Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192111112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-11
- Monat1921-11
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 11.11.1921
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer D Tageblatt und Anrrtarr (Eldeblatt ililö Ämriaer). Postscheckkonto, Dresden lötztz «irokafle Riesa Str »S. und Anzeiger (Etbedlatt Ml- ÄnMgtt). »r-ytanschrist, Diese« Blatt enthLlt die amlltche» Bekamitmachnnge» Sernrul Amtshautzttuanuschaft Sroszenhaiu, de« ««»Stricht», der «mtSanwaUschafl heim «mtsßerichte «ptz de« Rate« der Stadt Riesa, de« Mnavulmt« Riesa und de« -auvtzoNamt« Melken, sowie de« Semetnderate« «röba. 74. Jahr« Versteigerung. LonnerSta«. den LT. November 1VSL, vor«, LV Uhr soll hier eine Nähmaschin« versteigert werden. Riesa, den 10. November 1821. Der Gerichtsvollzieher deS Amtsgerichts. kamps! An deren Stelle trete Volksgemeinschaft und Völ- kerversöhnung. freilich können diese nur gede.k-n auf dem. Boden des Christentums, das die Liede, die Achtung vor dem Nächsten, dre Verantwortung vor Gott und den Men schen zur Voraussetzung hat. Verdrecken sei e-k-, Tikrarux einer Klasse erstreben zu wollen. Verbrechen lei es. dein Bolle Rechte, dre es sich erkämvft habe, ungeackiek der Ver- fasftmg, strittig zu macken. Gewmnsame, Lerke schäftende Arbert aus der ganzen Linie alle in kann das deutsche Volk zur Gesundung drangen. Nicht Gewinnsucht, nick: Lucker oder Profitstreben, sondern nur Hebung der SchaftenZ- freude, weniger Massenarbeit, mehr Qualitätsarbeit tut uns rwt. Nicht Unterdrückung der Schwachen, sondern Gleich stellung, wirtschaftliche und soziale Hebung des Arbeiter standes wre aller Volkskreise bringe dem Ganzen Gewinn. Wiederaufbau nicht einzelner T-ift, sondern des gesamten Volkes ist Erfordernis. Tie christlick^uationale Arbeiter bewegung ist berufen, hierbei Wegweiser zu lein. Wenn wir sie starken, ihr Mitglieder zusühren, tun wir uns selber und unseren Nachkommen den besten Dienst. Anhaltender Beifalls Im weiteren Verlause der Tagung nahm auch der Vorsitzende der Landesgruvve Sachsen vom Deutschen Ge- werkschaftsbund christlich - nationale Arbeircrbewegung- Landtagsabgeordneter Voigt, Gelegenheit, besonders säch sische Verhältnisse, kommende und sozial-politische Frage» zu besprechen. —* Tie Neuorganisation der Kriminal polizei in Sachsen. Tas Kriminalvolllciwcirn ist be kanntlich durch Beschluß deS sächsischen Landtages verstaat licht worden. Tas bedingt eine vollständige Neuorganisation und Errichtung einer Anzahl neuer Behörden. Ts sollen errichtet werden: ein Landeskriminalamt in Tresden. ferner Mer Kriminalämter, und zwar je eins in Tresoen für die Laudgcrichtsbezirke Tresden und Bauten, in Leipzig für den Landgerichtsbezirk Leipzig, in Chemnitz für die Land-' gericktsbezirke Chemnitz und Freiberg und in Plauen für die Landgerichtsbezirke Plauen und Zwickau. In jedem« Knminalamtsbezirke sollen außerhalb des Sitzes des Kri- minalamtes noch einige Kriminaldicnststellen errichtet wer den, so daß über das ganze Land ein Netz von Kriminal dienststellen gelegt sein wird. Zn den hierdurch noch nicht mit Kriminalbeamten versorgten Landesteilen soll die Sri- nnnaltätigkeit durch die Landgendarmerie auck weiterhin unter Aufsicht der Kriminalämter aus-geübt werden. So-» weit sich ein Kriminalamt oder eine Kriminaldienststelle an demselben Orte mit einem staatlichen Polizeiamt befindet, wird es in dieses cingegliedert. Zn den übrigen Orten sind die Kriminaldienststellen, ,vweir aus räumlichen Gründen tunlich, mit den Wachen der gemeindlichen Sicher heitspolizei unter möglichster Benutzung voristindener ge meindlicher Einrichtungen zusammenzulcgrn. —* Ter 27. November als Tanztag. DaS Ministerium des Innern bestimmt, daß als regelmäßiger Tanztag im Sinne von § 4 der Verordnung über Tanz vergnügungen vom 8. Dezember 1910 an Stelle des 20. November (Totensonntag; der 27. November 1921 tritt. —* „Türen zu!" Jetzt, wo die Witterung zu- nehmend rauher und die Kohlenfeuerung tägl ch kostsmelioer wird, hat der Mahnruf: „Türen zu!" wieder volle Be rechtigung. Besonders die Kinder sollten srreng angewiesen werden, icds geössnete Tür wieder zu schließen. Dor allem die Haustür! Nur wenige Leute machen sich den rechten Begriff von der Turckkühlung eines geheizten Hauses bei windigem Detter infolge offenstehender Haustür. Zn we nigen Minuten ist die Temperatur des Treppenhauses um einige Grad gesunken. Tie Folge ist, daß bald darauf auch die Zimmersluren und die Zimmer selbst (und zwar vom Erdgeschoß bis zum obersten Stockwerk! stark abgeküblt ifnd. Eine bei kaltem, stürmischem Wetter oftcnstehende Haustür kostet allen Mietsparteien deS Hauses teures Kohlenmarer al und vermehrte Arbeit des EinheizenS. Daher ist drr Ruf: „Türen zu!" für die jetzige Zeit und besonders für dre kom. menden Monate voll berechtigt. —* Mißstände im Güjerver^H». Die die Handelskammer zu Zittau mittEt, sind ihr in letzter Zeit fortgesetzt lebhafte Klagen über unzureichende Lagen gc- stellung, zu langsame Entladung von Gütern, sowie über die Verhängung von Güterspcrren zugegangen. Sie hat diese Beschloerden -nm Anlaß genommen, in einer ausführlichen Eingabe an die Eisenbahngencraldirektion Tresden die Bitte zu richten, für eine Abstellung dieser Mißstände Sorge zu tragen. Daraufhin ist der Handelskammer von der Eisenbahngeneraldirektion mitgeteilt worden, daß die er hebliche und stoßweise auftretende Berkehrssteigerung, die in den lebten Monaten in ganz Deutschland zu verzeichnen war, auch bei einer ganzen Anzahl von Tienststellen ihres Bereichs außergewöhnliche Guteranhäusungen verursacht habe, deren glatte Abfertigung und Bejörderung nickt im mer dnrckzufübren war. Die Schwierigkeiten seien nickt unbeträchtlich durch den großen Wageninangei und die Knappheit an geeigneten Arbeitskräften erhöht worden. ES habe sich daher nicht vermeiden lassen, daß mchrjach Vie Güterannahme vorübergehend eingestellt werke» mußte» und hat sich seines an der Scheune stehenden Rades zu bemächtigen versucht. Thiemig hat nun den Einbrecher festhalten wollen, wobei es zu heftigem Ringen gekommen ist. Seine Schwester ist ihm zu Hilfe gekommen und hat den Unbekannten am Rockkragen wegziehen wollen. Ter Einbrecher hat nun die Schwester mit einem Revolver bedroht und zwei Schuß auf sie abgefeuert, die jedoch fehl gegangen sind. Hierauf ist die Schwester davvngelaufen und Thiemig hat mit dem Unbekannten weiter gerungen, bis er auch von dem Unbekannten durch einen Schuß tödlich verletzt worden ist. Hieraus hat sich der Unbekannte auf sein Rad geschwungen und ist in Richtung Ermendorf- Großdobritz davong-fahren. Etwa 10 Minuten nach diesem Vorgang ist der GasthosSbesitzer Gutmann aus Alrleis und Händler Nikolaus aus Coswig dem Einbrecher nach gefahren, haben jedoch nur fcstgestcllt, daß er in Rich tung Großdobritz gefahren ist. Ter Einbrecher ivird wie folgt beschrieben: Etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß, kräftig, rote Gesichtsfarbe, anscheinend dunklen Schnurrbarianftug. Augenzähne mit goldener Einfassung. Bekleidet war er mit grauem, durchstepvien Sporthut mit herunrerhängender Krempe und zwei Eindrücken, feldgrauem Ueberzieher, dunk ler Hose oder schwarzen Ledergamaschen und schwarzem Sckulstverk. Tas von ihm gefahrene Nak war fast neu, hatte schwarzen Nahmenbau und g.lbe Felg n Ain Tat ort hat der Einbrecher folgende Sachen zurückgelasscn: einen neuen, aus feldgrauem Segelluch gefertigten Ruck sack mit Lederriemen, enthaltend 16 Fläschchen Möbel- pvlitur-Trixolin ohne Firma, einen Feldpostkarton, etwa 12 :20 Zentimeter groß, enthaltend dergleichen Fläschchen Einen Dlitzfahrplan, Ausgabe 1921, einen feldgrauen Filz hut mit schwarzem Bande. Im Schweißleder desselben waren die durchlvchten Buchstaben „W. K." singestanzt, eine neue Riemannsche Fahrradlaterne. Einige Fläschchen waren in die Zeitungsstückc, Vogtländische Zeitung vom 17. Dezember 1920 und em Stück Christliche Familien, ohne Ausgabetag, elngewictelt. Für zweckdienliche Mel dungen, die zur Ermittelung des Unbekannten führen, ist eine Belohnung von 1000 Mark ausgesetzt worden, deren Verteilung sich die Zentralleitung der Landeskrimiual- polizei vorbehält. Wer irgendwie in der Lage ist, Angaben zur Person des Unbekannten zu machen, wird gebeten, sich an die Kriminalpolizei Riesr zu wenden. — Wie uns noch mitgeteilt wird, hat der Täter vor 3—4 Wochen in der Umgebung von Desa mit der Politur gehandelt und bei verschiedenen Gutsbesitzern kleine Möbelstücke poliert. Es ist anzunehmen, daß er in Riesa verschiedene Male über nachtet hat. —* Gestohlen. In der Zeit vom 8. bis 10. No vember ist bei der Firma Hübler u. Co., hier, eine Schreib maschine (Marke „Mercedes", Nr. 21352, Schrägschrift, Wert etwa 5000 Mark) gestohlen worden. Tw Schreib maschine ist in einem dazu gehörigen verschlossenen gelben .Hvlzkasten, auf dem sich die Aufschrift „Mercedes" befun den hat, verpackt gewesen. Sachdienliche Wahrnehmungen wolle man der hiesigen Polizei umgehend zur Kenntnis bringen. —* Die Aufwendungen des Reiches kür Kriegsbeschädigte. Tas ReichSarbeitSministeri um teilt mit: In letzter Zeit sftrd mehrfach unricht ge Mittei lungen über die Aufwendungen des Reiches für Kriegsbe schädigte und Kriegshinterbliebene aus dem Weltkrieg 1914 bis 1918 verbreitet worden. ES sei daher festgestellt, daß im Rechnungsjahr 1921 für diesen Personenkrei-Z über 8 Milliarden Mark verwendet werben. —* Der Zentralverband christlich-natio naler Fabrikarbeiter und Berufsverbano deutscher Glasarbeiter, der auch in Riesa eine Ortsgruppe hat, hielt kürzlich in Dresden Gautag. Aus dem Geschäfts- und Kassenbericht ging deutlich hervor, daß die Bauleitung in regster und engster Verbindung mit den Ortsgruppen, wie mit der BerbandSleitung für die Hebung des Arbeiter- standcS insgesamt, wie für das Wohl der Mitglieder im besonderen arbeitet. Di« den erschienenen Vertretern vor gelegten statistischen Angaben und Zahlen bewiesen das deutlich. Wenn auch der Gau Sachsen des Verbandes al» der Benjamm unter seinen Brüdern erscheint, so weisen doch Einnahmen und Ausgaben sehr beachtliche Sümmen auf. Auch das Verhältnis zu den gegnerischen (sozialdemokra tischen!) Verbänden wurde berichrt und oabei gezeigt, wie christlich-national organisierte Arbeiter und Arbeiterinnen oft schwersten Angriffen wegen ihrer Zugehörigkeit zu unserm Verband Stand halten. Mn besonderes Kapitel wäre diesen ErdrvsselungSvestrebungen sozialdemokratftcher Gewerkschaftler «egen uns zu widmen. Im Mittelpunkt der Tagung stand der begeisternde Vortrag des Verbands vorsitzenden, Reichstagsabgeordneten Tremmel. Seine Aus führungen fanden ihren Höhepunkt in der Forderung auf Durchführung der christlich-sozialen Idee in unserem Staate und Volke. Hinweg nut dem als verderblichsten Grunlnrrtum längst erkannten rilarxistischen Sozialismus — hinweg mit dem Partei-EgoiSnius eines überwundenen Herrenstandpunkte« — hinweg mit Klasfenbatz und Klassen Di« Fragebogen zu den UntrrstützungSantriigen sind bei den Gemeindebehörden zu entnehmen. Großenhain, am S. November 1S21. 