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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.12.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271212019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927121201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927121201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-12
- Monat1927-12
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 12.12.1927
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Nr. 580 Seit- 12 — ..Dresdner Nachrichten" — Brteskallen. Sprechstunde, de» vrlefknstenonkeK: B o r in 11 t a g » lauster an Sonn, und Feiertage«! iSgllch von N bis kl Uhr: nachmittag« nur Montag» und Mittwoch» von ö bi» S Uhr. Schr iltl ich kdnnrn Anträgen nur drantwortrt werden. wenn Rückvorio betgesüg« ist. *** Nesse Ernst. »Wir bitten Dich um Abdruck deö ausgezeichnelen Mandel- und Nosinenstollen»Rezeptes, da» in sniiicre» Jahren regelmäßig vor dem Feste im Briefkasten stand!" — Zeitgemäß! Genehmigt! Erst der RoünenstoUenl .H>nipls>uhe ist die Griindlichkeii der Arbeit Menge für vier ziemlich große Stollen: ti Kilogramm Mehl. 3k bis 4 Liter Milch. 1'- bis 2 Kilogramm Butler, ti bis 8 Eier. lK bis 2 Kilogramm große Rosinen, k Kilogramm Korinthen, 750 Gramm seiiigemahlenen Zucker. 12 Gramm aestos»e»rn Zimt, eine geriebene Muskatnuß, 300 Gramm frische Presthefe, lM> Gramm bittere geschälte, seingehackte Mandeln, etwas Zitronenül. einen Eßlöffel Salz Das Mebl wird in einen warnigestellten Backtrog geschüttet, in die Mitte des MehlS eine -Höhlung gemacht und in diele die in einem Liter lau- warmer Milch aufgelöste Hefe geschüttet. Man verrührt da mit etwas Mehi. streut auch welches oben daraus, bedeckt dann den Trog mit einem warmen Tuch und läßt daö Heienstück ausgeben. Dan» seht man aller andere idie Butter erweicht aber nicht zerlasseni dazu, zuletzt die Rosinen, die man tags zuvor gewaschen, mit einem Tuch abgetrvcknet und mir einem knappen Weinglase feinem Rum übcrgvssen hat. Wahrend des Zusehens wird der Teig immer kräftig durch gearbeitet Man teilt den Teig in mehrere Teile, die man einzeln gehörig durchknetet, mehrmals von der Höhe herab in den Trog wirft und wieder mit den anderen Teigstücken zusammenivirkt, deckt den Teig mit einem erwärmten Tuche zu und last ihn am besten beim Bäcker in -er Backstube zwei Stunden gehen, formt dann die übercinandergeschlagenen Stollen, und stellt sie noch eine Weile vor den ^>on damit sie noch ein letztes Mal aufgehen. Sie werden mit schaumig geschlagenem Eiwelsi oder zerlassener Butter übcrstrichcn und eine Stunde gebacken. Sie müssen dann schön braun aussehen und werden nochmals init Butter bestrichen und mit Staub- zncker bestreut. Beim Mandelstollen läßt man die Rosinen weg und fügt dafür 500 Gramm süste und IIO Gramm bittere Mandeln, sein gestoßen, und 500 Gramm kleingeschnittenes Zitronat zu. überdies 5 bis 6 Eßlöffel guten Rum *** N esse Waldbu m m l e r. »Aus einer Karte des Tharandter Forstes steht eine sehr merkwürdige Bezeichnung. Da heißt ein Flurstück ..Der Liese Lauz". Kannst Du diesen merkwürdigen Namen erklären?" — Da hast Du recht, das ist wirklich ein merkwürdiger Name. Aber noch viel merk würdiger ist seine Entstehung. Als nämlich nach 1800 Sachsen neu vermessen wurde, mußte das durch preußische Bermcsser gemacht werden. Diese fanden aus der alten Oberreithi'chen Karte de» Flurnamen .Wiese Laux" — eine Wiese, die einem gewusen Laux iLueaSs gehörte. Auf dieser alten Karte ging aber durch daS Wort .Wiese" der Meridianstrich, so daß bei flüchtigem Hinsehen die preußischen Kartenmacher statt ..Wiese" .Liese" lasen. So kam der Flurtcil z» dem un gewöhnlichen Namen. Aus eine Anfrage des Königs Fried rich August von der Jagd aus im HaiiotstaatSarrhio hat der Forscher Oberlehrer Mörysch unter einigen Mühen die Sache ausgcbohrt. Die preußischen Kartographen haben sich auch noch andere solche kleine Mißverständnisse geleistet. So gibt es bei Großenhain zwei Oertchen „Nasseböhla" und .Trenge- bohla". der Name des letzteren Ortes bildet natürlich den Gegensatz zum .Nassen Böhla". Das sächsische Wort für .trocken": .tröge" oder .treige" oder .trcuge". ist in ihm ent- halten. Das haben aber die kundigen Thebaner aus Berlin nicht gelöffelt, und so steht aus den Karten setzt .Treu- Gebvhla". Mit der .Treue" hat daS nichts zu tun,- womit nicht gesagt sein soll, daß die .Trcngcböhlaer" keine treuen Mensche» seien. *** O. P, 74. Bischofswerda. .Bei unS sind Mei- nnngSverschiedenheitcn entstanden, die ich bitte zu schlichten. Wir haben in unserer Wohnung hermetisch zu verschließende Kachelöfen. Nun nimmt meine Frau zum Anseuern in der Küche ans dem bereits verschlossenen Ösen öfters Glut und be hauptet. das mache aus die Wärme keinen Eindruck. Ich be haupte. das Gegenteil und glaube sogar, daß herausgenommene Glut, selbst bei noch nicht zugeichraubiem Ofen, der Wärme Einbuße lut. Feuert man nun in solchem Oien gleich soviel Brennmaterial an. wie man glaubt, daß er zur Erwärmung der Stube braucht, oder legt man nach und nach an?" — Dies mal sollst in dieser hauswirtschastlichcn Krage einmal Du als -Hausherr recht haben Bringe es aber Deiner Ehehälfte schonend bei. denn wenn man ihnen bestreitet, daß sie recht habe», werden sie manchmal, wie s in einem Roman heißt, .klabasterig" Ob man in einem solchen Ofen gleich alles Material einleat oder nachleg!, ist wohl meist Gcmütssache. Des Oscns nämlich. Es heißt da: Probieren! Meist lut man gut. wen» man zuerst ein paar Schaufeln Steinkohlen verbrennt, um den Oien vvrzuivärmcn. Sind diese schön am Glühen, so stopst man den Oien ganz voll Briketts. Sie kommen dadurch schneller dazu, ihre ganze Wärme zu entwickeln und halten, wenn im richtige» Augenblick zugeschraubi wird, länger die Wärme. Langjähriger Abonnent. 