Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.09.1900
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19000908025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1900090802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1900090802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-08
- Monat1900-09
- Jahr1900
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Schnell ausgeführt. Herr: „Ach, mein Fräulein, um einen freundlichen Blick aus Ihren Augen würde ich gern mein ganzes vermögen opfern." Fräulein: „Das möchte ich doch bezweifeln I" Herr (wirft eine Mark zu Boden): „Schauen's, da liegts!" Umgekehrte Reihenfolge. Taschendieb (der im Theater dabei erwischt wurde, als er einer Dame das Taschentuch entwenden wollte): „sonderbar, die Theaterbesucher fühlten sich erjriffen un langten nach die Taschentücher, u» ick langte erst nach dem Taschentuch un fühlte mir dann erjriffen I" Unbewusste Selbstkritik. A. : „Nun, wie war's denn im Bade?" B. : „Ach, soweit ganz gut, nur wurde ich sehr von den Schmeißfliegen belästigt." A. : „Schmeißfliegen ? Was für welche sind denn das?" B. : „Nun, die kleinen Fliegen, die sich mlt Vorliebe an's Rindvieh setzen." „Drei G die Männer! Frau (bei der späten Heimkehr ihres Mannes): Stunden bin ich aufgcblieben, um auf Dich zu warten." Mann: „Stimmt ganz genau; ich habe drei Stunden ge wartet, bis Du zu Bett warst." Aergerlich. Herr (im Restaurant): „Line Gänsekeule, Kellnerl" Kellner: „Bedaure, der Herr da drüben am Tisch hat die letzte bekommen I" Herr (wüthend): „Was, von dem Menschen krieg' ich noch fünfzig Mark und hier ißt er mir auch noch die letzte Gänse keule weg!" Schwacbe Erinnerung. Geschiedener Lhemann (der in einer Gesellschaft mit seiner früheren Frau zusammentrifft): „Ich glaube, ich hatte be reits häufiger das Vergnügen ?" Aucb eine Lmxfeblung. > Frau (zum abgehenden Dienstmädchen): „Was soll ich denn in Ihr Zcugniß schreiben?" Dienstmädchen: „Nichts weiter, Madam', als daß ich sechs Wochen bei Ihnen ausgehalten habe — das genügt I" 4 schmiere n-Direktor: -chguspieler: „Gewiß. wahre Erlösung!" „Wie? Sic lächeln beim Sterben?" Bei der Gage, die Sie zahlen, ist der Tod eine Ar-, "^>r hat der Osterhase diesmal aber viele Lier und fchöne Sachen *hi>r- ""er Osterhase ! pscha, daran glaubst Du noch ! ? !" vei der Probe. Genaue Auskunft. Radfahrer: „Sagen Sic, ist da nicht ein Radfahrer vorüber gekommen?" Bauer: „Io, jo! Sell scho." Radfahrer: „Wie lange denn schon?" Bauer: „So a Woche sechse wird's sei beiläufi." Immer derselbe. Das hat Herr Professor Dr. pfiffig mit seinen meisten Berussgenossen gemein, daß er in hohem Grade an Zerstreutheit laborirt. Mag ihm seine Gattin noch so wohlmeinende Ratbschläge mit auf den Weg geben, seinen Sachen doch etwas mehr Augenmerk zu schenken, — sobald Professor Pfiffig heimkehrt, hat er sicherlich dies oder jenes irgendwo in Gedanken stehen oder liegen gelassen. Diesmal ist Herr Professor pfiffig in die unangenehme Lage versetzt worden, eine längere Reise unternehmen zu müssen. Die sorgsame Hausfrau schärft ihrem Manne nochmals alle Vorsichts maßregeln ein, die er zu treffen habe, und giebt ihm zur besseren Vricntirnng ein verzeichnest seiner Kleider und Wäsche mit. Zur Ehre des Herrn Professor pfiffig sei es gesagt, daß er das oben genannte verzeichniß weder verloren, noch verlegt hatte, daß er vielmehr den Tag vor seiner Rückkehr eine Invcntur- aufnahme machte, wobei er allerdings die unangenehme Wahrnehmung machte, daß ihm nicht nur ein Hemd und eine Unterhose, sondern auch ein ganzer Anzug abgehc. Herr Pfiffig mochte zählen, so oft er wollte, die Rechnung wollte nach dem Verzeichnisse einfach nicht stimmen. Zu Hause angelangt, musterte die Frau Professor das Kofferchen ihres Lhegesponscn und sonderbar, statt des erwarteten bitteren Tadels fließen süße Worte des Lobes aus dem Munde der gestrengen Frau Pfiffig. Dieses unverdiente Lob verträgt sich nicht mit der Gerechtigkeitsliebe des Herrn Professors. Mit Rührung und mit Reue tritt er vor seine Gattin hin und bekennt seine Sünde: „Weiberl, mir ist ein ganzer Anzug nebst Hemd und Unterhose abhanden gekommen!" „Was Dir nicht einfällt, alle Deine Sachen sind ja da I" „Siehst Du denn nicht, auf dem Zettel stehen drei Anzüge und im Koffer sind nur deren zwei." „Aber Männchen, sei doch vernünftig, — den dritten Anzug nebst Wäsche hast Du doch an I" Generös. Prinzipal (zum Lehrling): „Nehmen Sie 'mal einen Briefbogen, Hirsch, und bestellen Sie drei Lcntner Zucker; Sie sind ja so'n kleines Leckermaul!" Je nachdem. Wenn ich grübeln will und denken, Wenn den Geist ich will versenken In ein Stück Gelehrsamkeit, Wenn ich schaffen will und dichten, Wenn ich will Geschaffnes sichten — Lob' ich mir die Einsamkeit I Doch wenn ich in Musestunden Ruh' und Frieden Hab' gefunden Und die Brust mir wird so weit, Wenn der Seele Noll-Accorde Werden wollen warme Worte — Lob' ich mir die Zweisamkeit! Mangelhafte Ausbildung. Backfisch (mit seinen Litern zum Dffiziers- kasinoball eingeladen): „Ach. Mama, mir ist so bange!" Mama: „Aber Thekla, Du bist ja in Pension gewesen?" Backfisch: „Aber in keinem Militär vorbereitungsinstitute." Nicht;u machen. Wahlkandidat: „wollen Sie mir nicht Ihre Stimme geben?" Heldentenor: „Das könnte Ihnen wohl so passen l" Scherzfrage. Warum find die letzten schweren Gewitter am Rhein mit Windhosen aufgetreten?" Antwort: Weil sie die lex Heinze respektiren l Der Verkannte Theaterdichter. Monolog: „'s is zum verzweifeln I — schreibe ich ein Trauerspiel und es kommt auf die Schmiere, wird gelacht und gejohlt, daß man glaubt, auf der Dresdner Vogelwiese zu sein, und schreibe ich ein Lustspiel — da schnarcht das Publikum bei der Aufführung, daß die Fenster klirren würden, wenn der „Musentcmxel", für den ich schreibe, welche hätte."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite