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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192111234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-23
- Monat1921-11
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 23.11.1921
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Riesaer H Tageblatt und Arrrrlarr Elbkblatt und Ämeigtk). Postscheckkonto: Dresden 1SSS Llrokass» Riesa Nr. LL und Auxriger Mchlatt und Ä«)kiger). *-qdw,«-B «litt «Milli di- ««IIi»k» B-!»»»I«-ch»il«r» v«n»us v«. der «mtshauptmauuschaft Srotzenhaiu, des Amtsgerichts, der Amtsauwaltschaft beim Amtsgerichte Mtd des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des tzaudtzollamt« Meitze«, sowie de« GemeinderateS Gröba.' Gröba Bezirksarbeitsnachweis Großenhain, Nebenstelle Riesa - Bahnhofstrasse Nr. 17, Tel. Nr. 40. - Kostenlose Arbeitsvermittlung und Stellennachweis für Jedermann. Meldereit für graue» vorn». 8—10, für Männer 10 —12 ' Uhr. Offene Stelle» für: 5 Maurer, 3 Zimmerer, 5 Tischler, 6 Böttcher, 3 Klempner, 1 Schmied sür Hufbeschlaa und Wagenbau, 1 Schneider, 1 Drechsler oder HolWolierer, 1 jüngeren Müller, 15 Kesselnieter, 15 Nietenstemmer, eine Anzahl Schlosser, Schmiede, Elektriker und kräftige Arbeiter, 1 Schuhmacher, 1 Verkäufer aus der Kolonialbranche bis 18 Jahren, 1 jüngeren Handlungsgehilfen, Stenographie und Schreibmaschine kundig, 1 Handlungsgehilfen aus der Schubwarenbranche, 3 perf. Stenotypistinnen, 1 Köchin, mehrere landw. Burschen und Pferdeknechte sowie Mägde gegen Tariflohn. Pom Wahlvorschlaa 0: 1. Max Teubner, Gewerkschaftsbeamter, 2. Lina Berger, Hausfrau, 3. Karl Freudenberg, Vorarbeiter, 4. Karl LadiSlaw, SchnlhauSmeister. 5. Arno Gerlach, Packer, 6. Otto Hentzschel, Autogen.-Srbweitzer. vom Wahlvorschlaa v- 1. Max Heydel, Buchhalter, 2. Bruno Matthäus, Betriebs-Ingenieur, 3. Max Förster, Eisenwerks-Maurermeister. (Elve), am 22. November 1921. Der Wahlkommiffar, Hans, Gemeindevorftand. 278. Mittwoch, 23. November 1S21, abends. 74. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt erscheint jede« Loo abend» '/,« Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen -Vorauszahlung, moimlUch 5.— Ätarl ohne Zustellgebühr. Einzelnummer 3Ü Ps. Ameise« für di, Nummer de» Ausgabetage» sind bi» ü Uhr vormittag» aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Bewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 43 nun breite, S mw hohe Brundschrift-Zeilr (7 Silben) l.SO Diack, OrtSprei» 1.25 Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 5»«/^ Aufschlag. Nach weisung»- und BermittelungSgebühr 50 Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfallt, durch Klage etngezogen werden -nutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebes der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäfts stelle: Gaetheftratze SS. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Hähnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. ' ----------- , , , i - Gemeindevertreterwahl betr. Der Wahlausschuss hat am 21. November 1921 in öffentlicher Sitzung festgestellt, dass von 3571 stimmberechtigten Wählern 3132 gewählt haben und 3121 gültige Stimmen abgegeben worden sind. 11 Stimmen sind für ungültig erklärt worden. Von den gültigen Stimmen sind 984 Stimmen für den Wahlvorschlaa 4. lHanneS), 610 Stimmen kür den Wahlvorschlag v (Hennig), 969 Stimmen für den Wahlvorschlaa 0 «Teubner), , 558 Stimmen für den Wahlvorschlaa v (Heydel) abgegeben worden. Die Wahloorschläge und 6 und S und V waren miteinander zu einer Gruppe verbunden. ES sind hiernach den verbundenen Wahlvorschlägen -4 und 0 13 und den verbundenen Wahlvorschlägen v und 0 7 Sitze »ugefallen. Hiernach sind als Gemeindevertreter gewählt worden: vom Wahlvorschlaa 1. Otto Hannes, Lagerhalter, 2. Erich Meissner, Lehrer, 3. Frieda Schäfer, Hausfrau, 4. Oskar Liimmel, Revisor, 5. Sally Horn, Verwaltungsbeamter, 6. Emil Führer, Lademeister, 7. Reinhard Apeli, Betriebsbeamter. vom Wahlvorschlag N: 1. Arthur Hennig, Baumeister, 2. Kart Lieberwirth, Zugführer, 3. Johannes Schiller, Prokurist, 4. Anton Sckwarz, Stellmachermeister. Oertliches mr- Siichfisches. Riesa, den 23. November 1921. —* Nichtamtlicher Bericht über die, gestern abend von 6 Uhr ab in der Oberrealschule abgehaltene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Vom Kollegium fehlte Herr Stadtv. Ketzer. Als Vertreter des Rates waren Herr Bürgermeister Dr. Scheider und Herr Stadtrat Gutacker anwesend; ausserdem hatte Herr StadtrechtSrat Quellmalz am NatStische Platz genommen. Der Zuhörer raum war gut besetzt. Die Sitzung leitete Herr Vorsteher Günther. 1. Nachdem seit 1. Mai 1920 der GaSpreis unver ändert geblieben ist, macht sich jetzt wieder eine Erhöhung desselben notwendig. Die Kohlen- und Frachtpreise sind seit der letzten Gaspreiserhöhung um 50 Prozent bezw. 60 Prozent erhöht worden und weitere Steigerungen stehen in Aussicht. Ferner ist bekannt, dass auch die Löhne und Gehälter der Arbeiter und Angestellten erhöht werden musste». Eine Erhöhung des GaspreiseS hat sich daher nicht länger vermeiden lassen. Wie schon bekannt gegeben, sollen die neuen Sätze betragen für Einheitsgas 2 Mark, für Automatenaas 2.10 Mark und für städtischcrseits be nötigtes GaS 1.90 Mark für den Kubikmeter. Der Bericht erstatter, Herr Stadtv'. Sch neider (Soz.) führte aus, dass schon in der Sitzung des Gaswerksansschusses die Frage er örtert worden sei, den Gaspreis nach den» Einkommen zu staffeln. Es sei dies aber der technischen Schwierigkeiten wegen nicht möglich. Auch sei erwogen worden, verbilligtes GaS an die Klein- und Arbeitsrentner abzugeben. Auch diese Mass nahme lasse sich der technischen Schwierigkeiten wegen nicht durchführen, sie würde die Anstellung eines weiteren Beamten notwendig machen. Es empfehle sich eher die Zuführung eines Zuschusses an den Fonds sür die Kleinrentner, aus dem Unterstützungen gegeben werden könnten. Herr Stadtv.- Vizevorft. Beier (Unabh.) erklärt, dass die Staffelung der Gaspreise nach Einkommen durchgesührt werden müsse, so bald die Einschätzungen vorgenommen feie». — Der Erhöhung des Gaspreises wurde hierauf zugestimmt. 2. Der Erhöhung der Gas Messer mieten in der vom Rate beschlossenen und in Nr. 269 unseres Blattes unter „Mitteilungen ans der Ratssitzung" bekannt gegebenen Höhe wurde ebenfalls zugestimmt. 3. Der Rat hat beschlossen, dem Sängerbund des MeißnerLandes sür das im Jahre 1922 in Riesa ab- zuhaltende Sängerfest eine Beihilfe von 500 Mark zu gewähren. Herr Stadtv. Mehlhorn (Soz.) erklärt, dass seine Fraktion der Vorlage zustimme, aber erwarte, dass ähnliche Veranstaltungen linksstehender Kreise ebenfalls mit Beihilfen bedacht würden. Herr Stadtv.-Vizevorst. Beier erklärt, dass die unabhängige Fraktion die Vorlage ablehne. Herr Bürgermeister Dr. Scheider bemerkt, der Rat habe stch bereits dahin ausgesprochen, dass er auch die andere Seite in der gleichen Weise behandeln werde. Derartige Veranstaltungen brächten Verkehr in die Stadt und deshalb könnten solche Bewilligungen vor de» Steuerzahlern ver- antwortet werde». Herr Mende (Bürger!.) führt aus, dass mit der Bewilligung zum Ausdruck kommen solle, dass die Stadt Anteil an solchen Veranstaltungen nimmt. Das sei nicht nur ein Recht, sondern auch eine Pflicht der Stadt. Derartige Veranstaltungen seien auch geeignet, die Zerrissenheit unseres Volkes beseitigen zu helfen. Seine Fraktion stimme der Vorlage zu. Der RatSbeschlutz wurde gegen die vier Stimmen der Unabhängigen angenommen. 4. Den Reichs- und Staatsbeamten sind am 15. No- vember die Unterschiedsbeträge zwischen den alter» und neue » Bezügen auf die Monate Oktober, November und Dezember, letzter« Beträge als Vorschuss, aus- gezahlt worden. Die städtischen Beamten habe,» nun in einem Gesuch gebeten, ihnen diese UnterschiedSbeträge ebenfalls auszuzahlen, und der Rat hat beschlossen, das Ge- such ,n genehmigen. Das Kollegium trat dem RatSbeschlutz bei. Hierzu wurde noch «in Antrag Günther angenommen, der besagte, datz die den städtischen Beamten kürzlich ge währten Vorschüsse nicht durch die UnterschiedSbeträge ge tilgt werden dürfen, sondern datz sür die Rückzahlung der Vorschüsse der damals beschlossene Modus aufrecht erhalten bleibt. 5. Die KreiSbauptmannschast hat in einem Schreiben darauf binoewiesen, dass das Einkommender Leichen frauen ein derartiges ist, datz es zur Bestreitung des Lebensunterhaltes nicht ausreicht. Das Ministerium wünscht ein Gutachten darüber, ob die Gemeinden es für erforderlich halten, datz den Leichenfrauen ein Mindesteinkommen ge währt werden soll. Der Rat hat hierauf die Gebühren für die Leichenfrauen wie folgt festgesetzt: 24 Mark für die Be stattung Erwachsener, 19 Mark für Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren, mnd 12 Mark für Kinder bis zu 2 Jahren. Sind die Begräbnisse aus Mitteln der Armenkasse oder aus anderen Mitteln zu bezahlen, so beträgt die Gebühr 5 Mark. Nach Ansicht des Rates ist es nicht nötig, ein Mindestein kommen zn garantieren. Herr Stadtv. Schneider (Soz.) erklärte, dass seine Fraktion zustimme, wünscht aber erneut, datz Verhandlungen mit der Kirchgemeinde wegen Ueber- nahme des Beerdignngswesens in städtische Regie ausge nommen werden. Herr Bürgermeister Dr. Scheider er widerte, datz Verhandlungen wegen Verstadtlichung des Friedhofes und des Beerdigungswesens ja schon stattgefunden hätten. Aus dem Bescheid des Rates sei dem Kollegium auch bekannt, datz sich Schwierigkeiten dadurch ergeben hätten, datz der Friedhof durch Stiftungen mit der Kirche eng ver knüpft sei. Auch Verordnungen des Landekonsistoriums stünden der Verstadtlichung des Friedhofes entgegen. Wegen der Uebernahme des Äestattungswesens hätten auch Ver handlungen stattgefunden. Es sei aber noch nicht möglich gewesen, mit der Beerdigungsgesellschaft „Kantorei" zu einem Uebereinkommen zu gelangen. Als Konkurrenzunternehmen zur „Kantorei" jetzt eine städtische Bestattungseinrichtung ins Lebe»» zu rufe»», begegne Bedenken. Wenn es gewünscht werde, sei er bereit, nochmals Verhandlungen einznleiten. — Die Ratsvorlage wurde hierauf angenommen. 6. Die städtischen Kollegien hatte»» vor 2V, Jahren die Anschaffung eines RöntgenapparateS für das hiesige Krankenhaus beschlossen, dessen Lieferung sich aber, da die liefernde Firma die damals festgesetzten Bedingungen nicht einhalten wollte, bis jetzt verzögert hat. Nun hat sich er geben, datz die Aufstellung und Inbetriebnahme des Appa rates zurzeit grosse Kosten (200000 Mark) erfordern würde. Der Krankenhausausschuss bat daher beschlossen, den Appa rat auszubieten und zu dem bestmöglichen Preis zu ver- äussern. Der Rat ist diesem Beschlutz beigetreten. Herr Vorst. Günther bemerkt, dass es bedauerlich sei, dass ein solcher Apparat nicht ausgestellt werden könne, aber bei der Finanzlage der Stadt sei der Plan nicht durchführbar. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärte, datz seit der Be stellung des Apparates vor 2'/, Jahren wesentliche Ver änderungen auf dem Gebiete der Tiefentherapie eingetreten seien. Die ganze Behandlung sei von Grund auf geändert. Die jetzt zur Anwendung kommende Dauerbeftrahlung mache es notwendig, datz der Apparat in einem Anbau unter gebracht werde. Hierzu komme, datz durch das Fortschreiten der Wissenschaft eine ganze Anzahl Znsatzapparate noch nötig sein würde. Wir würde»» einen Ban ausführen müssen und eine Anzahl Kräfte neu anstelle». Unter diesen Um- ständen sei es ohne weiteres klar, datz wir. uns von dem Ge danke»» trennen »nützten, den Apparat auszustellen. Eine Einbntze werde die Stadt bei der Veräußerung des Appa rates nicht erleiden. — Das Kollegium nahin die Vorlage einstimmig an. 7. DaS Ministeriuu» will im Rathaus eine», Kriminalposten unterbringen, zu welchem Zwecke ein Vertrag zwischen dem StaatSfiSkus und der Stadt abge schlossen werden mutzte. Die Stadt stellt im Erdgeschoß ei»» Wachtlokal. für dessen Ausstattung und Beleuchtung Ne sorgt. Ebenso stellt sie einen Warteraum. Für die Lokale und deren Ausstattung zahlt der Staat erhebliche Beträge. Der Rat gestattet der Kttminalabteilung außer- dein die Benutzung der Fernsprecheinrichtung, des Haft- raumes, der Bücherei usw. Der Vertrag geht zunächst auf ein Jahr. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärte, datz die Vorlage »usammenhänge mit dem Gesetz, das die Verstaatlichung der Kriminalpolizei vorsehe. Unsere Kriminalheamten würde»» vom Staat übernommen, der außer den zwei vorhandenen Beamten noch einen dritten hier stationieren werde. ES werde das Lokal zur Ver- füguna gestellt, das jetzt schon der Kriminalpolizei gehöre. Im Lause des einen Jahres werde sich die Stadt ver- aewiffern, ob die Sätze der Entschädigung ausreichend seien, Di« Sache werde reibungslos vor sich gehen und die Kriminalpolizei mit der Sicherheitspolizei Hand in Hand arbeiten. — Die Vorlage wurde angenommen. . 8. Für das Rittergut macht sich die Errichtung eine« offenen WagenschuppenS für die Wirtschaftswagen. weil diese jetzt frei stehen und durch WitterungSeinflüffe leiden, notwendig. Der RittergutSauSschutz hat die Aus führung des Schuppens beschlossen. Die Kosten in Höhe von 45000 M. sollen in den HauShaltplan eingestellt werden/ Der Rat ist dem Ausschutzbeschlutz beigetreten. DaS Kollegium beschloß in gleichem Sinne. 9. Um eine bessere Unterbringung der Ernte zu ermög lichen, soll die Feldscheune des Ritte^utes um vier Felder vergrößert werden. Die Kosten sind auf 125000 Mark veranschlagt und sollen in den HauShaltplan eingestellt werden. Die Fruerversicherungsgesellschaft bat den Anbau nicht empfohlen, sondern sich dafür aus gesprochen, datz eine neue Scheune auf einem anderen Gelände errichtet wird. Die Prämiensätze würden sich be deutend erhöhen, wenn die alte Feldscheune vergrößert werde. Der Rittergutsausschuß bat trotz dieser Bedenken beschlossen, einen Anbau auszuführen, da die alte Scheune wegen der Hochwassergefahr auf dem geeignetsten Gelände stehe. Der Rat ist dem Ausschutzbeschlutz beigetreten, hat aber darüber hinaus noch beschlossen, den Ausschuß noch mals anzuweisen, zu erwägen, ob es nicht vom wirtschaft lichen Standpunkte aus besser sei, die Scheune auf anderem Gelände zn errichten. Herr Stadtv. Schönborn be antragt, die Vorlage nochmals an den Ausschuß zu ver weisen, da die Notwendigkeit des Baues nicht genügend begründet sei. Herr Bürgermeister Dr. Scheider führt aus, datz die Erweiterung der Feldscheune oder die Errich tung einer kleineren Scheune an einer anderen Stelle unbe dingt notwendig sei. Die Ernteerträge hätten sich erhöht und stellten bei dem gesunkenen Geldwert einen großen Sachwert dar. Sie müßten also gut untergebracht werden. Herr Stadtv. Mende (Bürger!.) führt aus, datz die Er weiterung der Feldscheune nicht nur aus ökonomischen, sondern anch aus finanziellen Gründe»» zu befürworten sei. Wir würden unser Geld anlegen, von dein wir nicht wüßten, was es in einem Jahre wert sei. Der Bau solle deshalb bald ansgeführt werden. Eine neue Scheune an anderer Stelle zn errichten, sei nicht unbedingt nötig. Die Feuersicherheit der erweiterten Scheune könne dadurch erhöbt werden, daß zwischen der alten Scheune und dem Anbau rin Pfeiler eingesetzt werde. Die Rechte sei dafür, daß es erster Gesichtspunkt sein müsse, die Erntevorräte unter allen Umstände»» zu sichern. Herr Stadtv.-Vizevorst. Beier (Unabh.) tritt ebenfalls für die Vorlage ein. Die Stadt habe die Pflicht, ihr Rittergut in peinlichster Ordnung zu halten. Tas Rittergut bringe die Kosten aus sich heraus auf. Nachdem noch Herr Stadtv. Schön born (Soz.) und Herr Bürgermeister Dr. Scheider zu der Vorlage ge sprochen und Herr Stadtv. Schneider (Soz.) erklärt hatte, datz die Aussprache gezeigt habe, daß die Vorlage begründet fei, zog Herr Stadtv. Schönborn seinen Antrag zurück, allerdings bemerkend, daß er den Erweiterungs bau nicht für unbedingt notwendig halte. — Die Vor lage wurde hierauf einstimmig angenommen. 10. Die Pauschgebühren sür die Schwestern des Stadt kranke nhanses sollen wie folgt erhöht werde»»: für jede angestellte Schwester von 4000 Mark auf 5600 Mark jährlich und sür jede Schülerin von 1200 Mark auf 2400 Mark. Der dadurch erforderlich werdende Mehraufwand beläuft sich auf 14 000 Mart jährlich. Die Vorlage wurde angenommen. 11. Dem RatSbeschlutz, die Vergütung für die Besorgung der städtischen Uhren von 222 Mark jährlich auf 1000 Mark zn erhöhen, wurde zugestimmt, ebenso 12. dem Vertrag, den Verkauf des Flur stückes 771 an der Stegerstratze betr. 13. Der Rat bat die Umbenennung folgender Straßen beschlossen: Albertstraße in Klosterstratze, Mathildenstraße in Beetbovenstrasse, Georgstraße in Pestalozzistrahe, Friedrich-August-Strasse in Lessingstratze. Marstrasse in Lutherstraße, Georgplatz ii» Kirchplatz, Augusta- ftratz« in Gntenberastraße, Kirchbachftratze in Lommatzscher Strasse. Für die Anschaffung und Anbringung der neuen Straßenschilder wird ein Bercchnungsgeld von 4000 Mark angesordert. Herr Vorsteher Günther (Soz.) erklärte, datz seine Traktion sich mit diese»» Umbenennungen utch^
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