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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192111140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-14
- Monat1921-11
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1921
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Riesaer H Tageblatt und Aurelarr (Llbcklatt und Ämesaer). Montag, 14. November 1S21, abends SS« 74. Jahr« Postscheckkontor Dresden 15M Gstokaff« Mesa Slr. SL und Ansetger Medlatt und Ärykigers. »IM «WI« dir «w»» der «mtthau-tmaunschaft Srodeuhain, de» Amtsgerichts, der AmtSavwattschaft beim Amtsgerichte »nd de» Rate« der Stadt Riesa, des MnamamtS Riesa und des HaudtzollamtS Melke», sowie de« «emeinderoteS «röda. Freibank Poppitz. Morgen Dienstag abend von 5—v Ubr Rindfleischverkauf, '. bg 7 Mk. Ter Gemeindevorstand. see, Nauwalde. NieSka, Pulsen. ReppiS, Schweinfurth, Spansberg, Tiefenau uni> Wülknitz. in Gröditz im Werttgastbos. ES sind «« Wähle« K VerlrauenSmSuner «ad 1L ErkatzmSnaer. Die Vertrauens- und Ersatzmänner werden je zur Hälfte aus den versicherten An- gestellten, die nicht Arbeitgeber sind, und ans den Arbeitgebern der versicherten Angestellten aewäblt. Die Vertrauens- und Ersatzmänner aus den Arbeitgebern weiden von den Arbeitgebern der versicherten Angestellten, die übrigen von den versicherten Angestellten gewählt. Einer Verordnung des ArbeitSministerinmS entsprechend wird vorläufig von einer Veröffentlichung der Wablvorschristen abgesehen. Es wird hierdurch zunächst nur auf die maßarbrndrn gesetzlichen Bestimmungen hingewiesen, insbesondere auf die 8s 145—155 des ÄersicherungSgesetzeS für Angestellte vom 20. Dezember 1911 — RGBl. S. 989 ff. —. und die Wahlordnung vom 3. Juli 1912 — RGBl. S. 419 ff. —. Großenhain, am 12. November 1921. 1456 b k. Die «mtShauotmauulchast. I. A: RegiernngSaffeffor Hamve, als Wablleiter.— Neuwahl der Vertrauens- und Ersatzmänner gemäß GG 148 ff. deS BersichrrungSgesetzeS für ««gestellte in dem de« Bezirk der Amtshanvtmannfchast Großenhain umfassende« Wahlkreis. Die Wahl findet am ... „ Sonntag, den 18. Dezember 1VS1, von 1« Uhr vorm. bis 1» Uhr mittags statt. Gewählt wird: für Stimmbezirk 4, umfassend die Orte deS AmtSgerlchtSbezirkS Großenhain mit Aus- schluß der Stadt Großenhain und der dem S immbezirk v zugeteilten Land gemeinden Frauenbain, Gröditz, Koselitz, Nauwalde, Pulsen, ReppiS, Schwein furth und Tiefenau, in Großenhain im Sitzungssaal« der AmtShanvtmannschaft; für Stimmbezirk » umfassend die Orte des AmtSgericktSbezirkS Radeburg, in Radeburg im Rathaus, Zimmer 8; für Stimmbezirk V, umfassend die zum Bezirke der Amtshauptmannschast Großenhain gehörigen Orte des Amtsgerichtsbezirks Riesa mit Ausschluß der Stadt Riesa und der dem Stimmbezirk 0 zugewiesenen Landgemeinden Lichtensee, Niesta, SpanSberg und Wülknitz, in Gröba im Sitzungssaale des Gemeindeamts: für Stimmbezirk 1», umfassend die Landgemeinden Frauenbain, Gröditz. Koselitz. Lickten» Ta» Riesaer Tageblatt erscheint sebeu 1«- abends '/,s Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezu,»Preis, gegen BorauSzahluny, monatlich 5.— Mark ohne Zu;teügekühr. Einzelnummer 80 Ps. Anzeigen für di» Nummer de» Ausgabetage» sind bi» o Uhr vormittag» aufzuaeben und im voraus zu bezahlen; rin« Gewähr flir da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht Übernommen. Prei« für die 43 mm breit«, S mm hohe Grundschrfft-Zril» (7 Silben) l.SO Mark, Ort-prei» I.2S Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz SO'/, Aufschlag. Stach. Weisung»- und VrrmittelungSgebühr SO Pf. Fest, Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig» Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der vesörderungdeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung oe» Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa GeschilstSstelle: Goethestraße 59. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Höhnet, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich,^liesa^ Sächsische Stadtverordnetenivahlen. Bürgerliche Mehrheit in DreSden. )( Dresden. Bei der gestrigen Stadtverordnetenwahl erhielten Stimmen die bürgerliche Einheitsliste 112890 (35 Sitze), die Liste der Beamten 20354 (7), die Angestellten liste 5426 (1), die MrhrheitSsozialdemokraten 93854 (29), die Unabhängigen 27434 (8), die Kommunisten 16312 l4). Unter Hinzurechnung der Beamten- und Angestelltenoertreter zu den Bürgerlichen wird das neue Stadtverordnetenkollegium also 43 bürgerliche und 41 .sozialistische Vertreter auswciseii. Das bisherige Stadtparlnment setzte sich zusammen aus: 11 Rechte, 15 Freie Gruppen. 15 Demokraten, 39 Mehrheits sozialdemokraten und 4 Unabhängigen. Es war also bisher iine sozialistische Mehrheit vorhanden. * Sozialistische Mehrheit in Leivzig? )( Leivzig. Bei den gestrigen Stadtoerordnetenwahlen wurden insgesamt 339397 gültige Stimmen abgegeben- Davon rntfislen auf die Mehrheitssozialdemokraten 26430, auf die Unabhängigen 114734, auf die Wirtichaftsgemeiii- ickaftsliste 134019, auf die Demokraten 29386, auf die Kommunisten 30846 und auf die Deutschsoziaiisten 3982. Darnach werden voraussichtlich Sitze erhalten: die Mehr- heitSsozialdcmokraten 6, die Unabhängigen 24, die Wirt schaftsgemeinschaft 28, die Demokraten 6, die Kommnnisten 7 und die Deutschsozialisten keinen. Tie Wahlbeteiligung betrug 80 Prozent. Nach diesem uns von W. T. B. über- Mittelteil Ergebnis würden 34 bürgerliche und 37 sozialistische Vertreter gewählt sein. Da nach den „L. N. N." das Leipziger Stadtoerordnetcnkollegium 72 Sitze zählt, die A>. T. B.-Zisfern aber nur 71 Sitze ergeben, so kann dieses Ergebnis nicht als vollständig angesehen werden. Tie „L. N. N." haben eine Sitzverteilung von 36:36 errechnet, bemerken aber mich, daß dieses vorläufige Ergebnis noch eine Korrektor erfahren kann. Bisher gehörten dem Stadt parlament 33 Bürgerliche und 39 Sozialisten an. Abgegeben wurden nach dem vorläufigen Ergebnis 187388 bürgerliche und 172012 sozialistische Stimmen. Gegenüber der Land» tagswahl 1920 haben die Bürgerlichen 18000 Stimmen, die Sozialisten nahezu 31000 Stimmen gewonnen. Die Kommunisten haben ihre Stimmenzahl von 9572 auf 30846 erhöht. Insgesamt wählten 158877 Männer und 180523 Frauen. Für die bürgerlichen Parteien stimmten 73438 Männer und 93950 Frauen, für die sozialistischen Parteien 85439 Männer und 86373 Frauen. )( Grimma. Bürgerliche Einheitsliste 2975 Stimme» l3 Sitze), Mehrheitssozialdemokraten 204 (0), Unabhängige . 593 (7), Kommunisten 317 (1). Bei den letzten Wahlen -.hielten die bürgerliche Einheitsliste 2684 (12 Sitze) und die Unabhängigen 1757 Stimmen (8). )( Oschatz. Auf die verbundenen bürgerlichen Listen entfielen 2392, auf die sozialdemokratischen Listen 2275 Stimmen. Die Linksbürgerlichen erhielten 3, die Rechts- bürgerlichen 6, zusammen 9 Sitze. Die Sozialisten erhielten gleichfalls 9 Sitze, davon 8 Unabhängige und 1 MehrheitS- sozialdemokrat. Im bisherigen Stadtparlament batten die Bürgerlichen 11 Sitze »nd die Unabhängigen 7 Sitze. Die Wahlbeteiligung betrug 72 Prozent. Oerttichrs mib Sächsisches. Riesa, den 14. November 1921. . —* Die Teuerung. Tie Groß Handels iuber- zrffer des Statistiscken Reichsamts ist unrer oem Ein- stutz der katastrophalen Markentwertung von 2067 rm Durchschnitt deS Monats September auf 2460 im Durch schnitt des Monats Oktober emporgeschnellt. Die Preis steigerung ist allgemein, und zwar stiegen Getreide und Kartoffeln von 2016 auk 2380, Fletsch, Fische, Fette von 1943 auf 2325, Kolonialwaren von 2317 auf 3099, land wirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel zusammen von 2020 auf 2417, ferner Häute und Lä)er von 3727 auf 4539, Textilien von 3070 auf 4176, Metalle von 2036 auf 2965, Kohle und Eisen von 1830 auf 1885, Industrie stoffe zusammen von 2155 auf 2539, die vorwiegend im Jnlanoe' erzeugten Waren (Getreide, Kartoffeln, Fleisch, Fisch, Fette Kohle, Eisen) von 1S52 auf 2235, die vor- wiegend aus dem Auslands eingeführten Waren von 2643 auf 3585. Der Dollar stieg im Durchschnitt deS Monats Oktober gegenüber September in Berlin um 42,9 v. H.; ihm folgten unmittelbar die Einfuhrwaren mit einer Preissteigerung um 35,6 v. H-, während sich das Preisniveau der InblUidSwarev aleiLseitiS um 14H v. H. 3,05 M. 0,20 M. 3,25 M. 0,60 M. —* Weitere Erhöhung der Postgebühren WTB. meldet aus Berlin: Wie früher berichtet wurde, hat das Ncichspostministerium Mitte Oktober mit dem Ver- kehrsbeirat über die Erhöhung der Post-, Telegraphen- und Fernsprechgebühren verhandelt. Dabet wurde über Post- und Tclcgraphengebuhren Einverständnis erzielt. Tie Er höhung der Fernsprechgebühren hielt der Bcrkehrsbeirat für verfrüht, ohne aber an den m Aussicht genommenen Gebührensätzen etwas zu ändern. Inzwischen ist die neue Vesoldungserhöhung eingetreten, die mit der Lohnerhöhung und der Steigerung der Materialpreisc einen neuen Jahres fehlbetrag von 3»/« Milliarden Mark hervorruit. Tie Nelchsregierung konnte es angesichts dieser Sachlage bei den ursprünglich geplanten Gebührensätzen, bei deren Ein führung schon le/» Milliarden M- ungedeckt geblieben wären, nicht bewenden lassen, und hat deshalb beschlossen, diese Gebührensätze um 50 Prozent zu erhöhen. Demzufolge ist im Vergleich zu der Vorkriegszeit bei der Berechnung der künftigen Gebührensätze statt des Verhältnisses 1:10 ein solches twn 1 :15 zugrundegelegt worden. Diele Verhältnis rechnung wird indessen nicht bei allen Gebührenarten streng durchgesührt; zum Teil ist wie beim Paketverkchr eine müßigere Steigerung vorgesehen. —* Die neuen Milchpreife. Die vom Milch- wirtschaftlichen Landesverband Sachsen aus den Kreisen der Milchwirtschaft Sachsens, der Erzeuger, Molkereien und Milchhändler, gewählte Kommission hat am 10. November in Dresden im Beisein von Vertretern des LandeSlebenS- mittelamtes, der Landesvreisprüfungsstelle, des Landes- kulturrates und des Rates zu Dresden nach den von ihr am 28. Oktober 1921 in Leipzig beschlossenen Richtlinien nnter Zugrundelegung der sechs letzten amtlichen Butter notierungen folgende Vollmilchpreise und Zuschläge pro Liter für die Zeit vom 16. bis mit 30. November 1921 festgesetzt: Erzeugerpreis ab Stall Zuschlag für Anfuhr . Erzeugerpreis frei Verlade- bezw. A bgangSstation Zuscklag an Molkereien für molkereimäßige Be handlung der Vollmilch Preis für vonMolkereien gelieferte molkereimäßig behandelte und von einwandfreier Beschaffen- beit eintresfeude Vollmilch, frei Abgangs- station 3,85 M. Die Voll milch-Br utto-HandelSspanne soll ört lich von dem organisierten Milchhandel, «nd »war für Groß- und Kleinhandel zusammen, in Städten über 100000 Ein- wohner auf ein Drittel, in Städten unter 100000 Ein wohnern auf ein Viertel des sich frei Stadt ergebenden durchschnittlichen Gestehungspreifes festgesetzt werden. In dieser Handelsspanne find einbegriffen sowohl vom Groß» wie vom Kleinhandel zu tragende Umsatzsteuer, sowie die zur Verbilligung der Milch für Minderbemittelte und an dere an die Behörde vom Milckbandel abzuführenden Be- träge. Der Zuschlag für Lieferung frei Haus soll ebenfalls örtlich von dem organisierten Milckbandel festgesetzt werden. Der Zuscklag für Lieferung dec Milch in Flaschen ist all gemein auf 50 Pfg. pro Liter festgesetzt worden. Di« Zahlung von Zuschlägen an die Absender für Kannenstellung, Anfuhr oder sonstige mit der Milckbrlieserung zusammen hängende Sonderleistungen ist unzulässig. Die süchs. LandeS- vreisprüfungSstelle ist gebeten worden, alle obigen vom Milchwirtschaftlichen Landesverband Sackien festgesetzten Preise als Kartellpreise anmerkennen und jede ihr gemel dete Ueberschreitung dieser Preise und Zuschläge als Preis treiberei aufzufaffen und als solche zu verfolgen. — unsere Befürchtung, daß die in Leipzig beschlossene Norm der Preis- berechnnng für die Milch einsach dazu führt, daß die Milch preise lustig den steigenden Butterpreisen hinterherklettern, hat sich also bestätigt i —* „Orpheu S". Am vergangenen Sonnabend ver anstaltete der Männergesangverein „Orpheus" im hübsch dekorierten Höpsnerschen Saale sein diesjähriges Herbst konzert. Nack einer Begrüßungsansprache des Vorsitzenden, Herrn Hrlbach, eröffnete di« durch einige Fachmuftker ver stärkte gutbesetzte Vereinskapelle unter der Leitung des Herrn ObermusikmeifterS Himmler den Abend mit dem schneidig gespielten Marsch „Heil Europa" von Blon. Sie spielte weiter die Ouvertüre z. Op. »Fra Diavolo". eine Fantasie aus der Oper -Martha" und schloß die Vortrags- folge mit Strauß' „Künstlerleben", das besonders beifällig ausgenommen wurde, und dem Marsch „Mit klingendem Spiel". Für alle ihr« Vorträge erntete die Kapelle, die ihren Ausgaben in jeder Weise gewachsen war, reichen Bet- fall. Zum Gedächtnis des 80. Geburtstags Hegars brachte dt» BortraaSfolge. die unter dem Motto .Dem Land, wo meine Wiege stand, ist dock kein andres gleich" stand, zu nächst dessen „Deutsches Lied" und „Muttersprache". Ter Höhepunkt des Abends aber war Hegars „Scklaiwandel". Der Verein hatte sich mit dieser schwierigen Komposition keine leichte Ausgabe gestellt. Toch er löste sie reckt gut. Man hörte die schweren Marschschritte der braunen Truppe durch den Wüstensand, die Klänge der Sehnsucht nach dem verlorenen Jugendlande. Und dann mit einem Schlag das kampfbereite Bataillon! Hier zeigte fick ganz besonders, wie fest Horst Krautze seinen Verein in der Hand hat und wie auck umgekehrt der Verein auf den leisesten Wink seines Dirigenten reagiert. Hervorgehoben zu werden verdienen aber auch Kremsers „Braune Gesellen" und SckulkenS „Abends". Beides ebenfalls zwei nicht leichte Chöre, die in der Form, wie sie geboten wurden, auf jeden Zuhörer eine tiefe Einwirkung haben mutzten. Betont seien auch an dieser Stelle poch einmal die musterhafte Aussprache — der Druck der Texte wäre gar nicht nötig gewesen — und die feine Dynamik. Somit kann der „Orpheus" auch sein diesjähriges Herbftkonzert als eine wohlgelungene Veranstaltung buchen. — Bis zu später Nachtstunde blieben die Zuhörer noch in bester Stimmung beim Tanz« vereint. K. H. —* Das Gastspiel der Petrenz-Over am nächste» Sonntag in Höpsners Saal begegnet großem Interesse, was bei dem außergewöhnlichen Ereignis, m Riesa diese moderne veristische Oper „Tiefland" zu hören, selbstverständlich ist. Es wird interessieren, über den Komponisten dieses Musik dramas, Eugen d'Albert, geboren 1864 in Glasgow, einige Angaben zu lesen. Eugen d'Albert ist bekanntlich einer der berühmtesten noch lebenden Klaviervirtuosen. Durch Hans Richter und Franz Liszt ausgebildet, trat er als solcher in allen Großstädten Deutschlands auf und sein Ruhm als Meister seines Instruments verbreitete sich über die ganze Welt. Besonders schätzt man an ihm, daß er nickt nur ein blendender Techniker auf dem Klavier ist, sondern in erster Linie der künstlerisch tief schöpfende Inter pret der klassischen Klavierliteratur: seine Beethoven-Inter pretation ist als vorbildlich berühmt. Erft seit oerhältniS- mätzig kurzer Zeit verlegte d'Albert sein Schaffen mehr auf die Komposition und schuf eine ganze Anzahl Opern, von denen „Die Abreise", „Flauto solo" und ganz besonder« aber „Tiefland" einen großen Eindruck hinterließen. Be sonders die effektvolle Lrchestermalerei, die die Vorgänge auf der Bühne meisterhaft und seelisch packend charakterisiert, erwecken in „Tiefland" unser Interesse. Zur Ausführung selbst am nächsten Sonntag ist noch zu sagen, daß das Orchester unter Felix Petrenz bedeutend verstärkt sein wird und insgesamt über 40 Mitwirkende bei vielem Lpern- Gastspiel sich betätigen werden. So möge man dieie Ge legenheit nicht versäumen, eine der zurzeit zugkräftigsten Opern zu hören und sich rechtzeitig eine Eintrittskarte im Voroerkcms sichern, da ein großer Andrang, wie immer bei den Gastspielen der Petrenz-Oper, so besonders diesmal, zu erwarten steht. —* Dre Erhöhung der Löhne der Ee- meindearbeiter. Zwischen dem Arbeitgeberverband sächsischer Gemeinden und dem Verbände der Gcmcinde- uno Staatsarbeiter und dem Meiallarbeitcrvcrbanoe ist nach längerer Verhandlung em Äb.ommen geirosicn wor den, wonach mit Wirkung vom 1. Oktober 19^1 ab die bis herigen Löhne um folgende Beträge erhöht werden: Für Handwerker um 1,80 M., für angelernte Arbeiter um 1,70 Mark, für ungelernte Arbeiter um 1,50 M., sür Facharbeite rinnen um 1,30 M., sür ungelernte Arbeiterinnen um 1,20 M. Tie am 3. November vorläufig bewilligten Be träge werden rn diese Erhöhung eingerechnet dergestalt, daß eme Rückzahlung der an die ungelernten Arbeiterinnen zuviel gezahlten Beträge nicht erfolgt. Zu diesen ErhöhungS- betrögen tritt in allen Lohngruppen eine weitere Lohn erhöhung Von 30 Psg. die Stunde. Tafüc findet die Reichs- regelung der Kinderbeihilfen, die stündlich 80 Pfg. Vorsicht, keine Anwendung aus GemeinMarbctter. Bvin 1. Oktober ab werden die Kinderzulagen in Höhe von 50 Psg. pro Stunde und Kind gewährt. Im übrigen gelten die sür die StaatSarbetler aufgestellten Bedinguuaen. Tie auf die Zeit vom 1. Oktober gewährten Kmderzulagen kommen in Au- rechnung. Tre Vertreter der Arbeiterschaft erklärten aus drücklich, daß sie eine Erhöhung der Kinderzulagen so lange nicht fordern werden, wie nicht eine Erhöhung der den NeichSarbeitern jetzt gewährten Löhne oder Kinder zulagen eintritt. Diese Erhöhungen gelten gleichmäßig sür alle Ortsklassen. Tie Lohnunterschiede hinsichtlich der Jugendlichen bleiben m der bisl»erigen Spannung auf recht erhalten. Für das hau.semgesessene Personal in Kran ken- und Pflegeanstalten findet die Beicböreaelung «t» lvrecbendL AnwendunL
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