht die Einzel heiten der Bnnkgcsetze und folgert aus ihnen, das, die Deckung ansreichen werde, um eine wirkliche Gold währung zu schaffen. Auch befände sich nur ein geringer Teil der Bgnkgnieile in ausländische» Händen. Kredite bekämen mir auch nicht ans dem AuSlande. wenn ivir nicht unsere Währung stabilisierten. Tie 8M Millionen Land- wirtschastskredite sollen anstatt in drei Monaten in drei Jahren zurückqezahlt werden. Das sei ein nicht zu unterschützender Vorteil slir die Landwirtschaft. Redner glanbt, daß die Rcntenmark sich neben der Goldmark batten würde. Der Abg Heber lNat.-Soz.s wendet sich qcaen die Ge setze. Es gehe durch unsere Zeit ei» Zua der Knechticltgkeit. Die deutsche Negierung guittiere jeden Huntritt mit einem verbindlichen Lächeln. Die Vortage» seien ei» Versuch, das deutsche Bolk in die Zinsknechtschaft des internationalen j ü d i s ch e n Kapitals zu bringen. Redner warnt die Minister unter Hinweis auf eine eventuelle spätere Klage wegen Hochverrats davor, die innere und die Hinanz Hoheit preiszugebcn. Zum Schluß verliest der Redner eine Erkläruna. in der es heißt: Die Nationalsozialistische Hrciheitspartei siebt in der be absichtigten Auslieferung der deutschen Finanzholicit durch die Bankgesctze den Schlußstein für die finanzpolitische Versklavung des deutschen Volkes. Die Nationalsozia listische Hreihettspartci sicht den einzia möalichen und aang- baren Weg. di« innere Krcditkrisis zn bcscttiaen. in der Durch führung einer sozialen und ncrcchten Answertuna der alten Verbindlichkeiten. Auf diese Weise erreichen wir eine Miederaufrschlung des Svarbesitzes, der die Grund lage des gesamten inneren Geld- und KrcdltoerkcbrS gewesen >oar. Nur durch Erfüllung solcher Grundsvrderniigcn sozialer Gerechtigkeit kann eine Entaistuna der innervolitischen Ver hältnisse ungebahnt, die innere Wirtschastsgesundwng und damit die Voraussetzung für unsere äußere Hreiheit geschaffen werden. Relchswirlschaflsminister Kamm wirft dem Vorredner Verhetzung vor. DaS starke Ver dienst Dr. Schachts an der Ausrechtcrhaltung der Währung müsse anerkannt werden. Die Regierung betrachte die vor liegenden Gesetze nicht als besonders wertvolle Errungen schaft. Sic wolle aber auch dem Volke nicht die Hoffnung nehmen, daß auf diesem Wege sich eine Besserung anbahnen lasse. Abg. Gras Bernstorff (Dem.) bezeichnet die Annahme der Gesetze alS nationale. Notwendigkeit und befürwortet einen Sicher ungspakt mit Frankreich. Dann werde man auch in der Frage der früheren Ruhrränmuna Erfolge davontrage». Von einer dancrnben Neutralikiernng dentschen Bodens könne allerdings keine Mdc sein. Tic Auf nahme in den Völkerbund könne Deutschland erst be antragen, wenn der deutsche Boden frei von fremden Trup pen sei. Abg. Dr. Pfleger lVanr. Vp.s bemängelt, daß bei der llnnvandlnng der Rcntenbank die Landwirtschaft nicht genügend berücksichtigt worden sei. Sßbg. Holzammcr (W. P.) verlangt die Ausdehnung der Kreüithilfe auch aus Handwerk und Klein gewerbe. Abg. Kurth lDcutschsozs nennt die Goldnotcnbank ein Instrument, um uns der internationalen Hochfinanz ans- zulicfern. Damit ist die Aussprache über die erste Grnppc, die Vorlage über die Vankgcsetze, erledigt. Die Abstimmung Tiird am Mittwoch ersolgen. ES folgt die zweite Lesung der zweiten Gruppe, die Vorlagen -es In-uslrlebelaflungs - Gesetzes und -es Ausbringungsgeseyes. Abg. Schneider (D. Vp.s beantragt, landwirtschaft liche Betriebe auch dann von der Auflage zn befreien, wenn sic zu industriellen und gewerblichen Betrieben gehören. Ferner soll die Regterungsuorlage wicderhcrgcstcllt werden, wonach auch die werbenden Betriebe des Reiches, der Länder und der Gemeinden belastet werden. Unter den weiteren non dem Redner begründeten Anträgen ist auch eine Entschließung, wonach bei dcmnächstlger Acndcrung des Einkommen steuergesetzes die Abzugofähtgkeit der nach dem Anf- brtngnngSgesctz zu zahlenden Jahresleistungen und Zuschläge von stencrpsltchtlgcn Jahreseinkommen vorzusehen ist. Abg Dr. Lejeunc - Inng lD.-N.i äußert grundsätzliche Bedenken gegen die beiden Borlagcn. Die Obligations- last der noch nicht verstümmelten und noch nicht vom Welt märkte verdrängte« deutschen Industrie im Frieden habe nur <,« Milliarden betrage». Die gefesselte uud geschwächte deutsche Industrie von heute solle S M^llarden ausbringcn. Das sei einsach unmöglich. Die Sachverständigen hätten übersehen, daß die deutsche Industrie überdies unter einem tödlichen Kapitalmangel und unter einer ungeheuren steuer lichen Belastung leide. Im Ausschuß sei schon darauf aufmerksam gemacht worden, daß die Industrie Dbligations- Bclastnng bei einzelnen Betrieben bis zn 4l) Prozent des Kapitals ausmnchen würde. Unter dieser Last sei unsere Industrie nicht mehr konkurrenzfähig. Mit dem Export entfalle auch die Möglichkeit ausländischer Kredite. Mit den vorliegende» Entwürscn stelle man einen Wechsel auf die tzjnkunst aus, dessen Einlösung einstmals unmöglich sein wird oder zur völligen Nerelcndung der breiten Massen führen müsse. Ter Redner unterstützt die Anträge des vvlkspartcilichen Redners, die auf Anregung der Deutsch- nationalen im Ausschuß hcrvvrgcgangen sind. Abg. Fra» Sender nmndtc sich gegen die Kommunisten, die mit ihrer Ablehnung der Bvrlaacn sich tatsächlich als Gegner der Sachivertersalsnng bekannt hätten. Tie Arbeiter schaft werde cS nicht verstehen, daß die Kommunisten sich schützend vor die Inslationsgewinne der Industrie stellten. Abg. Kocneu lKomm.s betont, die Industrie werde die ihr anferlcgtcn Lasten auf die Preise schlagen, io daß doch schließ lich die breiten Massen die Belasteten sein würden. Abg. Schröder tNat.-Lvz.t schließt sich den Ausführungen des kommunistischen Vorredners an. Die sogenannte Industriebelastung würde tatsächlich die deutsche Arbeiter schaft treffen und sie zu Sklavendienstcn für das inter nationale .Kapital zwingen. Wen" den Nationalsozialisten wegen ihres ablehnenden Standpunktes manaelndcs Inter- cslc an der Ru.hr vorgeworfcn werde, so sei das eine Scham losigkeit angesichts der Tatsache, daß ein Schlageter ans den Reihen der Völkischen hervorgeaangrn lei. Von der Wirtschaftlichen Vereinigung ist in zwischen der Antrag Vre dt elngegangen. woiiach nncl^znr Annahme des Neichsbahngesctzes die elnsaclce Mehrheit ,ze- nüac und die Einleitung des Gesetzentwurfes entsprechend ge ändert werden solle. Abg. Dr. Becker iD Vp.s weift aus die eigenartige Ncbcr- rinstimmuna zwischen den Nationalsozialisten und den Kom munisten hin. DaS lasse beinahe aus eine organisatorische Verbindung schlief,cn. Drücke Herr Kav auf de» Knopf, dann komme der Beifall von den Nationalsozialisten nnd umge kehrt, Der Redner rechtfertigt dann der Opposition gegen über die. Zustimmung seiner Freunde zu den Gntachten- gclctzen. Die Herren von der Linken mögen ia non Ver sklavung der deutschen Wirtschaft reden. Aber das sollte man ihnen nicht nachplappcrn. Wir nehmen die Vorlagen an, weil wir zurzeit nichts besseres sehen. Glauben Sie. erklärt der Redner, daß die dentsche Industrie für eine Anleihe von 81lll Millionen ihre Freiheit verkaufen würde? Redner polemi siert. wiederholt von den Zurufen der Konrmnntstcn unter brochen, ausführlich gegen die Ausführungen des Alm. Kvcncii. Damit schließt die Debatte über die Indnstricvorlaaen. ES folgt dann die Besprcchuna der dritten Grnppe. der Vorlagen des Reichsbahn- und des ReichSbalinverional- acsetzcs. Ahg. Schumann l§oz.s verwahrt seine Partei arge,, den koinnnmisttschen Vorwurf des Arbeitcrverrats. Die Sozial demokratie sei nickt »nveraiitwortlich genug, die Interessen der Arbeiterschaft durch Ablehnung der Londoner Abmach»»- ge» zu schädigen. Die Benutzung dieser Möglichkeit z»r Ver ständigung werde den Sozialisten den Boden schaffen, aus dem sic gegen den Kapitalismus kämpfe,, könnten. (Lachen bei den Kommunisten) Abg. Dr. Brüning lZentr.) verlangt Sicherung der Rechte des EiscnbahnpersonalS. Abg. Dr. Rosenberg (Komm.) sprach sich gegen das Ge setz anS. RcichSinnenminister Ocscr ivandtc sich gegen die Zu- saminenstellnng des Staatssekretärs Bergmann mit de» MitsHbdern der Delegationen. Die Negierung habe Berg mann gebeten an den Verhandlungen teilznnclime». weil er die besten Beziehungen zn den fremden Unterhändlern ge habt habe. Die Regierung habe alle Veranlassung, ihm für seine sachliche und uneigennützige Hilfe zu danken. Darauf wird die Beratung abgebrochen. Das Hans ver sagt die nächste Sitzung auf Mittwoch 1t Uhr mi! der Tages ordnung: Zulassung der ausgeschlossenen NeichStagSabgcvrd- neten. Freilassung der inhaftierten Abgeordneten und Fort setzung der Gntachlendcbatte. Die Repko warlel -ie Reichslags- enlscheiüung ab. (Durch Funkspruch.l Paris, 2». Aug Wie HavaS mitteilt, sollte die Rcvko heute eine Sitzung abhalten, um diejenigen Persönlichkeiten zu bestimmen, die zur Teilnahme an der Durchführung des D a w e S - P l a n e S berufen werde». Wahrscheinlich werde dies« Sitzung aber vertagt werden nnd die endgültige Ernennung erst End« der Woche stattfinden. Die Repko will vermutlich erst die Abstimmung im Reichstage abwarten. Die künftige deutsche Goldwährung. Besteht für sie Jnslationsgesahr? Während die alle denlschc Währung eine sogenannte „hinkende" Goldwährung war, weil neben dem Golde di« Silbertaler unbeschränkt in Zahlung genommen werden mußten, wird die künftige Goldwährung »ach dem Dawes- Plan eine reine sein, d. h. also, das Silber gilt im ganzen Umsange als Scheidemünze, die nur bis zu einem bestimmten geringen Betrage «20 Marks in Zahlung genommen zu wer den braucht, während Goldmünzen und gegen Gold einlös bare Banknoten allein den Zahlungsverkehr beherrschen. Plan darf sich aber die Sache nicht so vorstcllen, als ob nun gleich mit dem Inkrafttreten der neuen Währung sich wieder ein Goldstrom über das Land ergießen und alle Taschen mit dem gelben Metall füllen würde, wie vor dem Krieg«. Es wird vielmehr noch gute Weil« haben, ehe es soweit kommt, „ud zwar aus dem Grunde, weil dl« Pflicht -er Reichsbank, ihre Noten in Gold ctnznlösen, vorerst noch nicht ln Wirk samkeit treten kan». Bei dem schlechten Stande der deut schen Wirtschaft rechnet man damit, daß die Einlösungspslicht erst in einen, Jahrzehnt verwirklicht werden kann, weil so lange eine übermäßige Inanspruchnahme der Goldeinlösung zu gewärtigen ist. Bis dahin mutz das Gold in den Tresors der Reichsbank zurNckgchalten werden, und cs kann daher auch die Ucbcrsnhrung der neuen Goldmünzen in den täg lichen Zahlungsverkehr erst nach diesem Zeitpunkte erfolgen. Dadurch ist die tziesahr gegeben, daß der Kurs der künftigen Papicrgvldmark, solange