Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.03.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19080315017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1908031501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1908031501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1908
- Monat1908-03
- Tag1908-03-15
- Monat1908-03
- Jahr1908
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.03.1908
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
— AuS dem vertcht der Nechenschafts-fDepntatton der Zweite» Kammer ist über das finanzielle Berhältniü «achseuS zum Reich« folgendes zu erwähne«: Die Ein nahmen bei Ttt. 1 waren mit 83 284 «82 Mk. veranschlagt» ergaben aber nur den Betrag von 85 018 204 Mk.» demnach eine LHindereinnahm« von 48 24« 458 Mk. Diese ausfällige Erscheinung ist. wie der Rechenschaftsbericht bemerkt, aus Slendcrungen im Finanzwesen des Reiches zurüctzusühren. ES sind nämlich durch daS NeichSgesetz vom 14. Mai 1904 dir Vorschriften über die Ueberweisung eines Teiles des Ertrags der Zölle und der Tabaksteuer an die Bundes» siaatemab 1. April 1904 aufgehoben und die Maischbottich- und Branntwein--Materialstcuer» deren Reinertrag bis dahin zu den rcichSeigenen gehörte, in lleberweisungs- slcuern verwandelt worden. Die in Wegfall gekommenen Zölle und die Tabaksteuer wäre» natürlich erheblich höher als die neu überwiesene Maischbottich- und Braiintwein- Mutcrialstcuer. wodurch sich die erhebliche Mindereiuuahuie erklärt. Die Ausgaben an Matrikulnrbeitrügen, Tit. 3, waren im Etat mit 84 572 WO Mk. vorgesehen, eö waren jedoch nur 89 088 788 Mk. an das Reich zu zahlen, demnach -15 588 882 Mk. wenigcr als vorgesehen war. Auch diese Verschiebung gegenüber dein Etat ist aus die oben erwähnten Acnderungen im Finanzwesen des Reiches zurttclzuführen und ebenso der aus dem Abschluß dieses Kapitels gegenüber dem Etat sich ergebende Zuschub, welcher mit 2 707 598 Mk. nachgewtese» wird. In Tit. 2 ist der im Etat eingestellte, aus dem Ueberweisniigöstencriondö entnommene Betrag von 1807988 Mk. voll verwendet worden. Dieser Grinds war dadurch znsammcnqeschmolzcn aus den Bestand von nur 580 817 Mk., der übrigens bei Kap. 104 Tit. 2 des Staatshaushalts - Etats für 1008/07 mit gemcinjährig 200 150 Mk. zur Deckung eines MehrcrsordernisseS an Matriknlarbeiträgen gegenüber dem Anteile Sachsens au den IlcberwcHungSstenern eingestellt worden ist. Die De putation hat keinen Antrag zu stellen, weil der bereits er wähnte Ziiscbuß hinreichend begründet ist und sich nicht als Etatübcrschrcitung darstcllt. — Zur Biirgcrmeistcrwahl in Dresden. Wie »vir aus zuverlässiger Quelle erfahren, ist Herr Bürgermeister D r. An-Meisten von seiner Kandidatnr kür die 2. Bürger- .ia eist erstelle zuriiekgctretcn. Infolgedessen wird cS sich an, nächsten Donnerstag >bei der Wahl im Stndtverordnetcn- kolleginm nur um zivci Kandidaten handeln: die Herren Bürgermeister Dr. jur. K r e tz f ch m a r - Dresden und Bürgermeister B l ü her- Freiberg. — Petition gegen die Gebührenordnung im inneren IicrwaltnnaSüienst. Eine Einaabc von besonderer Wichtig keit kür das gesamte Gastwirisacwerbc hat der Landes verband der Saali » habcr im Königreich Sachsen an das Ministerium des Innern gerichtet. Diese betrifft die Handhabung des Gcsctzes vom 80. April OM über die Erhebung von Kosten für Amtshandlungen der Behörden der inneren Bcrwaltnng und von Gebühren für die Benutzung öffentlicher Einrichtungen. Rach der Eingabe wird das Ministerium des Innern gebeten, die Behörden der inneren Verwaltung aiiznweiieil. die ngch Punkt 28 und 50 dcS dem Gesetze bciacacbeiien Gebühren- vcrzeichnisseS auSziiwerscnden Kosten der Regel „ach innerhalb des nutersten Drittels des durch Mindest- und Höchstgrenze bestimmten Betrages z» berechnen, über die Halste aber nur in besonderen Ansnahmesällen hinaus- zugcben. Hierbei wird ansaeführt. das, die Handhabung des Gesetzes vom 80. Avril >008 verschiedentlich zu Klagen Beranlasinng gcaebc» habe, insofern die in Ansatz gebrach ten und cinnchvbenen Gebühren bänsjg der wirtschaftliche» Bedeutung der nachgesnchten Erlaubnis nicht cniivrvchen hätten, vielmehr nnverhältnisinäßia hoch und vor allem vst wesentlich höher als früher acmesen seien. Solche Klagen seien namentlich aus den Kreishauptmannschasten Leipzig, Zwickau und Bantzen laut geworden. Es sei nicht selten norgekommeii. das, für die Erlaubnis zur Abhaltung eines Vogelschießens 10, ja 12 Mark mehr, für die Be willigung eines zweiten annerrcgnlgtivmäüigcn Tanztagcs 80 Mgrk, eines dritten 45 Mark mehr Gebühren als früher berechnet worden seien. Für Bewilligung einer Stunde Tanznerlängeruna seien stellenweise 8 und 8 Mark, für ein Kaffeekränzchen vder ein Preislegeln 6 Mark mehr» ge fordert worden. Für die Erlaubnis zur Abhaltung eines Maskenballes seien die doppelten und dreifache» Gebührcn- sähe in Ansatz gebracht worden. Ja, in einem Falle. i» dem früher 30 Mark berechnet worden, habe man ans Grund des neuen Gesetzes >48 Mark verlangt. Auch die für Konzessionserteilnna zum Betriebe einer Gast- und Schankwirtschast berechneten Gebühren seien durchgängig erheblich, vst auf das Doppelte und Dreifache, gestiegen. Am meisten habe cs Unwillen erregt, das, bei A blch » n n g der nachgesuchten Erlaubnis zur Abhaltung eines Vogel schießens, eines Maskenballes, eines anßerrennlaiivmästi gen Lanztagrs 12 und 15 Mark berechnet worden seien, während früher der Regel „ach dafür überhaupt nichts ge fordert worden sei. Das Gastwirts- und <^>'alaewerbe sei derartigen Mehrbelastungen unter den heutigen Verhält- niiien nicht gewachsen. Der Umsatz eines Eiast- vder Saal- wirtes habe in den letzten Jahren durchschnittlich eher einen Rückgang als eine Zunahme erfahren. Trotz der unbestreitbar »»günstigen Lage des Gastwirts- und Saal- geivcrbcs haben seit Jahren Staat und Gemeinde mit einander gewettcisert, wie man eS ans der einen Seite zn größeren Leistungen im Interesse der Allgemeinheit hcran- zichcn und anderseits die ErwerbSmoglichteiten ans Grün den der Sparsamkeit der einzelnen Staatsbürger, der Sitt- Nchkcit u. dal. mehr beschränken könne. Die Armenkassen- atmnben seien höhere geworden, die Kosten der polizeilichen Neberwachung gesteigert worden. Die RevisionSkosten der Bierdructapparate seien auf die Gastwirte abgcwälzt wor den. Die senerpolizcilichc Ueberwachnna sei eine schäricrc und kostspieligere geworden. Bicrstcnern würden erhöhen und sogar LnstbarkeitS- und Einirittskartenstcneru habe man stellenweise, namentlich im Bvatlandc. cingcführt. Gc- ivcrbcbetriebssteuern und ähnliches mehr stehen zu erwarten, wenn das in der Bearbeitung befindliche Gemeindecin kommcilstcncrgesetz in Kraft trete. Bet alledem habe man die Tanzsrcihcit beschränkt, den Vereinen durch llnlcr- iagniia der Erhebung von EinirittSgcld von Nichttiiit- aliedern die Veranstaltung von Festlichkeiten anßerordent- I!ch erschwert, durch Einführung der gesetzlichen Rnlievaiisen für die Gastivirtöangcstclltcn die Einstelluiia kostspieliger Hilfskräfte notwendig gemacht und ähnliche Bcstimmiingen mehr getroffen, die eine schwere wirtschaftliche Mehr belastung bczw. Schädigung der «vast- und Saalwirte be deuten. AuS diesen Gründen werde das Ministerium ge beten, Anweisungen im Sinne des Antrages an die zu ständigen Verwaltungsbehörden ergehen zu lassen. — Bo» einer Petition an den Landtag hat der Saalinhabervcrband einstweilen Abstand genommen, weil kürzlich beim Staats minister Grasen v. Hohcnthal eine mündliche Darlegung über die zutage getretenen Härten des Kostengesetzes vom 00. April 1906 stattacfundcn hat. — Dr. polit. Matti HelenluS gns Hclsingsors, Finnland, spricht mivrgen Wer „Die staatliche Bekämpfung dcS Alkoholismus in Finnland". Der Vortrag findet abends 8 Uhr in der Aula der Technischen Hochschule g», Bismarckplatz statt. — Platz», usik auf dem Altmarkte. Heute vormittag '->12 Uhr spielt die Kapelle des Schützcn-Negi- mentS Stabshornist Helbig) folgende Stücke: „Der ver klungene Ton" von Snllivan: Ouvertüre zur Over „Ran- mond" von ThomaS: „Ein Immortellenkranz" von Oester reich: 1. Finale ans der Over „Loliengrin" von Wagner: ..Brüsseler Stützen". Walzer von Schmidt-Berka: „AuS meinem Album". Potpourri über Volkslieder von Lalann. — Heute finden im Victoria-Salon wiederum zwei Vorstellungen stall: nachinitiaaö 4 Uhr und abends 8 lüir. In beiden Vorstellungen wird das große glänzende Programm unverkürzt zur Ausführung gebracht. Im Tunnel-Kabarett beainnt Sonntags die Bvrstellung nachmittags 5 Uhr. Der Eintritt Ist gänzlich frei. Am Montag abe»d 8 Uhr ist die letzte Vorstellung vvr dem Bußtage. In dieser Vorstellung tritt znm 1. Male ans der beste amerikanische Hochspringer Mr. Hartlen. Dienstag und Mittwoch bleibt der Victoria-Salv» Bußtags wegen geschlossen. — Im Varistä KönigShvf finden heute 2 Vor stellungen, 4 und V28 Uhr. statt. Ab 18. ü. M. beginnt ein völlig neuer Spielpla». Des Bußtages wegen bleibt das Dhoater am 17. »nd 18. d. M. geschlossen. — König Friedrich August besuchte gestern die Licht- bildncrci von Äugv Ersurtli. Ziiizcndoristraßc, um verschiedene Aniuahmcn in Hnsarenunisorm machen zn lassen. — Ter heutigen Stadtauslagc liegt ein Prospekt der Firma Radebeuler Feigenkasseesabrik B e ru h. S ch iv e n t e über Schivcnkcs Kornkasfec bei. Mit den, 1. April beginnt die Bezugszeit auf das zweite Vierteljahr 1908. Die „Dresdner Nachrichten" sind das cinttge Blatt in Dresden, welcher in Dresden und den Vororten täglich zwei Mal morgens rrud abends erscheint. Jeder, der Interesse daran hat. schnell über die Ereignisse ans allrn Gebieten mit, reichtet zn werden, erkennt das zweimalige Eischcinei, als einen unbedingten Vorzug einer großen modernen Tageszeitung an. Ihren Lescr-i bieten die Vegvürrdrt 185g fortlaufend «Ne neuerten Nachrichten. Der Bezugspreis für Dresden (mit den einverleibtci, Vororte») und Blasewi« aus dar ganze Vierteljahr beträgt bei Anstellung durch untere Boten 2 Mark 50 pfg. Tine Erneuerung der Bestellung seitens der bisherigen Bezirke, ist nicht erforderlich, da die „Dresdner Nachrichten" ohne Unterbrechung weiter geliefert werden. HauplgtsilMsScllc drr vicsdiicr Mi>jii<hlcii Marienstraße 58. /lnnahmeztellen lös Mreigen u. verugrbirlellungen: 2>, Dresden-Altstadt: Lcke pillnitzer- und Albrectztstraße, k. ivolss Zig Gcsch.; Sacbsei,-Allee 8. Wilhelm Schurz; Zellnerstrasie 12 iEckc Strlescner Straße), Mar Noll; Ublandstrape 17, 0)tto Bv'choff; Scträicrstraße bst, Gustav Sevler Nachf. (Mar Grülling); Ivettinerslraße 65, Franz Seifert; 5n Drerden-Nenstadt: Große Iklostergasse 5. Johanne; päßler; kutberplatz 1, Karl Bielich Nachf. (Mar Dürr); Königsbrücker Straße 59, Fritz Gilbers; in Vorstadt Pieschen: Bnrgerstraße 44. Oswald Fnnke; „ „ Striesen: Ivittenbcrger Str.48. Karl Lbert; , „ Traet,e,»berge: Großenbainer Straße >55, Hans Volkmar,n; , , töbtan: Kesseisdorfer Str. 9. kreirn. poser; Neisen'itzcr Str. 5l, Arthur Schniidt; , „ planen: Aatbansplaß 2 ». Ivüriburger Straße 7, Aribur 1'latthaes; „ „ Lotta: liainburger Str. 66. Otto Knnath; „ Blasewin: Tolkeivitzer Straße 4Z, Gtro Mancgold. Das Kabinett Clömenceau hat In kritischer Lage abermals ein Vertrauens votum erhallen, lieber den Verlaus der Sitzung, deren AiiSzng einem Teile der Leser bereits kurz gemeldet wer den konnte, ist nachstehendes zn berichten: Raibcrti lrcvnbl. Radikaler) brachte eine Inter pellation über die Vcrnachlässiauiia der französischen H e e r c s 0 r g a n i sa t i v n ein. dnrch die die Schwäche Iranlreichs Deutschland geaenüber vergrößert werde Kriegsminister Picguart zeigte in seiner Antwort, daß eine niiinittclbarc Gefahr nicht bestände. Tie französischen BcüccknngStrnppcn könnten ihrer Aniaabe acrecht werden llebrigens träten auch bei den deutschen BedcclnngStrnpveii die Rekruten znm Oktober ein, und diele befänden sich somit in der gleichen Lage wie die französischen Truppen Der Minister wicS dann auf daS Gesetz über den Gesamt bestand der Truvven hin. das sich zurzeit bei der Hccrcs- kommission der Kammer befände, und daß eine Ncoraani- sation beginnen werde, die Stnsc für Stufe vor sich gehen müsse. Der Minister fugte hinzu, daö Gesetz über die zweijährige Dienstzeit gewahre dem französischen Staate dadurch eine bessere Brauchbarkeit der Reserven, daß cs eine Pslanzschnle von Reserveoffizieren und Re servisten bilde, die eine alcichartiae Ausbildung cmp sangen batte» und fähig sein würden, die Sicherheit und die Unabhängigkeit des Landes z» gewährleisten. Pie gnart schloß mit einem Hinweis ans die französischen Bünd nisse und Ireundschastcn und gab seinem lebhastcn Opti mismus Ausdruck, der durch die bewundernswerte Iüh- rnng der französischen Truppen in Marokko unter schwierigen Umständen noch erhöht werde. lLebhgstcr Bei soll.) Dgranf wurde eine einfache Tagesordnung, mit der sich Raibcrti einverstanden erklärte, durch Erhoben der Hände angenommen. Bcrtcaur isozialistischcr Radi kaler) fragte sodann wegen des Beschlusses der Kammer über die Wiedereinsetzung der wegen DiSzivlinar- ividrigkeitcn g c >1, a ß r c g c l t c n Beamten a». Er will wissen, ob die Regierung vor dem Senate einen Beschluß bekämpfen wird, der von der großen Mehrheit der Kammer gefaßt worden ist. Ministerpräsident Elomcnccau er klärte. daß die Regierung die in die Unruhe» im Süden verwickelten Beamten »nd solche, die wegen ihrer poli tischen Meinung almesetzt worden seien, begnadige» werde, jedoch keine Antipatriotcn. (Beifall links.) Der ehemalige Beamte Ianvion. der abacsetzl worden ist. »iilerbrach den Redner von der Ionrnalistentribünc ans »nd wurde hinauSgeiviesen. Bertcanr warf in der Begründung einer Ansrage der Regierung vor, daß sic am Dienstag nickt die Vertrauensfrage gestellt habe. Er verstehe nicht, wie man von der Kammer verlauacn könne, daß sie inner halb einer I-rist von vier Tage» ihr Urteil ändern solle. Lcherisse unterbrach den Redner und erinnerte ihn an den Zwischenfall mit dem Nttachst Mandel. Berteanr erwiderte, diese Angelegenheit werde die I-olge» haben, die ihr znkäme». Der Minister der össcntlichcn Arbeite» Barth ou führte hierauf aus, Lie Regierung werde sich !>etz-aetvtsscn Beamten vom Wohlwollen leiten lassen, cs gebe aber auch Beamte, öie in die ihm unterstellte Ver waltung nur dann wieder ausgenommen werden würden, wenn er seinen Posten verlasse. Falls er die Abstimmung vom Dienstag für eine endgültiae Hütte ausehen müssen, io würde er seine Entlassung «cnvmmen haben. Tie Kam mer werde entweder der Regierung ihr Vertrauen aus» sprechen oder sie werde erkläre», daß alle abaesetzteu Be amten ohne Unterschied wieder in ihre Aemter zurüüzu- berusen seien. Das ober werde die Ncaiernna nicht an- nelimeii. iBciiall links.) Ans einen Zwischenruf Bert-^nv' bestätigte Ministerpräsident E l 6 m e » cean . das, die V er trank» s s r a g e gestellt sei. Die Kammer werde zwischen den entlassenen Beamten und der Regierung zn wähle» haben. Das Hans lehnte hieraus mit 8N gegen 181 Stim men die Priorität für eine von der Regierung bckampite Tagesordnung Verieaur ab. in der die Tagesordnung von: letzten Dienstag ausrcchlcrhalien wird. Dann wurde nur 852 aegci, 180 Stimme» eine Tagesordnung »»genommen, in der die Kammer ihr Vertrauen zn den Erklärungen der Regierung cinSwricht. Hieraus wurde die Sitzung ge schlossen. TlMSneschichte. Kaiser Wilhelm und König Viktor Emänncl III. Ucber das Programm der Zusammen!»»sc wird ge meldet: Rach der Ankunft Kaiser Wilhelms in Venedig, der dort über Ala am 25. d. M. einlrisst und vom König Viktor Emannel cmpsangen wird, wird ei» Frühst!,,!, im Palazzo Reale eingenommen, wobei die Militärmunt an: Marknsplatz konzertiert. Abends findet Galaiasel an Bord der „Hvoenzollerii" „statt, welche »och in der Rächt »ach Korsn abgeht. Die zweite Divistvn des italienischen Ge ichwaecrs wurde nach Venedig beordert, n», bei der Anlunit des Kaisers Lalnlschüsse abznsenern und oann der „Hohen- zvllern" das Geleit zn geben. Ter österreichische .Korrespondent de» „Mvmcntv" mel det: Kaiser Wilhelm hat an König Viktor Emannel einen ähnlichen B r i c s geschrieben, wie an Adimlral Tweedmoiith. Im diesem Briese ersncht er den .König, bei England im Sinne einer Verständigung aller Staaten über eine Reduktion der M ariner ü st » n - gen z» intervenieren. Es ist nicht bekannt, ob der König dies tatsächlich tat. sicher ist nur, daß er eine Panse in den iialienischei, Marineriistiingen anordnetc, wodurch Floliens Mariiiestärke nnicr den Großmächten von der dritten ans die siebente Stelle sinkt. Die Vergiilivortiing für diese Meldung muß dem GewährSblattc allein überlassen bleiben. Nachklängc zum Twecdmonth-Fall. Ter Berliner Vertreter der „Daily Mail" ist amtlich ermächtigt, mitzntcilen, daß K önig Eduard dem Teut- s ch c n K a i s e r auf den, gewöhnlichen Postwege einen Vrivatbrics mit bezug ans den Zwischenfall mit dem Bistc-e des Kaiser» an Lord Twcedmouth geschrieben hat. Ans dem Auswärtigen Amte in Berlin wurde dem Bericht erstatter mitgeteilt: „Wenn wir auch müht in Abrede stellen, daß ein solcher Brief eingcgangen ist, so wüsten wir uns doch vvr einem Bruch der Verschwiegenheit wahren, wie die „Times" einen bei der öffentlichen Erörterung dcS Inhalts einer streng vertraulichen Mitteilung begangen haben." Der irische Abgeordnete Mac Neill hak eine Inter pellation darüber angckündigt. ob die britische Re gierung ani Grund der Tatsache, daß die Verbreitung st, sich er Nachrichten über hohe Staatsbeamte oder znm Zwecke der Erregung von Mißhelligkeiten mit Geld- vder Gefängnisstrafe belegt werden kann, g c g e n d i e „T i u, c S" c i n f ch r e i t c n wolle. Deutschland n»d die mazedonische Frage. In einem inspirierten Telegramm der Köln. Ztg." ans Berlin wird ausgenihrt: Ter von englischer Seite ge machte Vorschlag, eine» G e n e r a lg 0 n v e r n e u r für Mazedonien für einen festgesetzten Zeitabschnitt zu er nennen, wird zwei Stadien der Verhandlung dnrchlansen, das erste, um die Zustimmung des Konzerts der europäischen Großmächte, das zweite, um die Zustimmung des Sultans zu erlangen. Daher ist kaum anznnehmen, bas; der englische Vorschlag alsbald verwirklicht werden wird. "Anderseits ist nicht zu erwartcn, daß irgendeine beteiligte Großmacht sich von vornherein ans den Siandpunkt stellen wird, den Vor schlag, der für die ruhige Fvrtentwickknng der Dinge n, Mazedonien jedenfalls erwägenswert ist. von vornherein abzuweifen. Zunächst ist ei» Meinungsaustausch zwischen den Kabinetten der beteiligten Großmächte über den eng lischen Vorschlag zu erwarte». Unseres Erachtens liegt keine Veranlassung vor, wem, diese Erörterungen zwischen den Kabinetten Verschiedenheiten ergeben sollten, an dem grundsätzliche!! Zusammengehen der Kvnzcrlmöchte auch künftig Zweifel zu hegen. Man braucht auch hinter dem englischen Vorschlag keine Lvnderabsichien der britischen Politik zn wittern. Daß England den Vorschlag der Er nennung des mazedonischen GeneralgonverneurS machen würde, daraus mußten die übrigen Machte angesichts der in einflußreichen englischen Kreisen bestehenden Wüniche, wie auch angesichts der früheren Acußerungen der englischen Negierung vorbereitei sein. Die englische Regierung spielt also bei dem Vorschlag mit offenen Karten nno konnte demnach niemand dnrch den Vorschlag eine besondere lieber r a s ch n ng bereiten. Zur inneren Lage in England wird der „Köln. Zig." auS London geschrieben: „Die be stimmte» Erklärungen des SchatzkanzlerS über die "Absicht der Regierung, unter allen Umständen die britische Flotte ans der Stärke von wenigstens zwei aGS- wärtigen zn halten, hat in manchen Kreisen, ans dem rech ten Flügel der Ministeriellen und noch mehr unter den gemäßigten Elementen der Opposition, entschieden be ruhigend gewirkt. Stach dem jüngste» Vorstoß der Für sprechcr unbedingter Sparsamkeit und noch weiterer Ab striche im Flottenbi dget konnte der Entschluß und die offene Erklärung, zn ber sich die Regierung nun nachgerade anf- geschwungcn, vielleicht überraschen. Möglicherweise haben indes die Ergebnisse der verschiedenen Ergänziingswahle» der letzte» Zeit ebensosehr zu denken gegeben, wie das angenicheinliche Bestreben der Ehanvinisten und Hetzer, um jeden Preis und bei allen Gelegenheiten die Regie rnng strafbarer Nachlässigkeit in der Behauptung der Sce- hcrrschast zn beschuldigen. Insofern und in Anbetracht des Umstandes, daß die ministerielle Erklärung tags nach Erledigung dcS Zwischenfalles mit dem Briese des Kaisers erfolgte, sind einzelne von den allwissenden TagcSvvlitiker» sogar geneigt, einen gewissen Zusammen hang anziiliehmcn zwischen der Erklärung des Schatz- kanzlcrs und der Verständigung zwischen den Häuptlin gen beider Parteien, den bloßen Gedanken an Vcröfscnt lichnng des vielbesprochenen Briesmechsels im Keime zn ersticken. Dieser kühne Schluß greift jedoch sicher weit über de» wirklichen Tatbestand hinaus, und wenn wirklich ein Zusammenhang bestehen sollte, >v würde cS nur ein sehr mittelbarer und nnansgesprochener sein. In anderen Kreisen will man in der ministeriellen Erklärung vvr allem rin Anzeichen dafür erkennen, daß schon tatsächlich ein -lener Kurs cingeichlage» sei, daß eigentlich schon ein neues Kabinett, ein Kalls nett A s g n i t l>. bestehe, »nd daß das Nebergewicht des linken ParicislügelS, der bisher die Haiipitricbkrast der ministerielle» Politik lieferte, cinsi- weilcu gebrochen fei. ei» dieser Angabe läßt sich nun be merken, daß wir noch Tag für Tag zwei Krankheitsbcrichtc über Sir Hcnrn Eampbell-Baiinerman in den Zeitungen sehen, »nd daß diese vorderhand „och wenig tröstlich »nd sicher nichts weniger als zuversichtlich zu deuten sind. Man hört auch fortwährend mehr oder weniger wahrscheinliche Einzelheiten über die Umformung des Ministeriums, die sicher nicht lange mehr auf sich warten lasten könnte, selbst wenn -er bisherige Premier noch eine Weil« nominell am NcrehVichteu. Nr. 71. Leite 3. Sonntag, 15. März IK08
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder