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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.10.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021009024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902100902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902100902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-10
- Tag1902-10-09
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Diese« Blatt wird de« Lesen» von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereu« al« Abend-Ausgabe jugestellt. während e« die Post-Abonventen am Morgen in einer GejammlauLgabe erhalten. verugigedM: «t,,Dr»»dner«a«>in«tni' ex!»««««» S,»ls ise Ve»kd«r >» Dir»d»v und der nuailien Umuedun,. u» die NuMMii, durch »>,»»« Aoirn udn »»»»«Iltnuair eckotat. erbauen !x>> «alt an rriockentaaen. die i"L> auiton». ^«rKl»««-' 'vlar,'. in «>»«> »aenauo,ade». *»«»»< und »ie,»»s «uaesteUi. «ichdruet aller »rmel u. Lriainal- äU 'au itaN» v»norar. nivrüLe ble'den imd»iucki> den underumntinat: ManuNiwie nikidea »bewahrt. »ei«,ramm.»drei»«: »achrtch«»» Lre«»e«. Kegr:LrnSet L8LV Ureigen-tanf. Annabme von ilntündiauiiaen Ins NaLmiitaaS 3 Ubr La»». »nd 'iIneilLos nui Monenlkrolie A vo» II bis '/.I Ulir Die U»a»lae<i>>un!> »eile «ca » LNbeni so P'u, A» Ilindiaunakn aut brr Puvaneilk :!>lie ne. Pi» dir LivalNar iieile als „iLin- „riandl oder aul Lenieile M Pia igu ivummeni nach Lonii und Neiel- taaen i bei Livaltiae Gruudmlril 3v. ao bei « uns uo Pp,. »ach be loudeiem Lullt 'Auswürliae -1»t In,Sk nur aearn Porattedeialjiuni. LUcablällei weide» mll wPia. beiechiiel. Vertag von Ziepscti L Retctiardt. NernlvrechanlLIud: Al», I Nr. U u,w Rr. 20VV. it. IlllliisSkliers jf krüdor b. HG »vlininnti» Vroselvn s rlvelrloklstttilt VorwoiNstiasiv 8 L1i«llgieI»«rvl i. >»»odtasvl«brii» 8psciLl-fabi-i!< fiii' lackst üur kosiekti^iing cksr m seinem IVerlc rnr u- nnck dt!'»»«,, Iii-Iiiiit »> ,»>>>; ckienencken neuesten, mockernsleu Llelitrisclien Lalrüße mll Iliiiclclaiüfilrlöiieni^ erssel,eu8t 6M. Derichsweiler Patcntburcau, Dresden. Strubestraßc 2. Filialen: Berlin und Jranksmt a. M. Nr. 27V. rimael: Neueste D>ahtdelichte, Hofnachrichien, Elcktri'chcS Piütamr. Gettchtsverhandlungen. Moria von Magdala. Spott Tonnerstals, v. Oktober 1V02. Neueste Dralrtmetdunaen °om 8. Lktober. Eadinen. Heule früh besichtigte der Kaiser die Guts- wirihschast Um IN Uhr wurde die neue Schule in Gegenwart des Kaisers eingeweiht. Sodann bcsichligle der Kaiser eingehend die Ziegelei. Die Besichtigung währlc bis 12h^ Uhr. Hagen i. Wests. In der öffentlichen Versammlung der Generalversammlung deS Evangelischen Bundes gelangte eine Anzahl von Refoluiionen salzenden Inhalts zur cmjtimmigc» Ännahme: In Uebereiiisluiimung mit der Proviiizialverfammlung des Rheinischen Haupt Vereins gab die Versammlung ihrem Be dauern Ausdruck über die Miiiistcrialocrsügung, durch welche die Aufstellung und Verlegung von Altären aus öffentlichen Siratzen und Plätzen bei Frolimeichnains- und anderen althergebrachten und neujugencdlingeiiden Prozessionen widerruflich gestatte! und als einziger Grund der Versagung die z» besürchicnde Störung des Verkehrs und der öffentlichen Ordnung hlngcstclll ivird. Eine zweite Resolution bctrifst die Landesverweisung rcichs- dcutscher evangelischer Geistlicher in Oesterreich im Widerspruch mit den in Oesterreich bestehenden Gesetzen der Glaubcnssreihcit. insbesondere mit der Bestimmung des 8 1l des kaiser lichen Patentes vom 8. April 186t, wonach den Evangelischen die Besugniß gewährt ist. für den Kirchen- und Schuldienst mit Ge nehmigung des Ministeriums Ausländer, insbesondere Angehörige eines deutschen Bundesstaates, zu berufen. I» eurer dritten Reso- Ilition spricht die Generalversammlung ihre Genugthuung aus, mit der die badische Bevölkerung die ans Einführung von M änncr- klost ern gerichtete Forderung des Ultramontamsmus zurückgc- wiesen hat. Eine vierte Resolution erklärt die freudige Zustimm ung zu ven von der prcusstschcn Reg.erung zum Schutze des be- drohten Tcutschthnms in den Ostmarken ergriffenen Mast regeln, »nd in einer fünften endlich giebt die Generalversammlung der Hoffnung Ausdruck, dast die aus einen engeren Z n s a in m e n - ichlust der deutsch-cvanael sehen Landeskirchen gerichteten Be- strebiingen von Erfolg begleitet sein mögen. Oberbau einer Eiscnbabnbrücke in Brand gesteckt. Als Arbeiter zum Löschen des Feuers herbeieilten, wurden aus sie Nevolver- tchusse abgegeben: doch wurde Niemand aelrofse». Tic Ver- brccher entflohen in der Dunkelheit. Ter Ärano konnte gelöscht werden. Ans der Brücke fand man einige mit Petroleum gefüllte Einicr. Newnork. Tem „Ncwvork Herold" wird a»s Rio de Janeiro gemeldet: Telegraphische» Nachrichten aus Para znsolyc sind bolivianische Truppen in brasilianisches Geb et ein ge- dru ngen, habe» mehrere Toner angcgrff'cn und zwei Brasilianer mitgenommen, die sie beschuldigen, an dem Aiisstand im Acre- Bezirk bethciligl gewest» ;» sein. Nokohaina Ein Blakt '»Tokio ergebt sich in deftigen Erörterungen darüber, dast 'rantoinchc Blätter Ja van dewndcre Absichten an! Siam z»>chreiben. Das nibreude Blatt ^I>,i" ivent daraus büi. dast die A»steUu„a vo» Franzoien in Korea den Javanern keinen Aninst zn> Kritik gegeben bade und richtet an die Iianzv'cn das Er itchrn. auch tbrerleits aerenuber der Amiellung eines eiuzigcn Japaners in Siam cine ruhige Haltung zu bewahren. Oertiilhes unv LnchsischcS. reSden. 8. Oktober. Köln. Wie die ,,Köln. Botks-Zlg." meldet, stürzte gestern Abend in Goldhcim bei Tüsscldors eine Lokomotive in eine Grube, über die das Gleis führte. Zwei Arbeiter kamen hierbei um s Leben, vier wurden schwer verletzt, zwei werden vermistt. Wien. D>e .Neue Hr. Pr." meldet ans Boten: Seit einigen Tagen wird der Kaiisma»» Tbcek ans Berlin vermistt. Er wollte von Wcnalnbnbad eine Schlernrour unternehmen, von der er nicht zurüctgelehtt ist. Tic bisherigen Nachforschungen waren ergebnistloS. Paris. Wie verlautet, haben in der gestrigen Sitzung des Ausschusses der Bergarbciteroerbände einzelne Mitglieder die An sicht ausgesprochen, dast bei der Regierung noch ein letzter Schritt versucht werden solle, che man einen so folgenschweren Beschlust, wie den des Gesa m m tau ssta nd es, fasse. Tie cndgiltigc Entscheidung wurde daher auf heute verschoben. St. Elienne. Im hiesigen Kohlenbecken ist der General- ausstand erklärt worden. Ein Zwischenfall ist bisher nicht ge meldet. , Spezia. Am Hasen von Panigaglia explodirte ein Gesckost. Iünf Mann wurden gelödtest zwei verwundet. London. Ten Abendblättern wird aus Newnork telegra- phirt, Mitchell habe den Vorschlag des Präsidenten Rooscvelt nbgclehnl mit der Begründung, dast derselbe keine ausreichende Bürgschast biete. London. Wie das „Rcutcr'sche Bureau" erfährt, ist die, Bahnlinie zwischen Salisbnrg und Bulawano sertigacslcllt: worden. Damit ist die Schicncnvcrbindung zwischen .Kapstadt und Be>ra bcrgcstellt. London. Tic Blätter besprechen das sranzösisch - siame sische Abkommen mit grostcr Zurückhaltung und warten de» genauen Mlirtliint nki ,in^ genauen Wortlaut ab. „Standard" und „Tailn Ehroniclc" glauben nicht^doh ein direkter Konflikt mit den englischen Rechten vorlicge. Scbastopol. Gestern lllachmittag traf Grostsürst Nikolaus Nikolajewitsäi an Bord des Panzerschiststs ..Georgi Pobjedonoszew" aus Konstantinopcl hier ein und fuhr fosort im Wagen nach Livadia weiter. Tiflis. Aus der nach Ssabcrntschi führenden Iweiglinic der transkaukasischen Bahn wurde am Abend des Oktober der —* Ihre Majestät die r> v » igi» WiItwe wird sich morgen Isoimiilag zu einem etwa weiwvch'ac» Ansevkhalie nach Scvlost Sibnllcnort in Schlesien begeben. Ihre Koma! Hobelt die Iran Giästn von Ilaiidern. die z. Z. zu Beiucb m Villa Stiebst» weilt, ivird Ihic Mawstät narb Sibbllenott bealctkeii und voraiissichllich bis 12 d. ÜN. bottselbil verbleiben Im <stcso!ge iverde > sich liesinven: Iran Obcibosniesstenn v. Pstngk. Evc, aaosdaaie (llräiin Reultner r>. Wehl. Hosträuleni v. fflbckcn ii«b Obervomieiner. Wiikl. Geh. stiatv v. Malortie. Erc, ivwic Hosdame Giäii» va» der Bmch und der Oidvnuanzoksizicr Obcrstieuinant Tcrlinbcn. —* Tein Hüttenveiwalter Sack im Ei'stnhiilleiiwerk E>la der Iirma Nestler». Bieiifeld ist a»S Anlast 'eines sOiäbiigcn Ticnst- lubilünins das Rillcrkrcuz 2. Klasse vom AlbicchlSordcii veilichen wolden. —Auf dem Rückwege von längerem Urlaube wohnt Herr Polizeipräsident Le Malst re zur Zeit im Autkrage der .König!, sächsischen Regierung dem vom <. bis IO. d. M. in Irankturt a. M. tagenden internationalen Kongresse zur Verhütung des M ädchcn - Handels bei. —* Ans ihrer Reise nach Wien zum Besuch am österrcichochen Kaiserbose wird Grät in Lonva». sie vormalige österreichische Kronvrinzcssi» Stephanie, voraussichtlich in Tresden die Zalm ans lnize Zeit unterbrechen, da sie in der Picrion'udcn Heilanstalt z» Eoswig. in der ihre unglückliche Schwester Lüste. Pr > n; c i s i n von Koburg. seit mehr denn Javressrisl in Bekanoliing ge geben ist. zu einem kurzen Bciuche bei dicicr envarict wird, lieber die Ktanke drang in -er listigsten Zeit wenig me!» in die Ocisent- liehkrit. und dieses Wenige klingt durchaus nicht tröstlich So nahm Pruizeisin Lüste die >br von Tirelror Pierson gemachte M>l- Ibeilnna vom Ableben ihrer Mutter der Königin der Belg er. fast ohne alle innere Antbcilnabme ans und beantwortete sie nur nut mehrmaligem langianicn stillen Kopfnicken Uebervauvt ist die Antheiliiadme der Patientin an Allem, was in der Welt vorgebt, sehr gering, und auch für ihre eigenen stüheren Erlebiiisie bat sie um ei» mattes Gcdächstns:. Während sie vordem eine grvstc Vor liebe für ko'ibare Toilrllen und Schmuck zur Schau trug, auch noch nach ihrer Ansnabme in die An'tatt. ist sie inzwilchen ganz davon abgckonime» und bat eigentlich mir noch an Blumen und Pflanzen eine rechte Irende. An ihre Heilung glaubt man in ärztlichen Kreisen schon längst nicht mehr, sa kaum noch an cine Besserung. —- Nach dem Gesetz vom 1. Juni 1898 iReichS-Ge'ckblatt Seite 90ö) ist strafbar, wer bei der gewerbsmässigen Abgabe elek trischer Energie znr Beleuchtung n»d Heizung, sowie znm Belr ebc von Motoren Elcktrizitälszäglcr verwendet, welche vom Sollwerih grössere Abweichungen zeigen, als sie nach der Bekanntmachung vom k> .Mai l!»OI (Reichs Gcictzblatt S. 127) znlä'üg sind. Um den Interessenten Gelegenbeik zu bieten, die bei Abgabe elektrstcher Eneigie benutzte» Zähler ans ihie Richtigkeit amtlich pni'en und beglaubige» r» lasse», ist sür baS Königreich Sach'en in Ehemnin lNeustädier Markt ein elekIriIcheS P > iiiamt eirichier worden, dessen Eröffnung in nächster Zeit bevoriteht Daselbst könne» nicht allem Elekliizitätssähler fnr Ollcichstrom. sowie stir ein und »icbrphailgen Wechseg'tiom bis zu Lirvmstärl cn von 200 Ampere und Spannungen von ?>00 Volt >» icpen, Stronikreis gcvriifk, 'ondern noch znr Messung von Strom. Spannung und Leistung bestimmte Schalttafel- und Montage Instrnnienke gcprüst und bcalaubigt weiden, wscrn letzleie einem von der Plwstkalii ch- Technischen :i>etchsa.islnlt als beglaubignngSsähig anerkaiinlen Lvstem angebölen und uni Oileichstrom aepristt weide» lönnen. Tie Prüfungen der Zähler :c. eriolgen nach tstebühreniätzen, die von der Pbpsikaü ch Lechnstchen ReichSan'talt scstgcietzt sind, enl- weder im Laboraiorinm des Piütginies. oder nach Bedart auch ni» Verwendiingsorke lelbst Tie intcrestirten Kreise weide» Meran» nut dem Bemerken nnsmerksam aemacht. dass cS sich gegen über den oben erwähnten geietslichc» Besbmimlnaen zur Vermeid- »ng von Unziiträglichkeilen empiieblt, die bei Abgabe clektriicber Eneigie gegen Entgelt benutzten Metzgerätbc cincr amtlichen Pust- iing und Beglaubigung unler-iehcii z» lassen. —» Bei Einliagung m die am 12 d. M. von den Ha»s- wirllien dem Niwiber zur Untei'chlist vorziilegcndcn Ei» l o in m c n N c ii c r l> a u s I i >1 c n ist. da diele Lilien die amtlichen Unterlagen zu den Eiiilchämingskaiafielii bilde», daraus ;» achten, das: alle Angabe» in de» eiben recht deutlich und de» Thal ia ch c n cimprechend gemacht weide», da falsches Angehen des Slandcs. was bi-hcr whr oft zu bcobnchien war. leicht zu Ein- lchätziiiigen Veranlassmig geben lann, wc.che sur die betresscnden Beiiragsvslichtige» pekuniäre E»>b»s;en. z»in Mindeste» aber um ständliche Reklamationen und Zeuverluste nach sich ziehen. Bkwnocie Beachtung verdient secner noch die EinsteUimg des Gle lhc»shcken»mis'cs. da in Tresve» und anderen Orte» jede vclwidllch anerlamne Religionsgemciiide selvstständig ihre Kirchen- lteucr eroevt. mangels dicicr Eingabe aber Jeder zur Zahlung der zur Landeskirche z» erhellenden Abgabe» hcraiigezogen wird. —* Vom 1. Januar ab ist die A r m e » a r z t st e I l e im 19. Ti'lrikt, mii'astkiid die Vorstädte Pieichen und Trachen berge (52 , 53. »nd 5>. Aimcnoslegcrveiclist ne» zu beictzen. —* Gestern besichtigte cme siadträlhliche Tepiitotwn aus Leeds in England, bestehend aus 7 Herren, an der Spitze ihres Burger- Meisters, die von der Dresdner Straßenbahn noch dem Gold- lchmidbichcn aluuilnothcrimschen Schwcitzvcrsahrcn bei der Laube- gaslcr Nciibaustreckc ansgesuhrten Schicncnschwcis; arbei ten. stkachdciii die Herren unter Leitung des Herrn Ober- ingcnieitrs Schubert von der Dresdner Straßenbahn und des Eriindcrs, Herrn Tr. Goldschmidt aus Essen, die Arbeiten m Lanbegast und alsdann die zweijährigen Ausführungen in der Hcchtsiraße besichtigt hatten, sprachen sie sich mit großer Be- srlcdignng über das Gesehene ans, und schieden mit der Zusicher ung, die heiinathliche Straßenbahn von jetzt ab mit geschweißte» Schienenstößen verbessern z» wollen. Tie hiesige Vertretung ge nannten Verfahrens liegt in den Händen des Herrn EivilingcnicnrS Mar Schiemann, TrcSdcn-A., Stnivestraßc 33. —* Tie ärztlichen Vorträge st» Verein Bolkswohl be ginnen morgen Abend ' ,9 Uhr mit einem Vorträge des Herrn Professors Tr. Schloßmann über „Das N al u rbc>I ve r- fahren". Sic werden reaelinäß.g Tonncrstags statlstndcn und nicht mehr wie früher Wasserstraße 7, sondern in dem von der Iirina Gebrüder Pfund überlassenen Saale in Trcsdctt-Nenitadl. Prießnitzstraße 10, Hinterhaus I., abgchaltcn werden. —* Mit einem Mittwoch, den 15 Oktober Ubr tziach mittags beginnenden Festmahl ans i.'m Königl. Belvedere eröffnet die privilegirte S ch e > b cn i ch ü tz e n - G e > e l l schast der Königl. Haübt- und Rcsidenzstadl Dresden die Reibe ibier dieswiitteiliche» Fcnlichkeüen. Tennelben wird sich zuiiäch'i am 26. November Souper n»d Ball anieihen. —* P olizci bericht, 8. Oktober. I» der O-ucrallee ist gestern Vormittag ein 22 Jahre altes Ticnstmädcbcn vom Fenster stocke eines HauieS in den Hos gestürzt. — Aut einem Ncudane an der Ackermciunsiraßc vcrun glückte gestern ein 48 Jahre alter Maurer. Er trat aus einem Gerüst fehl, stürzte mit einer Treppenstufe in den Kcllcrraum und erlitt eine starke O. net sch ling des rechten Unterarmes, sowie des rechte» Beines. Kunst «nd Wissenschaft. ß*Mitthcilung aus dem Bureau der Königl Hostheater. Im Königl. Opern hg» ic gelange» Donners tag. den 9. Oktober, die Opern „Das war ich" und „Alessandio «tradella" zur Aufführung. Die Äorstellung beginnt nicht, wie angekündigt. >/,8. sondern schon um 7 Uhr. P* Max Halbe ist gestern in Dresden eingetroffcn und wird von heute an den Proben zu seiner Ticlsterkomödie Walburgistag' beiwohnen, deren Erstaufführung für Montag im Königl. Hofschausptel angesetzt ist. ß* Im Alter von 59 Iabren ist gestern inMeißen der Bildhauer Professor Emmerich Andresen, Königl. Sächs. Hosrath, Borsleber der Gestaltungsbranche an der Königl. Por- zellanmanulnklur, aestorben. Der Verewigte war ein vortreff licher Beamter und vielseitiger Künstler, der durch zahlreiche Ar beite» seiner Hand und ein langiährigks Willen auf die Geschmacks- entwickeluiig unserer Staatsmaiiufaktilr beträchtlichen Einfluß aus- geübt hat. ß* Der Gerichtshof deS Landgerichts München I, der, wie schon erwähnt, vorgestern den Schriftsteller Friedrich Benz wegen Majestätsbeleidigung zu zweimonatlicher Festungshaft ver- urtyeilte — der Staatsaüwalt batte 3 Monate Gefängniß bean tragt —, hat sein Urtheil sogendcrmaßcn begründet: Dem Ange- klaKen steht eine Reibe von sehr erheblichen Milderungsgründcn zur Seite. Ter Brief war nicht für die Oefsentlichkeit bestimmt, nur durch einen niedrigen VertraucnSbruch seitens eines vermeint lichen Freundes sei er zur Kenntniß der Behörde gekommen. Der Angeklagte ist al» äußerst produktiver Schriftsteller geistig sehr angestrengt und nervös überreizt, auch das mußte mildernd in die Waagschale fallen» und war daher nicht auf Gefängnißstrafc zu erkennen. t* S'Ls' , ^.-se'» „Maria von Magdala" freiac„ Vor.dem Berliner Bezirksausschuß sVerwaltungsgericht,1.. In- '-geben. >vor orm -vriiiiirr -oczieivauviliiui; i-vriioalinngsaericyl r. In stanz) kam gestern die Klage zur Verhandlung, die Paul Heyse >n Gemeinschaft mit Direktor Reumann-Hofer gegen die Ver- fiiaung de« Königlichen Polizeipräsidiums erhoben hat, durch die . ^ Heyse - Schauspiel „Maria von Mag dala" am Berliner Lesung-Theater verboten wurde. Das Polizeipräsidium hat dies Verbot damit begründet, daß das Heysc'sche Schauspiel geeignet sei, das rcliawie Empfinden der christlichen Bevölkerung z» verletzen. Im Einzelnen werde diese Verletzung des rciigiöfen Einpiindens nach Ansicht des Polizei präsidiums durch die wörtliche Verwendung von Stellen der heiligen Schrift verursacht, durch die dramatische Verwendung der Person und Leidensgeschichte Ehristi und endlich dadurch, daß die Kreuzigung Ehristi in Beziehung gebracht werde zu dem Entschluß eines angeblich buhlerischen Weibes (Maria von Maadalah sich einem Manne lFlaviusj hinzugeben. Das Polizeipräsidium stützt sein Verbot der Ausführung der „Moria von Magdala" in Berlin aui einen Erlaß des Kultus. Ministers vom 8. Oktober 1375, demzufolge grundsätzlich Theater stücke mit biblischem Inhalt als nicht geeignet zur Ausführung anzuschen seien. In der Verhandlung vor dem Bezirksausschuß unterwarf der Vertreter der .Kläger Henje und Neumann-Hoscr die Entsckfcid- »ng des Polizeipräsidiums, wie das „B. T." in einer ausführ, liehen Darstellung der Verhandlung bemerkt, einer scharfen Kritik. Er wies zunächst daraus hin, daß hier zum ersten Male der Ministerialerlaß vom Oktober 1875 als Grundsatz in die Recht sprechung eingesührt worden sei. Des Weiteren habe die Polizei nur sür die äußere Ordnung und ihre Wahrung zu sorgen; es sei aber nicht ihre Aufgabe, über die innere Rübe der Be völkerung zu wachen. Zudem komme es bei dem Verbot der Aufführung eines Schauspiels auch nicht ans das allgemeine Empfinden der Bevölkerung an. sondern auf das Publikum des speziellen Theaters, in dem daS Stück gespielt werden solle, lieber dielen Punkt aber sei das Polizeipräsidium überhaupt in keine Prüfung eingetretcn. Ferner erbebe sich die Frage: Ist über haupt der vom Ministerium ausgestellte Grundsatz berechtigt, Dramen biblischen Inhalts zu verbieten, weil sie angeblich ge eignet sind, religiöse Empfindungen zu verletzen? Diese Frage könne man nicht bejahen. Man brauche zum Beispiel nur die Wirkung der Passionsspiele in Oberammergau zu beobachte» oder auch die Wirkung der zahllosen Gemälde biblischen Inhalts. Niemals sei das Publikum durch diese Kunstwerke verletzt wor den. Im Besonderen habe aber auch gerade Hcysc's „Maria von Magdala bei ihrer Ausführung in Bremen eine mächtige und durchaus sittliche Wirkung beim Publikum erzielst die von allen Bremer Kritikern damals übereinstimmend bezeugt iei. Außerdem sei Hcyic's Schauspiel sogar in England autgetnbri worden und habe selbst das bigotte englische Publikum in keine' Weise verletzt. Ter Vertreter der Kläger ging noch speziell au; jeden der drei Punklc ei», die das Polizeipräsidium znr Begründ nng seines Verbotes gngcsnhrl bat, und wandte sich zumal nnt feinen und scharfsinnigen ästhetischen Bemerkungen gegen di Haltlosigkeit des dritten Grundes, die angeblich anstößige Ver bindung der Person Christi mit der Maria von Magdala. Tic'e Maria fei auch wabrlich keine der gewöhnlichen gefallenen Weiber, ihre Handlungsweise, ibr Sich-Aiisrassc» ans der Sünde, bezeuge gerade als erncs Beisoiel den Sieg von Christi Leine Endlicn wies der Redner noch aus die Person des Mannes hin, der durch die Entscheidung des Polizeipräsidiums in erster Linie n>- trossen sei. Paul Hepsc empfinde — das habe er dem Anwalt geschrieben — das Verbot überaus schmerzlich. Ibm sei der Grundsatz, den das preußische Kultusministerium und dos Berliner Polizeipräsidium sich zur Richtschnur genommen, völlig mwer stündlich. Zudem muffe er sich verletzt fühlen durch die llntei- ordnnng unter, irgend einen beliebigen Polizeicensor. Er habe mindestens dasselbe feine Empiinden wie ein Polizeibcamtcr und glaube iriohl, ein richtiges Nrlbeil und Gefühl dasür z» haben, ob sein Schauspiel die religiösen Empsindungcii der Bevölkerung verletze. Er wünsche, daß man die Wirkung seines Dramas, vielleicht des letzten, das er geschrieben, abwarte: sei die Wir! »ng unheilvoll, dann möge inan eS verbieten. Rechtsanwalt Rosenstock tbcilte schließlich mit, Paul Hcnse sei znr heutigen Verhandlung nicht persönlich erschienen, weil er fürchtete, in der Erregung, in die er durch das Verbot verletzt sei, Worte zu ge brauchen, die öffentlich nicht gesprochen werden dürsten. Als Vertreter des Polizeipräsidiums hielt Regicrungsasscssor Tr. Possart den Grundsatz, der das Polizeipräsidium znm Verbot der Aufführung des Hcyse'schcn Schauspiels geführt habe, aufrecht und hob hervor, daß eine Verletzung des religiösen Empfindens der Bevölkerung auch eine Verletzung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit in sich schließe. Die Polizei sei daher durchaus be rechtigt zu ihrer Entscheidung gewesen. Ein Akt der Willkür liege nicht vor, »nd er bitte daher die Klage abzutvcisen. Nack- dem sich hieran' der Bezirksausschuß zu kurzer Bcrathung zu- i '. s -?r! i. " z E 4s '>r-i 'i'K -H Ä D k'' '« ' ' ' -
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