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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192103174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-03
- Tag1921-03-17
- Monat1921-03
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1921
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Riesaer H Tageblatt n 04 TouuerSt«-, 17. Mir; 1821, atenIS 74. Jahr« für di« abends erscheinende Ausgabe des Riesaer Tageblattes werden bis spätesten« früh V, 9 Uhr (möglichst tags zuvor) erbeten. Geschäftsstelle des Riesaer Tageblattes, Gaethestr. 59. Postschr«m,»or L^pzl« «8«. Tirotalle «iesa Nr. LL 20 Milliarden Moldmark zu bezahlen. Vor dem 23. März bat sie eine AbschlagSzablnng von 1 Milliarde Goldinarl auf die noch zu zahlenden 12 Milliarden Goldmart zu ent richten. lAnmerkung von W. T. B.: Au den wiederholten Mel dungen aus Vari«, die Neparationskommissiou bnbe be schlossen, an Tentsmland noch vor dem 1. Mai 1921 eine Aufforderung zur Zahlung der nach ihrer Ansicht oemäß Art. 235 des FriedenSorrtraaeS bis dahin zn zahlenden 20 Milliarden Goldmark zu richten, wird uns von sachkun diger Seite erneut bestätigt, daß die beteiligten deutschen Stellen nach wie vor aus dem Standpunkte sieben, daß die biSkeriae» Leiftunaen Teutschlands den Betrag von 20 Milliarden überschreiten. Selbst wenn das nickt der Fall wäre, wurde die Folge nur die sein, daß nack 8 12 Ziff. 1 der Anlage 2 zu Artikel 244 des FriedeiiSvertrageS die aus diesem Grunde nickt rinaelösten, unverzinsliche» Stbatzanweisungen in verzinsliche Schabanweisungen unizu» tauschen wären.) Die Moskauer Regierung dementiert. Ein Funkspruch der Moskauer Regierung widerspricht allen ausländischen Meldungen üuer einen Masseuanjstand in Rußland. Der Funkspruw sagt: Es würden mindestens 12 Städte genannt, wo gröbere Aufstände ausgcbrochen sein sollten. In Wirklichkeit herrscht aber überall Ruhe. Der Mord au Talaat Pascha. Ter Mord an Talaat Pascha ist von dem Täter nickt, wie vermutet, aus Eifersucht verübt worden, sondern stellt sich als politischer Racheakt dar. Ter Mörder, der armrniicke Student Teilitiau, erklärte, Anhänger der Blut rache zu ie>n. Talaat hatte einst seine Eltern löten lassen, und ans diesem Grunde habe er ibu schon feit Jahren ver folgt, um Rache zu nehmen. Endlich habe er fettgestellt, dap sich Talaat in Berlin aushalte, und beichlofleri, ihn hier zu töte». Talaat Pascha, der in Berliner politischen Kreisen wegen seiner deutichfreuudlichen Politik grobes Anieben genoß, begann seine Laufbahn als Telegrapheniekretär, und >n wenigen Jahren brachte er es zum Grohwesier des Jung türkischen Reiches. Aus den Freiheitskämpien der Türkei im Jahre 1908 waren sein Name und der Enver Paschas die populärsten. Talaat war die geistige und politische Seele des Ausstandes, und nur seinem grenzenlos brutalen Vorgehen gegen die Armenier ist es zu danken, daß die Er hebung zum Ziele führte. Er tat alles, um seine Unter organe gegen die armenische Bevölkerung auszuhetzeu, die dann ihrerieitS wieder gegen die Armenier >n einer Art und Weise vorgingen, die selbst die Greueltaten dcr Ebristrn- vcriolgung iu den Scharten stellten. Zu Tauienoen wurde» d»e Armenier in die Wüste getrieben und dem Hungerlode preisgegebeu, die Strave von Mogul nach Bagdad und viele andere Gegenden waren besät mit Armeiilerleichen, die ohne jeglichen Grund ihres Wohnsitzes beraubt und auf so furchtbare Weise dem Hungcrtode preisgegeben wurden. Hieraus erklärt sich der, von armenischem Stanopuiirte aus betrachtet, wohl berechtigte unmenschliche Hatz gegen Talaat Pascha, nnd es steht außer Zweifel, daß seine jetzige Er mordung lediglich ein aus poliuichen Gründen entsprungener Racheatt ist. TaS e«glisch-r«istsche Handelsabkommen riiuerzeitLnet. Reuter meldet aus London: TaS englisch.russische Handelsabkommen ist unterzeichnet worden. In der Ein leitung wird gesagt, daß rS im Interesse sowohl Rußlands wie auch Englands wünschenswert erschienen sei, normale Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern wieder auszu nehmen und daß eS, solange der allgemeine Frirdensscklnß zwilchen beiden Regierungen noch antzstehe, möglich sei, die Wirtschaftlicken und politischen Beziehungen durch rin vorläufiges Uebereinkoinineu zn regeln. Teswegen lei zwischen der Regierung der vereinigten Königreiche und dec Regierung der russischen sozialistischen föderalen Sowjet republik das Abkommen abgeschlossen worden. Es ist be stimmt, daß beide Vertiaasteile sich der Propaganda gegen einander enthalten, die Blockade fallen zu lassen und den telegraphischen und Postoerkehr im gleichen Umfang wie 1914 wieder aufzunehmrn. Die russische Handelsdelegation iu Berlin. Nach einer Mittelluna des deulich-russiichen Vereins har die An- wesrnheit Krastms in Berlin zur Folge gehabt, daß dec Vorsteher der Handelsadteilung der Lowjetdelegation in Berlin, Reick, entlassen worden ist. An seine Stelle ist Stromonjakow getreten, dem erweiterte Vollmachten und eine größere Unabhängigkeit von dem Sowjctvertrelex Kopp zugestanden worden sein soll. Ei« nener Friedensvorschlag Trotzkis. Wie der »Berttngske Tidenor" ans HelüngsorS gemeldet wird, soll Trotzki den Aufrührern in Kronstadt einen neuen Friedens vorschlag auf bedeutend günirigerer Grundlage als der frühere» gemacht baden. Präliminarfrieden »wischen Ruhland «ud Pole«. Die »Times" melden unter dem 15. März aus Riga: Heute wurde der Präl minarfr edenSvertrag zwischen Ruß land und Polen unterzeichnet. Der endgültige Vertrag wird am Freitag Unterzeichner merd-» aukgeben, sondern nur das Hardingsche Programm der Wiederherstellung des Friedens um des Friedens willen dnrch'übren. Wahrend einige Senatoren dem P.ane einer amerikan schon Vermittelung nicht almen- gt le en erkläre die Meßrzahl der Senatoren, es sei unmöglich, dus?n Plav ernstlich i-' Erw g 'N' »n ziehen. Die Amerikaner wollen be> der Einiüh- rnng derZollg.enze Mitwirken Gene al Allan, der Kommandeur der amerika-st ch-n Truppen am Mein, l a: ti? Jnteral l rte Rle i lanblomm filou erficht. die amerikanischen Truppen bei der beabsich i .ten Ein ührung der Zollgrenze am Rhein Mitwirken zu lassen. Unzufriedenheit mit der deutschen Re parativ nsbill. „Mornini Post" berichtet, daß lange Listen von Alän^erungkantiLgen zur deutfchen Reooco- tionsbill von Mitgliedern des Parlaments wie Asanrth und der Arbeiterpartei nahestehenden Abaeordn ten crnge- bracht worden seien. Wie „Morniug Post" weiter meldek, herrsche rm Unterhaus? starker Zwifcl. ob dre Bill sehr wirksam so n werde. Dem „Daily Herald" zufolge werde nach Ansicht der englischen Geschäftswelt der Entschödi- aungSplan Lloyd Georges zum Ruin des eug'i'ch?» Handels führen. Ter Widerstand der Geschäftswelt gcg n die Bill bet e s nd dt,> -'0 p czentige Emsuh a gäbe nimmt dem Blatte Kusolre dauernd zu. T»e neue Konferenz in Parts Eine deutsche Zeitung hat das Gerücht verbreitet, daß eine neue Konferenz demnächst in Paris zusammentreten wird. Der „Petit Paris en" bemerkt hierzu, er könne mitt.ilen, da'; äugen- blickl ch keine Rede von der E nberusung ern:r neuen Kon ferenz ist. Es handelt sich bei der Meldun; wah-ichein ich nm einen Versuchsballon Dre Haltung dec Mitglieder ter deutschen N gierung berecht g? geg?n.värt g zu t >ner Host- nung, daß Dmttsch and sich ber.lt z r;en kön «t?, dl? Forde- iun ci te Al ii r en zu besr dgn Eg autze ledoch zu ivistcn daß, >alls er ie neue Konferenz e.nverüfen werden sollte, um neue dcutiche Vorschläge zu prüfen, diese in Pa.iS staltsinden würde. - _ «egen 8orau«zatztung. m> urich 4.— ^tar. o^ne oe> rae« sind vl« Ü Uhr vormittag« auszuaeben und im oorau» zu bezahlen; «ine Äemiihr fi(r hob« (Nrundschrist-geile (7 Silben; 1.1g Mark, Orttprri« 1.— Mark: zeitraubender und tabellarisch« erlischt, wenn i« -«trag »ersSlll durch Klage «tnarzogen werden muß »der der Auitraggeber in an der Llbe". - Z» Fall» höherer (-«walt - Krug oder i»usttg,r irgensmelcher Störungen de» Da« Rtela« Tageblatt erschein« letze« Ta» abends >/,«t Ude mit iUuSnahm« d« Lonn- und steNtag«. Bezueebrei». Mw Poftfchalt« monatlich 4.1(1 Mark ohne Postaebllhr. Atuei«e« ttr die Nummer de» AuSqabetage« sind di« » tti b»s chisch-tne» M, heft'»«»«. Tag«, und Plätzen wirb «ich» ül-ernomme» P«t' für hl, 48 mm br»'„ 1 mm s " Katz w'/, »usiätlag. Ilachweisung«. undVe-?mttelunq«aebl1hr »»Pt «eft» caris«. Vewißigwr Rabatt Mvnkur« gerüt zahlmg«. und Trsüllungloi- Riesa. Bterzehnta-,« 1ui»>»alwnoSbeilag« .Erzähl« , „ - !^.^.?"^n«krrei, der Liese raute« oder o« V,sö,veruna«einrichtunge» - Haider vezteyer keinen Anspruch auf öteferung ede-'Rachli-fer'una der Zeitüng oder aus R ickzahlunz de» S-zugioceise«. Rotationsdruck und Verla,: ttdnaer» winierUch, Ries» PelchättStzetz«: «vettzestratze 5» Verantwortlich für Redakttou: Artbur VSbnel -Mela: ttl-^--'-»-'1- itzubeim Diktri». Niet«. «nd Anzeiger Mtlilatt und TnMger). «ra-t-nschckfti T.,chl«tt Nies«. v r«nn»I Nr. SO. Dieses Blatt enthLlt die amtlichen Bekanntmachungen der Amt-Hauptmannschaft Grofienhaln, de» Amtsgericht» und de- Rates der Stadt Riesa, sowie de» Gemeinderotes Grtzba. Der -rohe Betrug. Die sogenannte , Reparat onskommisston", für die etu angome soner deutscher Bcgriss nicht vorhanden ist, hat nunmehr — fast zwei Jahre nach Untcrzcis nung des Versailler Vertrages — der deuticken Reg erung die Zu sammenstellung der Kriegscntfch digungeansprilche der Entcntestaaten überreicht. Se beziffern sich, »me schen gestern gemeldet, auf nicht weniger als einhundert achtzig Milliarden Goldmark, also nach teu- tigem Wert aus annähernd zweitausend Milliarden Parier mark. Um sich inne Vorstellung von dieser „Schuld" zu machen, muß man sich vergegenwärtigen» daß unser ge- samtes Nationalvermögen vor dem Kriege sich aus etwa dreihundert Milliarden Goldmark beziffert. Der lange Krieg mir seinen ungeheuren Opfern, mit den ricjl^cn Verlusten aus dem Wa senst-llstand und Friedens-Vertrag hat uns mehr als hundert Mill.arden Goldma.k gekostet. Wenn wir also heute ganz Deutschland mit all seinen Wäldern und Feldern seinen .Häusern und Fabr ken. seinen Bergwerken und inbust i.-iilen Än agen, lernen E sens ai nen und Bodenschäl en seinen Cinrichtungsgegenständen und Arbeitern der Ent nte überlasten, dann hätten wir die Ent schädigungsansprüche der En ente noch n cht voll bezahlt. Wenn man sich erinnert, daß Rumänien allein nicht we niger als 31 Milliarden verlangt, etwa das doppelte seines ganzen Nationalvermögens, dann begreift man freilich, wie diese abenteuerlich? Summe zustandeg-kommen ist, dre noch das Entsetzen der spätesten Geschlechter Hervorrufen wird. Wie man sich von den Timemirnen dieser ganz unfaßbaren Summe keine rechte Vorstellung mackr, so weiß natürlich auch kein Men ch. wie sie bezahlt werden soll. Im Ernst rcch ict auch niemand dant M m hat ci - fach eine Re-He von Zahlen ausgestellt uno zusaminengrzäblt, und man läßt nun Leutfch.and auseecechnet 14 Tage Zeit, etwaige Einwendungen zu erheben. Schon diese Frist zeigt, wie lächerlich selbst den Gegnern di.geS ganze Veriahren vorkommt. In Wirklichkeit will man ja nur Lckuldtuel gegen Deutschland in der Hand haben, au? die man nach Bedarf und bei pastender Gelegenheit zu.ückgrcisen kann. Es ist crn Hohn au; die Be.nunft, ein Bankerott des ge sunden Men'ch.nverstanoes, d.r in diesen Ententemethodcn zum Ausdruck kommt! Eine Rote der Enkschädianng-kommisston. Die Ent- schadigiuigstomlnlsston hat an die Reicksregierung eine Note gerichtet, in der es heißt: Ter Artikel 235 des Bersaillcr FriedrnsvertrageS besagt, daß Dentsckland vor dem 1. Mai 1921 den Gegenwert von 20 Milliarden Goldmark zu zahle» hat. Tie;e 20 Milliarden Goldmark solle» zur Leckung der Kosten der Beladungsarmee, zur Ernährung TenticklandS und zur Zufuhr von Rohstoffen diene». Ter verbleibende Rest wird aus das Wiedergutmacknugskonto gutgeichrirben. Am 20. Januar 1921 empfing d.e Kommission ein deutsches Memorandum, in dem die drntfchen Lieiernnge» anfgezählt wurde». Deutschland verlangt, daß der Wert auf das Wiederguimachungskonto gebucht wird. Am 2«. Febluar benachrichtigte die Eutschädigungskommission Deutschland, daß die bis dahin vollzogenen Lieferungen «nd Leistungen mit Mühe 8 Milliarde» Goldmark erreiche». Die EntlchädigungSkouunissiou forderte von der deutschen Regie rung Erklärung, wie sie die restliche» 12 Milliarden zu zahlen gedenke. Am 14. März erklärt« Deutschland, es fei allen feine» Verpflichtungen nach Artikel 285 de« Vertailler Vertrage» nachgekommen. Unter dielen Umstände» teilt di« vtrpaiationskommission der deutsch«» Regierung folgendes mit: Die Leuttche Regierung hat di» »um t. Mai 1921 drinaend« Reoaraturarbeiten an ihren Grundstücken vorznnebmen I rMF w hab«», können sich weaen Koften-Zuschüffen umgehend in unserem 2rtSbauamt lZentralschnle, Altrockstraß») melden. i AI V TRRRc »T Gröba lSlbe), am 17. Mär» 1921. Der Ee»ei«de»»rfta«d. I »A Die ErklSrnug BriandS. An der gestrigen Kammerslyun i bestieg Ministerprä sident Briand die Tribüne. Er erinnerte daran, unter welchen Bedingungen er sich nnch London begeben hlllte und erklärte, daß das Ziel klar vorgezeichnet war. Er habe von der Kammer ein Monnat erhalten, das »hm jedoch eine gewisse notwendige Freiheit gelassen habe. Er habe vor der Kammer erklärt, daß er in London k lne Dis kussion der in Paris sestgesekien Höbe der Entschädi gungen an-ehmen werde und daß er die Front der Alliier ten aufrechterhalten und erweitern würde. Der Minister präsident prüfte seine Halt -nz den Alliierten gegenüber sowie die erzielten Ergebnisse und lobte bei vieler Ge legenheit seine Mitarbeiter, die ihn glänrend unterstützt hätten, ke'onders Lovch ur, Toumer, Bartlwu, Mar- schall Fock und General Weigand. Br and machte sodann auf die Wich'i-'keft und den moralischen Eindruck der Tat sache g"lme ksam, daß die neuen Besetzungen von den Alli eeten g?me nsam a s^e übrt Word « s nd. Er prüfte die ge-teo senen En"schci'?uiig.n und erklärte, er fe» nicht nur auf der Tribüne, um den Interpellanten zu ant worten, sondern vielmehr um denjcn gen zu antworten, die sich ''e-seits des Rheins beenden. (Die Kammer bnnit dem Mi i'e.pr sidentcn eine stü mich: Ov tcn). B'laud sprach dann von der neuen Zoll-Lin e und erklärte, daß Frankreich ke ne Hintergedanken in den, Nßeinlanden ver folge. Tie Tari-rnng der deutschen Ausfuhr sei von England voraeschlagen worden. Er erklärte, in welcher Weste ste funktionieren werde. Der Ministerpräsioent ant wortet sodann den Interpellanten, besonders Aunol, dessen Argumente er kritisierte. Obwohl die Lage ernst »?i, ia zu Befürchtungen Aistan gebe, sei er trotzdem nicht pessi mistisch. Die Kammer hörte unter lebha'ter Auime''kmn> kxit zu. Br and schilderte dann unter welchen Bedingungen man in London mit der deutsch.ui Delegation über di? wlrt- schastlicke und finanzielle Lage Deutschlands diskutiert habe. Er sprach werter ferne Anerkennung für dre Be mühungen Lloyd Georges aus, der sich dr? Kammer en- lchloß. Er krit s erte sodann die deutschen A gumente und stellte den andauernden schlechten Willen TeutlchlanüS fest. Als er von der deutsch?» Anmaßung sprach, daß Deutsch land nicht bcfregt worden sei, bereitete ihm die Kammer eine große Ovation. Er erklärte, die Anwesenheit der sran- rö.ijchen Soldaten rn Duisburg-Ruhrort und Düsseldorf beweise, daß sich seit 1871 etwas geludert habe. Bezüglich der Ausführung der Sankt vucn handele es sich um eine Maßnahme der Gerechtigkeit und nicht um cme Kriegsokkupation. Er erwiderte sode.nn dem Abg. Henessy bezüglich der Reparation m natura. Er sprach von der Eutwastuung. der Auslieferung der Schuldigen nnd von den letzten Beschlüssen der Repaeg- tionskomm sii. n bezügl ch dec Za' l ng n, die von Deuisch- land zu leisten s nd. Briand betonte sodann die Notwen digkeit des engen Zusam nenarbcitens zwischen Parlament und Regierung und sprach >ck ießl ch von der Orientsroge nnd den erlangten Ergcbnr.jen. Er erklärte, daß er der Kommission alle gewünschtn Auskünfte zur Verfügung stillen werde. Tie Rede wurde mit grobem Beifall aus genommen. Tie Sitzung wurde daraus aus 5 Minuten unterbrochen. Bei Wiede-aufnahme der Si mng ergrifi Abg. Mantel das Wort, sodann wurde dre Sitzung aus heute vertagt. * Antrag im Unterhaus auf Besetzung Münchens. Nach e ner Meldung der „Deutsch n Ta ev- zeitung" berichtet „Daily Mail": Die Nationalisten haben rm Unterhaus euren Antrag au» Belebung von München und auf den alsbaldigen Einmarsch rn Bayern gestellt, salls die bayerische Regierung dre Auflösung der Einwohner wehren verweigere. Bonar Law erklärte namens der Re gierung, daß v e bayerisch? Widerspcnst g.eit neue Sank tionen der All.ierten ersorderlich mache, über deren Art und Weise Verhandlungen schweben. Die deutsche Regierung leistet keinerlei Schadenersatzpflicht. Nach einer Milteili ng des Außenhandelsverbanbes an die Blätter besteht über die 50 Prozents e Exportabgabe vorlänf.g n^ch Un.lachcit. Es dürfte jedoch schon jetzt gesagt werden, daß die deü^che Regierung für diese Abgabe voraus;.chtlich keinerlei Schadenersatzpflicht anerk.n;en dürfte. T>e von eng.i'ch.r und französischer Seite ausgestellten Bonds dürfen asto weder von deutschen Behörden eingelöst, noch als Bezah lung sür Steuern oder dergleichen gültig erklärt werden. Englandglaubtnicht.daßesseineKrieas- schuldcn bezahlt bekommt. Ter Londoner Be richterstatter der „Chicago Tribüne" teilt zur Frage der alliier ei Kn g schilden die Aenßecung ei,es un euann en englischen Diplomaten mit, der bei allen Frrrdrnskou- ferenzen seit Versailles eine führende Rolle gespielt hat. Der Diplomat sagte u. a., jeder veruünjt.ge Men;ch in England wis;e, daß England n e einen Pfennig weder von Deutschland noch pon seinen alliierten Schuldnern be kommen werde. Amerika'halte den Schlüße! zum Welt frieden in der Hand, und es werde nicht eher wirklichen Frieden geben, als biS Amerika elngrci.e. Amerika als Schiedsrichter. „Morning Post" meldet aus Washington, daß der Vorschlag, die Berem g- ie» Staaten sollten als Schiedsrichter zwstchon den Alliierten und Deutschland austreten, der von bedeuten den Rewyorker Geschä.tsleuten gemacht wurde, letzt vom „Newyork Herald" warm vertreten werde. TaS Blatt schreibt: Keine der beide« Parteien kann setzt etwas unter nehmen ohne eine Unterstützung von außen. AlS Ver mittler würden die Bereinigten Staaten ihren Grundsatz der Nichleüuntichuug t» europLische Angelegenheiten nutzt
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