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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192109091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19210909
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19210909
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-09
- Tag1921-09-09
- Monat1921-09
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 09.09.1921
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MNYtanfHMr Ta-Skatt Geoerns Nr. Lieft» vlett «tthLtt »ft «Mttticherl vebuuttmachWW« »er ««tthmchtmannschast SroßevhAi», tz<S »«tSgericht» »d de» Rete» der Stadt Mesa, de» M»««a»t» Ries» >»d de» v«»vt-urllamtS Meide«, sowie de» «emewderate» Gröba. Postscheckkonto; DreStz« ItzW »iroksff, Ries« Nr.». S11. Freitag, 9. September 1SS1, abends. 74. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt erschetw tet««« Ta« airnd« V,S Uhr «it Ausnahme der Sonn- und Festtage. veiAXPret-, gegen Vorauszahlung, monatlich 4.— Mark ohne ZusteUgebühr, vei AUHotung «a Postschall« monatlich 4.1V M«rt ohne Psstaeblihr. Nnzetge» für di« Nummer de« Ausgabetages stiw bi» S Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für >ms Srschekm, an beMmmttn Lag« und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für dir 4S nun breit^ l mm Hobe Grundschrift.Aeile (7 TUben) l.10 Mark, Ortsprei» l.— Mark; zeittaubender und tabellarisch« Satz tü*/. Aufschlag. Nachweisung»« und VermtttelungsaebUhr «0 PL «st« lartf«. vewtlligl« Rabatt erlischt, wenn »« Settag »«fällt, durch Klag« «ingezogen ««den mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort! Riesa. Bierzehutägige Unterhaltungsbeilage »Erzähler an der Llbe". — Jät Fall« höher« Gewalt — Kräg oder sonstig« irgendwelcher Störungen des Betriebes d« Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderung»«tnrichüingen — hat v« Bezieher keinen Anspruch auf -ieferung »d«: Nachlieferung d« Zeitung oder auf Rückzahlung oe» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag! LamgsrK Winterlich, Rtefa. Gefchästsftele: Toetbrstratz« äs Berantworttich für Redaktion: Artbur Säbnel. Rieta: iür Anrelarn^.l: wilhslin Dittrich, Riesa. In dem Konkur-verfabren über da« Vermögen de« Malers und Emaillewaren- Händler« OSwald OSkar Schieck i« Riesa ist zur Vrüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf de« 4. Oktober 1821, vormittag» 1« Nhr vor dem hiesige« Amtsgerichte anberaumt worden. - Amtsgericht Riesa, den 5. September 1921. ' Der Bezirksschornfteinfegermeifter hat gemeldet, daß von Montag, den 12. Sep- tembrr 1921 bis mit TtenStag, den 20. September 1921 die Schornsteine i« Gröba ge- reinigt werden. Gröba (Elbe). am 8. September 1921. Der Gemeinbevorftanb. Freibank Schänitz. Sonnabend, den 10. September 1921, nachmittags 3 Uhr Berkaus von Rindsteisch (junge Kuh) zum Preise von 7 Mark für das Pfund. Der Gemeindevorstand. MMMms, bkiMtb dt IlllMkNMk MMm dklm SlMkMU Die Arbeitgeber (einschließlich der Reichs-, Staats- und Gemeindebehörden), denen gestattet ist, statt der Verwendung von Steuermarken die einbchaltenen Lohn-(Gehalts-) abzüge bar oder durch Uebermrisnng bei der zuständigen Hebestelle (Gemeindebehörde oder Finanzkgfse) unmittelbar einzuzahlen, werden darauf aufmerksam gemacht, daß die bei den einzelnen Lohn'(GebaltS-)zahlungen einbehaltenen Beträge in kürzester Frist, späteste«- aber biS »nm 1v. des aus die Loh«-(<S«haits.)zahlung folgenden Monats — wenn vierteljährliche Abführung genehmigt ist, bis zum 10. des auf das Vierteljahr fob genden Monats — bei der zuständige« Rasse einzuzahlen sind. Nach 3 104 der Reichsabgabenordnuna sind Zahlungen, die nicht rechtzeitig eingehen, vom Lage der Fälligkeit ab mit 8 vom Hundert,« verzinsen. Riesa, am 8. September 1921. Tas Finanzamt. OerMches rmv Sächsisches. Riesa, den 9. September 1921. —* BerbandStagung. Zum 3. Male innerhalb einer Woche wird am Sonnabend und Sonntag unsere Stadt fremde Gäste in ihren Mauern bergen. Vor acht Tagen waren es die Teilnehmer am Fortbildunasschultag und am Mittwoch die Sängerscharen der Bäckermeister- Gesangvereine. Diesmal werden es Vertreter des Hand werks und Gewerbes sei», die zur 28. Tagung des Verbandes Sächsischer Gewerbe- undHand- werkervereine aus allen Teile» Sachsens hier zu« sammenkommen. Sie beginnen ihre Arbeit bereits am Sonnabend nachmittag ft,5 Uhr mit einer nichtöffentlichen Porversammlung der Vereinsvertreter. Abends '/,9 Uhr findet dann im Hotel Höpfner der Begrützungsabend statt, der mit gesanglichen und musikalischen Vorträgen und Theater ausgestaltet ist. Man hofft, daß der Abend auch aus den Kreisen der Einwohnerschaft gut besucht wird. Der Vor- und Nachmittag des Sonntags werden ernster beruflicher Arbeit gewidmet sein. In der Hauptver sammlung, die vormittags '/,10 Uhr im Hotel Höpfner beginnt, werden Vorträge hatten Herr Syndikus Geb hardt-Zittau über BerufSoertretung des Handwerks und Gewerbes, Herr Handelsschuldirektor a. D. Herrlich-Oybin über Buchführung und Steuerfragen (Gewerbesteuergcsetz ufw.) und Herr Stadtrat Dr. Schimmel-Glauchau über Soziale Fürsorge für Handwerk und Gewerbe. Es werden also Fragen zur Besprechung gelangen, die in der heutigen Zeit für Handwerk und Gewerbe von besonderer Wichtig keit sind. Wollen wir hoffen und wünschen, daß den Be ratungen ein guter Erfolg beschieden ist, damit sie mit bei- zutragen vermögen, unseren Handwerker- und Gewerbe stand einer gesicherten Zukunft entgegenzuführen. Die Stunden der Erholung und Zerstreuung, die unsere Gäste neben der ernsten Arbeit hier verbringen, mögen ihnen immer eine liebe Erinnerung sein. Ja diesem Sinne sei den answärtigen Teilnehmern an der Tagung auch an dieser Stelle ein aufrichtiger Willkommens ruß dar geboten. " Jubiläum. Sein 25 jähriges Meister- und Geschaftsjubiläum konnte am heutigen Tage Herr Maler meister August Krischker begehen. Das Geschäft des Jubilars erfreut sich in Stadt und Land guten Ansehens. —* Orts klassen ei nteilung. Vom Ortskartell Riesa des Deutschen Beamtenbundes wird uns geschrieben: Der Unterhändler des DBB. für Riesa und die Kreishaupt mannschaft Dresden, Herr Könia-Gröba, ist von den Ber liner Verhandlungen im statistischen RelchSamt zurÜckge- kehrt. Am Montag, den 5. September fanden Vor besprechungen aller zu den Verhandlungen vom statistische» Reichsamt geladenen Gewerkschaften statt. Es wurde voll kommene Nebereinftimmung mit den Vorschlägen des DBB. erzielt und somit ein gemeinsames Vorgehen ermög licht. Am Dienstag fanden die Verhandlungen im stati stischen Reichsamt statt, zu denen außer den sächsischen Ver tretern der beteiligten Großgewerkschaften der sächsische RegterungSvertreter, je ein Vertreter der fünf Kreishaupt- mannschasten, von der sächsischen Regierung beauftragte Landtagsabgeordnete und verschiedene Reichstagsabgeord nete teilnahmen. Diese Verhandlungen dienten zunächst zur Information des statistischen Reichsamtes. In ihnen wurden die überreichten Vorschläge zur Neueinstufung, die nach eingehenden Untersuchungen der bekannten Spezial vertreter genau abgeftimmt waren, durchgesprochen und be gründet. Hieran schloffen sich die Verhandlungen des sta tistischen Reichsamtes mit den sächsischen RegierungSver- tretern an. Ans diesen beiden Besprechungen werde» die Vorschläge, die das statistische Reichsamt dem RrichSfinanz« Minister baldigst überreichen wird, Hervorgehen. Es dürfte hiernach verfrüht sein, ein abschließendes Urteil über die Höhereinstufung des imesa-Gröbaer Industriegebiete« abzu geben. Da« Gerücht, Riesa und Umgegend sei nach L ein gestuft worden, welches bisher in Riesa umging, ist somit unzutreffend. Es kann nur gesagt werden, dich die Bor- chlckge für das Riesa-Gröbaer Industriegebiet, welche die achsischen Unterhändler des DBB. mitbrachten, vom statt« tischen Reichsamt anerkannt worden sind. Die letzte Ent- cheidung hat d« Reichsfinanzminifter. Eingehenden Be richt wird Herr König am Donnerstag, den 15. September in der HauptauSschußfitzung des Ortskartells erstatten. Um der Beamtenschaft Gelegenheit zu geben, diesen Bericht zu hören, wird diese HauptauSschußfitzung im Saale der Elbterrafse ftattfinden. (Siehe auch unter Anreigen: Vereins nachrichten.) Dr. —* Eine Verordnung des Wirtschafts- ministers. Ter sächsische Wirtschaft-Minister Felltsch hat folgende Verordnung erlassen: „Die Ueberlassung von Räumen der dem Wirtschaftsministerin»» unterstellten Be hörden und Anstalten dcuf von deren Vorständen und Lei tern erst dann zur Abhaltung von Versammlungen, Sitzungen, Vorträgen oder dergleichen genehmigt werden, wenn sie nach sorgHltiMr ArüMng süh Gewtßhttt darüber verschafft haben, daß dabei keinerlei Handlungen begangen werden oder Aeußerungen fallen, die sich gegen die republikanische Staatsordnung richten oder dre Verfassung zu verletzen und verächtlich zu machen geeignet sind. Tie Vorstände und Leiter der dem Wrrtschaftsministerium unter stehenden Behörden und Anstalten werden für die genaue Durchführung dieser Anordnung noch besonders persönlich verantwortlich gemacht." Diese Verordnung ist auch auf vie übrigen Regierungsressorts ausgedehnt worven. —* Generalmajor a. D. Gläsche ß. Am 6. Sep- tember früh verstarb Generalmajor a. D. Georg Gläsche. Im Frieden fand General Gläsche zuletzt Verwendung als Kommandant des TrupvenübungSplatzeS Zeithain, sodann in gleicher Eigenschaft in Königsbrück, wo er besonderen Anteil an der Einrichtung dieses neuen Truppen« lagerS batte. —"Die neue Postgebührenerhöh-ung. Wie das ReichSpoftministerium mitteilt, ist die Nachricht, daß eine Wiederbeseitiaung der Ortsbriefgebühr beabsichtigt fei, aus der Luft gegriffen. Auch die weitere Behauptung, daß die Reichspostverwaltung schon bei der letzten Gebühren erhöhung mit einem VerkehrSrückgang von 34 v. H. gerechnet habe, so daß sie bei der bevorstehenden neuen Gebühren erhöhung noch mit eine»» größeren VerkehrSrückgang rechnen müsse, entspricht nicht den Tatsachen. Bei der letzten Post- gebührenerhöhung war ein VerkehrSrückgang von etwa 15 v. H. in Ansatz gebracht worden. In Wirklichkeit ist ein Rückgang in diesem Umfange nicht eingetreten. Der bekannt lich die Haupteinnabmeguelle bildende Vriefverkehr bat sich ungefähr auf der Höhe der Vorjahre gehalten und deckt sich etwa mit dem der letzten Jahre der Vorkriegszeit, trotz der inzwischen durch den Krieg und die Verkleinerung Deutsch lands «ingettetenen Verringerung seiner Einwohnerzahl um mehr als 6 Millionen Seelen. —* Der Gesetzentwurf über die Sonn tagsruhe, der bereits angekündigt war, ist dem säch- Mmen Landtag zugegangen. Er soll, wie wir in der „Zftt. Morgenztg." lesen, die sächsischen Bestimm «gen mi: denen des Reiches rn Einklang bringen. Für Sacysen gilt be kanntlich noch das veraltete Sonntagsgesetz von. 1870, das jedoch schon mehrfach abgeändert worden ist. Erne landes rechtliche Ergänzung der gewerblichen Sonntagsruhe ist nicht als nötig angesehen worden, »veil das Reich eine um fassende Regelung dieser Arbeitsruhe getroffen hat. Ta aber die Reichsgewerbeordnung über nicht gewerbliche Ar beiten, insbesondere jolche in der Landwirtschaft, keine Bestimmungen getroffen hat, waren landesrechtliche Be stimmungen erforderlich. Die Sonntagsarbeit außer halb der landwirtschaftlichen Gehöfte wird verboten. Erlaubt sind jedoch dringliche Ernte- und Bestellungs arbeiten, Einbolen des Grünfutters, Aus- und Eintreiben des Viehes, Melken auf der Weide, Milchsahren, das not wendige Bewegen der Pferde, rnsbesondere an den zweiten Feiertagen, dringliche Notstandsarbeiten -und die Aus übung des Flur- und Forstschubes. Bemerkenswert ist noch die Bestimmung, daß in unmittelbarer Nähe von Kirchen und Versammlungsräumen von Religtonsgesellschaften wäh rend des Gottesdienstes störende Geräusche, insbesondere Umzüge mit Musik und Standmusiken, zu unterbleiben haben. An Svnn- und Festtagen hat im allgemeinen jede gewerbliche Arbeit zu ruhen. Zulässig find jedoch Arbeiten, mit denen Arbeitnehmer nach den reichs rechtlichen oder auf Grund des Reich-rechtes erlassenen Be stimmungen an Sonn- und Festtagen beschäftigt werden dürfen; ferner Arbeiten, die vom Unternehmer selbst in seiner Wohnung oder Betrrebsstätte verrichtet werden und nicht in der Abgabe von Waren an Kunden bestehen, noch nach K 41b der Reichsgewerbeordnung für unzulässig er kannt worden sind, sofern sie kein störendes Geräusch ver ursachen, weiter Arbeiten, insbesondere Reparatur- und Beschlagsarbeiten, die nicht schon an sich zulässig sind, so fern sie ohne Zuziehung gewerblicher Arbeiter für land wirtschaftliche Betriebe geleistet werden und in sofortiger Vornahme zur Vermeidung erheblicher Beeinträchtigung der Ernte oder znr Behebung eines, Notstandes, erforder lich sind. —* Der Direktor der Kavitalverwer- tungsaesellschaftflüchtig. Aus Dresden wird ge meldet: Das Presseamt des Polizeipräsidiums teilt mit: Die Kriminalpolizei ist nunmehr auch gegen die Kapitalverwer- tungsgesollschaft in Dresden emaeschritten. Der Inhaber dieser Gesellschaft und der Bergmann-Bank, der 24 Jahre alte Direktor Winter und dessen Syndikus, der frühere Rechtsanwalt Mehnert, sind fett der vorletzten Nacht flüch tig. ES wurden «0000 Mark und außerdem 17000 Mark bei einem Angestellten der Gesellschaft beschlagnahmt. Der Geldschrank konnte nicht geöffnet werden, da die Flüch tigen die Schlüssel mitgenommen haben. Die Bücher sind noch nicht geprüft und die Erörterungen noch nicht abge schlossen worden. — Wie die Abendblätter melden, hat auch die Dresdner Sportbant ihre Zahlungen eingestellt. —* Zur Warnung! Einbm raffinierten Gauner trick fiel am Sonnabend auf dem Pferdemarkte in Lieben werda ein älterer Landwirt aus der Oschatzer Gegend zum Opfer. Er war mit der Absicht dorthin gekommen, ein Pferd zu kaufen. Beim Rundgang durch den Markt traf er mit zwei gutgekleideten Männern zusammen, die es. zunächst verstanden, den Landwirt gründlich auszufragen und ihm schließlich ihre Hilfe anboten. Sie gaben sich als ehemalige Offiziere aus und erzählen, daß sie in der Lage seien, ein gutes Pferd zu einem ausnahmsweise billigen Preis zu verschaffen, wenn sich der ztzauilustige schnell ent schließe. Dieser ließ sich durch das sichere Auftreten und den vertrauenerweckenden Eindruck der beiden Fremden blenden, unterschrieb einen Kaufvertrag, zahlte N.OO Mark und das Geschäft war abgeschlossen. Im Handumdrehen waren die beiden Gauner verschwunden, die es selbstver ständlich nur auf die Geldsumme abgesehen hatten. Dem- betrogenen Landwirt kamen leider zu spät Bedenken, er benachrichtigte zwar sofort die Polizei, doch gelang es nicht, die Betrüger zu ermitteln. Ter vertrauensselig«! Mann vermochte keine Personalbeschreibung zu geben, er wußte nur, daß die Fremden Gamaschen trugen Ter Mann ist umsomehr zu bedauern, als er sich das Geld zum Pferde kauf geliehen hatte. Er war deshalb über seinen Verlust untröstlich. —* Folgen der Trockenheit. Der Sächsisch« Landeskulturrat hat eine amtliche Umfrage unter den säch- fischen Landwirten über die Wirkung der langanhaltende» Trockenheit auf die Ernte und auf die Viehwirtschaft ver anstaltet, deren Ergebnis eine besonders nachteilige Ein wirkung auf unsere sächsischen Viehbestände erkennen läßt. Aus der Kreishauptmannschast Bauyen wird gemeldet, daß das Vieh schon jetzt in größerem Umfange abgestoßen wer den mußte und daß dies noch mehr für den Winter z» befürchten ist, weil die eingebrachte Rauhfiitterernte zum Durchhalten des Viehes bei weitem nicht ausreicht. In der Kreishauptmannschaft Dresden hat sich der Viehbe stand meist auf gleicher Höhe erhalten, an einigen Stelle« jedoch mußte wegen Futtermangels Abgabe von Vieh er folgen. Für den Winter wird Vies hier noch in größerem Umfange befürchtet, »veil Rauhsutter nicht ausreichend vor handen ist. In der Kreishauptmannschast Leipzig hat bis her Vieh nur in geringem Umfange abgestoßen werde» müssen. Eine Steigerung befürchtet man hier auch für die kommende Zeit nicht. In der Kreishauptmannschast Chemnitz sind Viehverkäufe bereits überall erfolgt und in besonders erheblichem Maße in den Amtshauptmannschaften Annaberg und Marienberg läßt der Futtermangel über all weitere Verkäufe befürchten. In der Kreishauptmam,- schast Zwickau haben Viehvcrkänfe wegen der Futterknavv- heit rn sämtlichen Amtshauptmaunichasten in erheblichem Maße eriolgen müssen, am stärksten in Schwarzenberg, Oelsnitz und Werdau, darüber hinaus werden in allen Bezirken dieser Kreishauptmannschast weitere Verkäufe in erheblichem Maße erfolgen müssen. —* Die Haussuchungen bei der Orgesch. Aus Dresden wird gemeldet: Bekanntlich wurden während der Unruhen in Oberschlesien Haussuchungen in den Ge schäftsräumen der Deutschnationalen Volkspartei und der damals noch bestehenden Organisation Escherich auf An weisung des Ministers Lipinski vorgenommen und das be schlagnahmte Material der Staatsanwaltschaft zugesührt. Dies« eröffnete eine Untersuchung gegen die beiden Organi sationen mit dem Ergebnis, daß das Verfahren eingestellt werden mußte. Wie wir aus unbedingt zuverlässiger Quelle erfahren, hat der neue Justtzminister Dr. Zwcigner den GeneralftaatSanwalt angewiesen, noch einmal ein Ver fahren gegen die beiden obengenannten Verbände auftu. nehmen. —* Zur Milderung der Not der Klein rentner hatte die sächsische Regierung dem Lanstag einen Gesetzentwurf versprochen. Dieser Entwurf ist dem Landtag nun zugegangeu, allerdings wiro den Klein rentnern dadurch nur auf einem eng begrenzten Gebiet ge holfen. Ter Landtag hatte vor einiger Zeit die Regierung ersucht, die Bestimmungen der Altcrsrentenbank so zu er gänzen, daß sie den besonderen Verhältnissen der Klein rentner weitgehend Rechnung tragen. Diesem Beschluß ent spricht die Regierung durch den nm» vorgelcgtcn Gesetz entwurf. Unzulänglich erschienen die Bestimmungen, daß die Attersrcntenbank nur bis zu 4000 Mark Jahresrcnte gewähren kann, und daß in hohem Alter lebenoe Klein rentner ihre Ersparnisse nur unter Verzicht einzahlen können. In dein Gesetzentwurf wird der Höchstbetrag der Jahresrente auf 10000 Mark erhöht unter der Voraus setzung, daß das gesamte steuerbare Einkommen ves Klein rentners einschließlich der Rente 14000 Mark nicht über- steigt. Weiter gewährt der Entwurf den Kleinrentnern die höheren Erträgnisse des Kapitals, die sonst nur bei Ein zahlung unter Kapitalverzicht zugcbilligt werden, auch bei Vorbehalt der Rückforderung binnen fünf Jahren. Dadurch sollen die Kleinrentner von der.Sorge befreit werde«/ daß nach Einzahlung des Kapitals, ihre Erben dereinst dem Nichts gegenuberstehcu. Hä".Steuerung deHHotelnot. Tas säch sische Ministerium des Jnncrn.jckaicheswohnungsamt) hat mit Züsttmmung de- Retchsarvft.lsininisterL verordnet, daß
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