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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192106090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-09
- Monat1921-06
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1921
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-^-7 — 77 . Riesaer M Tageblatt «nd A«r»tg^k (LlbeblM und Ameiger). Drahtanschrift: Da^latt Nirsa. Postscheckkonto! Leipzig S1SSS. s«mch Nr. sa. Dieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Großenhain, «irokass, Riesa Nr. SL des Amtsgerichts und des Rates der Stadt Riesa, sowie des Gemeinderotes Gröba. Donnerstag, S. Juni 1SS1, adenos. I- ISS. 74. Jahr«. s jetM» Da» "s" ^^"Ä^E ^er Tonn- und Festtage. Bez«>soret»,argen Vorauszahlung, monatlich 4.— Mark ohne Zu^eageougr, ve, Aogamng «, P°sts«hal1»r monaUich 4.10 M«r» oh». Postgebübr. ««zetge» ^ Nummer de» Au-qabetaars sind bi, 9 Uhr vormittag« aufzu^ben und im voraus zu bezahlen- -in- Gewähr sür V» m blMwiien md Plätzen wird nicht üd-momme" Pr.tI für dU4S au» bre'le, i mm hob, Seundschrift-Lile <7 Silben) l.lö Mark, Ort,preis l.- Mark; zeitraubender und tabellarisch?, ss» «^schl°tz. rrachw^stMv^ undv^^lm,»«bühr »0Pi -Aste c«ts«. Bewtlligrn Rabatt «lischt, wenn ,«Betrag -«fällt, durch «lag. eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs g«üt. gayUmg«. mch «rfüLmgSo«! Riesa. Btn^hntägtq. ll»t«i>altuna«brilag. .Erzähler an der Elbe", - Am Fall, höherer Gewalt - Krieg -der sonstiger irgendwelcher Ttacunzen d.» w!^«« d« Druck«ei d« Vieftrantm-der o« M^g«ein^Mng.n - h" >»« ««rteyer ».inen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der geitchrg °d« auf Rückzahlung des Bezugspreises. Winterlich, Riesa. GeschiftSftelt: Goet», straf,, 5» Verantwortlich für Redakümi: Artkur SSKnel Nie la: Mr An'-!a-ntell: -lgilhelm Dittrich, Mesa. Auf Blatt 485 de« Handelsregister«, die Firma Müblenwerke Oelsitz, Gesellschaft mit beschrankter Haftuna in Oelsitz, betr., ist heute einaetragen worden: Der Geschäftsführer Geora Thomas ist auSgeschtede«. Zum Geschäftsführer ist bestellt der Diühlendirektor Otto Ritter in Oelsitz. AmtSaericht Riesa, den 7. Juni 1921. Salzbohnen. Ei« kleiner Bosten Salzbokuen zum Preise von 20 Pfg. für das Pfund ist noch in nachgenannten Geschäften erhältlich: Firma Alfred König, Riesa, Großenhainer Straße 3, Firma Otto Schmidt, Riesa, Kaifer-Wilhelm-Platz V. Der Rat der Stadt Rieka — Wohlfahrtsamt —, den 7. Juni 1921* Gßm. Elbbad in Gröba. NachdemdurchdaSStraben- und Wafserbauamt Meißen für die Gemeinde Gröba I unterhalb des sogenannten HeaerS ein Badeplatz abgesteckt worden ist, wird hiermit an geordnet, Vast daS Baden in der Elbe nur an dem abgefteckten Platz stattsinde» darf. Die Badende» haben ausnahmslos Badehosen oder Badeanzüge zn tragen. Der Zugang zu dem Badeplatz ist entlang des ElbdammeS bei dein Schloß Gröba oder der Feldstraße aus dem durch Pfähle abgefteckten Weg durch die Weiden und unter halb der Weiden auf dem getretenen Weg bis zu dem abgesteckten Badeplatz zu nehmen. Das Betreten der angrenzenden Wiesen ist nickt gestattet und wird hiermit auSdrücklick verboten. Die Badenden dürfen sick am Ufergelände nur unmittelbar an: Badevlatz selbst und bis zu 100 m oberhalb des Badeplatzes auf dem Ufcrgelände lagern und die Kleider ableaen. Das Abbrrchen von Weidenruten wird ebenfalls verboten, da die Weiden anpflanzungen zu schone» sind. De» Anordnungen dec staatlichen Aufsichtspersonen, der Polizeibcamtcn sowie der Vorstandsmitglieder des Schwimmvereins »Freie Schwimmer" ist unbedingt Folge zu leiste». Zuwiderhandlungen gegen die erlassenen Anordnungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder entsprechender Haft geahndet. Gröba lElbef, am 8. Juni 1921. Ter Gemcindevorstaud. Jer «MMzl« Im WWMMmt. I» der gestrigen Sitzung de« Retchswirtschaftsrates ergriff vor Eintritt in die Tagesordnung der Reichskanzler Dr. Wirth das Wort und führte auS: Die Lage ist durch unser Ja-Wort geklärt. Ungeklärt ist die Frage der Regelung der Einzelheiten, die ans dem Ultimatum erwachsen. Wir haben in unserer austvärtiaen Politik, auch was die oberschlesische Frage angebt, dem Ge danken Rechnung getragen, der der Leitstern unserer Politik ist. Auch in der oberschlesischen Frage haben wir versucht, das Verhältnis der Deutschen zur Interalliierten Kommission und zu den Polen auf dem Boden der Verständigung zu lösen, ohne daß die Waffen im Bürgerkrieg das letzte Wort zu sprechen haben, und ohne daß ein allgemeiner Wirrwarr in Europa entsteht. Das Recht, daß die oberschlesische Frage auf dem Bode« des Rechts gelöst werden muß, ist eins der wenigen uns verbliebenen Rechte. Aber von diesem Reckte, daß die oberschlesische Frage nicht durch Diktatur entschieden werden darf, dürfen wir niemals «blassen. (Lebhafter Beifall.) Nun handelt es sich darum, daß wir i» der oberschlesischen Frage nicht Vie Nerven verlieren. ES können da und dort Störungen eintreten und sind eingetreten, aber darüber ist sich doch die Welt klar, daß das deutsche Volk in Oberschlesien und der Selbstschutz eine Engelsgeduld an den Tag gelegt haben, die die Welt selbst schwer ver stehen kann. (Sehr richtig!) Diese Geduld machen wir ihnen auch fernerhin zur Pflicht, daß sie ausharren, bis durch einen Schiedsspruch der alliierten Mächte die Krage gelöst ist. Sie kann nur gelöst werden unter gerechter Würdigung des oberschlesiscken Plebiszits. Das ist der Ausdruck des demokratischen Lebens, und ich wüßte nicht, wie Mächte, die sich selbst zur Demokratie bekennen, an dem offenen Bekenntnis des oberschlesischen Volkes, das sich mit großer Mehrheit für Deutschland entschieden hat, vorbei gehen können. (Sehr richtig!) Das wird der Prüfstein sein für die demokratische Entwicklung Europas, ob das Recht des oberschlesischen Volkes Gehör findet, und es muß Gehör finden. Damit habe ich die erste Gelegenheit benutzt, um mich in Ihrer Mitte vorzustellen, um Sie zu bitten um Ihre Mitarbeit an der großen Frage der Erfüllung des Ulti matums. Die jetzige Regierung will erfüllen, was in Menschenkräften steht. Allein das Leistungsprinzip kann die Welt von dem guten Willen des deutschen Volkes über zeuge», alles aufzubieten, was in Menschenkräften liegt. Dazu brauche ich Ihre Mitarbeit. In de» nächsten Wochen und Monaten wird sich entscheiden, ob der Reichswirtschafts rat im deutsche» Volk eine große Bedeutung bekommt oder nicht. Ich werde jederzeit in den großen Fragen, die es zu lösen gilt. Gelegenheit nehmen, in den Ausschüssen — dort liegt ja der Schwerpunkt Ihrer Arbeit — mit Ihnen die notigen Maßnahmen zu beraten. (Beifall.) Es bandelt sich insbesondere um die Ausfuhrabgabe, um die Einführung eines neuen Index. Davon hat sich die Welt wohl heute schon überzeugt, daß die Form, in der die 26 "/,ige Ausfuhr abgabe getätigt werden soll, nicht Rücksicht nimmt aus die Belebung der deutschen Wirtschaft. Die Schwierigkeiten der deutschen Wirtschaft sind auch Schwierigkeiten sür die euro päische und die gesamte Weltwirtschaft. Der Schwerpunkt liegt jetzt in den Einzelausgaben. Wir «Affen innere Leistungen vollbringen zur Erfüllung der Reparationsaufgaben. Das ist die gigantischste Ausgabe, die die Welt je gesehen hat. Ich erinnere mich noch aus den Tagen der Nationalversammlung, al« damals die ersten Probleme der steuerlichen Gesetzgebung vorgelegt wurden, wie pessimistisch alles beurteilt worden ist! Schauen Sie heute die Steuereingänge der letzten Monate an, — niemand batte damals geglaubt, daß wir in einer so verhältnismäßig kurzen Zeit des Veranlagungsgeschästes alle« in allem «eit über 4« Milliarden Mark im Geschäftsjahr« 1920 immer hin vereinnahmt haben. Politik ist der Weg des Optimis mus, der Weg de» Mute«, der die Dinge angretft. Die Sn«kr- und Süstftosssiener liegt beim Reichsrat, die Branntwetuvorlage ist bereit» in seine» Ausschüssen durchderaten und wird dem Reichstag schon in der nächsten Woche zugehen. Die Ka»Ual»«rk<nrSste«ern sind im Finanzministerium fertig, und diese« wird Ihnen die Vor- lagen in den nächsten Tagen zur Beurteilung vorlegen. Die Gelrünkeftener ist auch vorberaten. Dasselbe ist der Fall bei der Umsatzsteuer^ die auch in wenigen Tagen in der Be ratung soweit fortgeschritten ist, daß mit Ihren AuSschüflen Füblung, genommen werden kann. Diese» letzte Problem berührt sich mit der Frage, inwieweit die Aussuhrabgabe mit dem inneren Umsatz in Verbindung gefetzt werden kann. Bet günstigster Ausgestaltung der in Vorbereitung be findlichen Gesetzentwürfe «erde» wir dem Reich einen sehr großen Teil neuer Einvabmrn »usühren können. Dann allerdings werden neue Prodi««» austauchen im Zusammen- Hang mit der «»hie und wie wett da« Reich genötigt sein wird, di» Frage der Goldwert«»» diskutieren. Bekommen Sie nicht gleich rot» Köpstl Ich persönlich werde mich frei« halten von jedem Experiment, das von vornherein den Charakter des Experiments an der Stirn trägt. (Beifall.) Aber wenn unsere Politik von Erfolg sein soll — und sie war doch nicht ganz ohne Erfolg, denn die internationale Entspannung der Welt ist eine außerordentliche gewesen —, dann müssen wir diese Entspannung aufrecht erhalten, pfleg lich behandeln, damit neuer Zündstoff nicht entstehen kann. (Sehr richtig!) Alle Kreise des Volkes müssen sich darüber klar sein, daß ohne Opser ein Weg zur Freiheit sür das deutsche Volk nicht gesunden werden kann. Sticht der Gedanke der Schlacht felder und neuer Kämpfe weist der deutschen Regierung Ziel und Weg, sondern durch Arbeit, durch Produktion allein kann die Freiheit dem Vaterlande wieder gewonnen werden. In diesem Gedanken bitte ich Sie um Ihre Unterstützung und tatkräftige Mitarbeit. (Lebhafter Beifall.) Die Besprechung der Rede des Reichskanzlers wurde auf Antrag des Direktors Dr. Krämer nicht sofort erledigt. Vielmehr wurde beschlossen, die Ausschüsse auf Donnerstag nachmittag 3 Uhr zu eineraemeinsamen geschloffenen Sitzung einzuberufen, um weitere Mitteilungen über die Einzelheiten der neuen Regierungsoorschläge entgegenzunehmen. Der Reichswirtschastsrat trat alsdann in die Besprechung des Gesetzes über die Entsendung von Betriebsratsmit- gliedern in de« Anffichtsrat ein. Im Ausschuß ist darüber ein Kompromiß zustande gekommen. Hiernach finden auf die in den Aufsichtsrat entsandten Betriebsratsmitglieder die gesetzlichen Bestimmungen Anwendung, die für die übrigen Aufsichtsratsmitglieder gelten. Die Beratung wird heute fortgesetzt. Unterredung mit General Höfer. General Höfer, der Führer des deutschen Selbstschutzes in Oberschlesien, empfing in seinem Hauptquartier den Vertreter des „Verl. Tgbl.". General Höfer, bedauerte die zögernden Maßnahmen der interalliierten Truppen, die viel zu langsam Vorsingen. Seiner Ansicht nach müßten schleunigst alle Kräfte in das Industriegebiet geworfen, die deutschen Städte befreit und das Industriegebiet vor polnischen Verwüstungen ge schützt werden. Alsdann müßte ganz Oberschlesien systema tisch zurückerobcrt werden. Mit den Engländern und Ita lienern besteht eine gewisse Fühlung, indem militärische Be fehle gegenseitig mitgeteilt werden. General Höfer bedauerte auch den Zwischenfall mit den Franzosen in Kalinow, der nur darauf zurückzuführen sei, daß zwischen den Franzosen und Deutschen keine Fühlung besteht. Wie ungenügend die Maßnahmen der Interalliierten Kommission sind, geht aus folgendem Zwischenfall hervor: Die Stadt Ratibor wurde von polnischer Artillerie beschossen. Ein dringender Hilfe ruf bei den Engländern wurde damit beantwortet, daß -er englische Oberbefehlshaber erklärte, dafür nicht zuständig zu sein. General Höfer erklärte ferner, daß er die Besetzung von Gleiwitz durch die Engländer für den Anfang einer SLube- rungsaktio« halte. Sollten die alliierten Truppen für die energische Säuberung des Jndustriebezirkes nicht ausrcichen, so sei der Selbstschutz bereit, sich interalliiertem Befehl unter zuordnen und alle ihm übertragenen Aufgaben restlos und loyal durchzuführen. Höfer betonte, daß er mit offenen Kar ten spiele. Er habe seine sämtlichen Karten und Pläne dem englischen Oberbefehlshaber übergeben. Zum Schluffe seiner Ausführungen hob Generalleutnant Höfer hervor, daß der Selbstschutz keine Parteipoltttk treibe: er sei lediglich dazu da, die oberschlesische Heimat vor den Einfällen der polnischen Insurgenten zu schützen, solange die interalliierte Kommis sion nicht mächtig genug sei, dies selbst zu tun. Die Lage am Mittwoch. Mit Ausnahme einiger örtlicher Kampfhandlungen herrschte gestern tm allgemeine» an der von den polnischen Banden besetzten Linie Nnhe. Stärkere Feuertätigkeit bet Wissoka. Angriffe der Insurgenten gegen den Güterbahnhos Kandrzin scheiterten. Die Stadt Ratibor wurde gestern mor gen von polnischer Artillerie beschossen. Von den Bürgern der Stadt wurde einer getötet nnd mehrere verwundet. Aus Ratibor wird hierüber gemeldet: Früh gegen 4 Uhr unter« nahmen die Polen einen heftigen Feuerübcrfall auf den Bor ort Planta, wobei sie vorzustotzen versuchten. Sie wurden jedoch durch,schwere und leichte Maschinengewehre und Gc- wehrschnellfMer zurückgetrieben. Darauf belegten sie die Stadt Ratibor und hauptsächlich die über die Oder führende Bernert-Brücke und die Schloßbrücke mit Granaten und Minen, richteten aber keinen nennenswerten Schade« an. Auf der Oderstraße durchschlug eine Granate das Dach eine» Hauses, ohne jedoch zu krepieren. In der Stadt wurden Ge- wehrgeschoffe aufgefunden, die deutlich als Explosivgeschosse und zu Dumdumgeschossen umgeänberte Kugeln österreichi scher Herkunft zu erkennen waren. In den letzten Tagen nmrden von einer verirrten Kugel 19 Personen verwunde», darunter 1 Soldat schwer. Wie gemeldet wirb, tft Rosenber» gestern abend von de« vorruckenden englischen Truppen ohne Widerstand besetzt worden. Tie polnischen Insurgenten erhielten sür. den be waffneten Abzug eine Frist von einer Stunde, -heute morgen soll der Vormarsch der englischen Truppen gegen Zembowitz nnd Tchirkau fortgesetzt werden. Rosenberg soll heute, Ton- nerstag, durch deutsche Abstimmungspolizei besetzt werden. Zu irgendwelchen Zwischenfällen mit den deutschen Kamps verbänden ist cs bei dieser englischen Aktion nicht gekommen. Der oberschlesischc Berichterstatter der „Vossiichen Zei tung" berich'et über grauenhafte Verwüstungen der polnischen Insurgenten in Kandrzin. Tic Polen haben besonders in den Beamten- und Arbeiterwohnunacn alles vollkommen ver wüstet, zerschnitten und besudelt. Auch au? dem Schlosse des Prinzen Hohenlohe-Oeringen wurde alles Inventar zerstört. Die evangelische Kirche in Kandrzin wurde durch polnisches Granatfeuer schwer beschädigt. Wie der „Lokalanzeiger" aus Oppeln meldet, haben die Behörden der polnischen Aufständischen Verfügungen über die Angliederung der auf dem rechten Oderufer gelegenen Teile des Kreises Ratibor an den Kreis Rybnik und der auf demselben Ufer gelegenen Teile des Kreises Cosel an de« Kreis Gleiwitz erlassen. Churchill über eine Zufsmmeirarbeit E«Sla»ds, Arimkreichs «vd Lerttfchltmds. Churchill erklärte in einer Rede in Manchester, die einzige Bürgschaft für einen dauernden Frieden beruhe in der Er reichung einer Zusammenarbeit zwischen Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Churchill sagte: Wir müssen den französischen Standpunkt mit einem feindlichen Deutschland jenseits seiner Grenze begreifen. Frankreich hat von Groß britannien und Amerika keine Zusicherung der Hilfe für den Fall erhalten, daß die Ereignisse von 1914 sich wiederholen sollten. Begreifliche Besorgnisse habe Frankreichs Politik in eine Bahn geführt, die Meinungsverschiedenheiten zwischen uns hcrvorgeruscn hat. Möge Großbritannien dazu bestimmt sein, die Zwistigkeiten zwischen Frankreich nnd Deutschland zu mildern. Nach Reuter machte Churchill im wesentlichen folgende Ausführungen: Wohin gehen wir in Europa ? Hat der große Krieg die Sicherheit für einen dauernden Frieden gebracht? Es führt zu nichts, bloß über den Frieden zn reden, rvenn er nicht einen solchen Kurs steuert, daß der Friede von den kämpfenden und leidenden Völkern tatsächlich vollendet, ge sichert und aufrechterhaltcn wird. Wenn wir Europa wieder auf die Küße stellen wollen, gibt cs meiner Meinung nach nur einen einzigen Weq: Es muß aufrichtiger Friede zwi schen Großbritannien, Frankreich und Tcutschland bestehen. Der englisch-französische Bundesgcdanke. Lord Derby, der Führer der englischen Unionisten und Vorkämpfer des englisch-französischen Bündnisgcdankcns, ist aus Paris nach London zurückgekehrt. In England hat -ir Anregung Derbys offenbar keinen Erfolg gehabt. Tngesgefchichte. Deutsche» Nrick. Im Waldenburger Kohlenrevier sind Mittwoch keine Bergarbeiter eingefahren. Es sollte am Mittwoch eine nochmalige Urabstimmung über Abbruch oder Fortsetzung des Streiks stattfinden. Schutzpolizei ist in geringem Um fange eingesetzt worden. — Aus Waldenburg wird ferner unterm 9. Juni gemeldet: Der Ausstand im Waldenburger Bergrevier t, der von der Streikleitung als beendet bezeich net worden war, bat dadurch eine Verschärfung erfahren, daß die radikalen Elemente beschlossen haben, weiter zu streiken und die Massen sich den kommunistischen Führern angeschloffen haben. Demonstrationszüge und Versamm lungen wurden veranstaltet. Z» Ausschreitungen ist cs bis her nicht gekommen. Der RechtsauSfchufi dcS Reichstages nahm gestern den Gesetzentwurf über Volksentscheid in erster Lesung an. Die Neuregelung der Brotvcrsorgung. Der Reichs- tagsauSschuß für Volkswirtschaft nahm den Gesetzentwurf über die Neuregelung der Brotoersorgung in erster und zweiter Lesung im wesentlichen in der Fassung der Regierungs vorlage an. wonach das Umlagesystem Gesetz wird. Minister Hermes erklärte, er glaube persönlich, daß, wenn nicht ganz unvorhergesehene Umstände etntreten, das Umlageoerfahrea der Schritt in die freie Wirtschaft für 1922 sein werde. Die Urabstimmung der Berliner Buchdrucker darüber, ob in den Streik eingetreten werden soll oder nicht, bat folgende« Ergebnis gehabt: Abgegeben wurden 17 464 Stimmen. Davon lauteten 10 620 Stimmen für und 6824 Stimmen gegen den Streik. Die Zweidrittelmehrheit die sür die Proklamierung eines Streiks erforderlich Ist, tft also nicht erreicht worden. Die Entwaffnung t« Bayer« in volle« Gang«. Die „Münch. N. N. melden: Die Durchführung der Ent waffnung tu Bayer» nimmt einen raschen Fortgang. Sie
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