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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192111081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-08
- Monat1921-11
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 08.11.1921
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Die «nreanna dkattirnau«, nn die Stelle o»e Gokdtte'eninaen Sachleistungen treten zu lassen, war gnt, aber diese« Nro- gramm bat ernmbieaen lallen nnd ick bedanre nnr, da* er nickt liier ist. nm vor dem Hauke fick »n verantworten. Wir protestieren daaeaen. da* da« Wiesbadener Abkommen »n- stände gekommen ikt, obne den Neickataa zu besraarn! (Zn- stimm»««.) Selbst bet miidiaer Veranlagung dürften sich die GesamtnnSgaben nnt 400 Milliarden im Jabre stellen, da« bedeutet ank den Kant »Ine jährlich« Belastung von 7000 Mark. Dieser Vnrteireaiernna können wir dir nenen Stenern nmia weniger bewlllaen. al« keine Steuer onSreicken würde, dem Wabnsinn von Versailles zn entsprechen. Di» neuen Verbrauchssteuern beruben aus bestimmten Wünschen der Entente. (Mrosse Niirnbe, Proteste.) Wir webren un« da- gegen, dab die Sachwerte erfasst werden, um der Entente onsaeliefertzu werken. Die festverzinslichen Papiere, die Kriegsanleihen müssen von der aeplanten Pesteneruna frei bleiben. Die Politik Dr. Wirth« iaat dem Abgrund »». (Lärm linkS.i Die Erfüllung ist «nmüalich. Wir werden in wenigen Monaten für die drinaendsten Lebensbedürfnisse Beträge zahlen mUilen, die nn« beute noch phantastisch er scheinen, Arbeitslosigkeit und Hunger werden unser Volk zur Berzweislnng treiben. Die Ehre aebietet, der Entente offen mitznteilen, datz Deutschland den ErlüNnnnSplan nickt innrhaltcn kann. Wir müffen un« entschließen können, mit Ebren nnterzugchen. (Starker Beifall recht«, Lärm nnd gischen link«.) Hierauf vertaat lick da« Han« aut DirnStaa. den 8. November 1 llbr. kleine Anfragen, Fortsetzung, Inter pellationen. Schlich 6 Uhr 30 Min. Rklie?okrtk»iil>kii dll Ik»IM MMdMii«. Von der Leituna des Deutschen BeamtcnbundeS wird WTB. aeschriebrn: Der Vorstand de«. Deutschen Veamienbunde« hat nach einpehender Erörterniig der dnrck da? sprnuabafte Nieder- aeben des MarkkurscS arsckaffenen unhaltbaren Laae der Beamtenschaft unter Zustimmung der Vertreter der dem Deutschen Vcamten'nmd anaescklossenen Gewerkschaften die fofortiae Weiterfüliruua der Besoldungsaktion unter folgenden Gesichtspunkten besckloffen: Der Negierung sind sofort nnd unbeschadet de« Ab schlusses der gegenwärtigen Vorlage folgende Fordern»«»« vorznlegen. die sick nack der inzwischen »ingetretenen Ver änderung der Verhältnisse und nach Annahme der Tesetze«- vorlage in der Veaintrnschgit nölig machen: 1. Die für Oktober Dezember zu zahlende« Nach, zablnnoe» aufgrund der nenen BesoldnngSordnnna find, soweit sic hinter kein Betrage von 2000 Mark kür de« Beamten nnd 60« Mark für jeden weiteren vom Be amten zn unterhaltende» Angehörigen znrütkbleibe«. im unmittelbaren Anschluß an di« Nachzahlung auf diese» Betrag z» erhöben. 2. Hebung des Einkommens der untere« und mitt leren Beamiengrnvven auf eine die Bestreitung der Lebensnotwendigkeiten sickernde Höhe. Bei der daher sofort in Angriff zu nehmende» Revision der Grund, gebaltssäbe ist unter anderem aus Planmässigkeit des Verhältnisses der GebaltSsäbe der einzelnen Besoldung«» gruvven zn einander binznwirken. ». Sofortige Sckaffung von Einricktnngen, durch die unter Beteiligung der Beamteuorganisationeu di« kurz fristige antononie Anpassung der Bezüge an di« fort» schreitende Geldentwertung erfolgen must. Aus dem ReichSrat. Tie Besoldungsvorlage wurde vom R icüSrat angenommen. Ter Neichsrat stimmte sodann einem aus der Initiative des Rcickstaacs hervorgcoangenen Gestellt- wurf zu, wonach die Rcg'erunz ermächtigt wirk, die Um satzsteuer für gewisse Börsengeschäfte so fort zu erhöhen. « Zmn Negitrunaßw-chsel in Preutzc«. Der am Sonnabend vom preussischen Landtage zum Ministerpräsidenten gewählte sozialdemokratische Abgeord nete Brau» hat in einem Schreiben an den Landtags präsidenten Lcinert die Wahl angenommen. — Der frühere Minister Stegerwald hat endgültig auf seine Teilnahme am Kabinett verzichtet. Gestern beschäftigte fick eine ausserordentliche Sitzung deS erweiterten Bezirksvorstandes Groß Berlin der SPD ander auch die Gross-Berliner sozialdemokratischen Landtags abgeordneten teilnahmen, mit der Negiernngsnmbildung in Preussen. Es wurde einstimmig eine Entfchltestnng ange nommen, in der es beisst: Ter -Bezirksvorstand ist der An sicht. dass mit Rücksicht auf das Verhalten der Deutschen Volkspartei im Reich die Bildung einer Regierungskoalition in Prenssen die schwersten politischen Bedenken erregen müsse. Der Bezirksvorstand fordert daher die Genossen aus, einmütig die sozialdemokratischen Negierungsmitglieder in der Durchführung einer Politik zu «nterstützc», die di« Mindestforderungen des Görlitzer Beschlusses über die Koalitionspolitik der Partei enthält. Lie Reichsvrrwahrultg gegen die oberschlesNche Koticheidung. Ter Auswärtrge Ausschuß des ReichSratS behandelte in seiner gestrigen Sitzung die ober,'chle- srsche Frage. Im Verlaus der Aussprache gav der Reichskanzler Lr. Wirth folgende Erklärung ab: Aus die Note der Deutschen Regierung, iu der sie gegen die Entscheidung über Oberschlesien als gegen eine Ungerechtigkeit und eine Verletzung des Friedensvertrages Verwahrung ernleot, hat die Botschasterkvnferenz er widert, dass sie den Protest der Deutschen Negierung als unbegründet, null und nichtig ansehe; sie hat erklärt, von der Mitteilung nur die bedingungslose und vorbe haltlose Erklärung der Deutschen Regierung festlxttten zu wollen, wonach ste sich allen Anordnungen der Ent scheidung vom 20. Oktober mit den sich daraus ergeben den Folgen fügen wird. Ich möchte demgegenüber feststellen, daß durch ine Antwort der Botschafterkonferenz dre Tatsache der Tinlegung einer Nechtsverwahrung nicht rus dcrWeltgeschafftwird. Unsere RecktS- »er Wahrung wird nicht dadurch beseitigt, saß sie zurückgewiesen wird, sie bleibt vor »er Geschichte für alle Zeit bestehen. Der Wiederaufbau i« So»»e»Äebiet. kaiser Karl und vrkaNertn sn« »ahnen werden, kft deren« ausgewählt. Vrtaub tu ReWyark aelaudet. Nach einer Meldung au« Newvork ist Minister präsident Briand mit der seanzöiticken Delegation ge landet. Ter Sonderberichterstatter de« »Tntransigeant" meldet von Bord des Tampsers „Lasayette". Brian» werde eine Botschaft an da« amerikanische Volk rich ten. Tie französische Delegation werde sich »ich kurzem Aufenthalt in Newport direkt nack Washington begeben. ArOnkr-ithS Antwort «u Tktbilschtrlu. Der Sonderberichterstatter von HavaS berichtet von Bord der „Lasahette", Ministerpräsident Brian» habe dem Qua» d'Orsav die Antwort auf die Note der russischen Regierung Übermittelt. Der Sonderberichterstatter gianbt, daß bt, französisckr Regierung in ihrer Note von der An erkennung der Schulden der früheren russischen Regie- runaen Kenntnis nimmt, aber Garantien verlangen wird, ^owie Sicherheiten dafür, daß die gegenwärtigen Führer Rußland» die internationalen Gebräuche der Zivi- lisatio» anerkennen. Nnr wenn diese Bedingung erfüllt wird, wird die sranzgs sche Regierung die Wiederaufnahme normaler Beziehungen mit Rußland in Betracht ziehen können. Morbtot liueS NkarolkErS 1« Vfooe«. Die die „Mainzer VolkSzrilung" aus Bingen be richtet, wurde dort der Kassierer der sozialdemokratischen Partei Fran» Krölv in der Nacht zum Sonnabend zum Sonntag von einest» marvklanischcn Soldaten ge tötet. Krölv befand sich in Begleitung eines Parteige nossen um IS Ubr nachts aus dem Heimwege, al« in der Nähe zwischen Schiffern und Marokkanern ein Streit auS- getragen wurde. Die veiden gänzlich unbeteiligt ihres Weges Gehenden wurden plötzlich von einem flüchte,»den Marokkaner angegriffen. Krölv wurde zu Boden geworfen nnd mit dem Seitengewehr in die Brust gestochen. Er starb nach wenigen Minuten. Tiwesqcschichte. Deutsche« Reick Die Firma Ben, schließt ihre Slnlonrobilkabrik. Au« Mannheim wird gemeldet : Wie der Verband der Metall industriellen mitteilt, wird die Firma Benz L Co„ Auto mobil- und Motoreniabrik A.-G. in Mannheim, den Be trieb ihrer Automobilfabrik am Dienstaa früh rinstellen, nnd die gesamte Arbeiterschaft, etwa 3500 Arbeiter, ent lassen. Als Gründe zur Schliessung de« Werke« werden die fortgesetzten Demonstrationen der Arbeiterschaft ange geben, die mit Versammln»««»! ans dem Favrikhof, Ein dringen in daS Verwaltungsgebäude nnd di« Direktion-- büros und Bedrohung der Direktoren verbunden waren, sowie die nm Montag früh erfolgte Mißhandln«» nnd Berjaaung von BetrirbSbeamte». Ti« Schliessung der Werke stellt mit den zur Zeit schwebenden Verhandlunaen zwischen Arbeitgeber» und Arbeitnrbmervertretern über Lohnforderungen in keinem Zusammenbau». Ausruf der Sozialisten zuur 0. November. „Freiheit" nnd „Vorwärts" veröffentlichen einen gemeinsame»» Aufruf der SVD., der USPD, und der Berliner Gewerkschafts kommission, sowie einen Aufruf des Asabnndes. In dielen Ausrufe» wird die Berliner Arbeiterschaft anläßlich des dritten Jahrestages der Revolution ausgrfordert, in Ver sammlungen unter freiem Himmel zu demonstrieren. Nm 2 Uhr nackni. sollen die Arbeiter die Betriebe verlassrn und geschlossen zu deu Versamiiilnngsplätzen marschieren. — In Berlin trug in dem Streit zwischen der Gewerk» schafiskommission und den Funktionären der städtischen Arbeiter die Auffassung der Gewerkschgstskommission kür da« Nikbtrnhen der Arbeit den Sieg davon. Bei den Ver- Handlungen zwischen dem Magistrat, der Tariskommissioi» und dem Lohnkartell der Grmeindebrtriebe wurde der Be schluss der städtischen Arbeiter, den v. November durch ArbeitSruhe zu begeben, ausgehoben. Der Berliner Gastwirtsgehilseustreik beendet. In einer Versammlung der Arbeitgeber im Berliner Gastwirts gewerbe wurde der vom Schiedsgericht gestillte ScbiUrSspruch gutgeheissen. Auch die Arbeitnehmer haben gestern in 6 Versammlungen über die Arbeitsaufnahme auf Grund des Schiedsspruches abgestimmt. Der Vorstand und der Beirat des Kartells der Arbeitnehmerorganisationen bat sich mit der Abstimmung beschäftigt und feftgestellt. daß eine statutenmässige Mehrheit zur Aufrechterhaltung des Streit« nicht vorhanden ist. Der Kartellvorstand erklärte daher den Streik sür beendet. Französische Ingenieure für Oberschlesteu. Wie die Berliner Blätter aus Künigshütte melden, trafen auf der dortigen Königsgrube mehrere französische Ingenieure ein, die der Direktion mitteiiten, daß sie nach Uebrrgabe von Königshütte an Polen die Königsgrube übernehmen würden. Nach einer weiteren Meldung des Lokalanzeiger« will englisches Kapital in dein Kreise Pietz die dortigen Steinkohlrnielder erschlieben lassen. Geseyenlwurf »ege» die freie« Börfenfpiele. Im Reichstag künöigte gestern ReickswirtlchaktSminttter Schmidt die baldige Vorlegung eines Gesetzentwurfes an, wonach das freie Börienipiel, beionders in Devisen, nicht mehr zu gelassen werden soll. Auitraggebrr sollen nur noch durch den Handclsmüiister eingetragene Firmen sein. Von Ver- täuicn soll dem Finanzamt Keiintnis gegeben werden, damit es erfährt, welche Vermögenswerte in Liese Sprku- lationsunternevmuugen bineingesteckt werden. (Siehe de»» Reickstagsbericht.) Finck» Braudlers. Der frühere Vorsitzende der Konnnumstijcken Varlei Deutschlands Brandier, der wegen der Haltung während des Murzauttlandes in Mitteldeutsch land vom Sonoergericht Berlin zu 5 Jahre» Festungshaft verurteilt worden war und diese Strafe zurzeit im Festungsgesängnis Gollnoiv (Pommern) verbüßte, ist au« Gollnow gefluchtet, und »war, wie e« heißt, schon am 29. Oktober. Die „Rote Fahne" meldet, dass nach einer Nachricht der Wiener Rosta Brandier vor 2 Tage»» i» Moskau eingetroffen sei. Li« Hilfsaktion für Kleinrentner. Im SozlalauSschuss dr« Reichstage« wurden gestern die Notstandsmaßnahmen zur Unterstützung von Empfängern von Reute», aus der Invalidenversicherung weiter beraten. Er wurde beschlossen, die Rrntenrrhühungrn nur dr» bedtirstige» Versicherung«, reutnern zu gewähre». — Wie di« „Deutsche «llg. Zty." er- fährt, find bet der ReichSreaierung von der Entente tetuerlei Vorstellungen gegen eine Besserstellung der Sozialrentner erhoben worden. Gestern nachmittag fand im Ministerium sür di« be freiten Gebiete eine Konferenz über den Wiederaufbau von 11 Gemeinde!» in der Kampfzone an der Somme durch deutsche Unternehmungen statt. Der Präfekt de« Somme- departements wohnt« der Konferenz bet und überbrachte die einmütige Zustimmung der Bürgermeister und der Ver irrter der gemeinnützige» Gesellschaften von LI Gemeinden. Die ««-»rische Fr«-e. Ter diplomatische Berichterstatter de« „Daily Trle- araph" erfährt, daß di« Grobmächte und die Kleine Entente sich über das Verfahren bet der «nlwafs»»«» Ungarns »reinigt Haden. An« Snnckal wird gemeldet: Das Haus» la dem Er- Russlend. Ueber einen nenestenAusstandPetljura« melden galizische Blätter: Die Ausständifche»» grillen von Stuinäntcn ans an und sollen Kamenetz-Podolsk, PolSkirow, Belrztbn, Lttyn und andere Gemeinden besetzt und die Sowjetbeamten ermordet haben. In Slala an» Sbrncz soll es bereits keine Bolschewisten mehr geben Tie Ausstän- discken befinden sich im russischen Husiatyn. Dieser Aus stand soll »m Zusammenhang mit jenen in den Gouverne ment« Kiew und Eherson stehen Petljura soll den Aus stand leiten und eine interimistische Regierung in Kame- netz-PodvlSt gebildet haben. Jepan. Zur Ermordung de« Mtnisterpräli- denteu. Neuerdings, au« Tokio etngelrol,ene Nachrichty». bestätigen, daß PreunexmknMer Hara am Are»«» akPnd auf deiw Tokioer Hanvtbahnhosernwrket wordcki ist. Del Täter ist ein 10 jähriger iavgnisckrr E1mdahm»naestell.eS Man saßt »n Tokios« Mocd als die Tat eines unreife« Fanatikers ans, d e sowohl bei Ja a» rn ats auch bei Au», ländern tieses Bedauern erregü Das Amt des