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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1930
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1930-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19301104010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1930110401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1930110401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1930
- Monat1930-11
- Tag1930-11-04
- Monat1930-11
- Jahr1930
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.11.1930
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Nr. 81S Seile 2 — »Lr«ö«er Nachrichiev" — matdienst, deren Existenz durch die letzten Reichst«»- beschlüsse stark gefährdet schien, als die besondere Domäne de» Herrn Spieker zu neuem Leben erstehen. Zur Freude vieler Linkspvlitiker, die in diesem verstecke« republikanischen Propaganda-Institut angenehm« Pfründen fanden, und zum Leidwesen -er Steuerzahler, die die Kosten zu tragen haben. Äber mir Haben s fal Ministerialdirektor Svtekers Ehrgeiz geht noch weiter. Sr wünscht sich eine poltttsche Polizei, die direkt dem RetchSinnenmtntsterium untersteht und die gewissermaßen die Verbindung zum Berliner Polizeipräsidium Grzestnskt» und damit zu Severin- und Braun wäre. So eng gedenken sich die Reichsbanner- kameraden in der Retchöregterung und im Preußen- kabtnett zu verbinden. Wa» aber sagen zu diesem treiben dieienigen Mitglieder der RetchSregierung, die von rechts kommen? Glauben sie, daß in dieser Atmosphäre der In trigen und der Verbrüderung zwischen Wtrth und Braun eine Politik überparteilicher Sachlichkeit, mit der sie ihre Mitarbeit während der Wahlen begründet haben, «och möglich ist? Semokrattstd« «instchten Berlin, 8. Ron. «uf de« wahlkretsparteitag der Demo- knutschen Partei erklärt, der prrutzisch« Flnanzwtntster Dr. Höpker-Aschofs» bi« Angletchung »es öeutsche» Preis niveau« an ben Weltmarkt sei die unbedingte Voraussetzung zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Ohne «in« Senkung ber Löhne und Sehälter werbe es nicht gehen unt die Sprozenttg« Senkung ber veamtengrhälter sein nur «in Beispiel. Be sonderen Nachdruck hatte Höpker-Aschofs aus die aktiv« Nutzen Politik mit dem Ziel« einer Revision de» Poungplanes gelegt. Man könne ben «ppell an die Gewalt nicht guthettzen, aber dt« Erfüllung des BoungplanS sei auf die Dauer unmöglich. Transfer, und Zahlungsmoratortum würben wir aber nur bann in Anspruch nehmen können, wenn wir vorher all« Anstrengungen gemacht hätten, in «»seren eigenen Haushalt Ordnung zu bringen. Kabinelttnit Mr Brünings RMsrnkönse Der Mi-erstan- -er Länder hält an Vraktmvlckung nn»«ror Sarllnar SvbrlkllaliNng Berlin, 3. Nov. In ber Reichskanzlei fand heute eine Kabinettssitzung statt, in ber vor allem die große Rede, die der Reichskanzler Dr. Brüning am Dienstagvormittag vor dem ReichSrat über di, gesamtpoltttsche Lag« halten wird, s e r t i g g e st e l l t wurde. Die Vorlagen des Kabinetts wird im einzelnen der Reichosinanzminister Dr. Dietrich be gründen. während der Reichsarbeitsmintster Sieger wald die wirtschafte- und sozialpolitischen Gesetzentwürfe des Kabinetts vertreten wird. Der Reichskanzler will die Platt form des Retchsrateö auch dazu benutzen, um sich mährend der Vertagung des Reichstages unmittelbar au die breiteste Oeffentlichkeit wenden zu können. Trost der Verhandlungen mit de« LSnbern find die Widerstände gegen die von der Regierung vor» gelegten Gesetz« immer noch groß. Der Hauptwiderstand richtet sich gegen die Kürzung der Steuerüberweisungen in Höhe von 100 Millionen und gegen die Verwendung von 400 Millionen aus Zinssteuermitteln für Haushaltzwecke. Man hofft aber trotzdem in den Kreisen der Reichsregicrung, daß man sich mit einer, wenn auch knappen Mehrheit wird durchsetzen können und daß sich Sann auch der Reichstag, der am S. Dezember zusammentritt, im Endergebnis mit einer Mehrheit für die Regie rung ausspricht. Zu der morgigen öffentlichen Vollsitzung des Reichsrats werden von einer Reihe der größeren Länder die sühreude« Politiker persönlich erscheinen. Sachsen wird, wie schon gemeldet, durch den Minister präsidenten Schteck und den Finanzminister Hedrich vertreten sein. Für die ban rische Staatsregierung erscheint der Ministerpräsident Tr. Held, für die wü rttemb ergische der Finanzminister D e h l t n g e r. Auch der württemberFtsche Staatspräsident Bolz dürste an der Reichsratssitzung tetl- nehmen. Obwohl für die öffentliche Neichsratssitzung im An schluß an die Reden des Kanzlers und der Neichsminister ein« Debatte vorgesehen ist, steht zur Zeit noch nicht fest, ob diese über die Erörterungen des Arbeitsplanes für den RetchS- rat hinausgretfen und auch schon fachlich zu den Ausführungen der RetchSregierung und den Inhalt des Regierung«. Programms Stellung nehmen wirb. Man nimmt vtelfach an, baß die sachlichen Ausführungen ben ntchtvfsentltchen Ausschutz verhandlungen de« Reichsrates Vorbehalten bleiben werden. Die nach Berlin kommenden Vertreter ber deutschen Länder sind von seiten der RetchSregierung darauf aufmerksam ge macht worden, baß ihre Anwesenheit in der RetchShauptstaüt eventuell bis Mittwoch abend erforderlich sein könne. Im übrigen ist es recht interessant, daß man in der Regie» rung nahestehenden Kreisen die Lage des Kabinetts alS keineswegs rosig ansieht. Zur Begründung verweist man vor allem auf die Ausführungen, die der Abg^ Dingeldeo vor dem ReichSauSschuß der Deutschen Bolkspartet ge macht hat und die man im Ginne einer stärkeren Rechts entwicklung der Deutschen BolkSpartet wertet. Der von Dtngeldey geforderte anttmarxistische Kurs müßte, wenn dt« Regierung sich zur Befolgung eine» solchen Kurses entschlösse, ihr die Unterstützung der Sozialdemokraten entziehen, wo durch das Kabinett gegenüber der an sich schon so starken Oppo- sitton in die aussichtsloseste Minderheit geriete. Aus der anderen Seite befürchtet man. daß. wenn Dr. Brüning die Forderungen der Volkspartet unbeachtet läßt» diese eines Tages doch dem Kabinett die Gefolgschaft verweigert und da durch den Ausbruch einer Krise herbctführt. Auch die Schwierigkeiten, die sich bei der ÄtrtschaftSpartei er geben haben und deren Auswirkungen sich jetzt noch nicht er kennen lassen, tragen zur Verstärkung des vorhandenen Pessi- mtSmuS bet. Hinzu kommt, daß sich in den Kreisen der Volkökonservattven wieder der Wunsch bemerkbar macht, den Vertreter dieser Gruppe im Kabinett, den Reichs- minister Trevira n uS, zurückzuziehen, um so vor den An hängern im Lande zeigen zu können, daß man sich ber Forde rung des Bürgertums nach einem Rechtskurse im Reiche nicht verschließe. Alles in allem genommen zeigt sich, daß der Opti mismus, mit dem man in RegierungSkretsen den wichtigen Verhandlungen, die am Dienstag mit der Tagung deS Reichs rates beginnen, nicht so ganz gerechtsertigt ist. SaS GnmdprMm: Senkung der SMtkesten Die Arbeitoeberverbän-e zum Plan -er Arbeitszeitverkürzung Berlin, 3. Rov. Die Vereinigung der deutschen Arbeit geberverbände. E. V., hielt heute eine Sitzung ab, in der die Frage der Bekämpfung ber Arbeitslostg- keit durch Arbeitszeitverkürzung eingehend be handelt wurde. Man kam zu dem Schluß, daß die schematische und generelle Verkürzung der Arbeitszeit, wie sie jetzt viel fach gefordert werde, kein geeignetes Mittel zur Verringe rung der Arbeitslosigkeit sei, daß sie vielmehr im Gegenteil durch die mit ihr verbundene Steigerung ber Produktions kosten und die in ihr enthaltene Einengung der Bewegungs- freihcit der Betriebe die Arbeitslosigkeit vergrößern müsse. ES wurde tu der Sitzung zum Ausdruck gebracht, baß alle Ueberlegungen in dieser Frage davon auSgehen müßten, baß ohne eine allseitige Senkung der Gestehungskosten, wie sie auch im Sanierungsprogramm der Reichsregierung als un erläßlich bezeichnet sei, eine Wiederbelebung unserer Wirt schaft und damit eine durchgreifende Besserung ber Arbeits losigkeit nicht erreicht werden könne. Soweit die Selbstkostcn- gestaltung der Wirtschaft durch den Lohn beeinflußt werde, sei eine Herabsetzung der Selbstkosten nur entweder durch Senkung der Löhne oder durch Verlängerung ber Arbeits- zeit mit gteichbleibendem Schicht- oder Wochrnlohn möglich. Eine derartige Arbettszeitverlängerung habe neben ihrer produktionspolitischen Wirkung jSenkung ber Selbstkosten und damit Verbilligung der Produktion — besonders wich tig für den Bergbaus sozial zugleich die Bedeutung, daß dem Arbeitnehmer auf diese Weise sein bisheriges Einkommen «rhalten bleibe. Ihre Durchführung sei aber selbstverständlich abhängig von der Möglichkeit eines entsprechend vermehrten Absatzes» so Saß ihr zur Zeit enge Grenzen gesetzt seien. Die geforderte Arbeitszeitverkürzung sei daher zunächst unter dem Gesichts punkte ihrer Einwirkung auf die Gestaltung ber Selbstkosten zu prüsen. Sie könne erfolgen 1. mit Lohnausgleich, 2. ohne Lohnausgleich. Eine Arbeitszeitverkürzung mit Lohnaus gleich sei mit ihren wirtschaftlichen Wirkungen einer Lohn erhöhung und damit der Erhöhung der Selbstkosten gletch- zusetzen. Dieser Weg scheide also ohne weiteres auS. Durch Verkürzung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich werde zwar das Lobnetnkommen des einzelnen Arbeiters je nach dem Maß der Verkürzung gesenkt, die Gesamtlohnsumme des Betriebes bleibe aber zum mindesten gleich, wenn sie sich nicht sogar auch in diesem Falle erhöht. Der gleichen Ge samtproduktion stehe also mindestens ber gleiche Gesamtlohn- auswand und damit die gleiche Belastung der ProdukttonS- einheit durch den Lohn gegenüber, so daß auch diese Forde rung an dem Grundproblem vorbeigehe, besten Lösung allein ans die Dauer die Arbeitslosigkeit vermindern könne, nämlich der Senkung der Selbstkosten. Wohl aber würde eine Verkürzung der Arbeitszeit ohne Lohn ausgleich eine erheblich ins Gewicht fallende Senkung des Einkommens der einzelnen Arbeiter zur Folge haben. Die Neueinstellung von Arbeitskräften setze aber in der Regel vor allem voraus, daß in den einzelnen Arbeitsgruppen des Betriebes, die in ihrer ArbeitStättgkeit untereinander ab hängig seien, ein entsprechendes zahlenmäßiges Verhältnis in der Arbetterbesetziing zwischen den einzelnen Gruppen vor- Itege. Ganz allgemein wüste im übrigen berücksichtigt wer ben, daß in vielen Fällen durch derartige Maßnahmen eine ProduktionSkostrnerhvhung auch dadurch etntrete, daß, wie die Praxis lehre, durch den häufigeren Schichtwechsel oder über haupt durch den Arbeitswechsel die Dualität des Erzeugnisses leide bzw. der Prozentsatz des Ausschusses stark steige. ' Vielfach sei in der Oeffentlichkeit die Meinung vertreten worden. daß durch generele Arbeitszeitverkürzung zahlen mäßig eine so erhebliche Anzahl von Arbeitslosen in den Produktionsprozeß eingestellt werden könnte, daß dadurch dt« ErwerbSlosenzahl nennenswert verringert und dadurch zu gleich die Belastung der Wirtschaft durch Beiträge zur Arbeitslosenversicherung in erheblichem Umsange herabgesetzt werden könnte. Daß diese Auifassung unrichtig sei. ergebe sich aus folgenden Zahlen: Die derzeitige Gesamtzahl der Arbeitslosen betrage rund 8 Millionen. Hierfür sei ein Ge samtaufwand von rund 8 Milliarden Mark erforderlich. Die geforderte Arbeitszeitverkürzung könne sich z«, nächst nur ans die Verhältnisse in der Industrie und im Handwerk beziehen. da die übrigen WirtschastSaruppen, wie Landwirtschaft, Ber» kehrswesen, kaufmännische Betriebe usiv.» infolge ihrer beson- deren Verhältnisse grundsätzlich auS diesen Erörterungen auS- scheiden müssen. Bet den ln Industrie und Handwerk in Frage kommenden Betrieben schieben ferner die kleinen Be triebe, mindestens die unter sünf Arbeitnehmern, völlig aus. Unter Ausschaltung dieser Gruppen seien zur Zeit in Indu strie und Handwerk noch etwa 5,5 Millionen Arbeitnehmer voll beschäftigt, da fast 25 Prozent in diesen Betrieben im Durchschnitt bereits kurz, und zwar 40 Stunden und weniger arbeiten. Hieraus ergebe sich, daß selbst unter Zurückstellung aller betriebstechnischen und produkttonSpolittschen Gesichts- punkte eine schematische Verkürzung der Arbeitszeit nicht an- nähernd zu einer solchen Verringerung der Arbeitslosigkeit- und ber durch sie eintretenden Belastung führen könne» wie dies vielfach in der Oeffentlichkeit von den Verfechtern Le» Vorschlags erhofft werde. Sit ZlrWM -m MMkraermMmg »tkrit Berlin, 3. Nov. Im Arbeitsausschuß des BerwaltungS- rateS ber Deutschen RetchSpost erklärte am Montag der RetchSpostmintster auf Anfrage, baß er sich ber maßgebenden wirtschaftlichen und politischen Bedeutung ber Preissenkung«- srage voll bewußt sei und daß die Deutsche Reichspost bereit sei. im Zuge und im Nahmen einer allgemeinen Preissenkung seitens der Industrie und de» Handels «ine entsprechende Ge bührenermäßigung etntreten zu lasten. Des wetteren stellte der Retchspostmtnister fest, daß eine Steuer aus den Runb- sunk oder eine Heraussetzung der Rundfunkgebühren nicht be absichtigt sei. Sit Berliner RetolllMstrle arbeitet «über Berlin, 8. Nov. Am Monte« ist bei allen Firmen ber Ber liner Metallindustrie die Arbeit wieder ausgenom men worden. Sine Ausnahme bildet lediglich die Kahr- stnhlsirma Fl, hr. Hier hat bi« Geschastöleitunä bi« Beleg- schast entlasten, da die Arbeiter auch hente «mH im »llben Streik »erharrt«« «nd die Firma mit Reparatnreu an Fahr stühle« so überlastet ist, baß sie »en« Lente «instelleu must. Sie Abwicklung »et RetK-wafferschutzet Berlin» 8. Nov. Die auf Wunsch de» Reichstage» wegen Uebersührung des ReichSwasterschutzes mit ben Ländern ge führten Verhandlungen haben da« Ergebnis gehabt, baß der größere Teil der Beamten de» ReichSwasterschutzes mit dem t. April 1981 von Preußen und Sachsen übernommen wird. Der Rest der Beamten wird nach Möglichkeit bet anderen Reichs behvrden untergebracht. Für die Ueber- nähme der Beamten zahlt da» Reich an Preußen und Sachse» aus die Dauer von voraussichtlich drei Jahren eine Pauschale von insgesamt 1,4 Million Mark jährlich. im- Berit» g. Nov. Im .HeereSverordnungsdlckt" ver-gAch ltchen »er scheidend« Ehe, der HeereSlettnna, «euezA^rst Heys» und oer neue Chef ber Heeresleitung. Fretherr n.H«»»«rkt,t».Equord, solgenb« Anfrnfet .De» Reich»»«,, -um Abschied ein hersltches Lebewohl, Allen AngHörtgen »nsrichttgen Dank für die dem Vaterland bewiesen« Pflichttreue, die vier Jahre lang mein Stolz und «ein« Freud« war. Lebendige Tradition, vertrau«»»«. Ge- horsam, Vassenferttakett und letzte »ameratschast mögen stets dir Eckpfeiler de» Reichsheer«« blewen. Berlin. »1. Oktober 1980. »eneraloderst und Chef der Heeresleitung.- .Ich habe das Amt des Chefs ber Heeresleitung an. getreten. Ich werde dem Heere seinen nationalen Schwung, seine innere Geschlossenheit, seine Disziplin und seinen kriegerischen Geist erhalten. Berlin. 1. November 1989. sgez.) Freiherr von Hammerstetn-Equord General der Infanterie und Chef ber Heeresleitung." otkntmrgrr «autagmg der «gvAV. Programmatisch« Erklärungen Adols Hitlers Oldenburg, 8. Nov. Der Gau Weser-EmS der NSDAP, hielt am Sonnabend und Sonntag hier eine Dagung ab. Adolf Hitler hielt eine Rede, in der er u. a. ausftthrte, baß 12 Jahr« nach Kriegsende die Regie rungen der Demokratie am Ende ihre» Lateins angelangt seien. Drohend erhebe sich bas Gespenst der Hunger- katastrophe. Man habe die Idee des NattonalsozialiS- muS als Schwärmerei verschrien. Wenn die Mensch, heit mit dieser Schwärmerei aufhüre, so bedeute da» den Krieg aller gegen alle. Der oberste und einzigste Lehrsatz des Nationalsozialismus sei: Unser Volk muß leben. E» gebe nur dieses Ziel. Ueber ben Weg zu diesem Ziel gebe cs keinerlei Lehrsätze. Rach de« Reichstagswahlerfolg habe man he« Rational- svztalisten geraten» sich nun «in,«fügen. Dwra« «ber dächten sie nicht. Sie wollten weiterkämpfen. Da» Ziel sei «rrelcht, wen» es keine Parteien mehr gebe und Deutschland unter der Kahne des Nationalsozialismus geeint sei. Dan« bedürse e» keiner Gesetz« mehr für trgenbetn« Klasse, well es unt« dieser Fahne nur das Volk und keine Klaffen gebe. Sozialis mus sei höchster Dienst am Volk«, wobei ber Nutzen ber Ge samtheit vor dem Nutzen de» einzelnen stehen wüste. Der siebente Anlauf zur Abrüstung vrabtwalllnng noaaror SarUnar SolrrUUoitnng Berlin, 8. Nov. Wie bereit» verschiedentlich angekündtgt, beginnt am 6. November die siebente Sitzung ber vor bereitenden Abrü st ungskom Mission. Dieser Sitzung tst deshalb einige Bedeutung betzumesteu, weil in ihr die Kommission, die schon sechsmal ohne Erfolg getagt hat, endlich ihre Arbeiten beschließen soll, um dann dem Bölker- bunbsrat ein KonventtonSprotokoll zur wetteren Veranlassung zugehen zu lassen. In der Kommission sind mehr als 20 Staaten vertreten, darunter auch die jenigen, die nicht dem Völkerbund angehören, so die Ber- einigten Staaten, die Türket und die Sowjetunion. Die deutsche Delegation wird abermals geführt von Gras Bernstorff; Ihr gehören als MartnesachverstSndiger Admiral v. Freyberg, als Heeressachverstänbiger Oberst Schönheit»» an. AockKemmtssar Alwin«« klmbt Lmtin» Berlin, 8. Nov. Der Sowjetkommissar de» Aeuberen, Lit« wtnow, hat aus der Durchreise nach Genf zwecks Teilnahme an ber Vorbereitenden Abrüstungskonferenz dem Retchsauhen- mtnister «inen Besuch abgestattet. Im Anschluß hieran fand heute aus Einladung des ReichSaußenminIsters rin Frühstück statt, an dem die Mitglieder der sowjetrusstscheu und der deutschen Delegation sowie oie zuständigen Herren des Auswärtigen Amtes und der Sowjetbotschaft teilgenommen habe». Der neue -eutfüie Botschafter tn London etn-etrossei, London, 8. Nov. Der neue deutsche Botschafter am Hose von St. James, Baron v. Neuratb, ist in Begleitung seiner Gattin heute abend um 9,15 Uhr t« London ein getrofsen. Der bisherige Geschäftsträger Graf Bern stör ss und Legattonssekretär Halem waren dem Botschafter nach Harwich entgegengesahren. Zum Empfang des Botschafter paares hatten sich am Bahnhof Liverpool-Street als Ver treter deS britischen Staatssekretär» deS Aeuberen Mister Monck vom Foreign Office sowie die Mitglieder ber Deut schen Botschaft mit ihren Damen eingesunden. Der Strafantrag im Vauernnotvrozrt Königsberg, 8. Nov Wegen Vergehen» gegen i 12S sstaatsfetndlicke Organisation! beantragt die Staatsanwalt schaft gegen dt« Angeklagten von Plathen, von weiß und Thymian je vier Monate Gefängnis, gegen den Angeklagten Doepner sechs Monate Gesängnt» und gegen denselben Angeklagten wegen schweren Aufruhrs al» Rädels führer ein Jahr Gefängnis, zusammenzuzieheu in ein Jahr drei Monate Gesängnt», gegen die Angeklagten Paltinat und Buch Holz wegen schweren Aufruhrs unter Zubilligung mildernder Umstände je acht Monate Gefängnis, gegen den Angeklagten Weg« rer wegen Auf- ruhrS sechs Monate Gefängnis. Bei den Angeklagten Doepner, Palttuat, Buchholz und Weg er er soll die Untersuchungshaft angcrechnet werden. Nachdem die Angeklagten aus das Schlußwort, vertelbs- gung und Staatsanwalt auf weitere Erklärungen verzichtet hatten, wurde die Urteilsverkündung für DtenStag 12 Uhr angesetzt. Schweres «lulounslück tn Oftsrankrelck Paris, 8. Nov. Bei St. Galmter (Lotres stürzte heul« ein «irtobus etn« füns Meter hohe Böschung herunter, vier Personen wurden getötet, 1» verletzt. LvrooeiL (KLwecirzLl.. (kleoneuLi'tTyH?-
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