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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192104064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-04
- Tag1921-04-06
- Monat1921-04
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 06.04.1921
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WWWWWWWWWW Riesaer O Tageblatt 7» 74. Jshrg Postscheckkonto: Lttpzig »1888. «rokaff« Riesa Nr. 8L Für Mädchen 15. April 28. Avril 2«. Mai S. Juni 2». Juni 7. Juli 18. August 1. September 15. September 29. September. 21. Avril 12. Mai 2. Juni 18. Juni 30. Juni 14. Juli 25. August 8. September 22. September. Riesa, am 5. April 1921. Ter Rat der Stabt Riesa. Bezirksarbeitsnachweis Großenhain, Nebenstelle Riesu mit Facharbettsuachweis für das Mnstkergewerbe vabnhofftrasie Nr. 17, Tel. Nr. 40. Meidezeit für Frauen vorm. 8—10, für Manner 10 —12 , Uhr. SS werde« gesucht: 1 Chauffeur (gelernter Autoschlosser). 1 Ankerwickler. 1 Stell macher, mehrere Maurer, 2 periekte Stenotypistinnen. 1 lernende Krankenpflegerin, mehrere Wirtschaflsmädchen. Hausmädchen, Küchenmädche», 1 Schmiedelehrling. 4 Gärtner- lehrling, 1 Bäckerlehrling, 2 Kellnerlehrlinge. ««d Anzeiger (Lldcklatt «ud LsMger). Fernruf Nr.». Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekaimtmachun-err der Amtthanptmannschast Großenhain, de« Amttaericht« und de» Rate» der Stadt Riesa, sowie de» Gemeinderate» Gröba. . Mittwoch, 6. April ISA, abeabS. . Lui Grund der Bunde«ratSvrrordnung vom 28. September 1915, betr. die Fern haltung unzuverlässiger Personen vom Handel (Reicksaesetzbl. Seit« 608) ist dem Händler O»kar Schuster tu Wülknitz der Handel mit Getreide. Futtermitteln und Kohlen wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diese Handelsbetriebe bi» auf weitere» untersagt worden. Großenhain, am 2. April 1921. 879 b m.. Die «wtShauptmauufchaft. Butter betr. Da» Wirtschaft-Ministerium — LandeSlebenSmittelamt — hat die Vutterverteilung in der Woche vom 11. bis 17. 4. 1921 «utersaat. E» darf deshalb auf Abschnitt IS der Landesfettkarte keine Butter abgegeben werden. Grobenhain, am 5. April 1921. 122 o lV.Der Sommuuolverbaub. Da» kiesa« Lageblatt erscheint ieve» Sa» abends V,» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. VtlU-SpreiS, gegen Vorauszahlung, monatlich 4.— Mart ohne HuueUgevuyr, oei Aoimuum — Voftschalttr monatlich 4.1g Mart ohne Postgebühr. Anzeige« )tir di« Nummer de« AuSgabetme» st« bi» S Uhr oormtttaaS aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gemcihr fis.- chrjcheum, an bestimmten Lag«, und Putzen »mV nicht übernommen. Preis für die 4S aua breite. 1 mm hob, «amdschrift-geile (7 Silben) l.l» Mark, OrtSprrtS 1.— Mark; zeitraubender und tabellarischer 4 w'/. Aufschlag. NachwetsunuS- und LirmlttelungSgebühr SO Pt «st« «rtf«. Bewilligter Rabatt erlischt, wem» »er «trag oersSllt, durch Klag« «tngezogen werden muh oder der Auftraggeber m Kmckur» gerilt. -«L'umg». und Erfüllungsort: Riesa. Bierzehnlligtge ÜnterhaltungSbeilag, ^Erzähler an der «lVe". - Am Fall« höherer «ewalt — «rüg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe« b« Druckerei, der Lieferanten oder der vefvrderunaSeinrichtunae» — hat der veziryer keinen Anspruch auf üieferung «der Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise«. Rotationsdruck und Verlagi Lang««» Winterlich, Riesa. GeschiiftSfttll«: Goetbeftraste 5d. Berantwortttch für Redamon: Artbur Söhnel. Rieta: kür A-n-iienteil: Wilhelm Dittrich. Ries«. Schulärztliche Beratungsstunden: Bonn. 9—10 Uhr im Schularztzimmer der Carolasckmle. Eingang: Haupteingang. Für Knaben —* Dee Saaten stand in Sachsen betrug Anfang April sür Winterweizen 2,5 <im Vorjahre 2,8). Winterroggen 2,5 (3,2), Wintergerste 2,5 (2,7), Raps 2,9 (2,5), Klee auch mit Beimischung von Gräsern 2.7 (2,4), Luzerne 2,6 (2,5), Be-(Ent-)wöfferungSwiesen 2,9 (2,6), andere Wiesen 3,0 (2.8), wobei 1 sehr gut, 2 gut, 3 mittel (durchschnittlich), 4 gering und 5 sehr gering bedeutet. TaS Wetter im Herbst 1920 war für die Bestellung der Winter saaten günstig, deshalb konnten wohl auch im Gegensatz zu 1919 alle zur Winterung bestimmten Flächen bestellt werden. Der Winter war schneearm und milde, und erst der Februar und März brachten ziemlich starke Nachtfröste und höhere Tagestemperaturen, die den spät gesäten Saaten wenig zuträglich waren. Die früheren Wintersaaten sind meist gut bestanden, während die späteren hie und da zu wünsche» übrig lassen und wohl ein geringer Teil davon umgepflügt werden mutz. Die trockene und kalte Witterung seit Mitte Februar hat die Entwickelung dec Saaten etwas zurückgehalten und wär« für ihr Gedeihen ein bal- diger dringender Regen sehr erwünscht. Vom Raps mutz ein grösserer Teil umgepflügt werden, der schon im Herbst durch Erdflöhe start gelitten hatte oder infolge später Aussaat schwach besteckt im Winter kam. Auch beim Klee ist der Bestand nicht überall befriedigend und mußten schon dünne Bestände mit anderen Futterpflanzen bestellt werden. Auch zeigt sich schon vereinzelt Kleeseide, die den Bestand gefährdet. Die Wiesen find noch ziemlich kahl; ihnen fehlt «in durchdringender warmer Regen. Die Frühjahrs bestellung ist bei dem trockenen Wetter sehr weit vorge schritten, in vielen Bezirken fast beendet. Die Saaten sind sehr gut eingebracht worden. ES wären aber nun für deren gleichmäßigen Ausgang Niederschläge vonnöten. Die Trockenheit scheint die Vermehrung der Mäuse begünstigt zu haben, denn es macht sich Mäusesratz an den Winter saaten und im Klee in einigen Bezirken wieder recht bemerkbar. Im allgemeine» beurteilen die ersten Berichte in diesem Jahre Len Stand der Winterhalmsrüchte bedeutend günstiger als im vergangenen. Lazu kommt noch, datz die sür sie bestimmte Fläche voll zum Anbau gekommen ist und scheinbar keine zu grosse Fläche umgv pflügt werden muss. )( Tres den. Der ,/Dresdner Anzeiger" meldet: Exzellenz Dr. Koch, der frühere sächsische Minister des Inneren, erhielt von der Rcichsregieruna einen Ruf als deutscher Gesandter in Prag. Exzellenz Dr. Koch Hai das Amt abgelehnt. Zittau. In der Nähe des bhristianschachteS, Halbwegs zioischen Grottau und Zittau, wurde am Sonnabend ans böh mischer Seit« von einem Grenzwächter eine angeschwcmmte Leiche in der Neisse gesichtet. Deren Aufhebung durch Gen darmerie und Polizei ergab, datz cS sich u:a den seit 15. Feb ruar vermißten Paul Schmidt auS Zittcu, der in Grottau unter dem Namen „Zeppelin" bekannt war, handelt. Ober halb der Nasenwurzel wies der Schädel des Toten eine ein geschlagene Stelle auf. Wertsache fehlten. LS ein Raub mord vorlirgt, werden die weiteren Erhebungen ergeben. Im Zusammenhänge mit dem LeicheasicnS- steht die Verhaftung eines in Grottau wohnhaften sächsischen Staatsanachörmcn und eines Grottauer Einwohners. Le-de, sowie ei.» «drittem sind zuletzt mit dem Paul Schmidt gesehen worden. — Lite nachträglich von unterrichteter T:its mitgeteilt wird, war Schmidt ein bekannter Pascher uns Schieber, der die Grenz gegend sehr unsicher gemacht hat. EZ wird angeuvonncn. l-atz Schnitt von seinen eigenen Genossen erschlagen und daun in den Fluss geworfen woren ist wetl er von Dingen musste, dle, wenn er sie pretSgab, de« anderen sehr verderblich wer den konnten. Bautzen. Der Molkereidirektor Rudolf Schünemann erhielt wegen Nahrungsmitteloerfälschung, Untreue und Unterschlagung, ferner wegen Abgabe von Butter ohne Marken. HöchftpreiSüberschreitung und Annahme von Schmiergeldern drei Jahr« Gefängnis, 80000 Mark Geld- straf« oder 1 Jahr 832 Tage Gefängnis, sowie drei Jahre EhrenrechtSverlust. Der erzielte UeberpreiS voll 17 424,40 M. wurde «ingezogen. Di« erlangten Schmiergelder im Betrage von 104978.5» Mark wurden al» für den Staat verfallen erklärt. Sein Sohn Walter Schünemann wurde wegen Diebstahls. Abgabe von VuttR- ohne Marken und Beihilfe »ur Unterbrinaun» und Untrttchlagung seine» Vater» zu WTgä«G«^oj»„tz«Mch^t<r hoSmagn wegenWI^ > Oertliches und Siichslsches. Riesa, den 6. April 1921. / —" Eines jähen Todes ist hier am Montag abend ein Geschäftsmann aus Dresden, der auf dem Jahr markt seilhielt, gestorben. Kurz nach dem hier in der 7. Stunde aufgetretenen Gewitter wurde ihm unwohl, so daß er in eine Gastwirtschaft gebracht werden mutzte. Dort ist er bald darauf gestorben. Als Todesursache wurde Herzschlag festgestellt. ' — , Vorletztes Gastspiel des Meißner S t a d t t h e a t e r S i u H L p f n e r S Saal. Die einmalige Aufführung der Operette: „Das Hollandweibchen" von Emmerich Kalman, am Mittwoch, den 13. Avril begegnet bereits allseitigem Jntereffe. Der Vorverkauf setzt sehr rege «n, und wer dle jüngste Schöpfung des erfolgreichen Komponisten der „Csardasfürstin" mit genießen will, wird gut tun, sich rechtzeitig Platz zu sichern. " -7 ÄngeblicherWeizenfund beimMinifter Lipinski. Die Nachrichtenstelle der Sächsischen Staats- k?"ilet teilt, mit: I» der Presse wird verbreitet, Latz bei einer Waffensuche der Reichswehr im Landbanse des Ministers Lipinski bei Würzest zwar keine Waffen, aber ein Vorrat von IV, Zentner Weizen gefunden worden sei. Der Tat- bestand ist folgender: Minister Lipinski besitzt in der Nähe von Wurzen ein einfaches Haus, das drei Arbeiterwobnungen enthalt, von denen er eine inne hat. Als die Reichswehr eine Durchsuchung seiner Wohnung nach Waffen vornehmen wollte, war Minister Lipinski abwesend. Seine in der Wohnung anwesende Gattin machte die Reichswehr auf die Unzulässigkeit der Durchsuchung aufmerksam, da der Minister als RelchstagSabgcordnetcr während der Session sich HauS- suchungen nickt gesallem zu lassen braucke. Zugleich aber erklärte sie, datz sie trotzdem die Durchsuchung zulaffen wolle. ES sind von den NeickSwehrleuten weder Waffen noch Hamstervorräte in der Wohnung des Ministers gefunden worden. Die Behauptung des Kundes von IV, Zentner Weizen ist eine glatte Lüge. Kern handelsfreier Zucker. Obwohl die Reickszuckerstclle bereits vor einigen Monaten durch die Presse verlautbaren ließ, datz alle Angebot- angeblich Handels, und einfuhrfreie» Zuckers als Luftgeschäfte anzu sehen seien, hat sich :n der letzten Zeit wiederum dieses unlautbare Treiben bemerkbar gemacht. Es wird daher erneut darauf Hingeiviesen, daß Angebote der bezeichnen- den Art jeder Unterlage entbehren. Verschiedene Firmen, die diese Angebote verbreitet haben und nicht im Besitze der Großhandelserlaubnis sind, werden sich wegen .Han dels ohne Erlaubnis zu verantworten haben. Bei anderen Firmen, die bereits früher gewarnt worden sind, wird die Entziehung der Handelserlaubnis veranlaßt werden. . —Biebangebot und Fleischpreise. All mählich hat sich der Auftrieb von Schlachtvieh sehr erheb- lich vermehrt. Das ist um so erfreulicher, als die Ver mehrung eingetreten ist, obwohl beim Verkauf von Vieh solche Ungerechtfertigt hohen Preissteigerungen in den letzten Monaten im allgemeinen aufgehört haben, wie sie in den ersten Monate» nach der Aufhebung der Zwangswirtschaft vielfach zu beobachten wäre,». Der Grund, daß derartige Preissteigerungen wesentlich seltener geworden sind, lag offensichtlich auch mit in den» vielfachen Einschreiten des Landespreisamtes. Der Austrieb von Rindern betrug in der letzten Oktoberwoche 1920, nachdem die freie Wirt- schäft bereits wochenlang wieder durchgeführt war, in Dresden 186, in Leipzig 165 uich in Chemnitz 132 Rinder. In der letzten Woche vom 21.—27. Mär» 1921 dagegen be trug er insgesamt in den drei genannten Städten 898 Rinder, also fast das Doppelte. Noch viel stärker hat sich der Auftrieb von Kälbern uns Schweinen in ganz Sachsen vermehrt. Während m der letzten Oktoberwoche m den drei erwähnten Großstädten 360 Kälber und 454 Schweine auf- aettieben wurden, waren es in der erwähnten Märzwoche 3022 Kalber und 3402 Schweine. Gewiß hat zu dieser Vermehrung des Auftriebes das Osterfest beigetragen. Bor allen Lingen zeigt aber der stärke Auftrieb, datz die Land- wirte tn Sachsen, wie in den umliegenden Ländern ge zwungen sind, ihre großen Bestände an Vieh, insbeson dere an Jungvieh und an Schweinen, möglichst abzustoben, veil sich die Aufzucht von Bieh-kehr gesteigert bat. Unter diesen Umständen würde ein Hnaebot von Sieh in «- vLaendevrUmtanan «iknbar anch^ Mn» «ttslgeu^wenaHe Verbraucher, und infolgedessen auch die Viehhändler und Fleischer, bei der Bezahlung noch etwas mehr Zurückhal tung üben würden. —* 12000 Zentner Getreide zurnckgchal- te n. Die „Dresdner Volkszeitung" schreibt: Auch in den Monaten Januar und März 1921, in denen 550 landwirt- sckaftliche Betriebe in der Kreishauptmanmchajt Leipzig auf die Getreidebcstände kontrolliert wurden, muhte sest- gestellt werden, daß das Ablieferungssoll wert hinter dein tatsächlichen Ernteertrag zurückblieb. Erhebliche Getreide- mengen sind sehr wahrscheinlich iin Schleichhandel ver kauft oder verfüttert worden. Es handelt sich nm nicht weniger als 12351 Zentner Brotgetreide, Gerste und Hafer. —* Tie erste Eisenbahnfachschule in Sachsen. Am 10, April wird die erste Eisenbahnfackschule Sachsens m Werdau eröffnet. Bisher haben sich ca. 250 Schüler gemeldet." — Sachsens Verluste im Weltkriege. Nach den Feststellungen des Statistische» Landesamts belief sich die Zahl der bis Ende 1918 in Sachsen gemeldeien Kriegs- sterbefnlle auf 114 799. Von den Gebliebenen bezw. an Wunden Gestorbenen standen im Alter: bis zu 17 Jahren 609, von 17—20 Jahren 19 905, von 20—25 Jahren 40988, von 25—30 Jahren 23968, von 30—40 Jahren 25386, von 40—50 Jahren 3774, von 50—60 Jahren 129, wäh rend 33 über 60 Jahre alt waren. Dem Familienstände nach waren 68884 ledig und 45 019 verheiratet (darunter 28 im Alter bis zu 20 Jahren); ferner waren 624 ver witwet und 243 geschieden. Tie Zahl der Nachmeldungen von Stcrbcföllen von Kriegsteilnehmern betrug im Jahre 1919 und inr ersten Halbjahr 1920 11075, so datz sich die blS 1. Juli 1920 festgestcllte Gesamtzahl von Kriegssterbe- fällcn auf 125 874 beläuft. Vergleicht man hiermit die Ver- Inste im Kriege von 1870/71, so erscheinen diese geradezu unglaublich gering. Tas 12. sächsische Armeekorps verlor damals 1436 Tote, ferner 4393 Verwundete und 1011 Ver mißte bezw. in Gefangenschaft Geratene. Die gesamte deutsche Armee zählte in jenem Kriege 17572 vor dem Fernd Gebliebene und 10 710 an Wunden Gestorbene, Las sind zusammen 28 282 Tote. Hierzu kamen 11722 an Krankheiten Gestorbene und 761 Verunglückte oder durch andere Zufälle ums Leben gekommene Soldaten, so datz sich ein Gesamtverlust von 40 743 Mann ergab der einer mobilen Heeresstärke von 1146000 Mann (außerdem 348 000 Mann .Heimatarmee). Im Weltkriege hat also Sachsens Heer mehr als dreimal soviel verloren, als 1870/71 die gesamte deutsche Armee, und zwar unter Einrechnung der an Krankheiten Verstorbenen. Selbst wenn man Zeitdauer und Armeenstärke rn Anschlag bringt, bleibt der jetzige Ver lust unverhältnismäßig groß. —.Gross« LebenSmittelpaschereien an der LausitzerGrenze. Der Grenzverkehr mit Fleisch von Böhmen nach Sachsen herüber hatte, wie wir in den „DreSn. Nachr." lesen, in den letzten Tagen geradezu absonderliche Formen angenommen. Das Fletschist jenseits der Brenz« derart billig, daß besonders angesichts der Osterfeiertage wahre Polkerwanderungen von den sächsischen Grenzorten nach der Tschecho-Slowakei ftattfanden. Selbst aus den Orten, die weit von. der Grenze obliegen, wie Bautzen. Löbau «sw., kamen die Bewohner, um sich drüben einen billigen Braten zu holen. E» kostet drüben das Pfund Rindfleisch 8 M.. Kalbfleisch 4 M. und Schweinefleisch gar 6 M. weniger al» in Sachsen. Infolgedessen wurden dort di« Fleischerläden geradezu gestürmt und es wurden auch grosse Mengen Fleisch, mitunter »ar totes und lebendes Vieh gepascht. Neuerdings werden von den sächsischen Gemeindeämtern Ausweise kür Bewohner der Grenzorte ausgestellt, auf Grund deren bestimmte Mengen Fleisch usw. nach Anmeldung auf den Zollämtern und Hinterlegung einer geringen Zollgebühr für de» Transport von Tschechien nach Sachsen frei sind. Der Grenzschmugael zeitigt sofort wieder Blüten von Schwindeleien. So wurde kürzlich einem Steraufkäufer tn einem Gasthof diesseits der Grenze von Bewohnern der Tschecho-Slowakei ein« Kist« Gier an- geboten. Dieser bezahlt« sie auch. Al» er sie später öffnete, waren Steine darin. Di« Gauner konnten festgenommen werde«. Grober Schwindel wird beim Zuckerpaschen geübt. Die Zuckersäcke enthalten meist nm: oben und unten eine Schift Lucker, in der Mitte ist oft Sal» oder Zement Lebensmittelverteilung. n „ 8« der Woche vom 4. bi» 1v. Avril 1VL1 und »war vom V. ab sollen ans Ab- schnitt 150 der roten und grünen Nährmittelkarte l je V- Pfund Keks oder Keksbruch zur Verteilung kommen. Der Preis beträgt für Keks » 125 er per Paket 1.80 Mk., für Keksbruch L 250 per Paket 2.60 Mk. Die Entnahme hat bi» spätestens den IS. lfd. MtS. zu erfolgen. 48»Ul. Kowmnnalverband Grostenbai«, am 4. Avril 1921. . . Wir geben hierdurch erneut bekannt, dass das Radfahren auf den Fußwegen und auf den erhöhten Banketten streng verboten ist. Dasselbe trifft auch auf den noch nicht ausgebauten Teil der verlängerten Uhlemannftratze zu. Zuwiderhandlungen werden nach den bestehenden Bestimmungen bestraft. Gröba (Elbe), am 4. April 1921. ' Der Gemeindevorstaud.
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