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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192103142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-14
- Monat1921-03
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1921
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Die Uuadhikvgfgeu baden ,n,wn«eu einen Rateau eingebrackt, wonach der Reichstag mißbilligt, daß die Regierung durch nngenügende Durchführungen de« FricdenSvrrtraaeS von Versailles, sowie durch mangel» vaste Vorbrreitunq und Fübrnng der Londoner Brr- handlnngen der Entente > Vorwände für die Geltend« mockung unersllllbarer vorder,maen und für die al« Sanktionen bezeichneten Grwaltmaßregeln geliefert und damit znin Scheitern der Verbandiunaen beiaetraaen babe. Der Reichstag spricht jedoch di- Erwartung au«, daß die Reaieruna jede brauchbare Gelegenheit zur Wieder« «ritfsnnna der AnsairickSverdandlnngrn mit der Entente ergreifen werde. Aba. Dr. Breitscheid (Nnabb.). Da die Instruktionen an? Berlin nnarnnaend waren, babe der Minister aus eigene Faust bandeln müssen. Redner protestiert dagegen, daß seine Partei von den Verhand lungen bewutzt serngebalten worden sei und verlangt für sie das gleiche Recht wie all« anderen Parteien. Wer sind denn dl« Sachverständigen ans den Konferenzen? Di« Ver treter des Großkapitals und der Großunternehmer, daneben einige wenige Arbeiter als KonzessionSschnlzen. Das Ziel war, möglichst wenig oder gar nicht« zahlen, und deßbalb glaubt die Entente an unseren bösen Willen. Unserer An sicht nach hat Dr. Simons in London nicht die nötige Be- wegungssreikeit besessen, er war durch viel VorhergegangeneS beschwert. Der Minister stand sichtlich unter dem Einfluß d»S Herrn StinncS, auch wenn er nicht als dessen .junger Mann" angesehen werden will. Tas Provisorium wäre vielleicht ein gangbarer Weg gewesen. Die Frage der deutschen Kriegsschuld darf nicht mit den Reparationskosten verquickt werden. An dem Mißtrauen des Auslandes uns gegenüber sind die Kahr und Genossen schuld. Wir ver langen sofortige neue Verhandlungen, aber nicht mit dieser Reaieruna, zu der kein Pertrauen besteht, uur eine Arbeiter- eegierung könnte etwas Besseres erreichen. Inzwischen ist der abgeanderte Antrag Trimborn, Stresemaun, Schiffer usw. eingegangen, der lotsenden Wortlaut bat: Der Reichstag billigt, das» die NeichSreaiernng dte Ablehnung der Pariser Bedingungen in Loudon der Unterwerfung «nter die unerfüllbaren Forderungen vorgezogeu hat. ReickSmlnifter SimonS betont gegenüber dem Abg. Breitscheid, daß die Infor- matiouen, die ihm namentlich auch im Reichstag zuteil geworden, nickt genügt hätten und er sich nach weiterem Material babe Umsehen müssen. Wenn man warten wolle, bis die deutsche Regierung einen Plan vorlegen könne, der der französischen Regierung genehm sei, könne man lange warten. Redner polemisiert dann gegen die Auffassung des Abg. Westarp, als babe er in London die deutschen Interessen vreiSgegeben. Er babe nur größeren Schaden verhüten wollen, um die Rheinlande und Oberschlesien bei uns zu behalten. Wenn er Lloyd George energisch ent- gegengetreten wäre, hätte es keinen Zweck haben können, ueberhaupt müsse er sick über die Form seines Auftretens selbst maßgebend sein. Wenn diese Form nickt die Zu- stimmung finde, werde er gern einem anderen Platz machen. Dr. Levy (Komm.) erklärt, der Minister sei zu einem vollständigen Zusammen bruch seiner äußeren und inneren Politik gelangt. Er sei jetzt glücklich zu einem Minister der Teutscknationalen geworden. Dr. Breitscheid wirft Redner vor, daß die Spekulationen auf die PermittlungSabsichtenfremder Staats männer bei den Unabhängigen längst üblich geworden sei. Aber mit solckrn Illusionen verwöhne man nur das Proletariat. Herr Dr. SinionS habe in der ganzen Welt das Mißtrauen zur Ehrlichkeit der deutschen Politik geweckt. Bezüglich der Kriegsschuld mißt der Redner der deutschen Sozialdemokratie saft noch mehr Schuld bei, als der deutschen Regierung. Die Rede des Abg. Wels hab« wie eine Kandidatenrede für den Außenminister-Posten geklungen. Halte man BreitscheidS Rede dazu, so sei dir Basis für die neue Negierung schon gegeben. Nur die Kraft, welche die Kriegsverbrecher strafe, werde auch die jetzigen Schwierig ketten losen können. Uns binde an Rußland da« LebenS- interrffe des deutschen Proletariats. Mit Rußland zu sammen kämpfe das Proletariat für Europas Existenz. Damit schließt die Aussprache. Nach persönlichen Bemerkungen der Abgg. Dr. Riester (D. Bp.) und Dr. Breitfchetd (Usoz.) über KautSkyS Schrift über die Ursache» des Weltkriegs erklärt Schulz-Brom berg (D. Nat.) dte Zustimmung seiner Fraktion zu dem berichtigten Antrag der Koalitionspartei. Abgelehnt wird der Antrag der Kommunisten, welcher dte Aufnahme der Beziehungen zu Sowjet - Äustland fordert und das MisttrauenSvotum der Unabhängigen. Der berichtigte Koalitionsantrag wird in nament licher Abstimmung mit S«8 argen 4V Stimmen ange nommen. Die Annahme wird mit Beifall begrüßt. Erfreulicherweise stehen bei der Abstimmung die Mehr« hei1S«So»taldemokraten in einer Front mit den bürger- ttchea Parteien des Hause«, die sich nicht von internationalen Phrasen verblenden lassen. Nächst, Sitzung, Montag 1 Uhr. (Dritte Beratung de« NeedereigesetzeS-Etatt Schluß 5 Uhr. ' Dte Pariser Presse zur Rede Dr. DtaumS. Zur ReichStagSrede des RekchSmintsterS Dr. Gnnon« Äußern sich bis letzt nur wenige Pariser Blätter, die der in Parts vorherrschenden bekannten Stimmung Ausdruck geben. ,,Matin" sagt: Also damit Deutschland sich von der Lage Rechenschaft gibt und sich Zur Unterwerfung ent schließt, müssen dr« Zwangsmaßnahmen, die Dr. Simons all furchtbar bezeichnet, ihre volle Wirkung ausüben. Bll der Hochmut dieses Volkes die Behandlung begriffen hat, di« man ihm auferlegt, werden nicht, wie die allnerten Mi- Mer glauben, Tage vergehen, sondern vielleicht Wochen. Aber was Dr. Simons rucht vergessen darf, ist, daß vi« Lage Deutschlands gegenüber seinen Gläubigern sich ver schlechtert, anstatt sich zu bessern. Dre einfache Rückkehr zum Abkommen voll Paris ohne neue Sicherheitsleistungen wird vom französischen Parlament nicht geduldet werden. Die einfache Rückkehr zum Frieden-vertrag von Verjckille« mit fernen Winkelzügen, keiner Unsicherheit und ferner un zulässigen Souveränität der ReparationSkomminron wür zen von keiner klarblickenden französischen Regierung mehr «genommen werden. Was Deutschlands wartet, wenn eS bet seinem schlechten Willen, ob passiv oder aktrv, bleibt, ist dre Vorlage eines neuen bestimmteren Vertrages all der Vertrag von Versailles, der härter rst all das Abkommen mn Pari«. Da« kann sich tatsächlich während der Zett ab- spielen, dre Dr. Simon» für notwendig hält, un, ine Ohr- feige »u vergessen. „Petit Parrsien" vertritt den Standpunkt, daß dte Worte Dr. Simon«' diejenigen nicht überrascht hätten, die ihn während der Londoner Konferenz an der Arbeit gesehen hätten. In seiner Rede finde man die armseligen (!) Argu mente, einen vollkommenen Mangel an Verständnis für dre Lage wieder und eine absichtliche oder u»beabsichtigte Ver kennung der Berantwortllchkett seine« Lande«. Dr. Slmön« and der Reichstag würden schließlich doch einsehen, daß sie Zen Willen der Alliierten nicht beugen könnten. Ministerrat in Part». Lava« meldet au« Pari«: Dte Minister traten Sonn- «Lend vormittag im Glyse« unter dem Vorsitz Mtllerand« zusammen. Der Ministerpräsident erstattete Bericht über d»e Erledigung femer Mission kn London. Bin welkerer Min fterrat wird Donnerstag statt sinken. Der Ministerrat legte Wert darauf, Vriand zu dessen günstige» Sraebniflen zu beglückwünschen, dl« er auf der Londoner Konferenz er- reicht hat. AuS dem NlvbesetzkeU Sedtet. Mit ausfallender Gle'chmäßi-ttett .und sichtlich ,m Dienste der S immungSmache berichten die Sonderberlcht- erstatte, der Pariser Blätter, die sich in den neu besetzten Städten aufhalten, von der Möglichkeit von Ar- beiterauSsperrungen. Der Berichterstatter de« „Journal" spricht von verdächtigen Sindlingen, die die Fabriken burckzi'hen. um die Arbeiter gegen Frankreich aufzuheben. So berichte man aus Arberterkce se» rn Ham born von einer gewll'en Erregung: sie sei entstanden, weil man behaupte, die Fabriken würden demnächst schließen. Einige Persönlichkeiten der Entente, die ihre Funttronen nach Duisburg führten, sollen dem Benchterstat er diese Nachrichten bestätigt haben. Sie kündigte» die Möglich- kett ernster Ereignisse an. Der Berichterstatter deS „Petit Parisien" spricht eben falls davon, daß möglicherweise in den nächsten 14 Tagen 100000 Arbeiter in Düsseldorf und Umgegend arbeitslos sein könnten. Er behauptet, bestätigen zu können, daß di« lokalen GewerischastSsührer den A lsierten angeb ich Maß nahmen vorgesckragen hätten, die die Grundage für ein« Arbeiterpolitik der Alliierten in der neubesetzten Zone ab geben könnten. Auch General Berraux, der für „Oeuvre" als Son derberichterstatter nach der neuen BesehungSzone «fahren ist, will von AiiSsperrungsaerüchien erfahren Haven. Er spricht von einer wirt'cha tlichen Revanche, die genommen werden soll, fügt aber Hinz», eS genüg« die Tätigkeit, di» in Düsseldorf und Umgegend herrsche, zu beobachten, nm über zeugt zu werden, daß Deutschland zahlen könne (Mit dieser köstlichen Bemerkung ist für Derraux das Nepara- tionSprovlem gelöst!) Sin Awischensall in Düsseldorf. Einem Gerücht zufolge, das dte „Berg. MSrk. 3tg." ver breitet, hat sich vergangenen Freitag tu Düsseldorf ein ew- vSeender Zwischenfall ereignet. Ein Offizier Ser Düss Idarler Schutzpolizei, der au einem französischen Offizier varübergiua, abne ihn vorschrtstsmäßii, zu grüßen, wurde von diesem mtt der Reitpeitsche in» Erfüllt geschlagen. Der deutsche v'sizier tat da» einzige, was ihm nach diesem Angriff übrig blieb: er zog di« Pistol« und knallte de« französischen Offizier über den Haufe« Sin vlrvrcchtriscker Anschlag in Berlin. Gestern gegen 12 Uhr mittag» wurde etwa in halber H he im Inner» der Siegessäule i« Berlin et« Papp karton, enthaltend etwa 6 kg Dynamit und Piket«, Var» gefunden. au dem sich «ine etwa 10 m lange brennende Zündschnur mit Spreagkapselu befand Nur »em rut- schloffeneu Ein,reife« zweier Beamten der Schnnpolizei, die die brennende Zündschnur i« letzten Augenblick durchschnitten, ist e» zu danken, daß auf der von zahlreichen Personen besuchten Stege», läute «aiuenlase» Unglück verhütet ward«» ist. Nach de» b s» hertgeu Ermitteluusen kämme« S Männer und S Kraue«, a«, schcineudAnsläuder, als Täter ia Frage, Vie tu der n »gegebenen Zett die StegeSlSule gemeinsam besucht habe«. Eine dieser Personen trug eine» etwa 10 em hohe« und SV «m lauge« braunen Pappkarto«, der verschnürt »ar und di« Spreu,ftasse enthielt. Die Tynamlthülseu sind »an ratbrauner Farbe ««» trage» Vergwerisiusiguieu (zwei ,«kreuzte Hammer) mit de« Aufdruck „Anhalttsche Sprengwerke". Mtt den Tätern offenbar in Verbindung zu bringe» find zwei Männer «ad drei Frauen, die tu einer rotbraunen offenen Autodrofchke saßen, welche längere Zeit ans de« Fahrdamm an der Re«ch»tag»sette der Siegessäule hielt uud später durch dte Siegesallee davon fuhr. Die Giuziehkmq der Re-arattonSdetrSge iir Euzlaud. Der Wortlaut der Gesetzvorlage über die Einziehung der ReParationSbeträge, welcke dem englischen Unterhaufe vorgelegt wurde, ist nunmehr ver öffentlicht worden. Die Hauptpunkte dieser Vorlage sind folgende: Die Kaufleute, welche deutsche Waren m Eng land einführen, werden verpflichtet sein, an dre Hauptver waltung der Zölle und Steuern einen gewissen Teil de» Wertes dieser Waren abzuführen, der nicht über 50 Pro zent hlnausgehen soll und dessen Höhe von Zerr zu Zeit durch das Schatzamt bestimmt werden wird. Tw Beamten der Zollverwaltung werden alle so erhobenen Dummen auf eigens zu diesem Zweck eröffnetes Nebenkonto ver buchen, und diese Beträge werden zur Abdeckung der von Deutschland durch den Versailler Vertrag übernommenen Verpflichtungen verwendet werden. Diese Bestrnunungen werden nicht auf deutsche Waren zur Anwendung ««langen. 'die nur zur WvVerauAuyr mnv u.«ensimmnv emgenmrr worden waren U'ch dte nur i« Lurch angSverkehr ov«r zmn Um.ad«» nach dem Verein « en «S» grezch k Minen. Die Beamttn der Zollverwaltung werden den Wert der Waren selbst bestimmen. Falls e« bEer zu S.reitigketten kommen sollte, tnerden sie der Zuständigkeit eine« vorn Retchsfchatzamt bestimmten VchtedSaencktt» unterbreitet «er den. Die Beamten sollen da» Recht hab«», genau« Emzei- Seiten über die Art und Herkunft der elngesührlen Ware» «u verlangen. Solch« Kaufleute, welche vor dem 8. Mär» Verträge über die Einfuhr deutscher Ware» Unterzeichner haben, können sich an den Obersten Gerichtshof wenden, um die vorläufige Einste.lung oder Aufhebung der gericht lichen Maßnahmen zu verlangen, welche eine Folge der Durchführung dieser Verträge fein würden, aber nur in dem Falle, daß die Betreffend«» ,n Gemckßhett der Be- stimmungen dieser Verträge Opfern ausgesetzt fern sollten. DaS neue Gesetz ermächtigt den Board or Trad«, die Zab- lunge», die an die Kommt, sare zu leisten sind, berqbzusetzcn, oder anck, bestimmte Waren von Zahlungen zu befreien, und aivar aus Grund des Urteils eines Sachverstänoiaenaus- schufseS, der vom Board of Trade ernannt werde» wird. Die Vrte«tfe«ße. Di« letzten Formalitäten der Niederschrift de« tstr- lisch-französischen Abkommen« wurden Freitag abend beendet. Das A kommen siebt folgende Abmachungen vor: 1. In militärischer Hin icht wird al» Folge oer so- forttaen Einstellung der Feind ellnkeiten bestimmt, daß die zur Zett von französischen Truvven besetzten Geriete der art geräumt werden, dass die Franzosen allmählich nach Ablauf einer gewissen Frist durch tü ktche Truppen ersetzt werden. DaS Abkommen sieht ferner den Aus ansch aller Gefangenen in möglichst kurzer Zett vor, sowie die Bil dung einer gcm schien Polizei unter dem Befehl franzö sicher Ofsizwre. 2. Die französischen wirtschaftlichen Interessen werde« in dem Sinne gewahrt werden oaß den französi schen Gesellschaften bestimmte Konzessionen Vorbehalten bleiben solle». 3. Die Eisenbahn nach Bagdad wird Frank- rcickaebören, der Boden, auf dem sie errichtet ist, verbleibt der Türkei. Die Zölle nördlich der Bagoadbabn werden der türkischen Rcg eruna -ufal'en, diejenigen südich der Liine der franzö sichen, während die Linie jelbst von a.len Zölle» befreit sein wird. 4. Die Negierung von Angora leistet alle Bürg'chaften» betr. die franzö sichen Schulen. Außerdem bestimm: das Abkommen d e prakt'sch durch führbaren Mittel, um Person und Eigentum der Armenier zu schützen. HavaS meldet au» London: Nach Nachrichten au« autorisierter Quelle wird sich dre griechische Delega tion nicht weigern, die Aenderunzen anzunehmen. die die Lil irrten an dem Vertrage von Sevres vpr?unehmen geneigt sind, wie sie es in dem Schriftstück bemerkten, da» sie vorgestern rn der Konferenz von St, James der griech schen Teleation überreichten. D e Athener Regierung will nur zuerst über einige Punkte des Schriftstück«, die ihr. nicht genügend geklärt erscheinen, Fragen stellen. Der Vufftavd in Rrchsi«d. Ein finnischer Kurier, der Freitag au« Moskau in in HelsingsorS «ingetroffen ist, bestätigt die Berichte, daß den Straßen von Moskau verzweifelte Kämpfe statt finde», bei denen schwere Artillerie in Tätigkeit aetreten ist. An der estländifcken Grenze in der Nähe von'Raeva find am Mittwoch und Donnerstag große Scharen komm«, «iftifcher Flüchtlinge «ingetroffen, die in Konzentrations lagern nntcraebrackt worden sind. Ein Regiment, da« von KurSk nack Petersburg gesandt worden war und in Kron stadt eingekroffen ist, ist zu den Revolutionären über gegangen. — Einem Telegramm an» HelsingforS zufolge wurde Freitag nachmittag mitgeteilt, daß in Kronstadt eine Feneröbrunst ausgebrochen ist. Da« Geschützfeuer ist außerordentlich lebhaft. In der Nacht zum 10. Mär» wurde au« Kronstadt ein drabtlofe« Telegramm verbreitet, in dem «» unter anderem beißt: Die Arbeiterschaft Kronstadt« fordert ein« Umbil«, düng der Räteregierung. Um die alte Herrschaft der Partei aufrechtzuerhalten, lähmt die Räteregierung mit ihrem blutigen Marschall an der Spitze den Willen de« arbeitenden Volkes, indem sie redliche Arbeiter erschießt und Gewalt gegen sie anwendet. Wir versickern den arbeitenden Volkern der Welt, daß an unserer Spitz« leine reaktionären Generale stehen und daß wir mi» Finnland nickt verhandelt babe«. Wir verfugen über Waffen. Munition und Lebensmittel für so lange, al« erforderlich ist, um die Kommunisten zu besiegen und den Lkämpsen «in Ende zu machen. Das Zentralkomitee der russischKt Kadettenpartri, da« in Part« seinen Sitz bat, erläßt «inen Aufruf zur Aus-j muntrrung der Gegeurrvoluttouäre. Darin wird gesagt die Stunde der Befreiung sei nabe. Der Mut kehr« bei allen denen wieder, di« mit schmerzlicher Bedrängnis bi« jetzt die Schwäche der Gegenrevolution beobachtet hätten.
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