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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.11.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19051116017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905111601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905111601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-16
- Monat1905-11
- Jahr1905
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.11.1905
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Serigr-eMn «d Vtoitta^v mir «i»»a0 ,«t. «0 V. d«r» a«»wSrttv»o«- »,'««»« »«,««., Vit «»V. K« «t»»Lff«kr gusxllun, dur» dt» 2^>»Mt «ütunvefiell-eito. mit «iNvrrchmdem Üulibla,«. H«Ltr»ck aller »rktkel u. Oriotnal- Mtaeüuna»« m,r mit deutNLer L»«> >«»»»« ad« I,Lre«d.S!,lt>r.") «taLirdatt« Sonorar- ,«,»rüL« dielten wiberUiMckitiat: viveruwit« Manuiknvte «erd» mLt ousdewadrt. »«lieramm-gldrelt«: »»chrichie» »r,«»e«. GegrSi-tl 1856. vmptlolilt iu Lpüuuter ^usnM: 1tze»§T»n »nä IIvn«»««, Haut, , ILüiI»«n unül ^„«vtntutknNu-VivpSt«. Sauptgeschastsstelle: Maricustr. 38 4V. Anrelgen-cE »matm, »i» »»r2ndl,un«e>« di« naLmittaa» » lldr Sonn- und keirria,« nur Martenittabe i» von ii bi« >/,i Ubr. Dt« ilvaltt-eGnind. iküe <ca. » Silben! so Bs-.. Li-- ründiaungeu auf der Vnvalteite 8«>le «Pf,.: die Lwalti^ Leit« auf Tel! i-il« üü Pt».. als Emaeianüt Lei!« w Pia Sn Rümmer» «ach «,m>. und Feiert,,»» livallne Ärnndjcue so Pia» out Pnvutieite «o Pf,. Livaiiiae Zeile aus Lertleite und ul» vm,e>andisaPia. Au«wärti,eilm» uäae nur ,e»en LamuSbttabumq. BeiczbUItter werden mit I» Pi,, bi rechnet. kernivrechanichlutz: Amt l Str. U und Nr. 2VVN dWdilMAAiMM,«««! I Julius 8ebL6IieIl /IV isee» 8«« IU, p«» t. a. I. Ltt. MkeIelicIitli«ig8kegeli8tSiilIe Ä ü tür bas. oletrlr. Isiekt. kotroloum. Ksrrou. WWWDDDWDMtzWMMMMDtzHtzMtzGNNMKktzMiWWN--8s-HÄ Lux. Lvilldsrüt 9 Leertrsrre 9. SenNs k?W»t wi tmw M» jesee -irt. retuste, l)I»i Itettei» mnel 81»so. Lilienmilch OvI«Nt»Il8vI»v brii»Lv«8lnuvn L»„ «Iv I-z'S U 5üp «le» 1'vtat» ä blasebs 2 Lllc. VMi»»ter Verouus. l»nes«leo, ckltmsrU» Lv DM' llrsurliirolivu-Lelc«. !4«M^»»^iÄSiS«rSM^L^SÄ»S-S^ÄSA»«SS««Sa«A«S Z LLLrisn-^xotkeks, I»»!»»»»»» I m»»1^»»»-»—HV«I»zreIie>„ls,«v Tae,««!,! 1a » Hj ^ ^ MV» n VnÜ8!»te8 a»«I vonnel»a»ut«« s2ü1!Il Iklllöl^ l.6u6sW3s6lI. lsdreerin- imi lM-lsiismme. ^VÜOu «ällk leiemme-riurlel-iittliM kvt«e-4> 1II««I. 2« s»ia«er 2«. tU» A 1Llnj,«»I« Eisenbahnerausslände. Haushalt Dresdens. Prafcssorcnanstausch, Landtagsver- V « VDIlIil. Handlungen. Deutsch-Portligics. Zwischenfall, Neilhssinaiizlage. Zar Nikolaus ii. t!übc7^ > Tmincrstllli, 16. November N)65. Elsenvahner-AuSstiiii-e. Die sogenannte passive Resistenz der österreichischen Eisen bahner ist. wie nunmehr feststeht, im Sande verlausen, ehe es zu einer allgemeinen schweren Erschütterung des Verkehrs kommen konnte. Dieses im öffentlichen Interesse erfreuliche Ergebnis ist dank der ebenso festen wie bei gewissen sachlich be rechtigten Forderungen der Eisenbahner entgegenkommenden Haltung der Wiener Regierung erzielt worden; außerdem hat auch die Erkenntnis der Ausständigen selbst, das; sie aus keinerlei Sympathie des Publikums rechnen durften und dah ihnen unter allen Umständen eine gründliche Niederlage sicher war, wesent lich zu dem gütlichen Ausgange der Bewegung beigetragen. Die Genugtuung über die Tatsache, dah dieses Mal die drohende Gefahr glücklich noch im Keime erstickt werden konnte, darf indessen die bürgerliche Gesellschaft nicht in Schlaf lulle» und sie nicht dazu verleiten, die Augen davor zu verjchliehen, dah sie gerade auf dem Gebiete des Eisenbahnverkehrs fortgesetzt „auf einem Vulkane tanzt", solange die neuerdings hervorgetretenen Bestrebungen sozialrevolutionärer Kweise, durch eine Unter bindung des Eisenbahnverkehrs die bestehende Ordnung an einem ihrer empfindlichsten Lebensnerven zu treffen, sortdauern. Hiergegen mit aller Energie cinzuschreiten und alle verfügbaren Wittel mit rücksichtsloser Schärfe in Anwendung zu bringen, sind sämtliche Regierungen ohne Ausnahme im Interesse der Aufrechterhaltung der Grundbedingungen eines geordneten Htaaläwesens solidarisch mit derjenigen zwingenden Notwendig- keit verpflichtet, die sich aus dem Triebe der Selbsteryaltung ergibt. Dah im übrigen die begründeten Ansprüche der Eisen bahner bis zur äußerste» Grenze der Möglichkeit sorgfältige Berücksichtigung finden müssen, kann nicht oft genug betont werden. Ein zufriedenes Eisenbahnpersonal zu besitzen, muß jeder Staat aus da» dringendste wünschen und zu dem Zwecke aller, was «r irgend kann, in die Wege leiten, um keine berech tigten Klagen von jener Seite aufkommen zu lassen. Niemals aber kann — und das ist der Kernpunkt der Sache den Eisenbahnangestellten gestaltet werden, sich der zweischneidigen, all« Sicherheit deS Verkehrs zerstörenden Waffe des AusstanLes zu bedienen, um eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage oder welcher Ziele sonst immer zu erreichen. Auf diesen Stand- ounkt haben sich ohne Zögern sämtliche Negierungen gestellt, die >n den letzten Jahren von der Kalamität eines Eisenbahner- Ansstandes betroffen wurden, und derselben grundsätzlichen Auf fassung hat noch vor wenigen Tagen der französische Minister- Präsident Rouvier in der Kammer durch die in schroffster Form gegebene Erklärung Ausdruck verliehen, nimmermehr könne den Eisenbahnern daS Koalitionsrecht zugestanden werden, weil das die Anarchie und den staatlichen Selbstmord bedeuten würde. Eisenbahner-Ausstände sind schon längst nichts Neues mehr. Die Vereinigten Staaten. England und die Schweiz hatten bereit» vor dem Jahre 1898 solche zu verzeichnen, im Jahre 1899 wurde Frankreich davon bedroht, ober ohne daß der Streik zum Ausbruch kam. und seitdem sind drei große AuSstände dieser Art in Holland, Italien und Ungarn in Szene gegangen, die die gesamte zivilisierte Welt förmlich aufriittclten, indem sie der bürgerlichen Gesellschaft in überaus empfindlicher Weise zu Gemüte führten, was sic von einer Durchführung der auf den internationalen Eisenbahner-Kongressen ausgegebenen "Parole, die Befriedigung der Forderungen der Eisenbahner auf dem Wege des Ausstandes zu erzwingen, zu gewärtigen hat. Die wirtschaftlichen Folgen eines regelrechten Eisenbayner- AiMandes sind unübersehbar. Am unmittelbarsten tritt die Wirkung ein» solchen Bewegung im Personenverkehr in die Erscheinung, dessen Stillstand das gesamte Publikum aus der Stelle mit der Wucht eines raschen, unvermuteten Schlages trifft. Die Unterbindung des Güterverkehrs dagegen macht ihren Einfluß erst in langsamerem Tempo geltend, greift aber um so tiefer in den gesamten wirtschaftlichen Organismus ein. Eine anhaltende Stockung im Güterverkehr trifft nicht nur Handel und Wandel in seiner Gesamtheit, die Industrie und die Arbeiterschaft aus das schwerste durch das Belagen und Darniederliegen dEr Absatzmöglichkeit und Arbeitsgelegen heit, sondern führt in weiterer Folge auch zu einer Gefährdung der LebensmitlelLeschaffung. Daraus ergibt sich dann wicherum ein Anziehen dar Lebensmitteipreisc, und das Endresultat ist also, daß eben die Kreise, die eine Ver besserung ihrer Lebenshaltung erzwingen wollen, durch ihr eigene- Gebaren eine fühlbare Verschlechterung ihrer Wirtschaft- lichen Lage verursachen. Aber diese Umstände rufen in ihrer Gesamtwirkung naturgemäß von vornherein ein» allgemeine Erbitterung de» Publikums gegen die Ausständigen hervor, «ine Erscheinung, die sich in eklatanter W-ise bei sämtlichen großen Sisenbahner-AuSständen der letzten Jahre gr-eigt und wtsentlich dazu -eigetragen bat, die streikenden Eisenbahner sehr bald kleinmütig zu machen. Die Führer der Bewegung nahmen sich da» »ck nolam and empfahlen deshalb den Eisenbahnern die Mechod« der »passiven Resistenz", die -um ersten Male im Anhänge diese» Jahre» i» Italien zur Anwendung kam und nunmehr in Oesterreich Nachahmung gefunden hat. Das Ver fahren dabei ist so, daß die Eisenbahner scheinbar in vollem Umfange ihre Pflicht tun, in Wirklichkeit aber die Dienst- -Vorschriften geflissentlich in einer >o kleinlich buchstabenmäßigen, sinnwidrigen und praktisch unmöglichen Art zur Ausführung bringen, daß infolge des dadurch entstehenden enormen Zeit verlustes tatsächlich der Verkehr lahmgelegt wird. Das Publikum hat indessen auch die „passive Resistenz", die in Italien anfäng lich von der spaßhaften Seite genommen wurde, sehr rasch satt bekommen und damals ebenso wie jetzt in Oesterreich energisch dagegen Front gemacht. Wenn die österreichischen Eisenbahner überdies den ersten Zugriff nicht aus den Personen-, sondern auf den Güterverkehr verlegten, jo gejchah das ebenfalls aus Rücksicht auf die Oeifentlichkeit, weil sich die Stockung 'in Gütertransport dem Publikum nicht sofort mit derselben Un mittelbarkeit fühlbar mackst wie die Unterbindung des Personen verkehrs. Die linstveideutigc Stellungnahme der öffentlichen Meinung gegen die Veranstalter von Eiscnbahner-Ausstänbeil spielt ohne Zweifel als wirksame Reaktion gegen alle derartigen Pläne eine wesentliche Nolle. Auch der die passive Resistenz cinstellendc Beschluß der Delegierten der österreichischen Eisenbahnen stellt bezeichnenderweise die „Rücksicht auf die volkswirtschaftlichen Gefahren" in den Bordergrund, „die aus einer längeren Dauer der Bewegung für die gesamte Bevölkerung erwachsen könnten". Wie sehr dieser moralische Faktor nicht bloß bei gewaltsamen Störungen des Eisenbahnverkehrs, sondern bei allen Massen streiks überhaupt als natürliches Gegengewicht ausschlaggebend ist, das