01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060217010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906021701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906021701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-02
- Tag1906-02-17
- Monat1906-02
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- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.02.1906
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verugrgebW: »tnl-Erll« d«, tlatt» «oetmalleer tzutraaun, durch cmtere G«,«, ,«»,»»« und «, Gon»- und wo»la,k,i nur elnmad «Mt «ov> . durch au«>värtilik»om »iÄontrr » M d»z » Mt SO Pf. B«> «uimaltaer Kusu-Uunu durch die Voll »Mt. chkneBrslellurldi. imAud- I«nd mu eiMvr«dcnd<m Aulchla««. > achdrull aller Srttlel u. Original. Mltteilnnue» nur m» deutlicher Ouelleuauaabe '.Dreod?Iachr "l tNlLl««. Nachirügliche Louorar« «n'vrüche bleldeu unberlMchtigt; «>»»rian,t« Manuiknute werden nicht auidewadli. relearamm-SldreN«: ««chrtchte» »re«»«». Gegründet 1856 >08llvr L VL, parterre und I. Mage. ttvrienaelineldeigesiliilkt I. Itangek. VölwIHl'ill«' Üivieril.! ^nreigen-tarll. Unnadm« von Unkündi«n«-en bis nachmiiiaaS a lldr Tonn- und Aeiertaa« nur Bkarienslraße 3« von n dis Utir Die l inakttaeArund ^eile ica. » Sildeni D Pk« . An f>ind>a„n,kn a»i d« Prwatteite .deice llb Via i die s>»»>»«« iieile aus Teri ieile ix- Pi-., als Linaeiandr Zelle w Pia. In Nu»,mein »ach «on». und «lieiertagen l ivaliiu- (Lriindleüe so Pi»., au» Pnvüvct- 4V P»a 2»valiiae Zelle am Tertieite und als Emaeiand! so Via AuowarilaeAm trage nur aeaen BamuodezMuua. Beleabldtter koste» >0 Lieiiilige. gernsprechcr. Nr. U und ««»«. HaupleeichSstSttelle: Marienstr. 38. 2«. willen iimi jkdstrplstteo l». OumrnilttsunA, Odsrixnmml ulr (ir< u. UvpLNltvur«. keMsrüt LeupoU Oumini-I>'»6r«^ : LZ» krewlstte und Auster kranlco. unverwüsMeks loivree-XlejülmZ. stob, ^gvr L 8otm, frsusn8tras8v 3 u. 5. IVlsx kol>, Lüllnvrnül aAv« kelrv titrlssuersti. Annahme van In«e>att»i> und kür die ..I-i« 8« > H> »< k»> ii I,ti. kll88MS8e!llNKl> tür t'latt-, lvlumlllüssv. lcrumms, X-. rerliUrrts, xeikiNmt«. Kruttlase steine. knie- u. KUIViiütrmaaebmsn. iinieütrselr- masckinon. tür ItiUtLrelenlr-I'lnrr.gndnng u. Verrenioine ele. ksrtigt aia 8neri»IitLI und «di'tl»»»»»«! ki>. l!. we»l!8c>i»c!i 88».. Sivnnlttun !r">>lt»vr »en tt—4L tilir. sür Heimarbeiter. Zusammensetzung d. 1. Kammer. »Münzsamiiilimg. Land-! Mut»,schliche Witterung: lr »'»»«»»», 1,8, ^ tagsverhandl., KreiSanSichnn Reick Ssinaniref., Minister Delbrück über Sozialresorm ! Mild, zu Regen neigend. ^ I »* I»888 AD» «in trauriftes »npitcl deutschen Wirtschaftslebens dar die Heimarbeits-Ausstellung in Berlin entrollt, erteilt sie doch einen deutlichen Anschauungsunterricht darüber, dcch eine gesetzliche Neuregelung der überaus traurigen Verhältnisse im Heimarbeiterwese n w dringend wie nur möglich ist. Während für die Fabrikarbeiter seit Jahrzehnten schon durch unsere soziale Gesetzgebung so hervorragend gesorgt worden ist. daß ihre Lebenshaltung jeden Vergleich mit derjenigen aller anderen Kulturländer ausholten kann, wie noch jüngst durch