Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192111286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-11
- Tag1921-11-28
- Monat1921-11
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.11.1921
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
v mer f. Flügel nwesend. eben bei ! ttrevtz, straße 2, s ns « 18 mS »e Hern iW ren > apier mer uer, hat te einige i. Werte mer" an erbeten, i ren lit Knie verkauft lsen ck. 0, W I pp. tg lnge« ut rlsgtk vörner^ Stiefel dose«, »en, Feuer, e. 7 ». lsul. grschl.», chlistene efrdrr» verkauf »vkß, bnhof. Wk lsen. mpfiehlt lubitz Riesaer O Tageblatt «nd Anrriarr McklM ««L Ilmelaer). Postscheckkonto: Dresden 15S» Wirokass, Riesa.Nr. 5L ««d Anzriger MeblM and Anzeiger). »i»n «Wit«««ui*» der »mtt-a«-tm«mschast «rodevhatu, de« «mtSzerlchtS, der ««t-nnwattschaft del« «mt-gerlchte «nd de» Nile» der Stadt Riesa, de» Fknnuanttt Riesa und des Hanvtzollamt» Meide«, sowie de« Gemeinderate» Gröba. Montag. 88. Rooemder 1981, aSrnds H 877. Montag, 88. Rovemder 1921, abends. 74. Jahrg. Da« Riesaer Tageblatt "erschetän"jegen Lag abend» »/,S Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. vrzagSpret», gegen BorauSzahluna, monatlich 8.— Marl ohne Zustellgebühr. trinzrUummer LS Ns. Anzeigen für die Nummer de» Ausgabetage» sind di« o Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; ein« Gewähr für das Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Pret« für die S» nun breite. S nun hoht Grundschrift-Zeil« (7 Silben) 2.— Mark, OrtSpretS 1.75 Mark; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, lilunchlag. Nach. Weisung«» und BermittelungSaebühr 75 Pf. Feste Laris«. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt, durch Mage eingezogen werden mus; oder der Auftraggeber in Kontur? necät. Zahlung«» und Erfüllungsort: Riesa. Achttägig« Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Slecclebes der Druckerei, der Lieseranten oder der Beförderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezug/- ueises. Rotationsdruck und Verla,: Langer t Winterlich, Riesa. «eschitstSstrIe: «oethestratze S». Verantwortlich für Redaktion: Arthur H-ihnel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. Wethnachts-AnSstell«»« und «verkauf von guten, billigen «Volk», und Jugend, bücher« in der Volksbücherei Gröba, geöffnet jeden Dienstag nachm. 8-7 Uhr. Der Waldwörter «mit ««aller in GlauM bat angezeigt, daß er feine am 11. August 1921 unter Nr. 28 de« Jagdkartentagebuch» für da« Jagdjahr 1921/22 aus- gestellt« JahreSiagdkart« verloren hüt. . »rode«hat«, am 28. November 1921. Die «»««hauptmannschast. Strohverkauf in Gröba. Mittwoch, den SO. November 1921, vorm. 8 bis nachm. 4 llbr wird a>lf unserem Rittergute Merzdorf Roggenstrob an Gröbaer Einwohner zum Preise von 20 Mark für den Zentner verkauft. Infolge des Mangels an Stroh einerseits und der großen Nachfrage andererseits kann an jeden Haushalt nur 1 Zentner Stroh abgegeben werden. Anweisungen auf Stroh sind im Gemeindeamt, Zimmer Nr. 6, zu entnehmen. Gröba lElbe), am 26. November 1921. Der Gemeindevorstand. Mächte — solch tatsackenwidriaem PreftigebedürsniS der französischen Politik und des französischen Staatswesens noch freie Land lassen werden, wielange sie sich mit ver zeihender Großmut noch von dem Kleinen terrorisieren taffen werde», der das Bedürfnis in sich fühlt, zu den Großen gerechnet zu werden. ES ist schwer, Über den Zeit raum Boraussagen zu treffen. Aber das eine läßt sich doch mit Sicherheit sagen: die Welt beginnt diese« Spiele« müde zu werde». Balfours Antwortrede an Brtand und noch niehr Lord Curzon» letzt« Rede, die Frankreich vor moralischer Vereinsamung warnte, sind deutliche Anzeichen dafür. Wen» Frankreich seine jetzige Methode fortsetzt, wenn der gallisch, Hahn nicht davon abläßt, den Adler zu spseten, so muß und wird e« sich auf die Dauer, die freund- sckaftliche Großmut seiner ehemaligen Krirgsaenoffen ver scherzen. Der gallische Hahn sitzt tin Wesentlichen nur auf einem einzigen Aste: auf der Sympathie, die da» französische Bolt und seine Kultur au» Gründen, die hier nicht näher erörtert werden sollen, in der Welt bemeßen. Aber »te jetzige Methode de« Quai d' Orsay und der französischen Publizistik sägen mit verblendeter Energie an diesem «ft«. Wenn sie e» so weiter treiben, so wird er eine» Tages zu- sammendrechen, und der gallische Hahn wird dann zu seinem Schrecken bemerken, daß er schon deshalb kein Adler u» weil er nicht einmal mehr fliesen kann, ' «och freie Land lasten we ethender Großmut noch Der Hahn als Adler. Wer di« politische Lage, so wie sie sich seit dem Friedens verträge präsentiert und wie sie sich mit aktueller Klarheit namentlich jetzt, im Zusammenhänge mit der Washingtoner Konferenz enthüllt, au» etwa« größerer Entfernung be- trachtet, macht plötzlich eine fast groteske Entdeckung. Er siebt mit einem Mal, daß fast der entscheidende Teil alles politischen Geschehen« und aller politischen Tatbestände au« dem fanatischen Wunsche einer Macht zweiten Ranges berrührt, die Rolle einer Macht ersten Ranges zu spielen. Diese Macht ist Frankreich. , Frankreich ist beut« an VolkSzabl di« fünfte Macht Europas. Es figuriert hinter Rußland, Deutschland. Eng- land und Italien; als nächste Nachfolger reiben sich un mittelbar schon Polen und Rumänien an. Nichts desto weniger erhebt dieses Land Anspruch auf das stärkste Land heer der Welt, und was ihm an eigner Voltskrast abgebt, sucht es durch Militarisierung Afrikas auszugleichen. Frankreich ist ein Land, dessen Bevölkerung sich im Gegen satz zu allen übrigen Ländern Europas nicht vermehrt, das also absolut kein wirkliches Bedürfnis nach Siedlungsraum für etwuiaen Menschenüberfluß bat; nichts destoweniger er- hebt es Anspruch auf das größte Kolonialreich, das die Welt außer dem englischen kennt, und sein Hunger nach Neuerwerb von souveränem Gebiet und Interessensphären ist unhemmbar. Frankreichs Industrie ist weit weniger vital und leistungsfähig, als diejenige Amerikas, Englands, Deutschlands oder sogar Belgiens-, nichts destoweniger be gehrt es unaufhörlich nach weiteren Rohstoffquellen, deren Ausnutzung seine Industrie gar nicht gewachsen wäre, und es verlangt Hemmungen für dfe deutsche Konkurrenzinduftrie, deren Wettfunktion seinerseits zu übernehmen es keineswegs imstande wäre. Frankreichs Stellung zur See ist aus historische» und geographischen Gründen weit weniger be deutungsvoll als diejenige Englands, Amerikas oder Jovans; nichts destoweniger gehen von seiner Seite heftige Wider stände auch gegen den maritimen Abrüstungsplan Washing tons aus und seine Ansprüche belaufen sich auf nichts Ge ringeres als auf eine Flotte von gleicher Stärke, wie sie das Jnselreich Japan, das vereinsamt im Ozean liegt, das eine um 50 Prozent größere Bevölkerung besitzt und eine weit expansivere Industrie, gegenwärtig und in Zukunft sein eigen nennt. Es ist ein grotesker Zustand, daß die Begierde eines einzelnen Staates »ach einen, Rang, der ihm positiv ver loren gegangen ist, die ganze Welt dauernd in Erregung hält. Wir sehen die Folgen dieses Auftretens in Washington, wo der eine Mann Briand sich der Gesamtheit fast aller übrigen Nationen widersetzen zu können glaubt. Wir sehen sie in der Reparationsfrage, in der Frankreich ,mmer wieder die Wege verbaut, die England schon liistgst zu beschreiten willens ist und deren Ntchtbeschreiten das britische Reich allein an Arbeitslosenunterstützung (für fast 2 Millionen Arbeitslose) in einem einzigen Jahre mehr kostet, als es in 30 Jahren an Reparationsquoten zu bean spruchen hat. Wir sehen diese Folgen in der türkischen Frage, in der Frankreich ganz auf eigene Faust und ohne jede Rücksichtnahme aus seinen groben Verbündeten Verträge abgeschlossen hat, die einer Verlängerung der dortigen Kriegshandlungrn gleichkomme». Wir sehen sie in der Be handlung des russischen Problems, in dem Frankreich die weitaus renitenteste Rolle spielt und offensichtlich mit Geld und Ratschlägen hinter jedem Unternehmen steckt, das die Konsolidation der russischen Verhältnisse von innen heraus stört. ES gibt keine Suppe, die in der Welt gekocht wird, an der teilzuhaben und deren Zusammensetzung mit zu be stimmen, Frankreich nicht beanspruchte. Der gallische Hahn, ein relativ kleiner und trotz seines Sieges schwer -errupster Vogel, legt im großen Tiergarten der Bölkerfamilie ein Betragen an de» Tag, als ob er ein ebenso stolzer und kräftiger Adler sei, wie einige seiner näheren oder weiteren Nachbarn. ^.Man mnß sich fragen, wielange diese — die wirklichen Mächte — solch tatsachenwidrigem PreftigebedürsniS der französischen Politik und des französischen Staatswesens noch freie Sand lasten werden, wielange sie sich mit ver zeihender Großmut noch von den. Kleinen terrorisieren taffe» werden, der das Bedürfnis in sich fühlt, zu den Großen gerechnet zu werden. Es ist schwer, Über den Zeit raum Voraussagen zu treffen. Aber das eine läßt sich doch mit Sicherheit sagen: die Welt beginnt diese» Spiele« Die Washingtoner Konferenz. Nach einer Meldung der „Chicago TribuNe" aus Washington wird möglicherweise die Konferenz in der ersten Dezemberbälste vertagt werden, um den Delegierten Gelegenheit zu geben, Weihnachten in der Heimat zu ver bringen. In gut unterrichteten Kreisen der Konferenz wird mitgeteilt, die endgültige Verständigung über das Verhält nis der Flottenftrettkräfte der Vereinigten Staaten, Japans und Englands werde in der nächsten Woche erzielt werden und zwar werde der ursprüngliche Plan anaenommen werden. Die Unterseebootfrage sei die einzige, über die noch keine Verständigung unter den Delegierten herrsche. Dem „Echo" wird aus Washington gekabelt, die Rede CurzonS habe dort wie eine Bombe eingeschlagen. Man habe darin einen Stoß gegen das bereits stillschweigend getroffene Abkommen erblickt, da? Problem der Abrüstung zu Lande nickt ernstlich zu behandeln. In Kreisen der französischen Delegation verheimliche man nicht, daß jeder Versuch, auf der Konferenz die Debatte von Mittwoch wieder zu eröffnen, die Zurückziehung der französischen Delegation zur Folge haben würde. Wie „Newyork Herold" aus Washington erfährt, bat Präsident Harding fick mit mehreren Teilnehmern an der Konferenz über die Möglichkeit stündiger internationaler Konferenzen und die Entwicklung einer Gesellschaft der Nationen besprochen. Dem Harding'schen Entwurf fehlten jedoch, heißt es in der Meldung weiter, alle Eigenschaften eines formellen Vorschlages. Er sei nur als persönliche An regung mitgeteilt worden ohne jede Andeutung über Einzel heiten. — Der Führer der französisch«» Delegation in Washington erklärte einem Vertreter der Associated-Preß, der Plan des Präsidenten Harding, wenn möglich, neue internationale Konferenzen znsammenzubernfen, nm die großen Weltvrdbleme zn lösen, finde seine vollkommene Billigung. Er sei überzeugt, daß die europäischen Völker nickt glaubten, daß der Gedanke des Präsidenten in die Rechte des Völkerbundes eingreifen könne. Es sei bedauer lich. wenn Amerika, da es den Völkerbund nickt anerkenne, sich isoliert fühlen würde, lieber die Möglichkeit der Teil nahme Deutschlands an diesen Konferenzen sprach sich Viviani wie folgt aus: Ick kann mick nur ans meine Rede in Genf beziehen, in der ich mich gegen den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund aussprack. Frankreich wird warte», bevor es mit Deutschland, das diese Rechte offenkundig verletzt hat, auf dem Stande der Gleichheit über Menschenrechte diskutiert, bis es seine Reue durch fortgesetzte Aufrichtigkeit kund gegeben bat. Deutschland und die Abrüstungskonferenz. Der deutsche Geschäftsträger in Washington, von Ther man», hat der amerikanischen Regierung mitgeteilt, daß Deutschland bereit sei, eine Delegation nach Washington zu schicken, die bevollmächtigt sein soll, die von Briand ge wünschten Garantien für Deutschlands friedfertige Absichten zu geben. Gleickzeitig hat Thermann mitgeteilt, daß Deutschland eine Besprechung der Frage der Reparationen für dringend und richtig ansieht, denn eine Durchführung des jetzigen ZahlnngSprogramms würde nur dazu fuhren, daß in Wirklichkeit niemand etwas erhält. Die Bemühungen, Deutschland einznladen, Vertreter nach Washington zu schicken, gehen auf die Vereinigten Staaten und England zurück. Bon amtlicher amerikanischer Seite wird versichert, baß man der deutschen Regierung amtlich zu verstehen gegeben habe, sie möge alle Vorbereitungen für die Ent sendung einer kleinen wirtschaftlichen und militärischen Delegation treffen, der das Recht zugestanden werden soll, die Pläne der Abrüstung zu prüfen und die Frage der Reparationen offen zu erörtern. Präsident Harding hat die Absicht, Deutschland in die neu zu schaffende Völker vereinigung einzubeziehen, die den Völkerbund ersetzen soll. Diese neu« Völkerveretnigung soll nach den Plänen Lardings die Vereinigung aller Nationen in einer losen Organisation sein, die nicht das Neckt haben soll, irgend welche Eingriffe in die Souveränität eines Staates vor zunehmen. Protest gegen Briand. Der „Petit Parisien" läßt sich aus Berlin berichten, daß Reichskanzler Wirth ursprünglich die Absicht gehabt habe, ans die Rede BriandS in Washington zn antworten. Der Reichskanzler habe aber davon Abstand genommen. Dafür sei von dem Kabinett beschlossen worden, dem amerikanischen Geschäftsträger Dresel zur Nebermittlung an Staatssekretär Hughes, den Vorsitzende» der Ab- rüftunaSkommission, eine Note zu übergeben. In dieser an Amerika gerichteten Note protestiert Deutschland gegen die Rede BriandS, insbesondere gegen die von Briano auf- gestellten Behauptungen über angeblich in Deutschland be- fteheside militärische Geheimorganisattonen. Sranzvfisch-italirnischer Konflikt. Briand soll nach einer italienischen Quelle bei den Washing toner Beratungen dem italienischen Delegierten Schanzer zugerufe» haben: „Ihr sprecht von Abrüstung, weil Ihr nicht imstande seid, «in Heer zu halten, nicht etwa au« Friedensliebe. Ihr wollt Euer Heer verkleinern, nicht weil Ihr abrüsten wollt, sondern weil Euer Heer in Auslösung begriffen ist. Eure Abrüstung ist die Furcht der moralischen Dekomposition des italienischen Leere«." In Italien herrscht über dje'e H«rau«forderung Briand« «roße Erregung. Zunächst einmal bat man verschiedene KonsulntSfenste» eingescklagen, einen amtlichen Vertreter Frankreichs Hand- greiflich geohrfeigt und sich südländisch temperamentvoll zusammengerottet, um auf diese nicht mißznverstehende Art gegen die moralische Obrseigung der italienischen Armee durch Herrn Briand zn protestieren. Der italienische Delegierte Schanzer hat nun die Briand zugeichriebene Aeutzerunfl dementiert. Die Besprechungen in der Kom mission seien zwar imnier lebhaft, aber stets korrekt gewesen Briand hat wiederholt den französischen Standpunkt bestätigt. Ich habe erneut mit Nachdruck den italienischen Standpunkt auseinandergesetzt. Briand habe aber kein Wort gesprochen, das auch nur im entferntesten beleidigend sein könnte. HavaS berichtet, in Pariser diplomatischen Kreisen werde „der Gegensatz zwischen der Ruhe der französischen öffentlichen Meinung und dem Geisteszustände des italie nischen Volkes anläßlich der unwahrscheinlichen Meldung, die sogleich dementiert worden sei", hervorgehoben. Man war in Paris unangenehm überrascht, als am Tage nach dem Dementi die italienischen Zeitungen noch die Falsch meldung besprachen und weitere franzosenfeindliche Kund gebungen stattfande». Man hege in Paris die lieber- zcugung, daß diese in keiner Weise gerechtfertigte Haltung Italiens gegen Frankreich nicht andauern werde. Kenworthy in Berit«. Der „Lokalanzeiger" und die „Montagspost" veröffent lichen Unterredungen mit dem englischen Unterhausmitglied Kenworthy, der gegenwärtig in Berlin weilt. Kenworthy erklärt, der einzig mögliche Ausweg aus den: wirtschaft lichen Chaos in Europa bestehe m der Schaffung der Vereinigten Staaten Von Europa. Dieser Gedanke stoße freilich bei den Regierungen und bei der breiten Masse der Völker noch immer auf Len heftigsten Widerstand. Was aber schon heute erreichbar sein müsse, das sei der inter nationale Zusammenschluß von Geschäfts- und Finanzlenten zu einer gemeinsamen planmäßigen SanierungSaklion. Kür besonders dringend hält Kenworthy ein gemeinsame» Vorgehen in Rußland, um die Bodenschätze dieses Reiches insbesondere Sibiriens zu beben. Ueber die wirtschaftliche Lage Deutschlands äußerte sich Kenworthy sehr zurück haltend. Er glaube nicht, daß Deutschland über die. Januar- und Februar-Rate hinaus Reparationszahlungen, werd« leisten können. Auch im eigenen Interesse der) Gläubiger müsse man fordern, daß eine Stundung b«^ willigt wird. Die ev-lische Note über das Angora-Abkomme«. Nach einer Lavasmeldung auSLondon bat der französische Botschafter am Sonnabend vormittag die Not« der englische« Regier«»« über da« Abkommen von Angora erhalten.! Soweit bekannt, verzeichnet das Dokument zunächst die Ver sicherung der französischen Regierung, daß sie die Regierung von Angora durch das mit ihr getroffene Abkommen weder äs MS noch äs taoto anerkenne. Es wird zur Kenntnis genommen, daß die französische Regierung jedem Angriff auf Mesopotamien Widerstand leisten werde. Der durch da» Abkommen gesicherte Schutz der Minderheiten sei aber i« der Hauptsacke theoretisch und müßte bei einem allgemeinen Abkommen über die Levante verstärkt werden. Schließlich spiel« das Londoner Kabinett auf seine Besorgnis hinsichtlich der Regelung des griechisch-türkischen Konflikts an und frage sich, ob der Augenblick sür ein Eingreifen gekommen sei. 160 französische Senatoren haben an den Minister präsidenten Briand einen Brief gerichtet, in dem sie ihre Beunruhigung über die Folgen des Abkommens von Angora Ausdruck geben. Sie weisen auf die Gefahren hin, denen das unter französischem Mandat stehende Syrien ausgesetzt sei, wenn Alexandretta unter dem Bereich der türkischen Kanonen lieye. Außerdem beunruhige der Gedanke einer zu raschen Räumung von Cilicien. Die Senatoren verlangen deshalb Schudder christlichen Bevölkerung und Sicherung der Rechte der Minderheiten, bevor die französischen Truppe, Cilicien verlassen. Eine Rede PoirrcareeS. Der ehemalige Präsident der französischen Republik Poluearee hielt gestern bei einem vom Nationalen Club veranstalteten Bankett eine Rede, in der er u. a. sagte: Die deutsche Nation habe Hilfsquellen, die sich jeden Tag vergrößerten. Man habe allen Anlaß anzunrhmen, daß an dem Tage, an dem die Interalliierte Kontrollkommission aufgehoben werde, jenseits des Rheins eine rasche Um- stemm« erfolgen werde durch ein ungeheures Material des Schreckens, der Vergiftung und des Mordes. Frank reich habe vor seine» Toren ein zentralisiertes und ver einigtes Deutschland, dessen Bevölkerung viel zahlreicher! bleibe wie die Frankreichs und dessen beherrschender Geij^ sich noch nicht wesentlich geändert habe. Die „einheitliche Kampfesfrostt". In Berlin war die Abhaltung einer BetriebSräte- Bollversammlung geplant. Am Freitag abend ist der ent sprechende Antrag abgclehnt worden. Dadurch dürste den Herrn Kommunist,'» etwa» Nasser in ihren Wein aeaosie»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite