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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192110179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-10
- Tag1921-10-17
- Monat1921-10
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.10.1921
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-- Riesaer O Tageblatt «ttd Astlvtarr Medlatt md Amelgerf. 74. Jahr, Postscheckkonto; Dresden INO «irokass, Riesa Nr. LS. Oertliches und SiichstscheS. Riesa, de» 17. Oktober 1921. —* DurcheinenMesserstichschwerverlebt. der Nackt vom Sonnabend zum Sonntag kurz nach «itd Anzeiger Meblatt und Anzeiger-. A-ft« »la« -»qin «e (MUichM »-IXNtXlchNV» der Amk--aicht««mschast Grotzimhafir, des Amtsgerichts, der AmtSanwaltschast reim Amtsgerichte rmd des ReteS der Stadt Riesa, des Ftmmzamt» Riesa mid des Haubtzollamt» Melken, sowie de» Gemeinderates Aröba. In „ 1 Uhr gerieten aus der Niedcrlagstraße der Geichirrführer Paul Seifert und der Handelsmann Richard Herrmann, beide von hier, aus geringfügiger Ursache in Streit, der schließlich in Tätlichkeiten ausartete. Seisert wurde von Herrmann zu Boden geworfen, woraus er den Herrmann durch einen Messerstich in die Lunge schwer verletzte. Ter Verwundete vermochte bis nach dem „Wettiner Hof" zu flüchten. Nach Anlegen eines Notverbandes durch Herrn Dr. Nicolai wurde Herrmann von Mitgliedern der Areiw- Sanitätskolonne nach dem Krankenhaus transportiert, wäh rend Seifert von der Polizei in Haft genommen wurde. —* Zechpreller. In einer hiesigen Gastwirtschaft hat am Freitag ein Unbekannter Speisen und Getränke tm Werts von 50 Mark bestellt und verzehrt, worauf er sich unbemerkt aus dem Lokal entfernt hat- Er ist etwa 19 Jahre alt, schlank, etwa 1,65 Meter groß und war bekleidet mit graumeliertem Anzuge, schwarzen Schnürschuhen und schwarzen Ledergamaschen. Als Kopfbedeckung hat er eine hellblaue Rudermütze getragen. Etwaige sachdienliche Mit teilungen erbittet die hiesige Polizei. —* Kirchenglocken. Die von vielen sehnsüchtig er warteten Glocken der Trinitatiskirche werden leider etwas spater, als es geplant war, «intreffen. Sie sollten Mitte Oktober ankommen und hätten dann die Feier des Refor mationsfestes mit ihrem ehernen Klange weihen können. Aber die Glockengießerei hat gemeldet, daß der Guß der mittleren Glocke mißlungen ist und sie neu gegossen werden muß, und hat nm Fristverlängerung von etwa 5 Wochen gebeten. Die Kirchgemeinde wird deshalb ihre treuen Glocken erst in der 2. Hälfte des November in Empfang nehmen können. —'Konzert deSCHorvereins unter Mitwirkung der ehemaligen Eächs. Hoftrompeter. Das Institut der Sächsischen Hoftrompeter war Jahrhunderte alt. Sie hatten bei festlichen Anlässen am kursächfischen und später könig lichen Hofe die ankommenden Gäste mit silbernen Fanfaren und silbernen Pauke», die in der Hossilberkammer aufbe- wahrt und den Besuchern mich gezeigt wurden, zu begrüßen. Ihre bedeutende allerorts anerkannte Künstlerschast zeigt sich in vollendeter und dynamisch ganz hervorragender Wiedergabe von alten Märschen, Fanfaren und Trompeten weisen. Zu Eingang des Konzerte«, das im gesanglich«, Teile ein« ganze Reihe der schönsten Volkslieder des IS- 17. und 18. Jahrhunderts bieten wird, wird «ine kurze Er- ISutrremg über Entstehung und Wesen des Volksliedes ge- geben werden. — Hingewiesen sei besonders auf die ver hältnismäßig niedrigen Eintrittspreis«. —* Vortrag. Ten Anschlußwillen Deutsch-Oester reichs, das Schicksal von 6 Millionen Deutschen, wird am nächsten Mittwoch, den 19. Oktober, abends 8 Uhr im Wettiner Hose bei freiem Eintritt Josef A. Hoyer aus Graz (Steiermark) schildern. Vom einfachen Bauersmann hat er sich zum Organisator des Vereins .Südmark" und, zum Vorkämpfer des grobdeutschen Gedankens in Oester-', reich emporgeschwungen. Er ist in das Reich geeilt, um vom der Not seiner Heimat zu uns zu reden, einer ÄolkSnot. di« zum,Untergang führen muß, wen» dieser Volksftamm nicht durch Anschluß an das große Volksganze aus feiner furcht- , baren Vereinzelung und Umklammerung errettet wird? Herr Hoyer erwartet, daß er überall einen starken Wider« hall der Liebe und des Gemeinschaftsgefühls finde. —* Die Deutschnationalen Sachsen», gegen die Aufteilung Oberschlesien d. Der Hauptausschutz des Landesverbandes Sachsen »er Deutsch nationalen Volkspartei, der am Freitag in Dresden tagte, beschloß einstimmig die Absendung folgenden Telegramms an den Reichskanzler: Tief erschüttert durch den ungeheuer lichen, allen völkischen und wirtschaftlichen Grundsätzen ebenso wie jeder ruhigen, politischen Ueberlegung be ¬ treue hingebende Liebesarbeit. Die Arbeit ist nötig. Tie Lasten haben sich nur verschoben. Die Not ist vorhanden und sie wird größer und allgemeiner werden in dem Maße, als man nur den Weg der Organisation gehen will. Auf diesem Weg wird man die Wahrheit des alten AuSsptucbeS erfahren: oumwum irss — oumw» ineuria — „wer bloß mit Recht umgeht, tut am meisten unrecht". In Jesu Geist müssen wir helfen. Zur Arbeit der Liebe gehört die per- sönliche Liebe. Dazu gibt uns Jesus das rechte Vorbild. Das Ziel, das seine Hilfe erstrebte und erreichte, war: die Leute auf die eigenen Füße zu stellen und ihnen die Freude am Leben wiederzugeben. Nach diesem Vorbild mag auch der Fraurnverein von Riesa seine Arbeit gestalten und mit starkem Schritt und guter Kraft hineingrhen in die Zukunft. Sein« Arbeit soll stehen unter der Losung: Am Himmel häng' ich, den Menschen diene ich. — Die liefen und klaren Gedanke», die hier ja nur ganz kurz gestreift werden konnten, die überzeugende Art, in der iie vorgetragen wurdtn, die Kraft und Wärme, die sie an rahlten, das alles machte einen liefen Eindruck auf die Gemeinde, die ergriffen und andächtig den Worten des Predigers lauschte. Nach der Predigt, die mit Gebet und Vaterunser schloß, sang Fräulein Annamarie Land das Gebet von Hiller „Herr, den ich tief im Herzen trage". Die reinen und weichen Klänge ihrer wunderbaren Stimme trugen die schönen und ernsten Dichter worte in die Herzen hinein. Eine edle Kunst diente der ewigen Wahrheit des Glaubens. Der Künstlerin gebührt der wärmste Dank. Herzlicher Dank sei ausgesprochen auch Herrn Kirchenmufikdirektor Fischer, dem Leiter des Kirchen chors. für den Gesang der Motette und Herrn Organist Scheffler, der wie immer auch gestern durch sein Orgelspiel die Gemeinde erbaut hat. — Die Kollekte hat einen Bettag von 17S M. ergeben. am «heften in der Not, der dasselbe Leid und dieselbe Not durchgemacht habe. Das Gebot der Gegenwart sei es also, daß wir die ganze schwere Not der Zeit auf unser Innen- leben wirken ließe». Wer auf einen Posten gestellt werde, der habe seine Schuldigkeit zst tun, daS gelte auch für die Fran. Und warum werde sie hineingestellt in das öffent liche Leben? Weil die Gesamtnot unseres Volkes «S er fordere. Den Reichtum an Liebe des Frauenherzens, den brauche unser Volt heute. Darauf habe unser Volk in den Tagen der Not den erste» Anspruch. Und wenn dieser Reichtum an Liebe noch nickt lebendig sei, dann müsse er lebendig gemacht werden. Das sei die eigentliche Aufgabe, die der Frauenwelt, insbesondere den Frauenoereinen, in unseren Tagen gestellt sei. Diese Entfaltung der Liebe werde auch fertig bringen, was an sich bisher noch nicht möglich gewesen sei: die Gewinnung der anderen Frauen kreise, die noch nicht an der Arbeit teilnehmen. Hierzu fei erforderlich die Pflege sozialen Handelns und sozialer Gesinnung. Wirkliches sozialer Handeln sei, für die anderen und für die Gesamtheit sich verantwortlich fühlen. Gerade unser deutsches Volk lasse das noch sehr vermissen. Auch im VereinSleben sei dieses soziale Leben, berausflirßend aus einer sozialen Gesinnung, noch nicht vor handen. In den Franenvereinen sei meist nur rin bestimmter Ausschnitt aus der Fraurnbevölkerung der Gemeinden zu sehen. Daß der Arbeiterstand so schwach vertreten sei, habe seine Ursache darin, daß er mit seinem ausgeprägten soziale» Empfinden dasselbe soziale Empfinden noch nickt in den anderen Schichten vorfinde. Deshalb sei die Pflege der sozialen Gesinnung die allererste Aufgabe der Frauenvereine. Die Tätigkeit der Frauenvereine könne sich nicht mehr be schränken auf die Ausübung der Wohltätigkeit. Die Frau sei ins öffentliche Leben bineingestellt und es komme beute darauf an, geistiges Leben unter den Frauen im Frauen verein zu pflegen, und zwar nach der sozialen Seite. Das zu erwartende Hausgehilfengesetz z. B. werde es notwendig machen, daß die Hausfrauen sich zusammensckließen als Or- qanisationen in gewerkschaftlichem Sinne. Die Frau müsse überall Mitarbeiten, wo sie zur Arbeit aufgefordert «erde. Unser Volk brauche die Kleinarbeit. Es werde der reichste Segen von den Franenvereinen auSgehen, wenn sie aus ihrer Mitte Seelsorgerinnen in die Gemeinde, in die Familien hineinfchicken würden. Es müsse ein Kreis gebildet werden, der sich sammele nm den Quell, den wir im Worte Gottes haben. Der Frauen höchste und lebte Aufgabe werde es sein, durch solche Seelsorge mitzuwirken, daß der Strom der Kirche fick wieder in das Volk ergieße. Die Zukunft unseres Volkes,^ jeder christlichen Gemeinde, unserer Kirche werde abhängig sein von den Frauen. Der Frauenverein Riesa sei der größte im Bezirk, deshalb solle er an der Spitze mar- schreren und die neuen Aufgaben aufnehmen. Das werde der schönste Erfolg des JnbUäumstageS sein. Reicher Bei fall lohnte den Redner für seine kraft- und lichtvollen Aus- führungen. Die künstlerischen Darbietungen des Abends wurden von Kräfte» bestritten, die sich langst der vollen Gunst unserer musikliebenden Kreise erfreuen. Die hervor ragende Violinistin Fräulein Juanita Norden- Brockmann bot zwei Kompositionen von Wieniowski und eS braucht nicht besonders betont zu werden, daß ihr be- strickender Ton und ihr beseeltes, temperamentvolles Spiel den Hörern eine reine, ungetrübte Freude bereitete. Ferner hatte Fräulein AnnamarieLand ihre liebenswürdige und feine Kunst in den Dienst des Abends gestellt. Sie sang Lieder heiteren Inhalts, die sie wirkungsvoll zu beleben ver stand. Außerdem hatte sie die Klavierbegleitungen zu den Diolinvortragen und den Liedern für Bariton Übernommen, die ste mit Sorgfalt und Schmiegsamkeit ausführte. Unser heimischer Bartton, Herr HorftKrauße, wurde bereits beim Erscheinen mit Beifall begrüßt. Wie berechtigt diese Sympathie ist, erwiesen sein« Vorträge, die er stimmlich und im Vortrag zu ausgezeichneten Leistungen gestaltete. Die letzte Darbietung vereinigte alle drei Solisten zur Wieder- gäbe von Liedern für Sopran. Violine und Klavier. Auf- richtiger Beifall belohnte die Mitwirkenden für all die schonen Gaden ihrer Kunst. Der Jubelverein hatte zu dem Abend auch die Groß mütterchen geladen, die er mit Kaffee und Kuchen festlich bewirtete. , Ein sehr erfreuliches Ergebnis hatte die Tellersammlung, di« einschließlich des Erlöses aus dem Programm-Verkauf 1400 Mark ergab. Der Verein darf also mit dem finanziellen Ertrag des Abends ebenso zufrieden sein wie mit dem starken ideellen Erfolg, der sich von nachhaltiger Wirkung er weisen möge. Der Festgottesdienst fand am Sountag nachmittag in der Trinitatiskirche statt. Er war gut besucht. Die Festpredigt hielt Herr Superinten dent Fiebig aus Großenhain über das Schrittwort Matth. 8.15 »Und fie stand auf und dienet« ihnen". Las 75 jährige Stiftungsfest des Frauenvereins von Riesa — so führte der Prediger aus — findet seinen Aurklang in einem Seftgottes- bienst, wohl ein Zeichen, daß wir nun von der Erinnerung an getan« Arbeit uns abwenden und Kratt aus der Höhe suchen für neuen Dienst. Auf zu neuem Tagewerk — mit Jesu Kratt — tu Jesu Geist. — Verständlich wär« «S, wenn heut« ein edles Menschenkind nicht mit aufftünde und mit verwundeter Seele bitterlich weinte, well von de« deutschen Volke all« guten Geister gewichen zu sein scheinen, ver- stündlich wäre «S, wenn mancher die Aufforderung zu neuem Tagewerk ablehnte mit dem Hinweis, daß doch alle Arbeit umsonst sei. Verständlich wäre es, wenn gerade ernste und edle Frauen, verletzt von dem roden Ton der Straße, 1» Zeitung und Parlament, von diesem Tagewerk sich ab- wenden würden. Aber dennoch ist es nötig, an das neue Tagewerk heranzutteten mit Jesu Kraft. So soll auch der Nrauenverein auttreten in dieser schweren Zeit und weiter MHerr durch tapferes und klare» Bekennen zu Jesu», durch iWkiie MIM st, znmimiiu. Der Familtenabend am Sonnabend im Hotel Höpfner batte «inen so zahlreichen Besuck auf,«weisen, al« ibn fick der Jubelverein nur wünschen konnte. Und nickt minder stolz wie auf de» Besuch darf der Verein auf den Verlauf der Feier blicke». Herr Pastor Beck eröffnete den Abend mit einer BeäriißungSanspracke. Wenn ein Verein 75 Jahre mit Erfolg gearbeitet habe, wen» der Segen vieler dankbarer Menschen auf ibm ruhe, wenn die Mit- aliedsckaft durch Geschlechter hindurch sich vererbt habe, dann habe er den Beweis erbracht, daß er ei» Segen und eine Notwendigkeit sei, dann dürfe er auch einmal hervor- treten nnd sagen: das habe ich geleistet, dann dürfe er auch einmal ein Fest feier». Uüser Fräuenöerein sei von, ersten Tage seines Beliebens an ei» ArbeitSverei» gewesen. Vergnügungen und Lustbarkeiten habe er seinen Mit- gliedern nicht geboten, aber selbstlose Arbeit und viel Opfer an Zeit und Geld von ihnen gefordert, und es sei viel geleistet worden im Frauenverein. Heute sei das Arbeitsfeld Noch viel gröber geworden. Der Verein würde immer mehr neue Mitglieder zu gewinne» suchen müffen. Das Evangelium der Tat müsse in die Herzen getragen werden. Der Redner dankte hierauf Herrn Pastor DreveS, Dresden, für di« Uebernahme des Festoortrages «nd be- grüßte alle Erschienene» im Namen des Franenverein«, insbesondere die Vertreter der Behörden, in erster Linie Herrn Bürgermeister Dr. Scheider, die Vertreter des Kirchen vorstands, Herrn Pfarrer Friedrich, Herrn Pfarrer Werner, die Leiter der Schulen und die mitwirkenden Künstler, denen er dafür dankte, daß sie ihr edles Könne» in den Dienst der Sache stellte». Ferner begrüßte er herzlich die Abordnungen der Frauenvereine von Großenhain, Gröba, Röderau, Pausitz und Glaubitz. An diese begrüßenden Worte konnte Herr Pastor Beck noch eine erfreuliche Mit- teilung knüpfen. Aus der Mitte des Vorstandes heraus sei der Vorschlag gemacht worden, in diesem Jahre die Weibnachtssammlung ausfallen zu lassen und dafür «in« Jubilänmsspende einznsammeln. Das Ergebnis sei außer ordentlich glänzend. Die Sammlung sei am Freitag abge schlossen worden nnd habe 17 884 Mk. ergeben. Der Redner verglich daS Ergebnis mit einem großen Lorbeer kranz, den liebe, treue und edle Mensche» geflockten hätten nnd der nun dem Frauenverein Riesa überreicht werde. Dazu machte er den Vorschlag, an diesem Abend noch einen kleinen Lorberrkranz zu flechten Lurch Vornahme einer Tellersammlung. Herr Bürgermeister Dr. Scheider führte in einer Ansprache an«, daß der Verein die 75 Jahre hindurch mit seiner treuen Arbeit ein Gebiet beackert nnd gepflegt habe, das eigentlich zu den Pflichten einer Gemeinde gehöre: das Gebiet der Armenpflege, der Unterstützung derer, die Not und Mangel leiden. Und wenn die Stadt auch nicht auf dem Standpunkt stehe, daß sie sich dnrck die Tätigkeit des Franenvereins entlastet fühle» könne und ihre Vflickt dort weniger zu erfüllen brauche, so habe sie doch das treue Wirken des Vereins als schätzenswerte Hilfe sür unsere Fürsorge ewpsiinden nnd « möchte sich des Auftrages ent- ledigen, dem Verein und allen, die treu gewirkt haben, rückhaltlose Anerkennung und Dank zum Ausdruck zu bringe». Er wolle sich aber auch zum Dolmetscher derer machen, die nicht hier seien, nämlich derjenigen, die die Wohltaten des Vereins Jahre hindurch erfahren haben. Das warmherzige und liebevolle Nähertreten der Fran den Notleidenden gegenüber könne in der amtlichen Fürsorge nicht so zum Ausdruck kommen. Deshalb möchte er auch sür dieses persönliche Wirken danken, das wohltuend auch von den Empfängern empfunden werde. Unsere Zeit sei so schwer, daß wir auch in der Zukunft diese treue Unter stützung der Frau dankbar würden entgegennehmen müffen. Da die Not heute auch in jenen Kreisen Einkehr hatte, die früher selbst Opferfreudigkeit an den Tag gelegt hätten, wurden die Aufgaben sich eher vermehren als vermindern. Deshalb richtete er an den Verein die Bitte, auch in Zukunft unseren notleidenden Einwohnern seine Hilfe zu reihen, und sprach den Wunsch aus, daß seine Arbeit weiter so gesegnet und fruchtbringend sein möge wie in der Ver gangenheit. Herr Pfarrer Friedrich sprach namens de» Kirchen- Vorstandes, der auch unter denen sein möchte, die dem Frauenverein herzliche Glückwünsche ausfprechen. Durch 75 Jahre hindurch habe er in unserer Stadt im Geiste und Sinne der Kirche treu gearbeitet, fie wacker unterstützt in dsr Erfüllung einer ihrer Aufgaben: Helfende Barmherzig- kett an den Notleidenden zu üben. Einen Dank im be- sonderen möchte er noch auSsvrrchen. Er wolle sich »um Dolmetsch unserer Großmüttercken machen, denen der Ver ein heute eine ganz besondere Freude bereitet habe. Dem Danke des Kirchrnvorftandes für das bisherig« Wirken des Vereins fügt« er di« besten Wünsche für fein künftiges Wirken an. An ihm möge fick das Wort erfüllen: Ich will Dich segnen, und Du sollst et» S«en fein. Die Vorsitzende des Vereins, Frau Heyn, dankte für das dem Bereu» erwiesene Wohlwollen, insbesondere dankte fie Herrn Pastor Beck sür feine treu« Tätigkeit und richtete an ihn die Bitte, den Verein auch ferner»« mit Rat und Tat zu unterstützen. Den Feftvortrag über Wa» tat not? hielt Herr Pastor DreveS, Dresden. Gr überbrachte die Glückwünsche des Christlichen FrauendienfteS zu Dresden. S» habe einmal jemand gesagt: Man könne de» Menschen nichts Bessere» und Wertvolleres, schenken al» Aufgaben. Auch er wolle dem Verein Aufgaben bringen. Wenn wir unserem Volk. berauShelftn wollten au» dies« Not, dann tti es erste Bedingung, daß wir die ganze mannigfaltige Not voll und^anZ-MM» D« ALS. Montag, 17. Oktober 1921, abends. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag abends '/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Pezuglpreid, gegen Borauszahlung, monatlich 5.— Mark ohne Zustellgebühr. Einzelnummer so Bf. Aueetee« für di« Nummer de» Ausgabetage» sim> bi» v Uhr vormittag» auszugeben und im vorauf zu bezahlen; eine Gewähr sür da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 43 nun breite, 3 mm hohe Grundschrift-Zeil« ft Silben) 1.50 Mark, Ortspreis 1.25 Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50»/, Aufschlag. Nach- Weisung»- und Bermittelung-gebühr 50 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klage eingezogen werden muh oder der Auftraggeber in Konkur» gerät. Zahlung»- und Erfüllung-orr: Riesa. Achttägig« NnterKaltungSbeilag« „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderung»einrlchtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung oe» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer ä- Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goeteestratze 5S. Verantwortlich sür Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa.
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