88 Jahre «lt, Schönn» bei E h e m n i tz. Das von Dir gesuchte Gedicht „Still was ichleichl dort io alleine ..." steht auch in „Als der Großvater die Großmutter nahm". Liederbuch für altmodische Leute von Wustmann. Dieses Buch wird Dir auch in Ebem- nitz icder Buchhändler besorgen können. *" K O- u i n W „In einigen Gemeinden geben die Bürgermeister durch die Zeitung bekannt, daß ans den Straßen bei cintretendcr Kälte nur Land gestreut werden darf. Das Bestreuen der Fnßweae mit Airbe wird unter Strafandrohung gestellt und verholen Ich halte das für einen Ncbergriss dieser Ortsbehörden. denn die Bestimmungen lauten doch nur. daß die Glätlc des EiicS durch Sirenen abgestumpft werden muß. Wie lanicn hier die LandeSgesetze?" - Durch Landesaeleve ist es nicht geregelt, was man bei Glätte ans die Gangbahn vor seinem Hanse zu streuen Hai Dicie Frage ist in icder einzelnen Gemeinde je nach Bedarf ortSaesetzlich geregelt. Wahrscheinlich ist in den von Dir gemeinten Gemeinden mal ein OrtSgesetz des genannten Inhalts beschlossen worden: ohne ein solches Orts,'Betz wäre die Strafandrohung unmöglich. e-se- Lgngiäbriger Abonnent vom 8. Dez. Es geichebe» Zeichen und Wunder! Ei» Getreuer beS Brief kastens in Radebenl bat sich erinnert daß das „Mnntellied" l„Lch>er dreißig Fakire bist dn alt"i in den siebziger Jahren als Einlage eine- Rührstückes in Neßmüllers Sommerkbeoter in Dresden und in Zwickau in dem Theater von Triebe- Scbleae' eines damals in ganz Sachsen bekannten Theater direktors. der auch reiste, gesungen wurde. ,i! esse Hern, a n n. .Im Grillenburger Forst gibt eS einen Weg. der .Bori'chclwciH' genannt ist. Da ich einen Verwandten gleichen Namens habe, interclsicrt es mich, zu wissen, wer diciem Wege diesen Name» gegeben hat?" — Du sichst: auch beim Briefkasten kommt ein Unglück selten allein. Nesse Waldl'innmler fragt nm gleichen Tage auch nach einem Flurnamen ans dem Tbarandier Wald. Das ganze westliche Revier des Grilienbnrgcr Waldes heißt der Borschel. ES gibt dort auch einen Borschclberg. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dort eine mit dem Tharandter Schloß i» Ziisammeiihang stehende kleine Beiciiianng war, die der .Burgstall" hieß. Daraus scheint „Borschel", in diesem Zusammenhänge ent- standen zu sei». Damit ist nicht gesagt, daß auch der gleich, lautende Familienname dcslclbc» Ursprungs ist. Er kann wo ganz anders Herkommen, vielleicht von tn>,„o --- ,daS Bnr'chcnhrnis", wo unsere Börse herkommt. Er kan» aber auch eine slawNcha Wurzel beh^rberaen. Nichte Hildegard ll5 Pst „Ich möchte gern die Adresse von Selma LagerlSI missen und was sie außer .Gösta Bcrling" und den „ChristnSlegenden" geschrieben hat " — Dir Anschrist ist Tr. phil. h. c. S. L-, Falun in Schweden. Außer den von Dir genannten Werken ha» sie lehr »tele ver. vssentlicht. Dt« bekanntesten sind: „Herrenhossage". .Herr» Arnes Schatz". .Jerusalem". .LUiecrona» Heimat". *** Neffe aus Kötzschen broda. Dt« Vvßnttzbahn scheint doch nicht ganz ohne Hoffnung zu bleiben. Tie gebürt nämlich nicht mehr dem Staat, sondern der »Dresdner Üever. land-Berkehr G. m. b.H ", Dresden-«. 