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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.12.1915
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19151218020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915121802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915121802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-12
- Tag1915-12-18
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Dy« »M w«kt> d-v, ^«n von r«M«. »Utzeftrw. «Dttnd «« die. Pofl.P«M» ^«n und Umgebung am Lag« vmher bereit, al» so. Jahrgang. ^ S50. Morgen tn einer Sriamiau^ab« erhalten. Sonnabend» 18. Dezember 1818. Drahtanschrift: bi ach richten Dresden. Jernsprecher-Laminelnunmier: 22 241. L8SS V^n,».«Ehr »tertellLhrliq in Trceden bet pv-imÄl-ek Zutlogun, ian Lenn. UN» M»nt«,kn nur «In. n>^> 2.8H W., in den Aer-rtcn 8.80 M. Bet einmnUger Zustellung durch die Post L M. <«hne Beitellgeld). Snzetoen > Preis«. Die etnipnltige Zelle (etwa 8 bilden» »»Pf. B-rzug-ptttHe und Anzeigen In Nummern noch Bonn» und Feiertagen laut Toris. — AuowllrttgeAuNrllge nur gegen Aorauodezahiung. — Belegbiatt ioPk. Schristleftung und Haupigeschästsstelle: Marienstrasie 38 40. Druck u. Verleg von Liepsch » Sicichardt in Dresden. Nachdruck nur Mil deutlicher Quellenangabe t.Dreodner Nachl.-z zuillchg. — Unverlangte Schitltllllcke werden nicht aulbewehll. Wettere Fortschritte in Montenegro. Weiopolle im Sturm neuommen, 7VS Moutwegriser gefangen. — Mißglückte englische VorftSße bei Armeatitres. - Erhebliche rasUchr Brrlnlte bei einem vergeblichen Angriff. — Schwedische Maßnahmen gegen England. — Sie Lage in Saloniki. Der amtliche Lentsche Kriegsbericht. lAmtli ch.j GrohesHanptguartier.17. Dezc»nbe». Westlicher Kriegsschauplatz. Südöstlich von Armentiöres stieß gestern vor Hcll- »erdeu eine kleine englische Abteilung überraschend bis in etoen anscrer Gräben vor und zog sich in unserem Feuer wieder zurück. Weiter südlich wurde ein gleicher Versuch durch unser Feuer verhindert. Sonst blieb die Gefechtstätigkcit bei viclsach unsichtigem Wetter aus schwächere Artillerie-. Handgranaten- und Minenkämpsc an einzelnen Stellen beschränkt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe de, Generalfeldmarschalls v. Hindenburg Russische Augrisse zwischen Narosc —Miadziol-! Lee brache» nachts «nü am frühen Morgen nntcr erheb-i licheu Verlusten für den Feind vor unserer Stellung zu-^ fammen. ISO Mau» bticbeu gesungen in unserer Hand. Heeresgruppen des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold nnd des Generals v. Linsingen Keine Ereignisse von Bedeut»,ng Balkan-Kriegsschauplatz. Bijelopoljc ist im Sturm genommen. Ucber 7V« Gefangene sind cingcbracht. IW. T. B.s Oberste Heeresleitung. in dem Bortrage seiner Anklageakten fortschritt, wuchs die Beklemmung übe» die Schande und Schmach, die die Auf deckung solcher Skandale über das Vaterland, das Opfer solcher Perwalluug, bringen werde. Alles trug sich zu. als das Parlament ausgcschaltct war. — Die anderen Blätter äußern sich in demselben Sinne. — Simnan hatte in fast vierstündiger Rede unter genauester Ansülirimg der pein lichsten Untersuchungen in der gespannt lauschenden .Kammer die viel erörterten Enthüllungen gemacht. «ÄSLB., Bon Ansang bis Ende erfunden. Die »Nordd. Allg. Ztg." schreibt unter der Ucbcrschrist: „Bon Anfang bis Ende erfunden": Ter „Tcinps" meldet, das, tn den Gonnerncmentü Koivnv und Kurland alle männlichen Einwohner von 10 bis 06 Jahren und alle Frauen von 12 bis 10 Jahren den Befehl erhalten Hütten, sich an bestimmten Orten zu sammeln, um von dort nach Deutschland geschasst zu werden. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, ist diese Meldung des „TcmpS", die auch in. die NiNtralc Presse übcrgegangcn ist, von Anfang bis Ende erfunden. tW. T. B.s Die Lage in Saloniki. iReuter.s Im englischen Unterhaus«: sagte Lord Robert Cecii, das unmittelbare Ziel der Alliierten sei, die mili - türtsche Lage in Saloniki .,» regeln, sowie Bul garien und die Mittelmächte zu hindern, eine unmiltelbare oder mittelbare Kontrolle über Saloniki zu erlangen. 'L'TB.l Der Berichterstatter Magrini meldet unter dem li. d. M. aus Saloniki: Die A u s s ch i f f u n g e » g - lischcr Truppen und Artillerie dauere fort. Die Alliierten bauten in der Umgebung von Saloniki Festungs werke. Alle Dampfer nach Bolo und dem Piräus seien dichtüesetzl mit Reifenden, darunter zahlreichen Deutschen. Oesterreichern und Bulgaren. Tie Räumung Salonikis durch griechische Truppen werbe fortgesetzt. Rur die il. Division bleibe. Alles Kriegsmaterial werde von den Griechen mityenommcn. iW. T. B.) Französisches Kopsgelb für die Lötung deutscher und bulgarischer Soldaten. l>. Bulgarische Blätter bringen eine Depesche Reuter-Bcrtreters in Saloniki, in der berichtet wird, der Obertommandant der französischen Oricnttruppcn seine Soldaten einen Preis von fünf Franken jeden gefangenen Bulgaren, von drei Franken jeden getüteten Bulgaren und von fünf Franken jeden getüteten Deutschen bezahlt. Diese Mitteilung, die von unseren Feinden gepflogenen KricgSsitten höchst »erdammcnLwert erscheinen läßt, wurde von der eng lischen Presse unterdrückt, vermutlich, um die fran zösische Kriegsmoral »licht blobzustellen. Kitchenrr Oberbefehlshaber in Aegypte« Die »Boss. Ztg." meldet au» Amsterdam: Kitchencr wird sich in allernächster ,'fcit nach Aegypten begeben, um die Oberleitung der Operationen zu über nehmen. lW. T. B.) Ein politischer Anschlag in Bukarest entdeckt. Bukarcster Blätter behaupten, daß der Plan eines An schlages gegen hervorragende rumänische Politiker entdeck» worden sei. 3 Personen wurden verhaftet. sSSTB.i des das, an für sür für die Maßnahme» TlliwedenS siegen Enisiand. ! iLvenska Telcgram-Bnran.s Da die englischen Be-- Hörden versiegelte Poslsäckc Mil Postpaketen ans Amerika, die nach Schweden bestimmt waren, von Bord der Tampscr „Heilig", „Olav" nnd ..Stockholm" nahmen und zurnck- hatten, Inn die schwedische Regierung beschlossen, gegen diese Maßnahinen Cinspruch zu er heben nnd die Regierung der Bereinigten Staaten von diesem Zwischenfalle in Kenntnis zu setzen. Die schwedische Regierung har ferner die schwedische Postöirektion an gewiesen, bis auf weiteres alle von Grobbritan nien für Sen schwedischen Durchfuhrhandel ab- gesandten Postpakete z u r ü ck z u h a l t e n. iW. T. B.) Unzufricdcuhcit i» England. Die Londoner „Times" sagt in einem Leitartikel: Tie tt n z u s r i e d e n h c i t im Lande, die weit grober ist, als sie im Parlament uud in der Preise ihren Ausdruck sinder, hat mit Partcirücksichtcn nichts zu tun. Die Unzu friedenen beschweren sich nicht über das Pluralmahlrccht, sondern über die fortgesetzten Fehler der Kriegführung, über veriäumte Gelegenheiten. Mangel an Voraussicht, un nötige ttebcrraschungen, beklagenswerte Vergeudung von Menschenleben und Kriegsmitteln in dilettantischeil Unter nehmnngcn und über den Geist her Selbstgefälligkeit, dci die größten Fehler als ein Unglück hinsteüt und die Ver antwortung dafür weder zugiür noch erzwingt. Die poli- ti'khen Parteien lassen 'ich nicht mehr von dem alten Gegen sätze. zwischen Unionisten und Liberalen leiten, sondern von den Männern alter Parteischule und denen, die auf iedcn Gedanken ans das Amt, die Partei, die Wähler und die eigene politische Zukunft verzichteten. <W. T. B.j sur Mitteilungen Die französische Kammer setzte die Beratung über dte vorläufigen Kredite für das erste Bierteljohr 1016 und die Ermächtigung zur Erhebung der Steuern in, gleichen Zeitabschnitte fort. Der Finanz- minister Ribot sprach über die Gründe der unerhörten Bermehrung der Kricgsausgabcn, die von 1300 Millionen monatlich zu Anfang des Krieges jetzt auf 2600 Millionen monatlich angcmachsen seien. Die Regierung werde im Januar einen Gesetzentwurf zur Besteuerung der ÄricgS- gewinne vorlegen. Im Übrigen müsse man auf die An-> leihe zurückgreifen. Der Anleihebctrag werde nicht be grenzt sein. sW. T. B.i General Eadorna Oberbefehlshaber. Das „B. D." meldet: Rach Schweizer Blättermcldungen i soll Eadorna -um Oberbefehlshaber sämtlicher Italiens scher Streitkräfte ernannt werden, um so der über-j ragenden Stellung JoffreS ein Gegenstück 3« bieten. <W. T. B.j Der französische Heereslicsernngsskandal. Dt« schonungslosen Enthüllungen, die der Abgeordnete Simyan tn der Kammer über den s-kandal bet den Heereskieferungcn machte, beschäftigen die gesamte! Vreste. — ..SumanstS- sa,si: In dem Matze, wie der Redners Die Blutopfer des Großfürsten Nikolai. Der Butarester Mitarbeiter der »Deutsch.. Korr, avsw. Pol." malin nachstehende sensationelle über eigenartige Vorlommnissc in Rußland: Die Siandalafsärcn in den höchsten russischen Kreisen mehren sich. Man wird sich erinnern, daß zu Anfang dieses Jahres eine sogenannte Spionage- und Hochverratsaffäre in Rußland großes Aufsehen machte. Es handelte sich um den Fall des Obersten M j a s s o j c d o f f, der beschuldigt wurde, im Verein mit einer größeren Anzahl Offizieren Spionage sür Deutschland getrieben zu haben. Oberst Mjassojedosf spickte im gesellschaftlichen Lebe» Petersburgs eine große Nolle, er war ein begabter Offizier und man prophezeite ihm allerseits eine glänzende Zukunft. Er hatte nur einen großen Fehler, er gehörte zum Kreise des Grasen Witte, war sogar ein spezieller Freund des Ermor deten und arbeitete mit diesem eifrig für eine Verstän digung mit Deutschland. Der Gedanke, daß ein angesehener Ossi-rer in hoher gesellschaftlicher Stellung mit einer ganzen Anzahl Kame raden sür den Feind Spionage treiben könne, ist an und für sich io absurd, daß in normalen Zeiten kein Mensch daran glauben würde. In Rußland waren zu jener Zeit, beeinflußt durch die ungünstigen und unerwarteten KriegS- ereigntssc, die Geister auss höchste erregt, und wie nach einem rettenden Strohhalm griff jedermann zur Erklärung der ynbegrciflichcn Niederlagen das Märchen von der Spionage auf. Jeder war nur zu gern bereit, das Unglaublichste zu glaube», um die Hoffnung auf eine bessere Zukunft wieder aufrichten zu können. Die deutsche Regierung hat wiederholt erklärt, daß an der ganzen Dpionag-affäre, soweit Deutschland in Betracht käme, kein wahres Wort sei. Deutschland habe weder mit Miafsojedosf, noch mit irgend einem anderen russischen Offizier Beziehungen zu Spivnagezivrcken gehabt. Der Oberst Miafsojedosf wurde mit den übrigen an- gcschuldigten Offizieren vor ein Kriegsgericht gestellt und ans Grund von vorgclcgtcn Papieren und Dokumenten zum Tode verurteilt. Di« Aufrollung der ganzen Affäre ging von dem Großfürsten NtkolaiNikolajewitsch aus, der Msassotedofs wegen seiner Beziehungen zu Witte und zur Friedcnspartei haßte. Der Großfürst ord nete auch an, daß das Urteil unmittelbar nach der UrtrilSver- kündtgung durch Erhängung an sämtlichen Verurteilten vollstreckt werde. Schon damals waren die Freunde üeS Obersten der Uebcrzcugung, daß eine Reihe grauen hafter Justizmorde vollstrcckt sei. Es setzte eine hef tige Agitation für eine Revision -es Prozeßes ^in, die aber vom Großfürsten mit Gewalt niedcrgehaltc» wurde. Einige der eifrigste» Agitatoren und Freunde des Obersten wurden sogar nach Sibirien ver'chickt. Solange der Groß sürst an der Spitze der Macht stand, wae jede Ausilärun-i der Angelegenheit unmöglich. Sobald aiier der Stern de-- Großfürstcn erblich, ging der Freundeskreis der vitigernd tetcn wieder eifrig ans Wert. Es gelang in kurzer Zeit, so überaus großes Vcwcismoierial berbei.mäias'en, das; an der Unschuld Mjaisvjedofss und seiner Miiverurreit tcn kaum noch gezwcifclt werden konnte. Es darf heute als erwicicn angesehen werden, daß Mjnssvjedess und seine Kameraden einem gemeinen Justizmorde zum Opfer g- fallen sind. Der russischen Regierung waren alle dies: Feststellungen natürlich sehr unangenehm und sic hätte es am liebsten gesehen, wenn die ganze Sache im Sande v.: laufen wäre. Tic Freunde Mjassoiedosss beruhigten siw aber nicht bei den Versprechungen, die inan ihnen machte, > sondern sorgten dafür, daß das von ihnen gesammelt Material in die H'ttide des Zaren gelangte, der eine strenge ! und unpnt'ieil'che Untersuchung der Angelegenheit an > ordnete. Tie-c Unt. r'l'chung ist jetzt im Gange und cs ist dafür gesorgt worden, daß sie, unbeeinflußt von den Kreisen, die seinerzeit das Todesurteil füllten, zu Ende gesül»: wird. Fn eingcivcihtcn Kreisen erwartet mau ais Rc-u'-ra -der Untersuchung große Uebcrraschungen, die einen Ein blick in das unerhörte Treiben des Großfirrste» Nikolai Ritolajcwitt'ch gewähren werden. Niedergang des russische» Wirtschaftsleben,'. „Rjetsch" erklärt in einem Leitartikel: lieber die Ver sorgnng von Lebensmitteln, Holz, Zucker und Mehl herrsche in Rußland größere Aufregung, a! über die Kriegsereignisic. Tie Zersetzung des wirl'ck'0't lichcn Lebens wirke n i c d e r d r ü ck e n d. T,rs Lchickiai Rußlands sei davon abhängig, wie wett es möglich sern werde, diese seelische Niedergedrücktheit zu nberwi'! den. (W. T. B.) ——, Vine Forderung deutscher Ucberseefirmen. Wolffs Tel. Nur. keilt mit: Aus Veranlassung der Ver cttngung deutscher Uebcrsccr, deren Sitz Franlsurt a. M. ist, ist von einer großen Anzahl ttttcrcnicrler Firmen dem Reichskanzler eine Eingabe folgenden Inhalts übersandt worden: „Tie Unterzeichneten Ucbersecsirmen hatten es zu- Wahrung des deutschen Ansehens im Anstande für erforder lich, daß die feindlichen Mächte im Friedensschlüsse gczwun gen werden, überall da. wo das A n s e h e n des Deutsch In ms in dcutichen und fremden Kolonien mit direner oder indirekter Unterstützung der feindlichen Behörden durch entwürdigende Behandlung Deutscher während de- Krieges herabgesetzt und geschädigt worden ist, in einer offiziellen Form Genugiu n n g derart zu leisten, daß bei der einheimischen Bevölkerung das Ansehen de.- Deutschtums voll und ganz wicderhergestellt wird." Ern badisches Landcspreisantt. Als erster Bundesstaat im Reiche bat Bade» ein L a n d e s p r c i s a in l zitr Bekämpfung übermäßiger Preissteigerunge» errichtet. Die Leitung übernahm de. Landesstatistikcr Rcgicrüttgsrat Hecht Karlsruhe. Die finanziellen Beziehungen zwischen Deutschland »ind Bulgarien nnd de» Krieg. Die bulgarische Regierung hat in einer Tcntschrist die Gründe dargetcgt, die König Ferdinand und seine veraitt wörtlichen Minister bestimmt haben, als Verbündeter der Zentralmüchte in den Weltkrieg einzulrcien. In dicer Denkschrift nimmt die Darstellung der wirtschaftlichen Beziehungen Bulgariens zu den Ländern der beiden Mächtegruppen, die sich in schwerem Kampfe gegenüber stehen, einen breiten Raum ein. Und was dort über die finanziellen Beziehungen Bulgariens zu Deutschland und Frankreich in voller Offenheit ausgesührt wird, gcstotte« einen tiefen Einblick in den engen Zusammenhang, in dem die finanzielle Lage und die politische Unabhängigkeit eines Staates, wie Bulgarien und andere Balkanländer es sind, sichen. Die Darstellung liefert aber auck eine» Beweis für die brutale Machtvoll tik, die Frantrcich vor seinem wirtschaftlichen Niedergang gegenüber kleineren Staaten getrieben hat. Die beiden Balkankricge hatten Bulgarien schwere finanzielle Opfer auserlegt, die in dem Anwachsen der Staatsschuld ans eine Milliarde Mark zum Ausdruck kamen. Die Hilfe des ausländischen Geldmartres ivar nicht zu ent kehren und Bulgarien wandte sich deshalb au Frankreich, das bis dahin stets den bulgarischen Anleihen Ausnahme gewährt hatte. In Paris glaubte man aber damals, das durch den unglücklichen Ausgang des zweiten Balkan trieges gcdemüligte Land zu einem willenlosen Derkzcna der französischen Politik machen zu können, und man stellte deshalb sür die Gewährung einer Anleihe die Bedingung, Bulgarien sollte den Bukarestcr Vertrag, dessen Revision die Hoffnung des ganzen Landes war. rückhaltlos an erkennen, aus jede eigene Politik verzichten und sich dem Dreiverband anschließcn. Bulgarien sollte also zugunsten Serbiens endgültig ans den Gebietszuwachs verzichten, der ihm durch den Uebersall seiner Verbündeten des ersten BalkankriegeS entrissen war. Zar Ferdinand ist durch dieses kaudinische Joch für die Millionen der Pariser Finanzwrlt nicht gegangen, und er hat damit seinem Lande die politische Unabhängigkeit gewahrt, die ihm setzt dtt Freiheit der Entscheidung beließ. Damals, in jener für Bulgarien politisch und Wirt schaftlich schweren Zeit, hat dann Deutschland dem schwer geprüften Lande ohne Auferlegung irgend einer politischen Verpflichtung die finanziell«
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