Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.08.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160830014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916083001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916083001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1916
- Monat1916-08
- Tag1916-08-30
- Monat1916-08
- Jahr1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 30.08.1916
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
N» 24N -Dre-dne« Nachrichten- » vrr. Mittwoch. ?0. Auaust Ivt« Dene » M'tzV eLNgo Aefev am Mittwoch morgen. r u in an ischen Front sin- die österreichisch GrenzsicherungStruppen an allen Uebergänae« gekommen.' vorgeschobene Abteilungen wurde» südlich von Zdorow Rubka—Ezerwtözcz« An dex ungarischen iuö Gefecht zurückgenommen. Russische Angriffe wurden und bei Szelwvw zurückgewiese«: bei kam es zu Infanteriekämpfen. I» den Fa, sauer Alpen wurden italienische An griffe auf die Eima -t Ccce abgeschlagen: -er Saurtolgivsel fiel in die Hände d§r Italiener An der k ü st e n l ä n d i s ch e n Front und im Plöcken abschniite wurden AngrifsSvcrsrrche der italienischen Infan lerie überall vereitelt. In Budapest erwartet man die Kriegserklärung Griechenlands an die Mittelmächte innerhalb zehn bis vierzelui Tagen. Der Vertrag Rumäniens mit dem Vierverband ist nach einer französischen Meldung bereits am 10. April unterzeichnet worden. Die russischen Einberufungen werden fort gesetzt: ein neuer Erlag beruft die Marinelandwehr erster Kategorie bis zu 37 Jahren ein. Die russische Negierung bestellte in England für daö Frühjahr 1017 zwei Millionen Meter Allilttärtuch. Die ain c r i k a n i s ck e R e« 1 e r u n g hat ein Weißbuch veröffentlicht, das die Korrespondenz zwischen den Ber einigten Staaten und Eng-rnd während des Krieges enthält Watteransageder amtl. süchs. L a n d cs w e t t e r w a r t e Zeitweise- Ausklaren, keine wesentiiche Temperaturände rung. zeitweise 'Niederschläge. der Weltkrieg ausbrach, hätte ein louales Einhalten dcS zwischen Denkschland, Oesterreirh-Nngarn und Rumänien be stehenden F r e u n d s c» a f t s - und Bündnisver- tr-nges Rumänien an die Seite Deutschlands und Oester reichUngarns führen müssen. Rumänien entzog sich seinen Vündnie'pslnlnen ebenso wie Italien. König Karot wüuschtc zwar als echter Hohenzollernsprvß daS Wort ciuzulösen, das er verpfändet hatte. Aber er vermochte es nicht, seinen Willen bei den versassungsmabigen Faktoren, des Landes durchzusetzen. Tie seelischen Erregungen dieses Konfliktes sührlen den Tod des greisen Herrschers herbei. Rumänien ennchloß sich zur- Neutralität. Nur zn bald zeigte eS sich, das; diese Neutralität keine un» parteiische war, sondern dast die rumänische Negierung in der Wahrnehmung ihrer Neutralst,ilchpsuchten unsere- Gegner begünstigte. Dies kam vor allem, in den wirt schastlichen Maßnahmen Rumäniens znm Ausdrucke, ins besondere in der Spcrrunader G e t r e i d c a ussuhr nach Deutschland, Zollscywievigkeiten und Schikanen verschiedener Art. Als die Kricgscreignisse nicht den von der Entente erwarteten Verlaus nahmen, als insbesondere das Eingreifen Italiens in den Krieg nicht den erhofften militärischen Zusammenbruch Oesterreich-Ungarns herbei führte begann Herr Bratianu, der Träger der vertrags widrigen rumänischen Politik, umzulenken. Tie rumäni schen Kornkammern wurden dem deutschen Bedarf geöffnet und Vereinbarungen mit Deutschland getroffen, dir die Ausfuhr der gekauften Cerealien und Futtermittel sicher stellten. Die Vereinbarungen wurden pünktlich ein gehakten. Von AuSbruch des Krieges an sind die Ententemächte bemüht gewesen, durch weitgehende Versprechungen Rumä nien zur aktiven Teilnahme am Kriege zu bewegen. Ge bietsteile unseres österreichisch-ungarischen Bundesgenossen wurden ihm in liberalster Weise als Lockspeise angebotcn. Es ergab sich nur das Hindernis, daß die Lündergter Ruß lands und Serbiens sich zum Teil auf dieselben Objekte er streckte, die den Gegenstand der rumänischeu Begehrlichkeit bildeten. Eine volle Verständigung kam unter diese« Um ständen nicht zustande. Die Hoffnungen verwirklichten sich nicht, die die Entente zurzeit des Eintritts Italiens in den Krieg auf das gleichzeitige Eingreifen Rumäniens ge setzt hatte. Die Erfolge der russischen Offensive im vergangenen Frühjahr ermutigten die Entente dazu, ihre Anstrengun gen zu erneuern. Die Verhältnisse hatten inzwischen da durch eine Erleichterung erfahren, daß Serbien zcr> schmettert am Boden lag und notgedrungen in fernen An sprüchen bescheidener werden mußte. Die Ententemächte,, die seit Wochen den denkbar stärksten Truck auf die rumä nische Negierung ausgcnbt haben, um sie dazu zu bewegen,' in ihrem Interesse Rumänien zum Kriegsschauplätze her-, zngebcn, hatten nnler diesen Umständen leichteres Spiel. Es ist ihnen anscheinend gelungen, Rumänien territoriale Angebote zu machen, die ihm verlockend genug erschienen sind, um das Land in den Krieg zn stürzen. Der Kaiserlichen Negierung sind die Verhandlungen, die Herr Bratianu mit den 'Vertretern der Ententemächte.! führte, nicht ulibecannt geblieben. Sie hat nickst unter lassen. Se. Majestät den König und die nicht vollständig in den Bannkreis der Entente gcsatenen rumänischen Poli tiker immer wieder ans das gefährliche und unaufrichtige Treiben des rumänischen Ministerpräsidenten hinzuweisen. Vergebens! Rumänien ist den Spuren Italiens gefolgt. Wir geben der znvcrsichtlsthcn Erwartung Ausdruck, daß sein Verrat ebensowenig die erhofften Früchte zeitigen wird, wie cs Italien nach beinahe lf/e jähriger Kricgsdauer ge lungen ist. den Lohn für seinen Treubriuh zu finden. (W.T. B.) ntsche Kriegserklärung durch ei»« amtliche Erklärung zu s beantworte». (W. T. B.) Die Begründ»»« de, Kriegserklärung Rumänien» soll dahin laute», daß 1. der Bündnisvertrag mit dun Drei 'br»>d durch den Abfall Italiens gegenstandslos geworden sei. 3. daß eben!» der Zweck des Bündnisse», das auf dla Erhaltung des Friedens abztclte. hinfällig geworden sei z»no d-ß 8. der Gtatusquv auf dem Balkan durch Oester ru reich-Ungarn gestört worden sei. Gründe sind bekanntlich wohlfeil wie Brombeeren. Dis »Wiener Altgeincine Zeitung" schreibt: Die mündschen Staatsmänner bürsten sich darauf berufen daß Rumänien mit dem Dreibund verbunden war. und daß mit dem Abfall Italiens auch die Verpflichtung manienS «rfhörte. Demgegenüber muß festgestellt werben daß der Dreibund mit unserer Allianz mit. Rumänien gar nichts zu tun hatte, da unser Bündnis mit Rumänien schon vor der Allianz mit Italien bestand. Weiter würde es uns nicht erstaunen, baß Rumänien behaupten mürbe, wir hätten den Statusquo auf dem Balkan gestört, obwohl durch das Bündnis mit uns der Gtatuöquo hätte garantiert sein sollen. Offenbar vergessen die Rumänen vollständig, dass sie selbst 1t»S harz nach -er Wicbererneuerung de» Bünd nisses eine gewaltige Bcrändernng de» StqtuSquo auf dem BalkM herbeiführten. DaS „Achtuhrblakt" schreibt: Ru mänien hält den Zeitpunkt für gekommen, sein ntchtS- würüiges Spiel vom Balkankrteg zu wiederholen. In Ruhe und Zuversicht sehen wir auch diese Nicht-wür digen in das Lager unserer Feinde treten. tW. T. B.) Die militärische Lage an der rumänischen Grenze. de. Zum Eingreifen Rumäniens in den Weltkrieg und zu der damit geschaffenen neuen Lage auf der Ostfront wird vom militärischen Mitarbeiter der Npr.-Kvrr. geschriebene DaS entscheidende Moment der rumänischen Kriegs crklärung für die militärischen Operationen dürfte, ab gesehen von dem Zuwachs der Entente-Streitmacht Mi etwa 300000 Mann, vor allem in der dadurch bcbtnnten Aus dehnung der Kampffront und in -er Art der von uns neu zu verteidigenden bzw. anzugreifenden Grenzen liegen. Die gesamten Landgrenzen Rumäniens belaufen ich auf etwa 1700 Kilometer, von denen nur ungefähr 300 Kilometer gegen Rußland gerichtet sind, während der Rest sich auf Ungarn, Serbien und Bulgarien verteilt: dem nach haben irchr also mit ei »er neuen Kampffront von rund 1300 Kilometern zu rechnen, un- -war entfallen hiervon 700 Kilometer auf die österreichisch- ungarische Grenze von Ezernowitz LiS Tscherney, und die übrigen 300 — abgesehen von 50 Kilometer serbischer Grenz linie — auf Bulgarien. Mächüge GebirgSzüge der Traus- snlvanischen Alpen und der Siebenbürgischcn Karpathen bilden für die gesamte österreichisch-ungarische Grenze einen außerordentlich starken natürlichen Schutz nnd ermöglichen omit unseren Truppe» eine nachhaltige Verteidigung gegen das von Rumänien so heiß begehrte Siebonbürgen. Im Süden verläuft die bulgarisch-rumänische Grenzlinie bis in die Gegend von Tutrakan längs der Donau, also in einer breiten Tiescbene, deren einziger natürlicher Schutz eben nur dieser breite Fluß ist, Bon Tutrakan bis zum Schwarzen Meer ist es hauptsächlich -er unwegsame Deli Orman oder der Räubcrwald, zwischen -cm die Grenze ver- läuft, und der größeren Truppenbewegungen ein starkes Hindernis ist. Die Befestigungen, die Rumänien längs ihrer neuen Kampffront angelegt hat, sind äußerst geringe: man kann in der Hauptsache nur von einer groß «an gelegten Festung, der Hauptstadt Bukarest, 'brechen, alle anderen Forts un- permanenten Bertelbh- glingsanlagcn sind bezeichnenderweise vornehmlich gegen die russische Grenze angelegt worden. Erst während des euro päischen Krieges haben die Rumänen begonnen, umfäng liche FeldbefestigungSanlagen gegen unsere Grenzen anzulegen. Die große Ausdehnung der Grenzen zwingt das ru mänische Heer. seine Kräfte auf für seine Gesamtstärke außerordentlich große Gefcchtsabschnitte zu verteilen: da durch wird natürlich die Stoßkraft unseres neuen Gegner» außerordentlich verringert, so daß der operativ auSzu- wcrtcnde Zuwachs der Ententr-Streitkräfte keineswegs ein Gründe zu reden, sei heute nickt möglich, den« »e«» «i»e Regierung entschlossen sei. ihr Volk in verderbliche Kriege zu ziehen, so finde sie immer Gründe genug. (Zensurlitcke.) Dgs Volt Hobe auch von dieser Entscheidung nichts aewußt, und wieder sei im geheimen verhandelt worden. (Zensur- lücke.) Italiens Kriegspolitik. »Petit Partfien" sttllt fest, daß Italien sowohl «nie« dem Kabinett Salgndra wie auch unter dem jetzigen fort- während bestrebt gewesen sei. Deutschland durch verschiedene U-machungen mit de» anderen Ententemächten, durch Ab bruch aller wirtschaftliche« Beziehungen und schließlich durch Entsendung von Truppen nach Saloniki zu einem Kstiege zu zwingen. Nachdem sich indessen Deutschland nicht gerührt hätte, habe schließlich Italien sich zu direktem Vergeben entschlossen und insbesondere ans BisolattS Betreiben de« Krieg erklärt. lW. T. B.i Vertuschung der Dampferoerluste t» Italic». Die „Neuen Zür. Nachr." melden auS Mailand: DaS italienische Marineamt hat gleichfalls beschlossen, keine Nn te«s e eb o ot s an gr i ffe ber Zcntralmächte im Mtttklmcer zu veröffentlichen, da diese nur dem Feinde nützten. Der Unicrseekrieq. Lloyd» berichtet: Der griechische Dampfer „Lean. droS" wurde am 36. Augnst im Mittelmeer versenkt. Die Besatzung wurde gerettet. (W.T. B.) Der Minenkrieg. Der in Rotterdam einlaufende Logger „Mar- dingen SS" hatte IS Mann -er Besatzung de- norm cat chen Dampfer- „Nentarta" an Bord, der, von Shristi- anta nach Bilbao unterwegs, in der Nordsee aus eine Mine gestoßen und untergegangen war. lW. T. B.) Der allgemeine englische Bewassnnngöbcfehl für Handelsschiffe. Da» Haager Korrcspondenzhkrcau meldet: Von einer Mitteilung der britischen Regierung an die niederländische Negicrang über die Bewaffnung englischcr Kauf- ahptetschtffe ist im Haag an maßgebender Stelle nicht» bekannt. (W.T.B.) > ber Entenkr-Streitkräfte keineswegs bedeutender ist. Bei der unsicheren politische» Lage vor der Kriegserklärung waren die Heeresleitungen der Zen tralmächte naturgemäß gezwungen, von vornherein sehr große Reserven gegen Rumänien bereit zu halte«: diese Truppen treten nunmehr auf unserer Seite ebenfalls alS ausgcruhte und wohlausgcriistete Verbände inö Gefecht und" dürften fe-cnfalls an und für sich schon stark genug sein, um mit dem neuen Gegner fertig zu werden. Im Grunde genommen» bilden überhaupt die russischen Truppen auch auf der neuen Kampffront unsere Hguptgegmer, da sie vor allem zu dem Einmarsch nach Siebenbürgen und zu einer Unterstützung der linken Flanke der Brussilowschen Offen sive auserschcn sind. Bei dem grimmigen Haß, den die Bulgaren gegen die verräterischen Rumänen h^en, wer- den die Operationen auf der Ssidfront jedenfalls ejnen äußerst blutigen Charakter annehmen, bei -er, Tüchtigkeit der. bulgarischen Armee, bei ihrer glänzenden Führung sind wir über den AuSgang diese? Ringen? nicht im ZzpeifeL fetnein Die günstige Lage »uf dem Balkan trlaubt die freie Ver wendung starker bulgarischer Truppcnmassen: hierzu tritt noch die allgemeine Reserve, die nach cylSlänbischen Preste- stlnnnru wir fn der augenblicklich zum großen Teil frei verfügbaren türkischen Armee haben. Fm ganzen ge nommen, brauchen wir also den neuen Feind nicht zu fürchten. Die Entscheidung Griechenlands. lck. Im Vordergründe steht nunmehr die Entscheidung Griechenlands. In Budapest rechnet man darauf. Laß innerhalb 10 bis 11 Tagen auch die Kriegs erklärung Griechenlands an die Mittel mächte erfolgen wird. Zahlnngsvcrbot gegen Rumänien. Turch Bekanntmachung des Reichskanzlers vom heu tigen Tage, dem 20. August, -sind das gegen die feindlichen Staaten erlassene Z a l> l u n a s v c r b oi, sowie die Vor schriften über die Sperre feindlichen Vermögens auf Ru mänien für anwendbar erklärt worden. (Amtlich. WTB.s Der rumänische Gesandte in Bertzn, Dr. Beldima«, der bis zum letzten Augenblick an der Erhaltung der fried lichen Beziehungen zwischen .Rumänien und den Mittel mächten gearbeitet haben soll, ist angeblich von den Ereig nissen völlig überrascht (?) worden. Ihm wurden im Laufe des Tage» von der deutschen Regierung die Pässe für sich, seine Angehörigen und das Gcsandtschaftspersonal zugestcllt. (d.) Die holländische Negierung um Schuß der österreichisch» ungarischen Interessen in Rumänien ersucht. Wie die „Neue Freie Presse" erfährt« ersuchte die öster reichisch-ungarische Regierung die holländische -Regie- rung, den Schutz der österreichisch-ungarischen Interessen in Rumänien zu übernehmen. (W.T.B.) Rumäniens Vertrag mit dem Biervcrband. Dem „Petit Journal" zufolge wurde der Vertrag Rumäniens mit der Entente am 10. April unterzeichnet. Die Reise Kttcheners nach Ruß land bcz-weckte die llcvernahme der strategischen Leitung der rumänischen Armee und der russischen Südakmee. Der Tod Kitchcners habe damals Rumänien verhindert, gemein sam mit der russischen Armee die Offensive zu ergreifen. Verachtungsvolles ^Schweigen. Der „Neuen Freien Presse" zufolge besteht bei den Wiener maßgebenden Kreisen nickt die Absicht. Sie rutttä- JtaUen» Kriegserklärung. „Corriere della Sera" beschäftigt sich mit den eventuellen militärischen Folgen der Kriegserklä rung an Deutschland. Die Kriegserklärung, so meint daS Blatk habe nicht den Charakter einer neuen Tatsache. Es sei dies nicht ein neuer Krieg, sondern ledig lich die rechtliche Sanktion einer Tatsache. Deutschland sei seit dem 24. Mai 1015 im Kriege mit Italien, und zwar noch in einem platonischen Kriege. Die strategische Lage wird durch die Kriegserklärung mi Deutschland nicht ge ändert. Auf der deutschen Einheitsfront worden die Deut- schen, Ocsrerreicher, Ungarn, Bulgaren und Türken auch fernerhin gcgen alle Ententevcrbündcten kämpfen. „Cor riere della Sera" schließt: Nachdem die deutschen Hrraij». sordcrungen ihren Gipfel erreicht batten, erklärten wir den Krieg, denn unsere Salouikitruppen wollen mit offenem Visier den deutschen Truppen aus dem Schlachtfeld« gegen- übersiehe«. Das Blatt „Popolo d'Italia", Saß sich in einem Leitartikel unh einer Korrespondenz aus Rom selbst rühmt, daß sein Kriegsprogramm nünmehr endlich tu Erfitllung gegangen sei, kann doch nicht folgende Warnung an die italienische Ocffentlichkett unterlassen: Deutschland ist nicht- entkräftet, wie, die meisten hartnäckig glauben^ wie im wollen. ES ist gut, dies festzustellru. damit di« Italiener ihre Nerven noch für größere Opfer stählen. Deutschland ist noch stark. Seine Soldaten sind sogar bester ausgerüstet, als am Anfang beS Weltkriege». Wir müssen den Feinb in richtiger Weise cinschätzen, der nicht besiegt, vielmehr f« brr Lage ist, in einem verzweifelten Zeitpunkt, bis zu Len Zähnen bewaffnet, auf Tod und Leben sich zu per- teidigen. (W.T.B.) In den WS jetzt vorliegenden Aeußerungen der ita lienischen Presse zur Kriegserklärung Italiens «»Deutschland wird übereinstimmend erklärt, Italien behalte dadurch die Richtung seiner Politik und seiner Teil nahme am europäischen Kriege bei. Weder seine Ziele, noch auch die Verfügung über seine militärischen Kräfte würden dadurch geändert. -Beachtenswert ist , die Be- syrechung de» .Lva-nti",. der u. a.: schreibt: Die Krieg-- erklär»»« war vorausgusehen. Italien muhte seinem Schicksal endgültig-folgen und mit der englischen Monarchie und dem russischen Zarismus gehen, wie e- früher mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn alna. Uc-Ler die Amerika und England. (Funkspruch beS Vertreter» von W. T. B.) Die amerika» ntsche Regierung hat ein Weißbuch veröffentlicht, daS die Korrespondenz zwischen den Bereinigten Staaten und Eng land während LeS Krieges enthält und verschiedene Fälle aufweist, in denen Amerika eine energische Sprache gegen England anwandte, zum Beispiel im Falle des amerika nischen Protestes gegen die Anwesenheit britischer Kreuzer auf der Höhe der amerikanischen Küsten. Am 20. März über sandte England in Erwiderung auf den amerikanischen Pro test vom 16. Dezember gegen das allgemeine Verfahren der Einmischung in den von amerikanischen Häsen ausgehen den, nach dem Ausland bestimmten Handel an Staatssekre tär Lanstng eine Note, in der cs offen es als daS Rech t rittscher Schiffe erklärt, längs der Küste zu perieren, solange sie es vermieden, in die amerika- ischen Hohettögewäster einzubringen, und in der eS sein Erstaunen darüber ausdrückt, -atz Amerika beansprucht, zwischen verschiedenen Teilen der hoben See einen Unter schied zu machen. Die von der britischen Negierung yor- gelegten Argumente werden ausführlich in einer amerika nischen Note vom 26. April rviberlzgt, in der Lansing sagt, die Gründe für Len Widerspruch gegen die fortgesetzte An wesenheit von Kriegsschiffe» der Kriegführenden, die in nächster Nähe der amerikanischen Häfen kreuzten, lägen nicht in der Ungesetzlichkeit einer solchen Handlungsweise, sondern in ber Erregung, die sie natürlich in einem neu tralen Lande heroorruft. Die Note sagt: Die beständige Anwesenheit britischer Schiffe auf hoher See por groben amerikanischen v a n b e l S m i t t c l- punkten ist eine unvermeidliche O u c l le d e S An - stoßes. Die Fülle der „Vinland" und der „Zealanbia" zeigen, wie kriegführende Schiffe die Ursache eines Anstoßes werden können und sind bezeichnend dafür, wie die An wesenheit von Schiffen in solcher Nähe ber Küste eines neu tralen Landes leicht zur Ursache eines Streites werden kann. Die Note bespricht darauf bas brldisÄe Argument, daß die Tatsache, daß deutsche Handelsschiffe in amerikani schen Häfen vor Anker liegen, eine strenge Ueberwachnng notwendig mache, und fährt fort: „Euere Exzellenz haben seit März 1015 meine Aufmerksamkeit nicht auf die Mög lichkeit deS Entschlüpfen» von Proviantschisfen gelenkt. Unterdessen jedoch sand ich es für notwendig, Ihre Aufmerk samkeit cruf gewisse Fälle zu lenken, in denen Seiner Maje stät Schiffe auf der Höhe amerikanischer Häfen umher kreuzten, mit Booten, die von der Küste hrrkamcn, in Ber- biüdung traten und sogar in amerikanische» Gewässern Kohlen einnahrnen. Weitere Gründe können, falls not wendig. angeführt werden, um dem britischen Verfahren entgegenzutreten. In FrtedcnSzeitcn ist die Mobilinachung einer Arme«, besonders wenn sic nahe ber Grenze erfolgte, Grund für einen ernsten Anstoß angesehen und von einem Lande zum Gegenstände eines Protestes gemacht worden." Eine Washingtoner Depesche an den internationalen Nachrichtendienst sagt: Auf diese im energischsten Tone abgefaßte Forderung, die zugleich auf die ernsten Folgen hinwies, istketne Antwort eingctroffen. Gelegentlich dieses Ausbleibens einer Antwort ist gesagt worden, baß die Gelegenheit, England zu zwingen, von der amerikanischen Forderung Kenntnis zn nehmen, jetzt besser ist, als sie war. Sin Opfer ber Wahrheit «ud Pflichttreue. b. Der „Nieuwe Notterd. Cour." erfährt aus Le Havre, daß Baron Guillaume als belgischer Gesandter in Paris seinen Dienst verläßt. Baron Edmun de Gaiffter - Destroy, -er frühere belgische Gesandte in Aegypten und Rumänien, wurde zn seinem Nachfolger ernannt. Baron Gntllgumc ist währen- des Krieges be- könnt geworden durch die von der deutschen Negierung in Brüssel aufgcfundcncn Berichte, in denen er in den letzten FrtedenSjähren vor der für Belgien gefährlichen Politik ber AcraPoincar« gewarnt hat. General Pa« und die russische Offensive. Wir. erhalten von einer gut unterrichteten neutralen Persönlichkeit, die in Fühlung mit höheren russischen Offi- zieren stand» folgenden Bericht anS Stockholm: Kurz nach der Einnahme von Brcst'Litomsk durch die Truppen der Deutschen und Oestcrreicher, als die russische Armee ins Innere dos Landes -urückflutete, wiederholte die französische Regierung ihr Angebot, dem russischen HaruN- auartier den General Pau zur Verfügung zu stellen. Aber Frühjahr 1015, wo Pau sich bereits in Rußland befand und in Meinungsaustausch mit dem Großfürsten Ltkolät Nikolajewitsch getreten war, wurde das französische Angebot voü dem Großfürsten, der keine Berater neben sich dulden wollte» abgewiesen, und zwar in wenig schmetchcl- Hafter Weise. Nachdem Nikolai NiL»lajcwitsck, jedoch ge- -wunge» worden war (auf französisch-englischen Wunsch), den Oberbefehl über die Armeen Rußlands nicderzulegen. und die allcrhAHste Kommandogewalt im Felde eine Zeit lang in den Händen des Zaren ruhte, wurde die Idee wieder ausgenommen, den General Pau inS russische Hauptciuartior rufen zu lasten. Der Zar stimmte diesem Plane zu, trotz des Widerspruches mehrerer russischer Ge nerale» u. a. auch Rußkts. Pau reiste nach Rußland ab Md traf im Oktober in Petersburg ein. Er hatte dort zu nächst Besprechungen mit dem französischen Botschafter, mit dem russischen KriegSmivister und GcneralstahSchcf und reiste dann mit de» beiden letzteren ins russische Haupt quartier ab. General Pau Halle schon einen fertigen Plan Set sich, den er im Hauptquartier dem Zaren und feinen Generalen unterbreitete. Der Zar war mit feiner Mel-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder