Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192110019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-01
- Monat1921-10
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1921
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«> Riesaer H Tageblatt «nd Anieiaer Mtblatt mr AiiMer). Postscheckkonto: Dresden ISA) »trokals« Riesa Nr. SL «nd Anzeiger Meblait «nd Anzeigers. »,.«««nin M «owchn, »»-»>>»,»«»»»« ' der AmtShau-tmarmschaft Grasjenhatn, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamt« Riesa und de» HauvtzollamtS Meissen, sowie de» Semeinderate» Sröba. Lonna»««», 1. Oktober 1821, abends 74. Jahrg 4. «achzugebe«. Insbesondere sind sowohl «erwachsene als anch Kinder «nd Hanstiere Von de» Stellen, an welchen der Rattenköder ausgelegt worden ist, sernznbalte». Ungefähr 14 Tage nach Beendigung der Auslegung wird unentgeltlich eine Nach legung von Rattenköder dort stattfinden, wo sich noch Ratte» lebend aushalten. Zur ent sprechenden Meldung wird noch öffentliche Aufforderung an die Einwohnerschaft ergehen. Um eine wirksame Bekämpfung der Rattenplage durch,»führen, empfehlen wir, während der Zeit, während welcher von uns Gift nicht ausgelegt wird, solches selbst zu legen und zu diesem Zwecke bet uns — Zimmer Nr. 3 — die Ausstellung eines Giftscheines zu beantragen. Der Rat der Stabt Rirka. am 30. Sevtember 1921.Kr. Donnerstag, den 6. Oktober 1021, vor«. '/,» Uhr wird im Sitzungssaal« der unterzeichneten AmtShauptmannschaft öffentliche Bezirksausschuksitzung abgehalten. Großenhain, am 30. Sevtember 1921. Die AmtShauptmannschaft. Allgemeine Rattenvertilgung im Stadtbezirk Riesa. ... Die Mite diesjährige allgemeine Rattenvertilgung durch den geprüften Kammer- läaer Max Mgdel ans Chemnitz in allen städtischen wie Privatgrundstuckeu sowie in alle» städtische» Schleusen beginnt am S. Oktober 1021. Es wird gebeten, dem Kammerläger, der mit Ausweis verfthen ist, bei Ausübung seiner Tätigkeit Schwierigkeiten nicht zu bereiten. Wir machen ausdrücklich daraus aufmerksam, daß Wir die Rattenvertilgung aus wohlfahrt-polizeiliche« Gründen auordnen «nd daß alle Grundstücksbesitzer vervllilbtet sind, de« Ratteuköder auSlegen zu lasse«. Eine Verweigerung der Auslegung befreit keinesfalls von der Beitragsvsltcht zu den Kosten der allgemeinen Rattenvertilgung, sondern zieht vielmehr Polizeistrafen nach sich. Die «osten für die Auslegung, die nach eingegangener Verpflichtung des Kammer- jägerS so zu erfolgen hat, daß Menschen und Haustiere an ihrer Gesundheit Schaden nicht erleiden können, belaufen sich auf 1 Mk. für sedeS Grundstück, die von dem den Kammer läger begleitenden Schutzmann sogleich eingezogen werden. Wir behalten «ns vor. von denjenigen Grundstücksbesitzern, in deren Besitztum insbesondere wegen dessen Größe die Auslegung des Rattenköders mit besonderem Aufwand an Zeit und Unkosten verbunden ist, eine erhöhte Gebühr einzuziehen. Den Weisungen des Kammerjägers bet der Auslegung ist allenthalben streng Untermieter-Kohlenkarten-Ausgabe in Gröba. Montag, den 3. und Dienstag, den 4. Oktober 1921 werden im hiesigen Gemeinde amt, Zimmer Nr. 6, di« Untermieter-Kohlenkarten ausgegeben. Gröba (Elbe), am 30. Sevtember 1921. Der Gemeindrvorftaub. kovl und erbittet Ann-wv'c mit PreiSforderuna VUs^rUlllUUs sOtzl svrl 9?eich^vervfleg«ngSamt Riesa Bezirksarbeitsnachweis Großenlsa-ü, Nebenstelle Riesa Bahnhofstraße Nr. 17, T-r. '40. Meldezeit für Frauen vorm. 8—10, kür M-imrer 10 —12 , Uhr. ES werden gesucht: 12 Maurer, 5 Maler, 2 An!-reich::, 1 Bauschlosser, 1 Bautischler, 1 Möbeltischler, 1 Fahrrad» und Nähmaschincnscklosicr, 1 pcrf. Elektromonteur, 2 Huf schmiede, 1 Ankerwickler, 1 Friseur, 1 Sattler, 2 Schneid: -, 1 Verkäufer aus der Eisen warenbranche, 1 perf. Buchhalter, 1 Handlungsgehilfe ans der Schuhwarenbranche, 1 Handlungsgehilfe aus der Herren» und Damrnsicffbrn'.iche, 1 Stenotypistin, mehrere landwirtschaftliche Knechte und Dferdeburschen sowie Mägde bis zu 20 I. gegen Tariflohn. SS» „ Das Riesaer Lagedllait Erscheint jede« Tsa abends Uhr mit Au-nahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, monatlich 5.— Äark ohne Zustellgebühr. Einzelnummer SO Df. Ärr-eigeiE M die Nunnner des Ausgabetages sind Lis S Uhr vormittags aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 43 mm breite. 8 ww hohe Vrundschrift-Zeile (7 Gilben) 1.50 Mark, Ortspreis 1.25 Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Nach weisung-- und DermittelungSgebühr 50 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlungs- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Storungen der Betriebe- der Druckerei, der Lieferanten oder der Besörderungseinnchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung der Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. «eschSstsfteSe: isoetheftraße SS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Dertliches und Sächsisches. Riesa, de» 1. Oktober 1921. —* Die Verhandlungen der Metall' Industrie vpr dem Arbeitsministerium in Dresden haben, wie Wolffs Sächs. Landesdienst meldet, noch zu keiner Verständigung geführt. Die Arbeitgeberverbände machten im wesentlichen den Schiedsspruch vom 29. August zur Grundlage ihrer weiteren Vorschläge, mit denen, unter der Voraussetzung der Beilegung von Streik und Aus sperrung, die Teuerungszulagen dürch Erhöhung«» für die Zeit vom 18. Oktober bis 3.Novenkber neu geregelt werde» sollten. Der Metallarbeiterverband forderte dagegen nicht unwesentliche Erhöhungen der Schiedsspruchsätze rückwirkend ab 1. September, dazu besondere Zulage» für die Lohn- arbeiter. Zum Schluß gab der Verhandlungsleiter, Geheim rat Haack, den Parteien anheim, ihren Auftraggebern über die beiderseitigen Vorschläge zu berichten. — In Riesa hielten die streikenden und ausgesperrten Metallarbeiter heute früh im .Stern" eine Versammlung ab, nach deren Beendigung ein DemonftrationSzug stattfand, an dem etwa 3000 Personen teilnahmen. Dem Zuge wurden zwei rote Fahnen vorangetragen. Zu Zwischenfällen ist es nicht gekommen. —* In den wohlverdienten Ruhestand tritt heute Herr Juftizoberwachtmeister Bärwald, der dem Staate 44 Jahre lang beim hiesigen Amtsgerichte treu ge dient bat. Von dem Behdrdenvorstande, Herrn Amts» gerichtsdirektor Warneck, wurde der in Stadt und Land allgemein beliebte Beamte unter ehrenden Worten, in An wesenheit der gesamten Beamtenschaft, verabschiedet. —* Sein 40jähriges Ortsiubiläum konnte heute Herr Klempnermeister Max Weiße sen., Haupt straße 64, begehen. —"Kirchliches. Ans die kirchliche Bekanntmachung über die Seelsorgerbezirke im Inseratenteil dieser Nummer machen wir aufmerksam. —* Kamm er-Sonaten-Abende. Allen Interessenten guter edler Musik versprechen drei Kammer-Sonaten-Abende ein besonderer Genuß zu werden, die Juanita Norden unter Mitwirkung der Pianistin Mary Wurm im Laufe des Oktober (7., 21., 29.) veranstalten wird. Da die Konzert geberin durch ihr wiederholtes Auftreten in Riesa als her vorragende Künstlerin genug bekannt sein dürfte, sei hier nur auf Mary Wurm hmgewiesen, die als ehemalige Clara- Schumann-Schttlerin eine der bedeutendsten Vertreterinnen ihres Instrumentes ist und besonders als ausgezeichnete Schumann-Spielerin, wie es zurzeit nur noch ganz wenige gibt, geschätzt wird. Als Komponistin trat Mary Wurm ebenfalls erfolgreich hervor; ihre Oper »Die Mitschuldigen ist in Leipzig zur Aufführung angenommen. Bedeutendes leistete sie auch als Gründerin des Berliner Tonkünstlertnnen- Orchesters, das sie bis zum Ausbruch des Krieges dirigierte. —* Treuer Mieter. Herr Drivatus Hermann Knabe wohnte am heutigen 1. Oktober 2S Jahre in dem Haus« des Herrn GlasermeifterS Keßler, Bismarckftr. 47. Das Haus war beim Einzug« vor 28 Jahren gerade frrtiggestellt. 1 Lum Absatz der Herbstkartoffelernte. Die Landwirtschaftlich Zentralgenossenschaft in Dresden hat sich nach einer Reihe von Verhandlungen im Säch sischen MrtschaktSministerium bereit erklärt, die Versor gung der Bevölkerung mit Kartoffeln zu vermitteln. Nach Verhandlungen zwischen den landwirtschaftlichen Genossen schaften und den Verbänden der Verbraucher ist ein ge meinsames Vorgehen dieser beiden Organisationsgruppen bei der Versorgung der Bevölkerung mit Kartoffeln auf der Grundlage der freien Wirtschaft zustande gekommen und damit für die sächsischen lanbw. genossenschaftlichen Organisationen i^r Weg klar vorgezeichnet. Es ist nun Aufgabe der „sächsischen Karwffelerzeuger, insbesondere der grüneren Besitzer, daß sie die Verwertung ihrer Aartofsel- ernte durch dte landwirtschaftlichen Genossenschaften auS- NahmsloS bewirken. Das fällt um so leichter, aU die Säch- mche Kartoffelnotierungskommission durch Ihre an jedem Mittwoch nen festgestellten amtlichen vretsnotierungen die Erzeugerpreise frei Verladestation bildet. Der Landwirt schaft ist dringend rratzezulegen, kein« höheren Preise zu HW'-LrLLV-ZL KAL« dieses Hinweises würden unübersehbar sein. Ist doch nicht zu vergessen, daß es gerade diejenigen sind, die höher« Preise bieten, die hinterher sich in Angriffen an den Börsen, in der Presse und in der breitesten Öffentlichkeit nicht ge nug tun können. Besonders ist auf die Möglichkeit der Verschiebungen von Kartoffeln nach außersächsischen Ge bieten bei Abnehmern, deren Zuverlässigkeit nicht von einer Reihe von Jahren dargetan ist, hinzuweisen. Tas Bieten höherer Preise ist sehr ost das sichere Anzeichen für die Absicht, Kartoffeln aus Sachsen zu verschieben »um Nach teile der heimischen Bevölkerung, die zu 75 v. H. mit außer- sächsischen Kartoffeln selbst bet einer guten Mittelernti. er nährt werden mutz. Amtliche Preisnotierung der Sächsischen Kartoffel- notierunaskommission. Erzeugerpreise ab Verladestation je Zentner: Bauden weiße 46-51^», rote45-49^r, gelbfleisch.47-52^ Dresden „ 46-81 » , 45-49 » , 47-52, Leipzig „ 46-49,, . 45-48,, » 47-50. Chemnitz ,, 48-53 . . 46-50 » . 50-54. Großhandelspreise je Zentner frei sächsischerEmpfangSftation: weiße 50-54 rote 47-51 gelbfleisch. 50-55 u». —* Mehr Rücksicht auf die Kriegsblinden! Die Kriegsblinden mit den ihnen vom Reich zur Ver fügung gestellten Führerhunden sind besonderer Rücksicht nahme bedürftig. Weil der Hund für den Blinden unent behrlich ist, ist der Miteintritt des Hundes in amtliche wie in private Geschäftsstellen gestattet, auch wenn der Zutritt von Hunden im allgemeinen untersagt oder nicht angebracht ist. Der Kriegsblinde bedarf aber auch auf der Straße der Rücksicht des Publikums besonders in bezug auf die Freihaltung des Weges, da ihn der Hund nur dann gefahrlos führen kann, wenn der Weg nicht versperrt wird. Die Blinbenführerhunde sind leicht erkennbar. Sie tragen an dem vom Blinden gehaltenen Geschirr zwei rote Kreuze in weitzem Felde. —* Der grüne Stern. Wie mag nur Esperanto zu dem grünen fünfzakkigen Stern gekommen sein?, werden sicher viele in diesen Tagen gefragt haben, als sie die Esperanto-Plakate gesehen haben, welche allerorts in unsrer Stadt ans die neuen Kurse Hinweisen. Da selbst viele Esperantisten diese Frage nicht beantworten können, wie viel« Anfragen in den Gruppen beweisen, seien ganz kurz Geschichte und Legende aufgeführt. Als der Erfinder der HilfSfvrache „Zamenhof" im Jahre 1887 sein Werk unter den« Pseudonym „Dro Esperanto- (wörtlich »Der hoffende Doktor") herauSaab, existierte der Esperanto-Stern noch nicht. Ebenso wie der Name „Esperanto- ohne Zutun des Erfinders aufkam — er hatte »Lingvo internaeia- vorge- schlagen —. bat er auch keine Anregung zur Schaffung dieses Abzeichens gegeben. Im Jahre 1901 war es, als der Verlag Hachette L Cie. sich an die Herausgabe von Esperanto-Werken wagte. Sanz zufällig erschienen diese Werke mit einem grünen Pentagramm« als bloßem Buch schmuck. Begeisterte Esperantisten griffen diesen Wink auf, und in kurzem wurde der grüne Stern zum Erkennung«, »eichen des Esperanto erhoben. Die Legende vergleicht die fünf Zacken mit den fünf Erdteilen, die grüne Farbe und der »Stern- sollen auf die Hoffnung htndeuten, vir ja auch im Namen Esperanto ausgedrückt ist. Das Pentagramm selbst ist uralt und findet sich in vielen Mythologien und Religionen wieder; mancherlei Bünde und Organisationen verwenden es. So ist der Sowjetstern zufällig auch fünf- zackig, aber blutrot. Aehnlich ist es ja auch mit dem Haken kreuz, der altindischen Swastika, die bet uns augenblicklich das Anttsemiten-Abzeichen ist, während sie in andern Ländern ganz andere Bünde anzeigt (z. B. in Skandinavien dte Pfadfinder). —" Der Vorstand des Sächsischen Ge meindet« geS hat am 28. September im Rathause zu Meißen eine Sitzung abgehalten, in der zunächst die noch erforderlichen Vorbereitungen sür die allgemeine Mitglie derversammlung des Sächsischen GemerndetageS am 7. und 8. Oktober ds. Js. in Chemnitz getroffen wurden. Der Vorstand hat sich nochmals mit den über die beiden Themen zu dem von der Regierung vorgelcaten Entwurf einer neuen sächsischen Gemeindeordnung „Gemeindeverfassung" und „Gemeinde unv Bezirk" zu hauenden Referaten be schäftigt. AuS dey Ausführungen der anwesenven Bericht- Matter ist schon jetzt zu ersehe«, datz ine Tagung außer- ordentlich interessant zu werden verspricht, da die Aus wahl der Vortragenden dein Gesichtspunkt Rechnung trägt, datz der Entwurf der neuen Gemeindeordnung sowohl von fachmännischer als auch von parteipolitischer Seite beleuchtet werden kann. Von den Berichterstattern sollen als Grundlage ihrer Ausführungen Leitsätze auf gestellt werden, die den Teilnehmern an der Mitglieder versammlung gedruckt zur Verfügung gestellt werden- Wei ter hat sich der Vorstand erneut mit der Frage der Uek> er - nähme der höheren Schulen auf den Staat beschäftigt. Tie Wünsche der Gemeinden sind in zweierlei Richtung zum Ausdruck gekommen. Während di« größere Zahl sich für eine restlose Nebernahme, das heißt für eine Uebernahme der Verwaltung uns der Lasten auf den Maat aussprtcht, tritt ein anderer kleinerer Teil energisch dafür ein, die Selbstverwaltungsrechte der Gemeinden