24. vtsmarckplatz ». An dieser Gcsellschast sind der Staat, die Stadt Dresden und der VezirkSvcrband der AmtSbauptmannschast Dresden beteiligt. Die Angelegenheit wird voraussichtlich auf der Verkehrs- tagung des Dresdner BcrkehrSveretns tm Mürz mit zur Sprache komme». *** Alte geplagte achtztgsährta« Frau, »Dir Not zwingt mich. Deinen gute» Rat auch einmal in Anspruch z» nehmen. Sooft teilst Du gute Ratschläge mit, die ich von Dir immer mit viel Dankbarkeit erhalten habe. Seit vier Monaten habe ich in meinem hohen Alter, wohl durch Ansteckung, «ine Hautkrankheit bekommen, eine Art Flechte. Obwohl ich gleich den Arzt zu Rate zog. der mir auch wieder- holt Salben verschrieb, finde ich doch keine Besserung. Dieses furchtbare Jucken, das ich suche am Tage etwas zu dämpfen, ist durch die Wärme im Bett unerträglich und nimmt mir mein bißchen Nachtruhe ganz. Leider ist nun das Jucken so schlimm, daß ich die -Haut bis zum Bluten auskratze. Dann treten natürlich brennende Schmerzen ein. Kannst Du mir alten Frau durch einen Rat die grüßte Wcihnachtssreude machen?" — Nach Deiner eingehenden und anschaulichen Schilderung handelt es sich wohl nicht um eine sogenannte „Flechte", sondern um ei» mit den Veränderungen deö Kör pers tm Aller zusammenhängenden Hautsucken. ES sind Fälle bekannt geworden, in denen dieses Hautsucken durch Einspritzung von Kieselsäure grbctli wurde. Sprich Deinem Arzte einmal davon. *** E i s e n b a h n n e f f e. f50 Pf.i „Kannst Du angeben, wann der Picichener Vahnhof und wann der setztgc Neu- städter Bahnhof eröffnet wurden?" — Auch daS: Der Neu. stadtcr ln seiner jetzigen Gestalt am l. März lSOI. der Pieschener am t. Mat 1902. *** Langjährige Abonnentin. „Da tch nächstens heiraten werde und möglichst in ollen Zweigen der Haus wirtschaft praktisch »nSgebildct sein möchte, so wollte ich Dich einmal um Rai fragen, ob Du eine Stelle weißt, wo man in die neuesten technischen Errungenschaften ans Hauswirtschaft- lichein Gebiete eingcwetüt werden könnte. ES gibt doch setzt so viel Apparate und Maschine», die man nur aus Mangel an Verständnis nicht i» Gebrauch nimmt, und die doch gerade einer Hausfrau ohne häusliche Hilfe eine wesentliche Er. leichter»»» bringen können." — Geh in ein Geschäft, wo moderne HanshaltungSinaschinen verkauft werden, in den Vormittagstunden. Man wird Dich gern unterrichten. »** Schorschel auö Noßwein. sl.50 Mk.) „Kannst Du mir ein Urteil geben, ob ein Gedicht, daö mir aus einem Krankenlager entstanden ist, Wert hat, und ob es wert ist, der Allgemeinheit unterbreitet zu werden?" — Dein zwar gewiß tics gefühltes Gedicht entspricht doch nicht ganz den Anforderungen, die Deine vielen Vorgänger im Reiche der Dichtkunst bisher an ihre Erzeugnisse stellten. *** NefseHanS inHamburg. fl,60 Mk.) „1. Welche Bedeutung wird der abgekürzten so.) und welche der auö- geschriebenen Form des Adclsprädikats svvns bclgelcgt? 2. In den .Dresdner Nachrichten" stand „der Gehalt", wenn vom Einkommen die Rede war. Es heißt doch wohl richtiger „das Gehalt"? 8. In Wurzen lag doch einige Zeit daS 3. K. S. Jägerbalaillvn Nr. 15. Wann wurde es gegründet, wann und warum wieder aufgelöst?" — l. Irgend welche offiziell festgelcgte Bedeutung hat es nicht, ob man das «in. fache Adelsprädikal „v." oder „von" schreibt. In der früheren Ranalistc mar dieses AdelSprädikat „v." geschrieben, wo aber dasWörtlichen „von" alsTeil eines nichtadliacn NamenS auftrat iwie sie in Deutschland mit dem Wörtchen „von" Vorkommens, war es in eben dieser Rangliste ausgeschrieben. Merk- würdigermetsc gilt es jedoch für höflich, auch bet AdelSnamen das „von" auszuschreiben. 2. Selbstredend ist es richtig, daS, was wo drin ist, heißt „der" Gehalt, das, wo man nte genug kriegt, heißt „das" Gehalt. Aber wenn Du einen leisen Schim- mer von der Ueberstürzung hättest, mit der die Schriftleiter einer Tageszeitung, namentlich auch deS Nachts, arbeiten müssen, so würdest Du Dich nicht wundern, wenn in der Mitteilung eines ebenso eiligen Korrespondenten oder eines TelephondiktateS solche Jrrtümer gelegentlich übersehen wer- den. 3. Das 3. K. S. Iägcrbataillv» Nr. 15 trat am t. April 1887 zusammen und wurde am l. April lSOO in das In fanterieregiment Nr. 181 übernommen. *** Neffe PublikuS. „Nacht muß eS sein, wo Fried, lands Sterne strahlen . . . könnte man ansrnfen, wenn man Dresdens Bahnhöfe. Theater und Gaststätten betritt, beson. ders, wenn man ans dem Sonnenschein kommt, oder wenn gar grauer Nebel aus Straßen und Plätzen lagert. Man möchte einen FUHrsr haben, um nicht anzustoßett, zu stolpern oder eine Treppenstufe zu liberrennenl Das wollen Helle Sachsen sein! Eine elektrische Taschenlampe, eine recht große, möchte man stets bei sich führen. Freilich isi den Dresdnern nicht zu Helsen, wenn sie sich alles gefallen lassen. Es ist eine alte Ge schichte. daß der Brunnen erst zugcbeckt wird, wenn daS Kind hinetngefallen ist. Hier könnte einmal die Polizei . . — Wer wird immer gleich nach der Polizei rufen! Wenn wir den Brunnen zudecken. wird'S doch noch finsterer drin. Aber Irotzdem, D» hast im ganzen recht. Untere Lichtzeit hat noch immer viel zu wenig Licht, namentlich an Stellen, die dem Durchgangsverkehr dienen. In bezug auf Gaststätten bist Du wohl ein ..Schwarzseher". Doch sonst ... ein Nebeliag in den Nebenzugäiigcn deS Hauptbahnhoses und manchen anderen Stellen schreit in der Tat gebieterisch: Licht herauSs Nichte Gertrud, langjährige Abonnen- t i n. l50 Pf.) „Als Geschästsinhabcrin bitte tch um Angabe eines guten, verständlichen Buches, in dem das allerneueste Einkommen- und Vcrmögcnssteuergesch eingehend und voll ständig anseinandergcsctzt wird: eventuell auch Gesetzbuch mit Erlänlerungc»." — Solcher Erläuterungen zu den Gesetze» gibt es verschiedene: welches für Dich das geeignete ist. kannst Du am besten erfahren, wenn Du Dir in einer Buchhand. lung solche Erläuterungen vorlcgen läßt. *** Nesse Wohlgesinnt. <40 Pf.) »In unsere Häuser flattern besonders zu Weihnachten Warenkataloge, die alle zum günstigsten Kaufe cinladcn. Alles schön und gut! Leider finden sich darunter aüzuvst Angebote von Schußwassen und Munition, die sich Minderjährige oft wünschen und oft auch selbst anschassen. Wohl gibt es eln Gesetz, das den Verkauf von Waffe» an Minderjährige untersagt, aber kein solches Berlandgelchäft fragt nach einem Altersauswels oder nach einem sogenannten Waffenschein. Wäre da nicht ein Gesetz am Platze, das allen Wasfenhandlungen geböte, ein genaues Bestandsverzeichnis ihrer Schußwaffen mit Zu- und Abgang zu führen, nur an solche zu verkaufen, die «inen behürd. lichcn Ausweis bringen und bei einem Verkauf Namen. Stand und Wohnort des Käufers i» einer kontrollierbaren Liste fest zuhallen?" — Als scheinsreie Waffen sind anzuschen: Lust- büchsen lmit Kugel- und Bolzenmunitions, Gaswaffen ssomcit sie nur in der Wohnung benütz« und nicht getragen werden sollen) und Schreckpistolen. Solche dürften von Versand. Handlungen auch ohne Waffenschein vertonst werden. Die Verpflichtung, Namen und Wohnort des Käufers sestznhaltcn, besteht schon für Altwarenhändler: diese müssen übrigens auch Namen und Wohnort dessen sesthalien, der Ihnen die Waffe verkauft. Ein so weitgehendes Gesetz, wie D» Dir es denkst, wäre sa gewiß recht gut. Aber es würde den Wasfenabsatz, der ja iw Interesse einer zu stützenden Industrie da sein muß, noch mehr erschweren, und cs erscheint zweifelhaft, ob damit der Hinlenherum-Wasscnhandel wirklich wirksam unter bunden würde. *** Unerfahrene Nichte. »1. Ich sehe mich ge- zwungen, ein Zimmer meiner Wohnung zu vermieten. Muß tch nun dem Mieter MtetztnSsteuer berechne» und diese an den Montag. 12. Dezember 1827 Wirt abliesern? Ich »«zahle doch bereit» diefe Steuer mit -n den Wirt. Wenn ta. wieviel habe ich zu berechnen? 2. Seil längerer Zeit lieft man Lei Geburtsanzeigen häufig den Au», druck »In dankbarer Freude". Dieser Ausdruck kommt mir etwa» wunderlich vor. Früher hat man diese Redewendung nicht aebraucht. Wa» lagt der vrieskastenoukel dazu?" - 1. Natürlich mußt Du von Deinem Untermieter die Zahlung von MirtzinSsteuer fordern. Und »war In der Höhe des An. teil», den er an Deiner Wohnung inne hat. Wein, die Wehn- räume iKorridor. Küche Klosett. Speisekammer »ich« mtl- aerechnet) insgesamt 200 Quadratmeter Fläche habe» und Tct„ Untermieter übernimm« davon 40 Quadratmeter >,»». si> hat er eln Fünsiel der Wohnräume i»„e und zahlt dementsprechend ein Fünftel der auf die gaiize Wohnung entfallende» Miel- zinSsteuer. An Dich! Du zahlst an den Wirt die Mieiuns- steuer für die ganze Wohnung wie bisher. 2. Was der Onkel zu der in Geburtsanzeigen seit einiger Zeit uv,kommende» Wendung »In dankbarer Freude" lagt? Die ist Tir vielleicht ungewohnt, aber wnnderlim ist sie doch gewiß nicht Kannst Tn die Freude von Eltern über die Geburt eines Kindes nicht mitfühlen? Und ist eS nicht zn begrüßen, daß wenigstens »nier dem Eindruck einer Geburt die Mensche» noch einmal daran erinnern, daß eS etwa» gibt da- über Menlchenmachi >»na»s die Geschicke der Mensche» lenkt und dein man dankbar ist. wenn .alles gut gegangen" ist! *** Neffe HanS. „Wenn der Erblasser keine Kinder hinterläßt und sich selbst seine Erben wählt ljcdoch nicht aus der Verwandtschaft), kann dies ohne Testament von den che. schwtstern aiigcsochten werde»? Und dann: sind Geschailier erbberechtigt, wenn kein Testament vorllegt, selbst wenn eine Ehe jahrzehntelang in Gütergemeinschaft bestanden Kai '" - Wer kein Testament hinterläftt, kann sich keine andere» Erben wählen alS die. die nach dem Bürgerliche» Gelenbach erb. berechtigt sind. ES sei denn, er habe mit scmandem einen Erbvertrag abgeschlossen, in dem er über lei» Vermögen ner. fügt. Liegt beides nicht vor, so sind Geschwister »ach dem chx- setz Erben. Wenn neben der Ehesrau als Erbe» nur -st. schwister deS Erblassers vorhanden sind, so erbl die Eb-lra» die Halste des Nachlasses, die Geschwister zusammen die andere. Ob GUtergemetnschast bestand, spielt gar keine Rotte. AlleS waS zum gemeinsamen Haushalt gehörte lansgenommen Grundstück) bekommt dir Hinterbliebene Hausiran als Poians. *** Neffe HauSbesitzer. »1.'Ist der Hausbesitzer be rechtigt. fein Etgenkapital zu demselben Prozentsatz zn ver- zinsen wie die Hypothek? 2. WaS gilt als Eigentapüal: 2b Prozent dcd Fricdcnsguthabenö am Hause oder der nun, Finanzamt errechnete Vermögenöwert desselben? 3. Fs, es von Nachteil, wenn ich die vom Gericht errechnete Eigentümer- Hypothek nicht eintragen lasse? 4. Vis zu welcher Höbe ist Einkommen aus Grundbesitz steuerfrei, wenn cs nur Neben, etnkommen ist? b. Bis wann sind ausgeivertetc Hnoolliekcn zurückzuzablen? ft. Wieviel Prozent davon wären bei Ruck- zihluiig am t. Januar 1928 zu zahlen?" — I. Diese Frage ha» keine» Sinn. Der Ertrag des Hauses gibt »ach Abzug aller Lasten die Verzinsung des Eigcnkapttalö. Diese kann höher, aber auch niedriger sein als der Prozentsatz zur Ver zinsung einer Hypothek. 2. Eigenkapital nennt man die Differenz zwischen Belastung und Etiihcitömcrt. 3. Ob es günstig ist. eine .Etgentümergrundschuld" eintragen zu laue», kann nur von Fall zu Fall und bei gciiaucstcr .Kenntnis der Verhältnisse des Grundstücks und seines Besitzers gesagt werden. Bet ganz kleinen Posten icin paar Hunden Marli hat cS keinen Zweck, bei größeren Posten kann nur dazu ge raten werden. 4. Ob das Einkommen a»S Grundbesitz ü.immt oder nicht, spielt keine Rolle. Wenn daS Gelanitcinlnmmeii die steuerpflichtige Grenze erreicht, dann ist eS eben stcucr- pslichtig. b. Die Zahlung aufgcwcrtetcr Hypotheken kann vam Gläubiger nicht vor ll>42 gefordert werden, ti. Im Dezember >027 sin- bet Rückzahlung einer Hypothek 93.53 Prozent, im Januar 1928 aber 98.81 Prozent zu zahlen. *** Uralte Nichte. „Würdest Du einer 90 jährigen Grußnichtc verraten, ob eS hier ein Bildung-Institut gibt, in dem sich ein iungcs, intelligentes, aber gänzlich »lilielloscs Mädchen. daS für die gewöhnliche HauS- oder Fgb-tkarbcit nicht rüstig genug ist. die erforderlichen Kenntnisse für -ine untergeordnete Bürotätigkeit oder ähnliches g>,eignen könnte?" — DaS Mädchen soll zur Berussbcratinigsstclle des Arbeitsnachweises, Materniftraße, gehen. » HeiratSschnsuchtSecke. I« »leier Hetraislehnjuchiseckc will Onkel Schnörk« nur die Wünsche seiner Pichten und Aktien zum Ausdiuä bringen. Dagegen kan« er es nlchi übernehmen, Ke htrraus eingehende« Artete an diese meiierzuleiien. Lire ml» den Heiralslusitgen t» Briefwechsel zu lrcicu wünscht, wird gebeten, sich des Anzeigenteils unseres Blaue» zu bedienen. Nichten Schwarz und Blond st M.i. AI, suchen zwei lebenslustige und strebsame Ressen, die ihnen aus dem dornigen Pfad des Leben« mit viel Liebe und Geld Rosen aui den Ä<eg streuen wollen, it« kommen nur Ressen aus den erben gretzcii in Frage. Dt« beiden Richten sind hübsche Lrlchcinungen mn guter Bildung und können sich in jeder Lebenslage zuecchtiindcn. Aus steuer und Vermögen sind vorhanden. — Richte Einsam vom Lande sk>S Ps.s, 22, mittelgroß, nette Erscheinung, gute Vergangen heit, GcschdstStochtcr, au» guter Familie, wünscht soliden, gebildeten Ressen zwischen 22 und 28. — Nichte E h r i si r o > e > l >50 Pf ». An- sang 80, sehnt sich nach einem glücklichen warmen Ncsulicn. Li« möchte gern einen lieben LebenSgcsährten recht bemuttern sine tüchtige und erfahren« HauSirau sichert sie ihm zu. Er so» gras, und non gutem, ruhigem Tharaktcr sein, zwitchc» 80 und 10, am liebsten Beamter oder auch guter Prosessionist. Die Nichte ist groß, voll schlank, gesund und von lehr heiterem Gemüt, beruflich und wir«- fchastllch tLttg, ha« Sinn sür schön» Ausflüge und bei schlechtem SSetter für «ln gutes Buch. Für reichlich gute Masche und litt Zweiziinmereinrlchtung sorgt sie selbst. Der Ersehnte kann auch cin Witwer mit Kindchen lein. — Richte Heda <50 Ps >, 18, nicht ;n groß, dunkel, ohne Bubi, schlank, wirtschaftlich, au» KansmnnnS- samtllr, schnelderl, bekomm« standesgemäße Ausstattung und wünscht netten Ressen von mittlerer Größe, dunklem Haar, angeiichnier Erscheinung. Sie »Ist sich m!» Ihm sehen fasten können. Er stüt nicht unter 2S sein, möchte aber Sinn für Musik. Theater und Tanz haben. — Resse Kirchenmaus skio Ps.s. 28. ordentttcher. guter, strebsamer Mann. Winter- und Lommersport betreibend, lucht eine LcbrnSaesährtin von gutem, zutraulichem Eharaktcr und womöglich großer Figur. Erfahrener Ingenieur, von der Pike ans lwchgearbeiict unb augenhlickllch sest anqestestt. Da er au» einer Handwcrkcr- samtli« stammt, wäre eS Ihm lieb, auch eine HandwerkerSIockier zu heiraten. — Reff« Strebsam k50 Ps.l, 24, wünscht nciie wirt schaftlich erzogene iung» Dame au» gebildeter Familie, deren Estern e« Ihm ermöglichen, seine Jngenicurorüsiing zu vollenden, — Richte Heimchen löst Vf.i. 20, au» gut bürgerliche, Familie, grast, dusterst solid, alS echtes .^anSmütterchen erzogen Ini Raben bewandet, musikalisch, möchte gern einen soliden, gebildeten, hingen Mann, am liebsten Lehrer. — Nichte A d v e n t S w „ n i ch n M 2«i ideales, groste». dunkelblondes. sklsportliebenbeS Menichen'inb, seftni sich nach einem alelch veranlagten, großzügigen LcbenSgel ibrien in sicherer Position, nick« unter 80. — NlchteHIlde tM Pf.i. er. ein schlichtes. anloriichrloleS nicht vergnügungSIÜchiiges Mage,,.» g»S gutem Hanse wünscht sich einen Mann, der in der La-tt ist. sich eine Frau nach seinem Herzen zu wählen. Gencnicitine Achtung »nd Knnelanng ist aiiSlchlaaoebend Am liebsten wäre ihr ein Lanb- osaerer. Qbersgrster, Landwirt oder höherer Beamter von vo-n^bnirr Gesinnung bis «8. — R I ch t c R o s a a u S d e r st I e i n !> a d! ti M.i. 88. wünscht liebevollen gebildeten LebenSlameraden. Flic zukünftiger Mann könnte ruhig etwas iünaer lein, denn sie ist auch sehr iuaendslch und schick. Sie Ist geschieden seit 1020 und ttbni sich nun nach Liebe und Glück. Sir ist auö bester Familie, bttmd und blauäugig, besitz« vollständige Ausstattung »nd Wohnung im vättr« cick>en Vost-«„m und bat arostos Erb? ,« erwarten
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