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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192108123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-08
- Tag1921-08-12
- Monat1921-08
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.08.1921
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. ' , 7-- — 7- ' " Riesaer H Tagebiatt und Anreiaer (Llbeblatt Md Anzeiger). Po^scheckkonto: Dresden ldd» «irokeffe Riesa Nr. SS. »rahdmfqrlst: L^ebkatt Mch«. gernrus Nr. SO. und Anzeiger (Llbeblatt Md Anzeiger». Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachnn-e» »er SmtthanHtmanuschaft Srotzenhain, de« Amtsgerichts und de» Rate» der Stadt Riesa, 74. Jahr« 187 Laa am .> der Sonn, und Festtage. tjezug-preis, gegen Vorauszahlung, monatlich 4.— Mark ohne Zustellgebühr, bei Abholung Nummer des Ausgabetages sind bis 9 Uhr vormittag« auhugeven und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für für die 43 ww breite, 8 mm hohe Grundschrist-Zeil« (7 Silben) 1.10 Mark, OrtSpreiS 1.— Mark; zeitraubender und tabellarischer Fest, Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage ringezogen werden muß oder der Auftraggeber in Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstioer irgendwelcher Atörunoen des keinen Anspruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder aus Nachzahlung bet Nrzug'Preises. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: i. B.: H. Uhlemann, Riesa. d«d Finanzamt» Riesa «ud de» vaudttollamt» Melken, sowie des SemeiuderateS «röba. Freitag, IS. Aiigiift 1SS1, abends. t Riesaer Tageblatt^rs8etttt^«den Lai abend« '/,» Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtag«. vejngSpreiS, gegen Vorauszahlung, Postschalter monatlich «.10 Mark ohne Postgebühr. Anzeige« für die Nummer de« Ausgabetage- sind bis 9 Uhr vormittags aufzua da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 43 mm breite, 8 mm hohe Grundschrist»Z«Il« (7 Silben) 1.10 M Satz Sv"/, Aufschlag. Nachweisung«» und Vermittelung-gebühr 80 Pf. Fest« Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Konkurs gerät. Zahlung-, und Erfüllungsort: Riesa. Bierzehntägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähl, Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BeförberungSrinrichtungen — hat der Bezieher keim Rotationsdruck und Berlagr Langer »Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gsethestratze SS. Brr Die mit Bekanntmachung de« Kommunalverbands vom 15. Juni ds. IS. verfügte Schließung des Mühlenbetriebs von Friedrich Oswald Vogel in Vobersen wird mit Wißkung ab 15. August dS. IS. wieder aufgehoben. Großenhektn, am 10. August 1921. 1083 ol. . Der Kommunaloervand. AussBkatt 413 hiesigen Handels-Registers. betr. di« Firma „Bergbraueret Niesa, Aktiengesellschaft" in Riesa, ist heute eingetragen worden: Die Generalversammlung vom 25. Juni 1921 bat die Erhöhung des Grundkapitals um dreibundertfünfziatausend Mark, in drethundertiunszig Aktien zu ie eintausend Mark zerfallend, mithin auf siebenhundert- taufend Mark beschlossen. Die Erhöhung ist erfolgt. > 1 ..." vrotkartenauSgabe Sonnabend, den 13. August, 5—7 Nhr nachmittags bei den Ausgabestellen. Weida bei Niesa, am 12. August 1921. Der Gemeindevorstan». Ter Gesell chaftSvertrag ist durch den gleichen Beschluß laut Notariatsprotokoll vom 25. Juni 1921, »84 entsprechend abgeändert worden. Der Betrag, zu dem di« neuen Aktien auSgegeben werden, betragt 120"/« zuzüglich 5'/. Gtückztnsen seit 1. Oktober 1920. Amtsgericht Riesa, den 8. August 1921. Oertttches nnv Sächsisches. Riesa, den 12. August 1921. —* Der Frauenverein. der in diesem Jahre die Feier seines 75jähr. Jubiläums begebt und iu dieser langen Zeit so vieles Gute an den verschämten Armen unsrer Stadt getan hat, veranstaltet am Freitag, de» 26. d. M. als Vorfeier ein Parkkonzert, zu dem das Doppelqnartett „Schnbertbund" (Leitung: Herr Albin Blanke), der M.-G.-V. „Amphion" und der Chorverein (Leitung: Herr Iwan Schönebaum), sowie unser Riesaer Bariton Herr Horst Krautze ihre Mitwirkung »«gesagt haben. Der Reinertrag der Veranstaltung, die bei ungünstigem Wetter im „Stern".Saale stattfindet, steht dem Frauen» verein für seine Zwecke zur Verfügung. Näheres in den demnächst erscheinenden Konzertanzcigen. —* Etwas Regen. Gestern schauten in Stadt und Land die Menschen wieder sehnsüchtig nach den: Horizont aus, als sich am Nachmittag dunkle Wolken aufz»türmen begannen. Aber wie schon so oft, kam auch gestern wieder der Regen unseren Fluren nicht zugute. Der in der sechsten Stunde erfolgte Niederschlag war kaum der Rede wert, und die Zugaben, die der Abend und die Nacht brachten, waren ebenfalls nur gering. Auch heute fehlte es nicht an Wolken am Himmel, in der Mittagszeit lag der ersehnte Regen wieder gleichsam in der Luft. Es scheint aber, als würden wir uns abermals mit einer Enttäuschung abfinden müssen. *OeffentlicherWerbeabenddesJugend- rings. Wie aus dem Anzeigenteil ersichtlich ist, veran- ftciltet der Jugendring Niesa am kommenden Montag, abends 8 Ubr tm Jugendheim, Friedricb-Angust-Stratze, einen öffentlichen Werbeabend. Nach einem Vortrag über die Bestrebungen und Ziele, sowie über die bisherige Arbeit des Jugendrings soll vor allem über die getroffenen Ver- anstaltunaen für den Lorenzkirchner Jahrmarkt am 31. August bis 2. September berichtet werden. Umrahmt werden diese Vorträge am Beginn durch einige Musikstücke auf Klavier und Violine. Recht zahlreiche Beteiligung, auch von feiten der angeschloffenen Jugendbünde, ist drrngend erwünscht. _ —* GeschäftsjubilSum. Am heutigen 12. August konnte das Modenhaus von Maz, Oertel, Wettiner» straffe, auf ein 10 jähriges Bestehen zurückbltcken. ... Heeresgntversteigerung. In nächster Zeit versteigert die Reichstreuhandgesellschaft A.-G. in Zeithain und Dresden Geschirr und Geschirrteile, Stallsache», Feld wagen, Fahrräder. Wagenplanen und verschiedene andere Gegenstände. Näheres ist aus der im Anzeigenteil befind lichen Bekanntmachung zn ersehen. —* Tas 6. Feidartillerre-Regiment 68 Planr für Oktober einen Regrmentstag rn Chem nitz. Anschriften von Kameraden werden erbeten an Hauptmann Conradi in Chemnitz, Gerinaniastratze 4, oder an Sammlungsanfseher Prendler in Dresden, Hindenburg, straße 3. —* Keine Wiedereinführung der Milch- Zwangswirtschaft, Tiefer Tage lief die Meldung durch die Blätter, daß angesichts der großen Dürre und der daraus folgenden Knappheit der Futtermittel wie- derum die Zwangswirtschaft für Milch und Milchpro dukte eingeführt werden soll. Nach Erkundigungen an zu- ständiger Stelle entspricht diese Meldung nicht den Tat- fachen. In den großen Städten besteht wegen der Schwierig keit der Milchverforgung nach wie vor die Möglichkeit, eine Rationierung der Milch durchzufühven, um dadurch vor allem die Milch für Säuglinge und Kranke sicherstellen zu können. Ten Erzeugern gegenüber dagegen ist eine Zwangsbewirtschaftung in jeder Beziehung ausgeschlossen, zumal auch die gesetzliche Handhabe dazu völlig fehlt. —g. Dresdner Landgericht. Der in Merzdorf, Amtshauptmannschast Großenhain, wohnhafte Gemeinde arbeiter Oskar Friedrich Becker mußte sich wegen Litt- lichkeitSverbrechens nach 8 173 des Relchsstrafgesetzbuches vor der 5. Ferienstrafkammer verantworten. Dem Ange- klagten, dessen Ehe geschieden ist, wurde zur Last gelegt, daß er sich an seiner geistig etwas zurück gebliebenen Toch ter unsittlich vergangen und diese dabei geschwängert habe. Gegen zehn Zeugen aus der Riesa-Großenhainer Gegend hatten Vorladung -erhalten, weiter waren als Sachver ständige Tr. meb. Naumann aus Riesa und Dr. med. Schneller, der Dresdner stellvertretende (Scrichtsarzt er schienen. Der Angeklagte ist wegen gleicher Berbrechen bereits mit einem Jahr Zuchthaus vorbestraft. Die Be weisaufnah »ie verlief sehr zu ungunsten des Angeklagten Becker, das Gericht erkannte bet der schweren sittlichen Verfehlung nunmehr auf vier Jahre Zuchthaus und aut Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte nr der Dauer von zehn Jahren. —* Zum Fall Müller-Brandenburg. Wolfs» Sächs. Laudesdienst Meldet: In einem Telle'der Presse wurden an die Tatsache, daß der frühere Letter der thüringi schen LandeSpolizet, Major Müller-Brandenburg, em Gr- such bei der Landesvolizeiverwaltung um Aufnahme in die sächsische LandeSponzeiverwaltung eingereicht hat, allerlei Erörterungen geknüpft. Da» Ministerium des Innern wird Wie bei Men eingehend« KtAlengesuchen di« notwendig« Erörterungen vor endgültiger Entscheidung vornehmen, wo bei jedoch zn bemerken ist, daß nach den geltenden An- stellungsbedingungen die Stellen be: der sächsischen Landes polizei m erster Linie Sachsen Vorbehalten bleiben sollen. Tie Behauptungen eines Teiles der Presse, daß Müller- Brandenburg zum Nachfolger des ausscheidenden Majors v. Zantbier ausersehen sei, sind hinfällig. Tie Stelle v. Zantbiers wird vielmehr mit einem anderen Angehörigen der Landcspolizei beseht werden. —* Ein auffälliger Urlaub. Ter Leiter der ersten Abteilung :m sächsischen Ministerium des Innern, Ministerialdirektor Dr. Schmitt, hat einen auf mehrere Monate berechneten Urlaub angetreten. In politischen Krei sen wird dieser Urlaub m Verbindung gebracht mit einer Reihe von staatspolitischen Unmöglichkeiten, dre in letzter Zeit gerade im Bereich des Ministeriums des Innern zu- tagegetreten sind und denen es jeder Eingeweihte auf den ersten Blick ansieht, daß sie ohne Zustimmung, .viel leicht sogar ohne Vorwissen der doch zumindest moralisch «mit Verantwortlichen Beamten geschehen konnte. —* Botanische Seltenheit. In diesem Jahr blüht die wilde Rose (Hagebutteusträucher) zum zweiten Male, was wohl auf die langandauernde große Wärme zurttckzufiihren ist. Tiefe Erscheinung zählt zu den botaui- scheu Seltenheiten und ist seit Jahren nicht beobachtet worden. —* Druschk 0 hle. Mit der Ernte erneuern sich auch diesmal wieder die Klagen der Landwirte über mangel hafte Belieferung mit Druschkohle. Hier scheinen in der Tat Uebelständc vorzulicgcn. Einmal w rd die Belieferung mir Druschkohle abhängig gemacht von der Uebernahme der Verpflichtung der Ablieferung bestimmter Getreide mengen. Nach der durch die Einführung des Umlageshstems erfolgten Lockerung der Zwangswirtschaft dürfte aber wohl jede schematische Anwendung der fraglichen Verfügung cln- zuschränkcn sein, wenn es im Augenblick noch nicht mög lich sein sollte, die gänzliche Aufhebung dieser Verord nung hcrbeiznfübren. Da es allen Regierungsstellen nur daran liegen kann, rechtzeitig das Umlagegetreioe in die Hände zu bekommen, hat der Reichslandbund die Reichs regierung gebeten, die notwendigen Maßnahmen zu treffen, um eine reichlicl-e Belieferung der Landwirtschaft mit Druschkohle herbeizuführen. Hinsichtlich der Versorgung mit Benzol liegen die Verhältnisse insoweit ähnlich, als auch hier die Belieferung der Landwirtschaft eine ganz mangel hafte ist. Umgehende Abstellung dieses Mißstandes ist ans den dargelcgten Gründen ebenfalls dringend geboten. —* Vergünstigung für Kriegsbeschädigte bei Eisenbahnfahrten. Nach dem neuen Eisenbahn personen- und Gepäcktarif vom 1. März 1921 können Kriegs beschädigte, die nach der Art ihrer Verletzung während der Reise sitzen müssen, bei all ihren Reisen in der 3. Klasse zum Fahrpreis der 4. Klasse, in Schnellzügen außerdem gegen den tarifmäßigen Zuschlag, befördert werden. Ter Ausweis zur Erlangung dieser Vergünstigung wird auf Antrag des Krinisbescbädigten von der zuständigen Für sorgestelle der Kriegsbeschädigten- und Kriegshinterblie benenfürsorge für die Tauer eines Kalenderjahres ausge stellt. Er ist mit einem Lichtbild zu versehen. Zauckerode bei Dresden. Am Montag abend gegen Veil Uhr entstand plötzlich im Putzraum des Appellschach tes, vermutlich durch Kurzschluß, ein Brand. Tas Feuer fand sofort reichliche Nahrung an den dort aufgespeicherten Oel-, Fett« und Wollvorräten und dehnte sich mit grober Geschwindigkeit aus. Tas ganze Wäschereigebäude ist nie- dergebrannt. Tret Elektromotoren im Frieden-werte von 300000 Mark sind mit verbrannt. Ter gesamte Schaden wird auf rund IVs Million Mark geschätzt. Verhängnis voll war es, daß der Fernsprechverkehr bereits um 9 Uhr eingestellt war; so mutzte man Eilboten nach den verschie denen Feucrwehrstationen senden, wodurch kostbare Zeit verloren ging. Die Untersuchung über die Ursache des Brandes ist im Gange. Man will einen Mann beob achtet haben, der verbotswidrig mit offener Lampe ge arbeitet haben soll. Dresden. Infolge Explosion eines Granatzünders ereignete sich in dem Elsen- und Stahlwerk von Friedrich Zitkow, Löbtauer Straffe 51, ein bedauerliches Unglück. Beim Einschmelzen von altem Eisen war ein noch nicht entladener Granatzünder, der auf unermittelt« Weise hin eingekommen war, mit nach dem Schmelzofen gebracht worden. Hierbei explodierte der Zünder, dessen Splitter den 30 Jahre alten Arbeiter Emil Christmann ans Birkigt an Armen und Beinen schwer und den 49 jährigen Arbeiter Max Wagner an der Brust leicht verletzten. —g. Ottendorf bei Dresden. Ein größerer Lieb- «stahl kam hier zur Ausführung. Es wurden von unbe kannten Einbrechern aus einem Landhause außer Wem und Lebensmitteln von geringem Werte besonders Bett-, Leib- nnd Tischwäsche, sonne Schuhe, Kleidungsstücke im Gesamtwerte von rund 30 (DO Mark gestohlen. Ein grober Teil der gestohlenen Wäsche ist B. H. gezeichnet. Es be- steht die Möglichkeit, daß der Diebstahl schon m der zwei- t« Sulthälste zur Ausführung gekommen ist. *Oberoderwitz. Di« Leiche de« Besitzers des nieder- gebrannten Bauerngutes, des 82 jährigen Leberecht Münch, der seit dem Brand« o««iifft wurde, wurde in einer Jauchen- grub« geftmden. D« »»glücklich«. der schon länger« Zett ein bedrücktes Wesen gezeigt batte, hafte erst versucht, in den Flammen den Tod zu finden. Sein Kopf nnd die Hände zeigten starke Brandwunden. Münch hat sich dann, wohl in geistiger Umnachtung, in die Jauchengrube gestürzt. * Chemnitz. Als Geschäftsführer eines „Adler- KonzerneS, Alfred Gennrich L Co.", der in sechs Wochen 100 Prozent Gewinn auSscbütte, gab sich ein junger Mensch namens Bruno Pilz aus, der mehrmals feine Vertreter in Leipzig, Breslau, Großenhain und anderen Lricn zum Zwecke der Entgegennahme der eingezahlten Beträge be suchte. Als ibn sein Leipziger Vertreter, um Auskunft über den Geschäftsbetrieb des Adler-KonzerneS zu erhalten, nach einem Chemnitzer Hotel bestellt batte, ergriff er, da ihm di« Sache brenzlich wurde, die Flucht durch ein im ersten Stock werk des Hotels gelegenem Fenster und entkam. Die mitz- trauisch gewordenen Vertreter hatten ihm vorher noch über 30000 Mark abgenommen und diese sowie ein Bankbuch mit 220000 Mark bei der Polizei freiwillig hinterlegt. Nach ihren Angaben sind beim Adler-Koirzern über eine Million Mark eingezahlt worden, wovon Pilz '/. Million erhalten hat, über deren Verbleib kein Nachweis vorhanden ist. Ter angebliche Inhaber Alfred Gennrich scheint nicht zn existieren, wenigstens ist er von den Vertretern dieser KonzerneS noch nicht gesehen worden. Auch die Person des Pilz ist einwandfrei noch nicht festgestellt. Die Angelegen« heit ist den zuständigen Behörden übergeben worden. Plauen. Einbrecher erbeuteten im Gehöft des Land wirts Wandler in Rothenkirchen, während der Besitzer mit seiner Familie auf dem Felde arbeitete, 2 goldene Uhren mit Kette und eine Nerzpelzgarnitur im Gesamtwerte von 15000 Mark, beides Gegenstände, die man früher schwerlich unter eines Bauern Tacb gefunden hätte. Leipzig. Wie bereits gemeldet, hat am Montag der 40 jährige Handlungsgehilfe Ernst Hermann Merse burger aus Lindau aus Eifersucht seine Geliebte, eine 21jährige Kontoristin von hier, in oen Unterleib geschossen. In der darauffolgenden Nacht ist das junge Mädchen im Krankenhause, wohin es sofort gebracht worden war, au den Folgen der Tchußverlehung gestorben. Merseburger, der von seiner zweiten Ehefrau getrennt lebt — von seiner ersten ist er geschieden —, stand etwa seit Jahresfrist mit der Ermordeteg im Verkehr. Diese hatte jedoch in letzter Zeit mit ihm gebrochen. Tagesgeschichte. Deutsches Nrlch. Aufhebung der Höchstpreise für Bier. Von zuständiger Stelle wird den P.P.N. geschrieben : Nachdem die Brauereien die Braugerste nicht mehr zuoeteilt erhalten, sondern sie im freien Handel beschaffen müssen, erschien es anqezeigt, die Höchstpreise, die auch für Einiachbier und für Vollbter mit einem Stammwürzegehalt bis zu 10 vom Hundert be standen aufruheben. Infolgedessen hat der Reichsminifter für Ernährung und Landwirtschaft die Verordnung über Bier und bieröhnliche Getränke vom 24. Januar 1918 (ReichSgesetzblatt Seite 55) mit den dazu ergangenen Ab- anderungSverordnungen mit Wirkung vom 16. August 192 l autzer Kraft gesetzt. AIS einzige Beschränkung, der di« Brauereien noch mit Rücksicht auf die ErnährunaSwirt- schäft unterworfen sind, bleibt das Verbot der Herstellung von Starkbier bestehen. Di« neue Fabrrengstener. Das neue Fahrzruasteurr- gesetz soll nicht nur «ine neue Steuerquelle fein, sondern auch soziale Ziele verfolgen. Das Gesetz, ein Reichsmantel» grsetz, zn dem die Länder AuSführungsgesetze erlassen, will den Wegebau beben, und der Arbeitslosigkeit steuern. TaS Gesetz will den Unterhaltungspflichtigen die Unterhaltung der Straßen erleichtern, die mit gewöhnlichen Mitteln nicht 'mehr zu tragen find. Die neue Steuer ist als Staffelsteuer nach Schnelligkeit und Gewicht gedacht, also für Pferdefahr- »euge, Personen und Lastautomobile. Frei von der Steuer find alle Schienenwagen. Luftfahrzeuge, Handwagen, Kinder wagen, Krankenwagen, öffentliche Fahrzeuge in kommunalem Dienst (Feuerwehr, Wegebau, Sprengwagen), Erntemaschinen, Fahrräder. Die Steuer wird als Jahressteuer, nichtdeutsche Wagen müssen Wochenkarten (ein Fünfzigstel der Jahres- steuer) lösen: 15 Prozent der Steuer gelten als VerwaltungS» und Ausgleichskassen. Da» Schicksal des serbische« Hoszuges. Der Hofzug des Königs Peter von Serbien war seinerzeit bei der Be- setzung Serbiens von deutschen Truppen bei Krusevae ab gefangen und nach Deutschland gebracht worden. Nun wurde in Erfahrung gebracht, datz dieser Hofzua in Stutt- gart stehe. Deutschland muff nunmehr auf Grund der ReparationSbestimmunaen die brauchbaren Wagen neu in- kandsetzen und die minder brauchbaren aus der HofzugS- garnitur des Exkaisers Wilhelm ersetzen oder neue Herstellen. Dransportarbritrrftrrik in Stralsund. Nach einer Meldung der „Roten Fahne" find in Stralsund sämtliche Transportarbeiter sowohl im Hafen- wie im Landverkehr in den Streik getreten. „ ,Z«« Streik in der Braunschweiger Retallindastria Bei den Berhandlungen »wischen den Arbeitgebern u« den Arbettnebmrrn der Braunschweiger Metallindustrie unter Borfitz des Ministers Scheinbrecher ist ein erweiterter
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