freiwillig nicht noch weiter zu beschränken, vielmehr vom Staate eine größere geldliche Unterstützung zu verlangens Es ist hierbei zu beachten, datz die Ausgaben mancher Ge meinden für ihre höheren Lehranstalten besonders aus dem Grunde außerordentlich gewachsen sind, weil dieses Schulen in weitem Umfange mit von ortsfremden Schülern besucht werden. Ter Vorstand des Sächsische« Gemeindetages ist zu der Auffassung gelaust, daß eine restlose Uebernahme der höheren Schulen auf den Staat im Interesse der Aufrechterhaltung der gemeindlichen Selbstverwaltung auf diesem Gebiete nicht in Frage kommen könne, daß vielmehr vom Staate nachdrücklich eine größere geldliche Unterstützung zu ßnchern sei unter besonderer Berücksichtigung der Schulen, die zu einem wesentlichen Teil mit von ortsfremden .Schülern besuch- werden. . . - —* Tagung des AeichSstLdtebundes. A« Freitag vormittag wurde die Tagung des Reichsstädte bundes fortgesetzt. Als erster Referent sprach Oberbürger meister von Eilenburg, Lr. Belian, über den Entwurf einer neuen Städteordnung. Als grundsätzliche Forderung vertrat er die Meinung, daß allen Städten gleiche Rechtes gewährt werden müßten und datz den Städten weder in kommunalen noch in polizeilichen Fragen Landrat und KreiSaussckuß übergeordnet werde. Das Ausscheiden der kreisangehörigen Städte aus dem KreiSverbande soll be- sonders durch Herabsetzung der KreiSsreiheitsgrenze erbeb- lich erleichtert werden. Städte und Flecken, die schon früher einmal Stadtrechte besessen haben, müssen die Mög- lichkeit erhalten binnen einer kurzen Frist nach Inkraft treten der städteordnung durch einfache Erklärung der Aufsichtsbehörde gegenüber die Stadtrechte wieder anzu» nehmen. Im Anschluß daran berichteten die Bürgermeister Dr. Guaelmeier - Lörrach und Bürgermeister Dr. Schaar schmidt-Löbau über die badische und sächsische Gemeinde ordnung. Zum Schluß referierte Bürgermeister Hoffmann- Hartenstein über Hypothekenfchutzbanken. Er bezeichnete de» Hypothekenschutz als ein höchst wirksames Hilfsmittel zur Beseitigung der Notstände des städtischen HauSbesitzes und zur Stärkuim und Belebung des Baugewerbes. Von der allgemeinen Durchführung desselben fei eine allmähliche Gesundung des gesamten Realbefitzes zu erwarten. Aus diesem Grunde empfahl er den Städten, für Nachhypotheken, di« durch Schutzbanken geschützt werden, die Garantie zu übernehmen und durch den Erwerb von Aktien sich den er forderlichen Einfluß auf die Handhabung der Geschäfte der Hypothekenschntzbanken zu sichern. . , —* Zusammenschlutzbewesung deutscher Warenhäuser. Es sind Bestrebungen ecngeleitet, die darauf hmauszielen, die Häuser Rudolf Marstadt A.-G-, Leonhard Tietz A.-G.,. Hermann Tietz und A. Wertheim, die auch »n Sachsen in zahlreichen Städten Warenhäuser unterhalten, zu einem großen Konzern zusammenzuschließen.' —* Regiments feiern betr. Tie Ergänzungs verordnung des Ministeriums des Innen, vom 17. Sep tember ist m der Presse der verschiedenen Parteien viel fach als Milderung des Verbots der Regimentsfeiern auf gefaßt worden. Tie Verordnung mußte ergehen, weil nach der Ausführungsverordnung des RcichsministeriumS de» Innern die O r t s Polizei in jeoem einzelnen Fall« zu prüfen hat, ob die Voraussetzungen des 8 4 der Ver ordnung des Reichspräsidenten vom 29. August vorliegen.' Tie sächsische Verordnung vom 2. September ist also nur mit der ReichSverorknuna in Einkkura aebrchcht worden,'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite