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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131018010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913101801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913101801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1913
- Monat1913-10
- Tag1913-10-18
- Monat1913-10
- Jahr1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.10.1913
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sr "r: ^ Z" LL « >2 Q Nd ^ »« L »- ^ s » t» L L SK »! ?> Aas Böllerschlacht-Denkmal. Schon (trnst Moritz Anidl hatte die Anregung gegeben, an der durch das Blut der Vaterlandsbcsreier geheiligten Stätte eine Turminsel zu errichte». Aber erst fünfzig ,)ahrc später begann man diesen Gedanken zu verwirklichen. 21t deutsche Städte legten am li>. Oktober 18U3 de» Grundstein zu einem National Denkmal. Aber dann geriet der Gedanke in Vergessenheit. Die eingemanerten llrknnden des Grund- sleins moderte» in der Erde. Da trat am 26. April 1894 der von dem Architekten ElemenS Thierne in Leipzig ge gründete Deutsche Patrivtenbund ans den Plan. Er tvandte sich an alle »kreise des deutschen Volkes. Als einer der ersten sandle der Kaiser dem Deutschen Patrivtenbunde loooo Pik. Leipzig gab 7»WO Mk. und den Bauplatz. Die übrigen deut schen Städte spendeten znsammen 50 000 Btk. und die Land- gemeinden 20 0«»«! Mk. Eine Psennigsammlnng unter den Lchnlkindern in Lachsen, Braunschweig und Aiibalt ergab 25 500 Ptk., Üttichfensgminlnngen und Volksspeuden IWttOO Btark, Mitglieöerbeitrage 300 000 Nit. ferner stisteten 800 Städte, Vundgemeiiiden. Einzelpersonen »nd Vereine je loo Piark. Lie erivari-en damit das Anrecht, dasi iiir Na ine im Innern des Denkinais ans unvergänglichem Material der Nachwelt überliefert wird. Geldlotterien haben iveitere Lummen herbeigeschasst. Die Kosten des Denkmais betragen alles in allem etwa 5N> bis 6 Ptillionen Mark, wovon rund 3,2 'Piillionen für Vanarbeite» verbratichl ivvrden sind. Der erste Lpatensiich znm Denkmal erfolgte am 18. Oktober 1898. Das Denkmal ist ein mächtiger piiramidenartiger Turin- knppelba». der zu der Hohe von 80 Nt et er emporragt. Bruno Schmitz, der bewahrte Denkmalsarchitekt. ist sein Schöpfer. Btarkig »nd trotzig stellt der Turm im Lüden der Ltadt Leipzig da. Er erhebt sich ans der Ltclle. von wo ans Napoleon am >8. Oktober die Lchlacht leitete lind dann den Befehl zum Rückzug gab. in der Nabe des Napoleonsleins. Nach der Idee von ElemenS Tilieme sollen drei Gedanken inmbvlisch in dem 'Ban zum Ausdruck kommen. Es soll sein: ein Ehrendenkmal für die gefallenen Melden, ein Ntihinesmal siir das deutsche Volt und ein Mahnzeichen für kommende «Geschlechter. Lo gliedert sich der mvnn- mentale Bau im einzelnen in eine Krnpta. die dem Anden ken der Toten geweiht in. in eine W Meter hohe .Kuppel, die Niihmeshalle. und in einen Oberbau, dessen bild licher Lchmnrk die Gebenden mahnt, den Toten nach- zneifern nnd ihre Tugen den zu pflegen. In der .Krnpta halten zwei leid tragende Krieger die Toten- ivacht. Acht Pfeiler, die in Lchicksalsinasken endigen, geben ihr Gestalt und ernste, düstere Würde. Dorthin steigt man über die ,Freitreppe empor, um weihevolle Ltim- mung in sich anszltnchmcn. Dariiber wölbt sich eine Win hohe Kuppel, die eigentliche Tenkmalshallc. in deren vier Ecken vier groste Figuren aufgestellt sind, die sitzend 9/> Meter hoch sind. Lie ver körpern die Tugenden Opfer- Willigkeit, Tapferkeit. Glan bensskürkc und Volksbewustt- sein. Lkulptnren und Ptalc- rci vereinigen sich hier zu stiinmnngsvvller Gesamttvir- knng. Die Ptodelle zu sämt lichen Figuren siaminen von dem Bildhauer Professor Metzncr in Berlin, die Ans sührnng in Liei» vom 2Kld- hancr Eöllcn in Leipzig. Der Oberbau zeigt an der Ansten- seite zivöls Kriegergestalten, von denen jede 12 Meter hoch ist. Lie sollen Deutschlands Mahner sein, das Erkämpfte festzuhalten und zu bewah ren. Im Innern ist der obere Teil der Kuppel init 221 Reitcrreliefs geschmückt und Glasinoiaiken auf Gold- griinü verkünden die Ruhmestaten der Vater. Gale- rien in 60 und 80 Pieter Höhe gewähren Fernblicke weit über Leipzigs Gefilde hinaus ins deutsche Vaterland. Vorn aber, vor der nach oben führenden Freitreppe, zieht sich ein nngeheurcs Reliefbild bin. das 18 Pieter hoch und W Meier breit ist, eine iumbolische Darstellung der leipziger Völkerschlacht. Die Idee dazu stammt von Bruno Schmitz. die plastische Ausführung von dem dahin- gcgangenen 'Breslauer Bildhauer Professor Behrens. Zehn Bildhauer haben drei Jahre lang daran ge arbeitet. Die mittlere Figur, der Erzengel Michael, hat die Höhe eines dreistöckigen Hauses und überragt daö Ganzc: sein Lclüld ist 5 Pieter hoch nnd 2 Meter breit. Bei -er Inschrift „Gott mit uns" war zu jedem Buchstaben ein Granikblock von IW Beninern notwendig. Erwähnt sei noch, dast in der oberen Kuppel ein Museum der Völkerschlacht eingerichtet werden wird. Die Glasfenüer, iiir den .Knppelraum. die diesem würdig angepastt sind, ent stammen der Werkslütte von Gottfried Heitersdvrsf inl Berlin, dem als Künstler der Maler August Unger zur Leite gestanden hat. Vor der Haiiptfrvin des Denkmals ist ein Lee aiiSgegraben worden, in denen Wasser sich der Riesenbau spiegelt. Von Bäumen beschattete Dämme! scheiden diesen landschaftlichen Vvrranm von dem Getriebe der Welt ab and geben ihm feierliche Weihe. Herrlich ist der groste Wurf gelungen. Leiten einfach, klar, grvstzügig ist ein patriotischer Gedanke in diesem Denkmal zum Ausdruck gebracht einfach in der Linien führung, klar im Ausbau, grost und gewaltig in den Dimen sionen. Ohne überflüssiges Beiwerk, ohne unverständlich wirkende Allegorie» ist der Bau so recht ein Wahrzeichen jener schlicht und einfach empfindenden Beit vor hundert Jahren, aber gerichtet und geschichtet aus massigem Unter gründe, verkörpert er auch wieder die gewaltige Kra't deutschen Volkstums, den kur-^r toutonimm, durch seinen riesigen 'Aufbau und seine himmelanstrcbcnde Bekrönung. ArndtS Traum ist in Erfüllung gegangen, der sich dieses Denkmal als „einen Kolost, eine Pnramidc, einen .Kölner Dom" dachte. Unauslöschlicher Dank aber gebührt den Männern vom Deutschen Palriotenbundc. die einmütig, ziel- bewnstt und tatkräftig die Lache in die Hand nahmen, weit nnd breit dem Gedanken des Völkerschlacht- Denkmals Anhänger warben, in fünfzehnjähriger aus reibender Arbeit alle Hemmnisse übeiwanden, Reich, .König nnd Volk gewannen nnd unter der Aegidc dreier sächsischer Könige, getragen von deren werktätiger Teilnahme, das groste Werk seiner Vollendung entgegensührten. Der heutige Tag bringt die Krönung der Lebensaufgabe dieser wackeren Männer. Re SahrhunLertleler. Der Vortag lBericht unseres »ach Leivztg entsandten Mitarbeiter».) Der schwere Berus de» Journalisten hat mich in diesem Jahre so manchen schönen Tag in Leipzig erleben lassen: die Eröffnung der Anöstellung und die Einweihung des Dresdner Hauses, die Inbetriebnahme des Mockauer Luft» schifshasenS. die unvergcstltchen Tage des Turnfestes und nun die Jahrhundert-Feier der Völkerschlacht. Aber diese ttbertrisft sie alle, stellt überhaupt alles in Schatten, was bisher »och i» Leipzigs Mauer» im lebten Jahrhundert sich ereignet hat. Eine Menschenmenge dnichwvgt die Ltrasten seit den Li»»den deS Vormittags, wie sie Berlin nicht hat. Der Frrmdenznstrom ist so gewaltig, dast Hotel zimmer mit Gold ausgewogen werden. De» Mittelpunkt des Vortages bildete natürlich der H a u p t b a h n b o f. der, wen» auch »och nicht vollendet, doch einen würdigen Eingang zur Feststadt darstellt. Zu ungezählten Tausenden halten die Neugierigen alle Zu- gangSstrasten besetzt. Ein dentscher Bnndessitrst nach dem andein fährt unter dem Hurra der begeisterten Menge nach dem Königliche» PalaiS. Ans den Ltrasten werden Fächer in den Leipziger Ltadtfarben. Fähnlein, Festprogramms. Festkarte». Lchlipsnadeln. Broschen nnd was weist ich ver laust. Man must das patriotische und nicht minder lokal- patriotische Leipzig kennen, um den reihenden Absatz all dieser billige», nur für den Augenblick berechneten, nicht einmal immer sehr geschmackvollen Waren verständlich zu finden. Der Respekt vor der Begeisterung und der Ausdauer der grosten Masse» geht aber in Bewunderung des seine» Geschmacks der Leipziger über, wenn man die Ausschmückung der Ltadt, zumal der Festslrasten nnd des Angustusplatzcs betrachtet. Dem Hanptbahnhofe gegenüber, hat man eine Phalanx von Obelisken errichtet, ein ganzer Wald ist in diese Ltadt gewandert, um ihr den Ltcmpcl des Festlichen aus- znprügen. An der Mündung der Goethestrastc, gewisser- masten dem Portal des Königs-Palais, verdichten sich diese mit goldenen Kränzen geschmückten Pnlonen zu einem Feslnngstor. auf dem goldene Kaiserkronen im Oktober- sonncnstrahl glänzen. Die dem Königs-Palais gegenüber errichtenden Pylonen tragen die 'Namen der Dörfer und Klecken ring» um die Stadt, an die sich die Erinnerungen an blutige Gefechte und Liege der Völkerschlacht knüpfen. Da liest man, Wachau und Möckern. Eutritzsch und Probst heida, «Köhlis nnd Paunsdorf usiv. Goldene Lchnüre, gol dene Kugeln, goldene Decken, goldene Kränze zwischen grünen Festons und darüber bleiche Pferdeschädcl-Inng- nien des Festes vereinigt mit solchen der Schlacht. Am A n g u st u s p l a tz e hat die Phantasie des grosten Künst lers, deS Leipziger Stadtbaurats Scharnbcrg, Gebilde von monumentaler, entzückender Wirkung geschaffen: eine einzige Verherrlichung der Leipziger Ltadtfarben blau und gelb. Von blauen Postamenten steigen gelb-goldene Säulen zu Paaren geeint ans wohl >5 Meter Höhe empor und bilden so eine via triumphale, wie sie der Bedeutung des Festes würdig ist. Am Abend lohe» aus den Lanlenbccken rote Flammen und tauchen den Platz in eine Flut flackernden Lichtes, das an die Lagerfeuer des >7. Oktober 1813 ge mahnen mag. In das Blau nnd Gold spielt vom Säulcn- balkon des 'Neuen Theaters ein dezentes Rot und Grün hinein. Die Häuser der Ltadt, selbst bis in die Vorstädte hinaus, wetteifern mit der städtischen Ausschmückung, die ihr Ende erst dransten am Denkmal sindet. Ein Meer von Farben wogt von den Fassaden der Häuser, wallt über ihre Giebel nnd Dächer, flutet von den Türmen