die in Deutschland weilende englische Arbeiterdeputation bezeugt, ist ssir die Heimarbeiter so gut wie nichts getan worden. Unter Heimarbeitern versteht man solche Personen, die für beslünmte Gewerbetreibende, Vorarbeiter oder Zwuchenmcislcr außerhalb der Arbeitsstätten der letzteren in ihrer eigenen Wohnung yiit dei Anfertigung gewerblicher Erzeugnisse tätig sind. Von den Vorschriften über Arbeiterschutz bezieben sich auf die ganze Ha»s> oder Heimarbeit-Industrie nur die ll.5—119 der Gewerbe ordnung. die das Trucksystem verbieten, d. h. für den Arbeit gebcr die Verpflichtung gesetzlich sesilcgen, die Löhne in bar und nicht in Naturalien oder Waren zu verabfolgen, wie dies früher meist üblich war. Der § 114 s der Ge werbeordnung über Lohnbücher und Arbenszettcl er streckt sich nur auf die Großkonfektron von Wäsche und Kleidern; außerdem kommt noch das Kinderschntzgesetz in Betracht. Letz teres gewährt aber gerade den eigenen Kindern von Arbeitern, pbwohl doch hauptsächlich sic zur Heimarbei! von ihren Eltern oit bis spät in die Nacht herangczogen werden, 'einerlei Lchutz «egen Ausbeutung. Aber auch die anderen genannten Bestim mungen der Gewerbeordnung erweisen sich in der Praxis als völlig ungenügend, denn >'ie werden teils durch Ausnahmebestim mungen in ihrer Wirkung abgeschwächt, teils durch Mangel an sachverständiger Kontrolle. Bon der Arbeitervcrsicherung, wie sie sonst für alle Fabrikarbeiter gilt, ist in der Heimindustrie herzlich wenig zu spüren, Unfall- und Krankenversicherung sind für die meisten Zweige der Heimarbeiter fast unbekannte Dinge. Erkannt ist das Elend her Heimarbeiter ichon seit langem - wenigstens in den Kreisen aller Sozial- undWirtschaftspolitiker — ober das genügte nicht, um eine Linderung der hier ver borgenen großen Mißstände in die Bahn gesetzgeberischer Für- sorge zu leiten, dazu bedurfte es als eines ersten größeren An stoßes erst der Deutschen H e i m a rb e i t s - A u s st e l l u ng i n Berlin, die einen Markstein in der Geschichte deS Heimarbeiter Wesens bildet. Und zwar in doppelter Hinsicht: erstens hat diese Ausstellung das Verdienst, die Aufmerksamkeit und das Mitgefühl weitester Bolkskreise auf eine der dringlichsten sozialpolitischen Aufgaben gelenkt zu haben und sodann hat sie den Anstoß zu einem preußischen Kronrat unter dem Vorsitze des Kaisers ge geben, der sich n. a. m. auch mit der Notwendigkeit einer Ab bitte und gesetzgeberischen Regelung der Heimarbeitersrage be faßt hat. Selbstverständlich kann eine derartige Reform nur ans dem Wegs der Reichsgesetzgebung erfolgen, aber cs ist doch ebenso einleuchtend, daß — incnn der führende Bundesstaat, Preußen, aus direkte Anregung des Kai'crS und der Kaiserin hin die Sache in Angriff nimmt — diese Tatsache allein schon einen mächtigen Schritt vorwärts und znm Besseren bedeutet. Wenn bas Ergebnis des Kronrats auch vorläufig in liefstes Schweigen verhüllt bleibt, w zeigt doch schon der Mittwoch-Besuch des Staatssekretär? Grasen von PokadowSku mit dem ganzen Stäbe »einer Geheimräte in der Ausstellung, daß es NIM ernst wird und daß endlich die ichlennkge Ausführung einer gesetzgeberischen Aktion zum Schutze der Heimarbeiter und Heimarbeiterinnen von den berufenen Instanzen in Angriff genommen werden soll Bekanntlich baben die Schwierigkeiten bisher znm Teil in Differen zen gelegen, die sich bei Erörterung der obligatorischen Kranken versicherung für alle Heimarbeiter zwischen dein Reichsamt des Innern und dem preußischen Handelsministerium deshalb berrmsgeblldet hatten, weil sie sich nicht biiisichtllch der Per sonen einig werden konnten, ans welche hauptsächlich die Zahlung der Bcrsicherimgsgelder abgewälzt werden sollte. Hierin wird man sich jetzt wohl sehr bald einig werden, nachdem der Kaiser in höchsteigener Person Dampf hinter die Angelegenheit gebracht hat In welcher Richtung sich der Regierimgsentwnrf bezüglich der Krankenversicherung der Heimarbeiter bewegen wird, ist zur Zeit noch im Ungewissen, aber so viel steht fest, daß die gesimdheit lichrn Befahren der Heimarbeit beinahe größer sind als bei der Fabrikarbeit — denn in der Heimarbeit ist in der Mehrzahl der Fälle Wohn-, ArbeitS-und Schlafslätte derselbe Raum — und day deshalb die baldige Schaffung einer Krankenversicherung mit Freuden zu begrüßen ist. Damit ist eS freilich allein nicht getan : die Ausstellung in Berlin Hai nvch ans eine andere Wunde den Finger gelegt. Wie schon seinerzeit an anderer Stelle deS Blattes gelegent lich deS BesmbeS der Kaiserin in der Hcimarheit-AuSstellttng'ous- fübrtich imd ziffernmäßig dargeinn, klafft ,wischen den Löhnen der Heimarbeiter, dem Verdienste der Zwffchenmeister und den Ladenver- kausspreiseu ein Unterschied, der allerdings nicht weiter geduldet werden kann. So wurde B. dem Grasen PosadowSky ein seiner Damenmantel gezeigt, der der Heimarbeiterin in zwölf- stnndiger Arbeit tage und schreibe ganze 2 Mark gebracht hat, während der Zwisihcniueister 7 Mark vom Fabrikanten ein gestrichen hat und der Ladenpreis de» Stückes dem endgültigen Veikäufer etwa lV> Mack bringt. Das genügt: selbst wenn man von den IM Mari rund :>> MI. für Stoff und Zutaten abrech net. bleiben noch immer etwa K> Mark Gewinn ffir den Ver täuter ... Es soll nicht geleugnet werden, daß die Preis differenzen nicht überall so grell in die Aiigen springend sind, aber immerhin bleibe» sie noch groß genug, uni zu den schwersten Bedenken Veranlassung zu geben. Da die Heimarbeiter und Heimarbeiterinnen kaum eine nennenswerte Organisa tion besitzen, so stehen sie dem Unternehmertum gegenüber in ihrer Vereinzelung machtlos, ans Gnade und Ungnade n»S geliefert, da. Das in dieser Hinsicht in der Ausstellung und im Katalog aiifgespeicherte Material von allen möglichen Angaben über die Hausindustrie wird vom Neichsamt des Innern zur Ver wertung für die in Aussicht stehende gesetzgeberische 'Aktion herangezogen werden und es steht zu erwarten, daß man dabei vielleicht den Leitsatz vieler Sozialpolilikec auch regierungsseitig anerkennen wird, daß nämlich zur Regelung der Heimarbeit-Frage als wirksamste Mittel vor allen Dingen die amtliche Regi lt ri erring aller Heimarbeiter und die Festsetzung von M indest st ü-rk löhnen gehören. Schließlich sei noch daraus hingcwiese», baß in der sanilären Fürsorge für die Heimarbeiter neben der obligatorischen ^kraiirenversichcrung die Wohnungsfrage eine überaus wichtige Rolle spielt. Ein bekannter Sozialpoliiiker stellt dazu folgende Leitsätze aus: Die erste Forderung sind Bestimmungen über die zulässige Belegung der Wohnungen mit Heimarbeitern während der Arbeitszeit, im Verhältnis zu der Größe der be treffenden Räume. Es sind gewerblich und hygienisch geschulte Beamte iFabrikinspektorcns mit der Wohnungsinspektion zu be° Neueste Drahtmeldunqcn vom 16. Fobrnar. Deutscher Reichstag. Berlin. sPriv.-Tel i Die Beratung des Etats des Reichsamts des Innern, Kapitel Gesundäcits - amt, wird mir der Besprechung der zur Frage der Wein und N a b r u n g s in :! t e, V e r i ä l» ch u n g beantragten Resolutionen Banmann i.Zentr > und Ltouffer iWiriich Ber t sorlgcsetzi — Abg .Dahlen «Ientr.s erklärt die von dem Gra ten Kgiiitz oorgeichlaacne Reichsmeuisteuer als völlig indiskutabel für leine Freunde. Der Weinbauer habe ohnehin schwer genug zu kämpien. Aus dem Fraickenthaier Prozeß sei nur die Lehr.' zu ziehen, daß das bestehende Weingcsetz von Grund aus ge ändert werden müsse. — Staatssekretär Gras Poiadowsko stimmt dem Vorredner in bezug an: die Kcilerkontrolle vollständig bei. Kein ehrlicher Mann werde einsehen können, daß der Winzer «eine Weins iiuoerkav't im Keller liegen haben soll, wäh rend andere Weine mischen. Aber er habe es nicht mit nur s einem Bundesstaate .zu nin «ondcrn mit 26. und könne daher; nicht ohne weiteres bicr etwas ver-orechen. — Abg. Blanken-- Horn snat.-lib.j erklärt es für unbedingt eriorderlich, j daß auch Preußen, wie es auch sonst im ganzen Deutschen Reiche der Fall sei, die Kontrolle durch Sach-' verständige im. Hauptamt! vornehmen laste und wen-!, de! sich daun gegen den Lor-chlag einer Reichswcinjleuer. K Abg. Schmidt-Bingen streli. Volksp.j befürwortet eine ein-i I heitliche Kontrolle. Eine Buch-Kontrolle aber zu schaffen, um! daraus eine Weinsteuer zu begründen, halte er für undurchführbar, ! i ebenso eine allgemein bestimmte Beschränkung des Wasser- j Zusatzes. Redner wende! sich serner gegen die in der Äau- mannichc» ResoluEozi gcioräerie Dellaraiianspslicht für Vcr- . schnitiwesne aus Rot- und Weißwein. Gerade die Verwendung! kleiner Weißweine zu Verichir Kweinen mit Rotwein sei für! unsere kleinen Winzer nützlich. -- Mg. Voigt-Crailsheim lWirtich. Vcr.j tritt für die Resolution Stauiser ein. Eine inzwischen eingegcmgcne weitere Resolution dev Abgeordneten Jager, Bchrmann und Genossen Pffeulr.j soroert Vorlegung eines Gesetzentwurfs noch in dieser Zession, durch den Artikel 19, Absatz 1 des Weingesches von 1901 folgende Fassung erhält: Bis zur rcichSgesetzlichen einheitlichen Regelung der Beaufsichti gung deä Verkehrs mit Nahrungs- und Gemißmineln sind einst weilen zur Ausführung des Weuigetctzes und zur Uebcrlvachung des Weinbaues und Weinbandcls in jedem Bundesstaate be sondere Beamte im Hauptamts ffir kleinere Betriebe auzujrellen. in gesünderen Wohnungen Unterkommen kann, ist für eine land- h-ansmäßigc Bebauung der Vorstädte von Großstädten und guie j bleibe das einzig Richtige eine progressive Reichseinkommen Neuer. Eine einheitliche Wein-K Verkchrsvcrhältnisse Sorge zu tragen. Eine geeignete Werl- stättengesctzgebung mühte die Ausffchrung der Heimarbeiter- Wohnnngsgesetzgebunq erleichtern. Diese muß die Werkstätten arbeit in irgend welcher Weise gegenüber der Heimarbeit einen Vorzug gewinnen lassen. Andirekt kann dadurch vielleicht auch ein Mittel zur Lohnregelung gefunden werden. Besonders müssen auch die Arbeitgeber, die gerade von den sie in der Hoch saison unterstützenden und ihnen keine Beherbergungs-, Lickff- und Heizungskosten verursachenden Heimarbeitern einen sehr großen Nutzen ziehen, für die Verbesserung der Wohnungs- verhältniffe der für ihren Betrieb tätigen Heimarbeiter in irgend einer Weise zu sorgen haben. Es wäre damit ein Stück sozialer Gerechtigkeit geübt, da die Untcrnebmer für ibre in der Fabrik -beschäftigten Arbeiter durchweg böhere Aufwendungen z» machen haben als 'ffir die Heimarbeiter, die ihnen >n stillen Zeiten nicht zur Last liegen, wobl aber gerade dann da sind, wenn sie sie brauchen. — Dkch wir wollen uns nickt zu weit in Einzelheiten verlieren, denn das ist Sacke derjenigen, die den Gcsetzeniwiirs bearbeiten: hier sollte nur ein allgemeines Bild von den unhaltbaren Zuständen in der Heimindustrie und An regungen zu ibrer Beseitigung gegeben werden. Zinn Schluß nock ein warnende» Wort! Angesichts de» mannigfachen Elends unter den Heimarbeitern kommen Ueberschwengiiche, die das Kind mit dem Bade ausschütten und gleich die ganze -Hausindustrie ge- setzlick beseitigen wollen. Das geht natürlich nicht an. Es ist zwar in manchen Kreisen beliebt, über die Zuiiändc besonders der ländlichen Hausindustrie vom sozialpolitischen Standpunkt aus äußerst vessimistiick zu urteilen, allein bei nüchterner und sächlicher Prüfung der Verhältnisse kann man nicht verkennen, daß in den Gebirgsaegenden z. B. die Zustände noch viel schlimmer sein würden, wenn nicht die Leute dort, soweit sie die eigene Scholle nickt ansreickend ernährt, i» der Hausindustrie einen Nebenberns und damit einen Nebenverdienst hätten. Aber auch als Hauptberuf kann die Heimarbeit zurzeit noch nicht ganz entbehrt werden, weil viele Männer und Frauen., die aus irgend einem Grunde nicht Fabrikarbeiter werden können und wollen, dann eben in der Hausarbeit ihre Beschäftigung suchen und finden. Deshalb sollte man auch die HeimarbeitsEage nicht nach der Schablone beurteilen, sonder» die Hausindustrie, die auch ihre guten Seiten ! Hauptamts sei angezeigt. Kontrolle durch Beamte nn Tie bisherige Kontrolle in Preußen ei überhaupt keine Kontrolle, und darunter litten besonder;, die siiddeniicheu Weinstaaien. Was in Berlin als Mosel- blüwchen ocrschänkt werde, sei vielfach nur Spreeblümchen. — Abg. Jäger iZentr.i empfiehlt seine Resolution. — Abg. Prciß Ms. Landesp.s hält cs ffir das Richtigste, daß jeder machen könne, was er wolle, Weimnischen, T resterocrarbeiten nach Belieben usw., ober als Wein solle nur das reine Produkt aus der Traube verabfolgt werden dürfen. Alle künstlichen Produkte müßten als solche deklariert werden. Mit einer Steuer aus gezuckerten Wein würden er und seine Freunde einverstan den sein. — Abg. Wolfs sWirlsch. Dag.) tritt für die Resolu tion ein und verwahrt sich dagegen, als ob durch diese ganzen Verhandlungen unser Meinexport geschädigt werde. Eine ein heitliche Kontrolle könne unterem Export nur nützlich sein., — Mg. Hug lZentr.s legt Verwahrung ein gegen eine Reichs weinsteuer. — Tie Telmtte wird geschlossen, die Abstimmung über die Resolution cnisgcsetzt bis nach a-chlnß der Beratung über das erste Kaoffel: GemudheitSamt. — Schluß der Sitzung 617 Mir. Deiterberatung morgen 1 Mir. Preustisehcr Landtag. Berlin. iPriv.-Tcl.s Das Abgeordnetenhaus setzte heute die Beratung des Etats der Handels- uns Gewcrveverwaltung fort. Handelsminister Dr.^ Del- l> i ü ck bemerkte ans die vom Abg. Gold'ckmidt erhobene For derung einer Beteiligung der Arbeiter au der Fabrikinivekuon. daß sich vielleicht die Berufung von Arbeitern zu Subaltern beamten, die als Gehilfen der Inspektoren fungier««, ermög lichen lasse. Bei einer Rrsorn>,ocr Verstckerungsgeietze werde zu crwäecn sein, ob nickt die Organe der Kassen, die von den Arbeitgebern und Arbeitnehmern gewählt sind, zu den Bcsich ligiiltgen herangczogen werden können. — Der Etat wurde ge nelimiat. Morgen Iustizetat. Zur Beisehnng deS Königs Christian. Kopenhagen. Heute vormittag wurde die Reiche König Ehristianö IX. in feierlichem Zuge - von »er Sckloßiirche durch die Stadt nach dein Hauptbähuhose acffibr'. Gegen IlM Mir traten in der Schloßkirche König Haakon von Norwegen 'und der Großhcrzog »no die Großyerzogm von Mecklenburg-Schwerin ein. Kurz daraus trafen der König von Dänemark, der König von Griechenland, sowie die übrigen Mitglieder der dänffchen Koni asm milie, de: Prinz Kar! von Schweden, die Kai'erin-Vitwe von Rußland, der Herzog und die Hcr.ogiu von Eumberland. sowie die anwciendcn Vertrete' der fremd w Fürsten ein. Daraus fand ein Tranergvstesdien» statt. Hworediger Paiilli hielt eine kurze Predigt. Hieran wurde der Sara von vier Kapitänen zur zsee und vier Obersten aus der Kirche getragen. Unter dem Geläute der Glocken alle.; Kirchen und einem Trauer'alin letzte sich der Zug in Bewegung. 3»r.x^ Voraus schritten ein »Bataillon Insanteric. eine Ablesung von hat, nach Krusten .chutzen, indem man die unhaltbaren Zn lande Marine, eine Eskadron des Gardehusgrenregiments. eim in ihr beseitigt. Wenn eS jetzt bossentlich bald dazu kommen wird, so hat das die Heiniorbeiterschast in erster Linie der liebe vollen Fürsorge und energischen Tatkraft unseres Kaisers zn verdanken, der damit drastisch das in frivolster Weise kolpor tierte Wort non der „vollen Kompottschüssel" Lügen gestrait bat . . . Batterie Feloariilleric. Daraus folgte der Hofmarschoil zn Wagen. Nunmehr kam der Königliche Leichenwagen, mit sicks Pferden bespannt, die von Hosbediensteten in Trauerlivree gc fuhrt wurden. Hinter dem Leichenwagen wurde das Leidvserd des verstorbenen Königs mit GencrolSschabracke geführt. An Zrauer-Eonipagen mhren hinter den Pagen .König Frederick lind die übrigen königlichen und fürstlichen Herrschaften,
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