930 » V ä Die AmtSdauvtmanakchaft — al« BerstchernngSamt —. Aus Blatt 532 des Handelsregisters, die Firma Albert Wolff in Zeithain (Truppen- übungSplatz) betr., ist beute eingrtraaen worden: Die Firma ist erloschen. Amtsgericht Riesa, den 10. November 1921. 264. Freitag, 11. November 1S21, abenvs. Da, «,1-saer Taaeölast erscheint jetzt« ^ae abend» '/,s llhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, vezugspre»«, gegen BorauSzabluna, monatlich S — Mark ahn, Zustellgebühr. Einzelnummer «a SU »«»et«»« für di» Nummer de« «urgabelage» sind bi« v Uhr vormittag« aufzugeben und im vorau« zu bezahlen; rin« Gewähr für da« Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht Übernommen. Preis für dir «S wm breit«. 8 mm hohe Grundfchrist-Zeil« (7 Silben) lckiO Mark. OrtSprei« 1.25 Mark; zettraubender und tabellarischer Sa» bk'/, Aufschlag. Nach, meikuno»- und Permtttrlungtgebühr SO Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag versällt, durch Klag» eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Kakluna«- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» «»Druckerei, der Lirseranten oder der BeförderungSeinrichwngen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer tz Winterlich, Riesa. Geschisttstelle: G»rt-estr«ße 5S. Berantwortlich für Redaktion: Arthur HSHnel, Riesa; ,är Anzeigenteil: Wilhelm Dtttriq, Riesa. ck» tttiiliW Wisse m tellMe WtiimtiimiM««. Da« Eesamtmlnisterium bat mit Rücksicht auf die noch andauernde wirtschaftliche Notlage und well die zur Verfügung gestellten Mittel noch nicht aufgebrnucht sind, be- schloffen, nochmals ein« einmalige Beihilfe an bedürftige Arbeiterrentenempsänger zu ver teilen. Die Beihilfe wird nur auf Antrag gewährt. Als bedürftig gilt ein Renten empfänger dann, wenn sein Gesamteinkommen den Betrag der ErwerbSlosenunterstüdung, die ihm im Falle der Erwerbslosigkeit zustrhen würde, nickt erreicht. Uufallrentner haben nur dann Anspruch, wenn sie mindestens SO vom Hundert Unfallrente bcz. Gesamtnnfall- rente beziehen. Der Antrag ist spätestens bis 25. diese« Monat« bei den Gemeindebehörden (Stadtrat Radeburg bez. beim Grmeindevorstand auch soweit Einwohner von selbständigen Gutsbezirken in Frage kommen) zu stellen. Später eingehende Anträge können nicht be rücksichtigt werden. ' Oerlliches und Sächsisches. Riesa, de» 11. November 1921. —* Erhöhung der Gütertarife um 50 Pro- zent zum 1. Dezember. WTB. meldet: Im ordent lichen Haushalt der Reichsbahnen für 1921 Ivar der Fehl- betrag auf 6,6 Milliarden berechnet. Inzwischen hatten sich die Ausgaben infolge der Gehaltserhöhungen im August und Oktober und infolge der starken Steigerung der Materialpreise um 10,5 Milliarden erhöht. Diesen Mehr- ausgaben stehen Mehreinnahmen in Höhe von 2,7 Mil liarden aus der Erhöhung der Gütertarife zum 1. November und der zum 1. Dezember bevorstchenden Erhöhung der Persvnentarife gegenüber. Der voraussichtliche Fehlbetrag würde sich damit um 7,8 Milliarden oder von 6,5 auf 14V Milliarden erhöhen. Der Neichsverkehrsminister hat dem gegenüber eine weitere Tariferhöhung im Güter- und Per sonenverkehr um je 50 Prozent in Aussicht nehmen müssen. Es ist dabei beabsichtigt, hinsichtlich der Gütertarife eine organische Durchbildung vorzunehnien, woöei eine weitere Staffelung der Tarife zu Gunsten der für den Bezug ibrer Bedarfsartikel und den Absatz ihrer Erzeugnisse ungünstig gelegenen Gegenden, namentlich Ostpreußen vorgesehen ist. Tie Vorschläge für diese Umbildung der Gütertarife werden dem vorläufigen Reichseisenbahnrat vorgelegt werden. Die Vorarbeiten sind soweit gefördert, daß die neu vurchgcarbei- teten Gütertarife zum 1. Februar 1922 eingeführt werden können. Auch im Personenverkehr wird die Tariferhöhung vor diesem Zeitpunkt aus technischen Gründen nicht durch geführt werben können. Tie Monate Februar und März des laufenden Haushaltsjahres würden durch diese Tarif- erhöhung Mehreinnahmen von 2 Milliarden erwarten lassen, so daß noch ein Fehlbetrag von 12.3 Milliarden übrig bliebe. Infolgedessen sieht sich der Reichsverkehrsminister ge- ilötigt, für den Güterverkehr bereits vom 1. Dezember ab den Zuschlag von 50 Prozent durch rein rechnerische Erhöhung der Tarife eintreten zu lassen. —* Der Gesetzentwurf über Mieterschutz und Miete,nigungsämter. WTB. meldet: Tie Neicksregierung hat dem Vorläufigen NeichswirtschaftSrat nnd dem Reichsrate den Entwurf eines Gesetzes über Mieter schutz und Mreteinigungsämter zugehen lassen. Ter' Ent wurf bezweckt, den Mieter vor einer gegen seinen Willen erfolgenden Beendigung des Mietverhältnisses soweit zu schützen, als sich dies unter Berücksichtigung der herrschen den Raumnot mit berechtigten Interessen des Vermieters Vereinen läIt. Mit Rücksicht auf die Schwierigkeiten, mit denen bei Fortbestehen der Raumnot die Erlangung eines anderweiten Unterkommens verbunden ist, nnd im Hin- bllck auf die Höhe der Umzugskostcn ist die Möglichkeit ciner Aufhebung des Mietverhältnisses auf das Dorliegev weniger eng umschriebener Gründe beschränkt. Zwecks möglichster Vereinfachung des Verfahrens sollen die bis- her-gen Verfahren über die Genehmigung der Kündigung und über die Genehmigung der Erhebung einer Räumungs- klage sowie die gerichtliche Räumungsklage selbst zu einem einheitlichen gerichtlichen Verfahren zusammengefaßt wer- den. Außerdem ist em Schutz des Mieters in der Zwangs- vollstreckungSinstanz vorgesehen. Schließlich bringt der Ent- wiln eine Reihe von Vorschriften zwecks Beseitigung von Mangeln und Migstanden, dre sich in der Praxis der Meteinignngsämter gezeigt haben; insbesondere soll gegen deren Sprüche m gewissem Umsang« die Beschwerde zu- gelassen werden. —* Von einem Einbrecher erschossen! — 1000 Mark Belohnung! In Altleis bei Großen hain ist Mittwoch vormittag 9 Uhr der 37 Jahre alle Wirt- schaktSbesttzer Ewald Thiemig von einem Einbrecher er schossen worden. Um die genannte Zeit hat die von Thie- nrrgS schräg gegenüber wohnende Frau Marie Hirsch be- vbachtet, wie ein unbekannter Radfahrer um das Haus bcrumyegangew, ist, die Fenster im oberen Stockwerk des Thlemig schen HouseS in Augenschein ge wmmen hat, sein Rad an die Rückseite der Scheune gelegt, sich aus dem Ge höft des Gutsbesitzers Kranke eine Leiter geholt hat und mit dieser in em vffenstehendeS Fenster im 1. Stockwerke d-s Thieniig'schen Wohnhauses eingestiegen ist. Frau Hirsch hat ihre Wahrnehmungen der ihr gegenüber wohnenden Frau Emilie Küchler mitgeteilt. Letztere ist sofort zn Thie- mias, die ,n der Scheune gedroschen Haven, gegangen und hat ihnen von diesem Vorgänge Mitteilung gemacht. Th'emigs, bestehend aus dem Erschossenen, der 73 jährigen Mutter und zwei erwachsenen Töchtern, haben sich sofort aus der Scheune nach der Rückseite deS Grundstückes be geben. In diesem Augenblick hat fick der Einbrecher am Fenster gezeigt und hat versucht, auf der Leiter miedet au» dem Fenster herabzusteigen. Thiemig hat dieses zu ver hindern gesucht, indem er die Lecker weggenommen und den Einbrecher mit derselben in das Fenster zurück zu setzen »ersucht bat. Dieses ist ihm auch anfänglich gelungen. Plötzlich hat aber der Einbrecher einen Rucksack herunter geworfen und Thiemig mit Erschießen bedroht. Schließ lich ist dock der Einbrecher au» dem Fenster herabgesprungen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite