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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192105191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-19
- Monat1921-05
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1921
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74. Jährst d«r Son»- u»d Festtag«. ,» LangeeßVinteelich.Rtes» st«I«: Getttzestretze 59. Verantw, Lie. verkauf« versteigert «erden. >«» BorautzahUmg, monatlich 4.— Mart ohne ZusteUgeoüyr, ve: Avk»lun,, vormittag» anfjuaeben und t« vorau« zu bezahlen; ein« Äewnhc ji^ «(7 Silbe») l.l0Mark, vrtepret« l.— Mark; zeitraubender und tabellarisch«, rag »eriällt, durch Klag» »erden muh oder der Auftraggeber m Fall« hlherer Gemalt — Krieg öder sonstig« irgendwelcher Storungen de« l «der Äachlteierung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezuaepreife«. wn: Artbur vädnel. Riesa: illr Vmeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Wafferleitung Gröba, Elbe. Freitag, den 20. Mai 1921, und »war in der Zeit von nachmittag« 1 Uhr bis nachmittag« 6 Ubr, und Sonnabend, den 21. Mai 1921, von vormittags 7 Uhr bi« mittag« 12 Ubr, soll «ine Spülung de« Waflerlrttungsrobruetze« vorgenomme« werden. Dadurch wird zeitweilige Trübung de« Wasser« vorkommen, auch wird stellenweise vorüber- gebend da« Wasser ganz wegbleiben. Den Wasserentnehmern wird deshalb empfohlen, rechtzeitig das erforderlich« LeitungSwasfer zu entnehmen. Gröba (Elbe), am 17. Mai 1921. Milch-, Brot- und Zuckerkartenausgabe in Gröba. Freitag, de« SO. Mai 1921, nachmittag« von 4—6 Ubr werden im kiesigen Gemeindeamt, Zimmer Nr. 6 die Milchmarke» auf die Zeit vom 23. Mai bis 17. Juli 1921 ausgeaeben. Die Ausgabe der vrot. und Zuckermarken erfolgt ebenfalls Freitag, den SO. Ma» 1221, nachmittag- 4—6 Uhr in den bekannten MarkenauSgabeftellen. Tie Ausgabe der 2. Zuckerkarte für Kinder bi« zu 2 Jahre« erfolgt dagegen erst Sonnabend, den 21. Mat 1221, »ormtttag« vo« 7—12 Uhr im hiesigen Gemeindeamt, Zimmer Nr. 6, unter Vorlegung eine« entivrechenden Ausweise« (Geburtsschein, Impfschein oder Familien stammbuch). Für nicht rechtzeitiges Abbolen ist eine Gebühr von 50 Pfg. zu entrichten. Gröba lEsb«), am 19. Mai 1921. Der Gemeindevorstand. «sv A«r»t-»r Fkldtblstll «ld Arytiger). " Aoskscheckkonto: Leipzig S1SSS. LEch» Watt «UM die amtliche« vekamttmachm»-« der Amtthavptmannschast Großenhain, Gtwka«« «Ufa «r. er. de» A«t»aericht» rmd de» Nate» der Stadt Mesa, sowie de» Gemeinderates Gröba. DenxrrSttst, 19. Rai 1981, adeads , «O- mit 9 »b« votiachüL »Nietern och LmmM,fm!st«°ibtidr U»M Freitag, de« 2. S»«t 1221, »arm. 11 Uhr sollen im Grundstücke der Faßgroßhandlung Klosein Neuweida in Ausübung de« Selbsthilfe- 202 Stück SO mw par. des. Kiefern-Vohlen. scharfkantig, fögefallend Der Gerichtsvollzieher de» AmtSgertcht« Sktesn. Grießkartenausgabe. Die «»«gäbe der Grieii«or»ngSkgrteu kür ») Schwangere vom Anfang de« 7. SchlvangerschaftSmonat« an, d) stillende Mütter bezw. Wöchnerinnen erfolgt nach Vorlegung entsprechender Bescheinigung der Hebamme bezw. de« Arzte« Freitag, de« 2V. Mat 1221, «achmtttagS 2-4 Uhr im Rathaus, Lebensmittelkarten,entrale, Zimmer Nr. IS. Der Rat ber Stadt Riesa, am 18. Mai 1921. Milchmarkenausgabe. . Die Ausgabe der Vollmilchkarten auf die Zeit vom 23. Mai bis 17. Juli 1921 findet Freitag, de« 20. Mat 1221, «achm. 2—4 Uhr in den bekannten Ausgabestellen im Rathaus statt. ° De, Rat »er Stadt Riesa, den 18. Mai 1921. Lie. Ketzer (Bürger!.) meint, Garnisonftadt vom Reich« als ander« Stützte, die kein »NK'LZS rinkommenfteuer hinan» Herr Bürgermeister Stadv. Dobereuü st de« Herrn Reich wn ab folge der Le zu erhalten. möchten, um dielen Kreisen den Besuch auch zu ermöglichen. Im übrigen sei seftzustellen, daß die Kinos voll besetzt seien, obwohl dort auch Preise verlangt würden, wie auf den unteren Plätzen im Theater. Herr Stadtv. Richter (Soz.) ist der Ansicht, dah der schlechte Besuch aus Arbeiterkreisen mit damit zusammenbänge, daß di« Arbeiter früher systematisch von den Kunstgenüssen ferngebalten worden seien. TS werde jahrelanger Aufklärung bedürfen, um die Arbeiter auf diesem Gebiet« heranzubilden. Herr Bürger meister Dr. Scheider erklärte, dah auch er die Aeuherung des Herrn Ketzer so verstanden habe, datz die Einführung von billigen Plätzen noch mehr angestrebt werden muffe. Nach dieser Richtung werde er sich auch bemühen. Im übrigen stellte er fest, daß ganz allgemein die Ver anstaltungen des KünftlerhilsSbundeS in unserer Stadt viel zu wenig Beachtung fänden. Herr Vorst. Günther (So,.) bemerkte, dah nicht nur in der Arbeiterschaft ein Mangel an Volksbildung vorhanden sei. Auch die be» fitzentzen Kreise seien in den Operettenvorstellungen stark vertreten. — Die Vorlage wurde hierauf einstimmig an» genommen. 8. Da dem Besitzer derKaserne 2./S8 an der Poppitz«^ Straß« die Genehmiguug zum vollständigen Abbruch der Kasern« nicht erteilt worden ist, hat er den Vorschlag ge- macht, da« Stabsgebäude zu Wohnungen auSzubauen. ES können in dem Gebäude 3 Wohnungen erstellt werden, die einen Aufwand von 25000 M. erfordern. Ter Rat hat beschloßen, dem Besitzer zu diesem Umbau 6000 M. zu be willigen. Das Kollegium trat diesem RatSbeschlufse bei. 9. Vom Ministerium war dem Rat mitgeteilt worden, daß sich unsere Handelsschule nur aufrechtrrhalten lasse, wenn die Stadt sich bereit erkläre, ihre Beihilfe wenigstens .auf V, der gesamten persönlichen Lasten zu erhöhen. Ter städtische Beitrag würde fich darnach auf etwa 37000 M. belaufen baden. Ja einem Abkommen, das der Rat mit dem Ministerium getroffen hat, ist es aber gelungen, die städtische Beihilfe auf 20000 M. herabzumindern. Außer- dem hat der Rat fich noch bereit erklärt, von einem noch verbleibenden Defizit in Höhe von 9000 M. 2000 M. zu übernehmen. Durch eine Erhöhung des Schulgeldes ab I.Juli d.J. hofft die Handelsschule 10000 M. zu gewinnen. Einen Beittag wird auch die Handelskammer übernehmen. Herr Stadtv. Richter (Soz.) wünscht, datz das Schulgeld nach den EinkommenSverhaltniffeu der Eltern gestaffelt, oder Lie Zahl der Freistellen erhöht wird. Sollte diesem Wunsche nicht Rechnung getragen werden, dann werde die soz. Fraktion im nächsten Jahre jedenfalls ein« ablehnende Haltung einnehmen. Herr Stadtv. Ketzer (Bürger!.) erwiderte, datz das Schulgeld in den meisten Fällen von den Lehrherren bezahlt werde. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärte, datz das Bedürfnis nach einer Handelsschule für Riesa nicht von der Hand zu weisen fei. Der Beittag von 20000 M. entspreche unserem Interesse an der Schule. Der Wunsch der soz. Fraktion ans Schul geldstaffelung könne der Handelsschule übermittelt werden, ebenso der Wunsch auf Vermehrung der Freistellen. Herr Stadtv. I o.h n «(Unabh.) bemerkt, datz die unabh. Fraktion der Vorlage wenn auch schweren Her»ns zusammen werde, obwohl sie di« Handelsschule als Konkurrrnzanstalt der Mädchenfortbildungsschutt anseh« und noch verschiedene andere Wünsche zu äutzern seien. Herr Stadtv. Richter (Soz.) hält es für wünschenswert, durchznführeu, datz die Lehrherren da» Schulgeld bezahlen. Nachdem noch Herr Bürgermeister Dr. Scheider auf die Ausführungen des Herrn Stadtv. John« geantwortet und betont hatte, datz von einem Konkurrenzunternehmen dcrMädchenjortbildungs- schule nicht die Rede jein könne, wurde die Vorlage cin< stimmig angenommen. 10. Der Stadt ist di« Möglichkeit gegeben, hiesige mili - tärischeGebäudezuerwerben. Es handelt nch um da» Kammergebäude und das Wirtschaftsgebäude in Kaserne O/68 und um das fiskalische Pulverhaus am alten Pausitzcr Wege. In dem Kammer- und Wirtschaftsgebäude könnten eventuell 18, mindestens aber 10 Wohnungen erstellt werde». Der Rat hat beschloßen, als Kaufpreis für das Wirtschafts gebäude 70000 M., für das Kammergebäude 40000 M. und für da» fiskalische PulverhanS 30000 M. in Vorschlag zu bringen. Die Klageerhebung wegen des Abhanden kommens der Llitzableitung am städtischen Pulverbaus und der Beschädigung eines Zaunes soll ausgesetzt, den» Fiskus jedoch ausdrücklich erklärt werden, datz ein« Uebrrnahme des städtischen DnlvrrhauseS zurzeit abgelehnt wird. Bei Rück gabe de« Schwarzen Platze« an die Stadt sollen diese, 20000 M. gezahlt werden al« Entschädigung Lasur, Latz man auf di« Wiederherstellung Les Platze« in kulturfähigen Zustand „rzichttt. Herr Bürgermeister Dr. Scheid « r er- klärt«, datz da» Kammrrgebäude und da« Wirtschaftsgebäude al« Fremdkörper in der Wohnungssiedlung der Kasern» OerMches und Giichfisches. Riesa, den 19. Mai 1921. * —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von 5 Ubr ab in der Oberrealschutt abgehaltene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Vom Kollegium fehlten die Herren Stadtv. Klemm und Schinkel. Als Vertreter de« Rats waren Herr Bürgermeister Dr. Scheider und Herr Stadtrat Kern anwesend., Der Zuhörerraum war gut besetzt. Die Sitzung leitete Herr Vorsteher Günther. 1. Apm Mieterverein war vorgeschlagen worden, Latz di^Beisitzer der Mieter beim Miet et uigungSamt von ihm vorgeschlagen werden sollten. Diesem Wunsche ist in einem zweiten Nachtrag zur Ordnung des MietetnigungsamteS Rechnung getragen morden. Da» Mieteinigungsamt besteht au« 1 Vorsitzenden und 3 Stellvertretern, 6 Beisitzern und « Stellvertretern. Die Beisitzer bestehen je zur-Hälfte a«S Hausbesitzern und Mietern. Die Beisitzer werden auf di« Dauer von 2 Jahren vom Rate ernannt. Der Rat, der dem Nachtrag seine Zustimmung erteilt hat, hat sich für die Beisitzer voin Mieter- und HauSbesitzeroerein Vorschläge machen lassen und als Hausbesitzer-Beisitzer die Herren PrivatuS Blumenschein, Kaufmann Kreyß und Erwin Klemm, sowie als Mieter-Beisitzer die Herren Paul Schmidt, Stadtrat Jobst und Richard Fehre ernannt. Stadtv.- Vizevorst. Beier (Unabh.) beantragte, daß die Beisitzer ihr Amt nicht 2 Jahre, sondern nur 1 Jahr ausüben und vom Stadtverordnetenkollgium gewählt werden sollten. Der Antrag wurde, da er nicht die genügende Unterstützung fand, abgelehnt. Die Vorlage wurde genehmigt. . 2. Der Rat hat den Beitritt der Stadt zum Elbe- Oder-Kanalverein mit einem Jahresbeitrag von 30 M. auf je anaefangene 1000 Einwohner beschloßen. Dem Beschluß wurde vom Kollegium beigetreten. 3. Der Ausschuß für Ferienwanderungen bat gebeten, die ihm von der Stadt zur Beschaffung von Freikarten für minderbemittelte Kinder gewährte Beihilfe von jährlich 400 M. auf 600 M. zu erhöhen. Frau Stadtv. Schlimpert (Soz.) beantragte, die Beihilfe auf 1000 M. zu erhöben. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. 4. Die Schlachthofskasse hat einen Verlust von 95 639 M. aufzuweisen, der durch den Wegfall der Militär schlachtungen, den Rückgang der anderen Schlachtungen während des Krieges und das Anwachsen der Ausgaben für die Betriebsmittel entstanden ist. DaS Defizit soll auf Abschnitt 18 der Rechnung übernommen und aus der Stadt- bauptkaffe gedeckt werden. Herr Stadtv. Schneides (Soz.) erklärte, daß die Verwaltung des SchlächthofeS alle« ver suchen müsse, die Einnahmen und Ausgaben ins Gleich gewicht zu bringen. Herr Bürgermeister Dr. Scheider ewiderte, daß die Verwaltung des Schlachthofes und der Schlachthofsausschuß sich in dieser Richtung alle erdenkliche Mühe gegeben hätten. Ein« Erhöhung der Einnahmen sei aber nur durch eine Erhöhung der Schlachtgebühren zu erreichen, die wieder «in« Verteuerung des Fleisches zur -Folge hätten. Er habe im WirtsckaftSminifterium darauf bingewiesen, daß eine Hilfsaktion seitens des Staates ein setzen müße. Diese scheitere daran, daß der Staat sich selbst ln finanziellen Schwierigkeiten befinde. Er habe ferner darauf hingrwiesen, daß vielleicht von den vom Viehhandels- verbänd verdienten Millionen etwa« für die Schlachthöfe zur Verfügung gestellt werden könnte. Darauf habe das Ministerium wenig Hoffnung gemacht, weil auf die Mittel de» ViehhandelSvrrbandeS schon alle möglichen Kreise ihre Augen gerichtet hätten. Vom Ministerium sei die Notlage her Schlachtdöfe aber an«rkannt worden, weshalb die Hoff- nung doch nicht ganz au»stcht«los sei, daß durch Staatsbei- Hilfe etwa« getan werde. Herr Stadtv. Dobrrentz (Unabh.) hält die StaatSbtthilfe ebenfalls für notwendig, da der SommunalvrrbanL, »er Viehhandelsoerband und die Militärbehörde Raubbau an unserem Schlachtbof getrieben hätten, der einem Trümmerhaufen gleiche. Herr Stadtv. daß unsere Stadt als frühere e ander« behandelt werden müße eine Garnison gehabt hätten. Dem stand vor Augen geführt werden, len Zuweisungen au« der Reich«, noch Eondrrzuweisungrn erfolgen. r. Scheider erklärt, daß verr aufgetragen habe. Der Vorschlag ßer erschein« arrsfichtslos, da da« u« möglich, in- Haufen, nicht ,»treffe, richtig sei aber, datz zu der Zeit, al» der Schlachthofnoch gute Einnahmen gehabt habe, Repara turen zurückgeftellt worden seien, die damals gut hätten ausgeführt werden können. Herr Bürgermeister Dr. Sch «tder erwiderte, wenn in den bezeichneten Jahren größere Reparaturen zürückgestellt worden seien, so aus dem Grunde, weil vor dem Kriege für notwendig erachtet worden sei, daß die Dampfanlage verlegt werden und der Schlachtbof infolgedessen «ine Umgestaltung erfahren müffe. Deshalb habe man kostspielige Reparaturen -weckmäßigerweise zurückgestellt. Nachdem Herr Stadtv. Doberentz (Unabh.) nochmals seine Auffassung dargelegt, wurde die Vorlage einstimmig angenommen. 5. Der Besitzer desElbvade», Herr Große, gewährt einem großen Teile der Bevölkerung Freibäder. Don der Stadt «rbalt er Beihilfen, die infolge der Teuerung von Jahr zu Jahr erhöht werden mußten. Auch im vorigen Jahre ist er nicht auf fein« Rechnung gekommen, weshalb er auch für dieses Javv utn eine SrhSkmnc dir Nähtischen Beihilfe nachgrsucbt hat. Im vorigen Jahr hat er mit einem Fehlbetrag von 1260 M. abgeschloffen und für dieses Jahr bat er einen solchen von 5150 M. errechnet. Er bittet, die städtische Beihilfe auf wenigsten« 5- bi« 6000 M. zu bemeffen. Der Rat hat beschlossen, ihm ein« städtische Beihilfe von 5000 M, zu gewähren. Herr Stadtv.-Äi,evorst. Beier (Unabh.) beantragt, den Zuschuß erst nach Be endigung der Badesaison zu gewähren, wenn fich das Defizit genau feftstellen lasse. Er ist der Meinung, daß der Be- fitzer aus der Verleihung der Wäsch« und aus dem Verkauf von Bier und anderen Getränken erheblichen Nutzen ziehe. Er war außerdem der Meinung, daß di« Stadt das Pionier- bad hätte erwerben sollen. Herr Bürgermeister Dr. Scheider sprach sich gegen den Antrag aus, da Herr Große sonst die Freibäder nicht gewähren werde. An der Bevölkerung ge- messen, sei die Forderung von 5000 M. nicht z« hoch. Das Pionierbad habe fich in einem Zustande befunden, daß es nicht hätte erworben werden können. Der Antrag Beier wurde nicht genügend unterstützt und war deshalb abge lehnt. Die Herren Stadtv. Ketzer (Bürgerl.). sowie Schönborn und Schneider (Soz.) traten für die Rats- Vorlage ein und wandten sich gegen Vorschläge des Herrn Stadtv. Johne (Unabh.), der für eine Vergrößerung des Große'schen Bades durch abgefteckte Bade- und Tummel plätze und durch da» Pionierbad eingetreten war. Gegen die Bemerkung des Herrn Beier, daß der Besitzer aus dem Berkaus von Getränken und Eßwaren große Ueberschüffe er ziele, wandte Nch Herr Stadtv. Romberg. Die Borlage wurde schließlich gegen die 3 Stimmen, der Unabhängigen angenommen. 6. Der Verein für Jugendpflege, hat um Er- Höhung der städtischen Beihilfe gebeten. Der Rat hat be- schloffen, den städtischen Betrag von 600 auf 1000 M. jahr- lich zu erhöhen. Herr Vorsteher Günther bemerkt, daß dem Verein das Jugendheim gekündigt worden fei und die Jugendgruppen daher ohne Heim feien. In dem Heim solle ein« Loge untergebracht werden. Der Vorwurf, daß fich die Arbeiterjugend nicht einwandfrei betragen habe, sei ohne Grund. Die Stadt müße «s al» ihre Aufgabe be trachten, der Jugend ein andere« Heim zu schaffen. Die Vorlage wurde angenommen. 7. Der Rat hat fich mit der Veranstaltung'zweier Gast spiele der Künstlerischen Schaubühne des Sächs. Künstlerhilfsbunde« im kommenden Winter und mit der hierzu erbetenen städtischen Beihilfe einverstanden erklärt. Die Stadt hat die Kosten für den Saal, die Beleuchtung, die Arbeitskräfte und den Bühnenvorbau zu übernehmen, sowie 1500 M. zu den Kosten der Zureise beizntevgen. Herr Stadtv. Ketzer (Bürger!.) erkennt an, daß dte Künft- ttrische Schaubühne segensreich gewirkt habe, meint aber, daß gerade die Arbeiterkreise, denen durch die städtische Unterstützung de« Unternehmen« der Besuch guter Bor stellungen habe ermöglicht werden sollen, von der Ein richtung wenig Gebrauch gemacht hätten. E» scheine, daß noch andere Mittel und Wege gesucht werden müßten, um diesen Kreisen de» Besuch zu ermöglichen. Herr Stadtv.- Bizeoorst. Beier (Unabh.) meint, daß der Arbeiter nicht so viel Geld übrig habe, um in« Theater geben zu können. Herr Borst. Günther (Soz.) erklärt, daß beim vorletzten Gastspiel dtt Arbeiterkreise nicht so stark vertreten gewesen seien, «Al dtt Ermäßigung der Preise nicht groß genug ge- wesen sei. Nachdem der VolkSbtldungSveretn Mitglied de« Künftlerhtlfsbundes geworden sei, seien auch die Er mäßigungen größer und die Beteiligung au« Arbelter- kreisen besser geworden. Herr Stadtv. Mrhlhor» (So,.) erklärt, daß auch den Kopfarbeitern bi« zur Gehalts gruppe S e« nicht möglich fei, folch, Theatervorstellungen zu besuchen. Herr Stadtv. Ketzer erklärt, daß er nur hab« 5 Ubr ab fehlten die Herren Stadtv. Klemm und Schinkel. Als Vertreter de» Rat« waren Herr Bürgermeister Dr. Scheider Herr Stadtrat Kern anwesend., Der Zuhörerraum gut besetzt. Die Sitzung leitete Herr Vorsteher Günther. Vom Mieterverein war vorgeschlagen worden,
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