wissen die sozialrevolutionären Führer nur zu wohl zu würdigen, und manch einer macht auch aus seiner Ueber« zeugung kein Hehl. So hat jüngst der sozialdemokratische Reichs- iagsabgeordnete Froümc in einer Metallarbeiter-Versammlung in Hamburg u. a. erklärt: „Hütet Euch vor dem Wahn, daß es gelingen könnte, mit einem Massenstreike den Sieg über die herrschenden Gewalten davonzutragen!" Der Massenstreik werde ins Wasser fallen und nur zur Befestigung der staatlichen Autorität aus der Grundlage der militärischen Macht dienen. Die Richtigkeit dieser Anschauung hat der Verlaus der Eisen bahner-Ausstände in Holland, Italien und Ungarn vollauf be stätigt. Dort war die gemeinsame Folge die Ergreifung gesetz licher Maßnahmen gegen das Koalitionsrecht der Eisenbahner und die Zuhilfenahme der militärischen Macht zur Aufrecht- erhaltung des Verkehrs. Namentlich die italienische Regierung machte im Jahre 1902 von der militärischen Gewalt einen sehr umfassenden Gebrauch, indem sie etwa 130 OM Eisenbahner zum aktiven Täenste einberief und sie aus solche Meise der militärischen Disziplin unterstellte. In der Tat läßt sich gar nicht leugnen, daß die ganze Eigenart des Eisenbahnbetriebes nach militärischer Organisation und Disziplin förmlich schreit. Keine ihrer Pflichten sich nur halbwegs bewußte Regierung wird deshalb jemals die Verantwortung für eine grundstürzende Lockerung der ordnungsmäßigen Grundlagen des Eisenbahn verkehrs übernehmen können, wie sie unzweifelhaft die Folge wäre, wenn die leitenden Stellen sich gegenüber Ausständen von Eisenbahnern schwach zeigen wollten. Wenn irgendwo, so gilt hier in hervorragendem Maße der Leitsatz, daß Energie die erste oller Tugenden ist. Die deutschen Elsenbahn verwaltungen insbesondere stehen aus dem Standpünkte, daß sie, weil ihre Arbeiter nicht unter die Neichsgewerbeorduung fallen, schon nach dem geltenden Rechte in der Lage sind, Koalitionen ihrer Arbeiter zu verhindern. Die preußische und die sächsische Eisenbahnverwaltung zumal hoben bei aller pflicht- mäßigen Sorge für das wirtschaftliche und gesundheitliche Wohl ergehen ihrer Angestellten bis in die jüngste Zeit hinein durch vielfache Kundgebungen und Maßnahmen keinerlei Zweifel darüber gelassen, daß Sozialdemokraten und sozialdemokratische Bestrebungen in ihren Betrieben schlechterdings nicht geduldet werden können. In diesem Punkte steht die gesamte, staats erhaltende öffentliche Meinung in Deutschland so einmütig und geschlossen auf seiten der staatlichen Gewalt, daß ein etwaiger sozialdemokratischer Versuch, den Eisenbahner-Ausstand in der einen oder anderen Form auch bei uns zu inszenieren, an der festgefügten Mauer des allgemeinen Widerstands sofort zer schellen würde. Beraarbeiterbcwegung. Bochu m. (Pnv.-Tel). Der Direktor einer Zeche im Gelse» - tirchener Revier erhielt einen anonymen Brief, in dem chm mit dem Tode gcdrobt wurde, falls die Ueberschichtcn nicht am- hören. Der Diretwr ließ den Brief in der Waschkoje anschlagen. Aus die Ermittlung des Bnefschreibers wurde eine Belohnung gesetzt. Duisburg iPrio.-Tel.) Wie die „Duisburger Zig." von gutnnterrichteter Seite erfährt, geben verschiedene Zechen verwaltungen, unter anderem die Gewerkschaft „Deutscher Kaffer" und Zeche „Neumühl", keine Ko bleu mehr an wnaern nehmen sie auf Lager, uni ans alle Fälle bei eventuellem Aus bruch eines Streiks über größere Vorräte verfügen zu können. Die Gewerkschaft „Deutscher Kaiser" briiiat sogar die bereits verladenen Waggons nicht zum Versand. Die sozialistische „Ar beiter-Zeitung" erkläri, daß allerdings unter Len Bergarbeitern eine ungeheure Gärung herrsche, indessen wolle man keinen Schritt unversucht lassen, der den Bergarbeitern auch ohne Streik .,u ihrem Rechte verhelfe. Diesmal wünsche das Grubenlavital den Streik, indessen wurden die Arbeiter nicht in die Falle gehen. K attowi ff. <Priv. Tel.) Aus der Gieichegrnbe i» Schoppi- nitz streiken heute Nit! Mann. Das sind gegen gestern MO , weniger. Die Bergvcrwaltnng hat es abgelehnt, mit den Streik- s lomitecs ;n unterhandeln, dagegen will sie mit den streikenden ; "Arbeitern selbst unterhandeln, wenn diese ordnungsmäßig einae- salnen sind. Eine Deputation von Bergleuten, die nach Breslau ' fahren sollte, um die Vermittlung des Oberbergamtes anzimifen, hat von dieser Reise abgesehen. Die Hüttenarbeiter der Giesche- werke wollen heute nachmittag in den Streik treten. Breslau. Die oberschlesische Kokskonventio» be schloß heute, die Verladung um 5 Prozent über die volle Bechält- niszahl sreizugeben. Breslau. Heule mittag hat die Verwaltung der Giesche- Grube folgende Bekannunachung an die Arbeiter erlassen: "Der Belegschaft wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Gesellschoft schon am 6. d. Mts. beschlossen hat, Schritte zu tun, um ihre Arbeiter mit billigem Fleisch zu versorgen» und daß in Ansehung der gestiegenen Fl ei sch preise diejenigen ihrer Ar beiter, die darunter gelitten haben, trotzdem aber regelmäßig und treu ihre Pflicht cnüllt haben, nn Dezember d. I. ein Fest- ge>chenk erhalten werden." Zur Luge in Ruftland. Petersburg. (Priv.-Tcl.) Die Setzer schlossen sich dem Genera lstreik an. Die Lage hat sich sehr verschlimmert. Militärpatrouillen erscheinen in den Straßen. Petersburg. (Priv.-Tel.) Die „Nowoje Wremja" läßt sich ans Petersburg telegraphieren, in England sei uiam über zeugt, Deutschland hindere nicht nur Polens Befreiung, wildern auch die von ganz Rußland. Moskau. lPriv.-Tel.j Wie hierher gemeldet wird, gehen die Wirren in Wladiwostok anscheinend ihrem Ende entgegen. Die meuternden Matrosen brachten beim Festungskommaiidanten ihre Forderungen vor und verlangten die Befreiung der in den letzten Tagen verhafteten Reservisten. Der Kommandant willigte ein, und die Matrosen zogen Air Hauplioachc, aus der die Internierten entlassen wurden, '^ie begaben sich hierauf zu beiden Gefängnissen, befreiten die In haftierten und brannten die Gefängnisse nieder. — Jetzt drohi auch eine Revolte in Scbastopo! auszubrcchcn. Unter Len dortigen Marmetruppen herrscht große Gärung; außerdem wurde ui der Stadt der Generalstreik proklamiert. Neueste Lrahtmel-unAcn vom 15. Novbr. Koloniales. Berlin. Der Kommandant des kleinen Kreuzers „Thetis" meldet aus Sansibar nachstehendes: Paasche ist stromabwärts bis hinter Kantani - Wasserfall marschiert und bat dort KilWa le u t e ü b e r f a llen. Der Verlust des Feindes beträgt 24 Tote, darunter der Rädelsführer Hongo, und mehrere Gefangene Die Vorräte wurden genommen. Ein eingeborener Soldat ist schwer verwundet. Oberleutnant z. S- Sommerfeldt hat mehrere Expeditione- unternommen, wobei der Feind Verluste erlitten hat. Leutnant Stengel unternimmt mit Mannschaften vom Kreuzer ,,Bussard" eine »wölftäaige Expedition nach Moronga und Wirima. Kibata ist am 27. Oktober während der Nacht erfolglos von Aufständischen angegriffen worden, ebenso Kilossa am 8. November frühmorgens. Leutnant Engelbrecht ist dort hin marschiert. Das Detachement des Oberleutnants Strehler ist nach Massassi entsandt worden. zerstört. Die Arbeiter sind ohne len infolge des Schlusses der Bankgeschäfte kein Geld zahlen können. Warschau. sPriv.-Tcl.s 600 Bankangestellte hielten gestern in der Börse eine Versammlung ab. in welcher beschlossen wurde, den Aus st and sortzusetzcn. — Die Leitung der Gasanstalt teilt mit, daß cS bald an Kohlen mangeln werde und Laß infolgedessen binnen kurzem die Herstellung von Leuchtgas werde unterbleiben müssen. — In der Stadt dauern die Unruhen fort, zahlreiche politische Morde sius wieder zu verzeichnen. — Gestern erolodierte in der Nähe des Signalpostens der Eisenbahn in oer Vorstadt Praga cm: Bomb e, ohne jedoch Schaden anzurichten. Am Petersburger Bahnhöfe wurden mehrere Bomben gefunden. London. tPriv.-Tcl.) Hiesige Blätter berichten über ein I u d e n m a s sa c r e in Boigrad in Bessarabien. Dm Häuser der Juden seien erstürmt, die jüdischen Männer zu Tode gemartert, jüdische Frauen und Mädchen nackt durch die Straßen getrieben worden. Ein zu Besuch in Belgrad weilender Rabbiner aus Kischinew sei mit Petroleum übergossen und auf offener Straße verbrannt worden. Berlin. (Priv.-Tcl.) Der Direktor der Koloniakabtelkung. Wirkt. Geheimer Legationsrat Dr. Stübel ist, wie offiziös be stätigt wird, für einen Gesandtenposten designiert, — Kür die Leitung der Kolonialverwaltung ist der Erbprinz Ernst zu Hohenlohe-Langenburg in Aussicht genommen. — Der Abg. Prinz v Arenberg, der als der künftige Kolonial- minister gemeldet war und von dem berichtet wurde, daß «r nur als solcher die Leitung der Kolonialabteilung übernehmen würde, hat einen Bertreler der Presse empfangen und, nachdem er seine Ansicht über den gegenwärtigen Stand der deutschen Kolonial Politik dargelcgt batte, bestimmt erklärt, daß er unter keinen Um ständen gesonnen sei. die ihm übrigens noch nicht offiziell anaebp- tene Leitung der Kolonialgeschä'te anzunehmen, da er sich eurer seits nicht wr den geeigneten Mann zur Ausfüllung dieses unsoa bar schwierigen Postens halte, andererseits sich aber nicht berech tigt fühle, seinen Aachener Wählern, die er seit nunmehr W Jahren im Reichstage und Landtage vertrete, untreu zu werden. Nienial aber würde er an die Nebernahme des Amtes die ihm fälschlich zugeschrtebenr Bedingung geknüpft haben, die Kolonialabteilung zu «nieni eigenen Kolonialamt und seine Position in demselben >« de» eines Staatssekretär» zu gestatten. Solche Eitelkeit« U>»e» ihm fern. I8/6L 'N8 NIMMg '^Sü 191SMX EPSSckg
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