hernieder. Mit einem Worte: diese Feststadt hat sich gerüstet, wie es sie sich selbst und der Fülle ihrer erlauchten Gäste in ihren Mauern schuldig war. Und sic hat ein Heer von Zuschauern ans die Beine gebracht, das den Eindruck ihres Schmuckes noch übertrumpft. Die Ltrasten sind lächerlich klein ge worden. Ein Passieren ist überhaupt nicht mehr möglich. Der Verkehr ist bereits heule in solche Dimensionen ge wachsen, dast man aller Augenblicke schwere Unfälle zu er leben befürchten must. Wie die Mauern steht die Masse. Sie schiebt sich wohl einmal ein paar Bieter vorwärts, aber dann ist sie wiederum gehemmt vicrtclstnndcnlang. Die Verkehrs polizei ist einem solchen Andrängcn gegenüber natürlich nahezu ohnmächtig, zumal sich in der fünften Stunde der lange Zug der Studenten mit ihren ungezählten Fahnen vom StrgeSbrnkmal, wo «ine schlichte, aber würdige Feier slattsand. zur Universität durch die innere Stadt bewegte. Wer nicht selbst die Augen offen bat, der kommt unter die Räder. Aber das Publikum ist bewunde rungswürdig vcrsebrSgewandt. Unter wie schwierigen Verhältnissen sich freilich der Vahnhosoverkehr abwickelt, davon macht sich der, der e» nicht selbst mit ansieht, überhaupt keinen Begriff. Man kann den Beamten, die in all dem Trubel de» Kopf oben behalten, nur rückhaltlose Anerkennung zollen. Man hat den Eindruck: Nun must doch endlich einmal dieser Verkehr still stehen. Die Stadt ist so voll gepfropft, dast überhaupt niemand mehr Platz finden kann. Aber immer mehr Lchnellzügc zischen herein i» die Bahnhosshalle aus allen Teilen Deutschlands. Sie bringen die Ltudenlen. die Veteranen, die Pfadfinder, die geladene» Ehrengäste, die hohen Ossiziere, die Fürsten, die Vertreter der Kaiser Europas. Mit klingendem Spiel ziehen die Ehrenkompag- nien auf, trabe» die Ehrcneskvrten heran. Aber ihre Reihen lösen sich, das Publikum, von hinten geschoben, drängt so heran, dast die Mnnnschasten nicht mehr in ihrer ursprünglichen Frvntbreite marschieren und nur mühsam den für sic offen gehaltenen Platz vor dem Bahnhose er reichen können. Die fremdesten Uniformen tauchen ans nnd mit staunendem Auge blickt die Menge aus dieses glänzende Bild der Fürstenempsänge. Lo ziemlich die ganze Leipziger Garnison ist zum Ehrendienste besohlen. Am späten 'Nachmittag und am Abend, der die Ankunft Sr. Majestät des K ö nigs von Sachsen, des P rin - zen von Schweden und des Erzherzogs Franz Ferdinand bringt, gewinnt eine Begeisterung Ober hand, die alles in ihren Bann zieht. Dal „Ein Extrablatt! Ein Extrablatt!" hallt es über die Köpfe hinweg. Man staunt und fragt: „Was ist passiert'?" Und nun kommt die Schrcckensknnde. Lie pflanzt sich von Mund z» Munde fort: „30 Lnst- schifser tot! Drei Flicgcr- vfsiziere und Unteroffiziere zu Tode gestürzt! Der zweite Marine - Zeppelin vernichtet!" Das ist wie ein Lchlag. der durch diesen Körper von hunderttausend Herzen zuckt. Eine Lähmung legt sich aus die eben noch so hvchbran- denüe Festesfreude. Und erst als die „Lachsen" ihre rauschende Bahn über das Königspnlais zieht, erst alS der König vom Bahnhose durch die Menge fährt, da erwacht sie wieder, die herr liche Begeisterung, oas feste Vertrauen ans den end lichen Erfolg auch unserer jüngsten Waffe. Und wie vor hundert Jahren glaubt das Herz zuversichtlich: Trotzalledem, der Lieg must uns doch bleiben! Von Gohlis herauf schwir ren die Flugmaschincn und umkreisen im Dämmern des Abends das Denkmal, als wollten sic künden: Die Be herrscher der Lüste schützen das feste Gesttge des Deut schen Reiches, auch wenn die Vorsehung, wie vor hundert Jahren, den Weg zum Liege mit rotem Blute zeichnet. » Kundgebung des bayrischen Landtags. Am Schlüsse der gestrigen Litzung des bayrischen Landtags lenkte der Vize präsident v. FuchS in einer Ansprache an das Haus, das sich erhoben hatte, die Auf merksamkeit auf die vater ländische Gedenkfeier, die heute in Leipzig in Anwesenheit des Deutschen Kaisers und der deutschen Bundesfürsten stattfinden wird. „Die weihevollen Veran staltungen," sagte der Redner, „die zum ehrenden Gedenken der Helden der Befreiungskriege in allen deutschen Landen abgehalten werden, erfahren mit der Einweihung des Völker schlacht-Denkmals ihren würdigen und erhebenden Abschluss. Wie die Feier in Kclheim, so vereinigt die Leipziger Feier die Herzen aller treuen Deutschen in seitlicher Erinnerung an das groste Werk, das 1813 mit Blut besiegelt worden ist. Mit Stolz gedenkt das deutsche Volk dieses Jahres nnd seiner Helden. Auch das bayrische Volk und insbesondere wir als seine Vertreter nehmen freudigen Anteil an der Feier, die morgen in Leipzig begangen wird. Wir vereinen uns mit dem ganzen deutschen Volke zu den innigsten Wünschen iür die Wohlfahrt, die Macht und den Glanz des Deutschen Reiches. Mit besonderer Wärme gedenken wir unseres all- verchrten Prinz-Regenten, der mit Sr. Majestät dem Deut schen Kaiser und den deutschen Bundesfürsten durch seine Teilnahme an der Feier bekundet, wie unerschütterlich und geschlossen die im Deutschen Reiche verbundenen Stämme und Fürsten zusammenstehcn." (Lebhaftes Bravo!) Die studentischen Festlichkeiten crvffncte gestern die Deutsche Landsmannschaft mit einem F c st z n g zum L i c g e S d c n k m a l auf dem Marktplatz »nd zum Denkmal (I870/7l> der gefallenen Kommilitonen in der Wandelhalle der Universität. Nach dem Eintreffen des imposanten Zuges am Sieges- dcnkmal, dem die Altenburger Infanterie-Kapelle vcran- marschicrte und in dem alle Ehargiertcn und Fahnen der Deutschen Landsmannschaft vertreten ivarcn, bestieg Bankier D u n ck c l iFranconiae), Zeitz, das Rednerpult, skizzierte in packenden Zügen die Leipziger Lchlacht und gedachte der Streiter von 1813 und ihrer Enkel von 1870/71. Als die hinreistendc Rede mit einer Mahnung an die deutschen Landsmannschaster anSklang, in Treue scst- zustehcn zu Kaiser und Reich. König und Vaterland, alS die Fahnen sich senkten, die Lpecre gezückt wurden zum hcili- Lchwur, da brausten Heilruke über den historischen Markt platz und spontan ertönte das alte Kampflied: Die Wacht am Rhein. Darauf folgte hier wie am Denkmal der ge fallenen Kommilitonen in der Wandelhalle der Universität die Niederlegung zweier Ricscnkränze mit weihen inschrift- bedeckten Lchleifcn. * Ordens- und Titelvcrleihungen anlählich der Denkmalswcihe. Durch Oberbürgermeister Tr. Dittrich in Leipzig wur den gestern an Ratsstclle eine Anzahl Orden nnd Titel, die anlählich der Einweihung des Völkcrschlachtdcnkmals ver liehen worden sind, ansgehändigt bezm. bckänntgcgcbeii. Es haben erhalten: Ingenieur und Kaufmann Franz Rudolf Wolle i» Leipzig den Titel und Rang als Kom merzienrat, Professor an der Thomasschule zu Leipzig Ltudienrat K ü ch c n m e i st e r die Krone zum Ritterkreuz
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