02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.05.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040522025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904052202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904052202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-22
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Die r ivaiüae Äruud i.eilc <ca. s Silben) so WoÄn liindinungen auf der Privatst»? leile 2S P!,.; die llipaitiar Zeile aui Tcn leite so Pk,.. ul» Eiuaeiaudi Zeile va Plu. In -inmmer» uach Sunu- »nd!>rlertaac„ i walttgn so Bia.. aus VrivaiieUe so Pia. sivalliae Zeile aus Terilciie und a!) ivinaeiandi so Pia. Auswärtige Ai» iräae nur gegen vorausvezabiutig. Leicalliaiter werden Mit Ni Pia- berechnet. Nerülvrechanichlnü: Um» 1 Nr. U und Nr. LUS«. AuA. ^üknsckepfLr^ökne Vnex6en s?r. plsuenscstesir. 20 ^luf^üKe allen kj»ot0LrLpIü8<rI»v Apparats kmil N„8i:!,e »iE. ZL 28. Nr. 142. Wkttl: Nussisch-japanücher Kiieg. Neueste Drablberickte. Hvtnachrichtcn. Herzog Paul Friedrich vou Mecklenburg s, Blumeukest. Posrausweiskalten. Gerichtsvcllianolungcu. „Norma". Kuustausstelliing. Lvnntall, 22. Mar 1W4. Der russisch-japanische Krieg. Es hat tatsächlich den Anschein, als ob die Japaner vorläufig in ihrem weiteren Vordringen in der Südmandschurei durch die Houptarmee Kuropatkins ernstlich gestört, ja stellenweise zurück- geworfen worden sind. Eine amtliche Bestätigung des bereits in einem Teile der Auslage unseres Morgenblattcs verzcichncten Geöüchts, dah der Führer der 1. japanischen Armee, General Kuroki, unter großen Verlusten geschlagen worden sei, liegt zwar noch nicht vor: indessen lassen verschiedene andere Einzelmeldungen darauf schlichen, dag die Russen m den letzten Tagen mehrere Vorteile errungen haben. So berichtet das „Reuterjche Bureau" aus Niutschwang: Die Russen jubilieren über den Erfolg, den ihre Truppen errungen haben, indem sic dem Vorrückcn der Japaner nach Niutschwang Einhalt getan haben. Sie betrachten es als ein günstiges Vorzeichen, daß sie ihren Erfolg am Ge burtstage des Kaisers erlangten. Nack den letzten Berichten rückt die japanische Jaluarmee in zwei Divisionen vor, eine auf Haitscheng, die andere auf Liaujang. Man glaubt, das; die Russen, ihre Strcitkräfte zusammenziehend, südlich von Liansang auf die Japaner gestoßen sind, sic zurückgetricbcn und ihnen schwere Verluste beiaebracht haben. Dem „Daily Telegraph" wird aus Mnkdcn vom 19. Mai gemeldet: Eine starke japanische Streitmacht rückt auf Mnkdcn vor in der augenscheinlichen Absicht, die Rückzugslinie der Russen abznsckinciden. — Nach einer weiteren Meldung desselben Blattes aus Niutschwang haben die Russen eine geschickte strategische Umgchungsbewegung gemacht, tzurch welche die vor geschobene Stellung der Japaner im Osten von Liaujang bedroht ist und die Javaner gezwungen wurden, sich nach F ö itg h w a n q t s ch c ii g z u r ü ck z ii z i c h c n. Wie Gcncraladjutant Kuropatkin vom 19. Mai dem Kaiser aus Liaujang berichtet, begann eine Kosakenavtcilung am 18. Mai um 8 Uhr morecns in einer bergiaen Gegend nördlich von Fönghwangtscheng ein Gefecht mit einer Abteilung der java nischen Vvrhut. das b's 21^ Uhr nachmittags dauerte. Der Gegner wurde auf eine Ausdehnung von 20 Werst nach und nach aus vier Stellungen zurückg cd rängt. Die Verfolgung der japanischen Abteilung wurde bei.Dadiandsi, etwa 18 Werst nördlich von Fönghwangtscheng. aufgcgeaen. Sechs Kosaken wurden vcrwnndct, zwei Pferde getötet und acht verwundet. Im Tale des Zaolie bis zu dem nach dem Tschangnlin-Paß, 25 Werst nördlich von Fönghwangtscheng, führenden Wege und im Tale deS Aiho auf der Strafe Saimadsa-Äuandiansian Sls Ticnd- sialindsa ist der Gegner nicht gesehen worden. Eine japanische Eskadron, die am 17. Mai aus Knandiansian nach Saimadsa ausrücüe, drängle eine russische Streismacht bei Chaogc, 15 Werst non Knandiansian, zurück. Diese entfernte sich ohne Verluste, lim 15. Mai näherte sich eine japanische, 2090 Mann starke In fanterie-Abteilung Salidsaivudia, kehrte aber eiligst nach Fönqh- wangtscheng zurück Am 16. Mai wurde das Dorf Salidsaipudsa von einer japanischen Kavallerie-Abteilung acrLimt. Von javanischer Seite wird amtlich gemeldet: Eine zu dm japanischen Streitkräftcn aus der Halbinsel Liautnng gehörige Ab teilung Infanterie, die eine Rekognoszierung in der Richtung aus schaiitsuchan machte, traf ans zwei Abteilungen russischer Infanterie, die nach halbstündigem Gefechte zurückgcworfen wurden, 'lins russischer Seite fielen 1 Offizier und 40 bis 50 Mann: aus javanischer Seite fielen 1 Offizier und 1 Mann, 1 Offizier uns 8 ALann wurden verwundet. - . Untergänge des „Hatsuse" und „Joshino" liegen folgende, bereits kurz in einem Teile der Auslage des Morgen- blattes verzeichnete Meldungen vor: l Petersburg. Dem „Russischen Tclegraphcn-Rurean" wird von dem Korrespondenten in Mukdcn unterm 20. Mai ge- ! meldet: Tie Anzah! der mit den Schissen „Hatiuse" und „Joshino" ! untergegangcnen Mannschaften wird hier auf mehr als 700 ge schätzt. D:e Nachricht rief hier aufrichtiges Bedauern hervor, weil sg viele tapfere Leute, die schon Beweise der Bravour ab gelegt, umgekommen sind. Ein Versuch der Japaner am 14. Mai, am Kerrgolfe zu landen, mißglückte. Tokio. Wie hierher gemeldet wird, befinden sich ein javanischer Marineoffizier und 30 japanische Marinciolüastn als Gefangene in Port Arthur: cs sind wahrscheinlich UcberlcbenLe von den Bemannungen der heim letzten Angriii im Hascncingcingc von Port Arthur gesunkenen japansichen Schisse. ! Tokio. Der Konti,-Admiral Toga, der nicht derselbe ist, wie der die Flotte befehligende Vize-Admiral Tooo, berichtet: Er hatte den Befehl. Kaiping auf der Liaittuiig-Halbaiicl, südlich von Niutschwang, anzugreisen. Er kam bei Port Arthur an, bald nachdem die „Hatiuse" ausgcflogen war: er leistete Hilfe bei der Rettung der Mannschaften und beim Abschlagen des Angriffs der russischen Torpcdobovtsslosillc. als sie kerauskam. An demselben Abend lief Toao in den Petschili-Goü ein, rekognoszierte am 16. Mai die Küste in der Nähe von Kinischon und trieb den Feind von der Hügelkette bei Tongjchan zurück. Nachdem.Togo die Sec von Mincn gesäubert batte, lies er am 17. Mai in die Kintickwn- Bncht ein. Die Kanonenboote beschossen die Eiscnbahnbrüäe. einen Militärzug und beschädigten ciniae Gebäude. Von der Situation in und um Nint schwang gibt im sveziellen noch folgende, vom 20. d. M. datierte Mitteilung Kunde: Die schweren Geicbütze sind aus den Forts entfernt und. wie es beißt, nach Haitscheng gebracht worden. Eine Fcld-Battcrie ist heute hier eingctrosscn. Die Russen versichern, sie würden in wenigen Tagen hier 3000 Mann haben. Die Janancr sind Herren der Eisenbahn südlich von Wcifanglicn. Tie russischen 'Abteilungen auf dem Wege zwischen Niutschwang und Wasangtien sind nur gering: sic bestehen nur ans Patrouillen. Fast alle Tclegraphcn- drähte längs der Eisenbahn sind zerrissen. Ter Militärtelcarayh von hier nach Port.Arthur arbeitet noch, aber die Javaner lesen. Wie es heisst, d'e aus ihm exvedicrteu Depeschen mit Hilie von JuduktionsMvparciten. Der Geburtstag des Kaisers vou Ruß land wurde hier besonders festlich gefeiert. Nach einem Telegramm der „Daily News" aus Tientsin ver lautet dort, daß 70000 Russen zum Entsatze Port Arthurs marschieren. Die Japaner werden infolgedessen ihre Oisensiv- ovcrationen be^ckileunigen. 45 OM Alaun seien bereits in Kint- schau und Talienwan gelandet, wodurch Port Arthur gänzlich eingcschlossen sei. Täglich finden Scharmützel längs der Eisen bahn statt. Die Japaner gedenken anzugreisen, wenn sie 50000 Mann stark sind. Inzwischen werde Port Arthur täglich von der Flotte beschossen. In Charbiu sind wiederum zwei japanische Offi- ' ziere hinaerichtet worden, weil sie den Versuch aemacht hatten, die Brücke über den None an der chinesischen Ostbalm zu sprengen. Die beiden Offiziere beißen Okoko und Otti. Bei ihrer Gesangennabme sagten sie, daß sic zu einem Dcrachement von 100 Mann gehörten, das den Auftrag Hobe, die Eisenbahn an verschiedenen Stellen zu zerstören. Die beiden Offizier wurden in Anwesenheit einer großen Zuschaucrmcngc am 21. Avril zwischen der alten und der neuen Stadt Eharbin hingerichtct. General Kuropatkin hatte dos aut den Tod durch den Strang i lautende Urteil aus Tod durch Erschießen umgeäudert. Der Ricktplatz war von Militär stark besetzt worden und das Publikum durfte nicht näher als auf 400 Meter an die Richtitellc hcran- tommen. Die Anfertigung von Photographien war nicht gestattet. Der jüngere Offizier weigerte sich, sich die Augen verbinden zu lassen, und als inan ihm sagte, daß dies in Rußland Vorschrm sei, bat er, daß man zu seinen Gunsten eine Ausnahme machen möge.. Der ältere Offizier, ein Stabsoffizier, zeigte sich nich» so tapfer, ließ sich aber auch ohne Widerstand zur Hinrichtung vorbcreiten. Einer der Javaner erklärte, Katholik zu sein uns beichtete vor seinem Tode in Ermangelung eines katholischen Geist lichen einem russischen Priester. Die neuesten Meldungen lauten: Chicago. Wie den „Daily News" aus Tisch isu von heule gemeldet wird, wurde dort um jOs,st> Uhr vormittags eine bei- tige Eyplojion in der Richtung von Port Arthur gehört. — Demselben Blatte wird aus Tokio vom 20. telegraphiert: So bald die Vorbereitungen beendet sind, werden die Javaner .ine» Angriff aus Port Arthur versuchen. Die Belageruugs geschütze sind noch nicht in ihre Stellungen gebracht. Auch wer den die zum Sturm auf Port Arthur bestimmten Truppen noch verstärkt werden müssen. Man ist zwar überzeugt, daß der An griff große Verluste erfordern wird, aber man glaubt, Verluste an Menschenleben ersparen zu können, wenn man die Bctesli- auugcn unschädlich macht, zumal das Vorhandensein unbeiveg- sicher Minen eine starke Gefahr bildet und ein heroisches Vor gehen erfordert. , . . ^ . Tokio. Im kaiserlichen Lanptauartiere wurde dos Geruch: verbreitet, der russische Krcu'er „Bogatyr" sei bei dichtem 'Nebel außerhalb des Hafens von Wladiwostok aus Grund geraten und vernichtet worden. Petersdurq. Die Kaiserin-Mutter empfing gestern in Gatscliina den Gesomtvorst.cmd. sowie die Aerzte und Schwestern des morgen nach dem Kriegsschauplätze abgehcnden evangelischen Feldlazaretts. Unter den empfangenen Vorstandsdamen befand sich auch die Gcmabliisdcs deutschen Generalkonsuls Maroni. Die Kaiserin zeigte warmes Interesse für die Einrichtungen deS Lazaretts, unterhielt sich längere Zeit huldvoll mit den Erschienenen und überreichte jedem ein Erlöscrdild. Neueste Drahtmeld»mgen vom 21. Mai. Berlin. Der Kaiser begab sich heute nach Liebenbcrg. um dort an der Hochzeitsfeier im Hause des Fürsten Eulenburg- Hcrtescld teilzunehmcn. Kiel. Ter Großhcrzog von Mecklenburg-Schwerin ist heute vormittag hier cmgetroffcn. Köln. Tie am nordamerikanischcn Passagier verkehr beteiligten deutschen, französischen, belgischen und holländischen Dampsschisfahrts-Gescllschasten beschlossen, den von der englischen Eunardlinie auf verschiedenen kontinentalen Vcr kchrsgcbietcn gegen sie gerichteten Maßregeln durch Herabsetzung der Fahrpreise nach Amerika ab London und Liverpool auf 40 M. zu begegnen. Hamburg. Der hiesige Schleppdampfer „Wilhelm" über - rannte heute morgen aus der Elbe eine Barkasse des englischen Shipping Office von Findlav Durkec u. Ey., die acht englische Matrosen nach dem im Scgclschiffhafcn liegenden Dampfer „Lord Erne" bringen sollte. Ein Matrose ertrank, während der Führer der Barkasse und die übrigen 7 Matrosen gerettet wurden. München. Die „Korrcsp. Hofsmann" schreibt: Nach einen: Privattclcgramm der „Münch. N. N." behauptet der römisch. Korrespondent des „Temps", man glaube dort, daß die Jndis kretion, welche die Veröffentlichung der p ä pstl i ch c n Note er möglichst, von Bayern ausgcgangen sei. Eine solche Annahme ist durchaus unbegründet. Tic Art der Behandlung diplomatischer Knust uud Wissenschaft. - 1* Wochen ^Spielplan der König l. Hoftheater O pernhaus. Sonntag: „Die Zauberflöte". Montag: „Tann- häuier". Dienstag: „Der Freischütz". Mittwoch: ..Norma". Donnerstag: „Violetta". Freitag: „Die Boheme". Sonnabend: „Tos Glück"; „Großmütterchcn erzählt". Sonntag: „Die Huge notten". Montag, den 30. Mai: „Die Meistersinger von Nürn berg". — Schauspielhaus. Sonntag: „Stella und Antonie". Montag: „Die deutschen Kleinstädter". Dienstag- Rose Bernd". Mittwoch: „Der neue Tag". Donnerstag: „Wilhelm Dell". Freitag: ZuM ersten Male: „Im Hafen". Sonnabend: „Der Probevfeil". Dedenroth: Herr Martini a. G. Sonntag: „Im Hasen". Montag, den 30. Mai: „Der neue Tag". f* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof- iheatcr. Bei der Einführung der Volkstümlichen Sin fonie-Konzerte im Opernhause ging die Königl. General diesen Erwartungen keineswegs entsprochen hat und selbst oie Plätze zu ganz billigen Preisen zum Teil unbenutzt gebsieben sind, sicht sich die Gcncraldirektion veranlaßt, die Veranstaltung volkstümlicher Sinfonie-Konzerte für die Zukunft aufzu geben. Die Generaldirektton hat sich zu diesem Schritte um ss mehr entschließen müssen, als die Vorbereitung der Konzerte mit einer Vermehrung anstrengender künstlerischer Arbeit für die Königl. Kapelle verbunden ist, die in keinem Verhältnis zu dem Besuch der Konzerte steht. s* Königl. Hofoper. Neu einstudiert: „Norma". Die Oper wurde vor einigen siebzig Jahren für das Scala-Theater in Mailand geschrieben: von dort aus machte sie mit Aussehen erregendem Erfolge die Runde um die Welt. Unter dem heutigen Gesichtspunkte betrachtet, muß uns diese Sensation von damals völlig unbegreiflich erscheinen. Liebe und Verrat, Mord und Tod werden auf eine und dieselbe Mehodie, auf den gleichen Rhythmus gesungen, der Behandlung der Singstimmen begegnet man in den verschiedensten Situationen immer >n derselben Weise, immer haben wir die gleiche stereotype Form vor uns. die endlose Kadenzicrung unzähliger Fermaten, die Begleitung jedes Stückes durch Trompeten und Pauken, überall derselbe geistlose Schlendrian, nirgends ein echter Akzent, ein aufrichtiger Seufzer: dafür um so mehr falsche Sentimentalität. Und dabei macht „Norma" von den Opern der damaligen italienischen Schule immer noch eine rühmliche Ausnahme, weil sie ein in man auch heute noch die Bewunderung nicht vorenthalten. Solche Verhältnissen mit dem erborgten Heiligenscheine einer Ober- verstreute, wirklich schone Fragmente und abgerissene dramatische > prstsstriu, und nur die persönliche Rache, Neid, .Haß und Eifer- Phrasen sind allerdings das Einzige, was uns von Bcllinis> sucht lassen sic Sevcr, ihren Geliebten, als Tempel- und Tugend- Ruhm übrig geblieben. Hier hat er stellenweise wirklich echt schäudcr verderben, nicht die Reue, nicht die Liebe zu den empfunden, aus dem Jnnersstn gesprochen, wahrend er sonst nur i Göttern und zu ihrem Volke. Aus allen diesen Fehlern. Laster» an Gesangsvirtuosen dachte, immer nur an die Kehlen, nie- und Widersprüchen ergibt sich ein förmliches Ehaos von Affekten mals an die Seelen. In den Kehlen lag und siegt denn auch und Akzenten, ein Weib, dos einen Vulkan von leidenschaftlichem einzig und allem der Erfolg, der mit Bellini und Donizetti erzielt Empfinden unter der Maske der Keuschheit und Reinheit in sicö werden kann. Wer im stanoe fft — leider sind es zur Zeit nur trägt. Die G e s a n g s künstlerinnen, die eine solche kolossale — diese korper- und seelenlosen Gesänge m ihren diamatische Aufgabe restlos bewältigen können, sind illusorisäi dm:s mit Bellini und Donizetti auch in unscren^Tagcn noch auf mst man annehmcn darf, im ersten 'Versuche, sthr lobenswert, sicheren Erfolg zahlen, wenigstens dort, wo die L-cnstbilitat nicht Sie zeichnet bereits in scharf charakteristischen Umrissen, ist sief geht. Aber wo finden w,r heute Sänger und Langcrinncn bringt Leben und Farbe in Figur und Situation. Die Größe, solchen Schlags, Persönlichkeiten, die. wie ehemals, den Kom- per mächtige Wurst die Norma. namentlich im letzten Bilde, zur ponlstcn als Ideale galten, „für die sie ihre Werre schrieben-? Erhabenheit einer Heldin und Märwrcrin erheben, blieben Nach dieser Richtung hm sind wir arm, sehr arm geworden, fester» allerdings noch ein Ziel des Wunsches. Die zahlreich und wenn wir hier und da noch einem oder einigen dieser Halb-, erschienenen Hörer waren indes ganz anderer Meinung. Frau gotter begegnen, so finden wir sie eher bei uns, als m Italien, ^ Abendroth wurd? vielfach auf offener Szene und am Schluffe wo sie seinerzeit so üppig gediehen. Davon hat uns zuletzt das ^ Vorstellung durch mehr als ein Dutzend Hervorrufe gefeiert. Caruso-Gastspiel wieder uberzeugt. > gsZ sie bereits das Vollendetste dargeboten. — Auch alle Immerhin gab uns Frau Abendroth eine gediegene, ? anderen Solisten sangen ihre Rollen gestern zum ersten Male: gesangskünsilerisch ganz treffliche Normo. Sie verfügt'sie bestanden meist vorzüglich. Herr v. Vary deckt mit seinen in reichem Maße vor allem über das, was musikalisch für diese großen prächtigen Mitteln den Scver vollkommen. Kaum ein Nolle unerläßlich ist: Kraft der Stimme in Verbindung mit her-^ anderer Tenorist wird ihn machtvoller im Volumen der Ton- vorragender Gesangsvirtuosität: sie versteht cs, diese für gewöhn-: gcbung fertig bringen: er beherrscht die Rolle stimmlich voll- lich sich fremd gcgcnübcrstehenden Mittel künstlerisch j kommen. Nur wird er sich hüten müssen, aus der Partie mehr feinsinnig zu einem harmonischen Ganzen zu ver- bcrausholcn zu wollen, als sie tatsächlich hcrgibt. Sie verlangst schmelzen, fodaß Koloratur- und Kadenzenunfug als wie gesagt, in der Hauplsachc nach Lunge, weniger nach Geist, annehmbare Beigaben der dramatischen Phrase, nicht als und wenn Bellini bei Phrasen, wie z. B. „Was mich kräftigt Hauptzweck der Aufgabe erscheinen. Da es Frau Abendroth auch - und beseelt", mit dem Forte-Zeichen auch noch ausdrücklich nacki nicht an Wärme, leidenschaftlichem Empfinden und -Hoheit des ! einem Vibrato verlangt, so ist damit gan^ deutlich gesagt, wo Ausdrucks mangelt, erhebt sie ihre Norma zu einer hervorragen- ^ er hinaus will. Hier in geistreichen Affekten und Akzente» den musikalischen Leistung. Noch mehr als in der musikalischen zeichnen zu wollen, den Rhvthmus zum Zwecke einer vcrnünf- Verkörperung stellt die Rolle große Ansprüche an die Dar-^tmeren Akzentuierung obzuänder», gibt der Bcllinischcn Cantileii..- stcllung, denn nur wenige andere Opcrnfigiiren sind so reich an eine total fremde Physiognomie. Hier gilt die Phrase, und charakteristischen Farben und Widersprüchen, wie Norma. In der ist »nd bleibt Meister, der sic in ihrem schattenhaften Wesen dieser Hinsicht ist sie ein Chamäleon der schönsten Art; sie am effektvollsten zu behandeln versteht. Mit Geist und Verstand schillert, je nachdem es gebraucht wird, in allen Farben. Als bat ein Sevcr nie etwas zu tun gehabt. In der Schönheit der keusche Priesterin und geweihte Orakclvcrkünderin, die keinem Mittel und dem Bestreben, gleich im ersten Versuche das Beste Mann in die Mgen sehen, sich diesem mir verschleiert zeigen zu geben, zeichneten sich neben den genannten beiden Trägern Mann in die Augen sehen, sich diesem mir verschleiert zeigen zu geben, zeichneten sich neben den genannten beiden Trägern durfte, ist sic Mutter zweier Kinder, die sie noch dazu einem des Werkes sehr vorteilhaft Frl. N a st als Adalgisa und Herr Seoer, dem Feinde und Unterdrücker ihres Volkes, geboren. Pl a s ch k c als Orovist aus. Das Hauptverdienst um die an , ,,, ^ . Mit diesem Manne, der Plage ihres Landes, lebt sie im Aller- technischer Bravour überaus reiche und glanzvolle Vorstelluna por allem dem ersten Teil der herrlichen Arie «Casta Diva", wird! heiligsten der Götter, im heiligen Haine, in den sittenlosesten I gebührt Herrn v. S ch u ch. der, ein Meisterdirigent der rtalieni»
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