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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192112127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19211212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19211212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1921
- Monat1921-12
- Tag1921-12-12
- Monat1921-12
- Jahr1921
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.12.1921
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Riesaer G Tageblatt «nd AniriaVk iLlbeölaü Md Rmeiaerj. Montag, IS. Dezember 1921, abenbs S89 74. Zahrg 469 1- V. «raytanschrfft: KagSlattMesa. Kernruf R«. 99. Sl hr Sevahttn- 10-Mark- Nk. kosten. Die Geb» -r 1.25 Mk.. im Ferni legramme ist eine Ge? für das Wort und eine 10 —. den. Die Fernsprechgebühren sollen tbrr dem Sebührentartf vom 1. Ort. weiter mitgeteilt wird, sollen auf dieser Grundlage auch dieStfmbahntarise ausgebaut werden. Das FatzrtMometer, da» vor drm^trieqe dritter Klaffe 8, wird nach dem neuen Tarif kosten. Durch die neuen« reicht werden, daß die ftai Mchüffe mehr erhalten. Dem unterzeichneten Wohlfahrtsamt steht Zucker zur Abgabe a» «ltersrentner, sowohl Kleinrentner al? auch Sozialrentner, zur Verfügung. Der Dreis wird voraussichtlich 3,80 Mk. bis 3,90 Mk. kiir 1 Pfund betragen. Anträge ans Berücksichtigung bet Verteilung sind keim Gemeindevorstand bezw. Gutsvorsteher anznbrtngeu. Diese haben die Bedürftigkeit zu prüfen (Kleinrentner mit mehr als 6000 Mk. Jahreseinkommen bleiben unberücksichtigt) und die Anträge zu ammengestellt biS 18. Dezember ds. IS. hier einzureichen. Groh en Hain, am 10. Dezember 1981. Li« Amt-Hanvtmannschaft — Wohlfahrtsamt —. «nd Anzeiger MebW Md Atycher). Dieses vlatt enthält die amtliche» vetmmtmachmiße» der «mtthan-tmannschaft Grotzeuhai«. des Amtsgerichts, der «mt-a«valtschast beim Amtsgerichte »nd de» " Rate» der Stadt Riesa, des Finanzamt» Riesa «nd des HandtzollamtS Meitze«, sowie des Semeinderate» Tröba. ELK ÄLLS.°.°° sächsischer Industrieller Lat auf alle diese Gesichtspunkte nock einmal m erner ausführlichen Eingabe an den Reichs- Verkehr-Minister-bingewiesen. . , , Zuschüsse für den Bau von Land- Verordnung üba« da» Inkrafttreten de» Gesetzes über die Einkommensteuer vom Arbeitslohn vom 11. Juli 1i»S1 «Reich» Gesehbl. S. 845). Auf Grund des Artikels iv Sah 2 des Gesetzes über di« Einkommensteuer vom Arbeitslohn vom 11. Juli 192l (NeickS-Gesetzbl. S. 845) wird hiermit bestimmt: Die Borschriften des Gesetzes über di« Einkommensteuer vom Arbeits lohn vom 11. Juli 1921 treten mit dem 1. Januar 1922 i» Kraft, soweit sie nicht schon gemäß Artikel iv Satz 1 dieses Gesetzes in Kraft getreten sind. Berlin, de» 25. November 192 l. Der Reichs«,initter der Finanzen. T.. Hermes. 1921/22 200 Millionen Mark aus dem für die produktive Erwerbslosensürsorge bew lligten Mitteln zur Verfügung gestellt. Aus dteken Reichsmitteln, die anteilig aus die ein zelnen Staaten verteilt worden sind, kann der bauende Landwirt für die Errichtung von Wohnungen für ein heimische Landarbeiter aus Antrag Zuschüsse crbatten, die einen sehr beträchtlichen Teil der UeberteuerungSkosten darstellcu und je nach den örtlichen Verhältnissen uns der Bauweise etwa ein Drittel der Gesamtbaukosten betragen. Die Höhe der Zuschüsse richtet >ich, da in erster Linie Er werbslose bei dem Bau Verwendung finden sollen, nach der Höhe der ersparten Erwerb-Iosenunterstützung und der Kubiknicterzahl des Umbautenraumes. Tie Zuschüsse solle« vorzugsweise für sogenannte „Kernbauten" gewährt wer den, die mit beschränkter Raumzahl für höchstens vier Familien, später eine entsprechende Erweiterung znlassen. Besonders hcrvorzuheben Und noch die für den Ban von Landarbelterwobnungen durch das Reichseinkommensteuer- gesetz zugestandenen steuerlichen Erleichterungen, nach denen die Aufwendungen für den Ausbau von Landarbeiter wohnungen für die Baujahre 1920 bis einschließlich 1922 in Abzug gebracht werden können. —* Die Negierung und die Finanznotlag« der Gemeinden. Tie Nachrichtenstelle der Sächsische« Staatskanzlei teilt mit: Die jüngste finanzielle Hilssmatz« «ahme der sächsischen Negierung zugunsten der. Gemeinde« ist in einem in der Presse verbreiteten Artikel des Geschäfts führers des sächsischen Gemeindetages verkannt und mißdeu tet worden. Tie Gehaltserhöhungen der Beamten hatte» an die Kassen der Gemeinden außerordentliche Anforderun gen gestellt. Tic Absicht der Regierung war nun, denjeni gen Gemeinden so schnell als möglich Lurch Vorschüsse zu helfe», die diese Hilfe brauchten. Als die Negierung die hierfür erforderlichen Maßnahmen traf, war, wie auch jetzt noch, nicht bekannt, wann und wie die Frage der Geldbe schaffung durch das Reich geregelt werden würde, von -enr die Landesregierungen die erforderlichen Beträge erhalte« sollten. Tie sächsische Regierung tonnte nur auf Grund de» vom Landtage bewilligten IM-Mikionen-Kredites für not leidende Gemeinden diesen die notwendigen Beträge gewäh ren und zwar nur unter den VerziusnngSbcdingungen, z», denen der sächsische Staat sie ans dem offenen Markte sich selbst beschaffen konnte. Ein Ausschlag von v. H. recht fertigte sich dabei daraus, daß zwischen Anschaffung und Aus reichung deS Geldes ein gewisser Zeitraum liegt. Ter Staat ivtrd natürlich diese Zinsen nur dann von den Gemeinden anfordern, wenn sic ihm nickt das Reich vergütet. Die geldliche Notlage der Gemeinden ist groß, aber sie ist nicht, bei allen Gemeinden die gleiche. Bis zum Eingehen der er», forderlichen Mittel vom Reich mußten die Gemeinden, Ue, dazu irgend in der Lage waren, sich selbst Helsen, im Not fälle unter AuSuützung ihres eigenen Kredits. TaS liegs im Wesen der Selbstverwaltung. Tic Hilfsmaßnahme der" Negierung, di« nnr einen vorläufigen n»d vorübergehenden: ! Zustand schuf, muhte daher auf die wirklich bedürftigen Ge- ! meinden beschränkt bleiben. i —* Eine Unsitte im P e r s o n e u z u g s-V e r- I kehr. Auf größeren Bahnhöfen, insbesondere in Dresden, s hat sich neuerdings wieder die Gepflogenheit hrransgebilöet, daß die amtlichen Gepäckträger der Eisenbahn in den zur Abfahrt bcreitstchendcn Zügen einen großen Teil der vor handenen Plätze mit Gepäck belegen, bevor die Bahnsteig sperre überhaupt geöffnet ist, so bah die Reisenden, die sich jener Träger zur Erlangung eines Platzes nicht bedie nen, nach Öffnung der Sperre keinen Sitzplatz mehr finde«. Dazu kommt, daß nicht selten entgegen den bestehenden Vor schriften Gepäckstücke in die Züge gebracht iverdeu, die wegen ihres Umfanges alS Passagiers:» zur Beförderung aufg«, geben werden müßten. Dabei ist besonders bezeichnend, daß eS vielfach Ausländer sind, die ihr umfangreiches Gepäck »uit sich führen und somit überdies bas Reich um die Gcbütz-s ren für die Gepäckbeförderung bringen. Um dem vorstehend! geschilderten Übel zu steuern, hat die Handelskammer Plauen an die Generaldirektion in Dresden ein« Eingabe gerichtet, in der sie darum bittet, dafür Sorge zu trage», dptz den amtlichen Gepäckträgern ans dem Bahnhof in Dres den das Betreten des Bahnsteiges zum Zwecke der Belegung von Plätzen vor Öffnung der Bahnsteigsperre unter alle«; Umstanden untersagt, und daß ihnen ferner zur Pflicht ge macht wird, Gepäck nur insoweit in die Züge zu bringe», al» eS vom Reisend«» auf dem ihm zur Verfügung stehende» Platz «ntergebrmht werden kann. . —* DaS Steuerbuch der Arbeitnehmer. Ge mäß 8 50 des Einkommensteuergesetzes in der Fassung de» Gesetzes über die Einkommensteuer vom Arbeitslohn ist ,«- der Arbeitnehmer verpflichtet, sich vor Beginn eines jede» Kalenderjahre» oder vor Beginn eine» Dienstverhältnisse» von der Gemeindebehörde sStadtrat) seine» Wohnorte» ei« Steuerbuch ««»stellen zu lassen«. Die Ausfertigung mck Ausgabe der Steuerbücher erfolgt durch die Gemeindevehvr» den (Stabtvat). Di« Steuerbücher sür die im AuSlanlG rbettuehmrr werde« vom Finanzamt «r»a^ Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden 2«» abend» '/,b Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Lezu»»pret«, g«gen Vorauszahlung, monatlich S.— Mark ohn« Zustellgebühr. Einzelnummer SV Pf. Anzeigen für die Nummer de» Ausgabetages sind bi» v Uhr vormittag» aufzugeben und im vorau» zu bezahlen; «in« Gewahr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für die 4S mm breite. S w» hohe Grundschrkst-Zeile (7 Silben) 2.— Mark, Drt-preis 1.7S Mark; zeitraubender und tabellarifcher Satz SO'/, Aufschlag. Nach weisung«- und PrtmittelungSgebllhr 7S Pf. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt; durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung»- und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". - Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der Druckerei, der Lieferanten oder der VeförderungSeinrrchtunaen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung ober Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung oe» Bezugspreise». Rotationsdruck und Verlag: Langer t Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gsetheftraße 59. Verantwortlich für Redaktion: Arthur Häynel, Riesa; für Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. der Absender, die Pakete in den Bormittag, oder Mittags- stunden aufzuliefern, weil um diese Zeit die Schalter nicht so belattet sind, wie in de» Spät-NachmittagSstuuden und die Abfertigung infolgedessen ohne Zeitverlust glatt und rasch vor sich geht. —* Um das Melßn er P o r z e l l a n gelt». In der sächsischen Preise sind in der letzten Zeit widersprechende Meldungen über das Meißner Porzeltangeld verbreitet wor den. Gegenüber der erste:: Meldung, da» mit Ablauf dieses Jahres die Abgabe des Meißner Porzelkangetocs einge stellt würde, verbreitete eine Dresdner Korresponoenz die Meldung, daß auch im kommenden Jahre oas Meißner Purzcllangeld in gleichem Umfange wie bisher ausgegeben würde. Demgegenüber wird dem Sächsischen Zeitnngsmenst von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß Vie letzte Meldung unrichtig ist. Das Meißner Porzellangeld verliert tatsäch lich mit Ende dieses Jahres den Wert als Zahlungsmittel und wird als solches auch in der Meißner Porzellinmanu. iaktur nicht mehr hergestellt und ausgegeben. Nur für den J-all, daß von Sammlern nock große Aufträge eingehe» sollten, würden die Bestellungen ausgeführt werden. Die hcrgestellten Münzen aber würden nur Sammlerobjekte ''ein dürfen. . —' Wa gen mangelundsächsi > che Industrie- Der Verband MAs Jickustriellec fchrErM^Tie Magen sächsischer JndMriefirmen über k>le SchwTerssskeiteu, die diirch das anhaltende Versagen der Reichsbahnen in der WägenstcllUng entstehen, mehren sich unausgesetzt und wachsen sich immer mehr zu wahren Notschreien ans. An gesichts dessen hat der Verband Sächsimier Industrieller bei der Eisenbahu-Generaldirektion Dresden und bei dem Reichsverkehrsininisterinm in Berlin wiederholt kehr dring liche Vorstellungen erhoben. An beiden Stellen besieht Vollstes Verständnis für die gefährdete Lage der sächsischen Industrie, und doch scheinen leider die Aussichten für eine baldige gründliche Besserung nur gering zu sein. Auf seine Vorstellungen wurde dem Verband berichtet, vie Schwierigkeiten in der Bewältigung des Eisenbahngüterver kehrs seien in der letzten Zeit durch eine Reihe von Um ständen gewachsen, so habe tue ab 1. Dezember ds. Js. vorgenommene neue Erhöhung der Gütertarife vor Vielem Zeitpunkt einen ungewöhnlichen Andrang im Güterverkehr Veranlaßt, das von 'Nebel begleitete Frosiwetter der letzten Wochen habe auf den Rangierbahnhüfen das Arbeiten stark erschwert, sodaß die Babnhöfe Mittel deutschlands schließlich ganz verstopft gewesen seien: die Frostzeit habe in den Umschlaghäfen des Ruhrgcmctcs schwierige Verhältnisse geschaffen; ein Verkehrsunfall vor Zwickau habe auf 18 Stunden zwei Bahngleise völlig ge sperrt. Bcr aller Bereitwilligkeit, diese Umstäirde zu wür digen, mutz es doch andererseits befremden, daß keme posi tiven Vorschläge, wie der hoch gestiegenen Verkehrsnot zu steuern ist, gemacht werden, und daß die Abhilfe nach wie vor versagt und ausblcibt. Die Verhältnisse werden nicht gemeistert, und wenn nach glaubwürdigen Nachrichten trotz allen Wagenmangels in Hamburg, als der Wasserweg noch offen Ivar, Eisenbahnwagen mit Phosphaten nach der Tschechoslowakei versendet worden sind, (statt die Güter auf der Elbe zu verfrachten und die Wagen nach Verkehrs gebieten ohne Wasserwege zu leiten) so ist das bloß ein Bei spiel von vielen. Erfreulicherweise wird von der gestiegenen Arbeitsbereitschaft der Angestellten und Arbeiter im Eisen bahnwesen berichtet. Aber es scheint doch, als ob eine wirk same, gründliche Abhilfe erst möglich wäre, wenn dis rein schematische Anwendung des Achtstundentages im Eisen bahnbetriebe einer dessen besonderen, eigenartigen Ver hältnissen .Rechnung tragenden Neuerung weicht. Es ist offenkundig, daß die Einführung des Achtstundentages bei der Eisenbahn, der nicht nur bei ihr, sondern ebenso im Transport- und Speditionsgewerbe eingetzalten werden muß, die Tauer der Transporte von 3 auf 6 Tage, also allgemein auf die doppelte Zeit und selbst darüber ver längert hat und folgenderweise einen nicht vorhandenen — wenigstens auf den doppelten Bestand vermehrten Güter wagenpark erfordert. Eine sachliche Entwickluvg aller Uni stände läßt aus Entwicklung und Stand der Reichseisen- vahnen wohl nur den Schluß ziehen, daß die Reichseilen- bayuverwaltuitg nicht in der Lag« ist, der schtvieriaen Ver hältnisse Herr zu werden. Bor allem sollten aber die Par- lamente bet der ungemeinen Wichtigkeit der Frage, von deren gedeihlicher Lösung Gütererzeugung Und Bolkser- nahrung unmittelbar in Mitleidenschaft gezogen werden, die so notwendige Initiative zur Besserung der unhaltbaren Zustande ergreifen. Wenn nicht bald Abhilfe geschaffen wird, könne» bedenkliche Folgen nicht ausbletben. Der Verband sächsischer Industrieller hat auf alle diese Gesichtspunkte nock einmal in enter ausführlichen Eingabe an den Reichs- verkehrSminister hingewiesen. . , —* Zuschüsse für den Bau von Land arbeiter wohn ungen. Zur Förderung des Baues von Landarbeiterwohnungen, deren Kosten heute von den bauen- den Landwirten nicht allein getragen werden könne» und sollen, bat die NetchSregieruna nir das Haushaltsjahr Oertllches irn», Tiichsisches. Riesa, den 12. Tczcinber 1921. —* Vom silbernen Sonntag. Nun ist auch bereits der dritte Advent vorüber, und nur noch zwei Wochen trennen uns vom WeihnachtSsest. Ter dritte Adventssonntag trägt den Beinamen der „silberne") Trägt oder trug ibn? Dock wohl, trägt ihn; den» der Volksmund wird es sich nicht nehmen lassen, ibn auch weiterhin so zu bezeichnen, obwohl freilich im öffentlichen Verkehr Silber nicht mehr anzutreffen ist. Von rollenden Talern könnte gestern also keine Rede sei», aber eins batte der gestrige Sonntag mit dem silbernen Sonntag der Vorkriegszeit gemeinsam: den lebhaften Verkehr in den Straßen der Stadt. Mancher hat die Wanderung dnrck die Stadt und die klein« Budenreibe des Christmarktes vielleicht nur unternommen, um sich etwas WeibnacktSstimmuna zu holen, aber das Bestreben, die nock zu erledigenden Weihnachtseinkäufe vorzunehmen, sah man doch auch vorwalten, und so dürfte in dem odekfenem Geschäft der Kassenabschluß an, Abend dock dem Namen des Tages einigermaßen entsprochen haben. Vor allem schien es, als hätte gestern der Chriftbaumhandel einen guten Tag gehabt.' Ein Gang dnrck die Straßen der Stadt ist jetzt immerhin lohnend, besonders in Gesellschaft von Kindern, ans die manches Schaufenster jetzt eine große An ziehungskraft ausübt. 7 —K i r ch l i ck e S. Wit möche» auf die Einladung -zu oer Lichtlnldervorführung für die Kinder des Kindergottes« diensteS auf Seite 4 aufmerksam. —* Sächsischer Er zieh erb Und. In der Orts- gruppe Riesa des Sächsischen ErziehrrbundeS sprach am Sonnabend in der „Elbterraffe" vor gut besuchter Ver sammlung von Lehrern und anderen Erziehungsberechtigten Herr Prof. Dr. Laube aus Dresden über das zeitgemäße Thema: „Schulkampf". Er erläuterte die vielgebrauchten Bezelchnungen Gemeinschaftsschule, weltliche Schule und Bekenntnisschule. Er empfahl die deutsch-christliche Schule mit evangelischem Religionsunterrichte ahne kirchliche Auf- ächt.. Ferner verbreitete er sich über den Gedanken der Arbettsschule, des Werkunterrichts und der Selbstverwaltung. Leine klaren, von reicher Erfahrung zeugenden Ausführungen fanden nachhaltigen Beifall. . —* Anffiihrung eineS alten Weih nach ts - s7.7l7. 2! ----- —- — " — - bei uns ein, mn"in Nnd", vörznführen." Bereits Lyema: „Lcvulkampf. Er erläuterte die vielgebrauchten Bezeichnungen Gemeinschaftsschule, weltliche Schule und Bekenntnisschule. Er emvfabl die deutsch-ckristlicke Sckule mit evangelischem Religionsunterrichte ahm nckt. Ferner verbreitete er sich über den Arbeitsschule, des Werkunterrichts und der S sanden nachhaltigen Beifall"' spiels. Am Sonnabend kehrten Meißner Wandervögel bei uns em, «in in der Turnhalle am Wassert»»» ein altes Weibnachtsspiel aus dem 15. Jahrhundert, „Das Gottes- kiiid, vorznführen. Bereits vor Jahre» haben hiesige Wandervögel mit solchem Spiel «inen guten Anfang ge- macht, und die Aufführung deS Totentanzes durch eme Dresdner Gruppe steht noch in bester Erinnerung. Aber auch die Meißner kennen zu lernen freuten wir uns, wenn gleich die Persönlichkeiten der Darsteller hierbei nebensäch lich sind. Mau kommt ja den alten VolkSfplelen nicht nahe, wenn man mit dem üblichen Uebermatz moderner Bildung und nüchterner Kritik an sie herantritt. Kind muß man sein, frisch im Fühle», fromm im Gemüt, froh im Herzen und frei von beengenden Narleidogmen. Aber auch vom Darsteller wird innige Hingabe und tiefernstes Einleben verlangt. Und das danken wir den Meißnern, daß sie auf alle äußerliche Bühnenwirkung und Effekthascherei ver zichteten und das ganze Schwergewicht auf die kindlich, naive, tief verinnerlichte Darstellung legten. Man merkte, daß ihnen ihr Spiel Herzenssache war. Hoffentlich begeistert das Beispiel auch unsere Riesaer Jugend zu gleichen Tüten. —* Weitere Verteuerung der Post und Eisenbahn. Ueber die am 8. Dezember vom RetckSrat beschlossenen Postgebührenerböhunaen hinausaehend, hat di« ReichSpostverwaltuna, wie verlautet, den Regierungen der einzelne» Länder eine neue Vorlage unttrbteitet, die wesentlich höhere Tarifsätze fordert. Diese sollen an, Stelle der vor wenigen Tagen beschlossenen vom 1. Janpar ab Geltung haben. Die Postkarte soll dana^ ' - - - 75 Pfg., im Fernverkehr 1,25 Mk. kosten. «inen Brief wird im Ortsverkehr — 2 Mk. betragen. Mr die Tek^.„ - . erhöhung auf 1 Mindeftgebühr i auf 200 Prozent erhöht werden. Das Fahrtkilometer, das vor dem Krieg, dritter Klaffe 8, zweiter Klaffe 4'/, und, eHt« Klaffe 7 Pfg. gekostet hat, wird nach dem neuen TarifSOhezw. 90 Pfg. bezw. 1,40 Mk. ingt «r- R»ichS. »sicht attf dm wird dringend
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