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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192106103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-10
- Monat1921-06
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1921
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Riesaer G Tageblatt «ud Anfrtg^MtblM md Archer). MWD^M» M^N» ,, Paftscheckkonto: Letpztg 91888^ H««q ».»» Dkse« Matt enthält die amtliche« Bekanntmachungen der Amtshauptmanuschast Großenhain, «trokass, «ftfa Nr. es. de» Amtßgericht» und de» Rate» der Stadt Riesa, sowie de» Gemeinderates Gröba. 74. Jahr« I? 188. Areita«, 10. Juni 1981, abends. Kann- lind F.stlag. ü.l»G.»rcls, z,.:.. —or^.j.tzl.ng, mo-Xklich .— Maik ahne kja,t«ua<vhhe. nee klonnkuna M Patzs^MMk »matkl^ <10 M«k ohne Postgebühr. Anzeige« IM di» Nummer de« «uSqabetaae« sind bi« 9 il/r vormittag« auszugeben und i« voran« zu bezahlen; rin« Gewähr fift Lage» und VÜstM wirk nicht wmnomm«. Preilfürdir 48 MW breit», 1mm Hobe Gxundschrist.getl« (7 Silben) t.10 Marr, 0rt,prri, i.- Mark; zeitraubender und tabellarischer ?E> w /, Nusimla^. Nachweistnr^s- und Beemtttelunqigebühr 80Pt Heft» Laris«. Bewilligter Rabatt eruscht, wenn »er Setraa befällt, durch Klag« «ingezogen «erden muh oder der Auftraggeber in K"»UM g^bm^, mrd Grsüllunglortt Riesa. Pteqehntägia. ÜntexraltungsbeUag. ,«r»äbler an der Elbe". - Am Aüle hdherer Gewalt - KKg -d« sonstiger irgendwelcher Störungen de« vetriebes der DruMr.,, der Lieferantm oder der vesvrdxnmaS^nrsthLnam - h<ü der vezieyer keinen Anspruch auf «eferuaa oder Rachlieferung der Zeitung -der aus Rückzahlung de« Bezugspreise«. Dtotatim^mckuud Verlag, Su»a«»»»»»t»rltch.«i,sa. Gefchöftsstele: Geettzeftratz« 8». Verantwortlich für Redaktian: «rtbur SSbnel Riela: kür Unreinen««»: Wilhelm Dittrich, Ries«. OertlicheS nnd «jichfifcheS. Riesa, de« 10. Juni 1SS1. , Da« Parkst n gen,der M.-G.-V. „Amphion", „Orphe««" und „Gchubertvund", da« am nächsten Sonntag nachm. 4 Uhr »nm Veiten der Errichtung eine« Ferien kinderheimes auf dem Konzertplatz de« Stadtvarkes statt findet, wird «ine Anzahl heiterer und ernster Chöre von Fr. Schubert. Mendelssohn, Zöllner, Curti, Jüngst. Franciscus Nagler u. a. bringen. Bet ungünstiger Witterung wird da« Parksingen ans Freitag, den 17. d. M.. abends 8 Uhr verlegt. Gelöst« Karten behalten ihre Gültigkeit. Näheres im Anzeigenteil der morgigen Nummer de« .Ries. Tgbl.". . . P rot '„ft?.." sammlung. Für die noch in Ge- fangenschaft befindlichen RrichSanaehörigen veranstaltet die Reichsvereinigung ehem.Kriegsgefangener. Ortsgruppe Riesa. Sonntag, den 12. Juni. vormittSg« '/,1O Uhr im Hotel Höpsner eine öffentliche Protestversammlung. auf die auch an dieser Stelle hingewiesen sei. <S. a. Anzeigenteil.) —"Der Vereinigung christlich gesinnter Eltern wurde am Dienstag vom Pfarrer Kircher aus Dresden ein Vortrag über da« neue Reichsschulgesetz ge- boten. Der Redner verstand in wahrhaft volkstümlicher Weise die Zuhörer davon zu überzeugen, daß der Entwurf den von evangelischen Kreisen Sachsens zu stellenden An forderungen nickt genüge. Es wurde deshalb folgende ge- meinsame Kundgebung gefakt: 1. Die Bevorzugung der sogenannten Gemeinschaftsschule lehnen wir für Sachsen ab. Die sächsischen Schuten find Bekenntnisschulen und sollen es nach dem Willen der überwiegenden Mehrheit der Be völkerung bleiben. Der Versuch, in Sachsen GemeinschaktS- schulen einzurichten. würde nur verwirrend wirken. 2. Der Kreis der Erziehungsberechtigten ist zu eng gefaßt. Wir fordern, daß nicht nur die Eltern schulpflichtiger, die Volks- schule besuchender Kinder zur Stellung eines Antrages auf Errichtung von Bekenntnisschulen, wenn ein solcher not wendig wird, befugt sein sollen, sondern alle Eltern, deren Kinder innerhalb des Zeitraumes bis zur nächsten Antrag stellung schulpflichtig werden. 8. Die unbestimmbare und dehnbare Auslegung des Begriffes „geordneter Schulbetrieb birat für die künftige Gestaltung des Schulwesens, besonders in Sachsen, die größten Gefahren in sich. Sie bietet be- queme Handhaben, die Einrichtung von Bekenntnisschulen zu erschweren, wenn nicht gar unmöglich zu machen. Des halb fordern wir völlige Klarstellung dieses Begriffes. 4. Der Verzicht auf die gleichzeitige Regelung des privaten Volksschulwesens durch den Entwurf erfüllt uns mit der Sorge, datz in Sachsen private evangelische Volksschulen auch da nicht zugelaffen werden könnten, wo sie auf Grund unerläßlichen Bedürfnisses gefordert werden muffen. Wir verlangen daher die gleichzeitige Regelung auch dieser Frage. 5. Den größten Mangel aber erblicken wir darin, daß der Entwurf in verschiedenen wichtigen Punkteu»die Möglichkeit der Auslegung und die letzte Entscheidung der Gesetzgebung Len einzelnen Ländern überläßt. Dadurch werden die christ lichen Eltern derjenigen Länder, in welchen die Feinde der Bekenntnisschule die Mehrheit haben, der Gewalt preis gegeben. Wir fordern, daß der Grundsatz der Reichs- versassung, daß der Wille der Erziehungsberechtigten mög lichst zu berücksichtigen sei, den christlichen Eltern allent halben ohne Benachteiligung auch wirklich zugute komme. —* Was soll unser Kind werden? In allen Familien, die ein Kind im letzten Schuljahr haben, wird diese Frage oft erörtert. Es wäre kurzsichtig, wenn Eltern und Kinder dabei nur an den momentanen Nutzen denken und auf einen Beruf zukommen würden, nur weil er zu einem schnellen und vielleicht reichlichen Verdienste führt. Viel wichtiger sind zwei Fragen: Entspricht der Berus den geisti gen und körperlichen Kräften des Kindes, und gereicht er demselben zur Befriedigung? Sind diese beiden Bedingun gen vorhanden, dann ist die Gewähr gegeben, datz das Kind Aussichten hat, einst etwas Tüchtiges zu leisten, mit einem Worte ein Qualitätsarbeiter zu werden. Fähigkeit und Nei- MonBen he» .Schuljahre» oft Wh gung geben zwar noch nicht die Gewißheit, aber doch die Möglichkeit, in normalen Fällen sogar die Wahrscheinlichkeit auf gute Arbeitsleistung. Um sich über die Fähigkeiten eines Kindes klar zu werden, sind meist die Eltern allein nicht aus reichend. Liebe macht oft blind und verhüllt dem Elternauge Mängel und Schwächen. ES möchte auch von neutraler Seite em Urteil über das Mn- abgegeben werden. Wer wäre hier zu mehr beruft» als der Lehrer. Er beobachtet das Kind täglich mehrere Stunden bet seiner Arbeit, er kennt -essen Anlage» nnd Lhar<ckteretg«ntü«ltchkettrn. Bor allen Din- ge« steht er e» im Kreise -er Altersgenosse« «n- kann daraus wichtig« Schlüffe auf die KindeSseele ziehen, die -en Eltern trotz aller Treue «»- Liebe ost verborge« bleiben, «ein Ba» ter sollte versäumen, vor seiner Entscheidung mit dem Leh rer zu reden. Um einheitliche Feststellungen treffen zu kön ne«, hat -te BerufSberatungSstelle t« Riesa einen Frage bogen zusammengestellt, -er in diese« Das«« de« Oster» aus der Schule abgehenden «tn-ern auSgehändtgt werde« wird. Den Elter« wird dringen» empfohlen, den Vogen genau vou ihrem Kinde anSfüllen W lasten und ihn -an« der Schul« zurückzugebeu, wo noch Lehrer und Schularzt ihre veobach- beitSanwLrteru fest. AlSdann werde« an die Innungen, an Großbetriebe «sm. Anureldekarte« für Vakanzen »um aäch- fte» Osterfest gesandt. Wen« alle Arbeitgeber die Karte« be antworten, so bekommt die vernfSberatnngSstelle einen Ueberblick »der di« Nachfwge nach Arbeitskräften. Dan« könne« Re Wrbeitsnchend« oor überfttllte« Berufe» gewarnt und ft» verwandte, Re ad« Rfftte Aussichten aufwetftn, über» führt werde«. E» könnte hende schon «ft »er Stellenver- brttsuchende und Arbeitgeber in gleicher Weise quält, würde vermieden werbeu. Der wichtige Schritt der Berufswahl wird nicht mit Hast und Ueberstürzung, sonder« mit Ruhe und gründlicher Ueberlrgung vorgenommen. Tausende jun- ger Menschen flnd schon blind in ihr Unglück hineingcspruu- gen, weil ste keine Zeit mehr zur Prüfung hatten und über- eilt die erste freie Stelle annehmen mutzten. Die Berufs beratungsstelle will dazu beitragen, datz das in Zukunft nicht mehr geschieht, datz es vielmehr jeden Knaben und jeden Mädchen möglich ist, den ihm als den besten erscheinenden Beruf mit Bedacht zu ergreifen. Alle Riesaer Arbeitgeber werden gebeten, die Anmeldekarte für offene Stellen in ihrem Beruft bald der Schule zurückzugeben. Allen, die jetzt vor der Berufswahl stehen, sei noch eine ernste Mahnung zugerm- fen: Tretet nicht ein in das Heer der ungelernten Arbeiter, sondern erwählt einen gelernten Beruf! Es ist nicht zu leugnen, daß im Anfang dem Lehrling nicht immer die Frei heit und der Lohn winkt wie dem ungelernten jugendlichen Arbeiter. Aber in späteren Jahren wendet sich häufig das Blatt. Mit dem Nachlassen der Körperkraft sinkt der Ver dienst des Ungelernten, während das Einkommen des Hand werkers mit seiner größeren Geschicklichkeit und seiner reiche- ren Arbeitserfahrung steigt. Bei Krisen im Erwerbsleben ist immer der Ungelernte in einer übleren Lage als der Ge selle. Das Gespenst der Stellenlosigkeit ist für den Ungelern- ten drohender als für den Ausgelernten. Es sei noch darauf hingewiesen, daß Beratung und Stellenvermittlung in der Berufsberatungsstelle unparteiisch und unentgeltlich ist. Auch steht es den Ratsuchenden durchaus frei, ob sie die Ratschläge annehmen oder ablehnen wollen. Bei Anfragen nach Kna benberufen gibt die Leitung der Knabenschule, bei solchen nach Mädchenberufen die Leitung der Mädchenschule gern Auskunft. —* Allgemeine Gemeinbewahlen noch in diesem Jahre. Dem „Chemn. Tagebl." wird aus Dres den gemeldet: Der Rechtsausschuß des Landtages beriet am Donnerstag die Regier,rngsvorlage über das Gemeinde- wahlengesetz, die im allgemeinen Zustimmung fand. Es nnrrdc noch ein Antrag angenommen, in der Vorlage die Be stimmung aufzunchmen, daß in allen sächsischen Gemeinden, auch dort, wo in diesem Jahre schon Neuwahlen stattgefunden haben, Neuwahlen für die Gemetndcvertreter noch bis zum 81. Dezember -. I. vorgenommen werden müssen. —* Der Deutsche Sängerbund, dem durch den Sängerbund „Meißner Land" auch die Männergesanavereine „Amphion", „Sängerkranz". „Orpheus- und das Doppel- quartctt „Schubertbnnd" angehören, blelt am 22. Mai d. I. in Regensburg seinen 18. Deutschen Sängertag ab. Neben wichtigen BundeSberatungen wurde u. a. auch folgende Entschließung gefaßt: „Der am 22. Mai 1921 in Regens burg versammelte 18. Deutsche Sanaertag bekennt sich in der schwersten Zeit des deutschen Vaterlandes erneut zu der dem Deutschen Sängerbünde durch die Satzung gestellten Aufgabe, durch die einigende Kraft des deutschen ÜiedeS das deutsche Volksbewußtsein und das Gefühl d». Zusammen gehörigkeit der deutschen Stämme zu erhalten und zu stärken. Der Deutsche Sängerbund wird alles tun. um diese Ueberzeugunss zum Gemeingut des deutschen Volkes zu machen und in ihm die Erkenntnis zu verbreiten, daß die jedem einzelnen zugängliche und mögliche Pflege des Liedes, dieses köstlichen Volksgutes, einer der Grundpfeiler ist, auf dem unser seelisch erschüttertes und erkranktes Volkstum sich wieder zu rechter Selbstwürde und Selbst achtung aufznrichten vermag. Der Gesamtausschuß wird daher nichts unversucht lassen, um in Auftrag und Voll macht des Deutschen Sängerbundes bei allen Reichs-, Landes- und Gemeindebehörden dahin zu wirken, datz dem Gesamtunterrichte in den Schulen und bei der schul entlassenen Jugend jede erdenkliche Förderung zuteil werde, und daß die Behörden alle Einrichtungen und Anordnungen treffen, die geeignet sind, die Arbeit der Chorgesangvereine zu stützen und zu heben. Im Hinblick auf die Bedeutung des deutschen Liedes und die Bestrebungen des Deutschen Sängerbundes für das deutsche Volkstum fordert der Deutsche Sängerbund, daß seine Tätigkeit dieselbe Würdigung und Beachtung erfahre, wie die Arbeit für die körperliche Ertüchtigung des Volkes, und daß den Chor gesangvereinen dieselbe Unterstützung und Berücksichtigung, insbesondere auch auf dem Gebiete der Steuergesetzgebung und bei der Bereitstellung von UebungS- und Aufführungs räumen, zuteil werde." M. Hdt. —* Die sogen. ErgänzungSvessicherungen. Wie der Brandversicherungskammer bekannt geworden ist, bieten Versicherungsgesellschaften den Hausbesitzern an. so genannte Ergä nzungSverfickerungen bei ihnen aufzunehmen in der Weise, daß die Versicherungsgesellschaft in denjenigen Fällen, in denen die von der Landes-BrandoersicherungS- anftalt gewährte Schädenvergütung nicht ausreiche, die darüber hinausgehenden WiederherstellungSkoftrn bezahlen wolle. Derartige „Ergänzungsverficherungen" find gegen standslos mit Rücksicht auf das Gesetz vom 18. März 1921 lSächs. Gesetzblatt Seite 72 flg.). da nach 8 4 Absatz 2 diese« Gesetzes als Schadenvergütung der Betrag berechnet wird, der unter Berücksichtigung eine» etwaigen Alters- oder Ab- nutzungSabzug» zur Wiederherstellung oe« Gehäude« in den früheren Zustand erforderlich ist. im übrigen aber auch nach dem Gesetz über die Landesbrandverficherunasanttalt vom 1. Juli 1910 unzulässig. Nach 8 SS diese« Gesetze« unter- liegen alle Hochgebäude, soweit nicht 8 S8 Ausnahmen zu- läßt, dem Verftcherungzwange bei der Landes-Brand- verficherungSanftalt, und nach 8 71 desselben Gesrtze« dürßm die Gebäude, soweit die Versicherung bei der LandeS-vrand- verficherungsanftalt reicht, nicht anderweit versichert werden. Dieser Vorschrift entgegen abgeschlossene Versicherungen, find nichtig. —-Riesenbefnch auf demSsveranto-Welt- Kongreß. Die Riesaer Esperanto-Grupp« erhielt auf die Anmeldung von neun Mitgliedern bin die private Nachricht, daß sich zu dem 13. Esperanto-Welt-Kongreß, der vom 31. Juli bis s. August d. I. in Prag ftattstndet, bis zum 7. Juni schon 1700 Teilnehmer ans aller Welt anaenieldet batten. ES sind darunter: Japaner, Australier, Sibirier, Südafrikaner. Süd- und Nordamerikaner! Der Kongreß wird der größte überhaupt werden, und man kann aus 2500 Teilnehmer rechnen, zumal jetzt erst bekannt wird, daß die tschechoslowakische Regierung den deutschen Teil nehmern 50 Prozent Fahrtermäßigung und 50 Prozent Paßermäßigung gewährt! —* Erhöhung der ReichSversicherungS- grenze. Der ReichSrat nahm nunmehr den Gesetzentwurf über Aenderungen des ReichSoerficherungSgesetzeS für An gestellte an. Die VerstcherungSgrenze wird auf 28000 M. erhöbt. Die erste GehaltSklaffe reicht bis 1500 M., die 2. bis 3000 M., die ß. bi« 4000 M., die 4. bis 5000 M., die 5. bis sooo M., die s. bis 8000 M., die 7. bis 10000 M„ die 8. bis 15000 und die 9. bis 28000 M. An Beträgen werden bis auf weiteres erhoben: In der 1. Klasse 15 M., in der 2. 24,60 M., in der 3. 30,60 M„ in der 4. 37,60 M., in der 5. 43,20 M„ in der 6. 55,20 M, in der 7. 68,40 M„ in der 8. 80,40 M. und in der 9. Klaff« 98,40 M. Ent sprechend der Erhöhung der Beträge soll auch das Ruhe» geholt erhöht werden. —»Die Stromversorgung in Oftsachse«. Die Deutsche VolkSpartei bat im Landtage folgende kurze Anfrage eingebracht: „Ist die Regierung in der Lage, Auf- schluß zu geben über die Ursachen der Explosion, die am 15. Mai zur Zerstörung der staatlichen Brikettfabrik in Hirschfelde geführt hat? Wie hoch belaufen sich die durch die Explosion verursachte» Schäden, in welchem Umfange kann die Briketterzeugung aufrechterhalten werden, und inwieweit ist di« Stromerzeugung im Elektrizitätswerk Hirschftlde in Mitleidenschaft gezogen und dadurch die Stromversorgung von Ostsachsen beeinträchtigt?" —* DieForftakademieTbarandt. Der HauS- haltauSschutz bat beschlossen, die Regierungsvorlage betr. die Verlegung der Forftakademie Tharandt nach Leipzig abzulebnen, sowie den Ausbau der Tharandter Akademie ebenfalls abzulehnen. —"Gegen die Sondergerichtsurteile. Die Kommunisten haben im Landtage folgenden Antrag einge reicht: „Die Regierung wird beauftragt, zu veranlaßen, daß die Strafvollstreckung der vom Sondergericht Dresden Ver- urteilten so lange ausgesetzt wird, bis die Urteile auf Grund des ÄeichStagSbeschluffeS nachgrprüft sind. Die Verurteilten, die ihre Strafe bereits angetreten haben, find bis dahin zu entlassen.- — Dem Landtage ist ein kommunistischer Antrag zugegangen. der sich mit der Beschäftigung und Beköstigung der Strafgefangenen beschäftigt und das Recht verlangt, daß ihnen alle gewünschte Literatur und Tageszeitungen -»gestellt würden. —* Volle Lohnzahlung für Ferientage bei Kurzarbeit. Das Arbcitsministerium nimmt den Stand punkt ein. -atz für Ferientage auch daun der volle Tariflohn zu schien ist, wenn in dem betreffenden Betriebe in der Zeit, in welche die Ferien fallen, kurz gearbeitet wird. Demgemäß darf für Erwerbslosenunterstutzung für Kurzarbeiter bei der Berechnung der Wochen oder Doppelwochen nur die entspre chende Kurzarbeitszeit"iu Ansatz gebracht werden. Es dürfen also nicht gleichzeitig für dieselben Tage Feriengelü und Kurzarbeitsuuterftützung gezahlt werden. —* Der 49. Bezirkstag des Bezirksvereins Sachsen im Deutschen Flei scherverbande fand am Dienstag in Oschatz statt. Dem Jahresbericht war zu entnehmen: Der größte Erfolg der Organisation iei die Be seitigung der Zwangswirtschaft gewesen. Aber auch mit den Richtpreisen könne man sich nicht befreunden. Langsam leite die Entwicklung wieder in die alten Bahnen hinein. Fest- zuhalten sei aber an der Ablehnung der Rabattgewährung, und die Auswüchse der Kundenbedienung müßten auch wei ter scharf bekämpft werden. Der Bezirksverein zähle jetzt 180 freie, 2 Zwangs- und 9 gemischte Innungen mit ciwa 4800 Mitgliedern. In der Aussprache wurde der Beitritt zur Pensionskaffe warm empfohlen. Ebenso war man ge willt, die Fleischer-Fachschule in Leipzig wieder auflebcn zu lassen und dazu die Unterstützung des Verbandes anzurufen. Bezüglich der Schlachtsteuervorlage, welche eine Beseitigung der Schlachtfteuer vorsteht, wurde vom Syndikus Weber mid- geteflt, daß ste dem Rechtsausschuß vorliegt. Man will im Sinne ihrer Erledigung vorstellig werden. Einen breiten Raum nahm in der Aussprache die Lehrlingshaltung «in. Der Lehrlingszüchterei wolle man nicht das Wort reden, wünsche aber mehr Freiheit. In dem Betriebe bis zu einem Gesellen müße ein Lehrling, bei mehreren Gehilfen die Höchstzahl -wet zugestanden werde. In der Tarifsfrage stellte man sich auf den Standpunkt, den Abschluß eines Ver trage» abzulehnen, wiewohl je ein Vertreter des Deutschen FleischergeselleubundeS «nd d«S Zentralverbandes heiß be müht waren, den BezirkSverein zum Abschluß eines LanbeS- tarifvertrageS zu bewege». Die Sprechmeister gaben folgende Wünsche kund: Umgehungen des Arbeitsnachweises möchten von den Obermeistern mit Geldstrafe belegt werden, die Ver-- bandsbücher müßten tu Ordnung gehalten und lückenlos ge führt, den Innungen sollte« die Arbeitsnachweise übertra gen werden. Diesen Wünsche« stimmte man zu. Nach ein- gehender Erläuterung -er beabsichtigten Neuorganisation des Handwerks von fetten -es Syndikus legte der Vorsitzende die Bor- uud Nachteile der Pfltchtorganisatiou -ar. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt, foudern man überließ di« Entscheidung -eu Vertreter» de« Bezirksvereins. Dieselbe Ist von großer Bedentring. Da« Handwerk steht damit an einem Scheid«, wege. Gas da» «KenossenschaftSweftn anlangt, so wurde von einem Vertreter -er Handelsgesellschaft -er Fleischer, der sogenannte« „Hafiag" -ringen- empfohlen, von -en fremde» Genossenschaften ». ». der ^letfchetnfnhr" nicht« zu kaufe«.
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