die Sperre der Einlösungspslicht dauert, etwas unter die Goldparität sinkt, und in Voraus sicht dieser Möglichkeit bestimmt der Dawcs-Plan ausdrück lich, daß die Reichsbank alle Anstrengungen machen und alle ihr zur Verfügung stekn'ndcn Mittel gebrauchen soll, um den Markkurs so nahe wie möglich an der Goldparität zu halten. Besonders wichtig ist die Frage, ob für die neue Währung eine Inflation zu befürchten sein könnte. Eine Inflation von solchem Riescnausmahe, wie wir sic erlebt haben, ist bei der neuen Währung auf jeden Fall ausgeschlossen- Tie Mög lichkeit einer kleinen Inflation, die freilich auch genug Schaden anrichten kann, ist aber nicht ausgeschlossen, und der Da wrs-Ss« rieht nimmt auch selbst darauf Bezug, mii Sem be ruhigenden Zusatz, daß eine solche Inflation „nur ganz ge ring" sein könne, „wenn die Bankstatttten streng inncgehaltcn würden", d. h. wenn immer für das Vorhandensein der vor- geschriebcnen Drittcldeckung in Gold oder Devisen im Ver hältnis z»m gesamten Notenumlauf gesorgt wird. Es ist in dessen nicht zu verkennen, daß wegen der Gestaltung der künsiigen Kreditpolitik der Reichsbank doch gewisse weite, gehende Besorgnisse gerechtfertigt erscheinen, vor allem dec- halb, weil die Reichsbank fortan einer scharfen intcrnattv nalcn Kontrolle unterliegt. Die Organe dieser Kontrolle sind der Gencralrat und der von ihm zu bestellende Kom miflar für die Notenausgabe. Der Generalrat besteht ans vierzehn Mitgliedern, von denen sieben Dcutfchc sein müssen, während die anderen sieben auf England, Amerika, Frank reich, Italien, Stelzten, Holland und die Schweiz verteilt werden. Da also Ausländer künftig in der Reichsbank ei» entscheidendes Wort mitzufprechen haben, so ist -ie Besürch tung nicht abziiweisen, das, die Leitung der Bank versuche» wird, durch allzu bereitwillige Krediterteilung im Interesse der Reparationslieferungen und zugunsten der Glänbigcr Deutschlands den deutschen Markt und die deutsche Prodnl tton zu beleben. Wenn solche im llcbermaß gewährten Kredite von ihren Trägern in de» inneren Zahlungsverkehr ge langen, so vermehren sie den Goldumlauf über das Bcdürs nis und die normale Ansnahmefühigkeit des Marktes hinaus und wirken trotz der vorhandenen vollen Deckung inslativ nistisch, was sich in einem Anziehen der Preise äußert. Von der Seile einer zu freigebigen und darum inflationistische» Kreditcrleilung ist demnach das meiste für die Stabilität der künftigen deutschen Währung zu befürchten. Ein weiteres Bedenken ergibt sich aus der Bestimmung, daß die Reichsbank gezwungen sein soll, ihr zum Kaufe a»- gebvtencö Barrengold unbeschränkt zu erwerben und dafür ihre Gvldnvten als Kaufpreis liinzugcbcn. Wie nun. wenn man in Washington auf den Gedanken käme, den in den dortigen Staatskassen ausgestapelten Goldübcrfluß. dessen man sich zur Vermeidung einer Goldinflation gern entledige» möchte, aus Grund der erwähnten Vorschrift nach Deutsch land an die Reichsbank abzulcnkcn? Dann würde uns die Gefahr einer Goldinslativ» drohen, und ans jeden Fall hätte die Reichsbank mit Schwierigkeiten zu kämvsen, weil sie einen so starken Notenabflnß nach auswärts nicht olinc Ge fährdung des inneren Zahtiingsvcrkchrs vertragen könnte. An diesem Punkte bat den» auch die sachverständige Kritik eingesetzt und gefragt, was für eine» Zweck eine derartige Anhänsung von Gvtd für Deutschland lnibcn solle, und wie man einem a»sS äußerste verarmten Lande eine solche Br- lastung zumuten könne.
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