01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.03.1917
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19170323014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917032301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917032301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1917
- Monat1917-03
- Tag1917-03-23
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Schrssürttung und HaupigeschSstrMe! ««ienftnche 28/L». Druck u. Verlag von Siepsch » Reichardt kn Drei dm. Nachdruck mir mit druütch« Qurllenrng-ü« (.Dresdner Nachr.^flilM«. — Umxrlanzle EchrtstlMckr werden nicht «uldkwohri. ttsIlLRSl DM' Sw»»«» stti- 1°««, be»«eken<I -u» vromboer- bwvern, rcrbbeerbizNern. wnlclmeisler us»-. von »ngenebmom, er trixNenclein (Zexi'mnsi. bür Uervöoe, Uerrkrsnke, gingen- und vsrm- Iel<ien<1e, VIndeliker desoncler» emplokle»- Nleinei bildet 30 big. Noslprodcn gratis. üi oüe- pake« »o ?tg. I-ÜIVSN Dresden Konscl<t--^bteil. l crclinrnclplstt. LcickeniiLUS k'rc>xer StraLc 11. Vlutrsinigungs-Iss sltbecväkrttt Istiitel -cor äuffribcbunx öez kluie; »oä sieinixonx äer 8Lftc. pskei 1,50 51. Itchl mit Scliuttm. -51u<ier Fnns". ücnerrlvrlblcd: Illslsllvl» «or»1>ltt«M, omützll-s.. Vsvl'gttt«!'. W»«, im »Mi «s«. ^«>ou nstsi- rrssr Die neue Beute der „Möwe 11 Ne russische Aevolotiou und das Heer. — Maßnahmen der Revolutionäre gegen die Romanows. — Die Sozialisten gegen die provisorische Regierung. - Friedenskundgebungen in Petersburg.—Die Lebensmitteisrage in England.—Englands Schiffsraumnot. Der deutsche Abendbericht. Berlin. 22. März, abends. (Amtlich. W. T. B.) Außer kleinen Gefechten zwischen Somme und A > sne find keine besondere» Ereignisse gemeldet. SefteneWsch-mtgarischek Kriegsbericht. Wien. Amtlich wird ocrlautbart de« 2 2. März: veMcher Zrriegsschmtplatz. An -er Bierieziua stieß«« n«sere Abt«ilungcn l»i» in die zweite Linie der Russen vor und kehrten mit einem ges«n»ge»e« Offizier» 226 Man«, 2 Rcvolverkanone», K Maschinengewehren u«d 11 Mincnwcrfrrn zurtiik. Vor stöße feindlicher Jagdkommandos scheiterten überall, wo sic vcrsncht wnrdcn. Italienischer und südöstlicher Kriegsschauplatz. Nichts z« melde». Der «telvertreter des Chefs des Generalftades: fW T. B.f v. Höfer. FeldmarschaL-Lentnant. Lar neue Kabinett Mot in Frankelch. Die Bedeutung des französischen KabincttswcchsclS liegt nicht darin, das, wir von der neuen Regierung eine veränderte grundsätzliche Stellungnahme auf dem Gebiete der KricgSpoMik zu erwarten hätten. Je weniger Illustb- nen wir uns »ach dieser Richtung machen, desto besser für uns: denn dann bleiben wir von getäuschten Erwartungen bewahrt. Ganz Frankreich steht noch viel zu sehr unter dem Banne seines dämonischen Deutschenhasses, als dass auf einen Umschwung der Stimmung im Sinne von ernstlichen FriedenSerwLgungen gehofft werden könnte, che zwingende militärische Ercigpisse in Verbindung mit der starken Sprache der wirtschaftlichen Not baS von deutschfeindlichem Fanatismus umnebelte und verblendete Gemüt der Be völkerung in den richtigen Stand zur Erfassung der wahren 2age des Sandes versetzt haben. Dass die neue Regierung zunächst nicht daran denkt, der politischen Vernunft und Besonnenheit in bezug auf die Kricgszielc irgendwelche auch «och so bcschekdene Zugeständnisse zu machen, krhcllt aus der am Mittwoch in der Kammer und im Senat ver lesenen programmatischen Erklärung, die eS unter dem üblichen Aufwand«: von tönenden Redensarten als den Willen Frankreichs bezeichnet, den Krieg bis zum Siege fortzusetzen, und von dem festen Entschlüsse spricht, «die ehemals geraubten Provinzen" wiederzugcwinncn. Weiter wird nach Londoner Muster die Notwendigkeit von »ge bührenden Wiedergutmachungen" betont und auf die Er langung von Bürgschaften verwiesen, um einen dauerhafte» Frieden auf der Grundlage der »Achtung vor den Rechten und Freiheiten der Völker" vorzubcreitcn. Diese Kund gebung unterscheidet sich in nichts von dem gewohnte» Phrascnschwall Briands und trägt ihrem Inhalte nach den englischen UrsprungSstcmpcl. Der britische Gesandte in Paris rvird bei der Abfassung des Textes wohl nicht. un beteiligt gewesen sein. DaS ist um so mehr zn vermute», als Herr Ribot durch seine englische Frau dem britischen Einfluss ganz besonders zugänglich ist. Der Schwerpunkt -er Neugestaltung des Kabinetts liegt in der inneren Politik und tritt in -er vom Radikalismus unter ElümenceauS Führung erzwungenen Rückkehr zum parlamentarischen Regierungssystcm in die Erscheinung. Briand hatte mehr und mehr die Ge wohnheiten eine- Diktators angenommen, behandelte das Parlament entsprechend den Neigungen und Einflüsterun gen seines Herrn und Gebieters Poincarv sehr von oben herab und galt schliesslich allgemein als der Träger eines Snstems, das mit Hilfe des Präsidenten nnd der Rechten aus-ic Unterdrückung des Parlaments',ind auf die Herbei sführung eines Staatsstreiches abzicltc. Demgegenüber stellt !»un das neue Kabinett einen entschiedenen Ruck nach links dar und bringt wieder dos parlamentarische Prinzip der Entnähme der Minister aus der parlamentarischen Mehr heit zn Ehren. Die Radikalen der verschiedenen Richtungen sind so zahlreich vertreten, dass sie dem Kabinett das aus gesprochene Gepräge geben: der Kriegsministcr Painlcve, der Minister des Innern Malvh, der Hgiidclsministcr Elemente!, der Ackerbauministcr David, der Verpflegungs- Minister Violette, der Untcrstanisselrctär des Flugwesens Vincent, der alte Bourgeois als Minister der Arbeit und der sozialen Fürsorge, und endlich der Kolonialminister Maginot. Männer vom Schlage Painlcvvs und Malvhs stqd die besonderen Schützlinge Elemcnccaus und ip jeder HnifiM'waschechtc Radikale, die der Rechten niemals auch nur lias kleitisle Zugeständnis machen würden, und wenn aus diesem Geiste heraus die Regierungserklärung mit der pathetischen Versicherung schliesst, dass cs fortan nur noch eine Partei, die französische, in Frankreich gebe, so heisst das, aus der Sprache des Elömenccauschcn Anhangs in die politische Praxis übertragen, nichts anderes, als dass der Radikalismus den Anspruch erhebt, künftig die eine, einzige und allein ausschlaggebende Partei in der dritten Republik zu sein. Für den Sieg der radikalen Richtung ist vor allem bezeichnend die Betrauung Painlcvös mit dem Amlc des K r i c g S in i n i st c r s. Um das Kriegsministeriu», tobte der Kampf der parlamentarischen Opposition mit der grössten Leidenschaft, weil dort das Snstcm Poincarö- Briand seine stärkste Stütze fand. Der letzte Kriegsministcr des Kabinetts Briand, der durch seine brutale Gewalt politik gegen die Deutschen in Marokko berüchtigte General Liauthcy, schlug vollends dem Fass den Boden aus, indem er den Abgeordneten selbst in geheimer Sitzung die von ihnen geforderten Auskünfte rundweg verweigerte, unter unmissverständlicher Andeutung, dass er von ihrer persön lichen Ehrenhaftigkeit im Punkte der unbedingten Er füllung der patriotischen Schweigepflicht nicht hinlänglich überzeugt sei: auch gab er in seinen persönlichen Bcrkchrs- formen gegenüber dem Parlament seiner unbegrenzten Geringschätzung sowohl der einzelnen Abgeordneten wie der gesamten republikanisch-parlamentarischen Einrichtun gen so ungeschminkten Ausdruck, dass er noch vor dem Stürze Briands dem Sturme, den er gegen sich entfacht hatte, zum Opfer siel. Im Gegensatz zu diesem verflossenen Vertreter der Staatsstrcichgclüstc ist sein Nachfolger Pain- lcvo ein Mann von echt radikalem Schrot und Korn, der im Vertrauen Elvmcnccaus am höchsten steht und über dessen stramm republikanische Gesinnung kein Zweifel ob walten kann. Die Radikalen haben also nunmehr im Kricgsministcrium eine Persönlichkeit sitze», von der nicht nur keinerlei Ucbcrgrifsc gegen die bürgerliche Staats gewalt zu befürchten sind, sondern die mit allen Kräften bestrebt sein wird, die parlamentarischen Machtbefugnisse in den Vordergrund zu schieben und die militärische Lei tung auf der gesamten Linie in das vom Radikalismus gewollte AbhängigkcitSvcrhältnis vom Parlament zu bringen. Die französischen Radikalen haben mit dem Kricgsministerinm immer.nur dann auf gutem J-uss ge standen, wenn dessen jeweiliger Vertreter ein »reiner Zivilmcnsch" war, der im Parlament die oberste für ihn maßgebliche Instanz erblickte und an dessen Horizont ehr geizige m^itärische Gedanken, Vorstellungen und Pläne nicht ycranreichten. Von diesem Standpunkt aus erscheint Herr Paiulevv als eine tadellose Nnmmcr. Er ist Mathc- matikprofessor von Beruf und war im ersten Kabinett Briand unmittelbar nach der Wahl Poincares z»m Prä sidenten Nntcrrichtsministcr. Painlevv hat also nichts Martialisch-Militärisches an sich, sondern ist für die Radi kale» Fleisch von ihrem Fleisch und Bein von ihrem Bein. Es ist anzunchmcn, dass der Radilnlismus bemüht sei» wird, diesen Mann ans dem Posten des Kricgsiniuistcrs unter aj^cn Umständen zu Hallen, auch wenn das Kabinett Ribot früher oder späler wieder in die Brüche gehen sollte, und ihn in die Fricdcnszcit hinüber zn retten, in der sich allerlei ereignen kann, was sür den Bestand der Republik l gefährlich zu werden droht. Auf derartige Möglichkeiten > vorbereitet zu sein und das Kriegsministcrium zur Ver teidigung der bürgerlichen Gewalt gegen etwaige Anschläge der Feinde der Republik sicher in der Hand zu haben, ist sür den Radikalismus ein Lebcnsintercsse. das um so dringlicher wird, je weniger die militärischen Ereignisse die Aussicht rechtfertigen, dass cs der Republik gelingen köintte, sich durch einen halbwegs glücklichen AnSgang -cs Krieges in der öffentlichen Meinung des Landes unan fechtbar zu behaupten. Mit der Beseitigung Briands und der Rückkehr zum parlamentarischen Snstcm haben die sranzösischen Radikalen den ersten Schritt zu einer solchen Politik der inncrpolitischcn Vorsicht getan nnd damit zu gleich dem Präsidenten Poincare, dem sie im Punkte republikanischer IlcberzengungSlrcuc nicht über den Weg trauen, ein Paroli gebogen, » Die Erklärung der französischen Regierung vor der Kammer sagt über das Verhältnis von Ministerium und Oberkommando noch folgen des: Die Regierung Hai die Bcstiunnnng über alles, was Organisation und Unterhalt der Heere bctrjssi. Sie ist das notwendige Organ für die Beziehungen zn den ver bündcien Regierungen, um volle Uebcrcinstimmung im Zusammenwirken der verbündeten Heere zu sichern. lotzi aber dem von ihr ernannten Oberbefehlshaber volle Freiheit in Entwurf, Vorbereitung nnd Lei- iiliig der Operationen. Die Regierung weist weiter auf die Notwendigkeit voller U e b c r c i n st i m m n n g zwischen Regierung und Kammer hin und be tont die Wichtigkeit gegenseitigen Vertrauens in den An gelegenhcttcn der Presse, welche die öffentliche Meinung aufklären und stützen müsse. Die Regierung wird fatsche Nachrichten und Versuche, die Einrichtungen der Republik verächtlich zu machen, unterdrücken, aber die Freiheit der Mcinungsänsscrung achten. Bezüglich der Finanzen wer den neue Steuern als notwendig zur Zahlung der Anleihezinsen bezeichnet. Dies seien überwiegend Zablun gen an das Ausland, welche ernste Besorgnisse er weckten »nd die man cinschränken müsse, ohne jedoch dadurch die Landesverteidigung zu schädigen. (W.T. V) Sie neue Beute der »Möwe". Zum zweiten Male ist der Hilfskreuzer „Mvwc" unter seinem kühnen Kapitän Grasen und Burggrafen zu Dohna- Schkodicn in den heimatlichen Hafen Zugelaufen und bin sich damit wirklich als ein „glückliches Schiss" crwivei!. Mit lebhafter Freude vernehmen wir die Kunde, wissen wir dvch. welchen Eindruck die Nachricht von den Ersolgcn der „Möwe" bei unseren Feinden gemacht hat. Wiederum wurde, wie im vorigen Jahre, eine ganze Flotte von .Kriegsschiffen auf die Spur des deutschen Kreuzers gehbtzc. und wieder ist cs dem Kapitä« gelungen, scin Schiff bcil in den deutschen HcimatShascn zurückzusühren. Eine see männische Leistung. Ser sich in diesem Kriege nur wenige an die Seite stellen dürfen. Dabei ist die zweite Krcuzer- fahrt der »Möwe" noch erheblich erfolgreicher gewesen, als die erste, von der sie am 1. März vorigen Jahres zuimü- gekehrt ist. Damals hatte sic 15> Schisse aufgebracht, dieses Mal sind ihr nicht weniger als '27 mit einem Tonnengehalt von 123 IM Tonnen zum Opfer gefallen. Wir haben die glückliche Heimkehr des SchisfcS unseren Lesern bereits im Vorabend-Blatte gemeldet. Nachstehend geben wir die ausführliche Liste der versenkten Schisse: Berlin, 22. März. (Amtlich.) Sr. Majestät Hilfskreuzer „Möwe", Kommandant Burggraf und Graf zu D o >> n a - Sch lod i c n. ist von seiner zweiten mehr monatigen Kreuzfahrt im Atlantischen Ozean nach einer» heimischen Kriegshafcn zurückgekchrt. Das Schiss hat 22 Dampfer und 5 Segler mit 12 3 Nil, Br u t t o - R c g i st c r - T o n n c n, darunter 21 feindliche Dampfer, von denen 8 bewaffnet waren und 5 im Dienste der englischen Admiralität fuhren, und 4 feindliche Segler aufgebracht: 1. „Voltaire", englischer Dampfer mit einem 12-Zcntimcter-Geschtttz. 8N17 B r.-R.-T., in Ballast: 2. „Allbjcrk", norwegischer Dampfer. 2587 Bi- N.-T., Stückgut: 3. »M o » nt Templ e", englischer Dampfer mit einem 7/> Zentimeter-Geschütz. 9 7 92 Br.-R.-T.. Lebensmittel, Stückgüter. Pferde: ' 1. „Duchcss vf Cornwall", englischer Segler, 352 Br- 31. T-, Fische: ö, »King George", englischer Dampfer, 3852 Br. N.-T., Explosivstoffe, Lebensmittel. Siückgn!: N- »Eambrian Range", englischer Dampfer, 1235 Br. R, T>, Weizen, Stnckgni: ^ ^ " - W » -i ! ' - rl ' ^ 2 I .r!j Mi
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