Minister- Prästanten wirb vertretungsweise von Uchida dem Minister des Auswärtigen, geführt. Nack den vorliegenden Mel« des Answärtiien, geführt. Nack düngen herrscht im Lande Ruhe. Der sächsische StäetSljanSkseltspl«». Der Staatsbansbaltsvla« de» Frelstaalo» Sachf»» für die Rechnungsjahre 192> nnd 1922 ist gestern dem Landtag« zngeganae». Die Gesamteinnahmen und An«, gaben de« ordentlichen Staatshaushalt« werden für da« M,chnung«jahr 192> au» 2147 bv»41» M. und kür da« Rechnungsjahr 1922 ans 2S»3 54S278 M. feftgestellt. Zn ausserordentlichen Staat«zweck»n wird überdle« für 1921 rin Gesamtbetrag von 887 177 000 M. und für 1922 ein solcher von 877 442 KS6 M. aukaesetzt. Der Etat schließt in beiden NechnnngSfabren mit einem Febldetraa« ab, da zur Ergänzung der Einnahmen de« ordentlichen Haus halt« im Jahr« 1921 der Betrag von DSK Mllltone» und im Jahre 1922 «In solcher von «84 Milli»»«« al« Zu weisung eingesetzt werden müffen. Unter den «l»»abme« sind u a.zn nennen für 1921 18 nnd für 1922 28 Millionen Ueberscküffe an« dem staatlichen SlektrlzitätSunternehmen, ferner die Grundsteuer mit K2 Millionen lm Jahre 1921 gegen 27 Millionen im Jabre 1920, ferner erscheint die Gewerbesteuer erstmalig im Jabre 1922 mit SO Millionen Mark Einnahmen. Unter den Ansaade» befindet fick ein besonder« hoher Zuschuß für die Volksschulen. Dieser ist im Jahre 1921 um 282 unk im Jahr« 1922 um 802 Millionen hoher al« im Jahre >920. Im ansserordentlicken Etat er scheinen im Jabre 1921 280 Missionen al« Anforderung zur Förderung de« Wohnungsbaues, ferner als Kapital bedarf für die Braunkohlenlndnstrie 118 Millionen und sürdas staatlicheElektrIzität«unternrhmen248Million«nM- die Forsten, die im Jabre 1920 einen Ueberschutz von 128 Millionen erbracht hatten, find in den MechnungS- fuhren 1921 und 1922 mit je einem Ueberschutz von SO Millionen eingestellt worden. OertlicheS «nd S-chfifcheS. - - .PiEsa. den S. November 1921. Beflaggung der NegierunaSaebLude amS. November. Ter Ministerpräsident Buck hat, wie Wolffs Sächs. LandeSdicnst hört, angeordnet, daß am 9 No vember als am dritten Jahrestage der Gründung der Deutschen Republik die NegierungSgebäude in den Reichs- färben beflaggt werden. Tie Sozialisten planen bekanntlich für den Abend deS genannte» Tages einen Fackelzng durch die Hauptstraßen der Stadt. —* ArbeitSrube am 9. November. Der „Verband Sächsischer Industrieller" schreibt: „Trotzdem grosse Massen der Arbeitnehmerschaft bereit sind, am 9. November ihrer Arbeit ttachzugeben, baden die sächsischen Gewerkschaften, durch «inen von radikaler Seite «ingebrack- te» Beschluß gezwungen die Betriebsräte dazu aufgefordert, die ArbeitSruhe am 9. November durchzusetzen. Die in den Betrieben erfolgten Abstimmungen ergaben aber meist das Bild, daß die Veleasckafte» im Gegensatz zu den Betriebs- ritten für Arbeit stimmten, worauf in einzelnen Fällen die Betriebsräte erklären, daß trotzdem unter allen Umstände» gefeiert werden müsse. Es besteht deshalb leider dick Wahrscheinlichkeit, daß radikale Minoritäfen di« arbeit- bereiten Teile zur ArbeitSruhe am 9. November zu zwingen versuchen. Unter den heutigen Verhältnissen ist mit einem Sckutz der Arbeitswillige» durch die Regierung kaum zu rechnen. Nach den gesetzlichen Bestimmungen, dl« durch die Anordnungen der Gewerkschaften nickt berührt werden, ist der Arbeitgeber berechtigt, Arbeiter, die am 9. November nicht zur Arbeit erscheine», fristlos wegen ArbeitSverweiae- rung (8 123 G O.) zu entlassen; daß eine Lohnzahlung für die versäumte Arbeitszeit nicht in Frage kommt, ist dabei selbstverständlich. Der Forderung, statt am 9. November am 18. November, dem Bußtag zu arbeiten, die in sehe vielen Betrieben gestellt wurde, mutz «ntgegengebalte» werden, datz der vutziaa «in gesetzlicher Feiertag ist. S« besteht keinerlei Interesse, die beiden Tage, wie rS im vorigen Jabre, nicht zuletzt durch da« Vorgehen der säch sische» Reaiernng, unter allgemeiner Verwirrung der Be griffe von Recht und Ordnung, geschehe» war, zu vertauschen. Zn etwaiger Arbeit am Bußtag bedarf e« einer VonntagS- arbeitSgrnehmigung. —* Offener Brief an Herrn Richard Lipinski. DaS .Deutsche Abendblatt" veröffentlicht einen offenen Brief von Tilleffen an Herrn Lipinski folgen de» Inhalts: „Als Leser de« „Deutschen Tageblatt«« komme ich erst heute dazu, auf ihre sogenannten Ent hüllungen zu antworten. Ta ich nicht annepme, daß ein Minister brwutzt lügt — in früheren Zeiten war da« jeden falls nicht üblich - möchte ich Sie darauf ammertsam machen, daß Sie belogen worden find. Denn 1. e« ist nickt wahr, datz ich früher an der Gewerdekaffe in Chemnitz war; 2. ,« ist nicht wahr, datz ick Verbindungsmann für eme Organisation 0 war; S. es ist nickt wahr, datz ick un Mat mit Kapitän Ehrhardt und einem Herrn Giadkowskt in Leipzig zusammen gewesen di»: 4. es ist nickt wahr, datz ick mit Kiüliiger und «red« iu Breslau «ewefe» du,. Indem ich noch bemerke, datz ich «i>»n Zweiuiarkfckein aut euiem darauf gestempelte» Wikingerichiff in meuum Leben »ne ge sehen habe, habe ick somit jede» Satz, dr» Sie über mich ge- sprockrn, Lüge« genrait. Das aenügt mir. «art Liürffen Kapitänieuiuaät a. V., Chemnitz." , . , —* Landwrrisckartlrck« Warenbörse zu Grotzenbain uno Umgegend. Sonnadend, oen b. ll. 2l. Es wurde» notiert: Weizen 880—840, Rogge» 240—250, Sommergerste 8lb—325, Hafer 230—240, Mai» 280, Roggen» und Weizenkleie 1VS—170, Stroh 23—29, Heu 105—115. Strehla. Am Sonnabend nacht« wurden dem Guts besitzer Stubenrauck in Treptitz drei Schweine aus dem Stalle gestohlen. Di« Diebe wurden in Belgern ermittelt, die Schweine wirdererlangt. Oschatz. An der StaatSftraße nack Lonnewitz und auf der Straße nach Lainpertswalde find von» Sturm zahl reiche Bäume umgebrochen worden und hindern de» Ver kehr. Die Telrfonleitungen nack Naundorf, Lonnewitz, Bornitz und anderen Orten find unterbrochen. Auch lm Stromnetz der Grübaer Ueberlandzentrai« find vielfach Störungen erfolgt. In Aitoschatz wurde «in HauSgirdel eingedruckt. Starke Verheerungen entstanden auch auf der Zöschau-Stauchttzer Straße. Der Mügelner Jahrmarkt mutzte abgebrochen werden, da der Sturm di« Buden durcheinanderwirbelte. "Lommatzsch. Der furchtbare Sturm Lat auf dem Jahrmarkt der Budenstadt arg mitgespielt, Zeitplan«!» »er- rissen, verschiedene Buden umgeworseu u. a. m. Gin grober Teil der Jadrmarkt«N«ranteu ist frühzeitig abgerückt. — Zwischen Trogen und Barmenitz ist am Sonnabend abend da« Herr» Grübler in Barmenitz gehörige und von ihm gelenkte Auto durch einen Brand hi» auf die Gisentrtle vernichtet worden. Da» Auto hatte Hohen Wert. )( Meißen. Der orkanartige Sturm bat eine Unter- brechuna der Stromversorgung verursacht. Seit Sonnabend nacht ist die Leitung des Kraftwerks Lauta gänzlich a«. stört, io daß Stadt- uick Landbezirk Meißen größtenteils ohne Licht lind. — In W^tuböhlS wordeaefäru marae»
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