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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1910
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100622015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910062201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910062201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-06
- Tag1910-06-22
- Monat1910-06
- Jahr1910
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.06.1910
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81. Ia-rg«»g. 170. Mittwoch, 22. Juni 1S1«. «qu,»v»ütr »i«n»>wdn «Nr >»n «N W»l>ch ««»- »«»«. «>» K>t«»ia»«, «ur «n«,l> U,»v «I , W»ch »>W»UN>»» «»»» «>II>«,ar» > Ä Mt. B«l »u« Net»,,, »urch w, P,ft »X »» LeNrn »»n Dr««»,» ». Um,,»un, «in »«M »»rUnr »d«nd»u». M»«> »rOallrn »>e »u«. w«,,e»»r «t» U»r M»r,««-»»««,»« tuwmmen «ugislilU. W<»d»nii1 mir mit Urut- Iildrr Qu»0»,i-,i,,»b« R,,«r.-> ,u. Lilsig. — Unvrrla»,!» Milnulknpir wrrd«» nicht «uldeimchrt. 1850 Druck und Verlag von kiepsch 6c Reichardt in Dresden. Lelegramm-Adiessk: Aachrichten Dresden. Fernsprecher II « 2000 > 3001. «M" Madraasctiiaell LvrmLnis-fskrrüiIsr tii»uptnis<tsrl»gs: sitvove»tvt»«>«e », uultv Lmger 8tr»88o. 8viävILHLUwruw Unzetgen-Tarif Annahme von Anklin- dtguiigen bi« nach«. > Uisr. Sonntaa« nur Marienltra»« LS von u bl«' ,l Uhr r « «nipaltige Grundierte ica. S Lllben) LL P, , Familien ^achnchun au4 Drroden SO «" - vteichuiiZ-Äuielgen a>>f der Prwatjelte Keile 20 Hs. - die t»oeljpall>ze ZeUea. regelte 60 rt'. Sonn u »riertageu: die enispaUlge Grund, zelle LOPs.ausPiwai« seile 40 Pi., Kamille»- Nachrichten a. Ti eSdc.r die GiundzetleAP» — AilSivUltige «uttrnge » nur gegen Lorausbe- zohlung. — Jede« Pei ligvlatt tostet 10 P:. ba»vti,eschästSstrlle: Maricnstraße 38 40. Wdnerauaen, fi-mftaui wei-oov in vanigsu Tave» bs-cvitim äur b kequam in «ier ^»w«>n<i>ia<r. unöbortrolli'n >u ä«r IViriimur. ß»Nnn 50 Pfennig« ii,>« penanor Lnveianng. V»>rSitnc! nseb ausvSrt» als Lluulpr M Lieiiiu^o. Lebt mit IVnpsisiim.'irics. « Ü^VQN-^POtl»» ItV, II < 860 ,, ^ItlNNNkt k? ^ i d« i-i i-r ^Lp««:ialfat,eik füe VttLLOLN I-S g TI' V^«kkiri«^L^ra dl^2k. Lek« N-inksncl Lkr-s»»« kelkoleW-o.!pirilWllIiIlc>il- »suipon virikueirswr ärl dis ru clsa relllwt«» luiseo :: in koniruironrioser ^usrvsdi. :: - «luUus SejiLctlieki, »«« I». I»cr« kslieliliSlillei' liliil l.kidkiinlLii 80V0IS Itilo 8«>N8ti^vll Unnäustsn u. Artikel rur Iirar>lisn>)sl6^o sinpsielüt Aüv ertrgo Lese^. Mutmatzliche Witterung: Warm, beiter. . Die hiesige Piauosortesabrik E r n si 5i a p s hat sich veranlaßt gesehen, den Konkurs zu beantragen. Der Ballon „Plauen", der sich am Leipziger Weitsliegen beteiligte, hat sich bei der Landung in Ungarn mit einem Insassen wieder losgerissen, konnte aber später glatt landen. Der Kaiser hat für die durch das Hochwasser im Ahrtale Geschädigten 10000 Mark gespendet. Der Rücktritt des M i n i st e r s v. M 0 ltke soll tatsächlich infolge von Differenzen mit dem Reichs kanzler erfolgt sein. Der M i l i t ä r l u f t k r e u z e r „k. II" erlitt gestern zwischen Tegel und Spandau eine Havarie. In London wurde gestern der 4. Internationale Kongreß der Handelskammern, an dem auch 14 Vertreter aus Deutschland teilncymen, eröffnet. Die Gerüchte von einem bevorstehenden Thron, Wechsel in Portugal haben durch die Zurückbcrufung des Herzogs Alfonso von Braganza neue Nahrung erhalten. Die Wetterkatastrvphe in Ungarn hat mehr als 5 00 Opfer gefordert. Auf dem Rheindampfer „Rheinland" wurde durch eine Explosion ein Passagier getütet und einer verletzt. kliah-Lsliningen bleibt ftelcbriana. Die Träume derer, die unser Reichsland schon als freie Republik Elsaß-Lothringen als Pufferstaat zwischen Deutschland und Frankreich erstehen sahen, haben sich dies mal noch nicht erfüllt. Elsaß-Lothringen bleibt Reichs- land, d. h. es erhält keine Stimme im Bundesrat, sondern es bleibt gemeinsames Eigentum aller Bundesstaaten, die ihre Hoheitsrechte durch den Kaiser ausüben lassen, der damit eine ähnliche Stellung wie ein Landesherr in Elsaß- Lothringen erhält. Es bleibt in dieser Hinsicht also alles beim Alten, und bas ist gut so. Fest steht jedoch, daß im übrigen bedeutsame Wandlungen stattfinoen. Wie im einzel nen die Verfassungssrage gelöst wird, kann heute noch nicht festgestcllt werden, da erst das preußische Staatsministerium, der Bundesrat und dann der Reichstag befragt werden müssen. Die Grundzügc der Vorlage sind aber bei der An wesenheit des Staatssekretärs Delbrück in Straßburg be raten worden, so daß über diese Punkte kein Zweifel mehr besteht. Als man durch das Gesetz vom 4. Juli 187» den Schwer punkt der Landesregierung von Berlin nach Straßburg verlegte, hat man zunächst eine falsche Rechnung gemacht. Allgemein herrschte damals der Glaube, die im Grunde gutdeutsche Bevölkerung des Rcichslandes würde sich mit den gegebenen Verhältnissen bald abfindcn und sich seines deutschvölkischen Charakters bald bewußt werben. Dieser Glaube war sehr edel, er trog aber leider. Die Kranzös- ltnge im Reichsland, in erster Linie die Notabel«, die oft auch durch verwandtschaftliche Beziehungen mit Frankreich verbunden waren, trieben in aller Heimlichkeit ihr deutsch feindliches Wesen im Bunde mit dem römisch-katholischen Klerus, der noch nie eine Gelegenheit unbenützt gelassen hat, gegen bas protestantische Kaisertum zu Hetzen. Aber damals mußte man noch vorsichtig damit zu Werke gehen, denn man fürchtete die eherne Faust Bismarcks, der noch die einfältige Ansicht vertrat, eine deutsche Regierung habe in erster Linie die Aufgabe, deutschfeindliche Treibereien zu unterbinden. Seitdem haben sich ja bekanntlich die An schauungen über diesen Punkt gründlich geändert, am gründlichsten, seitdem Graf Wedel mit christlicher Nächsten liebe die schlimmsten Deutschenhetzer zu gewinnen sucht und seine Gemahlin, eine Schwedin mit englischem Einschlag, den mit Gefängnis bestraften Führer der Französltngc, Herrn Wctterlo, mit Geschenken anszcichnet. Nun müßten Wctterlä und Genossen ja einfältiger sein als sic in der Tat sind, wenn sie diese herrliche politische Konstellation nicht nach Kräften ausnützten. Ter Erfolg der Wedelschcn Politik war denn auch der, daß die deutschfeindlichen Treibereien, die bisher im geheimen gewirkt hatten, mit verblüffender Dreistigkeit an den Tag kamen und ganz ungeniert unter den Augen der deutschen Behörden fortgesetzt wurden. Dafür gehörte Herr Wetterls als bevorzugtes Mitglied der Tafelrunde der Gräfin Wedel an, der Gemahlin des Vertreters des Deutschen Kaisers. Immer kühner wur. den die Vorstöße der FranzöSlinge, immer grotesker die Beziehungen Wetterlvs zum Statthalterpalast, und immer stärker die Erregung in Alldeutschland. Mitten in dieser Erregung erklärte plötzlich der deutsche Reichskanzler in seiner Beantwortung einer die clsaß-lvthriugiiche Ber- snsiungöresorm betreffenden Interpellation, der Eutivurs über die Bersassungsresorui sei so gut wie sertiggesielli und werde noch im Lause des Jahres den daran beteiligten Körperschaften vorgelegt werde». Mit banger Sorge hat man sowohl in Altdcutschlaud, wie im Reichslaudc dem Erscheinen des Entwurfs cnt- gegengesehen, in Altdeutschland, weil man fürchtete, er könne dem Reichslande zu große Rechte geben, in Elsaß- Lothringen, weil mau das Gegenteil befürchtete. Ten größten Wert legte man im Reichslande daraus, daß Elsaß- Lothringen als gleichberechtigter Bundesstaat im Bundes rat Sitz und Stimme erhielt. Diese Hoffnung scheiterte aber an der Tatsache, daß Preußen eine Vermehrung der Stimmen der übrigen Bundesstaaten zu seinen llngunsten niemals zugelassen hätte, anderseits würde eine Ver mehrung der preußischen Vundesratsstimmcn aus den Widerstand der meisten übrigen Bundesstaaten gestoßen sein. Diese Schwierigkeit wird wohl der Hauptgrund ge wesen sein, warum man in dem Verhältnis Elsaß- Lothringens zu den Bundesstaaten nichts geändert hat und der Kaiser nach wie vor im Aufträge des Reiches als Landesherr fungiert. Der Kaiser kann die Ausführung der landesherrlichen Befugnisse wie bisher einem Statt halter übertragen. Die Veränderungen des Entwurfes an der verfassungsrechtlichen Lage des Landes beschränken sich im wesentlichen auf die Neugestaltung der Lanöesgcsctz gebung und auf die Zusammensetzung und das Wahlrecht zum elsaß-lothringischen Landtage. Nur über die Ge staltung der Landesverfassung selber haben die Organe des Reiches, Bnndcsrat und Reichstag, noch mitzurcden, die übrige Landesgesetzgebung wird vom Rcichslandc selber entschieden. Reichstag und Bundcsrat scheiden also als gesetzgeberische Faktoren für reichsländische Fragen aus. Dafür wird der elsaß-lothringische Landes ausschuß zu einem Landtage ansgebaut, der eine Erste und Zweite Kammer umfaßt. Die Erste Kammer wird zusammengesetzt aus Mitgliedern, die zur Hälfte von be stimmten Körperschaften gewählt und zur anderen Hälfte durch kaiserliches Vertrauen berufen werden. Damit soll ein Gegengewicht gegen eine etwa in ihrer Mehrheit „natio nalistisch", d. h. französisch gesinnte Zweite Kammer geschaffen werden. Für die Zweite Kammer wird ein allgemeines und geheimes Wahlrecht unter Verwendung der Verhältniswahl nach Listen cingcführt werden. Für welche Art von Pro portionalwahlrecht im einzelnen sich der Entwurf ans- sprechen wird» steht noch nicht fest. Voraussichtlich wird Staatssekretär Delbrück gerade über diesen Punkt ein gehend in Straßburg verhandelt haben: das Ergebnis dieser Verhandlungen ist aber nicht bekannt geworden. Ob dieser Entwurf den Elsaß-Lothringern genügen wird, ist allerdings sehr fraglich. Besonders die Ge sinnungsgenossen des Herrn Wetterls werden die Reklame trommel für einen weiteren Ausbau der verfassungsrecht lichen Stellung des Rcichslandes von neuem eifrig rühren, und sic können dabei sicher sein, das entgegenkommendste Wohlwollen der deutschen Behörden in unserer Westmark zu finden. Es bleibt nur zu wünschen, daß man in Berlin möglichst steifnackig bleibt »nd sich nicht durch die Sirenen- klängc elsaß-lothringischer Friedenslicder bezaubern läßt. Die Französlinge um Mühlhausen, Kolmar und Metz sind eben nicht harmloser Natur, ebensowenig wie der „Souvenir Irnn^nis", jener französische Bund, der nach dem Pariser „Matin" die Aufgabe hat, in Elsaß Lothringen „eine schöne französische Generation vorznbereiten". Es gibt nur einen Mann in ganz Elsaß-Lothringen, der an die Harmlosigkeit dieses Vereins glaubt, und das ist der deutsche Statthalter in Straßburg Graf Wedel. So haben wir das unglaubliche Schauspiel, daß 40 Jahre nach der Eroberung des Rcichslandes dieser Verein, der unter der offensichtlichen Devise: Los von Deutschland, arbeitet, im Elsaß 18, in Lothringen etwa 27 Ortsgruppen hat, während in Frankreich ihm 150 000 Mitglieder angcliören. Die Zahl der Ortsgruppen und der Mitglieder wird immer mehr steigen, getragen von dem Wohlwollen der deutschen Behörden, und Herr Wctterlö, der eifrigste Förderer deS „Souvsnir Irangsw", darf nach wie vor seinen Tee bei der Gräfin Wedel cinnehmcn. Denn er ist ja so harmlos, nach der Meinung des deutschen Statthalters, der Abbe Wetterlo sowohl wie der „Louvsnir t'rangnis", ebenso harmlos wie Wegelin, der der deutschen Gastfreundschaft, die er vor einem halben Jahre geschmäht hatte, wieder für würdig erachtet worden ist, oder wie das französische Hetzblatt „Imperial de l'Est, das man seit kurzem in unserem Rcichsland wieder zugelassen hat, oder wie das französische Blatt des Bischofs Vcnzler, worin ein Metzer Ehrenüomherr jungst hervorgehobe» Hai, daß an der Metzer Kathedrale die drei Farben Frankreichs unter der Tünche, mit der sie nach 1870 bedeckt wurden, noch sichtbar sind, und daß sie sich unter der Tünche als echt halten werden. Elsaß-Lothringen ist nun für reis erklärt worden, seine inneren Angelegenheiten selbständig zu ordnen. Ein gefährliches Experiment, dessen Gefährlichkeit nur da durch gemildert wird, daß man dem Reichsland die Rechte eines Bundesstaates verweigert und der Kaiser wie bisher Landesherr bleibt. Es wäre auch geradezu eine Satire ans jede politische Einsicht gewesen, wenn der Kaiser jede Kontrolle über das Reichsland gerade jetzt verloren hätte, wo die reichsseindliche Strömung in unserer Westmarl sichtlich im Steigen begriffen ist. Nach Abschluß der Reform wird voraussichtlich auch ein Wechsel in der Besetzung des Statthaltcrpostens erfolgen, und cs bleibt nur zu wün schen, daß man diesmal den rechten Mann an die rechte Stelle setzt. Nach Straßburg gehört kein Diplomat, son dern ein energischer, tüchtiger Verwaltungsbeamter, der dem Treiben der dortigen Französlinge mit allem Nach druck ein Ende macht. Erst wenn die Verhetzung der Volks massen gegen Deutschland aufhürt, wird Frieden bleiben im Rcichsland, wird die Verdeutschung wieder Fortschritte machen. Dann kann auch die jetzige Vcrsassungsreform scgenbringcnd werden, aber auch nur unter dieser Voraus setzung. Darum wird der Rücktritt Wedels dringend not wendig sein, er war schon längst fällig, nur Laß man vor Beendigung der Versassungsreform leinen Statthalter- Wechsel vornehmen wollte. Neueste vrahtrnetüungen vom 21. Juni Znm preußischen Ministerwcchscl. Berlin. (Priv.-Tcl.) Znm Rücktritt des Ministers v. M 0 ltte erfahren wir von wvhlinsormierter Stelle, daß iwie auch bei Dernbnrg) tatsächlich bestehende Disse- r e n zen mit dem Reichska n z l e r den Grund zu dem Rücktritt des Ministers bilden. Herr v. Moltke hat abge lehnt, nach dem Fiasto der letzten Wahlvorlage, sich an den vom Reichskanzler «.''»geleiteten Vorberatungen zn einer neuen preußischen Wahlvorlage zu beteiligen. Die Rcichsversicherungoordnuug. Berlin. sPriv.-Tel.) Die Rcichstagstvmmis- sion für die Rcichsversichcrnngsvrdnung erledigte heute zunächst die Bestimmungen über die besonderen Orts- kranlenkassen. Gestrichen wurde die Bestimmung, daß die oberste Verwaltungsbehörde die erforderliche Mindestzahl von Mitgliedern bis auf 3000 erhöhen kann. Dann wurde über die Bestimmungen betreffend Betriebs- und Jnnungs- krankenkassen verhandelt. Es lag dazu eine ganze Reihe von Anträgen vor. Staatsselretär Delbrück erklärte grund sätzlich, daß es ebenso verkehrt sein würde, die Betriebs- kraukenkassen ganz zu beseitigen, als auch sie über ein zu hohes Maß auszudehnen. Tie Bejonderheilen eines Be triebes ließen die Errichtung einer Betriebskrankenkassc wünschenswert erscheinen. Ein Zusammenschluß verschiede ner Betriebe würde die Orts- und Landkrantenkasicn schwer schädigen. Weitcrberatnng heute. Der Verfasser der Borromäus-Enzyklika. Berlin. iPriv.-Tel.j Dem „B. T." wird aus Rom gemeldet: Der Rückzug der Kurie erfolgte, nachdem vom deutschen Zentrum wie von der Prälatur die schärfsten Pro teste gegen das Verhalte» der Kurie eingelaufen waren. Der Gewährsmann des Blattes, der die Briefe teilweise las, sagte, diese Proteste strotzten von Ausdrücken unver hohlener Entrüstung. Ein deutscher Bischof schrieb wört lich: M e rrn dcl Val ruiniere die Kirch c. Kar dinal Gaoparri, nächst Rampolla der beste Diplomat der Kurie, war so erregt, daß er Mezrn del Val ins Gesicht sagte: „Sic sind das Verhängnis des heiligen Stuhles!" Nachdem als Verfasser der Enznllika zuerst der Spanier Vivcs >1 Tuto bezeichnet, dann dies vom Vatikan mit großem Elser dementiert worden war, steht heute positiv fest, daß der Verfasser tatsächlich der genannte Kardinal ist. Merry del Vals Stellung ist indes nicht im gering sten erschüttert. Thronwechsel in Portugal? Madrid. sPriv.-Tel.j „Jmparcial" meldet aus Lissabon: Der zurzeit im Ausland (Ostende) weilende Oheim des Königs von Portugal Herzog Alfonso v 0 nBraganza wurde telegraphisch nach Lissabon znrück- bernsen. Er ist am Sonnabend dort cingctrosfcn »nd un mittelbar nach seiner Ankunft vom König in längerer Privatandicnz empfangen worden. Tie Gerüchte von einem bevorstehenden Thronwechsel haben dadurch neue Nah rung erhalten.
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