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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192107184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210718
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210718
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-07
- Tag1921-07-18
- Monat1921-07
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 18.07.1921
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Riesaer G Tageblatt und (Libeblatt tttld Aa)tiger). Drahtanschrift: Lageblaii Rief«. . Postscheckkonto: Letp^g 213«. grrnrus Nr. sa. Liese» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Großenhain, «trokaff, Aieja Nr. es. de» Amtsgericht» und de» Rate» der Stadt Riesa, sowie de» Gemeinderate» Gröba. Montag. 18. Juli 1SS1, abends 74. Jahrg Bekanntmachung. Li« Pfla«m-»nntz«na der Gemeind« Mer,darf bei Riesa wird nerqeben. Angebote bi«23.Juli 1921 eiuzureicken. Bedingungen könnenelnaeiehen werden. Der Gemeindrrat. wegung neu anileben lassen, da nur ein an Körper »nd Geist gesundes Geschlecht die grossen Anfgnben der neuen Zeit erfüllen könne. Bürgermeister Dr. Kretzscbmar ent bot den Willkommengrnh der Stadt. Es sprachen ferner Generalleutnant von Stol'mann, der frühere Kommandeur des Wehrkreises 4, Franz Breithanpt namens des Vor- standes und HauptanSschiisseS der deutschen Turnerschaft, ein Vertreter des Turnkreise? von Deutfchböbmen und der Kreisvertreter Frey-Mainz, der aus dem defekten Gebiet kam, nm den Turnern und dem deutschen Vaterlande Treue für alle Zeit zu geloben. In seiner Festrede sprach hierauf Neg.-Schulrat Prof. Fickenivirtb, der erste Kreisvertreter, über da? 4. Sächsische KreiStnrnfest im Lichte des Volks tums. Turnerische Vorführungen und Gesänge verschönten den Abend. Auch in 7 weiteren geräumigen Sälen fanden Begrüssungsfeiern statt. Der Niederclbegau, zu dem bekannt lich die beiden Riesaer Vereine, Tv. Riesa und Allgemeiner Turnverein Riesa, gehören, vereinigt« sich in den „Blumen sälen". Der Schnkbnnd sür Dentschböhmen und die Sudeten- länder veranstaltete zu Ehren der anwesenden Turner aus Dentschböhmen und den Sudetenländern im NnSstellnnaS- palast eine Begrüssungsfeier, die ebenfalls einen imposanten Verlauf nahm. Der Fell-Sonntag. Nm Bnbuboke batte der EmpsanasanSskssnss eine Riesen arbeit zu bewältigen. Brachten schon die Frübzüge grosse Scharen aus der näheren und weiteren llmaebnna, so ergoss fick von der 10. Stunde au eine wahre Völkerwanderung vom Bahnhöfe nach dem Stadtinuern. Turner und Turnerinnen zogen in gröberen und kleineren Trupps, aber immer geschlossen, teil« mit eigener Musikkapelle, alle aber mit wehender VereinSsabne, nach ihren Quartieren. Tie später Ankommenden beaaben fick ans Anweisnua unmittel bar nach dem Reichsplnk. wo der Festzn« sich aufftellte. Welch ungeheure Schar war da znsammenaeströmt! lieber 20 000 Teilnehmer, darunter 8000 deutschböhmische Turn genossen! NuS allen Teilen des SachsenlandeS waren sie berbeiaeströmt, au? Oll und West, aus Nord und Süd. Den Zug eröffnete» die beiden Wagen des SanptanSschuffeS und der Feltleitnna. Und dann folgten die wackeren Turner und Turnerinnen, in aleichmässiger Tracht, stolz der führenden Fahne folgend. Dazwischen waren eingestreut die originellen Felltvagen der Landsmannschaften, unter Einreihung von 20 Musikkapellen. In aeordneter Folge marschierten die Gaue der sächsischen Tnrnerschakt, die Dresdner Gane und Vereine bildeten den Schluss. Da kamen die Vogtländer, denen selbstverständlich eine Schüssel mit grünen Klössen vorangetragen wurde, gekleidet in ihre malerische Volkstracht, ihre heimischen Weisen singend. Von dem Wagen der Erzgebirgler erklang der .Dnalbeer- baom". Dem Oberlauslber Wagen voran schritt der HochzeitSbitter, während auf dem Wagen Schnitter und Schnitterinnen zum Erntedankfest fick rüsteten. Aus dem oberen Erzgebirge und von Freiberg her waren die Berg leute in Festtrackt gekommen und zogen mit klingendem Spiel ihren Turnern voran. Markneukirchen bewährte sich als Musikstadt durch eine Kapelle, die mit besonderen Instrumenten schöne, wenn auch eigenartige Klangwirkungen erzielte. Manche Vereine beantworteten die Frage ihrer Herkunft auch dadurch, dass sie die Wahrzeichen ihrer Heimat vorausschickten. So Plauen die Spitzen, Limbach die Hand schuhe, Borna die Zwiebeln, Geringswalde einen Stuhl. Groitzsch die Sckube, Leipzig die Gose, Sebnitz künstliche Blumen und Früchte, Pulsnitz die Lebkuchenberzen, Glas hütte die Uhr und die Rochlitzer batten gar ihren Berg mltgebracht. Uebigau trauerte mit Ballon und Flugzeug dem alten Flugplätze nach, während Meissen mit seiner Sammlung von Porzellangeld stolz erklärte: .Wir machen'S Geld selber!" Die Cnnewalder Handweberei zeigte auf einem Wagen die alten Hilfsmittel vom Spinnrad bis zum Webstuhl. Wahrhaft überwältigend aber war die Auf- nähme, die die Turnbrüder aus Dentschböhmen bei dem Vorbeimarsch fanden. Mit dem Gesang: „Deutschland, Deutschland über alles" und „O Deutschland, hoch in Ehren ", dann die „Wacht am Rhein" anstimmend, zogen die von allen Landesteilen herbeigeeilten Scharen vorüber; aber der Gesang ging unter in den enthusiastische» Kund gebungen, in den nicht endenwollenden brausende» Heilrusen l Der Sonntag-Dormittag brachte das Fechten der Alt- mannen und Turnerinnen; im Florett standen sich 15 Herren, mit leichtem Säbel IS gegenüber. Zum Legen- fechten hatten sich 12 Altmannen gemeldet; 8 Turnerinnen traten zum Florett an. Turnen der Gane. Das Turnen der Gaue begann schon am Sonnabend nachmittag mit den Vorführungen des «rossen Mtttrlelbe-Gnues, de» Dresdner Gaues und des ATV. Dresden. Am Sonntag in den frühen Morgen stunden wurde es fortgesetzt. Recht erfreulich ist es, dass fast alle Gaue auch ihre Turnerinnenabteilungen zum Wett- bewerb mit aus den Plan gebracht hotten. Maffenkugel- stossen und Geräteturnen der Gauriegen ergänzten dir turnerischen Darbietungen der Gaue. De» turnerischen Glanzpunkt des ganzen Feste» bildeten unstreitig die allgemeinen Freiübungen der Turner. Einen unvergleichlich schönen Anblick bot der Aufmarsch, und al« die 5000 Teilnehmer sich in Bewegung setzten, vorangetragen die gewaltige Heerschau von 400 Vereins- sahnen, da brach ei» Sturm der Begeisterung los. Es war ein überwältigendes Bild: hinter dem bnnten Fahnenwald die weisse Menge, fest in Schritt und Tritt, ein wuchtiges Zeugnis deutscher Männerkrastl Ein sür diele Fr»«itLu»o»« besonders geschriebener Marsch von Seminaroberlehrer Halfter in Oschatz dient zur Unterstützung des Gedächtnisses bei diesen Uebunaen, die von Kreisturnwart Müller zu sammengestellt sind. Wie ein sruchtschweres Aehrenfeld fick benot, io senkten sich in tadelloser Gleichmässigkeit die sehnigen Körper der Turner zum Rumpfbeugen seitwärts, und hochragend — wie ein Wald — standen die Säule» Mann hinter Mann, während dröhnend der Beifall der Zuschauer erscholl. Anschliessend fanden die allgemeinen Keulenübungen der Turnerinnen (1500 Teilnehmerinnen) statt. Tchwimmwettkämpse. Der erste Versuch, das Schwimmen auch in der Tnrnerschaft einzuführen, war ein guter. Wenn auch die Beteiligung etwas zu wünschen übrig liess, so war dock zu erkennen, dass auch das Schwimmen unter den Turnern eine gute Pslegftättc gesunden hat und dass süv die Zukunft gute Erfolge zu erzielen sein werden. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 18. Juli 1V21. —* Sängerbundesfeft Der BundeSauSschuh de» Sängerbundes des Meissner Landes, der gestern in Lommatzsch tagte, bat beschlossen, dein am 2. Oktober d. I. in der „Elbterrasse" zu Riesa stattfindenden Sängertage vorzuschlagen, da» nächste BundeSfest auf den 3. und 4. Jult 1922 inRiesa feftzulegen. Im Auftrage des BundesauSschuffeS wird der 2. Bundesvorsitzende Herr Goldschmied Georg Schumann mit den vorbereitenden Arbeiten der EinzelauSschüff« in den nächsten Wochen be ginnen. Sonnabend, den 3. Juli solle» die Hauptproben und abends Kommers. Sonntag, den 4. Juli vorm. Kirchenkonzert und nachmittags das Hauptkonzert (»Stern") stattfinden. —*DieNeuregelungderBrotoersoraung. Wie das Reichsernährungsmtnisterium mitterlt, enthält der kürzlich verbreitete Artikel über markenfreies Brot einige Irrtümer. Es ist zutreffend, dass vom 16. August ab neben dem rationierten, auf Brotmarken abgegebenen Brot auch markenfreies Brot von der Bevölkerung bezogen werden kann. Es ist weiter zutreifeno, dass das rationierte Brot eine Preiserhöhung erfahren wird, weil das Reich bei seiner finanziellen Notlage nicht weiter imstande ist, die bisher zur N ed ighaltung der Brotpreise verwandten Neichsmittel in gleicher Leise zur Beifügung zu stellen. Die Erhöhung des Brotpreises für das Karrenorot wird etwa 40 Prozent des derzeitigen Preises betragen. Das bedeutet einen Verkaufspreis für das 1900 Grawm-Drot von etwa 7 Mark. Tie Schätzungen über den künftigen Preis des anS freiem Mehl hergcstcllten markenfreien Brotes entb-hren jeder sicheren Grundlage. Es ist aber kein Anlass zu der Annahme, dass dieses Brot 12 oder gar 14 Mark kosten wird. Selbst wenn es aus Auslands mehl bcrgestellt würde, so könnte es bei dein heutigen Welt marktpreise für Getreide und dem derzeitigen Valütastand der Mark für einen geringeren Preis als 12 Mark ab gegeben werden. Tie Kosten sür freies Inlandsgetreide, aus welchem in erster Linie derartiges markenfreies Brot hergcstcllt werden wird, werden voraussichtlich noch nied riger, als für Auslandsgetreide sein. Es darf schon mit Rücksicht auf die vom 16. August ab cinsetzende freie Konkurrenz erwartet werden, dav der Preis für das mar kenfreie Brot nicht ungebührlich gesteigert werden wird. Es ist im übrigen von der Reichsgetreidestelle nicht beab sichtigt^ Preise für freies Mehl oder daraus erbackenes Brot festzusetzen. Es würde ihr hierfür auch die gesetz liche Zuständigkeit fehlen. — Di« neue Vergnügungssteuer. Im Reichs gesetzblatt werden die Sätze über die neue Vergnügungs- steuer veröffentlicht, die am 1 5. September in Kraft tritt. Von einer Besteuerung bleiben lediglich Leierkästen und Spieldosen und gelegentliche Gesangs- und Musik- vorträge auf öffentlichen Wege», Strassen und Plätzen frei. Der Besteuerung unterliegen alle Veranstaltungen, mit denen Tanz, Totalisator oder andere Wettbewerbe in Verbindung stehe». Auch Wohltätigkeitsoeranstaltungen sind nur dann steuerfrei, wenn sich kein Tanz auschlieht. Der Steuer- s a tz beträgt bi» einschliesslich 3 M. für iede Karte 10 v. H„ von 3 bis 5 M. 15 v. H., von 5 bis 10 M. 20 v. H., von mehr als 10 M. 25 o. H. Für Veranstaltungen, bei denen der künstlerische oder volkstümliche Charakter überwiegt, kann die Stenerftelle eine Ermässigung bis zur Hälfte der Steuer gewähren, wenn nicht Speisen und Getränke gegen Bezahlung verabfolgt werden oder geraucht wird. Für musikalische Veranstaltungen in Gast- und Schankwirtschafte» und Cafö» beträgt die Steuer, soweit nicht mehr als 3 Personen Mitwirken, 3 M. für den Tag und jeden Mit- rvirkenden. Für Veranstaltungen, bet denen die Pauschfteuer nach der Grösse de» benutzten Raumes festgestellt werden soll, ist «in« besondere Staffelung vorgesehen, die mit 50 qm stnd einem Satze von 8 M. für Lichtbildoorsuhrunge», Theater, Konzerte und Vorträge und 20 M. für Tanz- lustbarkrite», Variete, Kabarett, Tingeltangel nnd ähnliche Veranstaltungen beginnt, bet 100 qm auf io M. und 30 M., bet 200 qm auf 30 und 50 M., bei 300 qm auf 45 Und 00 M., bet 400 qm aus 00 und 75 M. steigt und für jede weiteren 200 qm 20 und 25 M. beträgt. Für die künstlerisch hoch stehenden Darbietungen find besondere Bestimmungen erlaffen. Sie werden zu einer Steuer von 10 v. H. des Brutto- betrage« herangezogen. Zur Vermeidung aussergewöhnlicher Härte» steht den Gemeinden da« Recht zu, in besonder» aeartrtrn Einzelsälleu ganz oder teilweise di« Steuer z» 4. Sächsisches KreiSturnfest Dresden. Kaum war da« bekannte Dresdner Volksfest, die Vogelwiese, vorüber, so begann auf deren Gelände eine fieberhafte Tätigkeit. Die Aussteller, die sehr säumig waren, ihre Zelte abzubrechen, würden mit Energie dam angehalten, denn das Bauen musste beginne». Allmählich begann auch Feststimmnng in der Dresdner Bevölkerung Platz »n greisen. Am Freitag abend fand die Uebergabe de« Festes seitens der Ausschüsse au die Kreisleitung statt. Der riesengrosse Festplatz macht einen freundlichen stimmungsvollen Eindruck. Anher den turnerischen Bauten, die ja der ganzen Anlage den Charakter geben, ist noch ein Teil der Vogelwiese stehen geblieben, um den Zehntausenden von Besuchern die nötige Atzung zu gewähren. Auch diese Bauten. die mit Turner zeichen und Fahnen freundlich geschmückt find, machen einen einladenden Eindruck. Inzwischen belebt sich der Platz mit zahlreichen Turner- scharen, die man schon vorher zu Hunderten mit Fahnen und'frohem Gesang hat durch die Strassen Dresdens ziehen sehen. Von dem Marineblau der Sachsen bebt kick in an genehmen Wechsel ob das Hechtgrau der Deutsch-Böbmen, die trotz der anfänglichen Schwierigkeiten seitens der tschechi sche» Regierung in bellen Hauken zu uns berübergekommen sind. Man schätzt ihre Zahl ans etwa 9000 Mann, darunter viele schneidige Turnerinnen. Mehr und mehr tritt auch die Wettkämpserkleidung in Erscheinung, denn der Fünfkampf (Volkstümliche Hebungen) ist das grobe Ereignis des Sonnabend Vormittag. Neber 500 Kämpfer stehen sich im beissen Kampfe nm den viel beaehrten Eichenkranz gegen- über. Auf 12 Bahnen für das Stabhochspringen, je 6 sür das Weitspringen, Steinstosseu und Kugelichocken, des gleichen 6 Laufbahnen sür den 100 m-Laui wickeln sich die Kämpfe ab. In der Zwischenzeit haben auch die Vorkämpfe für die Einzelwettkämpie auf dem Sportplatz von „Guts Muts" stattgefnnden, bestehend in 100 m-Lauf, Steiultossen, Diskuswerfen, Weitspringen usiv. Verhältnismässig klein ist hie Schar der Kämpfer, doch ist viel erlesenes Material da- bei und viele gute Ergebnisse können festgestellt werden. Fünfkampf. In 30 Riegen verteilt rückten die ge- meldeten Fünikämpfer (547) pünktlich '/,10 Uhr auf den gut cingeteilten Kampfplatz. Reges Leben entwickelte sich nun an den einzelnen Kampfbahnen. Hier Stabhochspringen, wie die Landsknechte des Mittelalters, mit ihren Sprung- stäken, dahinter die Weitsprungplätze und nächst der Elbe die Stätte für das Kugelstossen. Seitwärts, mit dem Blicke nach den Loschwitzer Höhen, die gefürchteten Kugelschocker. Vor dem Zuschauergeriist wird noch fieberhaft gearbeitet, um die elektrische Zeitmessung einzustellen. Nun beginnt das Turnen, das die Zuschauer in Spannung hält und bei schönen Erfolgen zu Beifall hinreisst. Treffliche Leistungen waren zu beobachten, da das prächtige Wetter die Kämpfenden zu höchster Anspannung der Kraft, Ausdauer und Sieger- sreudigkeit hinreisst. Ein Glanzpunkt des Nachmittags waren Festzug und Turnen der Kinder. Welch frisches herzerfreuendes Bild! Deutschlands Zukunft, durch die Entbehrungszeit des furcht baren Krieges hindurchgegangen! Und dennoch merkt man eS den stramm marschierenden Knaben, den freudig sich be teiligenden Mädchen durchaus nicht an. Nur unter der grossen Hitze leiden sie, deren Zahl rund 2500 beträgt. Man sah es allen den kleinen Teilnehmern und Teil- nehmerinnen an, wie stolz sie waren, mittun zu dürfen an dem schönen Fest der Grossen, das ihnen eine Erinnerung für das ganze Leben fein wird: das 4. Sächsische Kreis- tnrnfeft, gefeiert in Deutschlands schwerster Zeit. An das Kinderturnen schloss sich das Turne» der Gaue Grost-DreSdens an (Nr. 0,7 und 27 — Mittelelbe, Dresdner Gau und A. T. V ), das durch die Zahl seiner Teilnehmer, die Güte und Mannigfaltigkeit des Gebotenen: Freiübungen, Keulenübungen und grossartiges Gerätturnen, die Zuschauer zu groben Beifallskundgebungen hinreisst. — Zugleich waren die Fechter hinter der Sänesshalle auf acht Bahnen in eifriger Tätigkeit. 77 Wettkät»pf«r und Wettkämpferinnen kämpften unter 16 Kampfrichtern um den heiss begehrten Siegestranz. Die Leituiig lag in den Händen des be währten KreisfechtwarteS Schubert-Leipzig, liebenswürdiger weise unterstützt von mehreren Fechtwarten und den Fecht meistern Staberoh Vater und Sohn-Dtesden und Melichar- Leipzig. Die spannenden Kämpfe boten in ihrer Vielseitig keit und Mannigfaltigkeit den zahlreichen Zuschauern viel des Interessanten. Reicher Beifall lohnte den Kämpfern. „ Nach de« ersten Tages friedlichen Kümpfen vereinte ei» BegrüssungSaden» im grossen Saale des städtischen Au«, ftellungspalastr» die festgebende Turnerschaft mit ihren Gästen und Ehrengästen zu einigen Stunden der Erholung. Der Vorsitzende Dr. Thiemer nahm da« Wort zur Be- grüssung, wobei er u. a. ausführte, dass mit der Durch- sührung des 4. Sächsischen Turnfestes wir besonder« und hohe Aufgaben erfüllen, dir nicht nur zu leisten sind und gestellt sind von unseren turnerischen Zielen und von der deutsche» Turnerschast, sondern die durchzusühren find im Ginn« unseres deutschen Volke», unsere» deutichrn Volks- tum», unserer deutschen Volkskrast, unserer deutschen Volk», gesundheit. Wir kennenkeinen Unterschied, find all« deutschen Stamme», deutschen Blute», einig in dem zielbewussten Gedanken, für unser deutsches Volk arbeiten und. leisten zu wollen, wa« in unseren Kräften steht, durch unsere Turn- fache. Immer und immerdar, so schwer di, Zeit auch sein mag. für unser deutsche« Vaterland! Minifterdrästdrnt vnck überbrachte anschliessend die Grüsse der Regierung und betonte, nann da» Vertrauen in Erfüllung gehen solle, bann müsste« die Lmm« die turnerisch« und wörtliche Be I LKF-, . . für die abend« erscheinende Ausgabe des Riesaer Tageblattes VRlIR^Rnn^RR werde» bis spätestens früh V, 9 Ubr (möglichst tags zuvor) I »R erbeten. Geschäftsstelle des Riesaer Tageblattes, Goethestr. 59. 165 La« Riesaer Tageblatt erscheint jede« ^a> abend« Ühr mit Ausnahme der Gönn- und Festtage. Vez»g«or«>S, gegen Barauszahlung, monatlich 4.— Mark ohne Zustellgebühr, bei Adholu.ig am PostschaSter monatlich 4.10 Mark ohne Postgebühr. Anreisen für die Nummer de« Ausgabetage« sind bl« ü Uhr vormittag« auszuaeben und im vorau« zu bezahlen; eine Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wirb nicht übernommen. Prei« sür die 43 mm breite, 3 mw hohe Grundschrift-Zeil« (7 Gilben) l.lü Mark, OrtSpreit 1.— Mart; zeitraubender und tabellarischer Latz LV'/, Ausschlag. Nachweisung»- und VermittelungSgebühr 80 Pf. Fest« Larise. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen werdrn muss oder der Austraggeber in Kontur» gerät. Zahlung«- und Erfüllungsort: Riesa. Bierzehntägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BrförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Rotationsdruck und Veriag: Langer tDinterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gortbestrahe 59 verantwortlich für Redaktion: t. V.: F. Letchgräder, Riesa: kür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa.
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